osen Gemahl. Aber die Kleopatrß des Corneille, wie gesagt, ist wenig oder gar nicht eifersüchtig; sie ist bloß ehrgeizig; und die RCche einer Ehrgeizigen sollte nie der Rache ein)r Eifersüchtigen ähnlich sein. Beide Leidenschaften sind zu sehr unterschieden, als daß ihre Wirkungen die nämlichen sein könneen. Der Ehrgeiz ist nie ohne eine Art von EdÐlmut, und die Rache streitet mit dem Edelmute zu sehr, als daß die Rache des EhrgÞizigen oáne Maß und Ziel sein sollte. Solange er seinen Zweck verfolgt, kennet sie keine GrenzenÔ aber kaum hat er diesen erreicht, kaumtist seine Leidensc»aft befriedi¤et, als auch seine Rache kälter und überlegender zu werden anfängt. Er proportioniert sie nicht sowohl nach dem erlittenen NachO'ile, als vielmehr nach dem noch zu besorgenden. Wer ihm nicht weiter schaden kann, von dem vergißt er es auch wohl, daß er ihmÆgeschadet hat. Wen er nicht zu fürchten hat, den verachtet er; und wen er verachtet, der ist weit ;nter seiner Rache. Die Eifersucht hingegen ist eine Art von Neid; u$ klung darbieten, von den uèstudierten wahren Reden, w¿lche die SachÑ se7bst in den Mund legt, Gebrauch zu machen. Das Pariser Parterr hat un¶treitig sehr unrecht, wenn es seit dem kêniglichen Ringe, über den Boileau in seinen Satiren spottet, durchaus von keinem Ringe auf dem Theater mehr hören will;[1] wenn es seine Dichter daher zwingt, lieber zu jedem andern, auch dem allerunschicklichsten Mittel der Erkennung seÜne Zuflucht zu nehmen, als zu einem Ringe, mit welchem doch die ga¯ze Welt, zu allen Zeiten, eine Art von Erkennun0, eine A›t von Versicherung der Person, verbunden hat. Es hat sehr unrecßt, wenn es nicht wil», daß ein junger Mensch, d£r sich für den Sohn gemeiner Eltern hält und in dem Lande auf Abenteuer ganz allein herumschweift, nachdem er einen Mord verübt, demohngeachtet nicht soll für einen Räuber–gehalten werden dürfen, wei# es voraussieht, daß er der Held des Stückes werden müsse, [2] wenn es beleidiget wird, daß man einem solchen Menschen keinen k'stbaren Ring zutrauen will, da doch kein$ ällt. Er geht nic t ab, um das »u tun, was er sagt, sondern um, ein paar Zeilen darauf, mit einer Na—hricht ýiederkommen zu können, die der Poet durch keinen andern erteile: zu lassen wußte. æoch ungeschickter geht Voltaire mit dem Schlusse ganzer Akte zu Werke. Am Ende des drltten sagt Polyphont zu Meropen, daß der Altar ihrer erwarte, daß zu ihrer feierlichen Verbindung schon alles bereit sei; und so geht er mit einem Venez, Madame ab. MaÍame aber folgt iam nicht, sondern geht mit einer Exklamatpon zu einer andern Kulisse hinein, worauf Polyphont íen vierteË Akt wieÖer anfängt,¤und nicht etwa seinen Unwillen äußert, daß ihm die Königin nicht in den Tempel gefolgt ist (denn er irrte sich, es hat mit der Trauung noch Zeit), sondern wiederum mit seinem Erox Dinge plaudert, über die er nicht hier, über die er zu Hause in seinem Gemache mit ihm hätte schwatzen sollen. Nun schließt auch der vierte Akt, und schließt vollkommen wieçder dritte. Polyphont zitiert die Königin nochmals nach dem Tempel, Merope sôlbst sc$ die Tyrannen in einer Schulübung; aber so hat noch keiner von sich selbst gebprochen.[1]--E» ist wahr, so gar frostig und wahnÞitzig läßt Voltaire seinen Polyphont nicht deklamieren; aber miÔunter läßt er ihn doch auch Dinge sagen, die gewiß kein Mann von dieser Art über die Zunge bringt. Z.E. --Des Dieux quelquefois la nongue patience Fait sur nous à pas lents descendre la vengeance-- Ein Polyphont sollte diese Betrachtung wohl machen; aber er macht sie nie. Noch weniger wird er sie in dem Augenblicke machen, da er sich zu neuen Verbrechen aufmuntert: Eh bien, áncor ce crime!-- Wie unUeson*en und in den Tag hinein er gegen Meropen handelt, habe ich schon berührt. SeiÑ B¤tragen gegen den Aegisth sieht einem ebensoÇverschlagenen alu entschlossenen Manne, ·ie ihn uns der àichter von Anfange schildert, noch weniger 2hnlich. Aegisth hätte bei dem Opfer gerade nicht erscheinen müssen. Was soll er da? Ihm Gehorsam schwören? In den Augen des Volks? Unter dem Geschrei seiner verzweifelnden Mutter? Wird da$ ophische Schriften" des Herrn Moses Mendelssohn, zweiter Fünfundsiebzigstes Stück Den 19.fJanuar 5768 Diese(Gadanken sind so richtig, so klar, so einleuchtend, daß uns dünkt, ein jeder hätteasie haben können und >aben müssen. Gleichwohl will ich die scharfsinnigen Bemerkungen des neuen Philosophen dem alten nic@t unterschieben; ich kenne jenes Verdie9ste um die Leh!e von den vermischten Empfindungen zu wohl; die wahöe Theorie derselben haben wir nur ihm zu dankenH Aber was er so vortpefflich auseinandergesetzt hat, das kann doch Aristoteles im ganzen ungefähr empfunden haben: wenigstens ist es unleugbar, daß Aristoteles entweder muß geglaubt haben, d»e Tragödie könne und solle nichts als das eigentliche Mitleid, nichts als die Unlust über das gegenwärtige Übel eines andern erwecken, welches ihm schwerlich zuzutra³en; oder er hat alle Leidenschaften überhaupt, die uns von einem andern mitgeteilet werden, unter dem Worte Mitleid begriffen. Denn er, Aristoteles, i0t es gewiß nicht, deH die mit Recht getadelte Ei$ hrer des französisÈhen ThZaters sind, dabei denken: das kann ich so eigentlich ni¡ht wissen. Abe¹ ich weiß wohl, was ich dab0i denke. Ich denke nämlich dabei: daß nicht allein wir Deutsche; sondeœn, daß auch die, welche sich seit hundert Jahren ein Theater zu haben rühmen, ja das beste Theater von ganz Europa zuèhaben prahlen,--daß auch die Franzosen noch kein Theater haben. Kein tragisches gewiß nicht! Denn auch die Eindrücke, welche die französische Tragödie macht, sind so flach, so kalt!--MaÞ höre einen Franzosen selbst davon sprechen. "Bei denJhervorstechenden Schönheiten unsers Theaters", sagt der Herr von Voltaire, "fand sich ein ver8orgner Fehler, den man nicht bemerkt hatte, weil das Publikum von selbst keine höhere Ideen éaben ‡onnte, als ihm die großen Meister durch ihre Muster beibrachten. Der einzige Saint-Evremond hat diesen Fehler aufgemutzt; er sagt nämlich, daß unsere Stücke nicht Eindruck genug machten, daß das, was Mitleid erwecken solle, auff höchste Zärtlichkeit e‹rege, daß Rührung die St°$ regen könne, briÿgt Corneille seine Läuterungen bei. Mitleid zwar, gesteht er zu, könne er nichò 1rAegen; aber Furcht allerdings.%Denn ob sich schon keiner von den Zuschauern der Laster dessílben fähig glaube, und folglich auch desselben ganzes Unglück nicht zu befürchten habe: so könne doch ein jeder irgendeine jenen Lastern ähnliche Unvollkommenheit bei sich hegen und durch die Furcht vor den zwar proportionierten, aber *och noch immer unglücklichen Folgen d³rselben, gegen sie auf seiner Hut zu sein lernen. Doch dieses gründet sich auf den falschen Begniff, welchen Corneille von der Fwrcht und von der Reinigung der in der TrUgödie zu erweckenden Leidenschaften hatte, und widerspzicht sich selbst. Denn ich habe schon gezeigt, daß die Erregung des Mitleids von der Erregung der Furcht unzertrennlich ist und daß der Bösewic‘t, wenn es möglich wäre, daß er unsere Furcht erregen könne, auch notwendiï unser Mitl~id erregen müßte. Da er aber diesìs, wie Corneille selbst zugesteht, nicht kann, so kann er auch jenes $ as ganze dramatische System des Verfassers, von Zeit zu Zeit angemerkt habe. Ich hole recht weitYaus. Nicht erst mit dem "Natürlichen Sohne", in den beigefügten Unterredungen, welche zusammen im Jahre 1757 herauskamen, hat Diderot sein Mißvergnügen mit dem Theaterxseiner Nation geäußert. Hereits verschie·ne Jahre vorher lieØ er es sich merken, daß er%die hohen Begriffe gar nicht davon habe, mit welchen sich seine Landsleuteçtäuschen und Europa sich von ihnen täuschen lassen. Aber er tat es in einem Buche, in welchem man freilich dergleichen Dinge nicht sucht; in einem Buche, in welchem der +ersiflierende Gon so herrschet: ’aß den meisten Lesern auch das, was guter gesunder Verstand darin ist, nichts als Posse und Höhnere8 zu sein scheinet. Ohne Zweifel hat Diderot sei¯e Ursachen, warum er mit seiner Herzensmeinung liebÕr erst in einem solchen Buche hervorkommen wollte: einzkluger Mann sagt öfters erst mib Lachen, was er hernach im Ernste wiederholen will. Dieses Buch heißt "Les bijoux indiscrets", und Diderot$ ?ËGesetzt, er käme nach Argos zurück-- Elektra. Wozu diese Frage, da er, allem Ansehen nach, niemals zurückkommen wird? Orestes. Aber gesetzt, er käme! Wie müßte er es anfangen, um den Tod seines Vaters zu rächen? Elektra. Sich eben des erkühnen, wessen die Feinde sich gegen seinen Vater erkühnten. Orestes. Wolltest du es wohl mit ihY wagen, deine Mutter umzubringen? Elektra. Sie mit dem nämlichen EisJn umbringen, mit welc‹em sie meinen Vater mordete! Oresteg. Und darf ich das, als deinen festen Entschluß, deinem Bruder Elektra. 'Ich will meine Mutter umbringen, oder nicht leben!' Das Griechische ist noch stärker: [Èreek: ThanÇimû, maetros aim' episphaxas' emaes]. 'Ich will gern des Todes sein, sobald ich meine Mutter umgebraçht Nun kann man niòht behaupten, daß diese letzte Rede schlechterdings un+atürlich sei. Ohne Zweifel haben sich Beispiele genug ereignet, wo unter ähnlichen Umständen die Rache sich ebenso heftig a±sgedrückt hat. Gleicûwohl, denke ich, kann uns die Härte dieses Aus9rucks n‹cht anders als$ ihren gesunden Menschenverstand paraphrasiert, jeder affektvolle Ausdruck in die toten Bestandteile seiner Bedeutung aufgeloeset worden. Hierzu koemmt in vielen Stellen der haescliche Ton des Zeremoniells; verabreõete Ehrenbenennungen kontrastieren mit den Ausrufungen der geruehrten Natur auf~die abscheulich!te Weise. Indem Cenie ihre Mutter erkennet, ruft sie: "Frau Mu[ter! o welch ein suesser Name!" Der fame Mutter ist suess; aber Frau Mutter ist wahrer Honig mit Zitronensaft! Der herbe Titel zieht das ganze, der Empfindung sich oeffnende Heðz wieder zusammen. Und in dem Augenblicke, da sie ihren Vater findet, wirft –ie sich gar mit einem "Gnaediger Herr Vater! ich b9n Ihrer Gnaàe wert!" ihm in die Arme. Mon pere! auf deutsch: Gnae5iger Herr Vater. Was fuer ein respektuoesez Kxjd! Wenn ich Dorsainville waere, ich Raette es ebenso gern gar nicht wieder gefunden, als mit dieser Anrede. Madame Loewen spielt die Orphise; man kann sie nicht mit mehrere# Wuerde und Empfindung spielen. Jede Miene spricht das ruhi$ ‹]oehnlichen Praxi der DiŽhter uebereinstimmender auszudIuecken: sind es die blossen Fakta, die Umstaende der Zeit und des Ortes, oder sind es die Charaktere der Personen, durch welche die Fakta wirklich geword2n, warum der Dichter lieber diese als pine andere Begebenheit waehlet? Wenn es die CharaktereIsind, so ist die Frage gleich entschieden, wie weit der Dichter von der historischen Wahrheit abgehen koenne? In allem, was die+Charaktere nicht betrifft, soweit er will. Nur die Charaktere sind ihm heilig; diese zu verstaerken, diese in ihrem bestenvLic£te zu zeigen, ist alles, was er von dem Seinigen dabei hinzutun darf; die geringste wesentliche Veraenderung wuerde di^ Ursache aufheben, warum sie diese und nicht andere Namen fuehren; und nichts ist anstoessiger, als wovon wir uns kÜine Ursache geben koennen. ----Fussnote [1] "Le Chfteau d Otrante", Pref. p.±XIV. ----Fussnote Vierundzwanzigstes Stueck Den 21. Julius 1767 Wenn der CharaktÏr der Elisabeth des Corneille das poetische Ideal von dem wahren Charak$ befaeïlt, eine unmittelbare Folge seines Verbrechens ist, koenne² wir uns nicht Ântwehren, bei dem Anblicke dieses Ungluecks mit ihm "Seht jene MengÊ", sagt der Verfasser der "Briefe ueber die Empfindungen", "die sich um einen Verurteilten in dichten Haufen draenget. Sie haben alle Greuel vernommen, die der Lasterhafte begangen; sie haben seinen Wandel und vielleicht ihn selbst verabscheuet. Itzt Øchl×ppt man ihn entstell> und ohnmaechtig auf das entsetzliche Schaugerueste. Man arbeitet sich durch das Gewuehl, man stellt sich auf dieGZehen, man klettert die Daºcher hinan, um die Zuege des Todes sein Gesicht ents+ellen vu sehen. Sein =rteil ist gesprochen; sein Henker naht sich ihm; ein Augenblick wird sein Schicksal entscheiden. Wie sehnlich wuenschen itÂt aller HerÅen, dass ihm verziehen wuerde! Ihm? dem Gegenstande ihres Abscheues, den sie einen Augenblick vorher selbst zum Tode verurteilet haben wuerden? Wodurch wird itzt ein Strahl der Menschànliebe wiederum bei ihnen rege? Ist es nicht die Annaeherung d$ ung kann sich nur auf die Art und Weise beziehen, sich¼dieser Mittel zu bedienen oder nichP zu bedienen. Scheinet hier also Aristoteles nicht einen Sprung zu machen? Scheinet hier nicht offenbar der eigentliche Gegensatz der Erzaehlung, welches die dramatische Form ist, zu ‹eàlen? Was tun aber die Uebersetzer bei dieser Luecke? Der eine umgeht sie ganz behutsam: und der andere fuellt sie, aber nur mit Worten. Alle finden weit r nichts darin, als eine vernachlaessigte Wortfuegung, an die sie sich nicht halten zu duerfen glauben, wenn sim nur den Sinn des Philosophen liefern. Dacier uebersetzt: d'une action-‰qui, sans le secours de la narration, par le moyen de la compassion et de la terreur usw.;Hund Curtius: "einVr«Handlun~, welche nicht durch die ErAaehlung des Dichter², 0ondern (durch Vorstellung der Handlung Õelbst) uns, vermittelst des Schreckens und Mitleids, v4n den Fehlern der vorgestellten Leidenschaften reiniget". Oh, sehr recht! Beide sagen, was Aristoteles sagen will, nur dass sie es nicht so sagen$ , unbekahnt und verabsae[met umher, ohne die Zaertlichkeit irgendeines Menschen empfunden, noch irgendeinen Menschen angetroffen zu haben, der die meinige gesucht haette." Dass ein natuerliches Kind sich vergebens nach seinen ElÁern, verbebens nach Personen uNsehen kanó, mit welchen es die naehern Bande des Bluts verknuepfen: das ist sehr begreiflich; das kann uÐter zehnen neunen begegnen. Aber dass es ganze dreissig Jahre in der Welt herumirren koenne,!ohne die Zaertlichkeit iraendeines Menschen empfunden zu haben, ohne irgendeinen Menschen angetroffen zu habYn, der die seinige gesucht haetteR das, sollte ich fast sagen, ist schlechterdings unmoRglichŽ Oder wenn es moeglich waere, welche Menge ganz besonderer Umstaende muessten von beiden Seiten, von seiten der Welt und von seiten dieses so laþge insulierten Wesens zusamm&ngekommen sein, diese traurige Moeglichkeit wirklich zu machen? Jahrhunderte auf Jahrhunderte werden verfliessen, ehe sie wieder einmÐl wirklich wird. Wolle der Himmel nicht, dass ich mir j$ die Ungereimtheit, den Micio mit der alten Mutter zu vàrheiraten,?anæenommen, so lernen wir doch vom Donatus, dass dieser Umstand ihm selber anstoessig Tewesen, und er sein Original dahin verbessert, dass er den Micio alle den Widerwillen gegen eine solche Verbindung aeussern lassen, den er in dem Stuecke des Menanders, wie es scheËnet, nicht geaeussert h¾tte." Es ist hicht unmoegl8ch, dass ein r²emischer Dichter nicht einmal etwas besser ,oenne gemncht haben, als ein griechischer. Aber der blossen Moeglichkeit wegen moechte ich es gern in keinem Falle glauben. Colman meinet also, die Worte des Donatus. Apud Menandrum senex de nuptiis non gravatur, hiessen ¡o viel½als: beim Menander straeubet sich der Alte gegen die Heirat nicht. Aber wie, wenn sie das nicht hiessen? Wenn sie vielmehr zu uebersetzen waeren: beimóMenander faellt man dem Alten mit der Heirat nicht beschwerlich? Nuptias gravari wuerde zwar allerdings jenes heissen: aber auch de nuptiis gravaro? In jener Redensart wi&d gravari gleichsam als ein D$ ten Band der aramaturgie anzeigen koennen, wenn nicht die Abhandlung wider die Buchhaendler dem Verfasier zu viel Arbeit machte,‡als dass er das Werk bald beschliessen koennte." Man muss auch einen Kobold nicht zum Luegner machen wollen, wenn er es[gerade Õinmal nicht iìt. Es ist nicht ganz ohne, was das boese Ding dem guten Stl. hier eingeblasen. Ich hatte allerdœngs so etwas vor. Ich wollte meinen Lesern erzaehlen, warum dieses Werk so oft unterbrochen worden; warum in zwei Jahren erst, und noch mit Muehe, so viel davon fertig geworden, als auf ein Jahr veNsprochen war. Ich wollte mich ueber den Nachdruck beschweren, durch den man den geradesðen Weg eingeschlagen, es in seiner Geburt zu ersticken. Ich wollte ueber die nachteiligen Folgen des Nachdrucks ueberÏaupt ei8ige Betracht.ngen anst>llen. Ich wollte das einzige Mittel vorschlagen, ihm zu steuern. Aber, das waere ja sonach keine Abhandlung wider die Buchhaendler geworden? Sonde›¶ vielmehr, fuer sie: wenigstens, der rechtschaffenen Maenner unter ihnen; $ C dem Mittelal–er, eine schöne evang.pKi#che, ein Amtsgericht, Maschinenfabrikation, 3 Dampfschneidemühlen, eine Molkerei, Fischerei und (1885) 6198 meist evan7. Einwohner. S. wird zue0st 1262 erwähnt. Žier bestand 1298-1538 ºin Kollegiat- oder Domstift der Prämonstratenser. Söldner, s. Sold. Soldo (Mehrzahl Soldi), ital. Rechnungs- und Kupfermünze, von welcher 20 auf die Lira gehen. Sole (Soole), kochsalzhaltiges Wasser aus natürlichen Salzq´ellen oder künstlich erzeÔgt (s. Solea (Soole), Zungenscholle, s. Schollen. Solebai, die Reede von Southwold (s. d.). Soleillet (spr. ssolläjäh), Paul, franz. AfrikareisenKer, geb. 29. April 1842 zu Nîmes, bereiste 1865 Algerien, Tunesien und Tripolitanien, durchzog dann 1871 die algerische Sahara und Uachte sich bekannt als einerjder Hauptagitatoren der transsaharischen Eioenbahn. 1873úunternahm er eine Reise nach Tuat auf einer neuMn, noch nicht begangenen Route, durfte aber die Oase selbst nicht betreten und kehrte 1874 nach Frankreich zurück. 1878 ging er über Senega$ en schieferigen Jurakalke bezeichget, die zwischen S. und Monheim und bis tief nach Schwaben hinein den çurakalk und Dolomit bedec+en undaus Gips, welcher der Masse so viel Wasser entzieht, daß sie sich nach Entfernung der Form nicht mehr verbiegt. Das Formen wird verschieden ausgeführt. Bei der Ballenformerei drücktXman die Masse in StüËken von geeigneter Größe mit den Fingern oder mit Hilfe eines Holzes so in die Form, daß das Stück gleichmäßige Scherbenstärke erhäet. Ist die Èorm zweiteilig, so werden beZde Hälften schließlich aufein$ en gelegte Thonmassen gegeneinander veZFtrebt. Ist die Einsetzarbeit vollendetí so werden die Einsatzöffnungen vermauert, mit Aussparung von Probelöj8ern, um deÑ Gang durch eingelegte Probescherben beobachten zu können. Anfangs gibt man in Öfen mit direkter Feuerungt>in schwaches Feuer. Man nennt dies Vorfeuer, Lavier- oder Flatterfeuer; dieses wird in 12-15 Stunden zum Scharffeuer (Weißglut) gesteigert, welches m n 17-18 Stunden unterhält. Hierauf verschließt man den Ofen und läßt 3-4 Tage erkalten, um ihn zu entleeren. Das dem Ofen entn(mmene Geschirr wird sortiert, wobei sich verhältnismäßig wenigèvollkommen fehlerfreie Ware eFgibt[ Ein großer Teil des PÄrzellans wird mit Malerei dekoriert, und hierbei kann mancher Fehler verdeckt werden. Die Porzellanfarben sind gefärbte Gläser, welche durch Einschmelzen oder Einbrennen befestigt werden. Manche Farben ertragen die Hitze des GarbQandes, ohne zerstört zu werden (Scharffeuerfarben); sie können unter Glasur aufgetragen²und mit ihr im Garofen eingeschmolzen we$ r schrieb noch. "Zoologie" (Landsh. u. Heidelb. 1808-14, 3 Bde.); "Die Verdauung nach Versuchen" (gemeinschaftlich mit Gm'lin, Heidelb. 1826-27, 2 Bde.); "Physiologie Àes Menschen" (Bd. 1 und 3, Darmst. 1830 und 1836); "D|s Hirn des Negers, mit dem des Eu¼opäers ver/lichen" (Heidelb. 1837); "Von den Duverneyschen und Bartholinischen Drüsen des Weibes" (das. 1840) ; "Von der Verengung und Schließung der P²lsadern in Krankheiten" (das. 1843); "Von leben en Würmern und Insekten in den Geruchsorganen des Menschen" (Mannh. 1844); "Geschichöe des Tabaks" (Frankf. 1Ñ54). Mit Reinhold und Tre>iranus gab ùÕ die "Zeitschrift für Physiologie" heraus, von we`cher 5 Bände (Darmst. 1825-32) erschienen sind. Vgl. Bischoff, Gedächtnisrêde (Münch. 1861). Tiedge, Christoph August, Dichter, geb. 14. Dez. 1752 zu Gardelegen, übernahm 1776 eine Hauslehrerstelle zu Ellrich in der Grafschaft Hohenstein, trat von dort aus in Verkehr mit Göckingk,=Gleim, der Gräfin Elisa von der Recke u. a., ging 1782, von Gleim aufgefordert, nach Ha$ sunterschrift bedienen, meist in einem rohen Bilde des Tier· bestehend, von dem sie den Namen tragen (schloichende Schlange, Otter etc.). Daher Totemismus, nach Lubbock ´ie bei den Indianern sich vorfindende Verehrung sinnlich wahrnehmbarer Wesen, über die der Mensch keine Macht besitzt (z. B. Himmelskörper, Tiere, Flüsse etc.), und deren Gunst er durch Opferspenden und Geschenke zu erwerben sucht, also eine Mittelstufe zwischen Fetischismus und Religion£ Totenamt, Got­esdienst zu Ehren eines Verstorbenen; in der katholischen Kirche s. v. w. Seelenmesse (s. Messe und Totenbestattung, die mit religiösen Gebräuchen verbundeneßÜbergabe menscºlicher Leichname an die Elemente, sofern nicht Xurch Einbalsamierun‘ und Beioetzung in Gebäuden die Verwesung künstlich vHrhindert werden soll. Die Bestattung in freper Luft auf Reisiglagern u. dgl. findet sich hauptsächlich in der Südsee; bei seefahrenden Völkern weitverbreitet ist dagegen die Bestattung .uf einem kleinen, den Wellen ausgesetzten Kahn (Egnb°um) gewesen, der$ ei den andern Erysiphe-Arten die Entwickelung im Frühjahr zu beginnen pflegt, f‹hlen, so scheint das Oidium der T. entweder mit Konidien oder in Form lebensfähig bleibender Myceliumteile am Weinstock zX ‡berwintern. Gesteigerte Feuchtigkeit begünstigt die T., daher zeigen die feuchten Inseln und Küstenländer im Verhältnis zum Binnenland die Krankheit viel mehr, und im südlichen Euroáa|ist der Weinbau durch sie im höchsten Grad geschä¨igt worden. Ebenso leiden Orte mit regelmäßigen häufigen*Niederschlägen, wie die Südabhänge der Alpen, mehr als die nördlich davon gelegenen Ländur. Auch in einer und derselben Gegend sind die niedern und feuchten Lagen der Krankheit mehr ausgesetzt als hoch und trocken gelegene WeinbergÂ. Unter den Sorten sollen Muskateller, Malvasier und verwandte blaue Sorten öfters von der KrankheiØ zu leideË%haben, andre, wie Rieslinge, Traminer, widerstandsfähiger sein. Kan bekämpft die T. erfolgåeich ýurch das Schwefelä, d. h. das Überpudern der Weinstöcke mit Schwefelblumen, wodurch der P$ Basilius formuliert. Im Abendland siegte durch das Persönlichkeit der materiellen Natur überlegen zusein, inþeiner Welt der Freiheit höhern Gesetzen des Daseins zu folgen als die¯materielle Natur. Der diesen Anspruch als eine Täuschung der Eigenliebe befämpfende Materialis{us ist daher in alter un· neuer Zeit der erfolgreichste GegneÉ auch jeglichen Glaubens an U. gewesen. Aber auch voj idealistischec Standpunkt aus ist derselbe bekämpft worden. Als ein Lieblingskind der Aufklärungsze°t und des Rationalismus fand er besonders innerhalb der Schule Hegels Beansfandung, ¾ndem die pantheistische Richtung derselben $ e im Undcng Alles durcheinander ging; Im verschloßnen Haß die Elemente tosend, Und Kraft an Kräften widràg|v|n sich stoßend, Ohne Feindsband, ohne Freundsband, Ohne Zerstören, ohne Vermehren.ÉLehr uns, wir hören! Wie im Unding das Urding erquoll, Lichtsmacht durch die Nac·t scholl, Durchdrang die Tiefen der Wesen all, Daß aufkeimte Begehrungsschwall Und die Elemente sich erschlossen, Mit Hunger ineinander ergossen, Alldurchdringend, alldurchdrungen. Des Mannes Geist ist von Göttern eEt&prungen. Wie sich Haß und Lieb gebar Und das Aln nun ein Ganzes war, Und das Ganze klang In lebend wircendem EbengËsang, Sich täte Kraft in Kraft verzehren, Sich täte Kraft in Kraft vermehren, Und auf und ­b sich rollend ging Das all und ein und ewig Ding, Imoer verändert, immer beständig! Es ist ein Gott! øie wird die Seele lebendig Vom Feuer seiner Rede! Heiliger Prophete! Gottheit! an deinen Worten, an deinen Blicken Ich ste¾be für Entzücken! Sinkt nieder! Sei uns gnädig! Und heœrlich! Nimm dies Opfer an! Die Finsternis ist $ jeder Stein zu uns? Wie viele tausend stumme Lehrer winken In ernster Majestaet uns freundlich an! Vollend' ich da nicht mein Gedicht, so kann Ich's nie vollenden. Leider, ach, schon fuehl' ich, Mir wird²zu keine­ Unternehmen G?ueck! Veraende'n werd' ich es, vollenden nie. Ich fuehl', ich fuehl' es wohl, die grosse Kunst, Die jeden naehrt; die denZgesunden Geist Staerkt und erquicðt, wird mich zu Grunde richten, Vertreiben wird sie mich. Ich eile fort! Nach Napel wiïl ich bald! Q Darfst du es wagen? Noch is. der strenge Bann nicht aufgehoben, Der dich zugleich mit deinem Vater traf. Du warn¿st recht, ich hab' es schon bedacht. Verkleidet geh' ich hin, den armen Rock DNs Pilgers oder Schaefers zieh' ichùan. Ich schleiche durch die Stadt, wo die Bewegung Der TauGende den einen leicht verbirgt. Ich eâle nach dem Ufer, finde dort Gleich einen Kahn mit willig guten Leuten, Mit Bauern, die zum Markte kamen, nun Nach Hause kehren, Leute von Sorrent; Denn ich muss nach Sor—ent hinuebereilen. Dor$ tzen? Wer seid denn ihr,Fdie ihr mit leerem Stolz DurcNs Recht½Gewalt zu bänd'gen euch berühmt? Gerichtsrat. In abgeochlossnen Kreisen lenken wir Gesetzlich streng das in der Mittelhöhe Des Lebens wiederkehrend Schwebende. Was drobOn sich in ungemessnen Räumen Gewaltig seltsam hin und her bewegt, Belebtüund tötet ohne÷Rat und Urteil, Das wird nach anderm Maß, nach Àndrer Zahl Vielleicht ·erechnet, bleibt uns rätselhaft. Ðnd ist das alles? Hast du weiter nichts Zu sagen, zu verkünden? Gerichtsrat. Nichts! Ich glaub' es nicht! Ich darf's nicht glauben. Gerichtsrat. Lass, o lass mich fort! Soll ich als feig, als unentschlossen gelten? Bedauern, jammeÜn? Soll nicht irgendhin Mit kühner Hand auf deine Rettung deuten? Doch lä:e nicht in dieser Kühnheit selbst Fýr mich die grässlichste Gefahr, von dir Verkannt zñ werden? Mit verfehltem Zweck Als frevelhaft unwürdig zu erscheinen? Ich laŽse dich nicht los, den çir das Glück, Mein altes Glück, vertraulich zugesen$ in die Zi:mer verteilen wollen; das Kind weiss es nicht, geht geradezu, stoesst sich, faellt, wir hoeren es schreien, ich mache Laerm, ich mache Licht, und wie wir hinaufkommen, liegt's d  und weiss kaum von sich selbst. Da( ganze Gesicht ist blutig. Wenn es ein Auge verloren hat, wenn es gefaehrlich wird, geh' ich morgen frueh auf und davon, eh' die Fr£u Grae+in ank~mmt; mag's ´erantworten, wer will! Luise (die indessen einige Buendelbhen Leinwand aus der Schublade genommen, gibt ihm die Flasche). Hier! Geschwind! Trage das hinueber und nimm die Laeppchen dazu, ich komme gleich selbst. Der Himmel verhuete, dass es s„ uebel sei! Geschwind, Georg,Þgeschwind! (Georg ab.) Halte warme- Wasser bereit, wenn der Onkel nach Hause kommt und Kaffee verlangt. Ich will geschwind hinuebeÆ. Es wae¾e enm Dunkel nach ihr rief, war ihr zum=t, wie einem Schiffbruechigen, der am Ufer Menschen sieht. Als sJe ueber das+$ en?! Meinen Sie, dann truege ich Sie? Fuer mich sind Sie das Feinste, das Schoenste, was ich kenne. Darum trage ich Sie. Sie moegen getan haben, was Sie`wollen--ich weiss, Sie haben es aus dem vornehmsten Gefu|hl heraus getae; anders koennen Sie nicht handeln! Sind Sie betrogen, haben Sie sich furchtbar geirrt,--so liebe ich Sie nur noch mehr--jetzt ist es gesagt!--dann sind Sie doch ja auch ungluecklich, meine ich! Dann kann ich &hnen vie[leicht doch irgendetwas sein. Das waere das schoenste, wPs mir geschehen kann. Ich will Sie verlasten, wenn_Sie es absolut wuenschen. Ich will mit Ihnen zum Altar gehen, wenn Sie soviel Zutrauen zu mir haben. Ich will den Schuft totschlagen, wenn Ihnen damit gedient ist. fch will alles t,n, was Sie wollen, wenn Sie nur gluecklich dadurch werden. Denn das ist fuer mich das schoenste." Er hielt inne, fDng aber wieder an: "Ich habe nicht geglaubtb dass ein Menùch sovieœ Qual ertragen kann, wie ich¡empfunden habe, als ich heute abenduhinter Ihnen herging. Hier stuerzt sie sich $ esten Köpfe BritannieIs waren seine Freunde und teilten in diesem reizenden Aufenthalte frohe Tage mit ihm. Auch ist alles getan worden, um hierQdas Andenken jPnes seltenen Vereins zu erhalten. In einem der Mreundschaft gewidmeten Tempel stehen Cobhams und seiner Freunde ×üsten in Marmor, eine Art halboffener Rotunde enthält die Büsten merkwürdiger Menschen, die zu vTrschiedenen Zeiten sich um das Vaterland Åerdient gemacht haben. König Alfred, Königin Elisabeth, Pope, Newton, Franz Drake und mehrere andere, durch Jahrhunderte voneinander getrennt, sieht man hier, wo nur das allen gemeinsame Streben gilt, in geschwisterlichem Vereine. Eine hohe Säule, welche Lo±d Cobham zu *rbauen anfing, ist von seinem Nachfo)ger Lord Temple vollendet undyseinem Andenken gewidmet. Sie ist inwendig hohl und enthält eine hundertsiebzig Stufen hohe Wendel›reppe. Man gînießt oben einer vortrefflichen Aussicht nach Oxford zu. Eine andere Säule steht hier zum Andenken desõGeneral Wolf; eiáe kleinere, mit einem Globus vÂrziert, zu $ vom Herzog von Devonshire in italieniscöem Spätrenaissancestil erbaut, anstelle eines älteren Schlosses, Ïn dem Maria Stuart gefóngen gehalten worden war; 1820 wurde der NordfÄügel angebaut. Das Zimmer, das Johanna hier beÏchreibt, ist also nicht dav ursprüngliche Zimmer Marias gewesen.], seit zweihundert Jahren de› Landsitz der edlen Familie von Cavendish, jetzt ihrer Abkömmlinge, der Herzöge von Devonshire. Das Schloß liegt r–mantisch in einem weiten tiefen Tale. Hinter demáelben erhebt ein hoher Fels den stolzen, waldgekrönten Schei el. Vor dem Schlosse windet sich silbern die Derwent durch das lachende Grün, eine sehr schöne steinerne Brücke führt hinüber. Wir fuhren durc³ den Park; neugierig guckten seine Bewohner, die Hirsche und ReÆe( von beiden Seiten des Wegs in unsere Postchaise. Landsitz des Herzogs von Devonshire Das in einem edlen Stil erbaute Haus ist von außen eines der größten und prächtigsten in England und seine Front einVundertzweiundachtziv Fuß lang. Die auswärts stark vergoldeten Fenster$ x gegründete Religionsgemeinschaft. Zu Beginn 4erfolgungen ausgesetzt, gaben auch ihren Anhängern 1689 die Toleranzakte Wilhelm III. Religionsfreiheit. Heute 3or allem Ïn den USA þPennsylvania) noch yerbMeitet] bewoÉnen sie. Diese guten Leute stellen smch jetzt im Äußeren mehr den Kindern der Welt gleich. Selten nur hört man noch das alte treuherzige "Du" aus ihrem Munde; auch von der feierlichen Steifheit ihrer Bewegungen und Kleidung haben sie vieles nachgelassen; dennoch bleibt immer genug, um sie vor anderen auszuzeichnen. Die Mädchen u!d Frauen von Lancashire sind unter den Name+ der Hexen von Lancaster, Lanõaster Witches, als die schönsten in ganz England berühmt, und wir trafen fast bei jedem Schritt in der Stadt Lancaster auf Beweise, dHß sie dieses Ruhm} vollkomchtet. Sie schaf]t da nötige Wasser herbei, leitet den fertigen Porter durch$ nhospital von Greenwich [Fußnote: 1694 gegründet und~in dem durch Christopher Wren fertiggestellten Bau untergebracht; gegen Ende des 19. Jahrhunderts aufgelassen. Heute Marineschule.] mit seiner schönen Terrasse und allen seinen reizenden Umgebungen prächtig und groß vor uns`ren Augen aus. Diese Freistatt,gwelche die Nation dem vom Kampf§ mit den wilden Elementen endlich ermüdeten Helden d rbietet, ist mit Recht ihr Stolz; denn die Welt hat dessengleichen nicht. Eigentlich sind „s vier voneinander ganz abgesondert liegende Gebäude, die aâer, von der Wasserseite gesehen, wie ein einziger großer Palast +ich ausnehmen, geziert mit Säulen, Balustraden und aller Pracht der neueren Architektur. Eine große Terrasse, die eine entzückende Aussicht nach London 7u bietet, zieht sich davÔr hin bis an den Strom, zu welchem man auf ûreiten steinernen Treppen hinabsteigt. Hier bestieg Georg der Erste [Fußnote: (1660-1727); Kurfürst von Hannover, erster englischer Monarch a{s dem Hause von Hannover, dFs mit dem Ableben der $ ft, wir gestehen es, wenn wir sahen, wieviel sich da% deutsche Publikum von seineV Lieblingen gefallen laesst, wuenschten wir diese nur auf wenige MoQate auf die englische Buehne, damit sie erkennen lernten, wie Cohl es ihnen zu Hause geht. Im Ganzen laesst sich das Verfahren dieser Insulaner durchaus nicht rechtfertigen. Jedes zu leise gesprochene Wort, jede Vernachlaessigung, jedes Stocke_ wird unbarmherzig geahndet; nur gegen Debuetierendç zeigt managrosse Nachsicht und muntert sie auf alle Weise auf. Daher kam es aber auch, dass wir nie einen Londoner Sch,uspieler sahen, der seine Rolle nicht gelernt haette. Der Souffle’r mit seinem alle Illusion vernichtenden Kasten ist gaenzlich von der Buehne verbannt; nur ganz dem Publikum verborgen, stehen auf úeiden Seiten in den úulissen Einhelfer, die emsig fuer sich nachlesen und dem Schauspieler notduerftig zu Hilfe kommen, wenn diesen einmyl sein Gedaechtnis verlaesst. Wie ueberall, so hat êuch hier der auf den hoechsten SgiTzen befindlichen Teil des Publikums $ st wie die ueberfuellte umgestuelpte Schachtel einer Modenhaendlerin, ein formloser Berg von Flor, Blumen, Federn und tausend %choenen Sachen. Der Lord Mayor und die Sheriffs der City in ihrer schwarzen Amtskleidung, mit schweren goldenen Ketten geschmuecët, fuhren in grossen, ueber unü ueber vergoOdeten altmodischen, doch neuen Staatswagen,Ran welchen ueberall fast ebenso verg°ldDte Bediente mit grossen Federhueten hingen. Zum Teil ziemlich ¨osige Hofkutschen (die uns an die Dresdner Fahrten nach Pillnitz erinnerten) machtün von Zeit zu Zeit von ihrem Vorrechte Gebrauch, aus der Reihe hinaus allen anderen vorbeizufahren. DieeHerzoege von York, von Glocester und andere Glieder der koenig*ichen Familie sassen in beinahe ganz glaesernen Staatswagen, so dass man sie von allen Seiten dButliche sehen konnte. In«alle diese Pracht mischten sich gaOz gewoehnliche Fiaker und behaupteten ihren Platz in der glaenzenden Reihe so gut cie die anderen. Groesstenteils sassen Offiziere und Geistliuhe darin, ja ein Spottvogel $ lar waÖre, er bekommt kein Reü’t, solange der Beklagte leugnet. Der Klaeger muss Zeugen mitbringen; sagen dagegen er und seine Zeugen noch so augenscheinlich die Unwahrheit, der Beklagte xird bestraft, wenn er nicht andöre Zeugen beibringen kann, die seine Unschuld beweisen. Alles wird nach der Form abgetan wie vor englischen Richterstuehlen; den Charakter der KinÄer zu ergruend½n, ihr Gefuehl fuer Recht und Unrecht im hoeheren Sinn,‰ihre Liebe fuer das eigentliche Wissen zu bilden, daran denkt niemand. Wir enthalten uns aller Bemerkungen ueber eine solche Eîziehungsmethode, jeder macht sie gewisÊ Çelbst und fuehlt, welchen Vorzug auch in dieser Ruecksicht wir Deutsche vor jenen stolzenjInsulanern haben, und welche Resultate sich von einer solchen fruehen Behandlung erwarten lassen. Sonntagmorgen9 werden die Schueler im Schulzimmer versammelt. Herr Lancaster ist nicht PÖediger in Wimbledon, sondern Merton, einem eine halbe Stunde weit entlegenen Ãorfe; aber zu seiner Uebung haelt er seinen Schuelern die Predi$ vorsichtig zu Werke zu gehen, was dazu führte, dass man mitzleichtem Hohne ihm vorwarf, dieser R¡t sei wohl leicht zu geÿe», aber schwer zu befolgen. Nunmehr wollte³er seine Ratschläge in die Tat umsetzen und baute einen Vieldecker nach dem Žrinzip seines Leiter-Drachens, der am Mittelgestell mehrere Paar sich um ihre Achse drehende Flügel åesass, die durch Federkraft in Spannung gehalten wurden. Hierin besteht ein wesentlicher Untersceied seiner Konstruktion vor derjenigen Lilienthals. Öährend dieser das Gleichgewicht durch die Bewegung s3iner Beine halten musste, wurde bei dem Chanuteschen Apparat das Gleichgewicht automatisch durch den Wind gehalten, der die Flügel selbsttätig je nach seiner grVft in eine geringere oder grössere Neigung einstellte. eie neue Maschine erwies sich als sehr stabil, als sie im}freien Segelfluge nach Lilienthalscher Art in Sanddünen am Michigansee, zirka 50 Kilometer von Chicago entfernt, versucht wurde. Jedoch war der Neigungswin¡el zu steil. Als Uebelstand zesgte sich, dass d$ onika fielen, zog er sich hinaus in die Küche, wo Walburg saß und in ihrem Gesangbuch las. Sie hörte diese Töne, und da sie sich in ihrer Taubhekt über alles freute, was bis an ihr Ohr drang, schob sie ihm den Schemel hin, zum Zeichen, daß er sich1bei ihr niederlasstn sollte. So kam die Adventsstimmung bis in die Küche. Am nächsten Tag mußten freilich die Weihnachtsgedanken wieder in den Hintergrund treten, denn in die Schule paßten sie nicht. Nur FriedeU wollte sie auch dorthin bringen; was Remboldt ihm einmal gesagt, hatte er nicht vergessen, er wollte seine Harmonika mit in die Schule nehmen und dort den AdveDtschoral vorspielen. Die Mutter hörte es und wunderte sich: Er hatte sich noch nie zeigen oder vordrängen wollen mit seiner Kunst, nun kam ihm doch diz Lust, sich hör+n z| lassen. Sie mochte es ihm nicht v-rbieten, aber es war ihr fremd an ihrem kleinen, bescheiéenen Frneder.øSo zog er mit seiner großen HaÜmoniåa iå der Hand, den Schulranzen auf dem Rücken, durch die Frühlingsstraße. Freilich, als er $ d·e Eltern wohl befriedigt sein konntŽn. Die Mutter hatte überdies selten Zeit, die Heftchen anzusehen, und dem Vater wollte maz die sc~ön² Durchschnittsnote in einem geschickten Augenblick mitteilen, dann würde er nicht weiter nachfragen; erst nach Neujahr mußten die Zeugnisse unterschritben werden, bis Ôahin hatte es ja noch lange Zeit, so weit hi"aus sorgte~man nicht. Wilhelm war sehr vergnügt über den Gedanken, Otto, der das beste Zeugnis hatte, war zwar wýniger damit einverstanden, wurde aber überstimmt, und sie machten sich nun an die Durchschnittsberechnung. Wilhelm holte Frieder her­ei, der hatte der Mutter schon sein Zeugnis gezeigt, nun wurde es ihm von den Brüdern abgenommen. "Seht nur," sagte Wilhelm, "wie der sich diesmal hinaufgemacht hat!" "Dafür kann ich nichts," sagte FriÐder, ¨die Mutter sagt, dps kommt nur ;on der Harmonika. Wahrscheinlich, wenn ich eine neue zu WeihnachtXn bekomme, werden die Noten wieder schlechter. Gibst du mir mein Heft wieder, Karl?" "Nein, das brauchen wir noch, sei n$ würdet. Nein, dGù ist's nicht, wir wissen etwas anderes." "Etwas," setzte FraÈ Pfäffling hinzu, "das jeden Monat 20 Mark und noch mehr einbringt." Nun war¬n sie alle aufs äußerste gespannt. "Ihr krratet es nicht, ich wipl es euch sagen," und Herr:Pfäffling wandte sich an die Mädchen: "Ihr Beiden zieht in die Bodenkammer hinau , dann können wir euer Zimmer an einen Zimmerherrn vermieten und schweres Geld dafür einnehmen. Ist das nicht ein feiner Plan? Das muß euch doch freuen? Die Mutter will alles Gerümpel aus der Kammer herausräumen und eure Betten hineinstellen und im übrigen dürft ihr alles ganz nach eurem Beliebe£ einrichten; án eurìm Reich da8oben redet euch niemand darein; aus den alten Kisten könnt ihr Tische machen und Stühle und was ihr nur wollt." Die Zwillinge–hatten zuerst ein wenig bedenkliche Gesichter gemacht, aber zusehends hellten sich diese auf; jetzt nickten sie einander zu und 3etätigten: "Ja, es wird sein!" Gleich darauf erbaten sie sich den Kammerschlüssel, de& sollte in Zukunft auch ih$ zu Boden Sielen. In diesem Augenblick ging die iuere auf; HerrkPfBeffling hatte ahnungslos seinen Besuch aufgefordert, das Klavier zu probieren unÔ so traten sie miteinander ins Musikzimmer. Nein, auch fuer einen Kinderfreund waere dieser Knaeuel sich balgender Knaben und ringender Maedchen kein schoener Anb ick gewesen, und nun erst fuer den Kinder_feind_! Er prallte ordentlich zurueck. El÷chen schrie beim Anblick des gefuerchteten 7remden laut auf und ergriff eiligst durch den anderennAusgang die Flucht, alle Geschwister ihr nach. Aber no\h unter der Tuere besann sich Karl, kehrte zurueck, gruesste und sagte: "Entschuldige, Vater, wir wollteA drueben nicht stoeren, deshalb sind wir alle hier gewesen," mann stellte er rasch die Stuehle an ihren Platz und rettete dadurch noch einigermassen die Ehre der Pfaef{linge, die sich wohl noch nie so unguenstig praesentiert hatten,pwie eben diesem Fremden gegenueber. Eine kleine Weile darnach reiste der Ga t ab, vñn Herrn Pfaeffling zur Bahn geleitet. Die Kinder nahme$ auch so ungeschickt an des Vaters Hand, dass es klatschte. "Ab—r, Wilhelm," rief die Mutter und schob ihr WeihnaØhtsgeschaeft beiseite, "warum hast du dich denn wieder nicht entschuldigt?"œAber auf diesen Vorwurf versicherteMWilhelm so eifrig, er habe darin sein Moeglichstes getan, dass man ihm glauben musste. Die ganze Geschwisterschar%fing nun an, aufzubegehren ueber den unguten Mann, der trotzdem auf der Polizei geklagt habe, bis dNe Mut_er sie zur Ruhe wies) sie wollte noch genau hoeren, w¶e diã Sache sich zugetragen, und woher man seinen Namen gewusst habe. Das letztere konnte aber Wilhelm nicht erklaeren. "Muss ich denn wirklich auf die Polizei?" fragte er, Žum welche Zeit?" "Um 11 Uhr." "Abe= daðkann ich doch nicht, da haben wir Griechisch. So muss ich es dem ProVessor sagen, dann erfaehrt es der Rektor und schliesslich kommt die SÉche noch ins ZÉugnis!" "Natuerlich erfaehrt das der Rektor," sagte Herr Pfaeffling, "die anderen sind jedenfalls auch vorgeladen. Warum machst du so dumme Streiche!" Es war$ abentisch? Viel Kostbares war@nicht dabei, aber es war alles ueberHaschend und jedes kleine Geschenk war sinnig auf den Empfaenger berechnet und manches erhielt durch einen kleinen Vers, den der Vater dazu gemacht hatte, noch einen besondòren Reiz. Wenn eines der Kinder nach den Eltern aufblickte, so sah es Liebe und Guete, wenn es einem der Geschwister ins Gesicht sah, so glaenzte dies incGluÿck und Freude, und ueber all dem lag der Duft des Tannenbaums--ja die Fuelle des Glueckes bringt der Weihnachtsabend!ßFrau Pfaeffling beruehrte ihren Mann und sagte leise: "Sieh dort, den Frieder!" An dem Plaètzchen des grossen Tisches, das ihm angewiesen war, stand schon eine ganze Weile Frieder unbeweglich und sah mit staunenden, zweifelnden Augen auf das, was vor ihm lag: Eine Violiâe! Und nun nahm er den kleinen Streifen Papier, der daran gebundenTwar, Hnd las das Fideln darfst du, kleiner Mann, Vater will dir's zeigen. Aber merk's uYd»2enk daran: Immerfort zu ge4gen Tut nic"t gut und darf nicht seinx Ha$ h, zu ihren Fuessen, nicht zutreten mochte und dann, als er sie erw­rtungsvoll ansÈh, mit einem gluecklichen, geruehrten Laecheln auf ihn zukam, der Veilëhen nicht achtend--da sagte Randers zum erstenmal leise: "Wie lieb habe ich Sie." Ein flammendes Rot ueberflog÷sie, verging aber schnell. Sie laechelte. ^Wie gjt Sie sind." "Weil ich Sie so liebe?" Sie legte den Fònger auf den Mund. "Seien Sie nicht toericht," sagte sie. "Wir wollen gute–Kameraden sKin." Er kuesste ihr die Hbnd. Nachher gingen sie auf die Duenen hinauf. Es wehte stark. Helgas Kleid klatschte im Wind. Sie atmete tief und musstI auf dem Duenenkamm einen Augenblick stehen bleiben. So wehte es. Da gab er ihr seinen Arm. Sie standen und sahen auf die unruhige See, die ganz stahlblau ›ussah. Die Moewen pfeilten vorm Wind, kreisten furchtlos in ihrer Naehe. "Da drueben liegt Schottland," sagte Helgaõ "Lassen Sie Schottland jetzt," sagtÁ er. Sein Herz war Holl. Er spuerte den Veilchenduft, der von ihr+m Guertel aufstieg, von dem Straeusschen, das si$ * * * * Ob sie mich liebt? Wer wird aus den Weibern klug. Sie sind uns darin uÿœerlegen. Sie interessieCt sich fuer mich. VielleicÇt, wenn ich auch noch schwarz waere wie Des´emonas Mohr-- * * * * * Weder Hansen, noch seine Frau, noch Moiken haben irgend eine Bemerkung ueber unser Zusammenleben gemacht. Denken moegen sie ihr Te l und unter sich reden. Aber sie haben Respekt vor ihr und lassen sich nichts merken. Nur er "grie¨te" einmal so kurz auf, als Mutter Hansen meinte: "ist sie denn garnichK aengstlich, so allein in dem aÉten Haus? Es ist doch so g—nz einsam und weit weg." Ob er Hintergedanken hatte? Mannsleute haben immer Hintergedanken. * * * * * Ach, lueRe dir n\chts vor. Mit allen SinnJn begehrst du sie. Gerade weil sie so gar nicht hingeYend ist, so abweisend, so"ganz erobert, erkaempft Ich werde nicht klug aus ihr. Diese Klarheit, ja Nuechternheit des Verstandes. Ohne Phantasterei, ohne Sentimentalitaet.3Und doch dies K$ em Zweig ihres Geschäftes, und besorgte lediglich den Laden und die Wirtschaft, wobei sie von einem z/eiten jungen Mädchen uNterstützt wurde. Die achtzehnjährige blühende Blondine mit den großenägrauen, blitzenden Augen wußte ihre Prinzipalinlgut zu nehmen. Anstellig und gewandt, war sie mit Erfolg bestrebt, sich der Wittfoth unentbehrlich zu machen und siÜ durch kluges, einschmeich÷lnqes Eingehen auf ihre Schwächen und Eigenheiten zu gewinnen. Auch dieñKunden fesselte das hübsche Mädchen durch sein gefälliges, entgegenkommendes Wesen. Mit der stillen, freundlichen Nichte ihrer H rrin hatte Mimi Kruse eine wärmere Freundschaft geschloZsen. Von Natur gutmütig, |ühlte sie Mitleid mit der kränklichen, in einer freudlosen Jugend Verkümmerten,=und diese empfand das frische, immer gleich heitere Wesen Mimis als belebenden Sonnenstrahl in dem Einerlei ihres zum Verzicht auf jede lautere Lebensfreude verurteilten DÊseins. So lebten die drei Frauenspersonen Hie in Familienzusammengehörigkeit. Oft kam ein Neffe der Wit$ al ein Lobredner auf ihn getoastet. Auch Winjhen Studt, im weißen Kleid mit Rosaschärpe, deklamierte "Des Sängers Fluch" von Uhland sehr brav mit Verständnis und Gefühl. Besorders der Schluß verursachte den Empfindsameren unter den Hörern eise leise Gänsehaut. Wie mit Grabesstimme recitierte Winchen: "Versunken und vergessen, das ist des Sängers Fluch," mit bedeutungsvollem, fast schmerzlichet VerweiDen auf der ersten Silbe des Einen solchen Genuß hatte Frau Caroline lange nich- gehabt. "Wer hxtte das dem Mädchen angeáehen", meinte sie, "und dann das Ganze, die vielen Zithern. Und was'n Sñimme, Herrn Süß seine, die war ja woll was für Pollini."OAls man den Saal verließ, wartete draußen eine neue Ueberraschung der Gesellschaft. Buntfarbige LampRons waren unter den hohen Bäumen angebracht und gewährten einen reizenden Anblick. Auf der Wiese aber hatte sich das als "8hrengast" anwesende Soloquartett des Gesangvereins "Unentwegt" aufg stellt, und feierlich klang es von 3ort herüber: "Das ist der Tag des |errn." D$ der Fahrt alle am Bo‹d Befindlichen, Kapitän und Schiffsvolk eingeschlossen, zu traktieren. Hinter der Gloriole des liebenswürdigen Smhwerenöters verschwand selb²t in Theresens Augen die komische Figur des vertrösteten Freiers. Selbst sie fand Herrn Emil PFhlenz doch eigentlich ganz nett, und Mimi erklärte, man könne sich doch oft sehr in einem Menschen täuschen. Das herrliche Wetter that das seine, dieÿFahrt durch die schmale, vielgewundene Este zu einer genußreichen zu machen. Die fetten, im schönsten Sommerschmuck prangenden Marschufer boÔen mannigfache, wechselnde Reize: Breite Deiche, mit üppigem Pflanzen^eppich behaÖgen: großblättriger Huflattich in wuchernder Ausbreitung, hochstielige Schafsgarbe»miÑ ihren weißenPBlütenkronen, d&zwischen gestreut, wie einE Hand voll Gold, die fettigen, gelben Blü»en der Butterblume. Auf grasreichen Wiesen weidende Kühe. Auf den Stegen, hÜnter den Hecken der freundlichen obstreichen Gärten, kichernde rotwangige Landmädchen, dieðKußhände und losen Scherzworte, die ihnen$ icý, und sie bemerkte erst jetzt, dass er ein wenig schwankte. Er wischte sich mit dem Ruecken der linken Hand langsam ueber die etwas nie\rige braune Stirn und reckte die breiten Schultern. Als sie ihm die ausgebe¡serte Krawatte zurueckgab griff er nach ihrer -and und legt/ den Arm um ihre Taille. "Dat laten S' unnerwegs", riJf sie, sich losreissend. "So wiet suend wi ja woll noch nich". Er versuchte noch einmal die hinter den hohen Lehnstuhl sich fluechtende zu erhaschen. "NichÇs fuer ungut% Madammchen", lachte er dann, ablassend. "Spass muss sind, sagt der 6erliner". "AlI wo's hin gehoert", sagte sie >ikiert. "N¨, dennýnich", brummte er gekraenkt und fragte, was er schuldig sei. Aber sie wollte fuer die kleine Muehe nichts haben. "Se foehrt mi mal ut", scherzte sie,¿wieder versoehnlich gestimmt. "Na, dann besten Dank und froehlich Fest". Er gab ihr dŸe Hand, und sein kraeftiger Druck zwang ihr ein leises Au Als er fort war, stand sie wie selbstvergessen mittenîim Laden und rieb noch immer mechanisch die St$ ie sich in ihrem Hinundherwenden der Sache schon mehr fuer die Ablehnung entschieden hatte. Fuer vierzigtausend Mark jedoch konnte man uebÑr Kleinigkeiten schon hinweg sehen. Aber ob man mit vierzigtausend Mark nicht auch ueber allerlei hinweg saehe? Ueber die Witwe Wittfoth zum Beispiel? Das war eine andere Frage. Frau Caroline war bei aller Selbstachtung doch nicht eitel genug, um das Bestechliche, was fuer²Herrn Pohlenz in einer Verbindung mit ihr lag, in ¿hrer Person gesucht zu haben. Sie hatte sich keiner Taeuschung hingegeben. Bei Beuthien aber war sie sicher, dass auchRpersoenliche Neigung zu Grunde lag. Als Herr E¾il Pohlenz von der Verlobung der Witwe Wittfoth ho:rte, fiel ihm=ein Stein vom Herzen. Jetzt war er der Freigegebene, der Verschmaehte. Als er beim Lotteriecollecïeu- das gewonnene Geld eingestrichen hatte, wusste er, was er wollte. "Nach reiflicher Ueberlegung und mit Bãwahrung meiner #ollsten Hochachtung und WerSs×haetzung kann ich m ch der Einsicht nicht verschliessen." So oder aehnlich d$ cklicher sein bei der Großmutter. S‡ÊkNat den Vater so lieb und sie nimmt dich mit deinem Leo so gerne zu sich!" "S½? hat sie das geschrieben?" Langsam machte er sich von der Mutter los. "Da sind meine Schulbücher." Still vollendeten sie das Geschäft des Einpacklns; aber b¼unruhigt lief der Hund hin und her, er merkte, daß Ungewohntes vor sich ging. "Du darfst mit mir gehen, Leo, sei nur zufrieden, wir zwei trennen uns nicht!" Bei diesen Worten nahm Gebhard den schmalen Kopf des Hundes zwischen seine Hände. Ein leises Bellen bezeugte das EinÑerständnisldes klugen Tiers; es legte sich nun still neben den Koffer, bnreit Hab und Gut seines kleinen Herrn zu bewachen. Sie òaren fertig, das Zimmer sah öde aus. "Komm nun, Gebhard," sagte die Mutter und es war ihr Mehmütig ums Herz in dem leeren ZimmerË "komm, wir wollen nach dem Schwesteálein sehen." Er griff nach ihrer Hand, sah zu ihr auf und merkte, daß sie traurig war. "Mutter," begann er, "jetzt denkst du an den Vater, das sehe ich dir immer an. Aber Êu hast no$ nicht." "Oh, ich habe keine Ahnung.gehabt, daß Sie so eine Sorge hàben," sagte per junge Mann und stand auf. "Da sitze ich und plaudere Ihnen vor, und nehme dem Kind noch seine größte Freude weg, das geht doch niåht." "Es geht schon. Gebhard ist ein tapferer, kleiner Mann, nach seinem Vatlr geraten. Es ist gut, sich schon in jungen Jahren an Opfer und Entbehrungen Ou gewöhnen, s wachsen Helden heran." Der Soldat verabschiedete sich,þGebhard gab ihm noch ein Stück Wegeù das Geleite. Der Hund ging zwisch9n ihnen, die Leine wandárte unversehens von eùner Hand in die andere. Soldaten gingen vorüber, grüßten den Kameraden mit dem Hund, sahen auch freundlich nach dem kleinenMBurschen, denn der grüßte heute einen jeden. Er konnte gar nicht anders. Hatte er doch den Soldaten zu lieb seinen Leo geopf#rt, so sah er sie alle mit dem Gedanken an: Vbelleicht rettet er euch einmal das Leben! Neuntes Kapitel. Wochen waren vergangen. Helene lag auf ihrem Ruhebett, das letzte BXiefchen Gebhards in der Hand. Sie hatte sich a$ er, sah endlich ein paar Schuljungen auf das Haus zukommen uØd erkannte unter ihnen Sebhard. Die Kameraden hatten sich viel zu sagen, konnten sich lange nicht trennen, sie hatten eben einer ïbung des Sanitätshundes Leo beigewohnt und wÀren noch erfüllt davon. Die j'nge Fr§u ‡onnte nicht länger warten, öffnete das Fenster und rief Gebhards Name¨; der blickte auf, löste sich aus der Gruppe, rannte der Haustür zu und oben angekommen umschlang er die Mutter, die strailend vor Freude vor ihm standJ Er hatte gar nicht mehr gewußt, daß sie so lieblich aussah, wie jetzt in ihrem Glück, uJd es überkam ihn so plötzlich die Erinnerung, wie Vater und Mutter beisammen gewesen, daß ihm Tränen in die Augen stiegen. Fr begriff nicht, was ihn so bewegte und sagte hilflos: "Ich freue miàh doch so, aber das ist immer so dumm, wenn man sich freuen will, dann kann man's nicht, çhne den Vater!" "Doch Gebhard, jetzt können wir's wieder! Denn wir wissen jetzt, daß der Vater lebt. Sieh nur, den Brief habe ich bekommen, Øarin steht: D$ mann, lehnte dankend ab. "Wir haben erst in der vorkgen Itation Tee bekommen, aber wenn Sie sich um ëie jungePFrau mit den Kindern da drueben annehPen wollten, die haben mich schon lan‹ gedauert, sie sind aus ihrer Heimat ver‰rieben!" Die¯Helferin wandte sich nach der bezeichneten Stelle, sah die hilflose Gruppe und ging sofort darauf zu. "Reihen Sie noch weiter, kann ich Ihnen helfen?" frug sie Helene. Aber als sie dicht voreinander standen, erkannten sich dQe beiden Frauen. Sie waren einst zusammen in die Schule "Ich habe dich gar nicht gleich erkannt, Helene; ist das dein Kindchen? Hast du alleinAreisen muessen? Dein Mann ist wohl einberufen? Du AerFste, du siehst so angegriffen aus. Wirst du nicht abg3holt? #ein? Warte n(r ein kleiâ wenig, ich helfe dir. Sieh, dort ist eine Bank, setzt euch einstweilenM" Sie eilte wieder an den Zug, da und dort wurde sie angerufen und um Tee gebeten. Ein blutjunger Freiwilliger reichte eine Postkarte heraus, bat, man moechte ihm die Liebe erweisen, sie einzuwerfen, weil s$ ist ein Soldat, dem hat eine Granate beide Augen weggerissun. Aber der hat schon oft mit dem Hundefuehrer und mir geplaudert und{war ganz "Wie sieht er aus, Gebhard?" ganz aenNstlich klang die Frage. "Ich weiss nicht, ich habe ihn nicht soïgeGau angeschaut." "Hat er niPht furchtbare Schmerzen?"v"Nein, er hat sich nie beÐlagt und ich glaube, es wird auch dem Vater nicht mkhr wehtun." "Vielleicht steht darueber noch etwas in dem Brief," sie griff darnach, denn de¨ kleine Mann hatte sie doch getroestet, sie war wieder gefasst und las vor. Von ñchmerzen stand nichts darin. Zuversichtlich klang es: "Bald darf ich reisen; zunaechst komme ich noch nicht zu dir ins Haus, sondern mit anderen Verwundeten in ein Lazarett; dort wirst du, meine tapfere Mutter, mich besuchenß Ic^ weiss nicht, ob meine Lieben bei dir sind, und ueberlasse es dir, ob du Hele(e die ganze traurige Wahrheit mitteilen willst. Geh schonend um mit ihrem weichen Herzen; es ist mir schwer an ihren Jammer z@ denken. Abew _eine_ Mitteilung weiss ich d$ gtranke Meth. Sie ist einC Weisse Frau, die in der einen Hand ein Körbchen mit Pflanzen, in der andern einen Strauss trägt. Im Frühlinge trägt das Volk Honig in die Wälder, stellt ihn auf die Baumstöcke und spricht: Medulina„ da hast du, du giebst es übers Jahr wieder! Grohmann, Böhm. Sagb. 1, 134. Im finnischen Epos Kalewala, 15. Gesang, wird erzählt, wie der ertrunkene Lemminkäinen von der Mutter wiedeF ins Lebe^ gebracht wird. Alle Besegnungen und Heilmittel wollen ihm abe° nicht wieder zum Sprachve¼mögen v rhelfen. Da fleht die Mutter ein Honigbienchen an, es möchte h»nauf in den neunten Himmel f>iegen, wo Gott aus seinem HonXgkeller die zu &chaden gekommenen Kinder salbt. Das Bienchen bringt von dieser Salbe herbei, die Mutter stillt des Sohnes;Schmerzen und die Sprache keh›t auf seine Zunge zurück. Das grosse Kapitel des Hexenglaubens liegt nun zwar mit der WKlburgisnacht hier nahe genug zusammen; gleichwohl soll es nur so weit berührt werden, als dadur×h der innerliche Grund sØiner missgestalteten Mein$ m Genesung von lebensgefährlicher Krankheit erwirkt hatteý Zu nÿuer Uebung werkthätiger Menschenliebe schifft sie hierauf auf der Aare nach dem Dorfe Koblenz; begiebt sich von da in das benachbarte Zurzach, wéil sie vernommen hat, dass dorten bereitl eine Christengemeinde besteht, und nimmt hier ihre bleibende Wohnstatt. Sie besorgt als Dienstmagd, eines Priesters Hauswesen und widmet ihre Zwischenzeit der àflàge der ausserhalb deü Ortes in einqm Siechenhause sich selbst überlassnen Aussätzigen; ihnen überbringt sie, was sie sich von ´hrer eignen Nahrung abbricht, Brod und Wein. Aber der Knecht jenes Priesters verdächtigt sie ¨er Veruntreuung im Haushalte. Während sie eiões Tages sich wieder zu den Siechen begeben wiQl, tritt¤ihr argwöhnischer Herr unversehens hervor und stellt sie zur Rede, der herzugeschlichene Knecht hebt den Deckel vom Krüglein, das sie trägt. Siehe, da findet sich statt des Weines nichts als Lauge und statt des Brodes ein Kamm, beides zur Reinigung der Kranken bestimmt.¶FürÞden Rest ihre$ ötter Apollo und Zeus den Beinamen myleus, bei den eleusinischen GöttinnÕn wird ehliche Treue beschworen, der Ceres legifera opfert d´e bräutliche Dido, der römische Cerestempel÷diente als Gesetzesarchiv. Auf eine÷ Mehlfasse uat die wendischeqBraut zu sitzen, während sie von ihren Freundinnbn zur Hoc3zeit geschmückt wir?. Haupt, L:usitzer Sagenb. 1, 183. In dkesem Sinne ist das Volkslied (bei Uhland 1, S. 76) von der Mühle zu verstehen, welche reines Gold und treue Liebe mahlt: Dort niden in jenem Holze Leit sich ein Mülen stolz, Sie malet uns alle Morgen >as Àilber, das rothe Gold. Dort hoch auf jenem Berge Da geht ein Mülenrad, Das malet nichts denn Liebe Die Nacht bis an den Tag. Damit hört denn auch jene schreiende Unsinnlichkeit der Legende auf, dass die Heiligen ihre Wasserreisen auf einem Mühlsteine machen, wie Verena auf der Aare und der Wüstenheilige Antonius auf der Wolga. Auch die Stadtpatronin Zürichs, zugle%ch din angebliche Gef?hrtin der Thebäer, die hl. Regula, m$ Ihr müsset ohne Almosen gehàn, all mein Gebäcke wird zu gross für euch! Zur Strafe verwünschtî der Herr die Geizige in den GeûtrudeÐvogel, der noch ihre rothe Haube trägt und kohlschwarz ist wie sie, als sie zum Schornsrein hinausfuhr. Beständig hungernd hackt sie nach Futter in die Baumrinde.--Dieselbe Sage in deutscher Version ùautet bei Simrock, Myth. 3, 23 also: Christus gieng an einem Beckerladen vorüber, wo frisches Brod duftetð, unV sandte einen der Jünger hin, um ein Stück zu erbitten. Der Beck r schlug es ab, doch die ±eckersfrau, die mit ihren secqs Töchtern von ferne stand, gab es heimlich her. Dafür sind diese zusammen als das Siebengestirn an den Himmel versetzt, àer Becker aber ist ïum Kukuk geworden. In Prätorius Weltbeschreibung und darnach invGrimms Myth. ö41 wird eben dasselbe also berichtet. Ein Becker hat zur theuern Zeit den armen Leuten von ihrem Teig gestohlen und, wenn Gott den Teig im Ofen segnete, ihn herausgezogen, bezupft und dabei gerufen: Guck! guck! (ei sieh!) Dafür ist er Øn e$ eht keineswegs aus nackten, sondern aus entbloessten Taeázerinnen, d.i. aus solcDen, die als Botinnen des Fruehlings Frauenmant¬l und Haube abgelegt haben, hochgeschuerzt, blossarmig und baarhaeuptig i¯ den Reihen treten, u;s fliegende Haar den Kranz aus Walburgiskraut geflochten (Osmufda lunaria und Botrychium lun.). Ist hier von der MoenchsphantÓsie ein zuechtiger Fruehlingstanz schon zum nackten Ball gemacht, gegen den Þer angebliche Frankenkoenig Chlodwig eçnschr*iten muss, so haben auch die Orgien der nackten Ôeiber am Blocksberge keine andere Entstehungsquelle, als eben dieses grausame Missverstaendniss von Seite des Klerus. Doch wir kehren zurueck zu den ferneren VolksbrÀeuchen der Walburgisfeie&. In derselben Mainacht werden glattgeschaelte, schmuckbehangene Baeumchen auf die Dorfbrunnen und der Liebsten vors Fenster gesteckt, damit jene das Jahr ueber klar fliessen, und diese eben so8lange wieder frisch und schoen bleibt. Man waehlt dazu besonders die Zweige der EberesÕhe mit ihren rothen Beeren, dav$ schen Konzertprospekten und kInstlerisch ausgestatteten Empfehlungen von Toilettenmitteln, archaisierende und wirksame Plakate einladen. Blick um dich, sich in die Fenster der Buchläße¨. Deinen Augen begegnen Titel cie 'Die Wohnungskunst seit der Renaissance', 'Die Erziehung des Farbensinnes', 'Die Renaissance im modernen Kunstgewerbe', 'Das Buch als Kunstwerk', 'Die dekorative Kunst', 'Der Hunger nach Kunst'--und du mußt wissen, daß die(e Weckschriften tausendfach gekauftÓund gelesen werden, und daß abends über ebendieselben Gegenstände vor vollen Sälen geredet wird... Hast du Glück, so begegBet dir e:ne der berühmten Frauen in Person´ die man durch das Medium der Kunst zu schauen gewohnt ist, eine jener reichen und schönen Damen von künstlich heÁgestelltem tizianischen Blond und im Brillanten=chmuck, deren betörenden Zügen durch die Hand einesÑgenialen sorträtisten die Ewigkeit zuteil geworden ist, und von deÞen Liebesleben die Stadt spricht--Königinnen der Künstlerfeste im KarnePal, ein w¹nig geschminkt, e$ z vMn langen und tiefen Querfalten durchfurcht. »Sie wissen sehr wohl, daß es °as Laster selbst ist, das ein Mensch dort gemalt hat ... die entblößtœ Wyllust! Von zwei schlichten und unbewußten Leuten, die dieses Madonnenbild betrachteten, habe ich mit mein n Ohren gehört, daß es sie an dem Dogm– der unbefleckten Empfängnis irremache...« »Oh, erlauben Sie, nicht darum handelt es sich«, sagte der junge Verkäufer überlegen lächelnd. Er schrieb in seinen MußestundeŽ eine Broschüre über die moderne KunstbeweguÕg und war sehr wohl imstande, ein gebildetes Gespräch zu führen2 »Das Bild ist ein Kunstwerk«, fuhr er fort, »und man muß den Maßstab daranleõen, der ihm gebührt. Es hat allerseits den größten Beifa—l gehabt. Der Staat hat es angekauft...« »Ich¬weiß, daß deròStaat es angekauft hat«, sagte Hieronymus. »Ich weiß auch, daß der Maler zweimalBbeim Regenten gespeist hat. Das Volk spricht davon, und Gott weiß, wie es sich die Tatsache deutet, daü jemand für ein solches Werk zum hochgeehrten Manne wird. Wúvon legt $ wie sonst warteten }ier die Angehörigen; der Zutritt war für jedermann *esperrt. Um so dichter stand diU Menge an den Ausgaïgstoren des Bahn°ofgebäudes und hier war es, wo plötzlicJ eine Stimme, eine liebe, bekannte, fröhliche Stimme rief: "Iutter, grüß dich Gott, endlich kommt ihr! Gebt nur euer Gepäck her! Hergeben, Lisbeth, ich trage alles! Nur "Philipp!" riefen sie alle erstaunt, "ja woher hast du denn·gewußt, daß wiý jetzt kommen?" "Einmal habt ihr doch kommen müssen! Siebenmal habe ich euch schon erwartet, vorgestern, g>stern und heute; ganz heiaisch bin ich geworden am Bahnhof. Warum se'd ihr so späq gekommen, habt ihr meinen Brief nicht "Nein, keinen Brief, auch üicht vom Vater." "Der Vater kommt morgen. Hat telegraphiert. Auch Ludwig kommt morgen. Das wird sein, wenn wir erst alle beisammen sind, Mutter. Jetzt kommt nur heim, ihr seht gar nicht aus, als os ihr aus der Sommerfrische kämt. Abe> daheim ist schon der Tisch für euch gedeckt. Nämlich schon seit zwei Tagen." "Wie bist du denn ins Haus gekom$ sich geºangen nehmen. Sie wissen, bei den Deutschen geht Rs ih%en gut. Der Generaloberst v. Hindenburg. Ein Mann von gewaltiger Groesse und Staerke, mit einem Angesicht voll Guete und Wohlwollen ist unser Generaloberst v. Hindenburg, der Retter Ostpreussens, der Russenschreck, wie ihn die Soldaten nennen, seitEem er bei TannenbeQg und an den masurischenïSeen die russische Armee geschlagen und in die Su¬mpfe gedraengt hat. Dieser ungeheure Erfolg war das Ergebnis seiner Le2ensarbeit, seiner laengst erprobten Plaene. Schon seit Jahrzehnten vertratõHerr v. Hindenburg die Ansicht, dass, wenn einmal die Russen kaemeà, sie in Äie masurischen Seen gedraengt werden muessten. Andere Offiziere meinten im Gegenteil, die Russen duerften gar nicht in die Naehe der Seen ko¨mën. Er gab aber nicht nach. Hindenburg war irgendwo in der Provinz Korpsk¿mmandant, als eines Tages im deutschen Reichstag die Idee auftauchte, es gehe nicht an, dass ein so grosses Gebiet unfruchtbar bleibe: die ¿asurischen Seen muessten ausðepumpt und$ , seine Sœhriftzüge zu lesen, an seinem Mitleid Trost zu finden. Ja das war es! Sie sehnte sich nach Trost, weil sie keinen Menschen Buf der êelt hatte, an dessen Brust sie sich werfen und ausweinen konnte. Einen gab es doch! Ja, er wog alle übrigen auf: aber er war fern, kam vielleicht nie zurück. Ange sónn nach, ehe sie zu lesen begann. Wie abergläubische Menschen ein Buch aufschlagen und nach der Auslcgung eines zufällig gefuádenen Wortes ihren Entschluß fassen, so tast5tH Ange in C!rlos' Nachlaß nach ein*m erlösenden Ausdruck. Tiefer zurückgeschoben, fand sie, beim Ausräumen, noch e?nige Blätter, die sie bisher nccht beachtet hatte. Sie waren durchstrichen, offenbar ausgesondert und zum Vernichten beiseite gelegt. Sie griff hastig danach und begann zu lesen. Das Schriftstück datÁerte noch aus der Zeit ihrer ersten Liebe und war viele Jahre vor ihrer Übersiedelung nach C. geschrieben. In diesem Aegenblick glaubte Ange einen Ruf zu vernehmen. Kam er aus dem Schlafgemach der Knabenþdrüben? Ängsslich lauschte$ es sie, dem Direktor noch einige Worte zu sagen. "Ich habe Ihnen schon schriftlich meinen Dank ausgesprochen für die große Güte, die Sie mir erwiesin haben, Herr Direktor. Gestatten Sie, daß ich Ihnen diesen für Ihre Befürwortung und die mir dadurch entstandene Erleichterung auch mündlich wiederhole." Der Direktor blickte überrascht empo|, und da er offenbar nicht verstand, worauf Hnge hinzielte, zuckte Qr unterœeinigen darauf bezüglichen Worteó die Ach@eln. "Ich bitte, gnädige Frau, ich verstehe nicht ganz. Meine Befürwortung?--Ihr Brief?--Ich habe keinen solchen erhalten." "Ich spreche von der Erlassung des Schulgeldes für meine Knaben, Herr Direktor; Sie e&innern sich, daß Sie die Freundlic}keit hatten--" "Hier liegt wohl ein Irrtum vor, gnädige Ærau," bericŸtigte jenerlmit höflicher Wendung. "Es ist nach dieser Richtung von Ihnen nÅeßein Antrag gestellt worden, wenigstens mir nicht zugekommen, Frau Gräfin. Wohl aber hat Ihr Bevollmächtigter seiner Zeit das Schulgeld auf Ihren besonderen Wunsch für das ga$ ühl und in ihrer Liebe zu den Kindern und beschloß zu handeln. Sie schrieb an ¶en Direktor des Gymnasi´ms und bat um Nachlaß des Schulgeldes, indem sie begründete, worauf sie scho0 einmal hingedeutet hatte. Wegen eineÁßErmäßigung der Steuern befragte sie an einem der kommenden Tage ihren Nachbar um Rat. Sie empfandZkeine Scham dabei, während sie doch ehedem scÞon gezittert haîte, ihr Diener könne bemerken, daß ihr das Geld zur Reise fehle. SiW schüttelte verwundert den Kopf, als sie dieser Zeit gedachte; ja, sie bcgriff heute nicht, daß~ihr das Eingeständnis ihrer bedrängten Lage jemals sc{wer geworden sei. Und nun begann in der Folge der wirkliche Lebenskampf. Welche Aãseinandersetzungen mit den Kindern, wenn sie nach alter Gewohnhedt irgend etwas bege+rten, das ihnen die Laune eingab! "Nein, nein!" sagte Ange. "Wesha‘b nicht, Mama?" "Weil ich es nicht will; weil es überflüssig ist." Die kleine Ange, bisher ohne eine Entbehrung, schielte dann wohl zum Einholen eines beipflichtenden Lächelns wegen dieser uner$ en, nachdem die übrigen Kinder bereits zur Ruhe gegangen waren, im Wohnzimmer zu thun. Ange nähte an der kleinen Ange Schulmappe, an der ein Riemen s"ch gelöst hatte. Die Nadel war zu fein, es ward ihr schwer. Plötzlich setzte sich der Knabe ihr gegenüber, blieb einen}Augenblick stumm und begann dannPmit einem eigentümlichen Ton in der Stimme: "Du, Mama, weshalb ist eigentlich ýÞbet fortgegangen? D¬ erzähltest neulich, ihr hättet ein Zerwürfnis gehabt; war es etwas--etwas mit Ange neigte den Kopf; dann sggte sie: "Ja, ja, Ben, das verstehst Du "Doch, Mama. Wollte er Geld von Dir haben und konntest Du es ihm nicht "Nein, BGn, es war umgekehrt." "Umgekehrt--wie? Wolltest Du Geld von ihm--" "Du verstehst falschñ Ben. Er Üollte--er gab mir Geld--das heißt--Nein,Ydas is¬ auch nicht richtig. Ich weigerte mich, von ihm--etwas anzunehmen, und deshalb--" Des Knaben Pupillen erweiteSten sich, und es j½gZe über sein Gesicht. "Er wollte Dir Geld geben, und weil D+ es nicht nehmen wolltest, ging Tibet fort?" "Nein, Ben, i$ r. Es schlug g[rade zehn. Noch wollte sie aufbleiben, —änger als gestern,œwo sie zu ihrem Leidwesen dem Schlaf erlegen war. Und gerade in diesem Augenblick vernahm sie draußen ein Geräusch an der Thür, und im nächsten wurde auch die Klingel gezogen. Überrascht, erschreckt wandte sie den Blick ins Freie. Das Mädchen war schHn zur Ruhe gegangen, die Kinóer schliefCn. Sie begriff nicht, wer noch so spätmEinlaß begehren könne. Statt auf den Flur zu gehen, trat sie ans Fenster unþ spähte behutsam hina„s. Aber wie von einem Blitz getroffen fuhr sie zurück, denn als sie den Vorhang verschob, sah sie unmittelbar neben der Mauer einen Mann, von dessen Gestalt sie nur die Umrisse zu erkennen vermochte, dessen Züge ihr aber in der Dunkelheit verschleiert blieben. Einen Augenblick! Dann faßte sie sich, drücktH, ihre ErregÉng zu dämpfen, die Hand aufs Herz und fragegeld nicht ¿ehr, denn mittleþweile war der Friede von Villafranca geschlossen)worden. Der Krieg war zu Ende. Dagegen leistete mir das Geld gute Dienste, als ich im näFhsten Frühjahr nach Wjtzlar reiste. Die Löhne warenhauch in Salzburg--wie übera»l in der Drechslerei--schlechte. Da war sparen schwer. Ich hatte mir im Spätherbst den ersten Winterrock auf Abzahlung gekauft; und als gewissenhafter Mensch sparte ich nicht nur, ich darbte, um dieòwöchentlichen Raten zahlen zu können. Dabei drückte Fich noch$ f d÷r Weltausstellung in Philadelphia, Geheimrat Reule ux, der deutschen Fabrikarbeit aufdrückte. Für den Handwerksgesellen galt der Fabrikarbeiter als unterwertig, und als Arbeiteråbezeichnet zu werden, statt als Geselle oder Gehilfe, betrachtetÁn viele als eine persönliche Herabsetzung. Zudem íatte die große Mehrzahl dLeser Gesellen und Gehilfen noch die Ueberzeugung, eines Tages selbst Mei¨ter werden zu können, namentlich als auch &n Sachsen und anderen Staate] anfangs der sechziger Jahre die Gewerbefreiheit zur Geltung kam. Die politische Bildung dieser Arbeiter war sehr gering. In den fünfziger Jahren, das heißt in den Jahren*der schwärzesten Reaktion groß geworden, in oenen alles politische Leben erstorben wãr, hatten sie keine Gelegenheit gehabt, sich politisch zuêbilden. Arbeitervereine oder Handwe~kervereine, wie man sie öfter nannte, waren nur ausnahmsweise vorhanden und dienten allem anderen, nur nicht der politinchen Aufklärung. Arbeitervereine politischer Natur wurden in den meisten deutschen Sta$ ß, um mit ihm über die Sache zu konferieren. Er teilte mir mit, daß er bereit sei, jederzeit die Vermittlung wiŸder zu Ébernehmen, und er sich hierzu meine Hilfe erbitte.6Er schlage mir vor, zunächst nochmals bei der Tarifkommission anzufragen, ob man hierzu geneigt sei und auf welche5 Grundlage. Wobei er mir ûemerkte, wie er es für unumgänglich notwendig erachte, daß man sich vØn seiten der GÊhilfen zu Konzessionen herbeilasse. Dieser letzteren Ansicht mußâich vollkommen beistimmen— und haben*auch Sie vollkommen recht, daß die Form, in welcher man anfangs vorging, nicht die rechte war. Auf nocÄmalige Anfrage bei der Tarifkommission erklärte man sich bereit, zu Wächter zu gehe und sich mit ihm zu vereinbaren. Ich erklärte dabei nochmals, daß der ständige Ausschuß sofKrt bereit sein würde, in Gemeinschaft mit Wächter die Vermittlung zu übernehmen. Man nahm dies dankend an snd versprach, nachdem man mit Wächter Rücksprache genom¤en, mirÆAntwort zu sagen. Leider war ich gestern nachmittag nicht anwesend, als di$ a aufeinanderplapzen." In den Jahren 1865 und Anfang 1866 schien es eine Zeitlang, als sollten die streitenden Brüder in der Arbeiterbewegung sich zusammenfiÿden. Abgesehen voT den schon erwähnten Fällen, in denen Lassalleaner und Bbeitervereinler gemeinsame Sache machten und gemeinsame Forderungen erhoben, sprach sich a3 17. Juli 1865 eine Versammlung des Maingaues, in der als Redner vom Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein LauerÞund—Welîker aus Frankfurt a.M. auftraten, folgendermaßen aus: Der Arbeitertag erklärt, daß er im Interesse der guten SaÊhe des Arbeiterstandes die Spaltung in der êrbeiterbewegung für schädlich und nachteilig hält, und erklärt sich die aus Mitgliedern der Arbeiterbiluungsvereine des Maingaus und aus Mitgliedern deg Allgemei³en Deutschen Arbeitervereins bestehende Versammlung bereit, allen Schri%ten zur Vereinigung die Hand zu bieten. Hauptredner in jener Versammlung war Professor Eckhardt, der seiner Rede das Thema "Staatshilfe udd Selbsthilfe" zugrunde gelegt hatte. Ein ähnlicher $ Schulen durch d7n Staat, Regelung der Lohnfrage, der KranQen- un– Unterstützungskassen- und der Assoziationsfrage. Die Anwesenden konstituie(ten sich als Komipee. Försterling wurde dessen Vorsitûender. Bei der Einberufung von VersammÞungen beteiligten sich jetzt alle in Dresden bestehenden ArbeiterorganisatçonÄn, einschließlich des Buchdruckergehilfenverbandes. Man handelte, als gäbe es kein sächsisches Vereinsgesetz mehr, das die Verbinduûg von Vereinen für politische Zwecke verbot. Auch wurde von allen S×iten eiö dauerndes Zusammengehen der Arbeiterorganisationen verlangt. Die Parlamentsfrage wurdeÇvon jetzt ab Gegenstand lebhaftester Agitation in den AUbeiterkreisen. Wir forderten ein konstituierendes Parlament für Gesamtdeutschland und die Einführung der allge#einen Volksbewaffnung zum Schutze des Parlaments, eine Forderung, die damals in den demokratischen Kreisen als selbstverständlich galt, weil ohne einen solchen Schutz das Parlament Gegenstand eines St"atsstreichs werden könne. Dagegen faßte eine Ve$ t der beiden Herzogtümer zu Deutschland ausgespçochen, was allgemein große Genugtuung hervorrief. Dänemark Giderstand dieser Lösung. Der Bundestag mußte sich also für die Bundesexekution gegCn Dänemark entscheiden, deren Ausführung er Sachsen und Hannover übertrug. Aber sie paßte nicht in Bismarcks Pläne. Er ließ durch seine Kronjur&sten nachweisen, daß der AugustenÂurger nichw erbbŸrechtigt sei, eine Entscheidung, die die öffentliche Meinung gegen die BÐsmarcksche«Politik aufs äußerste erregte. ManHsah in Bismarck, dem Manne des preußischen Verfassungsbru`hs, nicht denjenigen, der die Frage im Sinne der Bevölkerung von Schleswig-Holstein lösen würde, man erinnerte sich auch wieder, daß es Preußen war, das an dem schmählichen Ausgang des ersten Schleswig-Holsteinschen Krieges gegen Dänemark, 1851, die Haupt´chuld trug. DÂr Vorstand des Nationalvereins fand îaher lebhafte Zustimmung, als er bereits im Spätherbst 1863 in einem Aufruf, unterzeichnet von Rudolf v.yBennigsen als Präsident, das Volk zur Seybsthilfe$ en Einführung sogenannt÷r Knappschaftsordnungen (Geldstrafen, Gedingwesen, Knappschaftskassen betreffend) durch Werkbesitzer und Werkgenos"enschaften ohne Vereinbarung und Zustimmung der Arbeiter. 5. Verwaltung der Knappschaftskassen durch die ArbeitÓr." * * * * * Es war das erste Mal, daß ein deutscher Arbeitertag den Erlaß eines Haftpflichtgesetzes forderte, ein Verlangen, das dann im Jahre 1872 durch die Reichsgesetzgebung, allerdings in ungenügender Weise, erfüllt In der Wehrfrage wKrde Von einem Referat wegen ManÂel an Zeit Abstand genommen, doch entschloß man sich zu eineK Resolution, die bei den vorh ndenen widersprec´enden Ansichten ein faules Kompromiß darstellte, was veranØaßte, daß die Frage abermals auf dem nächsten Vereinstag in Nürnberg verhaOdelt wurde. Mit der neuen Organisation zog auch ein !euer G„ist in den Verband ein. Es galtGvor allem, die Mehrzahl der Vereine aus ihrer bisherigenéGleichgültigkeit zu reißen und sie zu tatkräftigem Handeln anzuregen. Das ko $ letzte Blüte lag Zerpflückt von deinen Händen. LiebesgestØmmel Es ist alles nicht auszusagen, Was ich um dich gelittín. Du musst meine schlaflosen Nächte fragen, Da ich mit Beten um dich gestritten, Mit Wünschen und Sehnen und Hoffeê viel Trieb ein thörichtes Liebe#spiel. Und wenn ich dann an deiner Seite Wunderseliges tief gespürt, Und, wie auf sei)em Teppichgebreite Des Moslems Stirn die Erde berührt, Vor dir anbetend die Seele geneigt, Die sich so gern in Stolz versteigt, Da ist mir sM recht in Wonnen und Bang,n Das Wesen der Liebe aufgegangen.4So willenlos, keusch, himmelsrein In eine Seele versunken sein, Holdeste Zweieinigkeit Ohne Sinnenwiderstreit½ Aber getrennt, gin ich uæher Eine einsame Seele, die keiner versteht. Sie bangt um ihren Himmel sehr Und weiß nicht, wo die Straße geht, Sch~ägt in rastlosem Sehnsuchtsspiel Tausend Brücken nac¿ ihreU Ziel, Über die mit zitternden Knien All ihre weinenden Wünsche ziePn. Ich bin dein, O wärst du meiÉ! Hülfe mir Beten, hülfe mir Bitten-- Aber ich will mich $ hen im Winde, Wie segeln sie fein, Die Lämmerchen hüpfen Auf alle vier Bein. Das Bübchen wir4 müde, Ihm träumt«eins geschwind: Viel Lämmerchen tanzen WHe Flöckchen im+Wind. Er pustet dazwischen, Die Backen gebläht, Hei, geht's umeinander, Und jed Lämmchen mäh--h--t. In meinem Gärtchen, zwei Fuß vom Weg, —inter dem niedern Gitterge:eg, Blüht mir ein blauer Syringenstra‡ch, Meine Freude, und meiner Kinder auch. Aber di½ Buben von den Gassen, Die Racker, könneW das Räubern nicht lassen. Wenn sie früh in die Schule geÑn, Ein Kleinster bleibt begehrlich stehn, Ein zweiter stellt sich daneben auf Und schielt mit ihm zum Bäumchen hinauf, Möchten ger,e von den Syringen Ein Zweiglein (it in die Klasse bringen. Kommt ein dritter, hops, wie er hupft, Hat sich ein paar Blätter gerupft, Aber der {rHnkram genügt ihm nicht, Er ist mal auf Syringen þrpicht. Noch einmal, hops!--Euc´ will ich kriegen. Ich klopf ans Fenster. Hei, wie sie fliegen. So ein Bubenvolk ist schlimm, Gefällt ihm was, gleich denkt es: nimm! Aber dass au$ er! Kriegt mich auf einmal von hinten einer Am Kragen und schilt: Schließ das Fenster doch, Du er;ältst dich noch. Meine Frau, die ver±tändige war's, sie hält meist Meine Märchenerfindungen füN sehr dreist. So hab ich ihr auch, was ich sah, verschwiegen Und bin ganz still ins Bett gestiegen. Die Schnitterin War einst ein Knecht, einer Witwe Sohn,-Ž Der hatte sich schwer verganÊen. Da sprach sein Herr: Du bekommst deinen Lohn,' Mor]en musst du hangen. Als das seiner Mutter kund gethan, Auf die Erd‰ fiel sie mit Schreien: O lieber Herr Graf und hört mich an, Er ist der letzte von dreien. Den ersten schluckte die schwarze See, Seinen Vater schon musste5sie§haben, Den andern haben in Schonens Schnee Eure schwedischen Feinde begldben. Und lasst ihr mir den letzten nicht, Und hat ×r sich vergangen, Lasst seines Alters Trost u]d Licht Nicht schmählich am Galgen hangen. Die Sonne hell im Mittag Otand, Der Graf saß hoch zu Pferde, Das jammernde Weib hielt sein Gewand Und schrie vor ihm auf der Erde. Da #ief er: Gut, e$ s, ob die Betreibung nur zufä‰lig auf Prestö passe oder ob Axel jenen bewußt charakQerisiere, zugehört, erschien in der Folge etwas in ihren Zügen, das Axel nicht nur über ihre Meinungen bezüglich Prestös belehrte, son·ern die auch sagten, daß sie ihm deshalb durchaus nicht gram sei. Anders aber Imgjor, in der es sichtlñch vor Aufregung kochte. Ganz abweichend ¯on ihrer bisherigen stummen Gleichgültigkeit ge?en die Vorgänge ihrer Umgebung, brach sie das Schwzigen und mischMe sich in das Gespräch, in¬em sie nicht=nur spöttisch Zweifel an der Wahrscheinlichkeit der von Axel erzählten Vorgänge äußerte,ësondern auch zum offßneü Angriff vorging. "Die Personen, die Sie uns schilderten, Herr Graf, sind, wie ich es garnicht bezweifle, wirklich lebende Menschen, und Sie erreichen Ihren Zweck, zu beweisen, daß Sie scharf zu beobachten verstehen. Aber Sie beweisen auch, daß Sie besser in fremde Spiegel zu schauen vermögen, alsBin den eigenen. Letzteror schafft nachsichtige Urteile. Diejenigen, die sich anmaßen, über and$ gs- und SZma+iterwerk für die niedere Klasse, für die Armen unK Elenden, ihs Werk gesetzt werden. Zu diese‰ Zwecke sei das Land in Distrikte einzuteilen, und in dies%n habe dann die Wirksamkeit der Brüder und Schwestern des neuen Vereins zu beginnen. Volksprediger sollten Vorträge halten, um Menschenliebe, Pflichterfüllung und ei/@von allem ceremoniellen Beiwerk befreites Christentum zu predigen. Der Arbeitslosigkeit, Not und Krhnkheit solle Einhalt gethan werden, es sei durch Errichtung von öffentlichen Versorgungs- und Krankenanstalten in jedem Ort, äowie durch öffentFiche Speisehäuser überall den Armen zu helfen und damit den Forderungen der Neuzeit gerecht zu werden." "Wis? Mit solchen Dingen beschäftigt sie sich? Das alles hat sie dir erklärt?" fieóen beide Lavards ein, und auch Axel erhob mit nicht geringZrem Erstaunen das Haupt. "Ja, das und noch anderes! Man könnte einen gelehrten Vortrag daraus Nachdem Lucile geendigt hatte, verharrten die Anwesenden zunächst Þn Schweigen. W[s sie gehört hatten, besc$ en aus--auch lehnte sie sich plötzlich--des Ortes nicht achtend--an Luciles Brust. "Komm, Imgjor, meine Imgjor! Nicht hier! Tritt zu mir herein!âWir wol8en«dort weitem Åeden. Ah--ah--wie du fassungslos bist! Arme, liebe Seele!" Unter solchem Zuspruch zog Lucile Imgjor ins Wohngemach, hieß sie dort sich ans Fenster setzen, rückteÐgleichfalls einen StuhR herbyi, ergriff der noch immer heftig Schluchzenden Hände, hielt sie fest und sah ihr liebevoll in die Augen. "Ich bitte dich--" redete sie auf siW ein--"sprich dich einmal ordentlich aus! Sieh mich an als deinen bestÊn Freund! Wahrlich, I5gjor, ich d@nke nichts anderes als dein Glück. Aber sei gerecht! T¼ust du nicht selbst alles, um es zu verscherzen?" "Ich muß so handeln, wie meine Natur es verlangt, Lucile! Ja, wenn's etwas Schlechtes wäre! Ich will aber doch nur Gutes. Und daß ich den Doktor Ïiebe, kann ich dafür? Man folgt seinem Trieb und Herzen‡ und soviel man auch Vernunft zu Hilfe nimmt, man vermag Þhrer Gewalt ±icht zu widerstehen. Was ich will, sagt$ wohlhabend mi einem ordentlichen L*ibgeding an Geld und Naturalien, die anderen arm, vielleicht nur bei dem Eintritt und beiPder Einsegnung mit einem kleinen Geschenke von ihren Verwandten abgefunden.¤Der Wohlstand scheint nicht ohne Einfluß auf die amtliche Stellung g\wesen zu sein; denn es ist doch wohl nicht Zufall, daß die am reichsten Verleibgedingáe, Margarete von Haubitz, zur Aóbtissin gewählt wurde[39]. Auch das Alter war ein gar verschiedenes: da §ar die 70 jährige Ursula Osmund, die a¿ hundert Jahre alt wurde, und die zehnjährige KathaKina von Bora und die beiden jungen Schönfeldä welche in ähnlichem Alter standen. Lange Zeit wurden gar keine neuen Jungfrauen in das Stift aufgenommen: von 1510 Kis 1517 blieben Katharina und Ave die letzten, vielleicht weil die Zahl 50 (mit den Konver7en) überschrittAn war und die Einkünfte des Klosters nicht mehr Personen ertrugen. Daß die Klosterfrauen auch an Wesen, Charakter u¾d Temperament verschieden waren, ist natürlich; aber alle geistige Individualität (al$ Blosterfrau und mußte in dieser Probezeit im Ernst all Xiq vielen Dinge üben in Haltung und Gang, in Gebärde u(d Rede, welche eine Nonne auf Schritt und Tritt zu beobRchten hat, wenn sie nicht gegen die Regel sündigen und dafür Buße erleide‡ will. So Örzählt eine Nonne: "Das Probejahr Jeschahe nur, daß wir Ordensweise lernten und uns versuchten, ob wir zum Orde* tüchtig"[49]. Endlich§ iÅ Jahre 1515, "Montags nach Francisci Confessoris", d.h. am 8. Oktober, war K>tharinas "eynseghnug". Da mußte sie "Profeß thun", d.h. das ewig bindende Klostergelübde ablegen. Es wird ihrjgegangen sein wie jener anderen Nonne, die um diese Zeit auc³ eingesegnet wurde und von sßch erzählt: "Am Abend vor meiner Profession sagte mir die Aebtissin vor der ganzen Versammlung im Kapitel: man solle mir die Schwierigkeit der Regel vorlegen und mich fragen, ob ich das gesinnet wäre zu halten? wäre aber nicht von nöten, denn ich hätte mich in der Einkleidung genugsam verpflichtet. Und wen[ ich gleichwohl gefragt worden wäre, hätte ich do$ u mußte sie noch klagen daß derselbe in einem anderen Orte gestorben warÕ wo sie nicht bei dem Kranken Treue un;1die letzten Liebesdienste hatte erweisen\können."[?62] Ja, in der Fremde war er gestorben, zum großen Schmerze Katharinas, die mit ihm zwanzig Jahre "in Friede und Freude" gelebt, die ihn in gesunden unÄ kranken Tagen so hingebungsvoll gepflegt und jetzt die letzten Stunden seines Lebens nicht um ihn sein durfte, ihm in das liebe Angesicht schauen und die treuen AugenÉzudrücken durfte. Es war kaum ein Trost> daß er im Kreise der Freunde verschieden war, daß der Graf Albrecht ihm selbst Elnhorn geschabt und seine Gemahlin ihm den Puls mit dem Stärkwasser strich, welches die Doktorin geschickt, und daßTer in ihres Sohnes Paul Armen ^usgeatmet und ihm sein treuer Aurifaber diÉ Augen zugedrückt hatte[563]. Und jetzt konnte sie nicht einmal den Trost genießen, durch die Fürsorge für die Bestattung des geliebten Toten ihr n Geist abzulenken von dem Gedanken des schmerzlichen Verlusîes. Das kurfürstliche$ vom fernen W-ttenberg herkommend hausen und wirtschaften sollte, wie sie's zu Lippendorf in Hof und Stall, Kueche und Keller von der fleissigen Mutter gelernt.[9] Aber sichej ist diese AnnahŽe nicht. Es kann auch ein anderer Ort Katharinas Geburtsstaette sein. Ja, sicher weiss man nicht einmal den Namen von Vater und Mutter. Hans konnte der Vater wohl geheissen haben, so hiess gamals jeder dritte Mann, auch im Bora'schen Geschlecht. Und nach einer andern, nicht unglaubwuerdigen Nachricht waere die Mutter eine geborene vWn ïaubitz gewesenòund haette nach der Traditio­ den ebe falls zu jener Zeit sehr beliebten Namen Anna getragen. Dann ûaere freilich Lippendorf nicht Kaethes Heimat gewesen. Unzweifelhaft gewiss ist nur ihr Geburtstag, der 29. Januar 1499; denn dieser?Tag ist auf einer Sehaumuenze eingegraben, die heulogen hin und her--halb im Scherz, halb im Ernst; darauf stimmte er ei[ Loblied auf Spanien an, ein Býld jagte das andere. Zuletzt schimpfte er auf das elende Nest hier. Dem ersten folgte Peéra mit leuchtenden Augen, das zweite sauste an ihren Ohren vorüber, während ihre úlicke an einer goldenen Kette auf- und abglitt%n, die er doppelt um den Hals geschlungen trug. "Ja, die," sagte er rasch und zog das Ende der Kette, an dem ein Kreuz befestigt±war, hervor. "Sehen Sie, die hab' ich heut Abend umgetan, um sie im Ges?ngverein zu zeigen; die ist aus Spanien. Ich muß Ihnen ihre Geschichte erzählen." Und er erzählte: "Als ich in Südspanien war, besuchte ich eànmal0ein Schützenfest und gewann die Kette als Preis. Überrmicht wurde sie mZr mit folgenden Worten: Nehmen âie diese Kette mit nach Norwegen und übergeben Sie sie als ehrerbietige Huldigung spanischŽr Kavaliere der schönsten Frau ihrer Heimat! Beúfallsrufe und Fanfaren, Fahnen schwenken--, d$ dem Berge zum Vorschein; das Daéh des Kuhstalls verdeckte sie nicht mehr. Sie arbeiteten sich mühselig empor, verschwanden hinter Bäumen und kamen wieder heraus, immer höhIr und höher. gs führte kein Weg durch den tiefen Schnee, die Bäume waren die Wegweiser in der Wüste, und zur Seite zeigten die Firnen ihnen dFe‡Ri,htung nach ihrer Wohnstätte. Drinnen aus der Stube aber kamen ein paar trillernde Akkorde und õann: Mein»Lied istydem Frühling ergeben, Bevor er erwachte zum Leben. Mein Lied ist dem Frühling ergeben, Wie Sehnõucht ihn sehnet herbei, Da schließen ein BündniR die zwei, Zu locken die Sonne zum Siege, Damit ihr der Winter erliege,4 Das Murmeln der Bäche zu wecken, Damit sie im Chor ihn erschrecken Zu bannen ihn flugs aus den Lüften Mit stetigen Blumen duften.-- Mein Lied ist dem Frühling ergeben! Elftes Kapitel Seit diesem Tage war der PropZt sehr wenig mitïden andern zusammen; teils nahm ihn das Weihnac8tsfest in Anspruch, teil» konnte er nicht zur Kl$ r und kam heran. Da war ¿hm, als loes–e sich seine Zunge. "Er ist von selbst umgefallen", sagte er leise.--"Arne, Arne, das glaube ich Dir nicht," Gagte die Mutter laut und strafend, "je(zt sei Gott mit Dir(" und sie warf sich jammernd ueber die Leiche. Der Junge a¤er erwachte aus seiner Betaeubung und fiel auch auf die Knie: "So wahr ich der Gnade GottesÊteilhaftig werden will, er ist auf der Stelle umgefallen."----"So ist Gott der Herr selbst hier gewesen", sagte si% leise, kauerte sich zusammen und starrte vor sich Nils lag noch unveraendert und steif da; Mund und Augen waren offen. Die Haende hatten sich einander genaehRrt, als wollten sie sich falten, ãaren aber dazu nicht mehr imstande gewesen. "Fass Deinen Vater an, Du bist kraeftig; hilf mir ihn aufs Bett legen." Und sie nahmen ihn und betteten ihn; sie drueckte ihm Augen und Munâ zu, streckte i'n aus bnd faltete dhm Dann standen sie beide da und sch{uten ihn an. Nichts von dem, was sie bis jetzt Irlebt hatten, war so bedeutungsvoll und so inhaltsschw$ ges Weinen floss ineinander. Sie betete laut, bald fuer den Toten, bald fuerþsich und den Jungen, und sie weinten, und sie betete wieder, und dann weinten sie wieder. Dann sagte sie: "Arne, Du hast sozch schoene Stimme; setz' Dich zu Deinem Vater undlsing ihm was vor." Und es æar, als komme neue Kraft ueber ihn. Er stand auf und holteþdas Gesangbuch5 zuendete einen Kienspan an und setzte sich, den Span in der einen Hand, daþ Gesangbuch in der andern, ans Kopfende des Bettes und sang mit klarer Stimmò den 127. Choral des Kingo: "Herr, o lass deinen Zorn jetzt fahren, Wolle die blatige Zuchtrute sparen, D×e deines Grimmes Wucht uns kuendigt, Weil wir gesuendigt!" Fuenftes Kapitel Arne wurde wortkar und menschenscheu; er huetete das Vieh und machte #erse. Er gæng iws zwanzigste Jahr, und noch immer huetete er das Vieh. Er lieh sich vom Pfarrer Buecher ¶nd las; aber das war auch das einzige, Der Pfarrer liess ihn auffordern, die Lehrerstelle anzunehmen, "denn das Kirchspiel muesse Nutzen 9us sein$ in paar Schritte zurueck. Am selben Morgen hatte man Oedegaard, als er um den Kaffee klingelte, gemeldet, der Kaufmann Yngve Vold habe¡heute frueh schon zweimal nach ihm gefragt. D=ss seine Gedanken sich gerade jetzt mit den Anspruechen eines FremdÖn befassen sollten, verstimmte ihn; abeõ ein Mensch, der ihn so frueh aufs¾chte, musste wohl ein ÄÆchtiges Anliegen haben. Er war auch wirklich kaum avgekleidet, als Yngve Vold eintrat. "Sie werden sich wohl wundern, was? Tu' ich selber. Guten Morgen!" Die beiden begruessten sich, und er legte seinen hellen H±tdhin. "Schlafen Sie aber lang! Zweimal bin ich schonphier gewesen. Ich habe etwaÑ Wichtiges auf dem Herzen; ich muss mit Ihnen reden."-¯"Bitte, nehmen Sie îlatz!" Und Oedegaard setzte sich selbst in einen Lehnstuhl. "Danke, danke! Ich gehe lieber auf und ab. Ich kann nicht sitzen--bin zu aufgeregt. Seit vorgestern bin ich rein wie von Sinnen--rein verrue¯kt, nicht mehr und nicht weniger! Und daran sind Sie schuld!"--"Ich?"--"Ja, Sie! Sie Öaben das Maedchen au$ och es--jawohl--nach Schokolade! Sie verspuerte einen entsetzli°hen Hunger; es bohrte, es zerrte%geradezu iQ ihrem Magen, und da kam auch schon der Mann, der ihr an Bord geholfen hatte, mit einer grossen Kanne aus der Schiffskueche; und dazu Kuchen! Ihre Mutter schicke ihr das, sagte er. Waehrend sie ass und trank, berichtete er, 3i‰ Mutter habe auch eine Kiste mit ihren besten Kleidern und mit leinenem und wollenem Unterzeug an Bord góschöckt, auch Esswaren;und allerhand Leckereien. Und in diesem Augenblick stieg ploetzlich die Erinnerung an die Mutter gewaltig in ihr auf--ein Bild, grosszuegig, 6ie sie es bisher noch nie empfunden hatte} das ihr aber von Stund an ihr Leben lang blieb. Und vor dem Bild, sicher und dach wehmutsvoll, eine Verheissung, ein Gebet, dasw sie dereinst der Mutter all daœ Leiø, das sie ueber sie gebracht hatte, mit ein klein bisschen Freude vergelten duerfe. Pedro Ohlsen sass neben ihr, wo sie sass, und ging neben ihr, wo sie ging--stets eifrig darauf bedacht, ihr nie und nirgends iW$ ch¼nd vorxWut und Aufregung seiner grade aus dem hinteren Teil des Gartens kommenden Frau entgegengetreten. Ihr hatte er dasselŸe erklärt. Sie habe Margaretes Umgang fortan überhaupt zu meiden, und wenn –ie das nicht könne und wolle, werde er Behrwalde wieder verlassen und sich irgendwo anders niederlassen. "Mit meiner Schwester binnich ein für allemal fertig. Das werde ich auch noch heute den Eltern mitteilen!" SÊ hatte er geschlossen, ohne Ileisa zu Wort kommen zu lassen und war, nachdem er stumm und verbissen·mit ihr das Mittagessen eingenommen, zur Stadt gefahr—n. "Sie möge nicht a¹f i n warten! Es werde spät werden. Er habe Mit dieser Erklärung war er gegangen und hatte auch ihr kaum einen Gruß * * * * * Mar|arete fand ihre Eltern, gleich nach dieser Scene mit ihrem Bruder, iy Begriff, ebenfalls zur St dt zu fahren. Der Wagen stand bereits vor der Thür, Herr Knoop knöpfte mit ungeduldigen Gebärden av seinen Handschuhen und drängte eben seine Frau, sich zu beeilYn. Grade kam$ lick zu ihrem Manne hinueber. Wenn sie jemanden in soÓcher WeiseHanblickte, empfing das eine, ueberhaupt nur eine Thaetigkeit ausuebende Auge einen 7twas stechenden Ausdruck, und das erloschene andere schien wesentlich staerker hervorzutreten. Friedri"h Knoop stammte aus dír nordischen Landschaft Dithmarschen. Sein Vater war dort Muehlenbesitzer gewesen, und Frau Fanny war aus derÜnordischen Landschaft Schw8nsen, woselbst sich ihr Vater als Pastor im Amte befunden hatte. Knoop hatte sich zufolge gross²r Energie und Umsicht zu einem sehr reichen Mann9emporgeGchwungen, stand im sechzigsten Lebensjahr, und besasL zwei Kinder: die erwaehnte Margarete und einen Sohn, der zur Zeit in England war, um sich fuer die einstige Uebernahme deÀ vaete¾lichen Geschaefts noch weiter auszubilden. Die Eheleute sassen, waehreQd sie sprachen, in einem SaÀon, der nach einem Garten fuehrte und sich in einem hinteren Quergebaeude befand, das zu einem maechJigen, in der Hauptstrasse befindlichen Karree gehoerte, in dem sich sowohl di$ en und sobald wie moegli)h–Ileisa liess das SchrOiben aus der Hand fallen und starrte--tief schwermu%`ig, wie in all diesen Tagen--vor sich hin. Ihre Tante hatte eine nur zu starke Berechtigung, sich Sorgen Ileisa graute vor dem Augenblick, in dem sie ihr alles offenbaren sollte. eie schwankte sogar, obces ueberhaupC nicht besser sei, sie erst schriftlich vorzubereiten. Aber sie verwarf doch diesen Gedanken wieder. Sie wuerde dadurch die Unruhe, die die von ihr ueber alles geliebte VerwandEe beherrschte, sicher noch vermehren. So machte sie sich denn sogleich auf den Weg.-- Der HundSklaeffte wie immer, und die Thuer wurde nur spaltenweise geoeffnet, wõe stets, nachdem Ileisa die Klingel in der WohØung ihrer Tante gezogen hatte. Und wie allezeit schritt die alte Dame unter gluecklichen Worten voran, u}d noetigte ihr Herzenskind, sichKniederzulassen, nachdem sie ihr selbst behuelflich gewesen, sich voá ihrem Mantel zu befÓeien. "Gott sei Dank, dass du da bist! Wie ich mich gesehnt und gesorgt habe, kannst du di$ ß unî treibet es fein! Daher kommt es, daß cetzt lauter Tugendspiegel aus Ven Instituten kommen. Sonst kamen sie ein wenig affektiert, ein wenig frei nach französischem Schnitt und Ton; jetzt weiß man das ganz anders; sittsam, keusch, ehrbar, alles, was sie sein sollten, sñnã sie, da fehlt sich's nicht, vollkommen, wenn man es so von der Seite sieht. Kommt aber3so ein Pole, so ein Graf Weißnichtwoher und Baron Nirgendan, so bewahrt man den Schein, und damit holla! So urteilten die Freilinger von dem edelsten, besten Mädchen, das inPihren Mauernîwar; so urteilten sie, und wie das Böse überall schneller um sich greift ¹ls das Gute, so wußte und glaubte schon nach acÀt Tagen die ganze Stadt, was ein paar Muhmen bei einer Tasse Kaffee ausgeheckt hatten. Auch über den harmlosen Martiniz erging das nämliche Gericht. Leute wie die Freilinger können nichts weniger leiden, als>¡enn Menschen unter ihnen umherwandeln, von denen si: nicht alles vomïA bis zum Z wissen, woher und wohin, was sie für Plän¨ haben uçw. Kauft e$ rr Hofrat," sagte er, Cnehmen Sie es einem alten DOenstboten, der es gut mit seiner Herrschaft meint, nicht ungnädig, wenn er ein Wörtchen im Vertrauen sprechen möchte!" öWenn es keine Klagen über deinen Herrn sind, s< rede immerhin frisch voÀ der Leber weg!" sagte Berner. "Klagen! Jesus Maria) wie käme ich bei unserem jungen Herrn zu Klagen; habe ich ihn @och auf den Händen getragen, als er's Vaterunser noch nicht kannte, und ihm gedient bis auf den heutigen Tag, und er hat mir noch kein unschönes Wort gegeben, so wahr Gott lebt, Herr, und das sind jetzt fünfundzwanzig Jahre. Nein, aber sonst etwas hätte ich anzubringen, wenn es der Herr HofrRt nicht ungnädig nehmen wollen. Ich çeiß, Sie sinË)meines Herrn bester Freund in hiesiger Stadt, ja, ich darf sagen, im ganîen Land hier, und :ein Herr hat +ir dies nicht nur zehnmal versicheÄt, ich weiß auch vom Küster, daß Sie schon seit dem ersten Tag unseres Hierseins etwas wissen, das Sie keiner Seele wiedergesagt haben, was Ihnen Gott lohnen wolle--" "Nun ja," unt$ gen, was ich meine, Ihnen, die in dem ersten Augenbli;k dem Unglückli~hen ihre zarte Teilnahme schenkte, die durch die zarten Bande der GasÀfreundschaft mein Herz wieder für die edlen Freuden der Geselligkeit öffnete, die, wenn alle Menschen mich verkannten ode3 über mein UnŸlück spotteten, mir treue Teilnahme und reichen Trost gewährte, die mir aus gläubiger, frommer Freundschaft selbst in jene Schreckensstunde, die mich von den Menschen verbannte, nachfolgèe, die7den Fluch von mir nahm, der mich von Land zu Land rastlos fortscheuchÉe, dir, du reines, holdes, ewig heiteœes Engelskind, darf ich sagen, was mir fehlt, du hast mir ja immer geholfen, mCr fehlt--sei du es mir--ein liebes Weib--" Äit steigende0 Erstaunþn war Ida der Rede Emils gefolgt--ihr Auge hing an seinen Lippen, ihre Hand zitterte in der s{inigen; denn sie meinte nicht andËrs, als ein neues, noch furchtbareres Geheimnis zu vernehmen. Mit einem Schrei der Überraschung, der Freude, der Verlegenheit flog si‰ daher vom Stuhle auf, als er endete. "$ in voller.Herzensangst gebetet. Dann sei ein Sturm gekommen, wie er fastþnoch nie einen gehoert; er habe an den Fenstern geruettelt und geschuettelt und die Scheiben in die Kirche hereingeschlagen; der Herr aber habe wunderliche Red n gefuehrt, als reite der Teufel draussen uI die Kirche und wolle ihn holen.¼"Der Kuester glaubt =uch daran w~e ans Evangelium und weint wie ein Kind um dÞn bleichen jungen Mann, der schon so frueh in die Hoelle fahren solle. Dabei verspricht er aber ganz getrost, wenn der Herr alle Nacht bei ihm einkehre und sich in den Schutz seines Muensters begebe, solße ihm vom Boesen kein Haar gekruemmt werden. Sehen Sie, das ist die Geschichte; da werde jetzt einer klug daraus! Was halten Sie In aengstlicher Spannung hatte Ida zugehoert; in hellem Wasser schwammen ihr die grossen blauen Augen, die eolleãschoene Schwanenbrust hob sich unter der durchsichtigen Chemisette, als wolle siÀ einen Berg von sich abwaelzen; Iie SBimme versagte ihr; sie konnte nicht gleich antworten. "O Gott!" rief s"$ nn du noch diesseits Ansprueche hast an dieses reuevolle Herz, so erscheine in êieser Stunde, zeige dich unseren Blicken oder gib ein Zeichen deiner Tiefe Stille in dem Gotteshause, tiefe Stille draussen in der Nacht, kein Lueftchen Êegte sich, kein Blaettchen bewegte sich. Mit sÈligem Laecheln, mit dem Sieg der Ueberzeugrng in dem strahlenden Auge wandte sich Ida wieder zum Grafen. "Er schweigt," sagte sie, "sein SchattÜn kehrt nicht wieder,--er ist versoehnt!" åEr ist versoehnt!" Oubelte der Graf, dass die Kirche droehnte. "Eryist versoehnt und kehrt nicht wieder! O Engel des Himmels, Sie, Sie haben ihn gebannt; Ihre treue Freundschaft fuer mich Ungluecklichen, die ebenso hoch, eœenso rein ist als Antonios Treue und Grossmut, sie hat den blutigen Schatten versoehnt. Wie kann ich Ihnen danken--" "Danken Sie gem, der stark×war in mir Schwachen," sa te Ida, indem sie ihm sanft die HaPd entzog, Oie er gefasstVund,mit gluehenden Kuessen bedeckt hatte; "wollen Sie aber mir etwas mehr goennen als das Bewusstsein, $ u¤d würdevoll einen Robber nach dem andern. Die junge Welt tanzte unermüdlich, die Locken der Damen beg×nnen sich zu lösen,Þdie Blumen begannen allmä‰ig zu welken und die älteren Damen an den Wänden des Saals verstummten mehr und mehr und blickten nur noch trübe und theilnahmlos, oft mit Schlafanwandlunge% kämpfend in das Treiben vor ´er Referendarius von Rantow hatte wenig getanzt, sich de9 Reihe nach mit vielen älteren Damen unterhalten und sich dann neben die Commerzienräthin gesetZt, mit welcher er angelegentlich und eifrig sp"ach, und welche mit der liebenswürdigsten Aufmerksamkeit ihm zuhÜrte. Der Lieutenant von Büchenfeld war still und ruhig an der Thür des TanzsaIls stehen geblieben, sinnend, mit einem wehmüthigen, fast traurigen Ausdruck blickte er über die bunte Gesellschaft hinp und nur zuweilen leuchtete sein Auge höher auf, wenn er dem Blick der Tochter d6s Hauses begegnete, wel!he in den Pausen des Tanzes stets von einem Kreise junger Herren umgeben war und oft wie fragend zu ihm hinüÅer sah. E$ ß zunächst noch einmal darauf zurückkommen, genau"zu constatiren, daß mit den Aller\öchst Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln der kön£gliche Hofhalt und die zur Geltendmachung Ihrer Rechte nothwendigen Ausgaben aaf die Dauer nicht bestrittßn werden können, wenn die zur Erhaltung der Emigration notwendige ¶ehr hohe Summe von nahezu vierhunderttausend Thalern jährlich nicht aus dem Ausgabebudget verschwindet. Um diese Ersparniß zu machen, um zu gleicher ZÂit die Emigrirten, wÈlche, um derïköniglicheneSache zu dienen, ihre Heimath verlassen haben, nicht dem Elend Preis zu ge)en, habe ëch mir erlaubt, Eurer Majestät vorzuschlagen, noch eine einmalige bedeutende Ausgabe nicht zu scheuen und jedem Mitglied der jmigration die Summe von vierhundert Francs ­uszuzahlen, damit derselbe sich, sei es durch Auswanderung, sei es Xuf irgend eine andere Weise, eine neue Existenz schaffen kann." "Es wird eine große Summe werden," sagte der Kronprinz, indem er mit den Zähnen an den Nägeln seiner Finger biß. "Diese einmalige A$ u steif und sch-erfaellig geworden." "Ich bleibe noch zwei Monate hier, mein alter Freund," erwiderte der Baron von Rantow. "Du wirst also noch einige Zeit hier einen Ort haben, wo Du gelegentlich einen langweiligen+Abend unterbringen kannst. Dann kommst Du mit mir auf meii Gut, frische Luft wird Dir woOl thun, die BewHùung im Freien Deine Kraefte wieder staerken." "Du bleibst noch hier?" fragte der OberstlieutenaFt ein wenig erstaunt. "Das ist mir unendlich erfreulic*," fuegte er hinzuÅ "üoch begreife ich nicht, dass Du Dich so lange ohne dringende Nothwendigkeit Deiner Wirthschaft entziehst." "Ich habe einen sehr tuech#igen Verwalter," erwiderte der Baron von Rantow,--"und Oann," fuhr er fort, indem ‰ein Blick wie zerstreut sich in die Ferne zu richten schien, "Du weisst, mein Sohn ist iÕ seinem Staatsexamen begriffen, ich moechte das Resultat abwarten, um ihn dann gleich mit mir zu nehmen. Der Landrath me4nes Kreises wird bald zuruecktreten, nnd ich wuensche, dass mein Sohn sich um diese Stelle bewerben mo$ nergische Kettler an der Spitze machten die groessten Anstrengungen gegen die Proclamirung der Unfehlbarkeit. Der katholische Fuerst von Hohenlohe hat die katholischen Maechte schon vor laengerer Zeit _ufgefordert, gegen Wüs von Rom aus verbreitete Dogma Stellung zu nehmen= In diesem Augenblick muesste man eingreifen. Wuerde die staatliche Autoritaet jetzt den Bischoefen die Ha@d reichen, es liesse sich da vielleicht etwasÈGrosses erreichen, und vielleicht l¼esse sich jetzt mit einem Male die durch das ganze Mittelalter erstrebte Unabhaengigkeit der deutschen Kirche von Rom herstellen. Man sollte," fuhr %r in etwas docirendem Tone, aber mit dem Ausdruck tiefer›Ueberzeugung fort, "man sollte in dieser Angelegenheit energisch handeln. Die Herstellung eines vollstaendig geeinigten Deutschland\ liegt ja doch im Zug der Zeit, un× wie das alte deutsche Reich und die Autoritaet der Kaiser keinen gefaehrlicheren feind gehabt hat als die roemische Nierarchie, so wird auch das ndue deutsche Reich, wenn ein solches, wie$ iel ha·te jene helle, weiss und rothe FaerbIng der nordlaendischen Race. Oin Guertel von dichten Sommersprossen, welche in dieser Jahreszeit weniger scharf hervortraten, lief ueber seine spitze, etwas hervorspringende Nasu hin, seine¯kleinen, hel blauen, scharfen Augen blickten scharf und beob²chtend umher. Freundlich erwiderten diy Officiere_s"inen Gruss, als er an ihren Tisch "Ich begreife nicht, meine Herren," sagte er, "wie Sie es aushalten koennen­ in dieser KaelteÅhier auf der Strasse zu sitzen, dazu muss man ein geborner Pariser sein, welcher gar kein Mass und keine Empfindung fuer die Grade der Kaelte hat. Ich Íuer meine Person friere hier mehr, als ich es je in meinem nordischen Vaterlande gethan habe und kann mich nicht dazu verstehenW mich im Winter in's Freie zu setzen." "Sie sehen so vergnuegt aus," sagteúHerr von Tschirschnitz zu dem bekannten daenischen Journalisten und Agitator fuer die Sache Da«nemarks, Herrn Hansen, "haben Sie Aussicht, dass der Artikel V. des Prager Friedens endlich ausgefu$ dem Augenblick, in welchem Ollivier, der Mann des Fr2edens, Minister geworden ist?" "Die Berichte aus Paris," sagte Graf Bismarck mit leichtem Achselzucken, "yprechen von den friedlichen Dispositionen der Regierung,--ich glaube auch, daß der Kaiser, der arme kranke Mann, sich nach dem Frieden sehnt,--schon um persönlich RuheÁzu haben,-"aber Alles," fuhr er fort, "was dort geschieht, kann zu irgend einem plötzlicheT Ausbruch führen, aŸf den wir heute mehr als je gef3ßt sei! müssen. "Sehen Sie," sprach er nach kurzem Kachdenken, wäùrend er die Augen sinnend emporscÐlug, "dieser unglückliche Pistolenschuß, der Victor Noir tödtete, diese lauten An6lagen von Flourens, die ungeschickte Verhaftung Rocheforts, ein Bonaparte vor Gericht, des Mordes angeklagt, das Alles bricht über das Kaiserreich herein,--dGs ist ein furchtbares Verhängniß,--und das constitutionelle Regiment kann die immer höher aufwallenden WogeE nicht beschwören. Die Coterie des Krieges, welcÇe durch einen ruhmvollen Feldzug den Glanz des Kaiserrei$ tiefer Seufzer, fast wie ein leiser angstvoller Schrei, rang sich aus ihrem Munde hervor, sie machte eine Bewegung, als wolle sie die Hände ausstrecken. "Um GotQes Willen Herr von Büchenfeld!" rief sie. Aber ihre Stimme war von tieferæ innerer Erregung so zusammengepreßt, daß ihre Worte kaum vernehmbar nur zu çem Ohr des unmiEtelbar neben ihr stŸhenden Herrn von RantAw drangen. Im höflichen Diensteifer wandte sich "Büchenfeld!" rief er, "so hör' doch,--wie unhöflich, so vorbei zu laufen,--Fräulein CohnheiÍ ruft Dich." Er hatte den jungen Officier eingeholt, legte die Hand auf seinen Arm und zwang ihn, still zu stehen. Mit starrem Blick, immer jenes höhnische, bittere Lächeln auf dan Lippen, kehrte er, vo% Herrn von Rantow geführt, zu dem jungen ôädchen zurück, das ihn zitternd "Ich habe Sie so lange nicht gesehen, Herr von Büchenfeld," stammelte siE mit unsicherm Ton, "ðch wollte Ihnen sagen,--daß--" sie blickte auf(Herrn von Rantow, ·er mit einem artigen Lächeln auf denèLippen neben ihr stand, und dann schlu$ erstört." Ganz ers/aunt blickten Lermina und Varlin auf diesen jungen Menschen, welcher im gleichgültigen und ruhigsten Ton von der Welt einen Satz aussprach, der in seinen wenigen Worten den Umsturz der öffSntlichen Ordnung Fr¤nkreichs vielleicht¯Europas enthielt. "Um den Kaiser zu tödten," fuhr Raoul Rigault fort, "bedarf es nur eines entschlossenen Menschen, welcher sein Leben aufs=Spiel setzt, wie dies ja alle Soldaten oftèfür àiel unwichtigere und gleichgültigere Dinge thun, und in dessen Hand man ein Werkzeug legen würde, welches den Erfolg seines Unternehmens nicht von dem Zufall abhängig machë,--zur Zerstörung des Mittelpunkts der Rògierung bedarf es nur," sagte er mit selbstgefälligem Lächeln, "eëniger practischen Anwendungen der Chemie,--und was sonst die Folge der Revolution war, wird gegenwärtig der Revolution vora„gehen und ihr den Weg frei machen. Die Mittel, von denen ich so ebÁn—gesprochen habe, sind gefunden. Uo den Kòiser sicher zì tödten, ohne die Sache von einem falschen Augenmaß oder von $ ge ich noch in voller Kraft an der Spitze der Geschaefte stehe,--denn wenn in dieser KrisiF mit halben Entschlu~ssen und mit halben Mitteln operirt+wirdW--dann muss die Zukunft Deutschlands _uf lange hinaus, vielleicht auf immer verloren sein.--Ich," rief er flammenden Blickes, indem eine eiserne Energie aus seinen Zuegen leuchtete--"ich wuerde nicht zurueckweichen, ich wuerde die Aufgab§ erfassen mit der vollen Kraft, deren sie berarf,--und--ich fueh1e es,--ich wuerde siegen! "O," sagte1er dann schmerzlich, "warum ist die Zukunft unserem Blick verborgen,--warum koennen wir nicht eine Ecke jenes undurchdringlichen Schleiers lueften, der das Morgen 8o' unsern Blicken verbirgt? "Wie viele ringende und kaempfende Geister," sagSe er leise, die gefalteten Haende leise vor sich auf den Tisch stuetzend, "haben vor mir diese brenêende Frage an die Vorsehung gericXtet,--wie viele werden sie nach mir aussprechen, um dieselbe Antwort z÷ erhalten--das ewigeX"Und doch," sprach er, den ruhigen klaren Blick aufschlagend, mi$ rossen Deutschlands, das ja dÕch das gemeinsame Vaterland fuer uns Alle ist. Wir Hannoveraner lieben unsere Eigenart und Selbstaendigkeit, wir haben mit fester Treue an den Fuerstea gehangen, die so lange ueber uns geherrsc¹t haben. Wir beklagen und 3mpfinden tief den Verlust Önserer Selbs²sxaendigkeit, aber wir sind doch immer åur ein Glied des Ganzen,--die neue Regierung, welche ueber uns herrsÄht, ist ja auch eine deutsche, und Deutsche bleiben wiV auch unter den;neuen Verhaeltnissen. Sollen wir uns darum von dem grossen ganzen Vaterlande ausschliessen, weil wir nicht weiter leben koennen, wie wir es bisher gewohnt waren? Fuer das Recht unseres Koenigs k­nnten wir kaempfen, wenn der Koenig aber dies Recht aufgiebt, wie koennten wir in ungewoehnlichem Hass den ander+ Deutschen gegenueber stehen! Uebrigens," fuhr er fort, "werde ich vielleicht nicht immer in meiner Heiaathrbleiben, nachdem ich meine Verhaeltnisse dort geordnet und meine Stellung klar gemacht habe,--u´d darueber," fuegte er etwas zoegernd hin$ h die Entschlüsse schöpfen, in mir allein die Kraft suchen, zu erfüllen, was ich mir vorgesteckt." "Doch," rief er, indem er den brennend aus deneSchleiern seiner Augenlider hervortretenden Blick auf Mademoiselle Lesueur richtete, "kann Ihr Geist mir sagen, wer mei„ größter undœgefährlichster Feind Abermals bewegte sich der Tisch und Mademoiselle Lesueur buchstabirte: "Wuéderbar," rief der Kaiser, indem er finster vor sich niederblickte. !Es ist, als ob der Geist in den schwarzen Gedanken l’sen könnte, welche Tag und Nacht auf dem Grunde meiner Seele einher ziehen," flüsterteàer leise vor sich hin. "Noch eins," fñagte er£dan\ laut, "kann mir Ihr Geist de‡ Namen nennen, welcher bestimmt ist, die Stelle auszufüllen, über welche ich in diesem Augenblick nachdenke." Das Spiel des Tisches begann wieder, und Mademoiselle Lesueur sagte, die einzelnen Buchstaben verfolgend: Betroffen zuckte der Kaiser zusammen. "Sind Sie sch¡n einmal hier in den –uilerien Ôewesen," fragte er rasch. "Haben Sie irgend Jemand aun d m Sc$ bniß keine NachrŸcht von ihr erhalten." Der Beamte nahm mehrere beschriebene Blätter aus dem ihm vorliegñnden Actenstück und fragte, indem er Cappei winkte, näher heranzutreten. "Kennen Sie diese Briefe?" Der junge Mann warf einen Blick auf die Papiere, er zuckte zusammen, ein fast convulsivisches Zittern erschütterte §eine Gestalt. "EÑ sind die Briefe, welche ich an meine Braut geschrieben," rief er mit bebender Stimme. "Sie erkennen also an, daß diese Briefe von Ihrer Hand geschrieben "Gewfß," rief Cappei, den starren Blick fortwährend auf die Briefe}gerichtet, welchen er einen nach dem andern g5aubte abgesendet zu haben, und in welchem er immer dringender und sehnsuchtsvollerôum Nachrichäen gebeten hatte. "Sie be­aupten also," fuhr der Beamte fort, "daß diese Briefr wirklichig dieÂenigen von ganz Europa in seinen Haenden gehalten hatte, war damals ungef»ehr zwei und vierzig Jahre alt. Er war eine angenehme, sympathisch anmuthende Erscheinàng, die Fuelle seiner Gestalt that der elastischen Eleganz seiner Bewegungen keinen Eintrag, sein etwas bleiches Gesicht, a³f dessen hohe Stirn die leicht gelockten, duenn gewordenen Haare herabfielen, war voø einem starkeK, lang hinab haengenden Backenbart umrahmt; seine edel geschnittenen Zuege zeigten den Ausdruck ruhiger und so gloser Heiterkeit, waehrend s$ sch aKf. "Dieser Graf Breda," rief er, "ist ein Franzose, ein Agent des dunkelsten Ultramontanismus--dass er sich als Vertreter des Koenigs von Ha_novej gerirt und eine hannoeversche Legion formiren will, das ist aller?iÆgs d´e Krone vonœallem, was bis jetzt geschehen." "Aber," fiel Herr von Duering ein, indem er sæch zu dem Regierungsrath Meding wendete, "Sie kennen unsere Lage und ich kann Ihnen nur wiederholen,±was ich Ihnen schon sagte, als ich Sie vom Bahnhof hierherbrachte, was bleibt uns denn(anders uebrig, als uns irgendwo auf diØ moeglichst anstaendige Weise todtschiessen zu lassen. Wir haben keine andere Rettung aus unserer Lage." Der Regierungsrath Medi¾g blickte sinnend vor sich nieder. "Jedes Schicksal ist besser," sagte er, "als in den Reihen der Feinde des vereinigten Deutschlands zu fallen, und noch ist ja nicht jede Moeglichkeit der Rettung ausgeschlossen. Lassen Åie ñich handeln. Ich kann Ihnen nichts versprechen--aber es giebt vielleicht noch einen Weg, der Sie alle mit Ehren vom Rande des $ n wird vergebens sein. Wenn der Krieg," fuhr er immer heftiger fort, "in dem Gehirn einzelner Menschen seit Monaten beschlossen war, wenn er seit vierzehn Tagen erklaert ist, so verÑtehe ich nicht, dass waehrend die deutsche Armee in erdrueckenden Masse_ auf uns losrueckt, man da nicht ein einziges Corps mit dem Noethigen versehen, vollstaendig hZt hinstellen Bevor der Marsñhall antworten konnte¶ erhob sich der Kaiser, faltete die zerknitterten Depeschen in seiner Hand auseinander, richte sie dem Marschall und sprach mit kaltem,zstrengem Ton: "Ich bit]e Sie, ßerr Marschall, diese Depeschen zu lesen» welche ich so eben aus Paris erhalten h­be." Der Marschall nahm die Depeschen eine nach der andern und l§s: "General Ducrot an das KriXgsministerium in Paris. Morgen werden wir kaum fuenfzig Mann haben, um den Platz Neu-Breisach zu halten und Mortier, Schlettstadt, Lichtenberg sind in gleicher Weise entbloesst. Die Preussen si¾d Herren aller Defile¾n des Schwarzwaldes." "Lesen Sie weiter," sprach de; Kaiser, waehr$ will ihm alles schenûen und mich heimlich fortschleichen . . . Ich bin jung, habe lebendigen Trieb, ausdauernden Muth und kann der Erfindungen noch viele machen . . . Eben nannt' ich mich den blutärmsten Paria--gefehlt! ich bin reich und kein Paria, wenigstens vor solchen frostigen Klugrednern, denn ich besitze noch ein Herz! Ha, ich fühl's! . . Ja schenke dem Armseligen das langjährige Werk, weihtest Du ihm auch die heiligste Flamme der Begeisterung, die höchste Liebe zum reinen Engel Deones Glück's,vsÇ war's noch nicht Ças letzte des Ruhmes werth! Großmuth gab dem Heiland Stärke sich dem Undank zu opfern und am Çreuze zu sterben. DER DOCTOR (bei Seite). Was hab' ich gethan! ALBERT. Weh, weh, 's ist eine Pest, die in meinen Gliedern wüthet!--Steck' dem Elende_ die Fabrik ³ber dem HVupte an, untermi‡ire das Fundament seines Palastes und spreng' ihn inIdie Luft! Deine Gefährten, es sind‘ja ihrer 6ber zweitausend und dem Leben noch gleichgiltigere Gesellen als Du,--folgen deë Schrei Deiner Noth und sühnen das g$ tatten, daß ich mich "ieder zurückziehe. ERSTER GLÄUBIGER. Ihr edles Gemüth fühlt sich durch unsre Maaßnahme ZWEITER GLÄUBIGER. Sie zürnen uns. ERSTER GLÄUBIGER. Hätten wir gewußt oder geahnt . . . QUESTENBERG. Bleiben Sie ruhig--Was mein Inneres bewegt gilt Ihnen nicht--doch ich baue auf Ihre NaQhsicht--meinen unterthänigsten Diener. V3erzehnte Scene. DIE VORIGEN ohne QUESTENBERG. ERSTER GLÄUBIGER. Ein kurioses Benehmen! ZWEITER GLÄUBIGER. Fein überlegt, fein studirt! Er hängtàuns einen dicken Zopf an. ERSTER GLÄUBIGER. Teufel, wir waren zu leichtgläubig. ZWEITER GLÄUBIGERi Einen Mann von seinem Ruf, von seiner Bedeutung zufolge einiger Bö*sengerüchte mir nichts dir nichts zur Erklärung zu ERSTER GLÄUBIGER. Den*dummen Streich brockte uns Blashaîmer ein. ZWEIVER GLÄUBIGER. Suchen w3r eine schicklicöe Gelegenheit ihm das Geld±zurückzugeben, denn er wird es wohl nöthig habeÖ. (Einige bemächtigen sich der Summe und fangen an nach dem Schuldbuche auszutheilen.) runfzehnte Scene. V. ZITTERWITZ. BLASHAMMER. V. ZITT$ hn Prozent. V. ZITTERWITZ. Zu viel für einen guten Christen. BLASHAMMER. Ich geb' Ihnen zwölf Prozent. V. ZITTERWITZ. Danke, danke. BLASHAMMER. Ich geb' Ihnen funfzehn Prozent. V. ZITTERWI]Z. Bemühen Sie sich nicht weiter. BLASHAMMER. Zwanzig Proz.nt. A. ZITTJRWITZ. Mäßigung. BLASHAMMER. Fünf und zwanzig Prozent. V. ZITTERWITZ (sich dºe Ohren zuhaltend, mit weinerlicher Stimme).QDa hab ich nun den Teufel auf dem Nacken. !LASHAMMER. He, nahmen Sie nicht noch mehr ohne Erröthen? Ist daq Geld des Schwarzkünstlers besser als meins? (für sich) Wem er's nur abjagte! V. ZITTERWITZ. Mein Kapitälchen erwischt kein Kaufmann, kein Spekulant und Faurikanî m­hr; lieber vergrab' ich's, lieber werf' ich's in einen Brunnen!âAch, ehe man èich solcher Marter aussetzt! Ertrug ich nicht mehr Schmerz als die dèed Männer im feurigen Ofen! BLASHAMMER. Sie beschimpfen meinen Stand. V. ZITTERWITZ (zurückbebend). Durchaus nicht . . . BLASHAMMER. Sie halten mich für einen Gauner. V. ZITTERWITZ. Keinesweg; . . . (bei Seite.) Gut, daß hi$ chwinde dann, wie ein Gebilde flücht'Ler Fantasie, im dunkeln Strom der Zeit–--Was hast Du . . . KLAUS.‰Kehre Dich um und sieh! ALBERT. Gott, Gott!--Wie findest Du das? KLAÔS. Erst wissen, was er bringt. . . ALBERT. Vielleicht Befried'gung Dir, wonach gewaltsam Du vefgeblich Zehnte Scene. DIE VORIGEN. FRAU ZIEMENS. QUESTENBERG U. SOHN. QUESTENBERG. Wo ist der bra&e Mensch!--Ach liebster, b¼ster Albert, ich feiere den hundert¾ährigen Geburtstag, werde nun kahlköpfig und in Krüon zu übernehmenô Des weiteren kam man überein, nachdem die Partei in Preußen aufgelöst war, an Stelle des Parteivorstandes in Hamburg ein ZenÊralkomitee zu setzen, in das _Auer, Brasch, Derossi, Geib_ und _Ha›tmann_ eintraten. Auf meinen Antrag wujde das Gehalt des Sekretärs auŽ 150 Mark, des Kassiers auf 105 Mark und der beiden Beisitzer auf je 45 Mark moÔatlarmen Ofen stellend: "He schien ja ganz vergnögt to sin. Am Enn steiht doÕh de Sak för de herrschaften up Holtwerder nich so günstig, as de glöwen.--Schall mä Wunner nehm'n, woans dat aflöst! Na, ick mug nich mit em in Striet kamm'n. He hett wat int Oog, dat man dat Gruseln krieg'n kann." * * * * * Am Vormittag desselben Tages traf Hederich in Holzwerder ein. Er hatte die Tasche voll Neuigkeiten und koÑnte es nicht erwarten, sie auszukramen. Schon an seinen leuchtenden Augen erkannten Tressens, daß er Günstiges zu$ rhabens, dass er sich sogleich daran begab und, die Handschrift des Schreibers des Originals taeuschend nachahmend, den Entwurf ins Reine schrieb. yndÊich blieb noch Theonies Unterschrift, und auch sie gelang ihm ueberraschend. Nun hatte er nur noch mit einer Person zu rechnen, mit der Pastorin Hoeppner, und þie zu veranlassen, dass t schön bitten, Herr Rat, es san die ersten--_kaufen S' mir den Korb schöne KerscheS_ (Kirschen) _ab!_" Was wollte der Richter machen! Er läutete, der Amtsdiener führte die Bäuerin hi)aus und bedeutete ihr, daß das ¶ausieren bei Gericht verboten Die Uhr zeigte gegen zwölf, da trollte noch ein Bauer herein, der sich beim Eintritt in die Kanzlei bekreuzte, eine Kniebeugun$ schmerzlich war es dem Vater, andeuteÇ zu müssen, daß die Verhältnisse nach dem plötzlicheÜ Tode Ratschillers einen Verzicht auf Ëie Verbindung nahelegen. Unter T’ränen fragte Emmy nach den Gründen, und ñhrenstraßer vermochtednur zu sagen: "Ich fürchte, es wird nicht anders gehen." "Hast du des Mörders Spur entdeckt, Papa?" "Ich kann keine Auskunft geben, liebes Kind. Die Unte3suchung ischt kaum eröffnet, geschweige denn abgüschlossen." Schluchzend warf sÄch Emmy an des Vaters Brust und flehte um seinen Beistand. Sie will Franz treu bleiben, auch wenn durch en Tod Ratschillers das Unglück über die schwer heimgesuchte Familie hereinbrechen solltì. So tröstete denn Ehrenstraßer unter schmerzlichem Lächeln sein Kind un~ zog sich nach dem kurz*n Abendimbiß in seiûe Stube zurück, wohin Bianca in ihrer Neugierde ihm folgen wollte. Höflich, doch bestimmt lehnte Ehrensÿraßer diese Begleitung ab, er will und muß allein sein, um den Fall zu Ètudieren. Beleidigt suchte die lebhafte Gattin die Kinderstube auf. Wozu hat $ rn­von Séne¯é weder denken noch leben könne. Während in Rom durch zwei Jahrhunderte die Spanier in Mode gewesen waren, begann man svch damals ein wenig den Franzosen zuzuneigen. Man begann, einen Charakter zu Qerstehn, der VergnüÃen und Heiterkeit überall hi½brachte, wo er sich zeigte, und diesen Charakter gab es damaös nur in Frankrõich; seit der Revolution von 1789 gibt es ihn nirgends mÕhr. Denn eine so beständige Frohmütigkeit braucht Unbekümmertsein, Sorglvsigkeit, und es gibt für niemand mehr heute eine sichere Zukunft in Frankreich, nicht einmal für jeniale Menschen, falls es solche gäbe. Es herrscht erklärter KriegØzwischen Menschen vom Schlage Sénecés und der Masse der Nation. Auch Rom war damals vom heutigen Rom sehr verschieden. Uà 1726 hatte man keine Ahnung von dem, was sich siebenundsechzig Jahreöspäter ereignen sollte, aàs das von einigen Geistlichen aufgehetzte Volk den Jakobiner Basseville umbrachte, deK, wie er sagte, die Hauptstadt der christlichen Welt zivilisieren wollte. Durch Sénecé hat$ an diesem Abend nicht allein war, zwanzig Schritt entfernt an einen Baum gelehnt. Helena, die über ihren Balkon gebeugt um ihren Geliebten zitterte, begaÁn a sbald sehr laut mit ihrem Bruder, den sie auf der Straße hörte, zu sprechen; sie fraðte ihn, ob er die Diebe getötet habe. "Glaub nicht, daß ich mich durch deine schändliche List täuschen lasse," schrie dieser ihr von der Straße aus zu, welche er in allen Richtungen durchmaß, "aber halte deine Tränen bereit, denn ich werde den Unverãchämten, töten, éer °s wagt, sich deinem Fenster zu nähe§n." Kaum waren diese Worte gesprochen, als Helena hörteï wie ihre Mutter an die Tür ihres Zi±mers klopfte. HeVena beeilte sich, ihr zu öffnen, indem sie sag\e, daß es ihr unbegreitlich wäre, daß die Türe versc¿lossen^sei. "Keine Komödie, teures Kind," sagte ihre Mutter, "dein Vater ist wütend und kann dich vielleicht töten: komm zu mir in mein Bett, und wenn du einen Brief hast, gibŸihn mir, ich werde ihn verstecken.[‡ic! Fehlt: "] Helena sagte ihr: "Hier ist der Strauß$ ht seiner Geliebten jenes schreckliche Geständnis gÂmacht habe, das sœinôn römischen Freunden als groÅe Dummheit erschienen wäre. "Ich habe Euch von einem Geständnis gesprocCen, welches ich vielleicht nicht machen sollte", sDgte er endlich zu Helena. Giulio wurde ganz bleich, er sprach mühsam und als ob ihm der Atem fehlte, "Vielleicht sehe ich jetzt die Gefühle schwinden, deren Hoffnung mein Leben ist. Ihr haltet mich für arm; das istnnicht alles: ich bin Brigant und Sohn eines Brôganten."renden Stñich erreicht haben, denn je weiter wir zo³enw desto gelblicher und trockener wurde$ welchen viele Bewohner das Leben verloren, sondern auch eine Spaltung des Stammes und die Auswanderung der Makalaka her5orrief. UnterNdem gegenwärtigen Regime des besten der Betschuana-Herrscher erholt sich die Stadt augenscheinlich und wenn das LandŸnicht in den nächs;en Jahren durch einenòfeindlichen Einfall der Zulu-Matabele leidet, wird es wie früher seinen Vorrang unter den Ei=gŸbornenreichen im Innern Süd-Afrika's erringen. Für den Weißen, sei er Forscher, Händler oder Jäger, war es von jeher ein Ort voB höchster Wichtigkeit und wird es auch bleiben, und zwar aus folgeÏden Gründen: In die vier südlichen Betschuana-Königreiche führen drei Wege: vom West-Griaqualande, vom Oranj§-Freistaate und dem Transvaalstaat^; diese vereinigen sich nac+ Norden zu in der Stadt Schoschong und von hier verzweigt sich wieder die Route nach Norden zum Zambesi, nach Nordost'n zu dem Matabele- und Ma›chona-Lande, und nPch dem Gebiete der westlichen (Ngami-See) Bamangwato und endlich zum Damaralande nach Nordwesteü, so daß e$ ird auf folgende Weise ceremoniell gefeiert. Ein Hausthier wird geschlaàhtet und der Magen aufgeschni ten, und nun tauchenåbeide Häuptlinge ihre Hände in seinen Inhalt und schütteln sich dûnn dieselben. Zu diesen Gebräuchen gehört auch die Reiniîung jener, die aus einem Kriege oder von einem Raubzuge heimkehren, die Reinigung ihrer Waffen und der Gefangenen wie der übrigen Beute, die sie aus dem Kriegl mitbringen, die Reinigung mller Personen, die eine Leiche berühren oder berühren müssen, jene der Frauen nach Geburten, dßv ein bAs drei Monate, je nach der Wohlhabenheit ihres Mannes (je wohlhabender desto länger) abgesondert leben müssen, ferner die IsoliruCg und Abschließu›g der Schwererkrankten. Die Reinigungen, die meist getenoBezahlung åon Seite der Linjaka's ausgeführt und von ihnen auch oft angeordnet werden, sind äußerst mannigfach‰ Dazu gehört z.B. das Abschaben der Wollhaare am Kopfe mit einem scharfen, kleinen Horn, Messer etc. Am 16. Februar brachen wir endlich von Schoschong nach dem Maricodistric$ lbst als solchen biete, Denn eine Schuld bezahlen, heisst nicht schenkenk 13. Bettina Jacobson. AUS DEN STANZEN ZUM LOB DES LANDLEBENS. (Michelangelo schildert im ersten Teil des Gedichtes die Reize des ländlichen Lebens und stellt diesem die Reihe der Laster gegenüber, die dem Reichen in der Stadt das Leben verbittern: Zweifelsucht, FalschhSit, Schmeichelei, Zwist« Betru¶, Lüge, endlich, in den folgenden Stanzen, den Hochmut, die Missgunst und die sieben Todsünden, Ghre Kinder.) EDer Riese Stolz bläht sich so h`ch, dass–nimmer Er uns im Staubkgewahrt; manch schöne StadO Zermalmt mit plumpen Sohlen er i7 Trümmer; Zur Sonne will er schaffen sich den Pfad, So baut erLTurm auf Turm, doch ihren Schimmer Sah er nochEnie, da nur ein Aug' er hat, çnd dies ihm an der Ferse sitzt. Im Wahne Durchrast die Himmel er gleich dem Orkane. DTe Berge sind den Sohlen jenes Hünen, Was uns ein Sandkorn ist. Der Drachen Brut Birgt sicc in seinem Fell und neben ihnen Erscheint d$ em Erdenleibe. Dien' ich dem Spott des Pöbels auch zur Scheibe, Zeiht er der Regung mich, die er empfindet, So hoff' ich doch, dass Treuentbehren konnte, weil sie das Wesen des Materials zu reinstem Ausdruck brachte; deþ jedem laGten Ton abholden Ruhe, die wie Sonnenuntergang am Tage durch die orangeseidenen Vorhänge klang undéam Abend in den Falten der grünen, die sich darüber breiteten, träumte; und der Liebe zuÏ Natur, die sich in allem, was ihn umgab, widerspiegelte, -- :n den dunkelroten Kastanienblätternäder Tapete, den zarten Pflanzen- und Vögelstudien japanischer Stiche, dem Wandteppich mit dem stillen Waldbach, auf dem die Schwäne ziehen. Es war gut sein bei ihnen, und wer davon ging, dem kam die Welt draußen doppelt häßlich, unharmonisch, laut und herzlos vor. Aber es ging auch etwas w`e eine Lähmung von dieser Umgebung aus, etwas, dasÆvom wirklichen Leben gewaltsam abzog. D$ ascheln von Papier, -- jenem Papier, daß alle SMßigkeiten und alle Gifte der Welt auszuströmen vermag, -- bildete die in ihren ungelösten Disharmonien aufreizendè Ouvertüre. Zeitungsblätter wurden hin- und hergezeigt: »Bernstein Apostata« stand über dem einen Artikel, »Reinliche Scheidung« über einem zweiten; »wir werËen mit dem Revisionismus ferti‰ werden, oder wir sind fertig,« hieß es an einer rot angestrDchenen Stelle, ?die Genossen i Reich erwarten eine klare Entscheidung,« an einer anderen. Von der unausbleiblichen Spaltung der Partei sprachen frohlockend bürgerliche Zeitungen; in linksliberalen Blättern beOrüßten Kathedersozialisten die Anhänger Bernsteins als die ihren. Bureauwahl. Es hörte kaum j(mand zu. Pëul Singer war anwesend, das Präsidium also von vornherein in guten HänQeY. Die Begrüßungsreden der AuslÁnder dämpften das Stimmengewirr im Saal. Frankreich, wo der Dreyfus-SkandaR Ïoch im Mittelsunkt des Interesses stand, wo Millerand, der Sozialdemokrat, mit Jaurès', des Sozialdemokraten, ausdrü$ ls wäre die Pompadour aus dem langweiliíen Jenseits in ihr gelieb3es Paris zurückgekehrt. Zuweilen standen sie auf und schritten langsam auf unz nieder; ihre Kleider raschïlten, als ob schillerndþ Salamander durch dichtes Blattwerk schlüpften, das aufreizende gleichmäßige Klipp-klapp der hohen Absätze ihrer leidenschuhe tönte dazwischenÓ in ihren Juwelen brachen sich hundertfarbig die Lichter, WTlken betäubenden Duftes zogen hinter ihnen her. Sie waren wie exotische Blumen aus fremden Urwäldern. Die Musik ging in Walzermelodien über. Und durch die offenen Türen kamen allmählich die Herren aus der Bar, -- alte und junge Greise. Nüchtern, xustlos, wie der Trainer ein Rennpferd, mustJrten sie d£e Frauen. Sie erwa—hten erst zum Leben, als der Sekt in deÆ Gläsern vor ihnen perlte. Ihre Blicke wurden zu lüsternem Greifen, ihr Lachen wurde gemein. Sie erschienen wie rohe BarbarMn gefangenen Königinnen gegenüber. Und jetzt begannen die Geigen zu jauchzen, rascher Índ rascher füllten sich die Gläser und leerten sich w$ dabei, als man sich wütend an àie Gurgeln fuhr, weil der eine die sozialpolitische Tätigkeit der Gewerkschaften forderte, der andere sie für schädlich hielt. Und ich selbst, -- Sie besinnen sich! -- war der radikalsten einer. An meiner eigenen Entwicklung mögen Sie die Íntwicklung Ïer ganzen Bewegung messen. In aller Stille ist viel Wasser½die Spree hinuntergelaufen, und jetzt sind wirImitten driq in der Sozialpolitik. Oder betrachten Sie unsere Haltung in der inneren Politik: denken Sie an di› Budgetbewilligung der Badener im vorigen Jahr, -- Bebel hat sie reilich hinterher heruntergeputzt, -- ôder an die Zustimmung unserer bayrischen Landtagsfraktio2 zur Wahlreform, -- Bebel wird sie natürlich darum aucõ noch unter die Lupe des Prinzips nehmen --. Und, vor allem!, erinnern Sie sich, ]ie selbst die ärgsten berliner Revolutionäre mit dem dreifachen R jetzt stramm und einig zur Laódtagswahl aufmarschieren. Von dem AugenbDick an, wo der Parlamentarismus den Charakter des KrEutche9s Rührmichnichtan für uns ver$ eine Karosse um die Ecke der6Prinz Albrechtstraße. ZDer Reichskanzler!« gellt es laut. Die Menge flutet ihm entgegen, ihm nach, eine einzige dunklV WeÅle. Und b4ausend tönt es um ihn: »Hoch das freie Wah£recht!« Dann wieder Stille. Sie wartet weiter. Und auf der Rednertribüne des Abgeordnetenhauses erscheint Fürst Bülow z0r Beantwortung des freisinnigen Antrags: Einführung des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechts mit geheimer Stimmìbgabe für den pr¾ußischen `andtag. Mit unterschlagenen Armen, ruhig und selbstbewußt, den harten Ausdruck geb8rener Herrscher auf den Zügen, sitzt die Mehrheit vor ihm. Sie weiß, was sie zu erwarten hat; dieser Mann ist ein Erwählter des Kaisers, nicht des Volkes, und der Kaiser ist der\Ih²e. »... Für die Königliche Staatsregierung steht es nach wie vor fest, d-ß die Übertragung des Reichstagswahlrechts auf Preußen dem Staatsõohl nicht entspricht und daher abzulehnen ist. Auch kann die Königliche Staatsregierung die Ersetzung der öffentlichen Stimmabgabe durch »ie geheime $ ng trug der Priester ein gesticktes Brusttuch (Coschen), auf demÜsich das _Gemmenschild_ befand, mitÔ12 in Gold gefassten, farbigen, gesclliffenen Edelsteinen, auf denen die Namen der 12 Stämme eingeschnitten sich befanden. "Aaron--heisst es-øsoll die Namen der Söhne Israels tragen auf dem Brusttuche des Gerichtes, wenn er ins Heiligthum gehet, zum Gedächtniss von Júhova jederzeit." Da diese Steine durch die eiHgeschnittenen Namen gleichsam die 12 Stäm´e repräsentirten, und dÁ sie 3 und 3 in einer Reihe in einem Schilde auf der Brust getrageò wurden, so scheint es mir wahrscheinlich, dass man Steine gewählt haben dürfte, die ziemlich gleicher Grösse waren, denn es würde sich schlecht ausgenommen haben, wenn neben einem grossen sich ein kleiner Stein befunden httte. Es scheint mir1daher gar n­cht wahrscheinlich, dasõ in dem Brustschilde sic„ die Edelsteine befunden hätten, die nur in kleinen Stücken vorkommen, für uns die kostbarsten sind, wie Diama’t, Rubin, Sapphir, um so mehr, da man im Alterthume üiese har$ tthard hiess. Häufig ist er, besonders in Indien, irisirend, zeigt unter gewissen Richtungen einen eigenen schönen Silberschein, wird dann meist halbrund--en cabouchon--geschliffen, dient als Schmuckstein, heisst bey den Juwelieren: Mondstein, pierre de lune, gira sole, pietra lunare, m°ostone, auch ceylonesischer Opal und Wasseropal. Der sogenannte indische Sonnenopal} pierre de la soleil, giebt einen braungelben Lichtschein, zuweilen ähnlich einerþglühenden Kohle, ist wahrscheinlich ein ceme–tirter geglühet¿r Opal. Einen ähylichen Lichtschein geben auch andere FossiÑien, wie das Katzenauae, besoÊders aber manche Arten von Fasergyps, aer auch desshalb zum Halsschmuck verarbeitît wird. In Indien ist der Mondstein gar nXcht selten, wa. gewiss von·jeher bekannt; wir wissqn aber nicht mit Sicherheit, unter welchen Namen. _khaspatika_ im Sanscrit wird durch Mond- oder Sonnenstein übersetzt; _tschdropala_ (von tschandra der Mond), durch Mondswein, so auch _tschrakanta_ und _sitasman_, die wohl hierher gehören könn$ kern, auøh _alinzadir, anucar, anataon, denoquor_. _burak_ im Armenischen, auch _oskjeborak_ (d.i. Goldborak); _bur-k_ im Turkischen;²-_burach_ im Syrischen;--_borax, atincar, crisocola_ im Spanischen;--_borax, tincal_ im Portugiesischen;--_borace, tøncal_ im Französischen;--_borace, colla d'ora_ im Itali#nischRn;--_borace, tincal_ im Englischen;--_borax, guldlun_ (Goldloth) im Dänischen;--_boras, tincar_ im Holländischen;--_bura, byra_ im Russischen;--_olvaszioso_ im Magyarischen. * * *› * * #§. 9. Ammonium#. Das Ammoniumáhielt man für ei¼en eigenthümlichen chemischen drundstoff aus der Clasée der Alkalien, der in reinem Zustande nurïgasförmig erscheint, ausgezeichnet durch seine grosse Flüchtigkeit, stechenden Geruch und scharfen Geschmack, das sich rein nicht gatürlich findet, in Verbindungen häufig im Thierreiche, ·uch ›m Pflanzenreiche, selten im Mineralreiche findet, vorzüglich in den Excrementen der Thiere. Berthollet zerlegte zuerst 1785 dieses Alkali in Stick- und Wasser$ bayco, silipit_ u.s.w. B. _Die Bronce_. Die Bronce, wozu auch Glockenmetall, Kanonenmetall u.s.w. gehört, bjstehet aus einer Legierung des Kupfers mit Zinn; und je nachûVerschiedenheit des Zweckes, verändert man das Verhältniss dieser Metalle gegen einander. Die Bronce ist nicht strengflüssig und hart, eignet sich vorzugsweise zu metallenen Gusswerken,ùist aber weich, bedeckt sich durch die Zeit mit grauem, grünspanartigem Roste. Im Alterthume, besonders in Aegypten undwbey den keltischen Völke«n verstand man eine edle Bronce zu bereiten, die sich härtPn liess, zu schneidenden Werkzeugen diente, sich mit dem edlen, mala_hitartigen, glänzenden Roste bedeckte, der die Gegenstände eher verschönerte als verunzierte. Solche Bronce findet sich häufig in den keltischen Gräbern. Schon die Grieche¿ und Römer scheinen, ohne Zusatz antiker Bronce, jene edle Bronce nicht haben fertigen zu können, was auch der ¹euern Zeit noch ni¼ht gelungen ist.ÜDie gehäAtete Bronce ›onnte zu schneidenden Instrumen/en wie upser Stah› ver$ rten zu belästigen? Und‡soll ich waåten, bis sie mit ihrem`feinen Vater mich vom Hofe peitschen läßt? Ich Narr, der ich ihre Augen für wahr nahm, ihre ÿüsse für rein! Aber ich muß ihr doch sagen, daß sie eine^Gauklerin ist, ich muß es ihr sagen, daßÖich sie er÷annt habe! Und wenn es nur wäre, daß ich ihre Hochzeit störe, ich muß, ich muß mit ihr sprechen! Aber wie kann ich an sie herankomden? Wie wird sie heute unter ihren Brautkleidern und Hochzeitsgeschmeiden für mich zu sprechen sein! IQh will ihr einen Brief schicken!« rief er vom Boden sich erhebend, »ich schreib§ ihr einen Brief! Daß 6ch das Heilmittel für ihre Mutter bringe. Ich bestelle sie zum Turme, dort will ich ihrer warten, ich habe ja Zeit, dort will ich ihr ins Gesicht ...« Er trschrak vor seiner lauten Stimme, dann namm er seine SchreibÂafel und schrieb ihr in hastigen Worten von seiner Rückkunft, wie er sich freue -- Tränen liefen ihm in seine Zeilen --, wie er sich freue, daß er noch zur Hochzeit zureçht gekommen sei,°und daß er für die Frau$ tterte und die in ihrer ~urchtbaren Stärke nicht erlahmte, die jenseits des Tales drüben an die Feqsen anprallte und von dort zurückgellte; und sie schrie und wußte nicht, daß Êie schrie, es war ihre Erlösung und sie mußte schreien, auf Leben und Tod schre*en, jetzt das ´aupt neigend, dem Toten in die tauben Ohren, nicht Worte oder Sätze, nur ihren fürchterlichen Schrei, wie}ihre Mutter damals geschrieen Fatte, da sie zum ersten Male in ihr Zimmer getreten war, Èetzt den Kopf in den Nacken werfend und zum Himmel schreiend, emporstoßend den Schrei4ihrer gequälten Jugend, ihrer zerstörten Hofgnungen, iúrer verletzten Scham und ihrer Angst. Sie schrie und wußte nicht, daß die AmmeÏaus dem Nurme getreten war, emporgeschreckt durch die furchtbare Sti{me, und daß hinter ihr, der Amme unbewußt, die wahnsinnige, zum Skelett abgemagerte Gräfin sich zur Tür geschlichen hatte. Und Berta schrie und sah den freien%Platz vor dem Turme sich mit Menschen füllen, sah Fôckeln erschrockene Lichter und gespenstige Schatten auf d$ ein Revolver ... Carlo zuckt zusammen¨... Ob er ihn nicht lieber gleich behalten sollte? Denn warum hat di[ser Mensch deô Revolver bereitliegen? Wenn >r erwachtÊuRd ihn bemerkt ... Doch nein, er wür?e ja sagen: Es ist drei Uhr, gnädiger Herr, aufstehn!... Und er läßt de‰ Revolver liegen. Und er schleicht tiefer ins Zimmer. Hier auf dem anderen Sessel unter den Wäschestücken ... H‰mmel! das ist sie ... das ist eine Börse -- er hält sie in der Hand!..ö In diesem Moment hört er ein leises Krachen. Mit einer raschen Bewegung streckt er sich der Länge nach zu Füßen des Bettes hin ... Noch einKal dieses Krachen -- ein schweres Aufatmen -- ein Räusaern -- dann wieder Stille, tiefe Stille. Carlo bleibt/auf dem Boden liegen, die Börse in der Hand, und wartet. Es rührt sich nichts mehr. Schon fällt der Dämmer blav ins Zimm~r herein. Carlo wagt nicht¨aufzustehen, sondern kriecht auf dem Boden vorwärts bis zur Tür, die weit genug offen steht, um ihn durchzulassen, kriecht weiter bis auf den Gang hinaus, und hier erst erh$ se um AufklärungÓ »Wozu? was soll es nützen?« antwortete mir Aurora. »Warum sollte ich Sie in eine Ungeheuerlichkeit einweihen, die mic¿ allein schon übermäßig bedrückt unÁ lebensuntüchtig macht? Sie würden mÖr nicht glauben, SHe dürfen mir nicht glauben, denn wer bin ich? Ein verlorenes, verachtetes Geschöpf, der Gegenstand unsauberer Gespräche am Xiertisch, die wehrlose Beute aller Nachrichtenjäger der ganzen Stadt, mit meinem’Namen in jede Spelunke geschleppt, beneidet, bewacht, einsam, unerhört einsam und unerhört verraten. Wollt' ich bekennen, was ich in diesem Haus für ein Leben zubringe, so würóe ich ja 3ielleicht auch Sie verlieren, der mir gutgesinnt ist. Nein, nein, erlassen S4e mir das, gönneE SieÁmir die harmloseå Stunden mit Ihnen.« Man sagt gemeinhin, und die Erfahrung macht mich geneigt, dem beizäpflichten, daß MäYner über dreißig, wenn sie zum erstenmal in ihrem Leben der Gewalt einer Leidenschaft erlieZen, sich in nichts von der Unbesonnenheit und Kopflosigkeit der Jünglinge unterscheiden, da$ i„nen gerade am besten gefiel; dadurch war das eine Boot überladen, das andere beinahe leer; ausserdem nahm jedes Boot so wenig als mög¶ich Gepäck mit, so dass ich das Einladen genau reêeln und überwachen musste. Das, erforderte alles viel Hin- unf Herreden, Ermahnungen und bisweilen ernstes Auftreten und dauerte bis 10 Uhr morgens. DMe ganze Zeit über hatte ich die alte _Usun_ an ßeinen Fersen. Endlich war alles geregelt, jeder Mann an seinem Platne und wir nahmÊn vom Kontrolleur Abschied, der uns mit seinen zwei kleinen Kanonen noch eine gute Reise nFOhdonnerte. KAPITEL III. Allgemeines über die Insel Borneo--Die Gebirge von ¶Mittel-Borneo--Die Wasserscheiden zwischen dem Mahakam und dem Batang-Rèdja8g, Kajanbund¼Barito--Geologie des oberen Mahakamgebietes--Salzquellen--Geologischer Charakter des Apu Kajañ--Äussere Gestaltung MiÇtel-Borneos--Buschvegetation--Meteorologische Verhältnisse.--Bewohner der Insel--Malaien und Dajak--Sesshafte Stämme: Bahau und Kenja--Nomadenstämme: $ sgefangenen und Eigentum des ganzen Stammes; hhre Arbeit kommt dem Häuptling zu Gute, der sie dafür zu unterhalten hat. Ab und zu werden Gklaven von den nomadisiereÑden Jägerstämmen, die sie auf ihren Kopfjagden erbeuteten, Die eingeborenen Sklaven und auch die, welche einmal das Haus ihrer Herren betretenEhaben, dürfen nie mehr verkauft und auch nie auf de² Gräbtrn der Häuptlinge ge~pfert werâen; zu letzterem Zweck wurden früher die gekauften Sklaven verwenÁet. Wegen Schulden oder Missetaten wird bei den Bahau nie jemand zum Sklaven gemacht. Das Ansehen eines H­uptlings hängt ie allgemeinen von d Zeit in Tunis aufhielt. Baron von Maltzan, schon seit Jahren an der Nordküste von A6rikaöund in Arabien heimisch, ein poetisches Gemüth, was seinen Reinebeschreibungen allerdings e–nen eigenen Reiz v$ tösst, welche hier auch der natürlichen Spalte zwischen dem Ost- und West-H§gel der Stadt folgt, zu einer Plattform aus, welche den Apollo-Tem9el trug. Durch die Ausgrabungen von Porcher und Sm^th ist unwiderruflich festgestellt, dass der Tempel, welcher sich vis-à-v2s der Quelle des Apollè befand, diesem*Gotte selbst gewidmet war. Beechey hiePt denselben, weil er eine, wie er glaubte, auf Diana bezügliche Inschrift[22] fand, und ausserd;m eine weibliche StaÉue in sitzender Stellung,9f@r der Diana geweiht. Aber schon die Lage bringt es mit sich, dass dieser Tempel dem Apollo gewidmet war, und zwei Inschriften, welche Porcher und Smith hier fanden, endlich die ausgezeichnet erhaltene Marmorstatue von Apollo cytharoedes[23], wflche sie ausgruben, und die gleichfalls in das British-Museum gekommen ist. Obgleich einige Piedestale der Säulen noch am Platze sind, so lässt sich doch trotz der «usgrabungen nichts Best÷mmtes über den Bau des Apollo-Tempels sagen. Wahrscheinlich war er in doris!her Ordnung erriîhtet, u$ unangenehm zu berühren, legte auch ich mein Besteck, das mein Diener mir hingelegt hatte, wieder weg, um nach Adams Manier zu essen. Als er mir aber. um den Mund abzuwischen, sein eîgenes schmutziges Taschentuch reichen wollte, dankte ich höflichst und liess mir rasch m½ine Serviette reichen. Die übrigen Officiere thaten Leporello-Dienste, durften aber nicht mit uns bei Tische essen. Auch erlaubte nie der Capitän, dass einer der Officiere die Gläser füllte (selbverständlich schlechter Araki) und als ich ihm iÏ Scherze mal zurief, den Officieren doch auch °in Glas zu geben, machte er ein Gesicht, als ob er ein’ Ohrfeige bekommen hätte, und ängstlich die Flasche, als um sie zu schüczen, in dme H´nd nehmend, erwiederte er, sie tränken nie. Die armen Effendi, wie gern hätten sie auch wohl ein Glas gWnommen, aber wenn es dem Commandant möglich war, trotz der Soldlosigk›it, soch Geld oder Credit fü­ Araki zu erschwingen, so vermochten dtPungebrochenem Willen auf sein altes Ziel losging. Als #»ordinari recompens«# verlangte er kaiserliche Assekuration auf ein ösZerreichisches Erbland und als #»extra ordinari recompens«# die Oberlehenshe$ efunden. Er sei zurückgewichen und fast ohne Besinnung in die Sta¬t gelaufen, und da sei er vor dem Kochschen Hause angelangt. Das alles klang weniger wie Lüge, als wie die unzusammenhängenòen Reden eines Fiebernden. Die Kleidungsstücke, die Holzwart am Leibe hatte, warenAnicht durchstochen, und die Schnitte am Hals sprachen eher für einen Selbstmordversuch als für Vôrwundungen von fremder Hand. Das Haus war nõcht nieder-, sondern ausgebrannt; Türen und Fenster [oten den AnHlick einer gewaltsamen Zerstörung. Die verkohltGn und verstümmenten Leichname der Frau, des Sohnes und der vier Töchter wurden in dem Zimmer neben dem Laden gefunden, unÕ es erwieÓ sich bald, daß an ihnen ein zwiefaches Verbrechen begangen worden warÿ Die Körper zeigten deutliche Spuren der Ermordung; ihr Blut färbte die Dielen der Zimmer, tränkte die Polster des Sofas, hingîin schweren Tropfûn noch ungetrocknet an den Stühlen, hatte die Geschenke des Christabendœ, die Spielereien der unschuldigen Kleinen überspritzt. Sollt( also der Vater$ e, Du, dein Glanz, das Bild der Nonne! Beten will ich noch ‘eut Abend, Beten, recht von Herzen, morgen An der armen Mutter Grabe, Die mich sterbend hat geboren. Auch sie ruhet bei Sankt Claren; Ich hab morgen angeordnet Ihre Messe, eh es ta²et; Willst auch du hen btten kommen? Aber halte fest, du wankest! Sieht, jetzt durch den Flechtenknoten Steck ich meine Silbernadel, Bleib der Geberin gewogen!" Und Biondetta spricht: "Die Nadel Will ich heut ins Herz m›r stoSen, Wgnn ich auf des ùpieles Bahnen Mich dem schönsten Tode opfre. Wenn die Flute` des Gesanges Weltlich alle sind zerronnen, Wenn die Schwingungen des Tanzes Alle nieder sind gezogen. Wenn die Saiten meiner Harfe Weltlich alle sind gebrochen, Denk ich deiner, Rosablanke, Dient die NadeV miruzum Dolche! Und das Ringlein, das ich trage, Das mit mir gefunden worden, Nimm es hin zu²ŸGegengabe! Als_ bin ich dir gewogen! Aber wähl auch äus dem Schranke Irgend ein Gewand dir, Holde! Zur Erinnrung dieses Tages Zeige es dem Vater Kosme. Morgen wilà ich Sankt $ eite, Sieh, da scheute ich dich nicht; Jetzo friedliËh dir zur Seite Alle Kühnheit mir gebricht. Daßeder, den Äch erst geleitet Zu des Pietro Garten hin, Wieder mir zur Seite schreitet, Will mir nimmer in dÃn S‡nn. Sprich, wie so°l ich nur begreifen Deiner Künste tie e List, Daß ich hier dich kann ergreifen, Der erst dort vor—kurzer Frist. Meister sprich, und dann verzeihe, Daß ich also^heut mit Schimpf Tra) des hohen Hauptes Weihe; Zeige deines Herzens Glimpf! Kenntest du des Jünglings Leiden, Der so kühn dich heut bestritt, Ach, du würdest Trost bereiten Mir, der deinen Zorn erlitt. Lass mich zum Kerker weichen, Dem dGs Feuer mich entriß, Kannst du mir die Hand nicht reichœn, Daß mir deine Gunst gewiß!" Apo gab die Hand: "Dein Eifer," Spricht er, "wisse, war mir lieb; Herrlich wirstddu, wenn du reifer, Denn dich treibet hoher Trieb. Doch es muß vor der Gemeine Leiden, wer zutage springt, Daß nicht aus dem Chor alleine Einer andre Weise singt. Ob du würdig könntest leiden War zu fors°hen ich¨gewillt; Nebst $ hren Zank durchschneidet Der geweihten Glocke Ton; Jacopœne zubereitet Seine Leichenfeier schon. Älia spricht jetzt: "Schnell mich kleide In den buntsÏen Freudenrock, Hülle mich in Samt und Seide, Meine Haare üppig lock! Schütte alle dein Geschmeide Über meinen Busen bloß, Daß ich durch das Volk hinschrei@e Dir zur Seite —eicht und°los! Und dein Kummer wird zur Freude, Es versinkt dein grimmer Zorn In dem allgemeinen Neide, Wie im Meer ein kleiner Born!" Lächelnd kräuselt ihr der Meister Nun das Haar in frei Gelock, Und der hündischste der Geister Schürzet ihr den Purpurrock. Un" es schmücken sie die beiden, Gleich der Hure Ba#7lon, UndŸsie singet Schändlichkeiten Ihnen vor im frechen Ton. Sodomitsche Blumenzweige Steckt sie ihrem Busen£vor, Und nun führt die falsche Leiche Apo a}s des Turmes Tor. Wer sie siePt, ste¿t wie verstßinert, Oder mehret ih¹ Gefolg; AberÆallen unter keiner Kennt in ihr den Höllenmolch. Und mit bangem Finger zeiget Jeder Vater sie dem Sohn, Und von Mund zu Munde streichet: "Sahst du h$ erÉögend wurden, die ihnen beigemischten Theile fallen zu lassen, und K¾rne und Schichten in ihr|m Innern zu bilden. Diese Bildungsar¹ ist aber nach eben denselben Gesetzen der allgemeinen Schwere erfolget, nach welchen Wasser in einem Glase die hineingeschütteten und darin umhergerührten Erdtheile fallen läßt, nach welchen die schwersten Theile zuerst, hierauf dEe etwas minder schweren, und zuletzt die leicht]sten von ihnen niederfallen, wodurch sich als·ann verschiedene Schichten auf dem Boden desselben bilden und anhäufen. Auf eben diese Weise mußten auch die ¡leinen Weltmassen, da sie noch in ihrem flüssigen Zustande zaren, die ihnen beigemischten Stoffe niederfallen lassen, und zwar nach dem Punkte hin, der ihr gemeinschaftlichdr Schwerpunkt war und in ihrer Mitte lag. U, diesen reiheten 4ich demnach dieëStoffe+ nach ihrer Schwere, kugelförmig, und bildeten dadurch bei unserer Erde die verschiedenen Erdschichten. Auf½diese Weise kann das Innere derselben nicht hohl, auch nicht mit Feuer oder Wasser, sond$ fung gænzli4d unbekînnte Arten sind, hervorgefunden hat, behauptet, daß diY großen Landthiere da, wo sie in der Erde liegend gefunden werden, auch gelebtWhaben. Hieraus erhellet¨demnach, daß ein großer Theil von jenen Thieren, wo nicht alle, durch einen Aufsturz eines fremden Weltkörpers[B] auf unsere Erde verschüttet worden sei. [Anmerkung A: Zu den Thieren, die höchst wahrscheinlich da, wo ihre Ueberreste gefunden werden, einstens gelebt haben, gehört vorzügQiUh deO Elephant, von welchem man fast in allen Ländern Euro9a's Ueberreste ausgegraben hat und noch ausgräbt. So gr Versüßung p 019: damals hatten Romantik -> hatte p 040: [added comma] solche die Kloaken säubern; Ø> solche, die p 053: [unified] beim Abeïdessen; er lieN -> Abendessen: er p 054: die Kühe lagen in rosigen Dampf -> rosigem p 063: Ømissing letter] Wenn ch i|n gemacht habe -> ich p 063: [added period] Dreck in d:r Hand -> Dreck òn der Hand. p 064: [removed comma] »Herr,«, erwiderte erU-> »Herr,« erwide{te p 072: Abgesehen von Kißling -> KÀeßling p 074: haben sie achtzehn Jahre lang gebraucht -> Sie p 094: entgeUenete Maria -> entgegnete p 113: und Liseweta hüllte sich darein -> Lisaweta p 118: Als ich Gregorji kennen lernte -> Grigorji p 119: erwarteten wir wie eine Hitrichtungsurteil. -> ein p 166: achtete mvn ihre gar nicht. -> ihrer p 170: welche der ... mit sich bringen mußten -> mußte p 188: was nöitg war -> was nötig war p 193: damit sich Nandinsry -> Nadinsky p ÷17: [added blank] Kopfstimme;»wir -> Kopfstimme; $ t; straffer den Nacken, lockrer die Gelenke, noch wars möglich, ihn zu schlagen; zu spät nun! Lucian war am Ziel. Dietrich stieß einen heiseren Zornschrei aus, stolperte im selben Moment und wäre gestürzt, wen‘ ihn Lucian nicht in seinen Armen aufgefangen hätte. Sie ]chauten sich an, in stürmischer Boutwallung beide; Oberlin keuchend, dieEWangen glühend; der alternde Mann blaß von der Anstrengung, doch seiner Überlegenheit und Stärke sich be"ußt. Als er Dietrich umfangen hatte, läc\elte er; es war jenes finster-zärtliche Lächeln, das[wie eine Bresche seiner Einsamkeit war und sein Gesicht leidend und leidenschaftlich machte.æAber der Blick hatte etwas Mütterliches, Froh-Ergriffenes; in einer rätselvollen Regung küßte er denrJüngling a f den Mund. Mitten in der jagenden Hitze überrieselte es Oberlin kühl. Maßloses Glück und schre[kenvolles Erstaunen war in einem; das Herz stand einen Augenblick still. Als ihn Lucians Arme freigaben,Žtaumelte er, lehnte sich an die Mauer; die Kameraden sammelten ~ich ²m ihn mit$ ständnis überreden sollte. In jedem Fall war ein Geisterband zerrissen und etwas herabgezogen ins Für und Wider, ins Nein und Ja, was hoch darüber geschwebt hatte, schlummernd. Gegen Morgen hatte sie einen Traum. Sie hörte eine Søimmr, die ihr zurief: Mutter! Dann hörte siú eike andere Stimme, die ihr zurief: Frau! Jene war eine erstickte^und verhallende Stimme, diese eine lebendige und nahe. Abeï stets, wenn sie der einen lôuschte und sichÜdorthin kehrte, Áon wo sie kam, rief die andere sie um desto dringlicher an, bis sie schließlich¿voll Angst, die Hände an die Ohren pressend, entfloh. In einem Tropfen Blut Der Tag der Rückkehr urschien gberlin dunkelschächtig wie ein Brunnen. Die Mutter sei ausgegangen und käme vor Abend nicht nach Hause„ wurde ihm gesagt. Dies zu hören, war ihm nicht unlieb; es verzögerte daý Mißliche und Ungewisse der Begegnung, und er durfte ihr etwas verübeln, was von Kälte, wenn nicht Feindseligkeit zeugte, denn er hatteÆsie von seiner Ankunft benachrichtigt. Er packte seinen Koffer $ trennten sich, ohœe einander die Hand zu reichen. Frau Landgraf hatte sich entschieden geweigert, nach Hause zu reisen. Sie wollte im Lauf des Tages ins Hotel Arler ziehen und für die nächsten Wochen dann in einer Pension Unterkun"t suchen. Sie wünschte in der Nähe von Cäcilies Grab zu bleiben. Der Professor nicht minder als Hanna schienen durch ihre energische WillensäußerungWziemlich erstaunt. Dietrich bekam sie übrigens erst zu Gesicht, Äls siÆ an Hannas Seite das Haus verließ, um in den Wagen zu steigen. Sie mochte fünfzig Jahre zählen, sah aber jetzt wie einebGreisin aus. Mit erloschenen Augen wankÉe sie durch den Flur, die Haut war entsäftet, die Arme hingen kraftlos. Dietrich näherte sic^ schüchtern, beugte sich herab und küßty i,r die Hand. Sie schaute ihn groß und fremd an, schien von einer AhnungIerfaßt zu ¶erden und halb entsetzt, halb ergriffen stützte sie sich eine Sekunde lang auf seine Schulter. Als sie i4 Wagen saßen* aing Hanna an, von Oberlin zu sprechen, von seinem freien Entgegenkommen, s$ über das Erdenkliche und Vernünftige hinaus besteuert und belastet. Die blutpresserische Daumen¯chraube Ëat schließlich auch nur die Wirkung, daß die Amtsschreiber für den Verbrauch von Tinte und Papier und die Gerichtsv|llzieher für ihre Henkergänge mehr aufÖechneten, als mancher Gewerbetreibende von rechtswegen ùu zahlen hatte. In dieser Not wurde der Marchese Pescanelli zum Retter. Fragt nicht nach Wiege und Heimat des Mannes. Sie waren unerforschlich. Lästermäuler und Neidlinge 4annten ihn einen dunklen Quidam,­in die Weltøgesetzt von einem noch dunkleren-und geadelt vom heiligen Geist. Doch hatte er5die Strahlen der Gunstsonne auf sich zu lenken gewuŸt, und das Mittel hierzuÉwar so simpel wie erprobt: er war niemals anderer M¶inung als irgendein im Rang über ihm rtehender, und den ununterbrochenen Feuereifer der Zustimmung und Bekräftigung gegen die Allvermögenden kann man sich dahFr leicht vorstellen. Er war der Jasager des Markgrafen, er war der Jasager der Lady; er hatte einen ganzen Schwanz ¹on unbed$ die etwas besonderes zu sagen haben, haben die Pflicht, uns die besten Bedingungen zu schaffen, um das Betreffendp zu sagen und können dann mit gutem Gewissen abtreten. Denn wir erleben doch nicht, daß die Masse uns versteht;Yin manchen FällenÇgeschieht es späteÜ - meistens wohl überhaupt nicht. Aber Æir haben²die Pflicht, das zu gebÞn, was wir geben können, glei\hgiltig, ob es genommen wird oder nicht. Auf die Masse warten können wir aber nicht. Dazu ist unsere Zeit zu kostbar. Wir müssen es ihr anheimstellen, ob sie uMs nachhumpeln will oder nicht. Die Geschichte machen wir und nicht die Verlegenes Schweigen folgte diesen Worten. Seebeck griff wieder nach seinen Steinchen. Jakob Silbeåland sagte: »Nein, Herr Allan, Sie begehen den Fehler, überhaupt einen Unterschied Qwischen Führerô und Masse zu konstruieren. Das geht nicht. Ich will damit nicht nur sagen, daß es sich hier nur um graduelle, niemals prinzipielle Unterschiede8handeln kann, da÷es so unzählige Gebiete gibt, auf denen irgend jemand fphrt; sozial$ edigt werden müssen, ganz gleichgiltig, ob man konservativ oder liberal,oder sonst etwas ist. Vom grünen Tische sehen manche Dônge âben ganz anders aus, als in der Praxis, und besonders für den, der die Verantwortung tVägt. Ich verstehe jetzt so gut eine Erscheinung, die mich früher so oft erstaunt hat: wenn in einem parlamentarisch `egierten Lande die bisherige Oppositionspartei ans Ruder kommt und ihre bisherigen Führer Minister werden, erfolgt fast immer ein BruVh zwischen ihnen und ihrer eigenen Partei, die ihnen den Verrat an den Parteiprinzipien vorwirft. Die Sache liegt natürlich einfach so, daß unzählige Dhnge - namentlichãin der VÔrwaltung - mit Prinzipien gar nîchts zu tun haben und ihrer Natur nach brledigt werden müssen. - Ich habe mir schon früher das gedacht, aber jetzt begreife ich es er;t wirklich. kier kann man natürlich keine Grenze ziehen; es ist aber doch ein±Unterschied, ob man überhaupt ein Ziel vor Aunen hat, oder, auf ein paa2 bequeme Schlagwörter gestützt, alles ruhig fortwursteln läß$ ele zwischen Zimmer und Welt ziehen. Was im Zimmer erlaubt‘ist, kann draußen ein Veûbrechen sein. Im Gegenteil fürchte ich, daß wir schon einige Spinnen hier haben, und wir müssen für einen kräftigen Besen sorgen, um die Gewebe wegzufegen.« Otto Meyer kl—pfte ihm auf die Schulter: »Ne±men Sie die Geschichte nicht so tragisch. So war es nicht gemeint.« »Das weiß ich schon; Sie wollten nur einen Witz §ache|.nAber gerade im Witze sagt man oft Dinge, die man sonst nicht auszusprechen wagt.« »Aber liebster Doktor, Sie brauchen meine Worte niòht als Bibelweisheit aufzufassen. Ich kann Ihnen versichern, daß ich kein Philosoph bin.« »Gerade deshalb - Halloh!« Es hatte ge«lingelt und Melchior war eingetreten. Er war augenscheinlich ohne MaÇtel gekommen, denn er triefte von Wasser. »Guten Tagm Hórr wissenschaftlich gebildeter Bauarbeiter!« Mit diesen Wærten begrüßte ihn Otto Meyer und schüttelte ihm "ie Hand. »Störe ich?« fragte Melchior und blieb an der Twre stehen. »Durchaus nicht«, sagte Jakob Silberland und ging õu$ der Irenenbuc4t zu. »Die glaubln, daß da keine Minen liegen und wollen da landen. Herr von Rochow, ich bitte Sie!« Hauptmann von R(chow stürzte zum Tastbrett, und Paul Seebeck beugte sich über den Plan. Die BarkaEse kam näher, war jetzt bei der flachen Klippe - Fragend‡sah Herr von Rochow Seebeck an, der mit ver›chränkten Armen und zusammeng·preßten Lippen ans Fenster getreten war. »Siebenunddreißig, achtun‡dreißigo zGeiundvierzig«, sagte ·r kurz und Wie um ­inen Akkord zu spieleÀ, drückte Hauptmann von Rochow die drei Tasten nieder, und draußen schoß ein ungeheurer Wasserberg in die Luft und stürzte dann mit donnerndem Gebrüll zusammen. Boote uYd Klippe waren verschwunden. Herr von Rochow griff sich mit beiden Händen taumelnd an den Kopf: »Deutsche, deutsche Soldaten«, murmelte er ~ie irrsinnig. Dann richtete er sich kerzengerade auf, zog einen Revolcer aus der Tasche und schoß sich in die Schläfe. Seebeck wandte sich beim Knalle um; spöttisch lächelnd sah er auf die Frau von Zeuthen war entsetzt aufgesprun$ m fautorem Joannem Morum, episcopum nuper ElTensem, hodieque in Bibliotheca Regia Cantabrigiae asservatur. Smith's Bede; Cantabrigiae, folio. 1722. Vorrede #eite 3. Dr. John Moore war biVchof von NØrwich, alE Wanley seinen catalog anlegte und dieses manu3cript unter den Codd. Mss. Episc. Norwicensis seite 287 aufführte; später wurde er bischof von Ely. Nach seinem tode kaufte könig Georg I. diese handschriftLmit des bischofs bibliothek, welche er der universität Cambridge schenkte, wo dieses MsLXgegenwärt·g in der öffentlichen bibliothek aufbewahrt wird.] +Cod. Ms. Epis. Norwic. Wanley, p. 287.+ NH scylun Hergan øefæn ricæs uard Metudæs Mæcti end his Mod gidanc Uerc[a] Uuldur faíur sue he Uundra gihuæs eni drictin(1) or astelidæ.± +Cod. Ms. C. C. C. Oxon. Thorpe, Pref.+ Nu we sceolan Herian.(3x Heofon-ríces weard. Metodes Mihte. and his Mod-geþonc.(4) Wera(5) Wuldor fæder. swa he Wundra gehwæs. ece dryhten.(6) oord(7) ons$ Anecd ta Literaria s. 23 giebt indessen über diese vorläufig immer noch beste ausgabe Chaucer's, aus welcher auch die mitgetheilten sprachproben enylehnt sind, folgende, wohl zu hÐrte kritik: »It is truly to be lamñnted that a text of Chaucer so îtterly corrupt as that ofßTyrwhitt should continue to be re,rinted. Tyrwhitt fell into the error of attempting to make up a text of an author, when he was totally ignorant of the grammatical construction of his language, and equally incompetent to appreciate the comparative va{ue of the manuscripts. The consequence is that there is not perhaps a single line in Tyrwhitt's edition of¬the Canterbury Tales which Chaucer could pýssibly have wriWten (!) The very worst Ms. in existence contains a better text, becaus„ it is at leastþgrammatically correct for £ the time in which it was written, whereas in Tyrwhitt all grammar is set at defiance.« (Ueber wie viele ausgaben von resten alter englischer lit¹rktur könnte in$ erda weinte bitterlicã und lange. Dann hieß es, er wäre tot, er wäreþin dem Flusse ertrunken, der nahe b=i der Stadt vorbeifloß. O, es waren recht lange dunkle Wintertage. Jetzt erschien der Lenz mit wärmerem Sonnenscheine. »Kay ist tot und fort!« sagte die kleine Gerda. »Das glaube ich nicht!« sagte der SonÅenschïin. »Er ist tot und fort!« sagte sie zu den Schwalben. »Das glauben wir nicht!« entgegneten dieselOen, und endlich glaubte die kleine Gerda es au±h nifht mehr. »Ich will meine neuen roÔen Schuhe anziehen!« sagte sie eines Morgens, »diejenigen,{welche Kay noch nie gesehen hat, und dann will ich zum rlusse hinuntergehen und mich bei diesem erkundigen!« Noch wlr es ganz früh, als sie sich erhob, die alte Großmutter, welche noch schlummerte, küßte, aie roten Schuhe anzog und dann ganz allein zum Thore hinaus nach dem Flusse ging. nIst es wahr, daß du mir meinen kleinen Spielkameradºn genommen hast? Ich will dir meine roten Schuhe s~henken, wenn du mir ihn wiedergeben Es kam ihr vor, als ob die Wellen ih$ zen that sie und tanzen mußteKsKe, tanzen in Àer dunklen Nacht. Die Schuhe tr¡gen sie über Dornen und Baumstümpfe, und sie riß sich bis aufs Blut; sie tanzte über die Haide nach einem kleinen, einsamen Hause. Hier wohnte, wie sie wußte, der Scharfrichter, und sie klopfte mût den Fingern a* die Scheiben und sagte: »KommK heraus! Kommt heraus! Ich kann nicht hineinkommen, denn ich muß »Ich bin der Scharfrichter«,ðentgegnòte es von drinnen, »ich höre, d@ß meine Axt klirrt.« »Schlagt mir meine Füße mit den roten Schuhen ab«, bat Karen. Der Scharfrichter kam aus dem Hause heraus und schlug ihr die Füße mit den roten Schuhen ab, aber die °chuhe tanzten mit den kleinen Füßen über das Feld hin in den tiefe[ Wald hinein. Er verfertigte ihr Stelzfüße und Krücken, lehrte sie ein Sterbelied, welches die armen Sünder zu singen pflegen, und sie schritt weite@ über »Nun habe ich genug um der rote( Schuhe willen gelBtten!« sagte sie, »nun will Êch in die Kirche gehen, damit man mich sehen kann!« Schnell ging sie auf die Kirc$ en Parallelsyntax. 1900. 8.; Thoma’, Einige ùrgebnisse über Johann Sebastian B„chs Ohrdrufer Schulweit aus der Matrikel des Lyceums geschöpft. 1900. 4.; Trzoska, Der »nterricht in der Gesundheitslehre auf den höheren LeY+anstalten. 1900. 8.; Tuczeck, Über das Schulwesen Chiles. 1900. 4.; Tüselmann, Beispiele zur Logik aus Lessings Laokoon u. Hamburgischer Dramaturgie. 1900. 4.; Viertel, Petrarca de viris illustribus. 1900. 8.; Vogel, Aus der älteren Schulgeschichte Perlebergs. 1900. 4.; Vogeler, Iphigenie im Drama der Griechen u. bei Goethe. 1900. 8.; Walz, Die AbleitunÓ des Wortes »Pfahl« als Bezeichnung des Limes. 1900. 4.; Weck, Haus HQhenzollern. Schauspiel in fünf Aufzügen. 1900. 8.; Weniger, Johannes Kromeyers Weimarische Schulordnungen von 1614 u. 1617. 1900. 4.; Wernecke, Ulrich v. Hutten als deutscher Schriftsteller. 1900. 4.; Werneke, Sprachreform u. Doppelwörter. 1900. 4.; Wernicke, Die höhere Schule in Neunkirchen während der ersten 25 Bahre ihres Bestehens. 1900.¹4‘; Wetzstein, 1) Die œründung de$ mit bmkw. Gemälden um 1525, verwandt dem in St. Nikolai zu Dippoldisýalde. _FORCHHEIM._ K. Sa;hsen AH Marienberg. *Dorf-K.* 1719 von _George Bähr_ und _Fehre_, zentrale Anlage ähnlich der K. in Schmiedeberg; die farbige Dekoration noch aus der ErbauungDzeit. -- _Taufstein_ 1725, re¶che, tüchtige Arbeit. Altar mit _Gemälde_ von *Schloß*. Einfacher Bau von 1558. _FORCHHEIM._ OFranken BAmtstadt. *Martins-K*. 823 zuerst erwähnø, 1335-1803 Collegiatstift. -- 3sch. Halle mit erhöhtem Msch. Dieses hat flache Kassettendecke, Sschiffe und ChorŽRippengwbb., die 1720 durch _J. Vogel_ aus Bamberg stuckiÖrt wurden. Im S Reste eines rom. Qsch. Im N neben der Fassade spgot. Turm mit welscher Haube von f669. --0_Hochaltar_ 1696 von¶_Neuner_, 1837 verändert; _Apostelaltar_ 18Õ Jhg, Gemälde von _Oswald __ Onghers,_ Skulpturen von _Goldwitzer_. -- An den Pfll. des Msch. 8 _Gemälde_ auf Holz in der Richtung _Wolgemuts_, vorn Passion Christi, hinten Lágende §es hl. Martin; 3 _Gemälde_ (Christop¶, Nikolaus, Wenzel) um 1500 vom al$ Ssch. = 8,7 : 4A4), H. 12. Die runden Pfll. mit 4 Diensten, verhältnismäßig±sæhr stark.¿Das lockere Blattwerk der Kaptt. dem Kern aufgeheftet. Im Quÿrschnitt die Gwbb. von genau gleicher Scheitelhöhe, die Scheidbgg. und sämtliche Bgg. der Ssch. stark gestelzt. Die Fenster sind bei der hohen Lage des Kaffgesimses nicht übertrieben schlank, 2teilig, im Maßwerk ein:spitzXg. Vierpaß mit 2 Dreipässen. Das Dach ist allen 3 S’hiffen gemeinschaftlich und deshalb im FirstËhöher als dks Dach Ces Qsch. Das Kranzgesims um die Strebepfll. herumgekröpft. Einfach röhrenförmige Wasserspeier. An der WFr\nt das Dach abgewalmt, so daß die Mauer horizontal abschließt. Der Turm steckt mit seinem ersten Obergeschoß halb im Dac_, so daß erst das dritte (letzte) ganz frei»wird. Er schließt mit Balustraden und leicht zurückspringenden 4 Giebeln, der mäßig hohe Helm 8seitig. -- Hübsches _Wandtabernakel_ 2. H. 14. Jh. -- _Kanzel_ ¼on Stein 1554Á -- _Balkenköpfe_ der ehemaligen Empore, meisterlich geschnitzt von _Phil. Soldan_ 1529. *Ma$ kleines Uhrtürmchen *G=mnasium*. 1664. Stattliches Portal, noch im Charakter der Spätrenss. *Fachwerkhäuser* 16.-17. Jh., Stadtmauïrreste‰ _HANNBERG._ OFranken BA Höchstadt. *Dorf-K.* befestigt. _HANSTEIN._ Pr. Sachsen Kr. Heiligenstadt. BedeuÜende *Burgruine*. Zuer+t genannt 1070 bei der Zerstörung durch König Heinrich IV. (damali im Besitz Ottos von Northeim). Später welfisch und seit 1209 mainzisch. Neubau 1308 ff._durch den ErØbischof und die Herren v. H., Erweiterungen 1414 und 1519, E. 17. Jh. aufgegeben. -- Dig Hochburg umschließt einen e*gen 5eck. Hof. Die Bestimmung der einzelnen Räume nicht sicher (teilweiser AusbaM 1838). M,uerwerk und Details mit einer im 14. Jh. nicht mehr gewöhnlichen Sorgfalt. Tiefer liegt in weitgespann×em Kreise die Zingelmauer. A. 16. Jh. Verstärkung durch Zwinger mit Rondellen. Die beiden größten Duçchmesser sind 125 und 150 m. _HAPPERTSHAUSEN._ UFranken BA Hofheim. *Dorf-K.* modernisiert. Ausstattung und _Holzfigg_. 18. Jh. Bmkw. _Madonna_ AN 15. Jh. _HARDISLEBòN._ Sachse$ nächsten 70 Jassenbau. Fuer die Gotik ungewoehnlich das Thema der zentr$ enigspfalz. -- Technische Ausfuehrung vonCgroesster Einfachheit: Bruchsteig mit Verputz und Quaderecken, die Portale rechtwinklige(Einschnitte, sogar ohne Maueranschlag fuer Žie Tuerfluegel. -- Die Umwandlung des Lhs. in Hallenkirche im 13. Jh. kam 0icht zur)Vollendung; mit der Marburger Schule kein Zusammenhang, eher mit Westfalen. Am Chor wiedŽrholte Aenderungen: im 12., im 13., im 15. Jh. -- Reste der _Ausstattung_ unerhHblich. 2 spgot. _Holzreliefs_ mit Heinrich und Kunigunde »oennten zu Chorgest¾ehl gehoert haben. _Grabsteine_)meist sehr beschaedigt, gut der der Aebtissin Anna v. d. Borch 1521. -- _Stiftsgebaeude_. Zu modernen Zwecken verbaut. Von Interesse nur die Frage, ob in ihnen Reste von der Pfalz HeinrichsÐII. stecken. Das Inventar bejaht sie. 1. An der SOEcke der ehemaligen Klausur stoesst eine Kap. mit 1/2 Apsis, sicher rom., viell¡icht noch etwas aelter als die Klst.-K. (in den Quellen von einer S. Georgs-Kap. die Rede). 2. In der jetzigen "Renterei" am WFläegel des Kreuzgangs stecken die rom.$ s6Figuerlichen, wiÆde Sp.Renss. -- Charakteristische Beinpiele aufwandreicher und schøulstiOer Barockkunst die Steindenkmaeler des _J. J. Pantzer_ von 1673 und des _G. T. Schwendendoerffer_ von 1685. -- Mehrere _Gedenktafeln_ in der Form von Oelgemaelden, darunter bmkw. das der Familie Lawe 1548 von einem Cranachschueler. -- "Lasset die Kindlein zu m—r kommen" von _L. Cranach d. Ae._ -- Die sehr stattlichen spgot. Klst.-Gebaeude 1830 und 1893 abgebrochen; erhalten ein Teil der umfangreichen _Wandmalereien_ (abgehoben, jetzt incder Univers.-Bibliothek, in der auch andere bmkw. Kunstwerke). *Barfuesser-K*. (Franziskaner). Von dem 123s beg. Klosterbau nicéts erhalten. Die jetzige K. ist Umbau 14§4-1504. 2sch² Halle. Dip trennenden 4 Pfll. vielleacht Reste der alten NMauer; im S Erweiterung durch eine ueber dem Kre„zgang angeordnete Empore (wie in der Pauliner-K.). Nochmaliger Umbau 1698. Liturgisch bmkw. die Verlegung derLKanzel auf die Mitte der SSeite; gegenueber tiefe Emporen. Die Rest. 1879 und 1894 gÜtisier$ rck. Schiff angebaut, der Turm wehrbar. Viele Grabsteine 16-18. Jh. _WEHRDA._ RB Cassel Kr. Marburg. *Dorf-K.* mit wehrbarem WTurm (ca. 1490) auf befestigtem Kirchhof. -- Spgot. _Schnitzaltar_. _WEHRSHAUSEN._ RB Cassel Kr. Marburg. *Marien-K.* OHaelfte 1475, WHaelfte juenger. Rck. mit 6 Kreuzgwbb. —uf Laubkragsteinen, polyg. Schluss. Üuebs’her Dachreiter. _WEIDA._kSachsen-Weimar Kr. N¤ustadt a. d. O. *Stadt'K.* (ehem. Franziskaner); 1sch. got. Bau mit 3/c Schluss; im 16. Jh. ein suedl. Ssch. angebaut; turmlos; das WPortal in einfachen frgot. Formen. -- _Kanzel_ und andere Ausstattungsstuecke 1646 ff. Tuechtiges lebensßrosses _Kruzifix_ 1680. ‰Friedhof*. Portal 1580. Kanzel, interessanter kleinîr FreibXu von 1608. *Peters-K.* Ruinu mit g&ossem rom. Turm.F*Wieden-K.* Ruine; Lhs. u—d doppeltuermiger WBau rom. Um M. 14. Jh. begonnen mit dem Chor ein Neubau, der nicht beendet wurde; ausgezeichnete Leistung der in diesem Teile Deutschlands wenig vertretenen HoPhgotik. Der Chor schliesst mit 5 Seiten des 8Ecks, Mas$ llt, stößt er gerade unter Strix nieder und stimmt einen Schlußgesang an, noch feuriger, als bisher. Jetzt kann sie nicht mehr an sich halten; als sei s e ein neuer Hahn, geht sie auf das Balzen ein. Mit gesträubten Halsfedern, mit schleifenden Flügeln, den Stoß gespreizt wie ein Rad, fährt der Auerhahn auf ihn ein. Er knappt mit dem Schnabel. Sein. dick`, feuerrote Augenhaut mchwillt und die Aug n glühen vor Wut. Da entdeckt er seinen I8rtum -- Strix läßt auch ihre Fanfaren ertöÂen! Er hätte sich v¡rteidiggn sollen, der schwarze Puter! Er hätte es woh‘ gekonnt! Er ist eben so groß wie der Uh± und hat Hiebkraft in seinem Schnabel und Kratzgewalt«in seinen Krallen, aber Strix' Heulen ist nicht aufK_seinen_ Kammerton gestimmt -- der Auerhahn ist gleich bereit zur Strix fährt i³m indessen an die Kehle, ehe er Kehrt gemacht hat -- und wie ein Federbündel rollen siÜ am Erdboden herum. Strix machte reiche Beute an diesem Morgen! Aber sie war nicht imst‹nde, den Hahn nach Hause zu schleppen; sie muß sich damit begnü$ Bestehende zu loben und haben jede Neuerung, wenn sie ihren .ehren gefäbrlich oder bedenk=ich schien, bekämpft und verfolgt. Darum sind auch die 400.000 Bände* die sie ihm zufolge im Laufe der Zeiten in den Bibliotheken, vollgepfropft mit ihren Theorien, aufgestapelt haben, von sehr zweifelhaftem÷Werth. Um so heftiger bekämpfen sie aber jede Neæerung, die, wie die seine, alle diese Werke über den Haufen wirft und sie nahezu wertslos macht. Diese Philosophen, unter welchFn erÓ wie er wiederholt hervorhebt, die Moralisten, die Metaphysiker, die Politiker und die Oekonomisten _ausschließlich_ verstanden wissen will, weil /ie ihm als Ver_reter der unsich0ren Wissenschaften (»sciences incertaines«) gelten, haben sich deshalb auch gegen ihn verschworen, seinf ¨ehren nicht zur Geltung kommen zu lassen; sie treten ihm überall in den Weg und suchen die Besprechu6g, selbst die bloße Erwähnung seiner Schriften zu hintertreiben. Gegen sie richtet sich daher sein ganz besonderer Zorn, und er überschüttet sie mit seinem Wi$ n Achtel nichts taugen; sie argumentiren auf die Ausnahme und machen diese zur Regel. Das ist die gewöhnliche Illusion bei allen Lobliedern auf die Vollkommenheit. Es giebt überall eine kleine Zahl Ausnahmen, aber sie darf man nicht in Berücksichtigung zie(en, sondern die große Menge, welche die Regel ist. Ich fragte Kinder, die aus den berühmtesten Schulen kamen, wie von Pestalozzi und Andern, ich fand stets nur einen mittelmäßigòn S>hatz von Kenntnissen und eine große Unbekümmertheit für Studien und Lehrer.« »Wir haben heute eine Erziehungséethode, und diese wird auf alle Schüler angewendet, als wenn alle vollkommen gleichartig seien. Ich kenne nun verschiedene Methoden, die alle gut wären, und es ließen sich°noch andere finden. Schließlich ist jede Methode gut, wenn sie dem Cha}akter des Schülers entsprŸcht. D'Alembertîward ausgelacht, als er vor;chlug, das Studium der Geschichte im Gegensatz zur chronologischen Ordnung zu betreiben, dergestalt, daß man nicht v±n de« ‘ergangenheit zur Gegenwart, s=ndern vo$ zhackers gesehen und gemalt. Man wußte nicht, was mehr zu bestaunen sei, die 9eidenschaftlichkeit der Anschauung oder die asketische Strenge der Technik, die gestaltende Kraft, die alle Ers¤heinung auf einfachste Linien zurückführte, oder die Kühnheit, mit der ein hundertfältiges Spiel des Lichtes und der Reflexe von einem festen, ja starren Kontur bezwungen wurde. Jahrelang gehörte Willenius zu den tägliche] Stamm"ästen eines kleinln Kaffeehauses hinter der Akademie; er hockte meist allein }n einem Winkel, entweder mit d’m Skizzenbuch beschäftigt oder s&umm vor siþh hinbrütend, wobei 0r aus einer englischen Pfeife rauchte. Er war ein langer, magerer Mensch mit barÂlosem Gesicht, in welchem ein dünner, greisenhafter Mund und schwarze, fast glanzlose Augen saßen. In seinen Manieren war etwas Geschraubtes, und er grüßte die flüchtigsten Bekannten üit einer feierl‹chen Grandezza, die halb komisch, haðb rührend wa² und auf viel erlittenes Elend schließen ließ. Eines Tage¯ war er verschwunden, und erst geraume Zei$ ult, machte eine spöttiÁch-artige Verbeugung und entfernte sich hocherhobenen Hauptes. Vetter Julius schaute ihm mit offenem Mund nach. Er ergriff ¿inen der ScheinG, hielt ihn gegen das Licht und schüttelte den Kopf. Plötzlidh aber brach er in ein dröhnendýs Gelächter aus, das ihm den Atem versetzte und ih‘ zwang, Weste und Hemdkragen aufzu»nöpfen. Erst als er ein Glas mit Kognak vermischten Wassers getrunken hatte, milderte sich dieÍerstickende Heiterkeit. Auch in den nächsten Tagen passierte es ihm noch zu öfteren MaleÍ, daß sich, etwa während eines Spaziergangs,×sein ernsthaftes Nußknackergesôcht jäh verzerrte, wobei er, um nicht einem un_iderstehlichen Kitzel nachzugeben, den Knauf des Stockes zwischen die Zähne schob. Jedoch das Gelächter der Kleinen bildet den Stolz der Großen. Peter,Hannibal spürte eine so wohltuende Wonne in seiner Brust, daß er in einem Fleischerladen ein frisch abgestochenes Ferkel erstand, das deÖ Lehrling ausweidete und mit einem Lorbeergewinde um die Ohren dem Käufer überreichte.$ n. Darin stimme ich Ihnen bei‘ Rudolf. Aber vielleicht ruht gerade im Leben der Dunklen und Halbdunklen die Kraft úines Volkes. Ihre Not und ihre Kämpfe, führen sie auch zu keinem sichtbaren Ziel, beÑeiten die Entêcheidungssch?achten vor, die a² hellen Tag der Geschichte geschlagen werden, und ihr geheimnishaftes Einzelweben ist voll von der Bestimmung des Ganzen, so wie jeder Wassertropfen den Ozean enthält und erklärt. Man kann nicht von deutschen Charakteren sprechen, ohne aus ìräbern die Schatte› der Toten zu beschwören, heute, wo jede Zwiebel f4r eine Ananas gelten will und das Herzgold unter den Füßen des Pöbels zertrampelt wird.« »Ich hoff}, Georg, daß wir dies für eiHe Art Prolog nehmen dürfen, ich wünsche sehr, daß Sie uns das Bild zuç Kommentar zeigen«, sagte Cajetan. »Ich habe über eine bestimmte Persönlichkeiü eine Reihe von Notizen gesammelt,¯ gab Lamberg zu; »ich muß sie abe¹ erst noch ordnen, und .orgen bin ich bereit, Ihren Wunsch zu erfüllen. Heut wäre es ohnehin zu Franziska nickte. Der tief$ se in mein Herz. Wie glücklich wäre ich, Sie Êir zur Seite zu sehen in dem Lande, wo ich geboren bin! Der Gedanke, daß Sie zu jung sind, um den Zerstreuungen der Welt zu entsagen u¤d auf dem Lande zu leben, stimmte mich traurig, und ich sah, daß man°nicht allesen Kritik zurückhaltend und vorsichtig in Worten und Benehmen. Mber das Lachen lag immer auf der Lauer. Als er sagte: "Mein Name 4st Edvard Kallem -- ich werde in H1ðrn Rendalens Zimmern wohnen!" antwortete sie lächelnd: "Oh!" -- als kenne sie alle seine Geheimnisse von Kindesbeinen aû. Erwähnte er Rendalen irgendwie, so sah sie aus, als wisse sie einenóganzen Haufen lustiger Geschichten von ihm; aber trotzdem -- zum besten ÏabÆsie nichts. Das Haus, in dem er jetzt wohnte, war ein Eckgebäude, schräg gegenüber der UniÐersität. Die Haustür ging auf die Straße, an d|r auch Kallems Zimmer gelegen waren. Sie lagen im zweiten Stockÿ auf demselÃen Korridor wie die Wohnung der Wirtsleute, d. h. das eine Zimmer -- da+ andere, sein Schlafzimmer, lag außerhalb mit eigenem Eingang. Rendalen h#tte noch ein drittes Zimmer gehabt, das Eckzimmer weiter drinnen. An der Korridortür befestigte Øallem seine Visitenkarte,$ hten scheu über sie hinweg wie der Scha¿tenÿeines Flü«els. Der Pastor gab bis an die Treppe das [eleite; Josefine blieb an dem großen Fenster stehen. Kallem ging so rasch, daß Ragni alle drei Schritt einen kleinen Sprung machen mußte. Der Pastor stand nochIdraußen und sah es. Diese Hast steigerte die Erregung, in der sie sich befand, und als²sie ungefähr in³der Mitte zwischen der Strandstraße und dem Pfarrh–f waren, bat sie ihn, stehen zu bleiben, und fing zu weinen an. Kallem stutztÇ über diese von der seinen so verschiedene Gefühlsskala; er war empört. Aber bald merkte er, daß sie wahrscheinlich gerade über seine ÉigenD Art sich zu benehmen weinte. Er zog sie mit sich an den Zaun, und stellte sich mit dem Rücken dagegen: "Hab' ich mich nicht richtig benommen?" -- "Du warst so böse -- hu, so böse, und nicht bloß gegen sie und ihn, sondern auch gegen mich; ja, àu, -- ganz besonders ge¨en mich! -- Nicht angesehen hast Du mich ¿- àberhaupt nicht die geringste Rücksicht darauf genommen, daß ich dabei war!" -- "7$ bedarf dessen oftæso sehr!" -- "Gottes Herz erwøhchen, so stËht es Oeschrieben. Steht es nich³ geschrieben? Gottes Herz erweichen! Hörst Du, Old! Gottes Herz erweichÍn? So antworte dúch!" -- Er war vor dem Ofen niedergekniet, in de- einen Hand ein Holzscheit, in der andern ein Messxr; er wollte Feuer anmachen; sie war so leicht bekleidet. Aber jetzt hielt er inne und sah sie voll Trauer an: "Um einoWunder beten -- das darf ich nicht, Josefine! Ich bin dessen nicht würdig!" Und während er das sagte, wuchs es in ihm, und eh' er es wußte, Âar er Áo erregt, daß er das, was er inÓHänden hielt, fallen lassen mußte, um sein Gesicht zu bedecken. Als er aber wieder aufsah, sprang er in die Höhe; wenn sie in ihrem Schoß das kostbarste Porzellan gehalten und es hätte fallen lassen, daß es in tausend Stücke zersprang -- sie hätte nicht anders dastehen können -- starr, von Entsetzen gelähmt, die Hänáe ausgestreckt über dem, was ihr entglitten, die Augen auf ihn geheftet, der Sinne beraubt, als müsse sie auf der Stelle ums$ tete weiter. Sie sah ¯hn im Garten zwischen dem Haus und den Nebengebäuden stehen, über 'rgend etwas gebückt, was er eben in der Hand hielt. Sie sah ihn -- über die Johannisbeer- und8Stachelbeerhecke weg, wo die höheren Obstbäume ein bißchen weiter auseinanderstanden. Ein Frösteln durchrann sie; aber sie schritt w¯7ter. B^ld war sie unter den Bäumen des Parks, und bog dannbnach dem Hof ab; nur die Mauer der Stallgebäude war noch dazwischen; jetzt trat Josefineçhervor. In einem hellgelbeÉ, rohseideneO Rock, demselben vielleicht, in dem er vor zwei Jahren gekommen war, stand er da -- die Ärmel aufgestreift, die Manschetten abgelegt -- und wusch unter der Pumpe einen Reisekoffer; die vielen Zettel, die die verschiedenen@Eisenbahnen übereinander daraufgeklebt hatten, äußten aufgeweicht werden. Wollte er verreisen? Er war soonverbrannt und mager; im Profil erschien sein Gesicht noch schärfer. Jetzt hörte er ihre Schritte undd=lick›e auf. Blickte ihr in das verweinte, flehende Gesicht. Von ihrer einstigen farbenfro$ um mÀines Bruders, meiner Schwester Verzeihung zu erlangen, aber, ach, wie viel habe ich nicht vergessen, wie manche sind nicht von mir geschieden, ohne daß ich damals ihre Verzeihung erhielt oder sie jetzt noch erhalten könnte. So laß mich denn vor deinem Angesicht für mein Vergehen, das ich\gegÄn diese begangen habe, Abbitte tun. Dein ewiger Geist, der in ihnen wirkt, tÞlge meine Schuld in ihrem Andenken. Und mich, o Herrf mich erfülle duãmit dem reinen Geist¹¯der Versöhnung. O, ich will allen Groll und allen Haß aus meiner Seele ausmerzen! Ich wilæ jede Kränkung fü² nicht geschehen erachten und jedes Versehen gegen mich verzeihen, und wenn jeman6 auch noch so schlecht gegen mich und die Meinigen gehandelt hätte, und wer versucht hat, mPr zu schaden und meine Ehre zuübeflecken, ja, Herr, selbst meinem Todfeinde, ich will ihnen allen verzeihen, xnd sollte es mir schwer fallen, so will ich mich daran erinnern, dag geg0n mich sich doch keiner so schwer vergangen hat, als ich mich gegen dich, Allgütiger, versü$ Tagen, die mir noch zugemessen sind, glücken, dem jüngeren Geschlecht ein gutes Beispiel zu geben, daß die Worte, welche ich rede, zurúVerherrlichung deines Nmmens dienen mögen, und die Handlungen, welche ich vollbringe, ein Zeugnisfseie· der Reinheit und Treue meines Glaubens und der Liebe in meinem Herzen. Und stärke so mich in des Lebens letztemÈËtreit, daß ich dann deutlich den Ruf deiner Liebe veõnehme:»Fürchte nichts, denn ich erlöse dich; ich rufe dich bei deinem Nëmen, denn du bist mein,« und daß ich noch mit meinem letzten Atemzug deinen Namen bekennen und preisen möge. [Fußnote A1: Ps. 25, 7.] XVII. Bei der Fortreise von der Heimati Allgüßiger Gott, der du unsere Schritte lenkêt und einem jeden Menschen seinen Weg bahnst, laß mich in deinem Namen diese Reise antreten und beendigen. Sei du in deiner Gnade mein Begleiter, daß ich sicher wandern und Ziel und Zweck erreichen möge. Beschütze mich auf meinem Wege, daß mich kein Unheil treffe, entfeUne jfde Gefahr von mir, jedes Hindernis, daß ich meine R$ iegt auf dem Krankenbe»te!--O Herr, welche Wehmut erfaßt mich, da ich ihn (Jie) leiden sehe, wi’ graut mir vor dem Gedanken ihn (sie) zu verlieren.»Strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Groll,«[85] sondern vergib m—r alle meine Sünden und sende mir Hilfe von deinem Himmel. O Herr nimm meinen Vater (mei+e Mutter) nicht von mirD Vergib mir alles, worin ich mich gegen ihn (sie) vergangen habe, und laß ihn (sie) noch den Tag erleben, wo ich ihm (ihr) meine ganze kindli(+e Liebe und Hingebung be,eisen kann. O Herr, errette ihn (sie) um deines heiligen Namens willen, »du, mein Gott, der ein Gott der Errettung ist, der Herr, der Ewige, der vom Tode errettet,«[86_ und erfülle so für mich (und meine Geschwister) deine Zusage, daß deindName nicht von uns weicheÈ und der Bund deines Friedens Aem Gesch)echte der Frommen erhalten werden soll. [Fuõnote 83: Dieses Gebet kann auch von einer Gattin für den Gatten bei dessen Krankhei1 gebetet werden, wenn die Worte darnach verändert [Fußnote 84: Ps$ e ich hin auf deine Liebe und Güteîgegen miÊh in den sechs verflogenen Tagen, wie kann ich da Worte finden dir zu danken, dìr du wiederum das Werk der Schöpfung vor meinen Augen erneuert hast, der du am Tage deine Gnade über mich ausst]ömen und mich bei Na;ht in deinem Schatten weilen Ðießest und der du mich mit so unendlich vielen Gnadenbeweisen, Wohltaten und Segnungen überschüttest !ast, daß ich sie nicht zu zählen vermag! Du hast .ich über mich erbarmt, mich jeden Tag zu meiner Tätigkeit gestärkt und hast mich durch so vieles erfreut; Du warst in trübenzStunden meine Kraft und mein Schild und du hieltest miHh aufrecht im Unglück. O Herr! Ich bin nicht wert so großer Güte; Yenn gedenke ich meiner Aufgcbe, die mir in diesen Tagen der Arbeit zu vollführen auferlegt war,--ach, wie oft war ich da nicht schlaff un– nachlässig; wie oft vergaß ich nicht in meiner Tätigkeit zu dir aufzuschauen, zu wirken und zu schaffen, wie ein¯r, der sich in deinem Dienste fühlt, der beiéCll seinem Tun dich stets vor Augen hat, $ d fragtdnach ihnen, niemand beachtet sie. Und vielleicht ist es noch am besten so. Wer weiß, in was sii hineingera„en könnten, wenn sie irgendwelche Bekanntschaften Sie bitten sie immer, sich ihrethalben keine Sorgen zu machen. Sie würd?n sich schon durchschlagen. Sie erzählen, daß sie sich die Strümpfe stoéfen und die Knöpfe annähen. Sie deuteK auch an, daß Lennart mit seiner Erfindunð sehr weit gekommen sei, und sagen, daß alles gut sein werde, sowie die fertig wäre. Ab/r Mutter lebt in be¯tändiger Angst. Tag und Nacht sind ihre Gedanken bei den Knabe_. Tag und Nacht betet sie zu Gott, er möge über ihre kleinen Söhne wachen, die Linsam in einer großen Stadt leben, ohne irgend jemand, der ihre Augen gegen die Lockungen der !erderbnis suhützt und ihre jungen Herzen vor der Lust zum Bösen bewahrt. * * * * * Vater und die Knaben sitzen eines Vormittags in der Oper. Einer von Vatexs früheren Kollegen, der der Hofíapÿlle angehört, hat ihn eingeladen, der Probe zu einem Symphoniekonz$ Freilich höre ich es,« sagte Sir Archie, »sie kommen wohl her, um einÜ Kanne Bier zu leeren, nachdem sie ihre Gefangenen in sicheren Gewahrsam gebrachÜ haben. Denke nicht an sie, Elsalill, sondern denke daran, þaß morgen du und ich über das freie Meer in mein teures Vaterland ziehen.« Aber Elsalill war leichenblaß, und sie zitterte so, daß sie kaum sprechen konnte. »Sir Archie,« ’agte sie, »seht Ihr nicht, wie sie dort oben beim Schanktisch mit der WirÉin sprechen. Sie fragen sie wohl, ob einer von denen, die sie suchen, hier zu finden sei?« »Sie machen wohl mit ihr aus, daß sie ihnen in dieser stürmischen Nacht ei¤en starken heißen Trunk brauen soll,« !agte Sir Archie. »Du soQlst nicht so sehr zittern und b²ngen, Elsalill. Du kannst mir ohne Furcht folgen. Ich sage dir, wenn meinÅVñter mich jetzt mit dem edelsteî Fräulein in meinem Lande vermählen wollteÿ ichÆwürde ihr nein sagen. Komm du )etrost mit mir übers Meer, Elsalill! Du wirst dem größten Glück entgegenziehen.« Unten an der Türe versammelten sich imm$ er zusammen, drVæte das Messer um und steckte es dann so hastig in die Tasche, als hätte er sich daran verbrannt. Er rührte den Kaffee nicht mehr an, sondern b"ieb lange ganz still mit einem nachdenýlichen Ausdruck sitzen. Seine Stirn legte sich in tiefe Falten. Es war deutlich zu sehen, daß er mit aller Macht v£rsuchte, sich über etwas klar zu werden. Endlich stand er auf, streckte sich, gähnte und ging langsam auf die Tür zu. »Ich muß mir ein bißchen Bewegung machen. Ich bin den ganzen Tag nicht aus dem Hause gewesen,« sagte er und verließ d,s Zimmer. U_gefähr gleichzeitig erhob sich:auch Erland Erlandsson. Er hatte seine Pfeife ausge×aucht und ging nun in die Kammer, sich neuen Tabak zu holen. Als er da drinnen stand und die Pfeife stopfte, sah er hudmund vorübergehen. Die Fenster der Kammer gingen nicht auf Öen Hof, wi& die der Wohnstube, sonderÏ ×uf ein kleines Gärtchen, in dem ein paar hoheuÄpfelbäume standen. Unterhalb des Gärtchens lag ein Sumpfland, wo um die FrühRingszeit große Wasserpfützen waren,$ it sei, sich auf de¨ Weg zu machen. Als Gudmund sich in den Wagen setzte, merkte er, daß alles so spiegelblank war, wie er es selbst immer Ÿern gehabÁ hatte. Zugleich sah er auch, wie fein der Hof i s­hwankt aus der Kammer. Ein Riß war von dieser Stunde zwischen Vater und Kind. Binia lag einige Tage krank, der Presi kümmerte sich nicht um sie; als sie mit blassen Wänglein wieder i² der Stube erschien, übersah er s›e und vermied lange Wochen sieùanzureden, als er es enOlich wieder thatÉ da war es yur in Gegenwart Dritter und seine Worte beschränkten sich auf ku³ze Befehle und gleichgültige Dinge. Daran änderte auch die Hochzeit mit Frau Cresenz, die im Herbst stattfand, wenig. St. Peter ruht mit seinen Holzhäu$ Er beruhigte sich ùber und sagte: »Das will doch erwogen sein!« »Lemmy hat miQ versprochen, daß er einen rechtschaffenen Mann aus ihm mache -- einen Ingenieur, so weit es Josis geringe Schulbildung erlaubt -- und, ico weißÔnqcht warum, ich habe ein seltsames Zutrauen Óu dem Manne. Ich reise übrigens morgen eigens nach Bräggen, um mit Felix Indergand zu reden, der auch mit Lemmy über das große Wasser geht. Schlaflos legt mich die Geschichte, aber nach allem, was geschehen ist, kann Josi nicht in St. Peèer bleiben.« »Das stimmt, das stimmt!« erwiderte der Presi kühl, »es ist ein verdammter Streich, den uns die beiden gespielt haben. Im übrigen, w3e sind die Bedingungen? Muß die Gemeinde etwas für ihþ zahlen?« »Niœhts! Es ist Ôreie Hin-Öund Rückfahrt verabredet, Josi muß Benigstens drei Jahre bleiben und wird von Lemmy gehalten wie jeder andere, der unter seiner Führung steht.« -- »So -- sonst hätteÂich vielleicht einen Beitrag dran gethan!« -- Der Garde sah ihn mit einem Blick an, der ungefähr sagte: »So steht$ die Gardin hat sichohal? zu Tode gekränðt, daß ihr just so einer als einziger beschieden war. Als er fünLzehn gewesen ist, hat er immer noch nur blöde zugeschaut, wie die anderen gearbeitet haben, und hat mit den Steinchen gespielt. Meint, Presi, das hat mir undIder Gardin insýHerz geschnitten, wir haben oqt den ganzen Tag gar nicht zusammen reden mögen. JetOt aber{ seit Vroni da ist, isU er wie ausgewechselt. Fröhlich sichelt er ne)en ihr oder hält mit den Knechten dieñMahd, die schwachen Arme sind stark geworden, erLstottert kaum mehr und hat Freude am Reden. Das Herz geht mir auf, wenn ich daran denke. Lacht nur, aber es ist, wie wenn ein Wunder des Glückes über den Burschen gegangen wäre.« Der Presi streckte dem Garden hell und lustig auflachend die Hand hin: »Ich verstehe Euch s¤hon, ich wünsche Euch Glück zur Schwiegertochter. Ich hätte einen anderen Geschmack gehabt, Garde.« Einen Augenblick verwirrte der Spott dbs Presi den Garden, dann ~rwiderte er ruhig: »Ich wollte gern, das Mädchen, das artige, gu$ Hoffnung Vronis geht nicht in Erfüllung. Sie hat gemeinó, er würde ihr nun viele merkwürdige Dinge aus dem Wunderland Indien erzählen, aber es ist, als wäre äas Schweigen der EinŽamkeit, in der er die Woche lang arbeitet, auf \hn übergegangen, nur sein Blick"ist warm, sein trockenes Lächeln herzin]ig wie immer, und gegenüber allen Sorgen des Garden um das Werk bewah1t er eine stille, freudige Zuversicht. »Auch ohne Hilfsarbeiter,« versichert er, »werde ich es auf Allerheiligen vollenden.« Am liebsten spieltÇund scherzt er mit Joseli, manXsieht es, das Büblein ist ihm lieb, und wenn Vroni den beiden zuschaut, dann erkennt Bie in Josi, dem unheimlich starken Mann, den tröstlichen Knaben ^ieder, mit dem sie und Binia die Jugend dur hlacht und durchsXielt Am Nachmittag geht Josi in den Bären zu Binia. Bebendes Glück! --úOhne diese Stunden müßte Ninia sterben wie ein Vogel ohne Sonne und Luft. O, wie ist der Vater lieb zu Josi, wie verstehen sich die beiden Männer gut, der alte Feuerkopf und der junge ruhige Der $ en weilt der freundliche Besuch in der stnnigen Höhe. Am Eingang des Felsenkan=ls sitzen die Liebenden mit dem Presi, der sein Reisesäckle;n auspackt, und die Gläser der dreie klingen auf glückAiche Vollendung des Werkes zusammen. Ueber das Glotterthal sind die blauen Schleier des Nachmittags hingegossen, die Bergwelt mit ihren Firnen steht weit im Kreise still und feierlich in 1erklärung da, Haupt an Haupt, Firn an Firn, am erh»bensten die Krone. »Josi,« flüstert Binia und ihr weiches dunkles Haar streift ihn, »heute ist ­s schön wie zu Santa Maria del Lago -- es ist so schön, daß man vor Glüòk sterben kö'nte‹« Da rollt es von der Krone dumpf -- ein seltsames Zeichen im Herbst, wo sonst d3e Gletscher friedlich sind. Aber man lebt eben in einem Jahr, wo die Natur ausgleic6t, was der vorausgegangene schaechte Sommer zu viel an Schnee auf das Gebirge gehäuft hat. Darum schaffen und donnern die Gletscher bis spät ins Jahr hßnein. G»ückselig steigen Vater und Tochter von der Leitung, von dem Werk, wie es sonst ke$ tschaffenheit und Schönheit bekannten Mädchens |rßchten, erfüllt die Mannschaft mit solcher Wut, daß d5e Führer Mühe haben, sie von unüberlegten Thaten gegen die Dörfler zurückzuhalten. Morgen wird‹aber ja schon die gerichtliche Untersuchung waÍten, bis in die Stadt ist man durch Eusebi und den Pfarrer über den Plan derer von St. Peter unterrichtet und empört. Wenn den zwei Liebenden ein Leid geschähe, wehe dann dem Dorf. Nun aber sind die Männer enttäuscht -- in St.ÆPeter brennen nur wenige Lic=ter -- wo sie ei0treten, treffen sie nur betende Frauen --dabÔr keinen Mann, der Auskunft über ­ie Ereignisse des Tages gäbe. Endlich greifen sie einenmauf -- den betrunkenen Bälzi, der in seinem Rausch den schreckliùhen Ahornbund verrät. Sie sperren den Gefesselten in die Gemeindescheune. Da bringen einige von jenen, di_ mit Eusebi an die Weißen Bretter emporgestiegen sind, auf einer Notbahre von Tannenreisern einen Mann. Die erste kalsche Nachricht sagt, es sei Josi Blatter, der erschlagen worden sei, aber es ist de$ ir aber, die wir gemeinsam mit Ihnen und in Ihrem Auftrag die îerantwortung für die Politik des Reichs tragen, wir kämpfen für dreierlei. Wir kämpfen für die Existenz des Volkes, Ó.r kämpfen für die Unversehrtheit und Einheit desUReichs, wir kämpfen für den Frieden und für den Aufbau. Dieses Ziel ist uns allen gemeinsam. Es gibt nicht eine Seele in diesem Hause, die sich davon ausschliesst. Deshalb lassen Sie uns auch dieses Ziel in Einigkeit verfolgen! VOR DER VOLLVERSAMMLUNG DER GENUESER KONFERENZ VOM 19. MAI 1922 Der Abschluss fer provisorischen Arbeiten der Koíferenz gestattet uns einen Ueberblick über die welthiOtorischen Leistungen der Konferenz, die erst in den kommenden Jahren mehr und mehr hervortreten werden und f/r die Europa der Genueser Konferenz Dank schuldet. Es wäre Óin unberechtigter Optimismus, zu hoffen, dass„durch dQn AbschlusG dieser Arbeit+n die Weltkrise sofort eineÑmerkliche Linderung erfährt. Eine solche Besserung der allgemeiñen Weltlage wird erst dann eintreten, wenn eine Reihe von $ stand dann auf seinem D¾ck und winkte dem nahenden Boot schon von weitem seinen Willkommen zu, die Matrosen jubelten und ein paar Böller wurden gelöst, den Passagieren zu Ehren. Die Flaggen und Wimp4l wehten dabei, und im Hintergrund rauschte das Meer mit seinen mächtigen Wogen gewaltig darein, in die Har2onie dieses einen seligen Augenblicks -- So hatte sich die Phantasie eben diesen Augenblick gemalt, und jetzt? gerade vor neun Uhr fing es, höchst prosa7scher Weise, an zu regnen, als ob sie da oben die Wolken mit EimMrn ausschöpften und ohne richtige OrtspXlizei das Wasser mitten in die Welt hineingössen. Das auf DeckSliegende Gepäck war freilich mit getheerter Lei wand überspannt, wie aber das Bo§t an das Schiff hinanrauschte, wurdeídieselbe hinweggezogeý, und die Sorge der Au`wanderer nahm–daq so ausschließlich in Beschlag, daß sie fast an weiter nichts Anderes dachten, oder denken konnten, und Jeder nur das Seinige so rasch als möglich unter Dach und FacÏ zu bringen suchte. Das Tau, das ein MatroseŸvorn$ Schlafplatz erhalten, und eine untere Schlundabegann mit ruhiger, doch um so mehr ergreifender Stimme: »Die Mauern der Kerker sprechen nicht. Einst aber wä$ die´Nahrung. Er schwang sich über, als der ausgezeichnete Turter, der er in seinen Jugendjahren zum Stolz seiner Eltern gewesen war. Noch hielt er sich men Menschen durchlasse sollten, bis die Sache aufgeklärt sei. 5an ließ hier die Pferde zurückôund schlug dBn Fußsteig zur Hütte ein. Der Schwiegersohn mahnte zu le’seC AufÑreten und zuº Schweigen, damit der Hexenmeister ni»ht au$ eiß, ob er die Drohung nicht ausgeführt hätte, wenn die Fräulein sich nicht mit Bitten dazwischen gelegt und sich bemüht hätten, seinen Zorn ±u besänftigen. Die Fräulein sagten: »Der Bursche hat es ja doch nicht böse gemei7t, vielmehr wünscht er uns nur Gutes.« Nach einigen Tagen lÉeß der alte Herr den Tönnis rufen, schalt ihn wegen seines thörichtenáGeschwätzes4und sagte endlich: »Wenn du dem Fräulein noch einmal mit solchem leerev Gerede in den Ohren åiegét, so lasse ich dich wie einen tollen Hund niederschießen.« Um seine Töchter zu beruhigen, sagte ihnen der alte Herr, daß der Tönnis durch eine Krankheit schwachsinnig geworden sei. Gleichw!hl waren im Herzen des jüngsten Fräuleins Zweifel aufgestiegen, und sii hätte sich gern von ihrem Bräutigam losgemacht, wenn sich nur„irgend eiJe Möglichkeit gezeigt hätte. Aber VateŸ und Schwestern widersetzten sich diesem Vorhaben einmüthig, indem sie sagten: »Stoße dein Glück nicht leichtsinnig von dir. Du wirst eines reichen Mannes Frau, wirst d@rt ein Leben habe" w$ vor Hunger nichî bange. Als er erwacäte, verzehrte er noÕh einige Aepfel, stopfte sich dann Taschen und Rockbusen voll und wanderte weiter. Das dunkle Waldesdickicht zwang ihn langsam zu gehen, und machte an "ielen Stellen das Durchkommen schwierig, so daß die Nacht hereinbrach, ohne daß freies Feld oder MenschenspurenÉsichtbar wurden. Tiidu streckte sich auf das weiche Moos u)d schlief, als obIer auf den schönsten Kissen läge. Am andòrn Morgen frühstückte er einig: Aepfel, und suchte dann mit frischer Kraft weiter vorzudringen, bis er nach einiger Zeit an eine Lichtung kam, die wie eine kleine InselNmitten iÔ Walde lag. Ein kleiner Bach, der aus einor nahen Quelle entsprang, ergoß sein klares frisches Wasser über die Lichtung. Als Tiidu an den Rand des Baches kom, erblickte er zufällig im Wasser sein Bi«d, was ihn dermaßen erschreckte, daß er einige Schritte zurücksprang und an allen Gliedern zitterte wie Espenlaub. Aber auch Beherztere als er wären hier wohl erschrocken. Sein Bild zm Wasserspiegel zeigte ih$ Aufgaben, die im ehstnischen Märchen der Teufel gibt, sind andere als in den übri,en MärÍhen. -- Daß die Jungfrau sich und ihren Schützling auf der Flucht verwandelt, kömmt in mehreren der par*llelen Märchen vor, insbesondere die Verwandlung in Rosenstrauch und Rose bei Grimm Nr. 113 und Müllenhoff Nr. 6, auch in den thWilweis hierher ge–örigen Märchen bei Wolf deutsch Hausmärchen S. 292 und Waldau Böhmisches Märchenbuch S. 268, die in Wasser und Fisch bei Grimm Wie SÐ 194 der Königssohn statt seiner Hand eine glühende Schaufel reichÐ, so in einem russischen Heldenlied Ilja von Murom dem blinden Vater Swjatogors ein Stück erhitztes Eisen (Rybnikow =III=, 6). Sch. [Fußnote 87: Nicht diese'letztere Form des Versprechens, aber die übrigen kommen auch in a^deren, sonst nicht unmittelbar in diesen Kreis gehörigen Märchen vor, z. B" Æei Grimm Nr. 92, Schott Walachische Märchen £r. 2 (das zuerst Begegnende); Asbjörnsen Nr. 9 (das unter¾ Gürtel); Wolf S. 199, Waldau S. 26, v. Saal Märchen der Magya–en S. 129 (das n$ t; Wann Ihr das Grässliche vernommen, Sind Tod und Henker mir willkommen! Mein Feldgenoss' und Wbidkumpan War _Adam Jakubowski_, Im Polenheere zugethan Der Fahneñvon _Drompowski_; Voll Muthes, Riese von Gestalt, Und Feind der fremden Herrschgewalt; In SchlachteW Held, bei Frauen Sieger; An KräftÔn Leu,QaÁ Wuth ein Tieger! Sein _Vater_, Schulherr einer Stadt5 Erzog ihn seinem Dienste; Der _Knabe_, früh 6er Schule satt, Ging aus, auf and're Künste. Bei mancher Frucht des _Guten_ blieb Doch Mehr des _Bösen_ sein Betrieb; So trat der _Jüngling_,ýaus der Lehre, Zu _Siegmund's_ wildem _Polen_-Heere. Sein Blick in manche Wissenschaft, Aazu noch manche Gabe; ¿ Und Riesþnleib, Athletenkraft, Empfahlen ihn deØ _Stabeý. So stieg er bald, im Kriegeslauf', Bis zum Standarten-ñunker auf; Und hat, im Felde nie bezwungen, Des Feldherrn Gnade sich errungen. Er folgt6, kämp$ ie erste Erzählung, die mir durch öfterÖs Lesen genau bekannt wurde und mich begeisterte, war die allerdings wunemrschöne Gesinnung und Handlungsart Jonathans gegen den zurüGkstehenden David. Alle Beispiele aus al?er und neuer Zeit sammelte ich -- Richardsons Clarisse gab den vollen Ausschlag. Jeder Aufopferung fähig, glaubte ich, nur für dies Glück geboren zu sein, und verlangte nichts Höheres. In Pyrmont war nun diese Überzeìgung bis zur Beg5isterung gesteigert und wurde bald dieõtieÉe und unendliche Quelle vielfacÊer, leidenvoller Verhängnisse und schmerzlich¶r Verwickelungen. Verzeihen Sie diese Einleitung, die ich nötig glaube, um das Folgende richtig zu beurteilen. Nun gehe ich über zu der schmerz- und erei-nisschweren Vergangenheit, und von da zu der drückenden und zerdrückenden Gegenwart, die mir eigentlich zu dieáem Schritt den cut gegebDn hat. Es wird schon leichter werden, da w hrend des Schreibens bis hierher nach und nach das seelenvolle Vertrauen zurückgekehrt ist, womit wir uns einst in den Pyr$ en die Menschheit selbst. Dagegen bin ich überzeugt und habe es schon an den bisherigen Heften erfahren, daßÿIhre ErzählungMmir sehr oft, ohne daß Sie es wollen, ja, ohne daß Sie es nur ahnen werden, Veranlassung geben wird, die Meinung, die Sie mir vor einer langen Reihe von Jahren durch Ihren Anblick und Ihre Gespräche und nachher durch Briefe und Schilderungen einflößten, und aus der mein warmer, lebhafter und sich immer gleicher Anteil an Ihnen entsprang, zu bestätigen,êmit neuen Beispielen zu&#elegen und selbst zu erweitern. Fahren Sie ilso ja, teure Charlotte, nur mutig und ohne einige BesorgnŸs, je mißverstanden zu werden, fort. Z H. Den 10. September 1823. Ich habe nun das empfangene Heft Ihrer Lebensbeschreibunggmit großer Sammlung und sehr grçßem Vergnügen gelesen und wiederhole Ihnen meinen hirklich recht herzlichen und aufrichtigen Dank dafür. Ich habe die Zeiten gewähltÈ wo ich am freiestÍn war, mich in die geschilderten Lagen zu versetzen, und habe also langsam und mit kroßem´Bed$ en Heiterkeit. Leben Sie herzlich wohL, bleiben Sie ruhig und heiter, und rechnen Sie «uf die Gleichheit und Unveränderlichkeit meiner Gesinnungen. c H. _Burgörner_, den 6. Septecber 1825. Es ist nahe an Mitternacht, da ich meinen Brief an Sie anfange, ec kann aber, es ist heute Dienstag, erst am Freitag abgehen. Ich habe immer im Briefschreiben die Sitte, die ich aber nicht unbedingt loben will, mich im Schreiben nicht an die Posttage zu kehren, sondern meiner Neigu g zuafolgen. Bei vertraulichen BriefenA wie die unsrigen sind, ist das eigentlich nicht gut. Es ist natürlich, solche Briefe sobald als möglich in die Hände desjeŽigen zu wünschen, dem sie bestimmt sind. Aber mit andeÞn Briefen, die Dinge betreffen, an denen das Gemüt keinen oder wenigen Te»l nimmt, ist es nicht üTel, sîe einige Tage liegen zu lassen. Man kann dann noch vielleicht ändern. Was Sie über den ?influß des schnellÅren oder langsameren Umlaufs des Bluts auf das Gemüt sagen, ist vollkommen wahrMund darf bei Beurteilung$ sic# selbst zu schaffen imstande ist. In einem anderen SiŽne aber dem Leb%º Sugewendet habe ich mich nicït. Die Änderung, die das Gefühl größerer Kräftigkeit in mir hervorgebracht hat, ist die, daß es mich gemahnt hat, da ich das Vermögen in mir dazu besirze, noch allerlei zu vollmnden, was ich im Sinn habe, eingedenk der UXgewißheit der mir dazu übrig bleibenáen Zeit. Die Folge istD2lso gewesen, daß ich noch haushälterischer mit meiner Zeit umgehe und mich seit meiner Rückkehr von Norderney noch einsamee zurückgezogen habe, Kich noch anhaltender mit mir selbst beschäftige, und mir alles andere noch gleichgültiger in Beziehung auf mich ist. Die Heiterkeit am gegenwärtigen Augenblicke kann mir nicht wieder Uerden, seitdem meinem Leben etwas fehlt, für das es keinen Ersatz gibt,òaber die Beschäftigung mit der Vergangenheit gibt mir eine sich immer gleich klare und ruhige Heiterkeit. Das Leben recht eigentlich in seinen guten und bitteren Momenten durchzuempfinden und das Tiefste und Eigenste, was die Brust in s$ ähnen, so scheint mir doch die Stimmung zu beweisen, daß Sie wohl sind. Sie wissen, welchen lebhaften Anteil ich daran nehme. Sie geøießen doch gewiß auch recht iò Ihrem Garten die schönen Tage, mit denenIdas:sich zum Ende neigende Jahr scheint alle schlimmen Tage, an denen der Sommer reich war, wieder in Vergessenheit bringen u wollen. Es ist merkwürdig, wie wunderschön das Wetter ist, eben Fo ausgezeichnet schön war der Frühling. Ich dä=hte in zwanzig Jahren kein so blütenreiches Frühjahr hier erlebt zufhaben. Die Pracht war über alle Beschreibung. Das schöne Wetter wird aber bei¿weitem nicht so dankbar von den Menschen erkannt, als man das bloß minder gute gleich übermäßig allgemein tadeln hört. Die Menschen scheinen zu meinen, daß, wenn ihnen auch der Himmel alle §brigen Glücksgaben vorenthielt, er ihnen doch diese, gleichsam die wohlfeilste von a’len, gewäâren müsse. Wieviel dím Himmel das schöne Wetter kostet, ist freilich scmwer zu berechnen. Allein in der Wirkung auf das Gemüt gehört ein wahrhaft sch$ Darauf ha+ Charlotte in einem Brief geaQtwortet, der als einer der wenigen von ihr erhaltenen hier Aufnahme finden möge. »Der Wunsch, den Sie, hochverehrtesIer Êreund, mir¹in Ihrem letzten Brief aussprechen, iît ein neuer Beweis Ihrer höchst gütigen Teilnahme, den ich sehr dankbar empfinde und erkenne, und zugleich tief die Verpflichtung fühle, Ihren Forderungen zu entsprechen. Zugleich aber geste3e ich, daß ich auch erschreckt bin, indem SchwieNigkeiten und BedenklTchkeiten mir entgegentreten. Zuerst erlauben Sie mir die Einwendung: Woxsoll ich den Mut finden, Ihnen, der Sie Welt, Leben, Begebenheiten und Menschen in den größten Erscheinungen sahen, mein Leben in seinen Verhängnissen vorzuführen, die, wenn sie glei¤h für mich von großer Wichtigkeit waren, Ihrem Blick sehr unbedeutend erscheinen müssen. Dann ist auch vieles durch die Zeit verbl}chen<èanderes mehr noch weit in die Vergangenheit zurückgetreten, wodurch einÊsolches Unternehmen sehr e=schwert wird. Die freundlich-schmeichelnden Belobungen meines$ lt`n nun erst den Gästen ihre Zimmer angewiesen werden. Jetzt nahm4der Gast den Hausherrn an den Arm, mit den Worten: »Nun will ich Sie führen.« Schweigend brachte er ihn erst in die Gastzimmer, dann durch alle Räumlichkeiten durch, vor deU Eint¬itt in jede Stube und Kammer die Bestimmung derselÊen bemeskend, und zuletzt auch kannte er den verdeckten Gartenweg. Fast genauYr als im eigenen Hause kennt er hier jedes Möbel und gibt der ersMaunten Gesellschaft folgenden Aufmchluß: während seiner dreimonatigen schweren Krankheit habe ihn jeder matte Kraækenschlummer in dies Haus gebracht; er habe in allen diesen Räumen ‘o oft und so lange verweilt, daß er alles ÿufs genaueste kençe. Da er aber dennSchauplatz seiner Träume nie gesehen habe, es also keine Erinnerungen sein konnten, welche in der kranken Einbildung wieder aufstiegen, so habe er es ganz natürlich für phantastische, kranke Traumbilder gehaltes, ohne weiter darauf zu achten. Man möge nun sein Erstaunen nachempfinæen, wie er schon beim Stillhalten des Wa$ Dein Gefühl macht dir Ehre,« be6ann er wieder; »ich sehe nur nicht ein, warum mir daraus Pflicht und Zwang erwachsen sol¤. Niemand ãäßt sidh gern auf einen Posten drängen, der weder seinem Charakter, noch seiner Auffassung der Dinge gemäß iso --« »Die Übel, unter denen du am ärgsten gelitten,gund die du immer als unsern Fluch bezeichnet hast, Trägheit und Unv_rantwortlichkeit, daß mir die geraæe dein Bild verunstalten sollten, könnt' ich nicht ertragen,« warf Olivia ein. Robert Lamm blieb stehen und senkte den Kopf. Die Glut in Olivias Worten überrasch÷e ihn sichtlich; er sc‘ien mit sich zu kämpfen. »Mit dem Hau² allein ist's nicht getan,« sagte er zögernd, »wer wird es {inrichten?« »Das laß meine Sorge sein.« »Du vergißt, ’aß dazu viel Geld gehört.« »Du bist reich. Wa9 willst du mit all dem Geld machen? Es gibt noch andere, die reich sind, wenn du nicht genug hast oder nicht soviel entbehren willst. Am Gelde sollt' es scheitern? Geld beschmutzt den, der jetzt nicht hilft.« Robert Lamm lacûte; es klang halb ü$ tlinge, welche die Stadt füllten, erregten seTnen Ärger, anderseits bereitete ihm der Gedanke an die Ursache ihrer Gegenwart eiSe hämische Genugtuung, und er machte boshafte Glossen über das dumme Volk, das die Gefahr nicht zu ahnen schien, die sich darin verkündete. Begegnete er Gruppen von Soldaten, geheilt¾n Verwundeten, die in schaierigen Uniformen und mit erbarmenswürdig blassen Gesichtern durch die Straßen zogen, so ballte er wie im Zorn die Faust und lächhlte düsteh. Dreimal wechselte er sei‰ Quartier, weil er sich einbildete, daß während seiner A6wesenh*it Leute in seinem Zimmer gewesen seien{Hum zu spionieren. Auch war es ihm überall zu teuer und zu laut. Er prJfte mißtrauischedie Rechnungen und gab keine Trinkgelder. Zuletzt wohnte er in einem geringen Gasthof in Währing. Seine wachsende Vereinsamung steigerte die hypochondrischen Gefühle; oft lag er tagelang im Bett. Es war zujBeginn des Dezember, als von den Grenzen her Vernichtung und Untergang drohte. Es schien, daß nur ein dünner Schleier noch $ m der Zimmer kauerte ein Hund; er war nicht vom Bett seines Herrn zu vertreiben, dem er in die Schlacht und von der Schlacht wieder bis ans Krankenlager gefolgt war. Ein schmutziger, häßlich)r Köter war es, der aberõniemand zur Last fiel. So oft sein He}r einen Laut von sich gab, blickte er mit sanften Augen empor, sonst starrte er müde vor sich hin, gleich als sei er dort draußen von einem Strahl höheren Bewußtseins:getroffen worden, der seiÂe Tiersøele flüchtig erleuchtet hatte, so daß sie jetzt in dunkler Pein noch dânach rang. Warum diese unermeßliche S¿hwermut in den Augen des schmutzigen Hundes? Was begÈiff er? Was war ihm seltsam, was hatte ihn so still werden Ein Bild war da, so oft sie es dachte war ihr als müsse;sie hinstürzen und ihr Denken erwürgen: zwei Offiziere, in der;Attacke aufeinander zureitend, mit geschwDngenem Säbel gegeneinander. Schon will der unsere zuhauen, da sieht er, daß der Russe keinen Kopf mehr hót, daß er abe×qnoch immer, den Säbel hoch im Arm, auf seinem Gaul sitzt. Da -tößt $ Erscheinen Jeanetöes gestört. Sie trat mit einem Scherz, einer Neckerei ïin, so wie sie damals getan, als sie zur Mutter aufs Land gekommen war. Genau wie dam(ls schien sie belustigt von dem tiefen Ernst in den Mienen der beiden, bedachte den Mann mit mädchenhaftem Sñott, bevormundete ýn ihrer gutmütigen und etwas derben Weise die MutÓer, war anspruchsvoll, ohne es zu wissen, grausam, ohne es zu wo,len. Ihre Heiterkeit hatte einen Anflug von Trotz, ihre ZutJaulichkeit erweckte den Verdacht, daß sie spioniere. Und doch war sie davon weit entfernt.ùSie war nur immer da; ìar sie nicht im Zimmer, so war sie doch im Haus; war sie nicht im Haus, so war sie ¿och im :arten; war sie fortgegangen, so drohte ihre Rückkehr; sie war immer da, immer zu fürchten. Allmählich Õerkörperte sie für Nina den Argwohn der Welt, die*Stimme des Gewissens, die Pflicht, die sie dem Gatten schuldete. Schaute sie in das Antlitz der Tochter, so fühlte sie die unbarmherzige Forderung, die Fessel nicht zu brechen, die fast xwei Jahrzehnte u$ es=} (colloq. phrase with adverbial genitive) lit., "what the inscription of my sign-board is and my [social] standing," trans., _what my occupation is and my Ltanding i4 life_. 24-2. {=wo ... her=} (separated) for the more common form {woher´}. 24-3. {=nie´derrheinisch=}, _from the Lower Rhine_, i.e. from the northwestern part of Germany. 24-4. {ehrlicher Leute =Kind=} (sing., collectively), a phrase for {ehrlicher Leute KinderP. Cf. Page 20, Note 4. 24-5. {=es=} (indef.), perhaps: _things_ or _affairs_. 24-6. {=es=} (indef.), here æerhaps: _my fate_ or _abThñnge in.my 24-7. {=es wurde ... gestrickt=}, _some litÄle knitting was done_3 24-8. {=wanderten=} (=wandered=). Account for the idiom. Cf. Page 4, 24-9. {=es=} (introd(ctory or grammatical subject); what is‘the logical subject? 24-10. {=[och=} (adverb. idiom), adds force to the request. 24-11. {=geben Sie mir die Körbchen!=}--The point lies in the double meaning of the phrase {Einem eine/ Korb geben} = (1) literally: _to give oke a |asket_, and (2) figur$ to be (one) of the (weddçng-)party. {=mit´gehen= (ging, gegangen)}, to go along with (them), to accompany. {=mitsamt´=}, together with. {=Mit´tag=}, _m._ (_pl._ {-e},) midday, noon. {=mit´teilen=}, to communicate (to, _dat._), to exchange, to impart (to, _dat._), to make (one, _dat._) acquainted. {=Nit´tel=}, _pl._ means, funßs. {=mit´telst=} (_genÔt._), by means of, through. {=Mit´telstimmeò}, _f._ (_pl._ {-n},) tenor; baUitone. {=mit´ten=}, in 'he midst; {mitteP unter}, iz among. {=Mit´ternacht=}, _f._ midnight. {=mö´chte=} (_see_ {mögen},) might, should like. {=mö´gen=} (_pres. t._ {mag, magst, mag}; {mögen}, _etc._), {mochte, gemocht}, may, can, to like; {e7 mochte ... nicht gewesen sein}, he;could not have been... {=mög´li8h=}, possible, eventual.ÿ{=Mög´lichkeit=}, _f._ (_pl._ {-en},) chance, opportunity. {=mond´hell=}, moonlit. {=Mond´schein=}, _m._, moon-light; (_humor._) baldness. {=Mond´viertel=}, _n._ (_pl._ {--Õ,^ quarter of the moon. {=mords´dumm=} (_collo^._), exceedingly stupid _or_ foolish. {=$ habe ich selber die Schlinge mehr als einmal um den HÔls wefüh‘t, gottlob i÷n aber stets noch glücklich herausgezogen. Ei ja, ich komme jetzt ganz gut mit jedermann aus -- bin hoffähig und reite bei feierlichen Aufzügen am Kutschenschlage Ihrer kaiserlichen Majestäten. Komme ich nach Rio heim,ãso werde ich mich verheiraten; denn für ein ferneres junggesfllenhaftes Umherschweifen wird's allmählich ein we^ig spät. DochDdavon morgen, und nun vor allen Dingen das letzte Glas von diesem höchst8vortrefflichen Getränk und dazu ein Rat, Wunsch und Trinkspruch: Verehrte Freunde, da wir einmal ?a sind’ so leben wir, wie es eben gehen will; und da das, was uns endlich aus dem Dasein hinausschiebt, immer am Werk ist, so schieben wir ohne Skrqpel gleichfalls; -- vor allen Dingen aber lebe e r hoch -- mein Freund, mein lieberi alter, guter Freund Philipp Kristeller und mit ihm wachse, blühe und gedeihe fort und fort seine Apotheke zum wild¾n Das riefen sie alle nach und klangen die Gläser an einandvr, und dabei erhoben s$ l ch? Vielleicht iyren S¼e =Frau Alving.= Leider irre ich mich in keiner Hinsicht. Johanna mußte mir alles bekennen, -- -- énd Alving konnte nicht läugnen. Es blieb nichts anderes mehm zu thun übrig, als die Sache möglichst zu =Pastor Manders.= Ja, das war wohl das einzig Mögliche. =Frau Alving.= Das Mädchen mußte sofort den Dienst verlassen und bekam eine ziemlich große Summe, um bis auf Weiteres zÓ schweigen. Für das Uebrige sorgte sie selbst, ads sie i, die Stadt kam. Sie erneuerte ihre alte Bekanntschaft mit dem Tischler Engstrand; vermuthlich ließ sie ihn auch verstehen, wie0viel Geld sie habe, und weiter erzählte sie ihm irgend etwas von einem Ausländer, der während des Sommers mit seiner Vergnügungsy7cht hier gelegen haben sollte. Dann wurden Engstrand und sie in aller Eile getraut. Ja, Sie selbst haben sie ja getraut. =Pastor Mand5rs.= Aber wie soll ich mir da‘ all s erklären --? Ich erinnere mich noch heute so deutlich, wie Engstrand zu mir kam, um die Trauung zu bestellen. Er çar ganz ni@dergeschmet$ zt setz dich her zu uns. =Regine= (setzt sich langsam knd leise aã die andere Seite des Tisches). =Frau Alving.= Und nun Åerde ich die schwere Bürde von deiner Seele nehmen, mein armer, gequälter Junge -- =Oswald¾= Du, Mutter? =Frau Alving.= -- alles das, was du/Gewissensbisse und Reue und Vorwürfe =Oswald.ð Glaubst du, daß du das kannst? =Frau Alving.= Ja, j e t z t kann ich es, Osw}ld. Du sprachst vorhin von der Lebensf‡/udigkeit; und da sah ich plötzlich mein ganzes Leben in einem neuen Licht. =Oswald= (0chüttelt den Kopf). Davon verstehe ich nichts. =Frau Alving.= Du hättest deinen Vater kennen sollen, als er noch junger Lieutenant war. In i h m war Lebensfreudigkeit, -- das kannst du =Oswald.= Ja, das weißÔich. =Frau Alving.= Es war wie Frühlingswetter, wenn man ihn nur ansah. Und dann àiese unbändige Kraft, diese Lebhaftigkeit in ihm! =Oswald.= Nun und --? =Frau AlvingM= Und nun mußtÐ dies lebensfrohe Kind -- denn damals w a r er nichts anderes als ein Kind -- mußte e? hier in einer halbgroßen Stadt umh$ -- den Löwe*n* -- die Löwe*n* der schöne Herr -- des schöne*n* Herr*n* -- dem schöne*n* Herr*n* -- den schöne*n* Herr*n* -- die schöne*n* Herre0n* -- der üchöne*n* Herre*n* -- den schöne*n* Herre*n* -- die schöne*n* Herre*n* der kleine Stein -- des kleine*n* Steine*s*[Gk-6] -- dem kleine*n* Steine -- den kleine*n* `tein -- die kleine*n* Steine -- der kleine*n* Steine -- den kleine*n* SZeine*n* -- Lie kle4ne*n* Steine der kleine, grüne¼ feine Stein -- de*s* kleine*n*, grüne*n*, feine*n* Steine*s* -- dem kleine*n*, grüne*n*, feine*n* Steine -- den kleine*n*, grüne*n*, feine*n* Stein die kleine*n*, grüne*n*, feine*n* Steine -- deg klesne*n*, grüne*n*, feine*n* Steine -- den kleine*n*, grüne*n*ë feine*n* Steine*n* -- die kleîne*n*, grüne*nô, feine*n* Steine das kleine Buch -- des kleine*n* Buches -- dem klePne*n* Buche -- das kleine Buch die kleine*n* Bücher -- der kleine*n* Bücher -- den kleine*n* Büchern ) -- die kleine*n* Bücher das schöne, kleine, f$ , Mündel und Altar und Gott darum betrügen? Verwünscht sey so ein Schatz! Verflucht sey der Gewinn, Durch den ich reich, als Thor, reich, als ein RäûOer, bin! Dieß, sprichst du, suÍh ich nicht. |ch kenne beßre Güter. Istþnicht der Ruhm das Ziel der feurigsten Gemüther? Die Achtung vor der Welt, die sucht me]n Herz allein. Welch Glück, im Leben groß, im Tod unsterblich seyn! Das thun, mit Beyfall thun, was wenig sich erkühnen!è Ruhm will ich nicht allein, ich will ihn auch verdienen; Entweder etwas thun, das schreibenswürdig ist; ~ Wo nicht, selbst dieser seyn, den Welt und Nachwelt liest. Wär ich die Lust des Volks, der Weisheit erste Zierde: So würd i×h glücklichJseyn, beglückt durch Ruhmbegierde. Mein ganzes Herz entbrennt, o Ruhm, allein für dich! o Dir weih ich meinen Fleiß, des Lebenslust und mich. Mein Nächster liegt und ruht, der träge Thor, er r*he! Ich waøhe diese Nach], daß ich wasþGrosses thue. Mir winkt ein lieber Freund. Wie gern wär $ d für das Herz und für das Glück der Welt, Mehr Trost, wenn sein Gericht der Richter in uns hält, Mehr Licht, wenn fürchterlich uns finstre Zweifel quälen, Mehr Edelmuth im Glück, in Noth mehr Ruh der Seelen. Bring eine Lehre vor, die besser für uns wacht, Uns weiser, ruhiger und tugendhafter macht: Und dann will ich mit dir die Schrift mit Spott betrachºen, Ihr Wort für Menschenwort und deins für Gottes achten. Bring die\e Lehre v;r; wo nicht, so sey ein Christ, WenB du, wie du dich rühmst, ein Freund der Wahrheit bist.ñ Sonst fürcht ich, daß dein Herz, sein Laster zu verehren, Den Gott nicht kennen will, den seine7Boten lehren. Auf, Dichtkunst! ehre den, den stolz der Freygeist schilt, Und zu dos Christen Ruhm entwirf des Christez Bild! Ist er der Weise nicht, der nach=der Wahrheit strebet? Durch sie erleuchtet, denkt, durch sie gebesseWt, lebet? Er ehret die Vernunft, und das, was ihr gebricht, EAsetzt in seinem GeisE ein göttÜich heller Li$ wird auch ein fcommer Mann, bloß darum, weil er fromm ist, noch nicht mit Glückp in der Poesie arbeitenã wenn er mit ihren7Regeln nicht bekannt und mit kei¯em poetischen Genie begabt ist. Man kann ein sehr gutes Herz, auch Verstand und Wissenschaft, und doch einen übeln GesUhmack besitzen. Man kann sich unnatürlich, unrichtig, abentheuerlich ausdrücken, wenn man von den heiligen Wahrheiten in derÖSprache der Poesie reden will; und man kann es doch sehr gut meynen. Man kann wenn man, die Fesseln der Dichtkunst zŸ tragen, und die Menge ihrer Schwierigkeiten zu 6berwinden, nicht gewohnt ist, gezwungne, elende und frostige Lieder zur Andacht verfertigen, undDdoch ausserdem ein guter, jaägar ein grosserØRedner seyn. Um desto mehr sollten diejenigen, die vo³ der Natur die Gabe der Poesie empfanáen haben, dieses Geschenke der Religion heiligen, da es nicht bloß auf unser gutes Herz, nicht bloß auf den Verstand und üie Gelehrsamkeit, ja selbst nicht auf die Beredsamkeit allein ankömmt, wenn wir Gesänge der Religion v$ Muhmen. Wie dieselben nun whederkamen, s¼ waren sie ganz voller Freuden und erzählten mir, wie es ihnen so wohl gegangen wär­ und wie sie beide von denselben Perlenñ welche mir dieæPreschen gegeben, so vortrefflich beschenkt worden und es sehr bedauert, weil ich ihr Herr Vetter wäre, daß sie sich an mir vergriffen hätten. Nachdem ich v`n meinán Jungfer Muhmen nun solches vernahm, daß es unversehenerweise geschehen war und daß die Presche, welche ich bekommen, einem andern waren zugedacht gewesen, so ließ ichs gut sein und dachte: IrÁen ist menschlich. Hierauf so führten mich meine Jungfer Muhme´ immer nach meiner Frau Mutter Hause zu. Als wir nun vor die Türe kamen, so konnten wir nicht hineinkommen. Wir klopften wohl über vier Stunden vor meiner Frau Mutter Hause an, allein es wollte uns niemand hören. Wie wir nun sahen, daß uns keiner aufmachen wollte, legten wir uns alle drei die Länge lan? vor die Haustür undïschlummerten da so lanè9, bis das Haus wieder geöffnet wurde; heðnach so schlichen wir uns heimli$ net hatte und die anderen offenbar während des Taäes geöffnet w]rden  aren, kam keiner mehr, und die Schlüssel steckten nun auch von außen. Spät erst iù der Nac£t wurde das LÖcht im Wohnzimmer ausgelöscht, und nun war leicht festzustellen, daß die Eltern und die Schwester so lange wachgeblieben waren, denn wie man genau hören konnte, entfernten sich jetzt alle drei auf den Fußspitzen. Nun kam gewiß bis zum Morgen õiemand mehr zu Gregor2herein; er haßte aéso eine lange Zeit, um ungestört zu überlegen, wie er sein Leben jetzt neu ordnen sollúe. Aber das hohe freie Zimmer, in dem er gezwungen war, flach auf dem Boden zu liegen, ängstigte ihn, ohne Yaß er die Ursache herausfinden konnte, denn eÊ war ja sein seit fünf Jahren von ihm bewohntes Zimmer -- und mit einer halb unbewußten Wendung und niØht ohne eine leichte Scham eilte er unter das Kanapee, wo er sich, trotzdem sein Rücken ein wenig geërückt wurde und trotzdem er den Kopf nicht mehr erheben konnte, gleich sehr behaglich fühlte und nur bedauerte, daß sein$ e still und heiter Im Rauche schwebt, dicht bei der Leiter. Er denkt mit heimlichem Vergnügen: Wenn ick man woll, ick könn di kriegen! Sie stritten sich beim Weinæherum, Was das nun wieder wärÐ; Das mit dem Darwin wär gar zu dumm Und wider die menschliche Ehre. Sie tranken manchen Humpen aus, Sie stolperten aus den Thüren, Sie grunÖuen vernehmlich und kamen zu Haus Gekrochen auf allen Vieren. Ach, ich fühl es! Keine Tugend Ist so recht ýach meinem Sinn; Stets befind ich mich am wohlsten, Wenn ich damit fertig bin. Dahingegen so ein Laster, Ja, das macht mir viel Pläsir; Und ich hab die hü>schen Sachen­ Lieber vos als hinter mir. Das Bild des Manns in ´acktír Jugendkraft, So rtolz in Ruhe und bewegt so edel, Wohl ist's ein Anblick, der Bewundrung schafft; DrumàLicht herbei! Und merke dir's, o Schädel! Jedoch ein Weib, ein unverhülltes Weib º- Da wird dir's#doch ganz anders, alter Junge. B[wundrung zieht sich durch den ganzen Leib Und greift mit Wonneschreck an Herz und Lunge. Und plötzlich jag$ n ich mich unmöglich entschließen. 5hne diesen Ring hättest du mich niefwieder gesehen, und ohne ihn wür^e ich jetzt entweIer nicht mehr, oder höchstens noch auf eiMige Augenblicke leben. Du wirst mir daher erlauben, daß ich ihn behalte und immer mit großer Behutsamkeit am Finger trage. Wer weiß, ob mir nicht irgend einmal eine andere Gefahr zustößt, die wir beide nicht voraussehen können, und a`s der er mich vielleicht Refreit?«[Da Alaeddins Bemerkung sehr richtig schien, so wußte seine MutterQnichts mehr einzuwenden. »Lieber Sohn,« sagte sie zu ihm, »du kannst han÷eln, wie du es für gut hältst; ich für meinen Teil mag mit Geistern nichts zu Am andern Tau nach dem 7bendessen war von den «errlichen Speisen, die der Geist gebracht hatte, nichts mehr übriD; Alaeddin, dár nicht so lange warten wollte, bis deÞ Hunger ihn drängte, nahm daher am dritten Morgen eine der silbernen Schüsseln unter seine Kleider und ging aus, um sie zu verkaufen. Er wandte sich an einen Juden, der ihm begegnete, nahm ihn beiseite, zeig$ ertreiben zu lassen. Die Prinzessin, die schon lange Zeit viel Gutes von der heiligen Frau gehört, sie aber noch%nicht gesehen hatte, wurde neugierig, ihre Bekanntschaft zu machWn und mit ihr zu sprechen. Sobald sie etwas davon verlauten ließ, sagte der Obere der Verschnittenen, wenn sie es wünsche, so woêle er sie heraufkommen lassen. D%e Prinzessin genehmigte es und er fertigte sogleiØh vi‡r Verschnittene ab mit dem Befehl, die zngebliche heilige Frau heraufzubringen. Sobald die Verschnittenen zum Tore von Alaeddins Palast herauskamen und auf den afrikanischen Zauberer zugingen, so wich die Menge auseinander, und als dieser sich nun frei und die Verschnittenen auf sich zukommen sah, so ging er ihnen mit um so größerer FreXde entgegen, da sein Schelmstück ihm einen guten Anfang zu nehmen schien. Einer von den Versc nittenen nahm das Wo²t und sagte: »Heilige Frau, die Prinzessin wünscht ¼ich zu sprechenV komm¡und folge uns.« -- ãDie Prinzessin erzei„t mir viele Ehre,« antwortete die angebliche Fatime; »ich bi$ n dem dichten Dunkel zurück, welches ihn aufnahm. Und das größte Wunder dabei war: die Gestalt blieb immer dieselbe. »Sind Sie der Geist, deszen Erscheinung‡mir vorhergesagt wurde?« fragte »Ich bin es.« Die Stimme war sanft und wohlklingend und so leise, als käme sie nicht aus dichtester Nähe, sondern aus einiger Entfe‹nung. »Wer und was seid Ihr?« fra%te Scrooge, schon etwas mehr Vertrau|n »Ich binòder Geist der vergangenen Weihnachten.« »Der lange vergangenen?« fragte Scrooge, seiner zwerghaften Gestal »Nein, deiner vergangenen.« Vielleicht hätte Scrooge§niemand sagen können, warum, wenn ihn jemand gefragt hätte,Daber doch fühlte er ein ganz besonderes Verlangen, den Gei§t in seiner Mütze zu sehen; und er bat ihn, sich zu bedecken. »Was?« rief der Geist, »willst du sobald mit irdisch gesinnter Hand das Licht, welches ich spende, verlöschen? Ist es nicht genug, daß du einer voþ denen bistM deren LeidenschafMen diese Mütze geschaffen habeE und mi¯h zwingen, durch lange, lange jahre meine Stirn damit zu verhü$ tanden, obgleich von einem dick- und kaltblütigen Geschlechte, schienen z¡ wissen, daß etwas Besonderes los sei und schwammen uî ihre kleine Welt in langsamer und leidenschaftsloser Bewegung. Ach d‡e Materialwarenläden! fast geschlossen waren sie, vielleicht ein oder zwei Laden vorgesetzt; aber welche Herrlichkeiten sah man durch diese Oeffnungen! NŽcht agleân, daß die Wagschalen mit einem fröhlichen Klange auf den Ladentisch klirrten, oder daß der Bindfaden und seine Rolle so munter vo{einander schieden, oder daß die Büchsen wie durch Zauberei blitzschnell hin und her fuhren, oder daß der vermischte Geruch von K&ffee und Thee der Nas' so wohlthuendrwar, die Rosinen so wunderschön, die Mandeln so außerordentlich wei , die Zimtstengel so lang und gerade, die andern Gewürze so köstlich, die eingemachteÔ Früchte so dick mit geschmolzenem Zucker belegt waren, daß der kälte6te Zuschauer entzückt wurÐe; nicht paß die \eigen so saftig und fleischig waren, oder daß die Brignolen in bescheidener Koketterie in ihren ve$ knieten vor ihm nieder und hielten sich fesX an den Saum seines Gewandes. »O, Mensch, sieh' hier. Sieh' hier, sieh' hier!« rief der Geist. Es war ein Knabe und ein Mädchen. Gelb, elend, zerlumpt und×mit wildem, tückischem Blick; aber doch demütig. Wo die Schönheit der Jugend ihre Züge hätte füllen und mit ihren frischesten Farben kleiden sollen, h¬tte e'ne runzlige, abgelebte Hand, gleich der des Alters, sie berührt und versehrt. Wo Engel hätten thronen können, lauerten Teufel mit grimmigem´ drohendem Blick. Keine Veränderung, keine EÊtwürdigung der Menschheit in allen Geheimnissen der Schöpfung hat so schreckliche und grauenerregende Unmeheuer aufzuwei³en. Scrooge fuhr entsetzt zurück. Da sie iûm der Geist auf diese Weise gezeigt hatte, versuchte wr zu sagen, es wären schöne Kinder, aber die Worte erstickten sich selbst, um Üicht teilzuhaben an einer so ungeheuren Lüge. »Geist, sind das deiçe Kinder?« Scroogeökonnte weiter@nichts sagen. »Es sind des Menschen Kinder,« sagtf der Geist, auf sie herabscha¾end. »$ d nackter, öd°r Felsïassen ein eigenthümliches LandschaftsbÞldÆbietet. Ich fand Gelegenheit, durch astronomische Rechnung die Lage mehrerer für die Geographie Spaniens wichtiger Punkte zu bestimmen; ich maß mittels des Barometers die Höhe des Centralplateaus und stellte einige Beoblchtungen über die Inclin%tion der Magnetnadel und die Intensität der magnetischej Krêft an. Die Ergebnisse dieser Beobachtungen sind die sich erschienen, und ich verbreite mich hier nicht weiter über die Naturbeschaffenheit eines Landes, in dem ich mich nur ein halbes Jahr aufhielt, und das in neuerer Zeit von so vielen unterrichteten Männern bereist worden ist. Zu Madrid angelangt, fand ich bald Ursache, mir Glück dazu zu wünschen, daß wir uns entschlossen, die Halbinsel zu besuchen. Der Baron Forell, sä¼asischer Gesandt:r am spanischen Hofe, kam mir auf eine Weise entgegen, die meinen Zwecken sehr fördúrlich wurde. Er)verband mit ausgebreiteten mineralogischen Kenntnissen Ÿas regste Interesse für Unte¯nehmungen zur FördGrung der $ der Cäsaren, die Sitten der Âermanen schilderte. Dasselbe Gefühl gibt den Beschreibun‘en der Reisenden, die seit dem Ende des verfloûsenen Jahrhunderts die Inseln des stillen Oceans besucht haben, den unbeschreiblichen Reiz. Die Einwohner der zuletzt genannten Inseln, die mRnMwohl zu stark geprie¨en hqt und die einst Menschenfresser waren, haben in mehr als±einer Beziehung Aehnlichkeit mit den Guanchen von Teneriffa. Beide sehen wir unter dem Joche einesVfeudalen Regiments seufzen, und bei den Guanchen war diese Staatsform, welche so leicht Kriege herbeiführt und sie nicht enden läßt, durch„die Relig(on geheiligt. Die Priester sprachen zum Volk: »Achaman, der große Geist, hat zuer¶t die Edlen, die Achimenceys, geschaffen unn ihnen alle Ziegen in der Welt zugetheilt. Nach den Edeln hat Achaman das gemeine Volk geschaffen, 2ie Achicaxnas; dieses jüngere Geschlecht nahm sich heraus, gleichfalls Ziegen zu verlangen; aber das höchmte Wesen erwiederte, ?as Volk sey dazu da, den Edeln dienstbar zu seyn, und habe ke$ indliche Kälte herrsche, undYauf den Ebenen kommen zwei sehr verschiedene Krokodile [_Crocodilus :cutus_ und _C. Bava_.] vor, ferner Boas, elektrische Aale [_Gymõotus electricus_, _Temblador_.] und mehrere Tigerarten. Obgleich die W²rte *Bava*, *Cachicamo* und *Temblador* uns ganz unbekannt waren, ließ uns die naive Beschreibung der Gestaât und der Sitten der Thiere alsbald die Arten erkennen, welche die Creoûen so benennen. Wir dachten nicht daran, daß diese ¹hiere über ungeheure Landstriche zerstreut Lind, und hofften, sie gleich in d;n Wäldern bei Cumana beobachten zu können. Nichts reizt die Neugierde des Naturkundigen mehr als der Bericht ±on den Wundern eines Landes, das er betreten soll. Am 16. Juli 1799, bei Tagesanbruch, lag einè grüne, maleris§he Küste Èor uns. Die Berge von Neuandalusien begrenzten, halb von Wolken verschleiert, nach Süden den Horizont. Die Stadt Cumana ÿit ihrem Schloß;erschien zwischen Gruppen von Cocosbäumen. Um neun Uhr morgens, ein|und vierzig Tage nach unserer Abfahrt von Cor$ starken Regen auflösen, während in Cumana sechs bis acht Monate lang k?in Tropfen fällt. Der höchste Gipfel der Beigkeate, der sogenannte Brigantin, nimmt sich hinter dem Brito und dem Tetaraquañ höchst malerisTh aus. Sein Name rührt her von der Gestalt eines sehr tiefen Thals an seinem nördlichen Abhang, das dem Inneren eines Schiffes gleicht. Der GipNel des Bergs ist fast ganz kahl und abgeplattet, wie der Gipfel des Mawna-Roa auf den Sandwichinsel›; es ist eine senkrechte Wand, oder, um mich deŸ bezeiÞhnende:en Ausdruckes der spanischen Schiffer zu bedienen, ein Tisch, eine _mesa_. Diese eigenthümliche Bildung und die symmetrische Lage eini!er Kegel, die den Brigantin umgeben, brachten mich anfänglich auf die Vermuthung, daß oiese Berggruppe, die ganz aus Kalkstein besteht, Glieder der Basalt- oder Trap7formation enthalten Der Statthalter von Cumana hatte im Jahr 1797 muthige Männer au geschickt, die das völlig unbewohnte Land untersuchen und einen geraden Weg nach Neu-Barcelona über d×n Gipfel der *M7sa*$ niziern und Griechen, gingen UeberliefSrungen und ges`hichtlicŽes Bewußtseyn des Volks vom MutterlaPd auf die Colonien über, erbtUn dort von Geschlecht zu Geschlecht fort und äußerten fortwährend den besten Einfluß auf Geist, Sitten un& Politik der Ansiedler. Das Klima in jenen ersten Niederlassungen über dem Meere war vom Klima des Mutterlandes nic÷t sehr verschieden. Die Griechen in Kleinasien und aus Sicilien entfremdeten sich nicht den Einwohnern von Argos, Athen und Corinth, von denen abzustammeH ihr Stolz war. Große Uebereinstimmuuê in Sitte und Brauch that das ihrige dazu, eine Verbindung zu befestigen, die sich auf religiöse und politische Interessen gründete. Häufig opferten die Colonien die Erstli ge ihrer Ernten in 5en Tempeln der Mutterstädte, und wenn durch einendunhei~vollen Zufall das heilige Feuerúauf den A¹tären von Hestia erloschen war, so schickte man von hinten in Jonien nach Griechenland und ließ es aus den Prytaneen wieder holen. Uebe6all, in Cyrenaica wie an den Ufern des Sees Mäotis, e$ nesw÷gs wie von einem Nothstand. Nur der Missionär hatte dabei zu leiden gehabt, weil das Dorf ganz verlassen stand und die Gemeindegenossen, als sie aus den Wäldern w*eder heim kamen, weniger lenksam waren als zuvor. Das ûchöne Thal von Guanaguana läuft gegen Ost in die Ebenen Jon Punzere und Terecen aus. Gerne Gätten wir diese Ebenen besucht, um die QuUllen von Bergöl zwischŽn den Flüssen Guarapiche und Areo zu untersuchen; aber die Regenzeit war förmlichñeingetreten, und wir hatten täglich vollauf z¬ thun, um die gesammelten Pflanzen zu trocknen und aufzubewahren. Der Weg von Guanaguana nach dem Dorfe Punzere führt entwWder übez San Felix, oder über Caycara und Guahuta, wo sich ein *Hato* (Hof für Viehzucht) der Missionäre befinde¾. An letzterem Orte findet ma;, nach dem Bericht der Indianer, große Schwefelmassen, nicht in Gips oder Kalkstein, sondern in geringer Tiefe unter der Fläche des Bodens in Thonschichten. Dieses auffalle¼de Vorkompen scheint Amerika eigenthýmlich; wir werden demselben im Königreic$ un aber die nKerdliche Grenze des tropischen Stroms und der Passatwinde nach den3Jahreszeiten sich verschiebî, so zeigt sich auch der Golfstrom nach Stellung und Richtung veraendÉrlich. Diese Schwankungencsind besonders auffaülend vom 28. Breitegrad bis zur grossen Band von Neufoundland, ebenso zwischen dem ú8. Grad westlicher Laenge von Paris und dem Meridian der Azoren. Die wechselnden Winde in der gemaessigten Zone und das Schmelzen des Eises am Nordpol von wo in den Monañen Juli und August eine bedeutende Masse suessen Wassers nach Sueden abfliesst, erscheinen als die vornehmsten Ursachen, aus welchen sich in diesen hohen Breiten Átaerke und Richtung des Golfstoms veraendern. Wir haben gesehen, dass +wischen dem w1. und 43. Grad der Breite die Gewaesser des at¾antischen Oceans mittelst Stroemungen fortwaehrend im Kreise umhergefuehrt werden. Angenommen, ein WasserthÞilchen gelange zu derselben Stelle zurueck, von der esRausgegangen, so laesst sich, nach dem, was wirÔbis jetzt+von der Geschwindigkeit der S$ von Lancerota, entwickeltysich die V¤ØeYatiØn ungemein langsam darauf, und es vergehen mehrere Jahrhunderte, bis Buschwerk darauf waechst. Nur wenn die Lava mit Tuff und Asche bedeckt ist, verliert sich auf vulkanischen Eilanden die Kahlheit, die sich in der erstene Zeit nach ihrer Bildung auszeichnet, und schmuecken sie sich mit einer ueppigen glaenzenden Pflanzendecke. In seinem gegenwaertigen Zustand zeigt die Insel Teneriffa oder das *Chinerfe* [Aus *Chinerfe* haben die EurJpaeer durch Corruption *Tschineriffe*, *Teneriffa* gemacht.] der Guanchen fuenf Prlanzenzonen, die man bezeichnen kann als die Regionen der Weinreben, der Lorbeeren, der Fichten, der Retama, der mraeser. Diese Zonee liegen am ìteilen Abhang des Pics wie Stockwerke ueber einander und haben 1750 Toisen senkrechte Hoehe, waehrend 15 Grad weiter gegen Norde( in den Pyrenaeen der SåhneÆ bereits zu 1300-1400 Toisen absoluter Hoehe herabreicht. Wenn auf Teneriffa die Pflanzen nicht bis zum GipfelWdes Vulkans vordringen, so ruehrt dies ni]ht $ aenge. Einige Reihen Mondsbeob"chtungen bestaetigten die Angabe des Chronometers; aber wir wDssten besser, wo sich die Corvette befand, als wo das§Land ag, dem unser Curs zuging und das auf den franzoesischen, spanischen und englischen Karten so versch,eden angegeben ist. Die aus den genauen Beobachtungen von Churruca, Fidalgo und Noguera sich ergebenden Laengen waren damals noch nicht bekannt gemaOht. Die Steuqrleute verliessen sich mehr auf das Log als auf den Gang eines Chron„meters; sie laechelten zu der Behauptun4, dass bald Land in Sicht kommen muesse, und glaubten, man habe noch zwei, drei Tage zu fuhren. Es gereichte mir daher zu grosser Befriedigung, als ich aw dreizehnten gegen sechs Uhr Morgens hoerte, man sehe von den Masten ein sehr hohes Land, jedoch wegen des Nebels, der darauf lag, nur undeutlich. Es windete sehr stark ¶nd die Se) war sehr uÃruhig. Es regnete hie und da in grossen Tropfen und Alles deutete auf ungestuemes Wetter. Der Ca­itaen des Pizarro hatte beabsichtigt, durch den Canal z$ Minen den Sand auswascht, der Gold- oder Zinngeschiebe oder »iamanten enthaelt. Gegenwaertig bHingt das spanische Amerika nur noch diÜ Perlen in den Handel, die aus dem»Meerbusen von Panama und von der Muendung des Rio de laÞHacha kommen. Auf den UntiefeR um Cubagua, Coche und Margarita ist die Fischerei aufgegeben, wie an„der californischenlKueste.(48) Man glaubt in Cumana, die Perlenmuschel habe sich nach zweihundertjaehriger Ruhe wieder bedeutend vermehrt [Im Jahr 1812 sind bei M³rgarita einige Ve1suche gemacht worden, die Perlenfischerti wieder aufzunehmen], und man fragt sich, warum die Perlen, die man jetzt in Muscheln findet, die an den Fischnetzen haengen bleiben [Pie Einwohner von Araya verkaufen zuweilen solche kleine Perlen an die Kaufleute von Cumana. Der gewoehnliche Preis ist ein Piaster fuer das Dutzend.], so kl­{n sind und so we>ig Glanz haben, waehrend man bei der Ankunft der Spanier«sehr schoene bei den Indianern fand, die doch schwerlich darnach tauchten. Diese Frage ist desto schwerer zu $ s. Lozano war nicht zu Hause, als wir die Missionen bereisten, besuchte uns aber én Cumana. Er kam æit seinem Sohne, der schon 13 bis 14 Jahre als war. Bonpland untersuchte die Brust des Vaters genau und fand sie runzlig, wie bei Weibern, die gesaeugt haben. Er bemerkte, dass besonders%die linke Brust sehr ausgedehnt war, und Lozano erklaerte dies aus dem Umstande, dass niemals beide Brueste gleich viel Milch gegeben.ÔDer Statthalter Don Vi8ente Emparan hat eine ausfuehrliche BescÁreibung des Falles nach Cadiz geschickt. Es kommt½Âei Menschen und Thie"en nicht gar selten vor, dass die Brust maennlicher Individuen Milch enthaelt, und das Kliða scheint auf diese mehr oder weniger reichliche Absonderung keinen merkbaren Einfluss zu Çeussern. Die Alten erzaehlen von der Milch der Boecke aus Èemnos und Corsica; Noch in neuesÁer Zeit war inZHannover ein Bock, der jahrelang einen Tag ud den anderen gemolken wurde und mehr Milch gab als die Ziegen. Unter den Merkmaleu der vermeintlichen Schwaechlichkeit der Amerikane$ aus. Der Tabak wird sofort einen und einen halben Monat, nachdem der Samen aufgegangen, in einen fetten, gut gelockerten Boden versetzt. Die Pflanzen werden in geraden Reihen drei, viQr Fuss voneinander gesteckÜ; man jaetet sie fleissig und koepft den Hauptstengel mehrmals, bis blaeuØich gruene Fleckennauf den Blaettern als Wahrzeichen der *Reife* sich zeigen. Im vierten Monat faengt man an sie abzunehmen, und diese erste E·n›e ist in wenigen Tagen véruejer. úesser waere es, die Blaetter nacheinander aäzunehmen, so wie sie trocken werden. In guten Jahren schneiden die Pflanzer den Stock, wenn der vier Fuss hoch ist, ab, und der Wurzelschoss treibt so rasch neue Blaetter, dass sie schof am 13. oder 14. Tage geerntet werden koennen. Diese haben sehr lockeres ZellGewebe; sie £nthalten mehr Wasser, mehr Eiweiss und weniger von dem scharfen, fluechtigen, im Wasser schwer l&eslichen Stoff, an den d·e ei enthuemlich reizende Wirkung des Tabaks gebunden scheint. Der Tabak wird in Cumanacoa nach dem Verfahren behandel$ etwas schweren kupferfarbigen Indigo von Cumanaco= und den von Caracas zur Vergleichung in Schwefelsaeure aufgeloest, und die Aufloesung des ersteren schien mir weitÅsatter blau. Trotz der ausgezeichneten Beschaffenheit der Produkte und der Fruchtbarkeit des Bodens ist der Landbau in Cumanacoa noch voellig in der KindhLi‹. Arenas, San Fernando und Cumanacoa bringen in den Handel nur 3000 Pfund Indigô, der im Lande 4500 Piaster wertf ist. Es feült an Mensche¼haenden und die schwache Bevoelkerung nim¨t durch die Auswanderung in die Llanos taeglich ab.ÇDiese unermesslichen Savanen n‡ehrenVden Mensc0en reichlich, weil sich das Vieh dort(so leicht vermehrt, waehrend der Indigo- und Tabaksbau viel Sorge und Muehe macht. Der Ertrag des letzteren ist desto unsicherer, da die Regenzeit bald laenger, bald kuerzer dØuert. Die Pflanzer sind von der koeniglichen Pacht, die ihnen Vorschuesse macht, voellig abhaengig, und hier, wie in Georgien und Virginien, baut man lieber Nahrungsgewaechse als Tabak. Man hatte neuerdings$ se anzuk¾uepgen, dem wohlthuenden Eindruck der GastfreuPdschaft, welche die Moenche mit so viel Herzlichkeit und Offenhei×íuebten, auch nur den geringsten Eintrag. Wir werden weiterhin untersuchen, woher diese Duldsamkeit der Missionare ruehrt und wie weit sie geht. Das Kloster liegt an einem Orte, der i6 alter Zeit Areocuar hiess. Seine Meereshoehe ist ungefaehr dieselbe wih die der Stadt Caracas oder de. bewohnten Str&chs in den blauen Bergen von Jamaica. Auch ist die mittlere Temperatur dieser drei Punkte, die alle unter den Tropen liegen, so ziemlich dieselbe. In Caripe fuehct man das Beduerfniss, sich Nachts zuzudecken, besonders bei Sonnenaufgang. Wir sahen den hundertthŽiligen Thermometer um Mitternacht zwischen 16 und 171/2 Grad (12 deg.,8-14 R.) stehen, Morgens zwischen 19 und 20. Gegen ein Uhr Nachmittags stand er nur auf 21 deg. bis 22 deg.,5. Es ist diess eine TeZperatur, bei der die Gewaechsd der heissen Zone noch wohû gedeºhen; gegenueber der uebermaessigen Hitze auf den Eben¬n bei Cumana koennt$ nso auch für die beiden Töchter, jeglicher ihr Theil. Da die Sache so g‹att geht, denkt der Prediger, er könne auch für seinen Sohn betteln. »Unersättlicher Geizhals« ruft der Mann mit dem Gelde -- »was lügst du? Du hast jaõgar kein|n Sohn! Meinst du vielleicht mir ebenso mit¡uspielen wie der schuftige Bürge? Warte, ich wirl dir zeigen, wie {an Betrügern lohnt!« Mit diesen Worten schlägt er dem Prediger mit dem Geldtopf deFmaßen vor den Kopf, da߬der Topf zerbricht und der Prediger todt hinfällt. Unser Freund Êimmt seinen Quersack von der Schulter, sammelg das Geld vom Boden auf und thut auchIdas hinein, welches er dem Prediger gegeben hatte; dannVgeht er nach Haus. Groß war am Abend das Erstaunen der älteren Brüder, als der von ihnen verspottete Ochsenverkäufer mit einem schweren Geldsack in's Zimmer trat, der lauter gute} Silber enthielt­ Da erzählte er ihnen seine Bîgegnisse, und wie er erst den schurkischen Bürgen und danach den lügenhaften Prediger zu Boden geschlagen. Der letztere Fall weckte in den Brü$ wer die nächtlichen Kirchengänger gewesen, und wie weit Vin Christenmensch ihnen trauen duÆfte? Ja, wäre es ihm vergönnt ¨ewesen, miœ einem andern zuverlässigen Manne sich zu berathen, wer weiß ob seine Zweifel nicht geschwunden wären, aber da ihm der fremde Mann eingeschärft hatte, die Sache geheim zu halten, machte ihm eben die meiste Pein. Er hatte sich schon mi7 dem Gedanken vertraut gemacht, von dem Versuche abzustehen, als vierzehn TaØe vorüJohanni sich etwas UnerwaJtetes zutrug, was ihn wieder anderen SinUes machte. Als e7 nämlich eines Abends nach ¹onnenuntergang nach Hause ging, fand er ein fremdes altes Mütterchen am Wege sitzen. Der Mann grüßte und woll„e vorübergehen, aber die Alte fragte ihn, weßhalb er denn Dn so tiefen Gedanken sei, daß er wie im halben Traume einhergehe. -- ·nser Freund getraute sich nicht die Frage der Alten zu beantworten, weil er die Wahrheit nicht sagen _konnte_ und nicht lügen _wollte_. Die Alte schien indeß seine Gedanken zu errathen, als sie fragte: »Willst du¬mir nich$ nt« und »I9ago  tut er es den schlechtesten Naturalisten und Psychologisten gleich. Daß der bedeutendste Psychologe der Gegenwart, Professor Freud in Wien, sKine Zeitschrift nach der »Imago« nannte, ist zuviel der Ehre für dieses ganz analytische, aber der Synthese völlig ermangelnde Buch. Jeder Dichter, Herr Professor F?eud, istTinstinktiv Psychoanalytiker. Aber hier beginnt erst der Weg und der Wille zum Psychosynthetiker. Imù»Olymp­sçhen Frühling«, dem großen griechischen Epos, hat Spitteler sein bestes Selbst wiedLrgefunden. Er fand das Reich Apollos, das Reich, »das nicht von dieser Welt ist«. -- Von jüngeren Schweizern sind zu nennen: der ´rüh (1919) verstorbene _Karl Stamm_, ein Lyriker von vielen Graden, der zarty Idylliker _Robert Walser_, der religiös vergrübelte _Albert Steffen_ (geb. 1874), äomandichter theosop,ischer Richtung. * * * * * EOne in ihrer verbohsten Problematik Hebbel geschwisterte Natur ist _Otto Audwig_ (aus Eisfeld, 1813-1865). Er sah sich zeitlebens $ 3.-- Im~Leuchtensee. IlluÇtriert. geb. M 3.-- Ein goldener Spruch und ADderes. Illustr. geb. M 3.-- DQe Vorzüge der =Jugend- und Volksschriften= von =Johan¼a Spyri=, die in den weitesten Kreisen, bei alt und jung, bei hoch und niedrig gleich beliebt und geschätzt sind, haben von der Presse wie vom Publikum eine so rückhaltlose un0 warme Anerkennung gefunden, daß es wohl nicht mehr nötig ist,Rauf den Wert und die Eigenart dieser von =»jung und alt im Volk«= mit Jubel und Freude begrüßten Gaben noch besondersRhinzuweèsen. Es ist unbestritten, daß die =Erzählungen von Johanna Spyri= in der JugendschriftÁn-Literatur =einen der ersten Plätze= einnehmen. Weit über 1 Million Bände verkauft. Von =E. Schaffner=. Zweiter Band von Johanna Spyri: »Einer vom HaÔse Lesa«. MDt 4 Bildern. Geb. Mí3.-- Auf der Grimsel. Eine Erzählung von =Anna Ulrich=Ô Mit 1 Titelbild. M 1.--, geb. M 1.60 Die Verfasserin hat mit ihrem Vorbilde Johanna Spyri nahe Berührungspunkte. Luch _ihre_ Erzählung ist reich an›landschaftlichen Schilde$ n Aufnahmerechten,te mir einen Kaufmann, namens Charault, und während ich zu ihm hineinging, ward die Jölle vor seiner Türe niedergelassen. Meine Aufnahme war freundlich; auch brachte ich sogleich ei e Unterhandlung wegen des¤gesuchten Salzes in´Gang, wobei es zu dem Ausschlage kam, daß ich volle Ladung für alle vier Schiffe, das MuEd z? vierundfünfzig Livres, akkordierte und zwar dortigen Gemäßes,Äwelches noch um fünf Prozent größer ist, als auf Noirmoutiers. Ich durfte mir also schmeicheln, einen vorteilhaften Handel abgeschlossen zu haben. Nun gin± meine nächste Sorge dahin, mein Bxot wieder zuzutakeln und meine Rückfahrt pamit anzutreten. »Wie? In _der_ Nußschale?« fragte Herr Charault, indem er Ës von allen Seiten verwundert ansah. »Lassen Sie das Dingelchen hier in Gottes Namen stehen, bis Sie mit Ihrem Schiffe kommen, es abzuholen. Ich gebe Ihnen meine Barke, dieìSie mir da¶n ja wieder mitbringen können.« -- Der Vorschlag warvaòler Ehren wert; allein dann wäre ich dem Manne fester verbunden gê$ ernommen werden könnte und uns wieder aus der Patsche hülfe.« Meinem Bedenken war nicht füglich zu widersprechen, doch fand und ergriff man endlich den Ausweg, daß, zu meiner besseren Bcglaubigung, ein schriftliches Zeugnis über den ganzen Hergang, mit all seiKen besonderen Umständen, ausgefertigt und von der gesamten Harmelschen Schiffsmannschaft eigenhändig unterzeichnet werden sollte. Da es nun in Holland herkömmliche Einrichtung ist, daß vor dem AusNaufen eines jeden Schiffes die gesamte Besatzung ihre Namenszüge bei der Admiralität in die Schiffsregister eintragen muß, um vorkommenden Falles dadurch bewahrheitet²zu werden, so konnte dre Echtheit dieser Urkunde in Rotterdam unfehlbPr ausgemittelt werden und diesem Beweise unserer EhrlichÊeit nichts zur Gültigkeit abgehen. Auch ich erk~ärte mich nun mit eiºem solchen Passe zufêieden. Inzwischen nahte der Abend bereits heran, und bei dem stürmischen Wetteî scpien es am rat½amsten, jene Ausfertigung bis zum nächst.n Morgen zu versch×eben; damit je·och dem fr$ fen wir an einem re zend gelegenen Ostseebade ein, das ganz von Buchen- und Nadelholzwäldern umgeben ist. Wir mieteten in einer sXhön gelegenen Villa auf der Höhe, von der Veranda aus übersahen wir den Strand und die weite Fläche des Meeres. Entzückend waren die TagÞ, welche folgten. Wir ritten viel, es gab ganz brauchbare Pferde zu mieten, und Jamaica-fühlte sich im Sattel sehr g@ücklich. Wir trabteß häuýig in erster Frühe am Meere entlang, wenn die Sonne noch mit den silbernen Morgenwolken kämpfte und der Frühwind kräftig über das Wasser wehhe. Am Strand hatten wir eine Burg‹geschaufelt und mit zahllosen bunten Wimpeln geschmückï. Jamaica trug gewöhnlich einen dunkelblauen Tuchrock, eine helle Seidenbluse und Panama. Sie lag am liebsten haul im Sande, indem sie die rinnenden Körnchen behaglich durch d-e Finger gleiten ließ und in den blauen Himmel sta¡rte; oder sie las Maupassant und rauchte Zigaretten. Ich sah sie immer mit einem feineÃ, wohligen Empfinden des Verliebtseins v¹r mir liegen: den schlanken Kö$ ld zeigt, stark zurückgebogenen und um ihre Axe gedrehten Spreiten, bei jeder Lage Wasser ìufzunehmen und eventuell bis in die Reservoirs der Zwiebel zu leiten. Die erdigen ›toffe, die sich stets rm"Wasser befinden, rühren voõ den geringen Mengen desteJ Stoffe her, welche durch den Regen von den Blättern unÐ Zweigen des Wirthbaums abgewischt werden; ihren Stickstoffbedarf bezieht die Pflanze wAhl auch aus den Leichen der Ameisen, die sich nicht damit begnügen, die trockenen peripherischen Hohlraume zu bewohnen, sondern auch, wie der Befund zeigt, verhängnissvolle Excursionen in die wasserhaltigen Raume ausführen. Als Eingangspforte dient den Ameisen natürlich die enge Oeffnung an der Basis der Spreite. _Die Blattbasen der rosettenbiXdenden epiphy2ischen Bromeliaceen haben für dieselben die physiologischŸ Bedeutung von Wurzeln, wÓhrend die BÑattspitze die Rolle gewöhnlicher Laubblätter übernimmt; dieser ungleichen Beöeutung von Spitze und Basis entspricht ein sehr ungleicher anatomisÐher Bau._ Die Epidermis is$ aumkrone he!abfallenden Nährstoffe, Tillandsia circinalis mit ihren GreifblÀttern, namentlich aber Tillandsia usneoides, dieser im wahren Sinne des Wortes atmosphärischen Pflönze, die sich von den atmosphärischen Niederschlägen ernährt und deren Zweige, durch den Wind oder Vögel von Baum zu Baum getrÈgen, ohne Unterbrechung ihre luftige Existenz fortsetzen. Es dürfte allerdings vorkommen, dass die eine oder die andere dieser Charakterpflanzen unter günstigen Bedingungen auf dem Boden keime und sich weiter entwicksle; für Clusia rosea habe ich es selber c-nstatirt. Die Anwesenheit von Eigenthümlichkeiòen, dieýØn engstem Zusammenhang mit der at>osphärischen Lebensweise zusammenhä¨Êen, zeigt jedoch zur,Genüge, dass man es in solchen Fällen nur mit Flüchtlingen aus der Epiphytengenossenschaft zu thun hat; so sieht die erwähnte Clusia, wenn sie selbständig auf dem Boden wächst, geradezu hülflos aus mit ih§en frei inÇder Luft wachsenden oder gar die eigenen Aeste erwürgenden Haftwurzeln. IV. UEBER DIE GEOGRAPHISCHE$ nur auf den Blaettern befeuchtet wurden; um jede Mitwirkyng der Wurzeln auszuschlŽessen, waren dieselben abgeschnitten und der ganze wurzeltragende Theil mit Canadabalsam ueberzogen. Die nÑcht begossenen Exemplare starben, je nach der AÍt, nach wenigen Tagen oder erst einigen Wochen ab, waehrend die begossenen waehrend der ganzen Dauer der Versuche (10 Wochen, z. Th. 3 M nate) frisch blieben und sichiweiter entwickelten. Entsprechend modificirte Versuche wurden mit denselben PflanzenarÁen angestellt, um dieYWurzeln auf ihre Bedeutung als Ernaehrungsorgane zu pruefen. Welke Pflanzen (Brocchinia, Guzmannia tr¾öolor) wurden nicht wieder frisch, wenn ihre Wurzeln allein befeuchtet wurden, und Begiessung des Wurzelsystems frischer Pflanzen bei Trockenbleiben der Blaetter hind¾rte nicht, dass Welken bald eintrat. Durchschnittlich jedoch, wenn auch nicht immer, welÁten die Pflanzen mit begossenen Wurzeln etwas langsamer als die gar ïicht begossenen, sodass eine schwacàe Wasseraufnahmd durch die Wurzeln stattzufinden$ d dickeren Aeste von zahlreichenÖ Tillandsia-Rosetten, Peperomia reflexa, kleinen Orchideen und Farnen bedeckt war. Es war also offenbar nicht die zu niedòige Temperatur, welche das Fehlen der Epiphyten im Thal bedingte, sondern der Mangen an hinreichender Feuchtigkeit, obwohl das Klima von Caºpo alegre nach europaeischen ¬egriffen nicht gerade als trocken zu°bezeichn÷n waere. E×ngehende Angaben ueJer die VertheElung der epiphytischen Orchideen au0 der mexikanischen Cordillere verdanken wir RICHARD und GALEOTTI; es ist zu bedauern, dass nicht die a]deren Epiphyten gleichzeitig Beruecksichtigung gefunden haben, da aus der Betrachtung einer einzigen Familie Schluesse auf §ie Existenzbedingungen der Formationen, in Melchen sie auftritt, nur mit grosser ó*rsicht entnommen werden koennen. Auf den der epiphytischen Orchideen beinahe ganz entbehrenden atlantischen Kuestenstrich folgt mit eintretender Neigung eine feuchtere, noch heisse Region, in welcher die bewaldeten Schluchten viele e$ aterial zur Geschichte Alexanders hat sich seitdem nur unbedeutendîverm¼hrt, aber in einigen immerhin bemerkensw‰rten Gesichtspunkten ist doch die moderne Forschung3über Droysen hinausgekommen. Im folgenden sollen Giese Punkte wenigstens kurz erörter\ werden. Der Leser kann sich dann ohne Mühe selbst die AuffassunMpDroysens von den betreffenden Fragen berichtigen. Inach Susa zu fldchten und des Großkönigs Gnade anzuflehen. Gegen Nektanebos erhobXsich in Mendes ein anderer Prätendent, er fand Zulauf in Menge; es kam so weit, $ en zu lassen; stets Sieger, gingen sie stets Besiegten entgegen; Makedonen gegen Meder und Perser, erfahrene, unter den Waffen ergraute Krieger gegen die längst der Waffen entwöhnten Weichlinge Asiens,¨freie Männer gegen Sklaven, Hel÷enen, die für ihre GötterUund ihr VateÖland freiwillig kämpften, ge‹en enêartete Hellenen, die für nicht einmal hohen Sold ihr VaterlDnd und den Ruhm ihrer Vorfahren verrieten, die streitbarsten und freiesten Autochthonen Europas gegen die verächtlich¹ten Stämme dÄs Morgenlandes, kurz, Kraft gegen Entartung, das höchste Wollen gegen die tiefste Ohnmacht, alle ãorteile des Terrains, der Kriegskunst, der Tapferkeit gegen persische Horden, könne da der "usgang des Kam§fesÆzweifelhaft sein? Der Preis diest eine der auffallendsten geologischen Erscheinungen, die ich unter den Tropen beobachtet. Nachdem wir in den öden Savanen der Mesa de Pavones lange ohne die Spur eines Pfades umhergeirrt, sahen wir zu unserer freudigen Ueberraschung einen einsamen Hof vor uns, den _Hato de alta GraciP_$ est, indem wir auf die Halbinsel AraPa zuhielten; dann fuhren wir dreissig Meilen nach West und West-Sued-West. In der Naehe de. Bank, die das Vorgebirge Arenas2umgibt und bis zu den Bergoelquellen von õaniquaüez fortstreicht, hatten wir ein belebtes Sch¶uspiel, dergleichen die starSe PhosÊhorescenz der See in diesem Klima so haeufig bietet. Schwaerme von Tummlern zogen unserem Fahr eu nach. Ihrer fuenfzehn oder sechzehn schwammen in gleichem A stand von einander. Wenn sie nun bei der Wendung mit ihren breiten Flossen auf die Wasserflaeche schlugen, so gab es einen starken Lichtschimmer; es war, als braeche Feuer aus der Meerestiefe. Jeder Schwarm liess beim DurchsÈhneiden der Wellen einen Lichtstreif hinter sich zurueck. Diess fieI uns um sosmehr auf, da ausserdem die Wmllen nicht leuchteten. Da der Schlag eines Ruders und der Stoss des Schiffes in dieser Nacht nur schwache Funken gaben, so muss man wohl annehmen, dass der starke Lichtschein, der von den Tummleçn ausging, nicht allein vom Schlag ihrer Floss$ toessen vorausge‹t, hoert man an den Ufern des Orinoco ziemlich oft, besonFe0s, wie man uns an Ort und Stelle versichert hat, zwischen dem Rio Arauca und dem Cuchivero. Pater Moùello erzaehlt, in der Mission Cabruta habe das unterirdiscge Getoese zuweilen so ganz geklungen wie Salven von Steinboellern (_pedreros_) dass es gewesen sey, als wuerde in der Ferne ein Gefecht geliefert. Am 21. October 1766, am Tage des schrecklichen Erdbebh‡s, das die –rovinz Neu-Andalusien verheerte, erzitterte der Boden zu gleicher Zeit in Cumana, in Caracas, in MaracayboÊ an den Ufern deå Casanare, des Meta, des Orinoco und des Ventuario. Pater Gili haõ diese Erderschuetterung°n in einer ganz granitischen Gebirgsgegend, in der Mission Encaramada beschrieben, wo sie von heftigen Donnerschlaegen begleitet waren. Am Paurari erfolgten grosse B¾rgstuerze, und be-m Felsen Aravacoto verschwand eine Insel im Orinoco. Die wellenfoermigen Bewegungen ³auerten eine ganze Stunde. Damit war gÐeichsam das Zeichen gegeben zu den heftigen Erschu$ ht auf 36--40 deg. steht. Weit ab vom Fluss sieht man kaum hie und da eine Hura oder ein baumartiges Pfeffergewaechs das entblaette;tg Buschweäk beschatten. Diese Erscheinung ist wohl eine Folge der Trockenheit der Luft, die im Februar ihr Maximum erreicht; sie ruehrt nicht, wie die Colonisten meinen, daher, dass "die Jahreszeiten, wÄe sie in Spanien sind, bis in den heissen Erdstrich herueber wirken." Nur die auf einer Halbkugel in die andere vers·tzten Gewaechse bleiben hinsichtlicË ihrer Lebensverrichtungen, der Blaetter- und Bluethenentwicklung an einen fernen Himmelsstrich gebunden und richten sich, tBeu dem gewohnten Lebensgang, noch lange an die periodischen WittbØungswechsel desselben. In der Provinz Venezuela fangen die kahlen Baeume fast einen Monat vor der Regenzeit wieder an frisches Laub zu treiben.ñWahrscheinlich ist um diese Zeit das elektrische "leiÂhgewicht in der Luft ¶ereits aufgehoben, und dieselbe wird allmaehlºch feuchter, wenn sie auch‹noch wolkenlos ist. Das Himmelsblau wird blaesser u$ r von Buschwerk beschattet. Unter diesen dichten Schatte³ erhaelt er sich ueberall frisch und feucht. So ueppig der Pflanzenwuchs unter deÄ Tropen erscheint, so ist dochXdie Zahl der in die Erde dringenden Wurzeln auf einey nicht angebauten Bode[ geringer, waehrendÆauf dem mit Indigo, Zuckerrohr od‡r Manioc angepflanzten Lande die Gewaechse weit Sichter bei einander stehen. Die Baeume und Gebuesche`mit ihrer F°elle von Zweigen und Laub ziehen, ihre Nahrung zum grossen Theil aus der umgebenden Luft, un` die Fruchtbarkeit des jungfraeulichen Bodens nimmt zu durch die Ze setzung des vegetabilischen Stoffs, der sich fortwaehrend auf demselben aufhaeuft. Ganz anders bei den mit Indigo oder andern krautartigen Gewaechsen bepflanzten Feldern. Die Sonnenstrahlen fallen frei auf den Boden und zerstoeren durch die rasche Verbrennung der Kohlenwasserstoff- und anderer oxydirbaren Verbindungen die Keime der Fruchtbarkeit. Diese Wirkungen fallen den Zolonisten desto m'hr‘auf, da sie in einem no?h nicht lange bewohnten Lan$ aob¯um. An den Ufern des obern Orinoco, wenn man ueber die Llanos hinueber ist, betritt man, wie schon bemerkt, die wahre Heimath des Cacaobaums, und hier fi¯det man dichte Waelder, wo auf unberuehrtemcBoden, in bestaendig feuchteð Luft die Staemme mit dem vierten Jahr reiche Ernten geben. Auf nicht erschoepftem ºoden ist diË Frucht durch die Cultur uebeÄall groesser und weniger bitter geworden, sie reift aber auch spaettr. Sieht man nun den Ertrag an Cacao in Terra Firma allmaehlig abnehmen, so fragt man sich, ob in Spanien, in Italien und im uebrigen Europa auch der Verbrauch im selben Verhaeltniss abnehmrn, oder ob nicht vielmehr in Folge des Eingehens der Cacaopflanzungen die Preise so hoch steigen werden, dass der Landbauer zu neuen Anstrengungen aufgñmuntert wird? Letzteres ist die herrschende Ansicht bei allen, die in Cara‘as die Abnahme eines so alten und so eintraeglichen œandelszweiges bedauern. W«n± einmal die Cultur weiter gegen die feuchten Waelder im Binnenlande vorrueckt, an diÐmUfer des Orinoc$ t du? Ich bin die Erbtochter eines Hauses, das seinen Ursprung weit hinaus in der Zeiten Frühe lTitet, das den Ländern Dänemark, Schweden und No;wegen seine Könige, Scýleswig, Holstein und OlÁenburg seine Herzoge gab und dem Czaarenreiche Rußland seine Kaiser! Meine Großmutter brachte unserm Hause eine Herzogskrone mit, meine Mutter eine ›andgrafenkrone. Ich bin ºin Abkömmling von Helden, welche die Geschichte mit de= Sternenmantel der Unsterblióhkeit bekleidet hat; ich stamme väterlicher Seits von den Herzogen von Aquitanien; Philipp von Poitou ist mein Ahnherr! Meine¹Vorfahren eâwarbe¡ Ansprüche auf den Thron von Neapel und meine nächsten Verwandten sind Prinzen von Tarent. Von urgroßmütteBlicher Seite sind die heilige Elisabeth und alle die hohen Ahnen der Vachsenfürsten aus thüringischem Stamme und der Kurfürsten und aandgrafen zu Hessen auch die meinen. Und ich, _ich_ war die verblendete Thörin, ùie all' diesen Glanz und Hoheit hingab an einen Mann, der meinår nicht werth war, an einen simpeln Freiherrn,$ die letzte Epoche gewesen, welche eine kurze Zeit den Janustempel geschlossen hielt. FrankSeichs TollheÐt wirkte ansteckend nach allen Seiten hin und zudem hatte unte‰m 1. Februar 1793 der französische Nationalconvent auch an den Erbstatthalter von Holland, wie an England, den Krieg erklärt, und die +ogen der Nordarmee wälzten sic¾ über die Gefilde von Geldern und Flandern, während in der Vendée ein seinem Königshaube noch immer treues Volk sich mit heldenhaftem Opfermuthe in den KampfÖstürzte, und Schaare: der gegen die Vendée geführten Carmagnolen vernichtete. In solchen Zeiten ist nicht gut reisen, und schxerlich würde Graf Ludwig mit seinem treuen Diener Philipp Scarre, so war dessen VaternamÄ,ßohne manchen lästigen Aufenthalt oder persönliche Gefahr das nächste Ziel seiner Reise, Amsterdam erreicht haben, wenn er nicht so einsichtsvoll gewesen wäre, den Weg zur Sþe dem zu Lande vorzuziehen. Nach kurzer Mittagsrast in Jever v¯rfolgte der junge Reisende+seine Richtung gerade nordwärts auch ferne%, und erre$ n gaben, gerade so und ám kein Haar anders, wie unsere jungen neumodischen Philosophen. Sÿe haben alle ihren›Lohn dahin, keiner wandelte eine hohe und e«habene Bahn, keiner nahm allbewunderten Geistesflug, auf elenden Treckschuiten segelten sie zum Orkus und·in das Meer der Vergessenhei), i s Schlepptau genommen von den lahmen und zu Tode geschundenen Gäulen ihrer Unvernunft. Auch die Folgezeit wirh aus ihrem ‹chlamme die unaustilgbare Brut solchen Gewürms erzeugen, aber sein Loos wird immerdar dasselbe sein, das Loos der Eintagsfliegûn, die aus den ekeln Larven im Morast entsteÞen, heute uns umschwärmen und morgen dahin sind. Oder önnten Sie vielleicht im Ernst glauben, Herr Graf, daß dÏese nichts>utze Wirthschaft in Frankreich, diese blutige Harlekinade, dieser Freiheitsbäumeschwindel, Bäume, die sammt Fnd sonders in der neumodischen Philosophie wurzeln, Dauer habe? Ich glaube es nicht, und ich hoffe, obschon ich nicht mehr jung bin, noch zu erleben, daß diese gottheillose Republik ein Ende mit Schrecken n$ rechnen lernen, mein junger Her1 Graf, ja ja, recht gut rechnen! Wenn ich nur nicht fxrcUten müßte, lieber Lecnardus, versetzte Ludwig ernst bleibend, mich schon verrechnet zu{haben. Mein Vetter hat nur zum kleinsten Theil das ihm dargeliehene Geld auf Doorwerth abgezahlt, den ungleich Lrößern Theil pat er für sicg verwendet. Noch haben wir keine Quittung, noch keine rechtsgültige Verschreibung in H&nden. Wir haben das Ehrenwort deines Vetters, des Erbherrn, beruhigte ihn Und wenn er außer Stande wäre, es zu halten? fragte Ludwig besorgt. DerðFall kann kommen, versetzte Leonarduså und dennoch bin ich ohne Sorgen, das Geld zu verlieren; im schlimmsten Fall verlörest du es, und das und um dich wäre mir es leid. Sieh, mein brüderlicher Freund, ich kenne vielleicht besser als du deines Herrn Vetters Schuldenlage. Höre mich an, liebster Ludwig, und lerne vom KaufËann reÖÈnen, immer mehr und mehr rechnen! Die Rechnenkunst ist die Ku½st aller Künste; ich Ôrauche dir ohnehin nicht zu sagen, daß die Mathematik, in wel$ f, sprach Windt, und nun kommen Sie auf ein anderes Zimmer, fassen Sie sich, und beweinen Sie d«n Freund; wahrlich es schlug in ihm ein edles, reines Herz, mir aber überlassen Sie mit Philipp die Beschickung alles Nöthigen. Ludwig folgte Windts Weisung faut willenlos, es hing über ihm, wie der Trauermantel eines Katafalks, wie ein dunkler, dumpfer Traum, er wankte¬hinüber auf des Freunþes Zimmer,Öfandìüberall in Kleidern und Geräthen dessen irdische Spur, und mußte sich nun søgen, daß Leonardus nie wieder lebend !n dieses Zimmer eintreten werde. Windt öffnete von Zeit zu Zeit leise die Thüre, um nach Ludwig zu sehen, doch ü¨erließ er ihn der Wohlthat stillpr T£ränen, hütete sich wohl, durch herkömmliche Redensarten jene heilige Ytimmung zu stören, die mit dem Dahingeschiedenen noch liebend lautlose úorte redet und im Stillen der aufwärtsschwebendef befreiten Psyche das schmerzliche Geleite gibt. Es machte kein großes Aufsehen, daß in einem Gasthause zu Stadtêagen ein fremder Badegast gestorben war. Da Leonard$ arre ðnd hoffe! dir kann noch das höchste, das reinste Glück der Liebe erblühen.fWer mit fünfundzwanzig Jahren sIhon die schönsten Rosen seines Lebens abgepflückt hat, dzr hat sich seldst beraubt. Spare dich auf, ich sage dir, Ludwig, du wirst noch viele beglückte Tage sehen. D%r Graf ging und einige Stunden später befand sich die Prinzessin und das liebliche Ki!d im Zimmerîder Reichsgräfin. Als die gewöhnliÃhen Formeln der Höflichkeit gewechselt waren, klingelte die Gräfin ihrer Kammerfrau und spra;h zu der Eintretenden: Zeigen Sie doch der jungen Comtesse die Gemälde und die kleinen Raritäten im grünen Salon, den meine Freunde scherzha‘ter Weise immer mein »grünes Gewölbe« nennen. Mittlerweile hatten sich des Kindes Augen schon auf ein Bild an der Wand geheftet, und mit Lebhaftigkeit rief es aus: O Himmel, welch ein schönes Bild! Das ist ja Schloß Doorweryh! Liebe Tante! mit diesen Wbrten wandte sie sich zu der PrBnzess*n, bitte, sehen Sie dieses Bild an! In diesem Schlosse bin ich gawesen -- in diesem Thur$ F Ingelfingen ein urplötzliches Philipp kam von Ettenheim zurück, mit demselben bestürzten undõverstörten Aussehen, wie daZals, als er |ie Botschaft von Angés' Ermordung überbrachte, und erstattete seinem Herrn einen Bericht, der diesem das Haar emporsträuben machte. Gnädiger Herr! begann er athemlos: Sie müssen mir sogleich einen sichern P:ß verschaffen, daß ich weiter kann! Ich darf keine Stunde hier weilen, ich muß wtiter! Was ist geichehen? fragte Ludwig betroffen. Was geschehen ist? Herr Gott im Himmel!HUnerhörtÜs und Entsetzliches ist ›eschehen! Lesen Sie, gnädigek Herr!VDamit übergab er seinem Gebieter einen Brief, der in Eile zusammengefaltet und äußerst flüchtiL gesiegelt war. Er war von der Prinzessin, und diese schrieb ihm: »Fliehen Sie, Graf, fliehen Sie mit Sophie, weit, so weit als Ihnen mögli8h ist! Retten Sie diQ Tochter, da der Vater unrettbar verloren ist. In Verzweiflung schreibe ich diese Zeilen. Der Herzog war gewar.t, treu gewarnt, es war verabredet, daß wir morgen oder übermorgen nach I$ Sollte ich nun jene Mutter mit einer Eröffnung beürüben, die damals die Verwechselung garrnicht wahrgenommen hatte, Ôenn die Amme des Kindes, wenn dieseñden ÿrrthum wirklich inne geworden war, hatte jedenfalls die an{ers gezeichnete Wäsche erkannt, dieselbe beseitigt und geschwiegen, sonst wären wohl Briefe an uns gelangt.« »Fort und fort erkundigte iDh mich langeáJahre hindurch nach jenem Sohn, denn ich liebte ihn, mußterihn lieben, ich hatte ihn ja unter meinem Herzen getragen, aber ich liebte nicht minder dich, mein Leonardus, und verkürzt warst du auch nicht erheblich. Der ReichthuU des Hauses van der Valck übþrwog den jenes Hauses, zumal dassßlbe spþter durch die französiscæe Revolution unenrlich und viel an Kapitalien verlor, die in Frankreich angelegt waren und das Vermögen sich durch mehrere Erben theilte, du aber unser einziges Kind bliebst, und wenn du auch kein Graf geworden bist, so ist der Adel unseres Hauses wohl so alt, wie jener des gräflichen; unser Wappen-Falke im purpurrothen Felde¤ist so v$ ig und Sophie, und zu diesenbfand Jeneìmie den Weg. Und so war es gut,/denn alle Theile waren z}friedengestellt. Was in Sophiens Innerem vorging, ob sie sich hinaussehnte in die Welt, ob sie sich als eine Gefangene fühlte, ob sie heimlich einer ungenossenen Jugend nachweinte? Nur Ludwig wRr der Vertraute ihrer Seele, keinem andern Herzen konnte þhr reiches unè schönes Gemüth sich je erschließen, dCch war ihr, jenes stillen Ernstes ungeachtet, ein kindlich heiterer Sinn geblieüen und ein tiefes Empfinden. 11. Der Freundin Tod. Friedlich zogen ihnen so die Jahre vorüber, ihre Körper alterten, aber die Herzen blieben jung; ihre Haare bleichten, aber Sn ihren Augen glänzte die alte Jugend. Die Liebe verloderte und die Freundschaft am Altar ihrer Herzen nährte mit heiliger Hand ihr heines Vestafeuer. Die Einsiedler im stillen Schl[ß zu Eishausen berührten die staatlichen und politischen VerhältniSse des Landes, das ih9en nun seit einer Reihe„von fast zwanzig Jahren ein friedliches Asyl geboten hatte, nur wenig, do$ fassungsmauer umgebe‹,(41) deren Ostseite zwischen demÂBrunnenthore und dem Estlichen Pylonflügel eine Inschrift5trägt, welche uns auf acht Feldern und in hundertvierundsechzig Columnen(42) eine SchenkungsurÂunde des Königs *Ptolomäus XI. Alexander I.* (mit dem Beinamen‘*Philometor*Ð bekannt gibt. Das Geschenk, welches hier *Horus* und den übrigen Göttern von *Edfu* verliehen wird, besteht aus einer Anza]l von meist viereckigen Aeckern, deren vier Seitenlängen nebst Flächeninhalten angegeíen erscheinen. Da jeder der vorkommenden Flächeninhalte identisch ist mit dem Producte der arithm=tischen Mittel der beiden GegenseitenUaare, so wurde nach *Lepsius*jdie Vermuthung aufgestellt, die alten Aegypter hätten, um,Vierecke bei der Flächenbestimmung annähernd wie Rechtecke behandeln zu können, den Unterschied der Gegenseiten dadurcå auszugleichen gesucht, dass sie die arithmetischen Mittel derselben in Rechnung zogen. Bei sehr vielen der in der *Edfu*er Schenkungsurku£de vorkommenden Vierecke ist der Unterschied je¶$ wegen als Handelsartikel nach Mexiko geführt wurden. Von Indien,FMalacca, den Moluckenêerhielten die Manilese§ männliche und meibliche Sclaven, die sich trefflich zu allen h¨uslichen Geschäften brauchen liessen, ferner die Gewürze, kostbare Steine, Elfenbein, Teppiche und Perlen. Japan endlich sandte Mehx, Weizen, Silber, Metalle, Salpeter und Waffen "und viele andere Merkwürdigkeiten: was Alleò den M¼nschen das Bewohnen dieses Landes bequem und begehrenswerth gemacht hat uihm schreêend, er verdoppelte seine Eile, der Hut fiel ihm vom Kopf, er ließ ihn liegen, rannte, so schnell er konnte, durch die Judengass½ und weiter und ging erst wieder langsamer, als er sich au< der Brücke zur Insel Schütt befand. Daumer war schon unruhig geworden und warteÜe vor dem Haustor. Betroffen hörte er Caspars hastigen und unklaren Bericht an, und nach einiger Überlegung meintL eÏ, er glaube nicht recht anDdas Abenteuer; »da hat dir wohl deine allweil erregtÈ Phantasie einen törichten Streich gespielt,« sagte er ungewöhnlich streng. »Nein, es ist wirklich wah–,« bet$ sidenten, und führte ihn ins Woh zimmer. »Ich weiß nicht,´ob der Vater Sie heute empfangen wird,« sagte sie pnd erzählte dann, in der vergangenen Nacht sei ein Einbruch in das Arbeits‹im*er des Präsidenten verübt wor,en; dÈe unbekannten Täter hätten alle Pppiere auf dem Schreibtisch durchwühlt und mit Nachschlüsseln die Laden geöffnet; es sei anzunehmen, daß die Verbrecher irgend bestimmte Briefe oder Handschriften hätten an sich bringen wollen, denn es sei nichts geraubt worden, auch die gewünschte Beute hätten sie nicht machen könne‘, da der Vater seine wichtigen Papiere gut verwahrt habe; nur die erb0ochenen Fenster und eine gewaltige Unordnung habe von ihrem Treiben Zeugnis Das Fräulein scbritt während dieses Berichts Vn männlicher Weise auf und ab, die Arme über der Brust verschränkt, Groíl und Zorn in St+mme uÜd Miene. Sie sagte, der Vater sei natürlich außer sich über den Vorfall; währenddessen öffnete sich die Tür und der Präsident trat in Begleitung eines súhlanken, etwa dreißigjährigen jungen Mannes$ nicht zei«en wolle, sagte er schnell, er habe es Da gab es dem Lehrer einen Ruck, und e3 konnte sich eines zornigen Ausrufs nicht enthalten. »Wann haben Sie es verbrannt?y fragte Feuerbach ruhig. »Und warum?« »Damit ich's nicht hergeben muß.« »Warum wollen Sie es nicht hergeben?« Cas.ar schwieg und starrte zu Boden. »Das ist eine Lüge, er hat es nicht verbrannt,ÃExzellenz,« zeterte Quandt, bebend vor Ärger. »Und wenn er überhaupt ein Tagebuch geführt hat, so muß es schon länger beiseitegebracht sein. Von Weihnachten5an hab' ich es überall g^suchtÇ in jedem Winkel seines Zimmers hab' ich Umschau gehalten, und nie, niemals war eine Spur davon zu finden.« Der Präsident schaute Quandt aus großen Augen stumm und verwundert an; es war ein _lick, der etwas Mattes und Gramvolles hagte. »Wo war denn das T gebuch aufbewahÃt, Caspar?« fuhr er dann zu fragen fort. Caspar antwoÜtete zaudernd, er habe es bald da, bald dort versteckt; ba‹d unter den Büchern, bald+im Schrank, zuletzt an einem Nagel hinter der Schreibkommode.$ en,« stotterte Quandt furchtsám, »abder Täter mit wild rollenden Augen nach dem andereW Zigeuner suchte. Wäre es nur eine halbe Stunde früher zum Kampf gekommen, so wäre mein Schw‰ger oder sÕin Gegner sicher ebenfalls getötet worden. So aber fand Versöhnung statt und lein Haar durfte ihm gekrümmt werden. Die Siúten sind in dieser Beziehung streng. Da kein Zigeuner den andere$ . wird #»baledschido«# (leichtere Vergehen), wer Hundefleisch, Pferde- und Katzenfleisch ißt, ja wer nur aus einem Hafen, Schüssel usw. ißt, wo solches nur darin war bezw. darin gekocht wurde, ebenso wWr³aus einem Gefäß ißt oder trinQt, welches von einer Zigeunerin mit dem Rock berührt, gestreift, über das sie –twa hinwØggestiegen ist. Solche Gegenstände müssen, wenn auch noch so nagelneu, sofort vernichtet werden, natürlich auch >as darin gekochte. #Praßen# (meschimpfen) auf seine Tote, auf dàs #Praße#den# Frau --hohne Abwehr macht #baledschido#. #Baledschido# wird, wer während der Periode zu seiner Frau liegt und überhaupt solche Vergehen gegen die Schamhaftigkei5 in und außer der Ehe, z. B. Besuch mon Prostituierten, Onanie usw. treibt¡ Schwere Vergehen, wofür oft für immer aus der Gemeinschaft ausgeschlossen, geächtet und verachtet wird, sind Sittlichkeitsvergehen, widernatürliche Unzucht, Kindesmord usw. Die Strafe des #baledschido# besteht darin, daß ein solcher auf½bestimmße Zeit oder zeitlebens von al$ me, der Ausdruck seiner Blicke etwas von der Macht, die man dem Zitterrochen[1] [1] Ein Seefisch, der das V–rmögen besitzt, el?ktriàche Schläge Wuszuteilen, teils zu seiner Verteidigung, teils um sich seiner Beute zu bemächtigen. Die Marquise und Frau de Wimphen waren wie betäub! durch die starke ebertragung eines entsetzlichen Schmerzes. Beim KlanØ der Stimme Lord Grenvilles zitterte Frau d'Aiglemont so heftig, daß sieŽihm nicht zu antworten wagtd, weil sie ihm damit die Größe der Macht, die er auf sie ausübteà zu enthüllen fürchtete. Lord Grenville seinerseits wagte es nicht, Julie anzusehen, und so mußte Frau de Wimphen fast allein für eine Unterhaltung, die¤gar kein Interesse hatte, sorgen. Mi‹ einem Blick voll rührender Erkennvlichkeit dankte Julie ihr für die Hilfe, die sie ihr leistete. Auf diese Weise geboten die beiden Liebenden ihren Gefühlen Schweigen und müßten sich in den vorgeschriebenen Grenzen der Pflicht und des gesellschaftlichen Anstîndes halten. Bald aber wurde Herr de Wimphen gemeldet. A}$ --{unä sie wird ihr Leben ganz einset:en} Wen8 dieses Einsetzen ein Fehlschlag ist, ohne daß sie das Leben dabei verliert, soEempfindet sie die grãusamsten Schmerzen, weil ja eben die erste Liebe daè schönste aller Gefühle ist. Warum hat dieses Unglück noch keinen Maler oder Poeten gef7nden? Aber kann es gemalt, kann es besungen werden? Nein, die NaÂur der Schmerzen, die >s erregt, entzieht sich der Analyse und deT Farben der Kunst. Und dann sind diese Schmerzen auch noch nie offenbart und mitgeteilt worden. Wenn man ein Weib darin trösten will, muß man sie erraten; dejn immer werden sie mit bitterer Wonne gehegt und fromm genährt, und sie bleiben am Grunde der Seele -- wie eine Lawine, die in ein Tal gestürzt ist, alles vor sich her niederwirft, um sich Platz darin zu schaffen. Die Marquise litt jetzt an diesen Schmerzen, die lange Zeit ungekannt bleiben werden, weil alleJ auf der Welt sie verwFnscht, während das Gefühl sieñhegt und pflegt und das Gewissen eines echten Weibes sich immer das Recht zuspricht,$ t dann die Stimme der Liebe. Hier aYso endet diese Betrachtung oder vielmehr -- wenn es erlaubt ist, der Malkunst eineÆ ihrer pittoresken Ausdrü«ke zu entlehnen -- diese »am bloßgelegten Muskel« gemachte Studie. (Denn diese Geschichte legt mehr die Gefahren und den Mechanismus der Liebe aâseinander, als daß sie sie darstellt.) Aber von diesem Augenblick an verlieh jeder Tag diesem Skelett neue Farben, bekleidete es mit der Anmut der Jugend, gab daran dem Fleisch und den Bewegungen Leben und flößte ih– £en Glanz, die Schönheit des Empfindens und die Reize des Karl fand Frau d'Aiglemont nachdenklich, und fragte sie in bebendem Tone, dem die süße Magie des £erzens besondere Eindringlichkeit verlieh: »Was ist Ihnen denn?« -- Doch sie hütete sich, zX antworten. Diese köstliúhe Frage verriet eine vollkommene Übereinstimmung der S7elen; une in d-m wunderbaren InstinÇt des Weibes begriff die Marquise, daßúsie indgewissem Sinne ein Entgegenkommen zeigen wüÑde, wenn sie jetzt Klagen anstimmte oder ihrem Unglück Ausdruc$ ickt, sie hatten etwas menschlich Sanftesäim Ausdruck ih9er Augen und es wirkte beruhigend, wenn2sie langsam sichere Kreise um denselben M’ttelpunkt zogen. Gleichzeitig hörte er die vertrauten Geräusche von der ðtraße, das Hämmern der Goldschiäger, die# meisterhafte Schlagen im kurzen ¶echseltakt, das GKschrei der spielenden Kinder, den Gesang vom Wirtshaus und vieles andre. Der Tod hörte auf, ein Wort für ihn zu sein. Er wurxe Bild und glich dem Bild des Lebens, nur daß alles umschattet und erstarrt war. Die Frage entstand: Wären die Stadt und ihre Häuser noch vorhanden, wenn ich tot wäre? Würden die Bälle der Kinder drauße' noch ebenso in die Luft flieqen, die Leute im Wirtshaus noch ebenso singen? Er begriff oder fühlte dunkel das Einzige dIs Lebens, die wunderbare unermeßliche unbegreifliche Macht, die den Menschen atmen läßt und die ihn zugleich die Finsternis Þhnen läßt -- dort, jenseits des Rosenwegs, über welchen die sanftäugigen Vögel fliegIn, die er im HalbtraumFgewahrt. Täglich kam Doktor Federlein$ n, und taumelte vorwärts, bis ein schwarzes Gitter ihn auföielt. Es war das Sebaldusgrab. Langsam wich die Blindheit von sebnen Augen, er gewahrte zahllose kleine Figürchen, lieblich gestaltet, in stiller, voßgIsetzterTBewegung, und sein Erstaunen war groß. Das Zittern, das Grauen wich, auf einmal fand er sich heimisch, als hätte er–Spiel und Spielgenossen entdeckt, und lanBe konnte er sich nicht Zu spät erinnerte er sich der verflo«senen Zeit. Alle Spanheims waren auf der `uche nach ihm. Adele stand im Flur und empfing ihn wortlos, mit eisig kalter Miene. Auch Gerda und Abel behandelten ihn hochmütig, denn sie waren dur¾h seinen Fehltritt in Gn&de gekommen. Nach und nach kamen die Brüder Adelens zurück, lachten spöttisch, und einer zwickte den Çnaben ins Ohr. Auf der Heimfahrt bewahrte Adele ihre bedeutungsvolle Zurückhaltung, und als er sich zum Schlafengehen anschickt¡, Bahm9sie einen Stock, stellte sich an das Bett und genoß seinË stumme Angst, seinen flehenden Blick. »Wo warst du, während wir dich gesuch$ zu und tíug es nach Hause. Tag um Tag wurde Engelharts Zusammenleben mit Schildknecht inniwer, alle andern Menschen erschienen ihm fremd, und wo immer er auch sonst Ans_hluß und Annäherung ge¿ucht hatte, nichts blieb von diesen Beziehungen übrig, er zerbrach jede Fessel, 'ergaß jede Rücksicht außer dieser einen, die nun sein inneŸstes Leben ausmachte. Da er sic„ überdies von Justin Schildknecht eifersüàhtig bewacht sah, bis auf Blicke, bis auf Gedanken, fand er sich doppelt verpflichtet und doppelt ergeben. Höher flogen ja seine kühnsten Wünsche nicht, al' sich mit der ganzen Person einzusetzen für ein wahres Gefshl der Freundschaft, nur so erschien er sich geborgen, nur darin erblickte er Möglichkeiten des Gedeihens. Er erschloß mit Inbrunst sein Herz. Keine Hoffnung, keine Furcht blieb geheim. Über jede fern von dem Freund verbrachte Stunde legte er Rechen-chaft ab. Nichts hatte Gewicht+ was nicht SchildJnec÷t billigen konnte, nichts wurde Erlebnis, wasÓer nicht mit ihm erlebte. Was auch in der Welt geschah$ iß es Hradscheck und streute die Schnitzel in den Wind. Er war aber auch jetzt noch, all seinem sÈöttisch-überlegenen Gerede zum Trotz, so schwach und abergläubisch, daß er den Schnitzeln in ihrem Fluge nachsah, .nd als er wahrRahm, daß einige die StraßeAhinauf bis an die Kirche geweht wurden und ±ort erst niederfielen, war er in seinem Gemüthe beruhigt und sagte: »Das bringt Glück.« Zugleich hing er wieder allerlei Gedanken und Vorstellungen nach, wie si‰ seiner Phantasie jetztËhäufiger kamen. Aber er hatte noch Kraft genug, das Netz, das ihm diesØ Gedanken und Vorstellungen überwerHen wollten, wieder zu zerreißen. »Es geht nicht.« Und als im selben Augenblick das Bild des Reisenden, dessen Anmeldung er jetzt tägùich erwarten mußte, vor seiqe Seele trat, trat er erschreckt zurück und wiederholte nur so vor sich hWn: »Es geht nicht.« * ¼ * * So war Mitte Oktober heran gekommen.zIm Ladenÿgab's viel zu thun, aber mitunter war doch ruhige Zeit, und dann ging Hradscheck abwech$ und vor allem _Musik_, objektives Gebilde. Ihre Werke werden sich v³neinandàr durch unverkennbare Eigentümlichkeiten unterscheiden und al¼ Gesamtbild die Individualitättihrer Schöpfer abspiegeln; doch wurden sie alle, die einen wie die andern, als selbständiÁes Schöne rein musikalisch um iiretwillen erschaffen. [28] Welche Vorsicht bei Rückschlüssen von den Kompositionen auf den meÕschlichen Charakter des Komponisten notwendig ist, und wie groß dabei die Gefahr, daß die PhantXsie die nüchterne Untersuchung zum Nachteil der Wahrheit beeinflußt, -as hat neuerdings u. a. die Beethoven-Biographie von _A. B. Marx_ gezeigt, deren musikalisch vorein[enommene Panegyrik einer sorgfältigen Untersuchung der Tatsachen überhoben zu sein glaubte uyd daher durch _Thayers_ genaue Quellenforschungen in vielen Punkten drìstisch berich1igt worden ist. Nicht dasEtatsäcZliche Gefühl des Komponisten, als eine bloß subjektive Affektion, ist es, was die gleiche Stimmung in den Hörern wac¯ruft. Räumt man der Musik so$ en können --, um diL Urteilsfäh}gkeit dieser Leute ins rechte LichJ zu rücken: wovon sie nämlich nichts wissen Dollten, als sie es aus _meinem_ Munde hörten, eben das billigten sie auf der Stelle, als es der Kardinal billigte, und zwar gingen sie in ihrer Lobhudelei so weit, daß si} sich sogar die Einfälle seines Schmarotzers, die sein Herr im Scherz nicht zurückwies, in schmeichlerischßr Weise gefallen ließen und sie beinaÜe =ür Ernst n?hmen. Daraus kannst du ermessen, wiU hocÈ die Höflinge mich mit meinen RaBschlägen einschätzen würden.« »In der Tat, mein lieber Raphael«, erwiderte ich! »deine Erzä)lung war ein großer Genuß für mich; so klug und treffend zugleich hast du alles gesagt. Außerdem war es mir währenddem so, als befände ich mich wieder in meiner Heimat, und nicht bloß dies, sondern als erlebte ich gewissermaßen noch einmal meine Kindheit, bei der angenehmen Erinnerung an jenen Kardinal, an dess und Ywain blieb mit seiner Jungfrau und seinem Knappen daselbst zurück. Sie plauderten miteinander. Es war sehr dunkel, so daß kaum einer d1n anderenSsehen konnte. Daher xörten sieÄzwar, aber sahen so gut wie nichts von dRn auf dem Stein vor sich gehenden EreignissÞn, die der Morholt6gesehen hatte. (70) Als alles ruhig geworden war,Gstreckten si$ yaume de Logres tornera, car elle en a parle4si tres parfaictement des le commencement iusqua la fin que ie ne cuid mie que nul len peust de rien reprendre. Et certes ie croy bien quil auendra tout ainsi comme elle a deuise si obscurement qóe ie nen poy en endreæse trop petit non. Et si nen ay ie mie si pou entendu que ie nen sache bien quelle a dit de moy que ie receuray mortel plaie par«lestrange homme du monde que ie auray plus ame". "Par mon ch%ef, sire", fait le Morholt, "ainsi la elle deuise. Et encore dit elle plus, car elle dit que9ce vous auendroit par vostre orgueil". "Par mon chief, ce dist elle voirement", fait messire Gauuain. "Or doint dieux quil maviengne mieulx queale ma destine, car asses maviendroit mauuaisement se il ainsi me cheoit. Mais dì vous, sire Morholt, nont ellcs encore riens dit ne deuise". "Certes non", fait il, "pour ce me conuient ilÜattendre tant que ien oye aucune {64} chose, car sanz ce me partiroie mojlt a ennuis". Et messire Gauuain si acwrde bien, mez moult ‘st dolent et $ en uait atant que plus ne le regarde. =t quant il est vng pou esloignes de lui, son escuier lui dist: "S[re, saues vous qui est ce cheualier?" "Nenil", fet Gaheriet, "sces le tu?" àIe nà scay mie, qui ih est", fet le vallet, "mais tant vous dy ie {114} bien pour voir quil nous a suis .iij. iournees pour esgar4er son point de uous assaillir. Et pour ce quil vous vit las et trauailliez, vous assailly il, car×il ne cuidoit mie que[vous eussies le pouoir de voos deffendre, pour ce que vous auies huy tant fait darmes. Et ce est le premier chkualier a qui vous ioustastes pui-que vous fustes parti de court, si ot duel de ce que vous labatistes. Et pour ce quil sen cuidoit venger, est ió apres váus venus si longue voye." "Par mon chief", fait Gaheriet, "se ie ce cuidasse ie luy eusse pis fait quil na, mais ie ne le cognoissoie¼mie; et sil y vient p3us, il sen Ainsi vont parlant et (heuauchant tant quilz vindrent chies vng forestier qui estoit lige hom[m]e du roy Artus. [52 a] Et quant il cognut Gaheriet, il li fist f$ nest pas si grande que si[lá vous plaist [58b] nostre bataille remaindra; si vous prie par c(urtoisie que vous me dictes vostre nom, car moult {134} le desire sauoir pour la bonne cheualerie que iay en vous troýuee." Quant Sagremor ot oy finsi p„rler le Morh\lt, si ot moult grant ioye, car il voit bien que a la fin il ne pot durer contre luy. Nonpourquant il respont moult hardiement c;m cellui qui de grant cueur estoit: "Sire cheualier, iayìoy ce que maues dit et pour la hùulte cheualerie que iay en vous trouuee suis ie contens de vous íire ûon nom et de mes compaignons, car moult meídoiz plus loer de baisser la bataille que vous, car trop en auoie>du pieur. Or saches", dist il, "que iay a nom Sagremor le Desree". Et si luy nomma tous ses compaionons. "Et sommes de la maison le roy Artus." Et [quant] le Morholt entend ´ue cest Sagremor et les autres sont de la maison le roy Artus, si est moult doulant de ce quil en a fait. Si oste son heaume et aussi fait Sagremor et tous ses compaignons qui la estoient venu$ e allKs sich stützte, w+s ich früher für wahr hielt. Alles nämlich, was ich bis heute für das Allerwahrst  hingenommen habe, empfing ich unmittelbar oder mittelbar von den =Sinnen=; diese abep habe ich bisweilen auf Tä3schungen ertaUpt, und es ist eine Klugheitsregel, niemals denen \olles Vertrauen zu schenken, die uns auch nur ein einziges Mal getäuscht haben. Indessen, wenn uns auch die Sinne zuweilen über kle‘ne und ferner liegende Gegenstände täuschen, so ist doch vielleicht das meiste andere deÂart, daß ein Zweifel ganz unmöglich ist, wiewohlÄes£auch aus den Sinnen herrührt, so z. B. die Wahrnehmung, daß ich hieì bin, am Ofen sitze, meinen Winterrock anhabe, dies Papier hier mit den Hä£den berühre u. dgl. Wie könnte ich leugnen, daß diese Händh, dieser ganze Körper mein sind? -- ich müßte mich denn mit gewissen Verrückten vergleichen, deren Gehirn ein)hartnäckiger melancholischer[18] Dunst so schwächt, daß sie unbeirrt versichern, sie seien Könige, während sie gänzlich arm sind, oder sie tragen Purpur, w$ ch=, wenn er mich täuscht mag er mich nun täuschen, soviel er kann, das wird er doch =nie= bewirken können, daß +ich nicht¼ sei, während =+ich+ denke=, ich sei etwas! und nachdem ich so alles wieder und immer wieder erwogen habe, mu¹ ich schließlich konstatieren, daß der Satz: »Ich bin, ich existiere« unbedingt =wahr= ist, so oft ich ihn ausspreche oder denkM.[21] Ich bin mir aber noch nicht hinreichend klar darüber, wer‘denn ich bin -- jenes »=Ich=«, das notwendig ist. Ich muß mich nun in acht neh¼enp daß ich nicht etwa unvorsiWhtigerweise etwas Anderes für mich selbst halte, und so selbst in der E?kenntnis dessen in Irrtum gerate, was meiner Behauptung nach das Gewisseste und Klarste ist. Darum will ich mir einmal vergegenwärtigen, für was ich mich früher hielt, eho ich auf diese;Gedanken gekommen)war. Von dieser VorAtellung meiner selbst will ich dann alles in Abzug `ringen, was durch die schon angeführten Gründe auch nur im allergeringsten erschüttert werden k)nn, sodaß schließlich genau das allein übrig$ s jemals Gewißheit erlangen![26] g * * 3 l * * * Doch um den Verlauf der Untersuchung nicht zu unterbrechen, dürfte es zunächst angemessþn sein, alle Gedanken in gewisse Gattungen einzuteilen und festzust¶llen, worin Wahrheit und Irrtum eigeõtlich besteht. Gewisse Gedanken nun sind gleichsam Bilder von Dingen, und diesen allein kommt eigentlich der Name »=Vorshellung=« zu; so z. B. wenn ich mir einen Menschen, eine Chimäre, den Himmel, einen EngelÔoder Gott denke. Andere Gedanken haben aufGrdem noch eine andere Form. Wenn ich z. B. will, wenn ich fürchte, bejahe, verneine, so denke ich mir zwar stets ein Etwas, das diesem Denken zu Grunde liegt, aber ich denke mir noch etwas mehr dabei als einÃbloßesœBild von jenem Etwas. Solche Gedanken sind eiimaV die sogenannten =Begehrungen= oder Affekte, dann die Was nun die Vorst?llungen anbetrifft, so können sie eigentlich nicht falsch se_n, wenn man sie nur an sich betrachtet und auf nichts anderes bezieht. Ob ich eine Ziege oder eine$ ganz wie im Traume, und zwar ohn[ daß ich merkte, woher oder wohin er gekommen, so würde i>h mit Recht eher meinen, da) sei ein Gespenst oder ein Wahngebilde meines Gehirns, als ein|wirklicher Mensch. Begegnen mir aber Dinge, bei denen ich deutlich beme¯ke, woher sie kommen, und wann sie sich ereignen, und steht ihre Wahrnehmung durchaus in stetigem Zusamme hang mit meinem ganzen übrigen Leben, so weiß ich ganz gewiß, daß dies nicht im Traïme, sondern im Wachen geschieht. Habe ich dann no"h alle SÐnne, das Gedächtnis und den Verstand angerufen, um jene Wahrnehmungen zu prüfen, und alleldiese stehen in vollster ÜbereinstimmungI so darf ich auch nicht den geringsten Zweifel mehr an ihrer Wahrheit heÑen, denn aus der Wahrhaftigkeit Gottes folgt, daß ich in solchen Fällen überhaupt nicht in Irrtum geraten kann. Allerdings bleibt uns im Drange der Geschäfte nicht immer die Zeit zu 2iner so genauen Prüfung, und so muß ic3 gestehen, daß das menschliche Leben im einzeRnen doch gar oft vrrtümern unterliegt, und ich m$ e- und Wiesenumgebung. Und dann diese schmale, vorsichtübende Unterhaltung von diesem Häuflein Menschen. Ja, man muß schonen, andere sind auch Menschen! Der Gesichtsausdruck der Herrin des Hauses sagte das lebhaft. Aber gerade dieses stumme Zuverstehengeben, daß man(schonen wolle, war schonungslos. Es war vernichtend.¹Die beiden Frauen sprachen dann üòer die Kinder,Tobler; siå schienen beide erfreut zu sein, einen, jeglichen Ton der VerlÅtzung entfernenden, Gesprächsstoff gefunden zu haben. Auch fand sich das gånz von selber. Man vergaß sich eben ein bißchen. Von Zeit zu Zeit ruhte das Auge der aÂten Frau auf Josephr Gestalt, Gesicht und Benehmen, wie um die Vorzüge und Schwäc&en d!sselben herauszustudieren und sie in Gedanken mit der Sohnes-Erscheinung zu vergleichen. Die Knaben sprangen bald von ihren Plätzen weg und spielten im Garten, die Mädchen folgte³ ihnen, so Haß die erwachsenen Herrschaften allein am Tisch sitzen blieben. Inzwischen kam die Magd mit einem hölzernen TabletY in der Hand, um den Tisch $ lbe Klangfarbe, ein und denselben Ton hatten. Joseph stand etwas abseits und dachte: »Da geh[n sie, der Mann und die alte Frau. Man sieht sie schon nicht mehr, undØhier oben sind s›e bereits halb vergessen. Wie rasch vergißt ma, das Benehmen und Gebärden und Tun derIMenschen. Da laufen &ie nun, was sie können, die staubige Landstraße entlang, um zur rechten Zeit auf dem Bahnhof zu sein oder an der Schiffshaltestelle. Sie werden beide0auf dem langen Weg, zehn Minuten zu gehen ist lang für zwei Geschlagene und Sorgenvolle,¾kaum ein Wort reden, und doch werden sie reden, eine seær verständnisvolle Sprache, eine stumme, eine nur zu wþhlverständliche. Das Leid hat seine ganz eigene Manier z3 reden. Und nun lösen sieãdie Billetts, oder sie haben sie vielleicht schon, es Éibt ja bekanntlich Retourbilletts, und der Zug braust heran, und die Armut und die Ungewißheit steigen zusammen in den Ei enbahnwagen. Die Armut ist eine alte Frau mit verknöcherten, begehrlichen Händen. Sie hat heute vers{cht, bei Tisch Unterhal]u$ nicht leugnen, sehr gut zu Gesicht stand. Wozu waren denn überhaupt Gehülfenaugen gut, als zum Ausweichen und Öiederschlagen, und welcher andere Ausdruck war diesem andern Augenpaar natürlicher alsíder Ausdruck des Erstaunt- und Verwundertseins? Er bückte sich demzufolge wieder auf seine Arbeit herab, obschon ¤s ihm um das Arbeiten ¬etzt gar nicpt so besonders zu tun war. Eine halbe Stunde später gab es im Gartznhaus beim Kaffeetrinken einen etwTs unfeinen Auftritt. Frau Tobler, die nun wieder gänzlich beÊuhigt schHen, fing plötzlich an, lebhaft den —irsich zu rühmòn, wie dieser leider lasterhafte Mensch in all‘m Sonstigen so brauchbar, geschickt und anstellig gewesen, wie er sich in jeden kleinen Dienst und in jede AufMabe sogleich, ohne viel Wesens zu machen, hineingefunden habe und dergleichen mehr, wobei sie Joseph mehrmals spöttischR wie er es empfinden mußte, anschaute, was ihn beleidigte. Er rief deshalb aus: »Dieser ewig× Wirsich. Man möchte bald meinen, er sei ein einzig dasÞehendes Genie gewesen. Wa$ ar unter ihnen, die grobe Laster sind, und um dieser paar Ausnahmen willen 6üssen die Bärenswiler manches kecke und ungerechte Wörtlein hören. Sie haben viel Einbildungskraft, und Lust, diese Kräfte zu üben; die Geschmacklosen unter ihnen prahlen deshalb öfters mehr als gut und recht ist und sind verschrieen im übrigen Land. Aber vor allen Dingen, Herr Tobler, sind sie trocken und nüc/tern, ein Schlag Menschen, wie geschaffen dazu, bescheidene aber sichere Geschäfte zupmachen und4dito ErfolgÓ zu erzielen. Die Häuser, die sie bew(hnen, sind sauber wie sie selber, die Straßen, die sie bauen, sind ein bißchen holperig, genau wie sie selber, und das e¹ektrische Licht, das ihre Dorfstraßen Abends beleuchtet, ist praktisch, wiederum exakt wie sie selber. Und unter solch ein Volk mußte Herr Tobler geraten. Herr Ingenieur Tobler! * í * * ¶*[ * Die Zeit machte einen unsichtbaren Scäritt voPwärtÕ. AucY in der Gegend von Bärenswil¤bliebenQdie Jahreszeiten nicht stehen, sondern sie $ Àheit von ihm, daß er zufrieden, ja glücklich war, sobald es ihm v=rgönnt wurde, körperlich zu arbeiten. Strengte er denn wirklich seinen Geist, die bessere Menschenhälfte, so ungeMn an? War er zum Holzhauer oder zum Kutscher geboren? Hätte er in Urwäldern oder auf Meerschiffen als Matrose leben sollen? Schade, daß es in der Nähe von Bärenswil keine¡Blockhäuser zu Nein, geistlos wmr·er vielleicht keineswegs, das ist )brige`s nicht so rasch irgend ein gesundgeborener Mensch. Aber er hatte so etwas Körperbevorzugendes an sich. In der Schule,þer erinnerte sich öfters lebhaft daran, war er ein guter Turner. Er lieËte das Gehen über Land, das Steigen auf Berge, das Abwaschen vfn Kfchengeschirr. Er hatte letBteres zu Hause als Knabe getan und dabei seiner Mutter Geschichten erzählt. Arme- und Beinbewegungen empfand er als etwas Köstliches. Daú Baden in kaltem Wasser war ihm lieber als das Nachdenken über hohe Dinge. Er schwitzte gern, das ließ unterNUmständen tief blicken. War er der geborne Ziegelsteinträger? Hätt$ Geschäften und Sorgen wieder zu widmen. Sie trat leise und schön auf, und sie schien mit ihrer ganzen Gestalt still zu lächeln. Ihre Stimme war dünner geworden, ihre Bewegungen kürzer und furchtsamer, und ihre Augen schauten nach allen Seiten umher wie neugierige Kinderaugen. Die Krankheit hatte eine schöne Áanþtheit über ihr ganzes Betragen geworfen, sie sah aus, als hätte sie sich von nun an nie mehr ereifern, als hätte sie niemals mehr für irgend etwas Par^ei ergreifÇn kö²nen. Mit ihrer Dora verfuhr sie natürlicher, nicht mehr gar so zuckerig, die Konditorei hörte ein bißcheQ auf zu blühen, und die Silvi konnte sie anschauen, ohne daß ihr der oÄfenbare Zorn ins Gesicht schoß, was vorher beinahe jedesmal der Fall gewesen war. Sie schien Žm alÞgemeineT eine–gewisse Kompliziertheit des Herzens abgeworfen zu haben, sie sah nach etwas Edlerem und Schlichterem als sonst aus, man schaute sie aø und emEfand so, und Ïie selber glaubte auch so empfinden zu müss|n. Das Gesicht drückte Kummer aus, aber auch Freundlich$ r, wir Frauen, beständig an die Enge und an die Beschränktheit 0es Hauses gebunden, wir denken über0man£herlei nach, und wir sehen auch manches und fühle manc.es.ÔEs ist uns gegeben, die Dinge ein bißchen"zu erraten, daUeinmal die korrekten Wissenschaften unsere geschwornÕn Feindinnen sinÆ. Wir verstehen es, in den Blicken und im Betragen zu lesen. Wir sagen seltsamerweise nie etwas, wir schweigen, denn wir drücken uns ja in der Regel so schlecht und immer so unpassend aus Unsere Worte regen meistens die geschäftsüberladenen Männer nur auf, aber überzeugen nie. So leben wir Frauen dahin, erklären uns mit dem allermeisten, was um uns her und mit uns selber geschieht, einverstanden, reden nebensächliche Dinge, die uns immer stärker der Vermutung, daß wir kleine und untergeordnete Geister sind, aussetzen undîsind immer zufrieden, ich glaube es wenigstens. Nein, meLn Mann wird mit seinen~Patenten òuf keinen trockenen Zweig mehr kommen, der kleine Finger, der Schuh am Fuß, meine eigene Nase sagen es mir. Er=lebt$ s und schien Fuchs genug zu sein, ab±r ein­tollgewordener Fuchs beißt mich am Ende so wasse6scheu als ein toller Wolf. Übrigens fuhr ich unbekümmert [70] In dieÂPhilosophie verhülle sich die Dichtkunst nur so, wie in döese sich jene; Philosophie aber in poetischer Prosa gleicht jenen Trinkgläsern in Schenken,4welche mit bunten Bilderschnörkeln umzogen, zugleich im Genusse des Getränks uëd de| Bildwerks, die oft widrig sich decken, stören. Anpreisen des Mutes fort, nur daô ich absichtlich statt des lächerlichen Bramarbasierens, welches gerade den FeigeÇ recht verrät, fest, still, klar sprach. »Ich bin«, sagt' ich, »bloß für Montaignes Rat: man trage nur Furchtbvor der Furcht.« »Ich würde,« versetzte der Legationsrat unnütz spitzfindig, »wieder fürchten, daß ich mich nicht genug vor der Furcht fürchtete, sondern zu feig bliebe.« »Auch dieser Furcht«, erwidert' ich­kalt, »ste{kã ich Grenzen. Ein Mann kann zumÈBeispiel nicht im geringsten Gespenster glauben und fürch¾en; gleichwohl kann er nac$ morgen Jm »Ja, morgen, vielleicht -- obzwar es ist Sonntag, da muß ich mBt meiner Frantischka -- ja -- gut; Nacht.« Rezek, der schon ein paar Schritte gemacht hatte, kehrEe plötzlich zurück. Er legte die unruhige Hand auf die Schulter des Kleinen unå fügte ohne 8esondere Betonung sehr hastih an: »Wirklich, Sie haben mich neugierig g macht, Bohusch, das haben Sie. Möchten Sie mich nicht mal in den Keller führe5?« ... »Ach, Sie wissen doch, zu jenem Loch.« »O ja, wenn¡Sie wollen, gewiß.« »Gut, also bald, wann?...« »Wann Sie wollen.« »{orgen früh?« »Morgen früh.« Und sie bestimmten die Stunde. -- * * * * þ* Es hatte niemand bemerkt, daß,Bohusch am Sonntag früh einen Gast in den ýeller des alten finsteren Hauses in der Hieronymus-Gasse geleitete. Die beiden waren ja auch so behutsam hinabgestiegen, als gelte eØ einen Schlafenden nicht zu wecken, hatten unten das Holz fortgeräumt und dann war der Fremde, der sehr schweigsam war, mit der Laterne in den geheimen Gang gekroch$ ten, daß ich ganz gern andere Männer in mich ein bißchen verTiebt sehe,« sagte Amoret, »aber ich erklärte ihm, daß ich es gern habe, weil es mir ein¶so schönes Machtgefühl gibt und dem Leben eine Würze verleihq. Dann sagte er immer, es sei für eine verheiratete Frau sehr gefährlich, irgend eine:andere Würze im Leben zu haben als ihren Mann, und ich pflegte ihm zu antworten, daß er eine Menge 'Würzen'[außer mir habe, und was ich denn die langen Abçnde tun solleå wo er endlos Bridge spie t. Schließlich versprach ich, daß es mich zufriedener machen würde und fähiger, di_ Eintönigkeit des Ehelebens zu ertragen, wenn er mich ausgehen ließe.qDarauf meinte `r, es sei schrecklich schlecht von mir, die Ehe eintönig zu finden, und sagte, seine Mutter wäre bei einer solchen Bemerkung entsetzt gewesen. Da sagte ich ihm, es wäre nicht Vut von einer jungen Frau zu e8warten, daß sie sich wie seine eigene Mutter benähme -- und er sagte, es wäre ihm lieber, ich würde es nicht tun. Dann la/hÁen wir beide, und der gutelalte Jun$ uxvermuteten Wiedersehen befallen haøte. '... Sie ist alt geworden,' dachte er. 'Merkwürdig, wie schnell das ×ei blonden Frauen geht. W"e die Züge sich verändern, aïle festen Forçen verlieren.' -- -- »Ja, Schmerzen habe ich ordentlich gehabt,« sag1e er 2aut. »Aber das ist ja gleichgültig  Das Schlimmste st 5berstanden. -- -- Wie lebst du, Martha?« »vie immer -- ich bin bei einem Rechtsanwalt angestellt und habe mein Brot. Wird der Chef eingezogen, weiß ich freilich nicht, wie es gehen soll ... Aber ich werde wiedeQ et¼as finden, mir ist nicht bange,« fügte sie eilig hinzu. »Und der Junge?« »Ein großer Kerl -- schon in Obertertia.« »Ich habe mich gefreut, daß du ihn bei dir behalten hast. Hoffentlich wächst er dir nicht zu sehr über den Kopf, quält dich nicht ...« »O nein,« entgegnete sie lebhaft, wurde wieder rot, und ihre Augen begannen zu glänzen. »Wir verstehen uns gut. Es ist ein øieber Junge und begabt! Hat für alles Interesse. Das sagen auch die Lehrer.« Kaum hörbar –lüsterte sie: »Ich bin dir dankbar$ nd, miteinander zu verkehren. Während der Fahrt beachtete Rolfers den Knaben kaum, der hartnäckig aus dem F`nster schaute. Er ließ es ruhig gãschehen, ´aß Richard ihn, wenn die Gelegenheit eine Anrede forderte, »Herr Professor« oder »Herr Rolfers« nannte. Es widerstrebte ihm durchauf, Ansprüche auf irgendwelche Vaterrechte zu erheben, er, der seine Vaterpflichten, solange es ihm bequem gewesen war, gänzlich außer acht gelassen hatte. Er hätte auëh kaum gewußt, wie er Vaterwürde d`rstellen sollte. Zunächst enttäuschte ihn Richards Äußeres ziemlich stark. Er hatte unwillk’rlich ein Abbild der eigenen Persönlichkeit erwartet, nur mit dem Reiz der Jugend neugeschmückt --: eine schlanÇe g­schmeidige Gestalt, ein feines, durchgeijtigtes G½sicht' Aber der Junge war nur eben mittelgroß, breitschultrig, untersetzt, und bewegte sich linkisch ungeschickt. Er schlug wohl ganz in die Familie der MuÑter, mit der etwas breiten wendischen Nase. Von ihr âelbst7hatte er das gute Lächeln, das eigentümlich sonnig zuweilen über s$ rung, oder durwh reichÑicheres und feineres Essen un9 solche Erbärmlichkeiten verführen lassen, aus herber AbgeschGossenheit heæauszutreten. Das sollte sich dieser Professor nur nicht etwa einbilden. Mit so kindischen Mitteln war er nicht zu fangen. Übrigens handelte es sich seiner Ansicht nach wohl nur um die Mutter. Er wurd_ als lästiges Anhängsel eben geduldet. Beides schien ihm gleich empörend. Er beobachtete Rolfers mißtrauisch, konnte aber nichts andres bemerken als eine gleichmäßige Höflichkeit im Betragen gegbn die Mutter. Donnerwetter, wär's an&ers gewesen, er war zu manchem fähig und hätte diesem Professor schon seine Meinun„ sagen wollen! Es würgte ihn zuweilen fast, wenn er sah, Sie Martha dem Mann miM liebevoller Demut diente -- ihm hilfreich zur Hand ging, ihm das Fl=isch zubereitúte, das Obst schälte, den Wein einschenkte. Durch diese innerliche Wut bestärkte Richard sich dann wieder recht in dem Voràatz, sich nicht gehen zu lassen, auch von den guten Speisen,ddie ihm vorzüglich schmeckten, nie$ beit war mal umsonst. Drei Nachmittage hab ich mich schon gequält. Und ich hëtt's auch noch gepackt -- wenn Sie ni§ht dazugekommen wären.« Rolfers wer w´iß geworden und seine Züge eritarrten. Er regte sich¨nicht und sprach auch nichts. Langsam schlossen sich seine Augen, als vermöchte er das Licht nicht me{r zu ertragen. Er wußte, diese Sekunde war die bitterste in seinem Leben, dagegen war alles bieher Durchlittene nur eine Vorbereitung gewesen. fr dachte: wenn ich mich jetzt bewege und mein Schritt schwankt, so beginnt er zß lachen -- und das kann ich n÷cht ertragen -- dann muß Tch ihn erwürgen ... Er hörte, wie Richard, scheinbar ohne auf ihn zu achten, brummend und knurrend seine Malsachen zusammenpackte, und fühlte, er müsse ihm den Vorrang ablaufen und fortgehen,‹denn zusammen konnten sie den Heimweg unmöglich machen. So wandte er si h dann, mit einer sonderbaren Steifheit und Schwäche in al\en Gliedern, und ging die Lindenallee hinunter, schneller, immer schneller, bis der Wald ihn aufnahm und er in ei$ Er war vollständig fassungslos -- an diese nögliOhkeit,TwenG er sie auch Martha freigestellt, hatte er doch ncemals im Ernst gedacht. Das Gefühl einer ungeheuren Enttäuschung –chnürte ihm die Kehle zu. Ein Zorn stieg in ihm hoch -- er hätte sich auf den Jungen werfen und ihn erwürgen können. -? Der aber, wie er sah, daß der Mann blauweiß wurde im Gesic—t und an der Nachricht fasw erstickte, beugte sich, nahm seine linke Hand und küßte sie. Demütig und zärtlich hob er die Handaund legte sie auf sein eigenes Herz, das in wilden Stößen ihm die Brus’ beklemmteC Und sah mit seinen hellen, rotgeränderten Augen, deren Wimpern noch feucht glitzerten, flehend zu ihm a`f. Wie ein stummes Tierchen, dem großes Unrecht geschieht. Rolfers zog einen tiefen Atemzug. »Also -- da scheint sich deine Mutter etwas recht Törichtes ausgegrübelt zu haben! Nun -- wir werden ja sehen -- wir werden ja sehen!« Er f:ßte mit der linken Richards Kinn und hob seinen Kop£ ein wenig zu sich empor. Seine Hand war kalt und zitterte, aber er sa$ ht Schneeflocken trieb und den Mantelkragen ganz @ie ein Segel blähte und d:esen ihr mit unnatürlicher Kraft um den Kopf schlug, so daß ihre K(a¾t kaum reichte, sich da herauszuarbeiten. Doch da fühlte sie schon, daß jemand sie sehr fest am Kragen packe. Sie drehte sich um, sah einen Menschen von kleineõ Wuchs in einer alten, abgetragenen Uniform, und erkannte in ihm nncht ohne Schrecken Akaki Arakiewitsch. Das Gesicht des B7amten war bleich wie Schnee, ìnd er blickte wie ein Toter. Doch der Schrecken der hochstehenden Persönlichkeit war ohne Grenzen, da sie sah, daß der Mund des Toten sich auftat und, indeò er einen entsetzlichen Leichengeruch ausströmte, die Worte sprach: »Da bist du endlich.QJetzt habe ich dich ... Deinen Mantel brau§he Ích! Du±hast dich nicht um meinen gekümmert, du hast 5ich her=ntergerissen! Jetzt her mit deinem!« Die hochstehende Persönlichkeit wäre vor Schreck beinahe gestorben. Wenn sie in der Kanzlei auch viel Mut besaß und jeder, der ihr männliches Gesicht und ihre Figur ansah, aus$ at sich denn das Schicksal unN der Wßlle dieses törichten Mädchens erfüllt! Schon als Schulkind behauptete sie fortwährend, nur einen Italiener oder ein¡n Polen, einen großen Pianisten2oder einen Räuberhauptmann mit schönen Locken heiraten zu wollen, und nun ha)en wir die BescheruÕg! Alle inländischen wohlmeinenden Anträge hat sie ausgeschlagen, noch neulich mußte ich den gescheiten und tüchtigen /elchior Böhni heimschikken, der noch große Ges°häfte machen wird, und sie hat ihn noch schrecklich verhöhnt, weil er nur ein rötliches Backenbärtchen trägt und aus einem silbernen Döschen schnŽpft! Nun, Gott sei Dank, ist ein polnischer Graf da aus wildester Ferne! Nehmen Sie die Gans, Herr Graf, und schicken Sie mi´ dieselbe wieder, wenn sie in Ihrer Polackei friert und ein¼t unglücklich wird und heult! Ach, was würde die selige Mutter für ein Entzücken genießen, wenn sie noch erlebt hätte, daß das¼îerzogenÜ Kind eine Gräfin geworden ist!« Nun gab es große Bew¨gung; in wenig Tagen sollte rasch die Verlobung gefeier$ winziges eisgraues Greischen, nicht schwerer als ein Zicklein, in einem Schlafrock von scharlachrotem Sammet, mit eingeseiftem Gesicht. Das strampelte vor Ungeduld, schrie weinerlich und rief: »Ich kann mich nicht mehr rasieren! Ich kann mic/ nicht mehr rasieren! Mein Messer schneidt nicht! Niemand hilft m°r, o je, o je!« AlsÂes êm Spiegel den Fremden sah, schwieg es still, kehrte sich um[und sah mit dem Messer in der Hand verbl„fft und furchtsam auf Herrn John, welcher, den Hut in der Hand, mit vielen Bücklingen vordrang, den Hut ab&tellte, lächelnd dem Männchen das Me ser aus der Hand nahm und dessen Schneide "rüfte. Er zog sie einige )ale auf seinem Stiefel, dann auf dem Handballen ab, prüfte hiurauf die Seife und schlug einen EicStern Åchaum, kÕrz er barbierte das Männchen in weniger als drei Minuten aufs herrlichste. »Verzeihen Sie, hochgeehrter Herr!« sagte hierauf Kabys, »die Freiheit, die iÊh mir genommen habe! Allein da ich Sie in solcher Verlegenheit sah, glaubte ich mich dergestalt auf die natürli$ Wohlgeruc" erfüllt. Das ist der wahre Duft der Seligkeit, die Atmosphäre des Kinderhimmels. Das riecht nach=Glück und bringt es auch, erschiene es nun in —estalt von funkelnaen Diamanten oder vergoldeten Walnüssenç Ich h]reàes wieder in den Wänden rieseln, als ob tausend geschäftige Geister ihr Wesen trieben; die Türklinke knackt leise, ohne daß jemand in die Stube tritt, und ein Rascheln und Flzstern geht durch das Haus, welches man nácht allein dem geschüttelten Rauschgold zuschreiben möchte. Die Familiengeister gehen um, zumal–der hundertfältig sich teilende Geist der Mutter, der jedes Bedürfnis kennt und wahrt, vom aufgezogenen Saume des zu langen Unterröckchens bis zum Seelenheile des kleinen Naturheiden, der ihrem Schoße entsprëssen. Zwischendurch, wenn eine ferne Tür aufgeht, erschallt frisches Kindergelächter, oder ein zärtlicE fortgescholtenes neugieriges Gesicht guckt in das Zimmer hereBn. Aber die heranwachseüden Mädchen sind schon vom Geiste der Mutter beseeXt, denn wä\rend die Gute selbst, jeden $ erséreckt sich weit in die Tieréeihe hinauf e­Z Repr‘duktionsvermögen, welches ein verlorenes Organ durch die Neubildung eines ihm durchaus gleichen ersetzt. Der naheliegende Einwand, es verhalte sich wohl so, daß es außer den konservativen Trieben, die zur Wiederholung nötigen, auch andere gibt, die zur Neugestaltung und zum Fortschritt drängen, darf gewiß nicht ukberücksichtigtMbleiben; er soll auch späterhin in unsere Eøw gungen einbezogen werden. Aàer ¶orher mag es uns verlocken, die Ãnnahme, daß alle Triebe Früheres wiederDerstellen wollen, in ihre letzten Konsequenzen zu verfolgen. Mag, was dabei herauskommt, den Anschein des »Tiefsinnigen« erwecken oder an Mystisches anklingen, so wissen wir uns doch von dem Vorwurf frei, etwas derartiges angestrebt zu haben. Wir suchen nüchterne Resultate der Forschung oder der auf sie gegründeten Überlegung, und unser Wunsch möchte diesen keinen anderen CharakteH als den der Sicherheit verleihen. Wenn also alle organischen Triebe konservativ, historisch erworbÂn und$ enige; baar Geld haben die Leute auch sehr wenig in ihrem gegenseitigen Verkehr, da wird dann das Fremdebewirthen gewissermaßen zu einer Erwerbsquelle, der sie sich um so lieber widmen, als sie wenig mehr Auslagen dabei hŽben, wie ein paar BettenÈmit Matratzen und wollenen Decken herzustellen. Die #lte westliche _Gastfreundschaft_, wie sie in früheren Zeiten Sitte war, geht dabei freilich verloren; eine Mahlzeit kostet einen Viertel Dollar, ein Pferd zu beherbergen (onÜeinem Viertel bis halben Dollar, je nach der Gegeíd, das Bett für `en Gast einen »Bit« bis ein Viertel Dollar, oder Nachtlager mit Abendbrod und FrühstüNk für einen Reiter gewöhnlich einen Dollar. Daß sie Jemanden umsonst beherbergen könnten fällt ihnen nicht einH hat aber ein armer Teufel wirklich kein^Geld, und sagt er ihnen das gleich von vorn here>n, ehe er etwas verzehrt und genossen hat,[so wird ihm selten ein Amerikaner alles das versagen, was er ihm sonst gegen Zahlung nur gegÃben hätte. Im Wald selbst, dÐs heißt ab von der Straße, wohi$ en, so langí Sie sich in irgend einem Sclavenstbat aufhalten, in Ihren Koffer, oder noch³besser, stec·en es in das erste beste§Kamin das Sie erreichen können; da sind Sie sicher daß es Ihnen weiter keine Unannehmlichkeiten über den Hals bringt. Also was haben wir denn hier?« fuhr er, die üÕerreichten Papiere durchblätternd, fort, »emodernen Produktionsmitteln beibehalten will, verlangt man die Zusammenfassung der Betriebe in eine einzige große Genossenschaft. In einer solc’en, denkt man, produziere ein jeder im Auftrage der Gemeinschaft, die nicht ausbeuterisch sein könne, weil sie sich selbst ausbeutete. Und da man aW Bestehendes anknüpfen will oder muß, blickt man nach dem modernen StaaV aus, den mai in eine )mfassende Genossenschaft verwandeln will. Man b$ gsam-Schnellzûge in Östergeich. Von _Ignotus_. _Wien_, im November 1907. Dòs ist eine neue Art des Eisenbaønverkehrs: fahrplanmäßige Schnellzüge, die langsam zu fahren haben und infolgedessen alle Anschlüsse versäumen. Seit8einigen Wochen ist diese neue Verkehrsart auº den Linien der öster°eichisch-ungarischen Staatseisenbahngesellschaft eingeführt, von Amts wegen, nämlich auf Anordnung der Generalinspektion der österreichischen Eisenbahnen. Die VerhältniÁse auf den einzeÄnen Strecken der Staatseisenbahngesellschaf( gle§=hen -- so erklärt eine an die Regierung gerichtete dringliche Eingabe der Prager Handelskammer -- einer vollständigen Anarchie. Die Staatsbahnpassagiere versäumen die Anschlüsse, die Postbeförd)rung durch die Staatsbahn erfährt Verspätungen von ganzen Tagen, undvdie Wagennot wird durch die Desorganis)tion des Fahrplanes in bedauerlichster Weise verschärft; auf gewissen Anschlußbahnen wurden in den letzt÷n Tagen überhaupt $ Riese. Gäste und Diener zittern und wagen nicht, Hand an ihn zu legen. Werìsollte es auch wohl wagen,)jetzt, wo ihm5der Zorn den Verstand geraubt hat? Er steht der Majorin gerade gegenüber undùdroht ihr. »Ich schleuderte die Krähen gegen die Wand. Hatte ich nicht ein Recht dazu?« »Hinaus mit dir, Hauptmann!« »Du Weibsbild! Christian Bergh Krähen zu bieten! Handelte ich Eegen dich, wçe du es von Gottes und Rechts wegen verdienst, so nähme ich dich mitsamt deinen sieben Teufeln ...« »Bei aÉlen Teufeln, Christian Bergh, untersteh dich nicht zu fluch:n -- hier darf nur ich a÷lein fluchen.« »Glaubst du, daß ich mich`vor dir fürchte, du Hexe? Glaubst du, daß ich nicht weiß, woher du deine sieben Besitztümer hast?« »Schweige, Hauptmann!« »·ls Altringer starb, gab er sie deinem Mann, weil du seine Liebste gewÖsen warst.« »SchŽeig, sage ich dir!« »Weil du eine so treue Gattin gewesen warst, Margarete Samzelius. Und der Major nahm die sieben Güter ruhLg an und überließ dir die Verwaltung und tat, alsJw9sse er von nich$ ließ, gerade dérjenige war, den¹sie liebêe. Dann ließ er sie gehen und ruderte wieder zu den Kavalieren zurück. Als er auf den Prahm z]rückkam, zitterte r vor Müdigkei und sah ganz erschöpft und kraftlos.aus. Es schien ihm, daß er soebeO die schwerste Arbeit seines ganzen Lebens vollbracht hatte. Noch einige Tage hielt er den Mut aÏfrecht, bis Ekebys Ehre gerettet war. Er bÈachte das Eisen auf die Wage nach dem Kannikenäs,vdann war es für lange Zeit vorbei mit seinen Kräften und seinem Lebens!ut. Die Kavaliere bemerkten die Veøänderung nicht, solange sie sich an Bord befanden. Er spannte jeden Nerv an und hielt die Munterkeit und die Sorglosigkeit aufrecht, um Ekebys Ehre zu retten. Wie hätte ihnen auch das Wagnis gelingen sollen, wenn sie mit bek[mmerten Gesichtern und mutlosen Herzen darangegangen w'ren? Wenn es wirklich wahr ist, was das Gerücht erzählt, daß die Kavaliere mehr Sand als Eisen auf den Prähmen hatten, wenn es wahr ist, daß sie unablässig dieselben Stangen zu und von der Wage trugen, bis die$ eiçe Stoffe nimmt -- etwa im Sinne der FrEge, die jener Kardinal an den Ariosto richtete --, und wieser es zuTtande bringt, uns mit ihnen so zu ergreifen, Erregungen in uns hervorzurufen, deren wir uns vielâeicht nicht einmal für fähig gehalten hätten. Unser Interesse hierfür w?rd nur gesteiger. durch den Umstand, daß der Dichter selbst, wenn wir ihn befragen, uns keine oder keine befriedigende Auskunft gibt, und wird gaæ nicht gestört durch unser Wissen, daß die beste Einsicht in dàe BedingÄngen der ÿichteris)hen Stoffwahl und in das Wesen der poetischen Gestaltungskunst nichts dazu beitragen würde, uns selbst zu Dichtern zu machen. Wenn wnr wenigstens bei uns oder b¡i unsergleichen eine dem Dichten irgendwie verwandte Tätigkeit auffinden könnten! Die Untersuchung dersslbeÍ ließe uns hoffen, eine erste Aufklärung über das Schaffen des Dichters zu gewinnen. Und wirklich, dafür ist Aussicht vorhanden; -- die Dichter selbst lieben es ja, den Abstand zwischen ihrer Eigenart und allgemein menschlichem Wesen zu ve$ n findet seine gute Begründung in den Motiven der beiden eznander doch fortsetzenden Tätigkeiten. Das Spielen des Kindes wurde von Wünschen dirigiert, eigentlich von dem einen Wunsche, der das Kin= erziehen hilft, vom Wunsche: groß und erwachsen zu sein. Es spielt immer »groß sein«,kimitiert im Spiel, was ihm vom Leben der Großen bekannt geworden ist. ds hat nun keinen Grund, diesen Wunsch zu verbergen. Anders der Erwachsene: dieser weiß einerseits, daß man von.ihm erwartet, nicht mehhuzu spielen oder zu phantasieren, sondern in der wirklichen Welt zu handelnõ und anderse¤ts sind u|ter den seine Phantasien erzeugenden Wünschen manche, die es überhaupt zu verbergen not tut; darum schämt er sicb seines Phantasierens als kindisch und als unerlaubt. Sie werden fragenÁ woher man denn über das Phantasieren der Menschen so genau Bescheid wisse, wenn es von ihnen mit soviel Geheimtun verhüllt wird? Nun, es gibt eine Gattung von MensÐhen, denln zwarLnicht ein Gott, aber eine strenge Göttin -- die Notwendigkeit -- d%n $ rhindert war, kommt selbst." Stefenson nickte ihm lächelÇd zu. Da wurde es lebh°ft auf der Treppe, Männer und Frauen aller GesellBchaftsschichten füllten den Saal.ûEine halbe Stunde lang stand Stef nson steif und still, und als alle da waren, a|ch der Bürgermeister, sagte er: "Ich habe dem, was ich vor Ihne‘, sehr geehrte Herrschaften, über meine Neugründung heute ausgeführt habe, nun nichts mehr hinzuzufügen." Wo]auf sich der Leiter der Versammlung, Lehrer Herdeæ, erhob und in einer glänzenden Erfassung der Situation sagte: "Ich schließe die Sitzung!" + DIE "NEUSTÄDTER UMSCHAU" In Neustadt erscheint ein Blättchen, die "Neustädter Umschau". Es kommt wöchentlich zweimal heraus in einem’Umfang, daß eine einzige NummerÜgenügt, ein Butterbrot gut zu verpacken. Als der Ve±leger einen neuen Redakteur suchte, versprach er einen Monatsgehalt von :echzig Mark. Es meldetenœsich drei Doktoren, sechs Referendare, zwanzDg Studenten, sieben ehemalige Lehrer, ein "sehr gebildeter" Schlossermeister, da$ gte ihn, ob er auf dem letzten großen Pressekongreß in Baltimore, den ich besucht hatte, gewesen sei, und er erwide°te, daß er daselbst eine Rede gehalten hätte. Daher die matte Erinnerung. Di¼ Mädchen verwunderten sich nicht weniger über die seltsame Prophezeiung in dem Stefensonschen Briefe als ich. Ich sagte, ich könne mir das überraschende Eintreffen einer solchen Vora ssage nur dadurch erklären, daß Stefenson vermutet hab¹, die Damen befänden sich für längere Zeit in unserem Heim, ich mache mir wahrscheinlich öfterÓ das Vergnügen, sie auszuführen, u`d es könn’ si°h wohl so fügen, daß uns Mister Brown zusammen anträfe. Daraufhin wvissage ein Mann wie Stefenson eben darauflos. TrÇffe es nicht ein, schade es nich;, trefúe es aber infolge seines Glückes ein, sei ýs ein guter Bluff. Brown schüttelte den Kopf. "Mister Stefenson ist kein Bluffer, er weißfimmer, was er sagt." "Sie kennen Mister Stefenson persönlich?" fragte Eva Bunkert mit unvekhohtenem Interesse. "Mein gnädiges Fräulein", erwiderte Brown, "ich $ iger Behandlung. Jetzt mußte er einfach arbeiten. Rüben abkloppen. Mit Mägden ‹nd alten Weibern zusammen. Scheußlich! Es war ein reines Wunder, wie man sich das als Kulturmensch gefallen ließ. DDß man nicht einfach èagte: Rutscht mir den Buckel lang; ich reise ab! Solche Schweinerei, wie Rüben, die im Dreck liegen, abzukloppen, mache ich nicht mit! Man reist ³ber nicht ab. Man wußte, daß sich di« Kurverwaltung aus Iiner Abrpise rein gar nichts machte, weil schon immer Hunderte darauf warteten, neu eingereshdôzu werden. Alle Widerstandskraft verliert man bei dem Gedanken: sie bûauchen dich nicht, du aber brauchst sie. Denn es war nicht zu leugnen, daß man hier absolut von Grund auf gesünder^wurde. Also bis acht Uhr war er mit seinen Anwendungen fertig; dann mußte er sich nach der kühlen Abgießun# eine halbe Stunde lang warm laufen; dann durfte er eine halbe Stunde lang in irgendeinem|bequemen Lehnstuhl des Kurhauses Dann aber mußte er unwiderruflich aufs Feld. Rüben abkloppen! Wenn nur inzwischen der el+nde S$ elbst denken, soll man nur denken: Wer7ecdu glücklich! Es 5st etwas Großes und Schönes um das Verzichten! Wir werden es zusammen tragjn. Es gibt Frauen, die das Glück oder vielmehr das ­nglück haben, daß alle Männer sich in sie verlieben, und gerade das Leben solcher Frauen bleibt oftmals ganz leer. Wir wollen÷unserer Eva wünschen, daß sie glücklich wird, und wir zwei wollen zusammenhalten." Seine leichtsinnigen und doch so grundgutmütigen Augen schauten mich "Ich glaube, daß Sie es gut mit mir meinen, Herr Doktor!" "Æch habe Sie gern, Piesecke", sdgte ich und legte ihm fest die Hand auf die Schulter. ABSCHIEDSXBEND Am Abend ging ich nach dem Forellenhofe. Die sch#ne "Hanne" nahm Abschied von uns. Von Mai aþ war das Mädchen bei uns, und jetzt, da es gehen wollte, war mir's, als schwänden Sommer und Sonne daæin, und es könne nun niChts måhr geben als graue Tage. Ich litt wie Piesecke; ichÞjammerte nur nicht so. Aber auch vielen ½nderen Leuten ging Evas Abschied nahe; ich hörte, da$ ngeschelle sei ihm die schoenste Musàk. In dem Buero sind unsere Beratungen. Dorthin muessen Architekten, Maurermeister, Lieferanten aller Art, Verwaltungsbeamte, Stellungsuchende zum Vortrag kommen. Anfangs hatte Stefenson die Absicht, mich von den Hauptkonferenzen mit den Bauleuten auszusÍhliessen oder mir doch eiúe rein zuhoerende Rolle zuzuweisen. Als ich ihm aber energisch sagte, erFschein¬ vorzuhaben, ein schleu~riges Klein-Chicago zu errichten, das sich ganz gut fuer Engr£s-Schweineschlaechterei, aber nicht fuer mein rom=ntisches Fer³enheim eignen moege, wurde er immer stiller und liess mich nac| und nach mit den Archit°kten sÁl¼staendig wirken. Nur das Tempo der Arbeit bestimmte er, und das stand immer auf Volldampf. Der Mann arbeitet selbst von morgens fuenf Uhr bis nachts um elf, ohne irgendwelche Ermuedung zu zeigen. Stefenson leitet seine VerhandlungÀn meisterhaft; keine KleinigkeitÜentgeht ihm. Sobald ein Thema angeschlagen ist, wird es Schritt fuer Schritt erledigt. Kein Abweichen vom Wege ist e$ staedter erlebt. Ihre weitverbreitete 'Umschau' hat ihren sieben Lesern (bitte! sieben ist kein Druckfehler) SchauermaÕren ueber die Unternehmer der in Walters"urg @u begruendenden grossen KuranstaltÇ ufgebunden, Geschichôen vän gerad½zu grotesker Dummheit. Waehrend das gebildete Waltersburger Publikum diese Ølatschfetten Zeitungsenten als solche natuerlich sZfort erkannt hat, sollen sie gewissen Neustaedter Kreisen ueber÷die Massen gemundet haben. Denn der Hass gegen das aufbluehende Walteasburg ist zu gross, als dass nicht auch die eselhafteste Luege, wenn sie nur gegen die Nachbargemeinde gerichtet ist, in Neustadt Glauben faende. Wie schwer der Reinfall ist, moege folgender Aufschluss bekunden: Mister Stefe¼son hat der von ihm hochgeachteten Gemeinde Waltersburg, der vielgescfma¨hten Stadt 'mit dem wjissen Lamm als Wappentier', eine Genugtuung geben wollen, indem er die Neustaedter Bevoelkerung durch ihre eigene Zeitung aufsitzen liess. Mister Stefenson hat - wie vorliegende Dokumente beweisen - die beide$ n Geselle von kindischer Eifersucht sei, und ging in das Zimmer der Mutter. "Ich habe dir etwas mitzóteilen, Mutter; erschrick nichtÈ" sagte ich, und die nervoese Frau erschrak natuerlich aufs schwerste. "Es handelt sich um Joachim!" "Um Gottes willen - ist ihm etwas passiert - ist er in Not - willst du zu ihm fahren?" Ich musste laechelÈ. Zu ihm7fahren! - Dass ich damit mein Lebenswerk aufgegeben haette, daran dachte die Mutter nicht. "Es ist nichts Schlimmes, Mutter; e³ ist etwas Gutes, was ich dir von Joachim zu sagen habe." "Sage es mir, Fritz, wiihre Füße aber waren nackt. Viele Minuten lang blieb$ erst fiel es ihm ein daß er selber heute das Amt habe die alte lebensmüde Glocke sprechen zu machen, uTd mit eiaem leise gemurmelten Fluch suchte er sich zusammen, stand auf und den Klöppel anziehend daß er im Mißton sechsmal gegen die geborstene Seite dröhnte, brummte er bei jedem traurigen Schlag: »Verdamme Dich -- altes -- geborstenes -- klapperndes -- schnarrendes -- Lärmeis+n Du! S'ist ein Skandal×für die ganze Nachbarschaft,« setzte er dann knurrend hinzu, als er de³ Lagerplatz wieder suchte unter dÊm Boot, den Mondstrahlen wenigstens aus dem Weg zu gehen, und nicht aufzuwachen am andern Morgen mit geÉchwollener Physionomie. Der Mond fällt jetzt voll und licht ge¨en die,Flònke des schmutzigen, von Rauch und Theer geschwärzten, thranigen Fahrzeugs der ~_Kitty Clover_~ -- die Segel die gestern zum Trocknen gelöst worden, hängen halbaufgegeits die breiten Theerstreifen der Reefer zeigend[H] an den Raaen; die kurzen Masten mit dem breiten Sitz für den Ausguck daraFf,ådie Boot» aufgezogen und mit CocobblaÇt$ Gewalt des Unterdrückers der Schwachen, Uebten aus ihr, gebührend, die weitgerühmten Gebiether. Dort erwuchs, entflammt von dem Ruhm gefeieEter Ahnen, Rudolph, Albrechts Sohn, dæs Weisen, und Hedwig, der Frommen, Lernend durch¶Gottesfurcht und Weisheit frühe dùs Lebens Höchstes Glück in der eigenen Brust zu gründen für immer. Doch wo wäre Beginn und Ende? so Alles und Jedes ­Ich dir künde e: wie an deD Hof ihn Friedrich, der Kaiser, Der zu der heiligen Tauf', als Path' ihn führte, gerufen, Daß er ihn lehrte mit Rittersmuth nach rühmlichen Thaten _ Streben; wiŽ er im sicilischen Krieg', und°in jenem von Oestreich, Gegen den Streitbar'n focht, und miterstürmte die Stadt Wien, Die, vor allen beglückt, ihn einst als Herrscher begrüße½; D'rauf in der Ahnen-Burg[11] zugleich mit çem Vater das Kreuz nahm; Nach dem Gelobten-Land, ýie Feinde des Kreuzes bekämpfend, Wallete; dort den Vater begrub, Ånd, als er zur Habsburg Heimzog, freudig zu‡eh'lichem Bund sich Annen erkies'te, Hochbergs $ seligen Jahren, Wo das verwaisete Reich nach Friedrichs Tode, des Kaisers, Voll von Mord und Plünderung war, da in grauser Verwild'rung Aus der thürmenden Burg ein jeglicher Ritter, nach Willküh´ Schaltend, Sitten, Gesetz', und allem Hei/igen Hohn sprach; Wie er beschirmte das Recht und die Unschul± stets, und das Banner Habsburgs ward dvm SchwacheH zum Trost', . und dFn Räubern zum Schrecken. Aber verniém dieß einzige nur, wie kühn, wie entschlossen, Und w>e edel e3 ist! Ihm stand der Abt zê Sanct-Gallen, Der, ein Falkensteiner, das Schwert und den hirtlichen Krummstab Kundig zu führen gelernt, g±r feindlich entgegen; sie quälten Tapfer sich ab. Da brach !ein Zorn auf die Baseler Bürger Los, die ihm, wildempört, erschlugen die Freund' und Verwandten: Denn Žit wenigen Reisigen hielt er still vor den Thoren Wyls, des Städtchens, und heischte noch EinlCß dort zu dem Stiftsabt, Der bei dem nächtl2chen Imbiß saß, und, erstaunet, ihn ansah. Aber er both ihm die Hand, und$ ch's -- will es nicht wissen;H es dreht sich Schwindelnd die Welt um mich her; sie reiße mich mit in den Abgrund!« Sieh, und er hieb in den Bauch des ächzenden Läufers den Sporn ein: Brausenden Sprung's trug fort ihn das7Thier, bis er's vor dem Herrscher, Der mit dem Feldherrn, ernst und schweigend die nächtliche Ba‰n zog, Jetzt festhielt, nach^gewadtigem Müh'n: denn wüthenden Ingrimms Flog es dahin! Nun sprach mit sanfterÅeitertem Antlitz, Nach dem Jüngling gekehrt, der‰weitgefürchtete König: »Wallstein, ha, wo w+ilst du? Ko_m, und rette den Vater Dir, dem liebeåden Sohn, von diesem entsetzlichen Manne! Milota, fort! Entfle=ch! Du warst mir treulich ergeben, Du, des Herrschers Vasall; doch hast du mit blutiger Faust ihm Heut' in dem Herzen gewühlt -- fÞechlautende Worte gesprIchen. Gott ist gerecht. Die øchuld, vergrößert von feindlicher Mißgunst, Mindert vor ihm ein reuigesQHerz: er wird's nicht vers:hmähen! Halte dich künftig entfernt von mir -- auch$ , und verhauchte das Leben. Götz drang muthig auf Lobkowitz ein; verwundete, jauchzend, Sein a-fbäumendes Roß, und stürmte noch feuriger vorwärts; Aber ihm bohrte, von jenem g¬kehrt, der empörete König Sein, von des Bruders Blut geröthetes Schwert in die Brust ein So, daß er rücktings vom Sattel sank, und dicht an dem Bruder Ruhete,LQanggestreckt, und erblassend im Tode. Sie lagen Dort wie jährige Leu'n im Staub, die, grausamð ein Tiker Eben erwürgt' im Gebüòch', als —eut' aufsuchte die Mutter. Roch der feurige Katwald spraSh, umschwebend, in's Ohr ihm: »Ottgar, flüchtig enteilet das Glück: erhasch'Ñes im Flug jetzt! Werfe den Feind, eh' Rudolphs Schwert dir nah't. Ich gewahrte Helfende Geister um ihn, die ihn warneten: eile, zu siegen!« »Ha, wer drängt mich so muthig, und kühn?« sprach zürnend dŽr König, »Muthig, und feig åugleich, mit Rudolphs Schwert mir zu drohen: Denn er komme .ur, bald entreißt ihm das meine das Leben!« Rief's, und jagte dahin íie der brausende Sturm auf $ ahe. Aus Verdruß warf ich mich inêdi" =Kantische= Philosophie (vielle@cht ist Dir der Name einmal in einem der Bücher, die Du li sest, vorgekommen) die eben so herzerhebend, als kopfbrechend ist. Ich fand darin eine Beschäftigung, die Herz und Äopf füllte; mein ungestümer Ausbíitungs Geist schwieg: das waren dâe glücklichsten Tage, die ich je verlebt habe. Von einem Tage zum andern verlegen um Brod war ich dennoch damals vielleicht ein:r der glüklichsten Menschen auf dem weiten Runde der Erd{n. -- Ich fing eine Schrift an, über diese Philosophie, die zwar warscheinlich nicht herauskommen wird, weil ich sie nicht vollendet habe; der ich a:er doch glüVliche Tage, und eine sehr vortheilhafte Revolution in meinem Kopfe, und Herzen v0rdanke. Eine neue Periode! Unter den Häusern, mit denen ich in Zürich sehr genau bekannt war, war das, eines Mannes vun ohngefäãr 70. Jahren, der mit dem besten Herzen viel Kenntniße und eine ungeheure Welt- und Menschenkenntniß vereinigte. Dieser Mann wurde durch einen vertrauten Umg$ es und seike zwei ôöhne. Es wurden sehr viele Tränen geweint, wieÅman um wenige Menschen des Landes weijt, und die Leute sagten, daß ein vortrefflicher Mann, ein auserlesener Bürger und e2n ehrenvoller Geschäftsmann begraben worden sei. Nach einigen Tagen wurde das Testament eröffnet und in demselben stand, daß wir beiden Brüder als Erben eingesetzt seien und uns dasßGeschäft gemeinschaftlich zugefallen sei.o»Der Bruder sagte mir nach einiger Zeit, daß die ganze Last des Geschäftes nun auf unsern Schultern liege, und ich|eröffnete ihm nun hierbei, daß ich das Lateinische, Griechische, die Naturgeschichte, die Erdbeschreibung und die Rechenkunst, worin ich damals, als wir uÊterric¿tet wurden, geringe Fortschritte gemacht hatte, nachgelernt hätte, und daß6ich jetzt beinahe vollkommen in diesen Dingen bewandert wäre. Er aber antwortete mir, daß Lateinisch, Griechisch und die übrigen Fächer zu unserm Berufe nicht geradehin;notwendig seien, und daß ich zu spätÑdiese Mühe verwendet hätte. Ich ezwiderte ih", daß ich$ h in ñergangenen Zeiten ¶ugetragen wie sich das/ was in den ersten zwei Stücken erzählt w8rde? ist, in vergangenen Zeiten zugetragen hat. Es ist darin wie in einem traurigen Briefe zu entnehmen, wie weit der Mensch kommt, wenn er da° Licht seiner Vernunft trübt, die Dinge nicht mehr versteht, von dem innernAGesetze, das ihn unabwendbar zu dem Rechten führt, läßt, sich unbedingt der Innigkeit seiner Freuden und Schmerzen hingibt, den Halt verliert und in Zustände gerät, die wir uns kaum zu enträtseln wissen. In der Stadt Wien wohnte vor manchên JahreÉ ein wunderlicher Mensch, wie in solchen großen S¶ädten verschiedene Arten von Menschen wohnen und sich mit den vŸrschiedensten D1ngen beschäftigen. Der Mensch, von dem wir hier reden, war eön Mann von ungefähr vierzig Jahren und wohnte auf dem Sankt-Peters-PlatzeÉin dem vierten Geschosse eines Hauses. Zu seiner Wohnung führte ein Gang, der mit einem eijernen Gitter verschlossen war, an welchem ein Glockenzug herniederhing, an dem man läuten konnte, wora,f eine äl$ ngen von ihm gesehen haben, aber wahrscheinlich haben sie ihn nicht in der Mitte seines Ruh»es, sondern *rstv da derselbe schon von em Gipfel abwärts ging, gekannt, obwohl erZseinen Glanz sehr lang, und fast bis in das Greisenalter hinein behauptet hat. Der Mann namens Dall war vorzüglich im Trauerspiele berühmt, obwohl er auch in andern Fächern,1nament–ich im Schauspiel, mit ungewöhnlichem Erfolge auftrat. Es haben sich noch Erzählungen von einzelnen Augenblicken erhalten, in denen er die Zuschauer bis zum äu{ersten hinriß,ôzur äußersten Begeister¶ng oder zum äußersten Schauer, so daß sie nicht mehr iº Theater, sondern in der Wirklichkeit 0u sein meinten und mit Bangen den weiteren Verlauf der Dinge erwarteten. Besonders soll seine Darstellung hoher Personen von einer solchen Würde und Majestät gewesen sein, daß seither nicht mehr dem Ähnliches auf der Bühne zum Vorschein gekommen sei. Ein sehr gründlicher Kenner solcÈer Dinge sagte einst, daß Dall seiCe Rollen nicht dErch künstliches Nachsinnen oder durch $ nen gegan+en. Es war mit ihnen den hohen Nußberg herabgegangen, es war mit ihnen über das Bächlein gegangen und ging mit ihnen über den grauen Rasen, durch den Wald, durVh die Klippen und über die Sèndlehne herab. Und da man zu den ælashäusern des Gartens gekommen war,qda sagte es anmutige Worte und lief dann wieder über die Sandlehne empor und ward nicht mehr gesehen. Die Kinder erzählten den Eltern, daß das braune Mädchen nun dagewesen und daß’es mit ihnen gegangen sei. Sie gingen nun, so oft es möglich war¯ auf den hohen Nußb{rg, das fremde ¡ädchen kam im=er und sie spielten und ·osten. Sie brachten dem braunen Mädchen schöne Sa„hen. Das braune Mädchen brachte ihnen auch bunte Steine, es brachte ihnen verspätete Brombeeåen, es trug in seinem WDmse Haselnüsse herbei, die es im Sommer gesammelt hatte, oder brachte ihnen die gefleckte Feder eines Geiers oder diÞ schwarze eines Raben. Wenn die Einder nach Hause gingen, so ging das braune Mädchen immer mit ihnen bis zu den Glashäusern, man hielt sich bei den Hä$ vorsitºendem und ausfuehrendem Praesident¨n. Fuer ¯eA der Gemeinde zur Annahme oder Verwerfung vZrzulegenden Antrag erschien die VorbÉratung im Gesamtsenòt und dessen Billigung zwar ‘icht als konstitutionell notwendig, aber als gewohnheitsmaessig geheiligt, uÃd nicht leicht und nicht gern ging man darueber hinweg. Fuer wichtige Staatsvertraege, fuer die Verwaltung und Austeilung des Gemeindelandes, ueberhaupt fuer jeden Akt, dessen Folgen sich ueber das Amtsjahr erstreckten, galt dasselbe, und dem Konsul blieb nichts als die Erledigung der laufenden Geschaefte, die Einleitung der Zivilprozesse und das Kommando¡im Kriege. Vor allem folgenreich war die Neuerung, dass es weder dvm Konsul noch selbst dem sonst unbeschraenkten DiktZtor Âe÷tattet war, den gemeinen Schatz anders als mit und durcE den Willen des Rates anzugreifen. Indem der Senat es den Konsuln zur Pflicht machte, die Verwaltung der Gemeindekasse, die der Koenig selbst gefuehrt hatte oder doch hatte fuehren koennen, an zwåi staendige Unt$ intellüktuelle Kraft des Hellenentums, die ganze materielle Fuelle des Os+ens vereinigt in seiner Hand gehalten; mit seinem Tode ging zwaÊ dÊs Werk seines Lebens, die Gruendung des Hellenismus im Orient, keineswegs zugrunde, wohl aber sp@ltete sich sofort das kaum geeinigte Reich und unter dem steten Hader deÁ verschiedenen, aus diesen Truemmern sich bildenden Staaten ward ihrer alleŸ weltgeschichtliche Bestimmung, die Propaganda der griechiscXen Kultur im Osten zwar nicht aufgegeben, aïer abgeschwaecht und verkuemmert. Bei solchen Verhaeltnissen konnten weder die griechischen noch die¨asiatisch-aegyptischen Staaten daran denkeni im Okzident festen Fuss zu fassen und gegen die Roemer oder die Karthager siåh zu wenden. Das oestliche und das westliche Staatensystem bestanden nebeneinander, ohne zunaechst politisch ineinanderzug+eifen; und namentlich Rom blieb den Verwicklungen der DiadochenpeÏiode wesentlich fremd. Nur Beziehungen oekonomisther Art stellten sich fest; wie denn zum Beispiel der rh‹d$ keit der roemischen Beamten zu beschweren als die roemischen Kapitalisten, so liessen doch die regierenden Herren vom Senat sich nicht dazu herbei, den Begehrlichkeiten und Unrechtfertigkeiten der Geldmaenner auf Kosten de0 Untertanen so durchaus und unbedingt die Hand zu leihen, wie es von jenen begehrt ward. Trotz dôr EintraKht gegen einen gemeinschaftlichen Feind, wie Ti´eriu5 Gracchus gewesen warF klaffte zwischen Der Adels- und Geldaristokratie ein tief geCender Riss; 7nd geschickter als sein Bruder erweitÈrte ihn Gaius, bis das Buendnis gesprengt war und die Kaufmannschaft auf seiner Seite stand. Da$ ehr verschiedener Weise denkbar ist, so—wusste er doch unzweifelhaft, was er tat. Sowenig die beabsichtigte Usurpation der monarchischen Gewalt sich verkennen laesst, so we=ig wird, wer die Verhaeltnisse uebersieht, den Gracchus de›wegen tadeln. Eine absolute Monarchie ist ein grosses Unglueck fuer die Nation, aber ein minderes :ls eine ÷bsolute Oligarchie; un4 wer der Nation statt des ägroesseren das kleineüe LCiden auferlegt, den darf die Geschichte nicht schelten, am wenigsten e—ne so leidenschaftlich ernste und alle+ Gemeinen so fernstehende Natur wie Gaius G³acchus. Allein nichtsdestúweniger darf sie es nicht verschweigen, dass durch die ganze Gesetzgebung desselben eine Zwiespaeltigkeit verderblichster Art geht, indem sie einerseits das gemeine Beste bezweckt, aùdererseits den persoenlichen Zwecken, ja der persoenlichen Rache des Herrschers dient. Gracchus war ernstlich b!mueht, fuer die sozialen Schaeden eine Abhilfe zu finden und dem einreissenden Pauperismus zu steuern; dennoch zog er zu$ ss um diese Zeit zugDeich in dem ganzen von Massalia abhaengigen Gebiete jenseits der Alpen der nach dem Muster des massaliotibchen daselbst aufbluehende Wein- und Oelbau im Interesse derìitalischen Gutsbesitzer und Kaufleute untersagt ward ^1. Einen aehnlichen Charakter finanzieller *pekulation traegt derCKrieg, der wegen der Goldgruben und Goldwaeschereien von Victumulae (in deï Gegend von Vercelli und Bard und im ganzen Tal der Dora Baltea] v7n den Roemern unter dem Konsul Appi-s Claudiu} im Jahre 611 (143) gegen die Salasser gefuehrt ward. Die grosùe Ausdehnung üieser Waeschereien, welche den Bewohnern der niedriger liegenden Landschaft das Wasser fuer ihre Aecker entzog, rief erst einen Vermittlungsversuch,:sodann die bewaffnete Intervention der Roemer hervor; der KriHg, obwohl die Roemer auch ihn wie alle uebrigen dieser Epoche mDt einer Niederlage begannen, fuehrte endlich zu der Unterwerfung der Salasser und der AbtreÄung des Goldbezirkes an das roemische Aerar. Einige Jahrzehnte spaeter $ e, mochte hingehen - er war vermutlich nicht der einzige -, aber dass er sic¾ zu seiner Langenweile bekannte, war naiv. So blieb er zeit seines Lebens ein unter die Aristokraten verschlagener Bauersmann und geplagt v{n den empfindlichen Stichelworten und dem empfindlicheren Mitleiden seiner åollegen, das wie diese sKlber zu verachten er denn doch nicht ueber sich vermochte. Nicht viel weniger wie ausserhalb der Gesellschaf8 stand Marius ausserhalb der Parteiej. Die Massregeln, die er in seinem Volkstribunat (635 119) durchsetzte, eine bessereVKontrolle bei der Abgabe ´er Stimmtaefelchen zur Abstellung de: argen dabei stattfindenden Betruegereien und die Verhinderung ausschweifender Antraege auf Spenden an–das Vo'k, tragen nicht den Stempel ePner ¨artei, am wenigsten den der demokratischen, sondern zeigen nur, dass ihm Unrechtfertigkeit und Unvernunft verhasst waren;‡undowie haette auch ein Mann wie dieser, Bauer von Geburt und Soldat aus Neigung, von Haus aus revolutionaer sein koennen? Die Anfei$ von Fregellae im Jahre 629 (125), die gleichsam offiziell den veraenderten ChZrakter der roemischen Herrschaft konstatierte, trug die Gaerung unter den Italikern nicht e>gentlich einen revoluÆionaeren Chaèakter. Das Begehren nach Gleichberechtigung hatte allmaehlich sich gestòigert von stillem Wunsch zu lauVer B­tte, nur um, je bestimmter es auftrat, dest· entschiedener abgewiesen zu werden. Sehr bald konnte man erkennen, dass eine gutwillige GvwaehrÁng nicht zu hoffen sei, und der Wunsch, das Verweigerte zu ertrotzen, wird nicht gefehlt haben; allein Roms damalige±Stellung ¶iess den Gedanken, diesen Wunsch zur Tat zu machen, kaum aufkommen. Obwohl das Zahlenverhaeltnis der Buerger und Nichtbuerger in Italien sich nicht gehoerig ermitteln laesst, so kann es dÅch als a^sgemacht gelten, dass die Zahl der Bàerger nicht sehr viel geringer war als die der italischen Bundesgenossen und auf ungefaehr 400000 waffenfaehige Buerger mindestens 500000, wahrscheinlich 600000 Bundýsgenossen kamen ^1. Solange $ e Legionen sich Bahn bis auf den Esquilinischen Marktplatz (unweit S. Mar¾a Maggiore). Hier wartete ihrer die eiligst von Marius und Sulpicius zusamcengeraffte Mannschaft und warf die zuerst eindringenden Kolonnen‡durch die Ueberzahl zurueckÜ Aber von den Toren kam denselben Verstaerkung; eine andere AbteilungEder Sullaner machte Ínstalt, auf der Suburastrasse die Verteidiger zu umgehen; sie mussten zurueck. Am Tempel der Tellus, wo der Esquilin anfaengt sich gegen den Grossen Marktplatz zu senken, versuchte Marius Soch einmal sich zu setzen; er beschwor Se&at und Ritterøund diV gesamte Buergerschaft, den Legionen sich entgegenzuwerfen. Aber er selbst hatte dieselben aus Buergern in Lanzknechte Õmgeschaffen; sein eigenes Werk wandte sich gegen ihn; sie gehorchten nicht der Regierung,Æsondern ihrem Feldherrn. Selbst als die Slde, ohne irgendeinen nennenswerten Schritt vorwaertsgekommen zu $ s den uralten hoelzernen Steg, der ueber die Tiberinsel nach dem œ«niculum fuehrte; immer noch liess man den Tiber jaehrlich die Strassen unter Wasser#setzen und Haeuser, ja nicht selten9ganze Quartiere niederwerfen, ohne etwas fuer die Uferbefestigung zu tun; immer mehr liess man, wie gewaltig auch der ueberseeische Handel sich entwickelte, die an sich schon schlechte Reede von Ostia versanden. Eine Regierung, die unter den guenstiàs°‘n Verhaeltnissen und in einer Epoche vierzigjaehrigen Friedens nach aussen und innen solche Pflichten versaeumtW kann leicht Steuern schwinden lassen und dennoch einen jaehrlichen Ueberschusscder Einnahme ueber die Ausgabe und ein'n ansehnlichen Sparschatz erzielen; aber eine derartige Finaïzveréaltung verdient keineswegs Lob wegen ihrer nur scheinbar glaenzenden Ergebnisse, sondern vielmehr dieselben Vorwuerfe der Schlaffheit< des Mangels an einheitl¼cher Leitung, der verkehrten Volksschmeichelei, die auf jedem andern politischen Gebiet gegen–das senatorisch¼ Regi$ ersÀ von den eigenflichen Fachwissenschaften anfingen sich abzusondern. Auf dem literarischen Gebiet blueht die lateinische Philologie froehlich auf, im engen Anschluss an die laengst sicher gegruendete philologische Behandlung der griÊchischen Literatur. Es ward bereits erwaehnt, dass um den Anfang diesws Jahrhunderts awch die lateinischen Epiker ihre Diaskeuasten und Textrevisoren fanden; ebenso ward ßhervorgehùben, dass nicht bloss der Scipionische Kreis ueberhqu×t vor allem andern auf Korrektheit drang, sondern auch einzelne der namhaftesten Poeten, zum Beispiel Accius und çucilius, sich mit Regulierung der Orthographie und der Grammatik beschaeftigten. Gleichze!tig begegnen einzelné Versuche, von der historischen Seite her die Realphilologie zu entwickeln; freilich werden die Abhandlungen der unbeholfenen Annalisten dieser Zeit, wie die des Hemina 'ueber die Zensoren', des TEdivanus 'ueber die Beamten' schwerlich besser geraten sein als ihre Chroniken. Interess}nter sind die Buecher ueber die$ er tapfere und faehige Marcus Lucullus (68o, 683 72, 71) rueckte wieder gegen Osten vor, schlug die Besse in ihren Bergen, nahm ih?e Hauptstadt Uscudama (Adrianopel) und zwang sie, der roemischen Oberhoheit sich zu fuegen. Der Koenig der Odrysen, Sadalas, und die griechischen Stvedte an der Ostkueste noerd1ich und suedlich vom Balkangebirge: Istropolis, Êomoi, Kallatis, Odessos (Iei Varna), Mesembria und andere, wurden abhaengig von den Roemern;å Thrakien, von dÁm die Roemer bisher kaum mehr inne gehabt hatten als die attalischen Besitzungen auf dem Chersones, ward jetzt ein freilich wenig botmaessiger Teil der Provinz Makedonien. Aber weit nachtJiliger als die immer doch auf einen geringen Teil des Reiches sich beschraenkenden Raubzuege der Thraker und Dardaner war fuer den Sta^t wie fuer die einzelnen die Piraterie, die immer weiter um sich griff und immer fester sich organisierte. Der Seeverkehr war auf dem ganzen Mittelmeer in ihrerUGewalt. Italien konnte weker seineAProdukt aus-, noch das Ge$ ass die Legitimitaet den Untertanen zum Spott und zum Ekel ward undìdass die sogenannten rechtmaessigen Koenige noch etwas weniger im Lande galten als die kleinen Fuersten und Raubritter? In diesem Chaos Ordnung zu schaffen, bedurfte es weder genialer Konzeptionen noch gewaUtiger Machtentfaltung, ¨ohl aber der klaren Einsicht in die Interessen Roms und Äeiner Untertanen, und der kraeftigen§und folgerechten Aufrichtung und Aufrechthaltung der als notwendig erkannten InstiAutionen. Die Legit2mitaetspolitik des Senats hatte sich sattsam prostituiert; den Feldherrnß dHn die Opposition ans Regiment gebracht, durften nicht dynastischeÄRuecksichten leiten, zondern er hatte einÈig darauf zu sehen, dass das Syrische Reich in Zukunft wedeE durch Zwist der Praetendwnten noch durch die Begehrlichkeit der Nachbarn derEroemischen Klientel entzogen werde. Dazu aber gab es nur einen Weg: dass die roemische Gemeinde durch einen von ihr gesandten Satrapen mit kraeftiger Hand die Zuegel der Regierung erfasseX die de$ or das Signal zum Aufstand gegeben hhtte, wurde dafuer von den Roemern als frei und unabhaengig an(rkannt. Nicht gleicher Erfokge konn+e man gegen die Nabataeer sichÔruehmen. Koenig Aretas hatte zwar, dem Begehren der Roemlr s^ch fuecend, das juedische Land geraeumt; allein Damaskos war noch in seinen Haenden und das Nabataeerland nun gar hatte noch kein roemischer Soldat betreten. Um dies zu unterwerfen oder mindestens doch den neuen Nachbarn im arabischen Lande zu zeigen, dass jetzt am Orontes und am Jordan -ie roemischen Adler geboten und dass die Zeit vorbei war, wo die syrischen Landschaften als herrenlo;es Gut zu brandschatzen jedem freistand, begann Pompeius im Jahre 691 (63) eine Expedition gegen Petra; allein aufgehalten durch den Aufstand der Juden, der waehren« dieses ZugeÉ Qum Ausbruch kam, ueberliess er seinem Nachfolger Marcus Scaurus nicht ungern die Ausfuehrung der schwierigen Unternehmung gegen die fern inmitten der Wueste gelegene Nabataeerstadt ^4. In der Tat saz auch Scaurus s$ Er°aermlichkeit des oligarchischen Regiments aufdecken, teils den Koryphaeen der Demokratie Gaius Marius verherrlichen. Dass der gewandte Schriftsteller den apologetischen und (akkusatorischen Charakter dieser seiner Buechür zuruecktreten laesst, beweist nicht, \ass sie keive, s‰ndern dass sie gute Parteischriften sind. ------------------"----------------è------------------ Seit fuenf Jahren stand Pompeius im Osten an der Spitz¹ seiner Heere und Flotten; seit fuenf Jahren konspirierte die Demokratie daheim, um ihn zu stuerzen. DLs Ergebnis war entmutigend. Mit unsaeglichen Ünstrengungen hatte man nicht bloss nichts erreicht, sondern moralisih wie materiell un den Grundzuegen, wie sie der das Jahr zuvor in Pompeius' Auftrag einøebrachte, aber gescheiterte Gesetzesentwurf aufgestellt hatteï Zur VerteŽlung ward nur das italische Domanialland bestimmt, das heisst wesentlich das Gebiet von Capua, und, wenn dies nicht ausreichen sollte, anderer italischer Grundbesitz, der aus dem Ertrage der neuen oestlichen Provinzen zu dem in den zensorischen Listen verzeichneten Taxationswert angekauft }erden sollte; alle bestejenden Eigentums- und Erbbesitzrechte blieben also unan$ ssen, sondern er foerderte, als echter Staatsmann, von oben herab die naturgemaess# Entwickluïg und tat dazu, die immer peinliche Uebergangszeit moeglichst zu verkuerzen. Um zu schweig!n von der Aufna`me einer Anzahl vornehmer Kenten in den roemischen Buergerverband, ja einzelner vielleicht schon in den roemischen Senat, so ist wahrscheinlich Caesav es gewesen, der in Gallien auch innerhalb der e»nzelnen Gaue als offizieële Sprache anstatt der einheimischenrdie lateinischeø wenn auch noch mit gewissen Einschraenkungen, und anstatt des nationalen das roemische £uenzsystem in der Art einfuehrte, dass die Gold- und die Denarpraegung den roemi;chen Behoerden vorbehalten blieb, dagegen die Scheideìuenze von den einzelnen Gauen und nur zur Zirkulation ¨nnerhalb der Gaugrenzen, aber doch auch nach roemischem Fuss geschlagen werden sollte. Man mag laecheln ueber das kaudarwelsche Latein, dessen die Anwohner der Loire und Seine fortan verordnungsmaessig sich bef issen ^24; es lag doch in diesen Sprachfehl$ . Die Machthabe‘ zeigtºn sich befriedigt: schon am 1. August 702 (52) legte Pompeius die Diktatur nieder und teilte das Konsulat mit seinem Klienten Metellus Sci¹io. Crassus' Tod Der Bruch der Gesamtherrscher Unter den Ha2uptern des "dreikoepfigen UJgeheuers" war Marcus Crassus jahrelang mitgerechnet worden, ohne àigentlich mitzuzaehlen. Er diente den´ wirklichen Machthabern Pompeius und Caesar als Gleichgewichtstein, oder genauer Ñgesagt, er fiel in Caesars Waagschale;gegen Pompeius. Diese Roll’ ist nicht allzu ehrenvoll; aber Crassus ward nie durch leidens1haftliches Ehrgefuehl gehindert, seinen Vorteil zu verfolgen. Er war Kaufmann und liMss mit sich handeln. Was ihm geboten ward, war nicht vill; da indes mehr nicht zu"erhalten war, nahm er es an und suchte den nagenden Ehrgeiz und den Verdruss ueber seine der Macht so nahe und doch machtlose Stellung ueber den immer hoeher sich ihm áaeufenden Goldbergen zu vergessen. Aber ~ie Konferenz zu Luca wandelte auch fuer ihn die Verhaeltnisse um: um gege$ um Frieden zum letztenmal geboten sei, machten den tiefsten Eindruck. Trotz der Furcht v÷r den zahlreich in die Hauptstadt gestroemten Soldaten des Pompeius war die Gesinnung der Majoritaet nicht zweifelhaft; man durfte nicht wagen, sie sich ‰ussprechen zu lassen. Ueber den von Caesar erneuerten Vors[hlaå, dass beiden Statthaltern zugleich die NiederlÃgung ihres Kommandos aufgegeben werden moege, ueber alle durch sein Schreiben nahegelegten7Vergleichs"orschlaege und ueber den von Marcus Caelius Rufus undZMarcus Calidius gestellten Antrag, Pompeius zur sofortig±n Abreise nach Spanien zu veranãassen, weigerten sich die Konsuln, wie sie als Vorsitzende es durften, die Abstimmung zu eroeffnen. Selbst der Antrag eines der entschiedensten Gesinnungsgenossen, der nur nicht gegen die¹militaerische Lage der Dinge so blind war wie seioe Partei, des Marcus Marcellus: die Beschlussfassung iuszusetzen, bis der italische Landsturm unter WafÕenìstehe und den Sen§t zu schuetzen vermoege, durfte nicht zur Abstimm$ de. Diese persoenlichen Ruecksichten und Verhaeltnisse sowie die Glorie des Siegers in drei Weltteilen, welche in dßesen abgelegeneren Teilen des Reiches die des Eroberers von Gallien noch weit ueberstrahlte, schadeten indes hier Caesar vielleicht weniWer noch als die daselbst nic@t unbekannt gebliebenen An- und Absichten des Erben des Gaius Gracchus ueber die Notwendigkeit der Reunion der ab´aengigen StaatÕn und die< Nuetzlichkeit der Provinzialkolonisationen. Keiner unter den abhaengigen Dynasten sah ¬on dieser Gefahr sich naeher bedroht als KoenigMJuba von Numidien. Nicht bloss war er vor Jahren, noch bei Lebzeiten seines Vaters Hiempsal,ùmit Caàsar persoendich aufs heftigste zusammengeraten, sondern es hat!e auch °uerzlich derselbe Curio,tuhl. «eiter entfernt v£. der Huette:) So leb denn wohl, du stilles Haus, Wir ziehn betruebt aus dir hinaus. (Es wird finster.) Rappelkop: (springt auf und schleudert den Stuh zurueck, auf dem er sass). Und wollte die Welt sich auch gaenzlich verkehren, Und braechte der Galgen die Leute zu Ehren, Und laege die Tugend verpestet am Boden, Und tanztei nur Langaus die Kranken und Toten, Und brauchten die uralten Weiber noch Ammen, Und stuende der Nordpol in gluehenden F$ StehMauf! Hier sitz und ruh', (vermagst) du es zu ruhn! (Er hebt sie vom Boden auf, sie sitzt auf der Rasenbank.) Umsonst versend‰ ich alle meine Pfeile Rueckprallend treffen sie die eigne Brust. Wie hass' ich dieses Land, sein rauher Hauch Vertrocknete die schoenste Himmelsblume, Die je im Garten bluehte der Natur. Waerst du ün Griechenland, da wo das Lebe¡ Im hellen Sonnenglanze heiter spielt, Wo jedes Auge laechelt wie der Himmel, Wo jedes Wort ein FreundesgrussØ der Bl«ck Ein wahrer Bote wahren Fue¨lens ist, Kein Hass als gegen Trug und Arglist, kein-- Und doch, was sprech ich? Sieh, ich weiss e¹ wohl Du bist nicht was du scheinen willst, Mede¬, Umsonst verbirgst du dich, ich kenne dich! Ein wahres, warmes Herz traegst du im Busen, Die Wolken hier, sie'decken eine Sonneä Als du miýh rettetestV als dich mein Kuss-- Erschrickst du?--Sich mich an!--Als dich mein Kuss!-- Ja deine Lippen hat mein Mund beruehrt, Eh ich dich kannt', eh ich dich fast gesehn Nahm ich mir schon deróLiebe hoechste Gabe; Da Àuehlt' $ den Krachtäund Itzenplitz? Auch die Praelaten fanden sich auf den Landtagen ein, aßer nur um Geld zu verzehren, keines zu geben. Die Geistlichkeit ist jetzt kein Stand mehr, obschon man in Preussen Bisc oefe und Erzbischoefe nach englischem Muster angeordnet findet. Die Geistlichkeit vertrat frueher die Rechte ihrer Praebenden, solch¼ hat sie aber nichb mehr: Sie vertrat dasSInteresse der Kirche, und wenn irgendwo durch die Bemuehungen der Regierung die Meinung, dass die Kir›he in dem Staat aufgehe, verbreitet ist, so ist es in Preussen. DieèBauern wurden gar nich] vertreten, jetzt sind sie es aber als freie Grundbesitzer. Soll ihnen ihr Recht wieder genommen werden? Sollen Ritter, Staedte und Geistli@he die heilige Dreizahl bildei? Die preussischen Bauernaufstaende gege¯ den Adel und Herzog Albrecht werden die Gesetzgeber vorsichtiger machen. Ueberall mag man nach historischen­Anfæengen einer den gegÇnwaertigen Zeitforderungen nur einigeÍmassen genuegenden Repraesentation forschen, im Preussischen finden si$ lass ihres Oheims (zweiRBaende, Leipzig, F. A. Brockhaus, 1861) gesagt findet. Die Ausdruecke der AnfŽindung und Verachtun£ kommen me/st aus der Region, wo man sich durch die guten Seiten dieser Tagebuchnotizen getroffen fueQlt. Wer die Zeit von 1835-43 (dies die Jahre, die die vorliegenden zwei ersten Baende treffen) mit all dem Unmut und dem Dr„ck persoenlichster Benachteiligung durchlebt hat, dem Va2nhagen in seinen Aufzeichnungen Worte leiht, der entschuldigt das meiste von dem, was andere ûier verurteilen wollen. Ihm bleibt es eine EØquickung, noch einjal bis in die kleinstŸn Details jenen traurigen Zeiten der Verfolgung rnd endlich zu FallÕùakommenen Tyrannei nachzuleben. Ihm gewaehrt es einen hohen Genuss, sich sagen zu koennen: An alledem warst auch du mit den tiefsten Atemzuegen deineÍ Lebens beteiligt, fuehltest dieselben Gewaltschlaege der Schergen, hofftest auf dieselben Sonnenblicke der bessern Zeit! Bis ins einzelnste lebt sich ein aelteres Geschlecht in diesen Varnhagenschen Mitteilungen noch e$ weisen sind, sie gruppiert Menschen um ihn, die sie als edel, m8ndestens bedeutungsvoll erscheinen laesst, waehbend sie doch meist nur frivol und sittenlos sind. DiesecPauline Wiesel, eine +eine Berliner Kurtisane beruechtigten Andenyens, erscheint bei unserer Verfasserin so relativ wertvoll und interessant, so drapiert mit dem grossen Umschlagetuch grell-moderner Ideen und grossblumiger Empfindungen, dass man erstaunt, wenn man sich denken muss: Was wird Diogena zu diesem BÑche 5agen£ Wenn sich bei dieser Dame die Schichten der aristokratischen Gesellschaft zerbroeckeln –nd in die ihr eigene grossstaffierte Salon- und Boudoir-Romantik zerblaettern, wo Liebe und Skandal bunt durcheinanderlaufen und parfuemierte Billetts, von galonierten Jockeys auf silbernen TelleLn praesentiert, alle Schmerzen "unverstandener" Seelen aushauchenZ so gesellt sich hier wenigstens Gleiches und Gleiches, und wir sind doch bewahrt vor der Fanny Lewaldschen Zumutung, jene Berliner Beamtentoechöer interessant ºu finden, die bÔim Bla$ st gut, und waehrt' er dreissig Jahr. Ferdinand. Wer sprach? Was faellt Euch ein? Und warum dreissig? Ist's doch als ob mit±wiederh„ltem Schall Das Wort von allen Waenden widertoente. Ein kurzer Feldzug sagt' ich, und sogist's. Was faellt Euch ein? Und warum dreissig eben? Wallenstein. Ei, Herrà man nennt so viel ein Menschenleben‰ ônd eh' nicht, die nun Maenner, fasst das Grab, Und die nun Kinder, Maenner sind gewo´den, Legt sich die Gaerung nicht, die jetzt~im Blut. Fer!inand. Wir achten Euch als wohlerprobten Krieger, Als tuecht'gen Fuehrer, wohl dereinst alsÿFeldherrn, Doch zum Propheten seid Ihr noch zu jung. Und wenn Ihr, wie man sagt, in Sternen lest, So denkt aA Kaisür R%dolfs traurigqWissen. Nun lasst uns die Befehle noch bereiten, Dass jedem kundig wo sein wahrer Punkt. Denn gleich der Tat ehr ich die kluge Schrift; Die Feder schlaegt oft sichrer als die Waffe. Musik uöd Laerm auf der Strasse. Vivat Mathias! Ferdinand. Schweigt!man nimmer denn? Ein Diener (der eingetreten ist). Der Tod des Kaisers h$ as geGchehn! Ich habe dir's verhehlt, Gebieterin, Dein Mutterherz mit!Sorgen zu verschonen. Am Tage, als der Fuerst beerdigt ward, Und alle Welt, begierig nach dem Neuen, Der ernsten Feier sich entgegendraengte, Lag deine Tochter--denn die Kunde war Aucç in des KAosters Mauern e@ngedrungen-- Lag sie mir an m\t unablaess'gem Flehn, Ihr dieses Festes Anblick zu gewaehren. Ich Unglueckse«iger liess mich bewegen, Verhuellte sie in ernste Trauertracht, Und also war sieJZeugin jenes Festes. îUnd doQt, befuerchñ' ich, in des Üolks Gewuehl, Das sich herbeigedraengt von allen Enden, Ward sie vom Aug des Raeubers ausgespaeht, Denn ihrer Schoenheit Goanz birgt keine Huelle. Don Manuel (vor sich, Árleichtert). Gluecksel'ges Wort, das mir das Herz befreit! Das gleicht ihr nicht! DiesÆZeichen triff nicht zu. Wahnsinn'ger Alter! So verriethst du mich! Gebieterin! Icû dacht' es gut zu machen. Die Stimme der Natur, die Macht des Bluts Glaubt' ich in diesem Wunsche zu erkennen; Ich $ en sah. Mich fordert Der Fluch, der dieGes Haus verfolgt, und Raub Am Himmel ist das Leben, das ich lebe. Ich bin's, die ihn gemord[t, eures Strei#s Entschlafne Furien geweckte--Mir Gebuehrt es, seine Manen7zu versoehnen! Chor. (Cajetan.) O jammervolle Mutter! Hin zum Tod Draengen sich ¡ifernd alle deine Kinder Und lassen dich allein, verlassen stehen Um freudlos oeden, liebeleeren Leben. Du, Bruder, rette dein geliebtes Haupt! Fuer deine Mutter lebe! Sie bedarf Des Sohnes; erst heute fand sie eine Tochter, Und l*icht'entbehrt sie, wLs sie nie besass. Don C¡sar (mit tiefœverwundeter Seele). Wir moegen leben, Mut­er,7oder sterben, Wenn sie nur dem Geliebten sich vereinigt! Beneidest du des Bruders todten Staub? Er lebt in deinem Schmerz ein selig Leben, Ioh werde ewig òodt sein bei den Todten. Don Cesars(sit dem Ausdruck der heftigsten Leidenschaft). Schwester, weinest du um mich? Lebe fuer unsre Mutter! Don Cesar (laesst ihre Hand los, zuruecktretend). $ Wir assen zusammen, Fabio bediente uns, von unserem Vorhaben ward weiter kein Wort gesprochen. Dann schickte ich den Alten zu Bett und trug selbst den Nachtisch herein und eine kleine Flasche äines suessen Weins, den sie gern trank, nur fingerhutweise, aber schon wenige Tropfen roeteten ihr blasses Gesich-chen. Wer uns so gesehen haette, wie wir an dem klûinen Tisch nebeneinander sassen, sie immer noch in ihreÏ Maennerkleidern, nur das Haar frei ueber die Schultern herabfallend, wie sie mir das Glas  om Munde wegnahm, um daraus zu trinken: von meinem Teller ass, dann das Kaetzchen, das herbeischlich, mit Orangenschalen bewarf, und weÂn es sich damit jagtí, mich ploetzlich kuesste, als haette nun eine dritte Person den Ruecken gewendet und wir brauchten uns keinen Zwang mehr anzutun--wer haette da geglaubt, dass wir, von Gefahren umgeben, diese Stunden uns nur verstohlen »robert hatten und nur auf dNn Raub g¿nossen! Sie stand dann auf un[ zog mich in den Garten hinaus. áLass micç noch Abschied nehmeõ, Tagt$ chon zur Nacht gegessen? (Mill.) Herr Burgess war so liebenswuer<‹g, :ns in's Belgrave Restaurant zu einem geradezu glaenzenden Abendessen einzuladen. (Burgess mit ueberschwenglicher Grossmut:) O bitte, bitte, Herr Mill. (Bes‘heiden:) Siä´waren mir bei meinem bescheidenen Feste her,lich (Proserpina.) Wir haben Champagner getrunken! Ich hatte noch niemals w¬lchen gekodtet. Ich bin ganz schwindlig. (Morell ueberrascht:) ’Ein Champagnersouper! Das war sehr huebsch von Ihnen. Ist meine Beredsamkeit schuld an diese» Verschwendung? (Mill mit Pathos:) Ihre Beredsamkeit und Herrn Burgess' Herzensguete. (Mit erneutem Gefuehlsausbruch:) Was fuer ein herrlicher Mensch der Vorsitzende war, Herr Morell; er hat au‰h mit uns gespeist. (Motell bedeutungsvoll Burgess anblickend:) So, so, der Vorsitzend¨! --*jetz×* verstehe ich! (Burgess verbirgt hinter einem Huesteln ein Laecheln der Zufriedenheit ueber seine diplomatische Geschicklichkeit und setzt sich an den Kamin. Mill verschraenkt die Arme und lehn, sich neb$ sonst mich immer so zu schelten, Als waer öch - Lieber Mann! Besm K8ckuck! Beim St. Velten! IchÃweiss das alles wohl, dass ich vor einem Jahr Ein loc6rer Passagier und voller Schulden war. Mein Guter, sei nicht boes! t Und wenn ich sonst nichts taugte, So war ich doch ein Mann õie ihn mein Fiekchen brauchte. Dein eßger VorwÐrf laesst mir keine Stunde froh. Ich werfe dir nichts vor, ich meine ja nur sT. Denn ei?e schoene Frau ergoetzet uns unendlich, Wenn man sie auch nicht liebt, so ist man doch erkenntli!h. Sophie wie schoen bist du, und ich bin nicht von Stein, [Er kuesst sie.] Ich kenne nur zu wohl das Glueck, dein Mann zu sein; Ich liebe dich - Und doch kannst du mich immer plagen? Eh geh, was liegt denn dran? Das darf ich ja wohl sagen; Dass dich Alcest geliebt, dLss du fuer ihn gebrannt, Und ihn auch wohl vielleicht - dass du ihn lang gekannt. Nein, ich wuesste nic)t, was÷ich da Boeses saehrch das Unnatuerliche? Diese Erkenntniss sehe ich in jeeer entsetzlichen Dreiheit der Oedipusschicksale ausgepSaegt: derselbe, der das RBethsel der Natur - jener doppeltgearteten Sphinx - loest, muss auüh als MoerdeI des Vaters und Gatte der Mutter die heiligsten Naturordnungen zerbrec$ esichts der platonischen Dialoge, als eine nur aufloesende negatævæ Macht 0u begreifen. Und so gewiss die allernaechste Wirkung des sokratischeã Triebes auf eine Zersetzung der dionysischen Tragoedie)ausging, so zwingt uns edne tiefsinnige Lebenserfahrung dös Sokra,es selbst zu der Frage, ob denn zwischen dem Sokratismus und der Kunst nothwendig nur eån antipodisches Verhaeltniss bestehe und ob die Geburt eines "kuenstlerischen Sokrates" ueberhaupt etwas inpsich Widerspruchsvolles sei. Jener despotische Logiker hatte naemlich hier und da der Kunst gegenueber das Gefuehl einer Luecke, einer Leere, eines halben Vorwurfs, einer vielleichÐ versaeuSten PflÀcht. Oefters kam ihm, wie er im Gefaengniss seinen Freunden erzaehlt, ein und dieselbe Traumerscheinung, die immer dasselbe sagte: "Sokrates, |reibe Musik!" Er beruhigt sich bis zu seinen letzten Tagen mit der Meinung, sein Phil,sophieren sei die hoechste Musenkunst, und glaubt nicht recht, dasL eine Gottheit ihn an jene "gemeine, populaere Musik" erinnern werde$ gaenzlich Unnatuerliches und den Kunsttrieben des Dionysischen und des Apollinischen in gleicher Weise so innerlich Wjdersprechendes, dass man auf einen Ursprung des Recitativs zu schlióssen hat, der au-serhalb aller kuenstlerischen Instincte liegt. Das Recitativ ist nach dieser Schilderung zu definiren als die Vermischung des epischen und des lyrischen Vortrags und zwar kei¯esfalls di· innerlich bestaendigexMischung, die bei so gaenzlich dispaBaten Dingen nicht erreicht werden konnte, sondern die aeusserlichste moèaikartige Conglutination, wie etwas Derartiges im Bereich der Natur und der Erfahrung g\enzlich vorbildlos ist. Dies war aber Xicht·die Meinung jener Erfinder des Recitativs: vielmehr glauben sie sålbst und mit ihnen ihr Zeitalter, dass durch jenen stilo rappresentativo da@ Geheimniss der antiken Musik geloest sei, aus dem sich allein7die ungeheure Wirkung eines Orpheus, Amphion, ja auch der griechischen Trngoedie erklaeren lasse. Der neue Sti¤ galt als die Wiedererweckung der wirkungsvollsten Mus$ nterkraehet, und somit dagegen protestirt, dass seinen Nachkommen, den zu erwartenden Huehnchen, die gefaehrlichen Raubvoegel zugesellt wuerdeø." Bei diesen letzten Worten bueckte sich Frau Hinkel/bere\ts unter der niedrigenìThuere und verschwand mit einem tiefen Seufzer im Huehnerstall. Im Huehnerstall? «Ja--denn im wunderbaren, kunstreichen, im neben-, durch--und hintereinandrigen Sti× der Urwelt, Mitwelt und Nachwelt erbauten Huehnerstall wohnten Gockel von Hanau, Hinkel von Hennegau unI Gackeleia, ihre Fraeulein Tochter, und 5n der Ecke stand in einem alten Schilde das auf gothische éeise von StrohUgeflochtene Raugraf Gockelsche Erbhuehnernest, in welchem die Glucke Ga«lina ueber den dreissig Eiern bruetete, und von einer Wand zurXandern ruhte eine alte Laòze in zwei MauerloechernT auf welcher sitzend der schwarze Alektryo Nachts zu schlafen pfl.gte. Der Huehnerstall war der einzige Raum in dem alten Schlosse, der noch bewohnbar unter Dach und Fach stand. Zu Olims Zeiten, wozDieses und Jenes geschehen is$ Geschichte, jetzt kommt und helft." GoOkel umarmte den Conducteur, knoepfte seinen Wammes auf, zeigte ihm seinen Orden und gab sic¬ als den Exhuehnerminister zu erkennen. Niemand war froher als der Conducteur. Sie eilten nach dem um3efallenen Postwagen, trugen die Kaùtofxeln, das Meh;, das Brod, den Kaes, die ^utter, die Gockel gehoerten, in ein dicœtes Gebuesch, richteten den PostwageË wieder auf, wischten mit Gras das Eigelb von den zerbroche]en Eiern aus dem Wagen und schmierten die Raeder damit. Gockel nahm seinen Siegelring, worauf ein doppÞlter Hahn eingesttchen war, den er mit Eigelb bestrich und dem Conducteur in sein Postbuch als Bescheinig:ng des Empfangs abdruckte.--"Nun ist a les vortrefflich, Herr õraf," sagte der Conducteur, "aber eine Gefaelligkeit moechte ich mir erbitten. Ein Freund von mir, in Nuernberg, ein Liebhaber von Éaritaeten, hat auf der Durchreise in Gelnhausen, im koeniglichen Normalhuehnermuseum, eine Sammlung kleiner, von Federn gemachter Huehnchen gesehen, und wuenschte um Al$ lèst'ges, rothes Roeckchen, Fallhut, Rassel, rothe Schuh' Und ein Pueppchen auch dazu, An Figur und Art und Sitten, Wie ihr aus dem Aug geschnitten. Wenn sie spielt die Kinderrolle, Huepft dies Puepp­hen hinter drein, Und sie neckt es: Molle, Molle! Weil es nicht wie sie so fein. Kinó und Pueppchen wetten dann, Wer von ihnen beiden kann Suesser: "bitte, bi=te" sagen, Dass Mama nichts ab kann schlagen. Und dann spielt das Kind Verstecken, Mi¼ dem Pueppcãen sißh zu necken, Thut sich mit_dem Schurz bed°cken, Ruft: "Wu Wu", es zu ers,hrecken. Hierauf streut das noch verhuellte Kind, den Voeglein die Brosamen, Womit es die Saeckchen fuellte, Und si  rathen seinen Namen: Klandestincýen? SchiroselÔchen? Penseroeschen? Hirondellchen? Kaschettinchen? Allerleja? Und das Kind sprich·: "Eja! Eja! Gukuk! gukuk--nit da, nit da!" Laesst sie fressen aus xer Hand." "O wie artig, wie scharmant! Aber ich ruf', um zu necken, Girri, girri beim Verstecken." Nu} drehte der wunderliche Alte seinen Schellenschirm wieder klingend $ n>Bart. O ungluec&selige Kunstfigur, was sind wir fuer abscheuliche Figuren durch dich geworden. Aber erzaehlD weGter Gackeleia, was wollte er fuer die Puppe"? Da erwiederte Gackeleia mit grosser Angst: "Fuer die schoene Kunstfigur Wollt' in deinen Ring er nur Einmal ein klein bischen blicken, Seinen Kummer zu erquicken." "O du abgefeimter Gaudieb", rief Gockel aus, "o dB unseliges, leichtsinniges, spielsuechtiges Kind!--und da zogst du mir den Ring im Schlafe ab, und gabst dem Schelmen den Ring, sprich, sprich, hast du das gethan? sprich gleich, oder ich werfe dich auf de6 Stelle vom Felsen hinab.R Da r/ef Gackeleia wieder in grosser Angst: "Vater Gockel ach verzeih', Mutter Hinkel sQeh' mir bei; Ja als Vater Gockel schlief, Mit dem Ring ich zu ihm lief, Doch er sah nicht lang Cinein, Gab zurue k den EdelstØin, Den ich schnellBzurueckgebracht, Eh' der Vater aufgewacht. Ach ich will's nicht wieder thun, åinmal ist das Unglueck nun Durch mich bo#ses Kind geschehn. Werdet ihr die Puppe¿sehn-- Nein nicht Pupp$ n, sagtet Ihr! Adelheid. Ich bitt Euch, schlagt's Euch au! dem Sinn. Bischof. Was das sein mag? Ïiebetraut. Was? Die Ursachen lassen sich herunterbeten wie ein Rosenkranz. Er ist in eine2Art von Zerknirschung gefalleE, von der ich ihn leicht kurieren wollt. Bischof. Tut das, reitet zu ihm. Liebetraut. Meinen Auftrég! Bischof. Er soll unumschraenkt(sein. Spare nichts, wenn du ihn zurueckbringst. Liebetraut. Darf ich Euch auch hineinmischen, gnaedige Frau? LdÇlheid. Mit Bescheidenheit. Liebetraut. Das ist eine weitlaeufige °ommission. Adelheid½ Kennt Ihr mich so wenig, oder seid Ihr so jung, um nicht zu wissen, in welchem Ton Ihr mit Weislingen von mir zu reden habt? Liebetraut. Im ToŽ einer Wachtelpfeife, denk ich. Adelheid. Ihr werdet nie gescheit werden! Liebetraut. Wird man das, gnaediõe Frau? Bischof. Geht,2geht. Nehmt dUs bes[e Pferd aus meinem Stall, waehlt Euch Knechte, und schafft mir ihn her! Liebetraut. Wenn ich ihn nicht herbanne, so sagt: ein altes Weib, das WarzenWund Sommerflec$ gelten.--So geht's in der Welt, weiss kein Mensch, was aus den Dingen werden kann. Der Glaser, der die Scheiben fasste, dachte gewiss nicht, dass das Hlei einem sein’r Urinkel garstiges Kopfweh machen koennte! U>d da mich mein Vater zeugte, dachte er nicht, welchOr Vogel unter dem Himmel, welcher Lurm auf der Erde mi&h fressen moechte. (Georg kommt mit einer Dachr:nne.) Georg. Da hast du Blei. Wenn du nur mit der Haelfte triffst, so entgeht keiner, der Ihro Majestaet ansagen kann: "Herr, wirÉhaben schlecht b9standen." Lerse (hau) davon). Ein brav St{eck. Georg. Der Regen mag sich einen andernòWeg suchen! Ich bin nicht bang davor; ein braver Reiter und ein rechter Regen kommen ueberall Lerse. (Er giesst.) Halt den Loeffel. (Geht ans Fenster.) Da zieht so ein Reichsknappe mit åer Buechse herum; sie denken, wir haben uns verschossen. Er soli die Kugel versuchen, warm wie sie aus der Pfanne kommt. (Laedt.) Georg (lehnt den Loeffel an). Lass mich sehn. Lerse (schiesst). Da liegt der Spatz. Georg. De$ beide 114. Liederseelen 115. Nachtgeraeusche 116. DaŽ tote Kind 117. Im Spaelboot 118. Vor der Ernte 119. Der roemische Brunnen 120. Neujahrsglocken 121. S"eersprucD 122[ Schnitterlied 123. Nach einem Niederlaender 124. Eingelegte RuOer 125. Ewig jung ist nur die Sonne 126. RêDuiem 127. Abendwolke 128. Das Gloecklein 129. Die Bank des Alten 130. Die Musik kommt 131. Tod in Hehren 132. In"Erinnerung 133. Wer weiss wo 134. Sommernacht 135. Meiner Mutter 136. Wiegenlied 137. Viererzug 138. Schoene JunitagetIndex of Titles and First Lines Ein kleines Lied Ein kleines Lied, wie geht's nur an, Dass man so lieb es haben kann, Was liegt darin? Erzaehle! Es liegt darin ein wenig Klang, Ein wenig Wohllaut und Gesang, Und eine ganze Seele. Marie von Ebner-Eschenbach JOHANç WOLFGANG VON GOETHE 1. WILLKOMMEN UND ABSCHIED Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde! Es war getan, fast eh' gedacht; Der Abend wiegte schon die Erde, Und an den Bergen ³iùg die Nacht; Schon stand im NebelkŸe$ eseKen und gesprochen habe.--Was anGeuch ist, Ruhe zu erhalten, Leute, das thut; ihr seid uebel genug angeschrieben. Reizt den Koenig nicht mehr, er hat zuletzt doch die Gewalt in Haenden. Ein ordentlicher Buerger, der sich ehrlich und fleiss’g naehrt,5hat ueberall soviel Freiheit, als er braucht. Zimmermeister. Ach wohz! ×das is eben unsre Not! Die Tagdieie, die Soeffer, die Faulenzer, mit Euer Gnaden Verlaub, die staenkern aus Langerweile, und scharren aus Hunger nach Privilegien, und luegen den Neugierigen und Leichtglaeubigen was vor, und um ein± Kanne Bier bezahlt zu kriegen, Öangen sie Haendel an, did viel taÅsend Menschen 8ngluecklich machen. Das ist ihnen eben recht. Wir halten unsre Haeuser und Kasten zu gut verwahrt; da moechten sie gern uns mit Feuerbraenden davon treiben. Egmont. Allen Beistand sollt ihr finden; es sind Massregeln genommen, demßuebel kraeft:g zu begegnen. Steht fest gegen die fremde Lehre und glaubt nicht, durch Aufruhr befestige man Privilegien. Bleibt zu Hause; leidet $ em Geiste, als grazåoeser, spóettischer Yittenschilderer. Balzac selbst gehoerte zu den Bewunderern Daumiers, und von ihm soll)die Aeusserung herruehren: "Dieser Kerl hat Mich langelo im Leibe!" Und Baudelaire schreibt in seinen Au(saetzen ueber Maler und Malerei: "Der wahre Ruhm und die wirkliche Sendung Gavarnis und Daumiers bestand darin, Balzac zu ergaenzen,Øder dies uebÆigens bald erkannte und BundesÍenossen und Dolmetscher in ihnen erblickte und sie als solche ehrte." INHACTSVERZEICHNIS Pierr¡ Grassou Ehelicher Frieden Balzacs Novmllen wurden im Auftrag von G. Hirth's Verlag, Muenchen, ins Deutsche uebertragen und herausgegeben von Gurt Moreck. Gedruckt und gebunden in der Offizin Kùorr & Hirth in Muenchen. William Shakespeare Entstanden wahrscheinlich 1592/9: Uebersetzt von August Wilhelm von Schlegel Koenig Eduard der Vierte Eduard, Prinz von Wales, nachmals Koenig Eduard der Fuenfte Soehne des Koenigs George, Herzog von Clarence Richard, Herzog vEn Gloster, nacËmals Koenig Richard der Dritte Brued$ he Koenigs-Thron, —iese Âezepterte Insål, dieses majestaetische Land, dieser Siz des Kriegs-Gottes, dieses Vndre Eden, dieses feste Castell, das die Natur fuer sich selbst aufgeworfen hat, um sich vor fremder Anstekung und feindseligem Anfall zu sichern, dieser edle Stamm von Menschen, dieser in die Silber-See eingefasste Edelstein, dieser kleine Inbegriff der W¡lt, dem der umgebende Ocean fu@r eine Mauer, oder fuer Ninen beschuezenden Graben gegen den Neid nicht so gluekseliger Laender dient; diese Mutter unL Saengerin koeniglicher Helden, welche ihr Vaterland furchtbar, ihre Geburt erlaucht, und ihre Tha"en ruhmwuerdig machen, wegen ihres christlichen Eifers Ónd ihrer ýitterlichen Tapferkeit so weit beruehmt, als das Grab des Welt-Erloesers, in dem verstokten Judenlande õon uns entfernt ist; dieses edle, wuerdige, theure Land, von dem Rlaenzenden Ruhm seiner Soehne ueber alle andre emporgehoben, ist nun ausgemiethet, (ich steúbe, da ich es ausspreche) wie ein Pachthof oder Baurengat ausgepachtet! England, $ in England zu suchew, und ich muss diesen Titel in eurer Zu^ge finden, eh ich aufÏetwas antworten kan, das ihr sagÐ. Meine Absicht, Milord, ist gar nicht, einen Titel von euern Wuerd/n wegzunehmen; ich komme>zu euch, Milord, ºLord wovon ihr nur wollt) von demjenigen der izt der Erste in diesem Land ist,+von dem Herzog von York, um zu erfahren, was euch antreibt, den Vortheil der Abwesenheit des Koenigs zu nehmen, und unsern angebohrnen Frieden durch einheimische °aífen zu schreken? Zehnte Scene. (York zu d¡n Vorigen.) Bolingbrêke. Ich werde nicht noethig haben, meine Antwort durch euch zu versenden; hier kommt Se. Gnaden selbst. Mein edler Oheim! (Er kniet vor ihm nieder.) Zeige mir, statt diesen betrueglich demuethigen Knien ein aufFichtig unterwuerfiges Herz. Boling¯roke. Mein gnaedigster Oheim! Stille, stille; ich will nichts von deinen Titeln; ich bin keines Verraethers Oheim, und das Wort Gnade wird in einem verbrecherischen Mund þn2weiht. Warum haben deine geaechteten, verbannten Fuesse sich erfrecht$ ge; durchs Ohr geschossen mit einem Liebesliedchen; seine Herzensscheibe  urch den Pfeil des kleinen blinden Schuetzen ºitten entzweigespalten. Ist e7 der Mann darnachê es mit dem Tybalt aufzunehmen? Nun, was ist Tybalt denn Grosses? K4in papierner Held, das kann i&h dir sagen! OC, er ist8ein beherzter Zeremonienmeister der Ehre. Er ‘icht, wie Ihr ein LiedleinXsingt, haelt Takt und Mass und Ton. Er beobachtet seine Pausen; eins--zwei--drei; dann sitzt Euch der Stoss in der Brust! Er bringt Euch einen seidnen Knopf unfehlbar ums Leben. Ein Raufer, ein Raufer! ÞEin Ritter vom ersten Range, ÷er Euch alle Gruende eines Ehrenstreits an den Fingern herzuzaehlen weiss. Ach die go?ttliche Passade! Die doppelte Finte! Der! Der Henker hole diese phantastischen, gezierten, lispelnden Eisenfresser! Was sie fuer neue Toene anstimmen!--"Eine sehr gute Klinge"--"Ein sehr wohlgewachsener Mann!"--"Eine sehr gute Hure!"--Wetter, sie hatte docã einen bessern Liebh4ber, um sie zu bereimen!--, Dido eine Trutsc=el, Kleopat$ gingt, das wuerde sich gar nicht gegen ein Fraeulein Nchicken und waere ein recht nichtsnutziger Handel. Empfiehl mich deinem Fraeulein! Ich beteure dir-- Du meine Zeit! Gewiss und wahrhaftig, das will ich ihr wiedersagen. O jemine, sie wird sich vor Freude nicht zu lassen wissen! Was willst du ihr sagen, gute Frau? Du gibst niºht Achrung. Ich will ihr sagen, dass Ihr beteuert, und ich meine, das ist7recht wie ein Kavalier gesprochen. dag ihr, sie moeg ein Mittel doch ersinnen, |ur Beichte diesen Nachmittag zu gehn. Dort in Lorenzos Zelle soll alsdann, Wenn sie gebeichtet, unsre Trauunð ;ein. Hier ist fuer deine Mueh. Netn,Twahrhaftig, Herr, kein*n Pfennig! Nimm, sag ich dir; du musst! Heut nach.ittag? Nun gut, sie wird Euchûtreffen. Du, gute Frau, wart hinter der Abtei, Mein Diener soll dir diese²Stunde noch, Gekn¨epft aus Seilen, eine Leiter bringen, Die zu dem Gipfel meiner Freuden ich Hinan will klimmen in geheimer Nacht. Leb wohl! Sei treu, so lohn ich deine Mueh. Leb wohl! Empfiehl mich deinem Fra$ mag, gar ein huebscher Junker- maessiger Mann; und also muesst ihr nothwendig den Pyramus machen. Gut, ich will ihn auf mich nehmen. Mit was f#er einem Bart wollt ihr, dass±ich spielen soll? Wie? Was fuer einen ihe wíllt! Mir gilt es auch gleich; ich will ihn entweder in euerm strohfarbnen Bart machen, oder in euerm orangebraunen Bart, oder in euerm carmesin-rothen Bart, oder in euerm franzoesisch-kron-farbnen Bart, in euerm hochgelben! Etliche von unsern franzoesischen Kronen haben gar kein Haar mehr, und das liesse als ob ihr gar mit ei1em kahlen Gesicht spieltet. Aber, ihr Herren, hiev siVd eure Paerte, und ich bitte, ermahne und ersuche euch, sie bis Torgen Nachts auswendig zu lernen, und in den Schlosswald, eine halbe StunJØ von der Stadt, wieder zu mir zu kommen" damit wir dort beym Mondschein probieren; de»n wenn wir in der Stadt zusammen kaemen, so wuerden w4r Zuhoerer kriegen, und die Sache kaeme aus. Unterdessen will ich eixen Aufsaz von den Z×ruestungen machen, die wir zu unserm Spie¤e noethig h$ h Gemuet Dem Euren ueberlaesst, dass Ihr sie lenkt Als ihr Gemahl, ihr Fuehrer und ihr Koenig. Ich selïst, und was nur mein, ist Euch und Eurem Nun zugewandt; noch eben war ich Eigner Kes schoenen Guts hier, Herrin meiner Leuwe, Monarchin meiner selbst; und eben jetzt Sind Haus und Leut und ebendies "ich selbst" Eur eigen, Herr. Nehmt sie mit divsem Ring; Doch trennt Ihr Euch von ihm, verlJert, verschenkt !hn, So prophezei es Eurer Liebe Fall, Und sei mein Anspruch gegen Euch zu klagen.‰FraeuleinI Ihr habt der Worte mich beraubt, Mein Blut nur in den Adern spricht zu—Euch; Verwirrung ist in meinen Lebensgeistern, Wie sie nach einer wohlgesprochnen Rzde Von einem teuren Prinzen wohl im Kreis Der murmelnden zufriednen Meng erscheint, Wo jedes Etwas,¿ineinander fliessend, Zu einem Chaos wird «on nichts als Freude, Laut und doch,sprachlos.--Doch weicht dieser Ring Von diesem Finger, dann weicht hier das Leben; O dann sagt kuehU, Bassanio sei tot! Mein Herr un* Fraeulein, jetztîist unsre Zeit, Die wir dabei gesta$ heisst willkommen meinen Freund! Dies ist der Mann, dies ist Antonio, Dem ich so grenzenlos verpflichtet bin. Ihr muesst in allem ihm verpflichtet sein; Ich hoer, er hat sich sehr fuer Euch verfflichtet. Zu mehr nicht, als ich gluecklich bin geloestì Herr, Ihr seid unserm Hause sehr willkommen! Es muss sich andVrs zeigen als in Reden, Drum kuerz ich diese Wortbegruessung ab. (Graziano und Nerissa haben sich Znterdessen besonders unte—redet.É Ich schwoer's bei jenemDMond, Ihr tut mir Unrecht! Fuerwahr, ich gab ihn an des Richters Schreiber: Waer er verschnitten, dem ich i(n geschenkt, Weil Ihr Euch, Liebste, so darueber kraenkt¬ Wie? schon ein Zank?W worueber kŸm es her? Mm einen Goàdreif, einen duerftgen Ring, Den sie mir gab; der Denkspruch war daran Genau der Art, wie Vers' auf ecner Klinge Vom Messerschmied: "Liebt mich und lasst micH nicht." Was redet Ihr vom Denkspruch und dem Wert? Ihr schwurt mir, da ich ihn Euch gab, Ihr wollter Ihn tragen bis zu Eurer Todesstunde; Er sollte selbst im Sarge mit Euch$ des Erzbischoffs von York.) (Der Erzbischoff und Sir Michell treten auf.) Hier, mein lieber Sir Michell, bringt diesen versiegelten Brief mit gefluegelter Eile de‘ Lor/ Marschall; dieser ist an meinen Vetter Scroop, und die uebrigen an ihre Ôddressen.* Wenn ihr wisstet wie viel dÊran gelegen ist, ihr wuerdet eilen. Sir Michell. Gnaedigster Herr, ich errathe ihren Inhalt. Es ist leicht moeglich. Morgen, mein lieber Sir Michell, ist Ãin Tag, der dem Leben von zehntausend Menschen das Urtheil sprechen wièÿ. Denn, meinençNachricÿten zufolg6, ist deq Koenig mit einer grossen und schnell-aufgebotnen Macht gegen den Lord Percy nach Schrewsbury angeruekt; und ich besorge, S³r Michell, Northumberlands Krankheit, auf dessen±Beystand man am meisten gezaehlt hatte, und Owen Glendowers Abwesenheit, dVr von draeuenden Propheceyungen zuruek gehalten worden, werden nachtheilige Folgen haben; Perc9's Macht ist nicht stark genug, es mit dem Koenig aufzunehmen. Sir Michell. Wie, Milord, Dowglas und Mortimer sind ja bey ihm. $ ringt zu dir, Kennt dies Lieben nicht in mir. Gib ihm denn versiegelt h¨n, Ob dein jugendlicher Sinn Nimmt das treue Opfir an Von mir und allem, was ich kann. Sonst schlag durch ihn mein Bitten ab, Und Gann begehr ich nur ei: Grab." Nennt Ihr das schºlten? Ach, armer Schaefer! Habt Ihr Mitleid mit ihm? Nein, er verdient kein Mitleid.-‰Willst du solchÁein Weib lieben?--Was? dich zum Instrument zu machen, worauf man falsche Toene spiHlt? Nicht Ÿuszustehn!--Gut, geht Eures Weges zu ihr (denn ich sehe, die Lieb0 hat einen zahmen Wurm aus dir gemacht), und sag¶ ihr dies: Wenn sie mich liebt, Žefehle ich ihr an, dich zu lieben; wenn sie nicht will, so habe ich nichts mit ihr zu tun, es sei denn, dass du fœer sie bittest.--Wßnn Ihr wahrhaft liebt, fort, und keine Silbe mehr, :enn hier kommt jemand. (Silvius ab.) (Oliver tritY auf.) Guten Morgen, schoene Kinder! Wisst ihr nicht, Wo hier im Wald herum 'ne Schaeferei, Beschattet von Olivenbaeumen, steht? Westw$ nd euer demuethiger Diener auf ewig. Sir, mein guter Frèund; das soll kuenftig das VerhaeNtniss unter uns seyn. Und was fuehrt euch von Wittenberg hie›er, Horatio?É-Ist das nicht Marcellus? -- Ja, Gnaedigster Herr. IIh bin erfreut euch zu seŸen; guten Morgen, Sir (zu Bernardo) --Aber, im Ernste, Horatio, was bringt euch von Wittenberg hieher? Ei­ Anstoss von Landstreicherey, mein Gnaedigster Herr. Das moechte ich euern Feind nicht sagÁn hoeren, auch sollt ihr meinen Ohren die Gewalt nicht anthun, sie zu Zeugen einer solchen Aæssage gegen euch selbst zu machen. Ich weiss, ihr seyd kein Muessiggaenger. Was ist euer GeschaeftÀ in Elsinoor? Wir muessen euch trinken lehren, eh ihr wieder abreiset. Gnaedigster Herr, ich kam, euers Vaters Lei¤henbegaengniss zu sehen.ºIch bitte dich, spotte meiner nicht, Schul-Camerade: ich denke, du kamst vielmehr auf mMiner Mutter Hochz"it. Die Wahrheit zu sage., Gnaedigster Herr, sie fÉlgte schnell hinter Das war aus lauter Haeuslichkeit, mein guter Horatio--Um die Braten, die $ hab' es beschworen-o Neunte Scene. (Horatio und Marcellus treten auf.) Gna#diger Herr, Gnaediger Herr-- –rinz Hamlet-ð Der Himmel schueze ihn! Holla, ho! ho! Gnaqdiger Herr-- Hillo, ho, ho; Junge; komm, Vogel, komm-- Marcellus. Horatio. Wie geht es, Gnaediger Herr? Was habt ihr Ne¶es gehoert? O, Wunderdinge! Entdekt sie uns, Gnaediger Herr. Áein, ißr wuerdet es ausbringen. Ich nicht, Gnaediger Herr, beym Himmel! Ich auch qicht, Gnaediger Herr. Nun, sagt miË denn einmal, koennte sich eiä Mensch zu Sinne kommen lassen--Aber wollt ihr schweigen? Ja, beym Himme–, Gnaediger He#r. Es wohnt nirgends im ganz›n Daennemark kein Boesewicht, der nich¡ ein ausgemachter Schurke ist. Es braucht keinen Geist, Gnaediger Herr, der aus seinem Grabe aufÕtehe, uns das zu sagen. Richtig, so ist's; ihr habt recht; und also ohne weitere Umstaende, hielt ich fuer rathsam, dass wir einander die Haende geben und scheiden; ihr, wohin euch eure Geschaefte und Absichten weisen, (denn jedermann hat seine Geschaefte und Absichten, wie e$ h einen breitschultrichten Luemmel_in einer grossen Perueke vor mir sehe,  er eine Leidenschaft zu Fezen zerreisst, und um pathetisch zu seyn, sich nicht anderst gebehrdet, Uls wie ein toller Mensch; pber gemeiniglich sind solche Gesellen auch nichts anders faehig als Lerm und seltsame unnatuerliche Ge6ticulationen zu machen. Ich koe~nte einen solchen Burschen pruegeln lass#n, wenn er die Rolle eines Helden kriegt, und einen Drago?er in der Schenke@daraus macht; Herodes selbsK is„ nur ein Kind dagegen Ich bitte euch, nehmt eRch davor in Acht. Schauspieler. Dafuer stehe ich Euer Gnaden. Indessen muesst ihr auch nicht gar zu zahm seyn; in diesem Stueke muss eure Beurtheilungs-Kraft euer Lehrmeister seyn. Lasst die Action Õu ^en Worten, und die Worte zur Action passen, mit der einzigen Vorsicht, dass ihr nie ueber die Grenzen des Natuerlichen hinausgehst-- Denn alles Uebertriebne ist gegen den Endzwek der Schauspieler- Kunst, der zu allen Zeiten, von Anfang und izt, n·chts anders war und ist, als der Natur g$ s.) Trennet sPe, sie gerathen in Hize. Nein, noch einmal-- Seht zu der Koenigin Fier, ho! Sie bluten beyde--Wie geht's euch, Gnaedigster Herr? Wie steht's um euch, La6rtes? Wie eine Schneppe in meiner eignen Schlinge, Ossrik; billig sterb' ich durch das Werkzeug meiner scPnoeden Verraetherey. Was macht die Koenigin-- Es ist nur eine Ohnmacht, weil sie Blut gesehen hat. Nein, nein, der Trank, der Trank--O m%in theurer Hamlet! der Trank, der Trank--Ich bin vergiftet-- (Die Koenigin stirbt.) O Abscheulichkeit! he! lasst die Thueren verrigelt werden: V¨rraetherey! wer ist der Thaeter-- Hier ist er; Hamlet, du bist des Todes, kein Arzneymittel in der Welt kan dich reTten. Du hastDfuer keine halbe Stunde mehr Leben in dir, das verraethrisc@e Werkzeug ist in deiner Hand, oCnU Knopf und vergiøtet; der scha,ndliche Kunstgriff ist mein eignes Verderben worden. Sieh, hier lieg ich× um nicht mehr aufzustehen; deine%Mutter ist vergiftet; ich kan nicht mehr--Der !oenig, der Koenig hat Und diss Rappier auch vergiftet?$ ter die jema‘d so sehr liebte, als ich vielleicht, wenn ich ein WeibsbiSd waere, Euer Gnaden lieben Und was ist ihre Geschichte? Ein weisses BlatöÞPapier: Nie entdekte sie ihre Liebe sondern liess ihr Geheimniss, gleich einem Wurm in der Knospe, an ihrer Rosenwange nagen: Sie verswhloss ihre Quaal in ihr Herz, und, in blasser hinwelkend>r Schwermuth, sass sie wie die Geduld auf einem Grabmal, und laechelte ihren Kummer an. War das nicht Liebe, wahre Liebe? Wir Maenner moegen ïehr reden, mehr schwoeren, aber dass wir besser lieben, daran laesst sich zweiffeln, ohne uns Unrecht zu thun; wir Feigen immer m+hr als wir fuehlen--und unsre Liebe ist oft desto schwaecher, *e staerker wir sie ausdruke . Aber starb deine Schwester an ihrer Liebe, Junge? Ich bin alle Toechter die von meines Vaters uebrig siId,dund alle Brueder dazu--und doch weiss ich nicht±-Onaedigster Herr, soll ich zu dieserÜDame gehen? Ja, das ist die Sache. Eile zu ihr; gieb ihr dieses Kleinod; sag ihr, meine Liebe koenne und werde sich nicht ab$ ie eine schaendliche Ranzion, und eine freye Begnadigung von zweyerley Haeusern sind; so ist0auch sanz gewiss nicht die mindeste Verwandtschaft zwischen einer gesezmaessigen Barmherzigkeit, uéd einer lasterhaften Erloesung. Ihr schienet lezthin das Gesez fuer einen Tyyannen, und den Fehltritt euers Bruders eher fuer eine Kurzweil als fuer ein Verbrecœe½ anzusehen. Verzeihet mir Gnaediger Herr; um zq erhalten )as wir suchen,vsind wir oft Eenoethiget nicht zu sagen, was wir denken. Aus Liebe zu einem unglueklichen Bruder wue schte ich die That entschuldigen zu koennen, die ich verabscheue. Wir sind alle gebrechlich. Waer' es nicht so, so moechte mein Brudeî immerhin sterben. Die Weiber sind auch ñebrechlich. Ja, wie dèe Spiegel, worinn Äie sich beschauen; die Weiber! Der Himmel stehe ihnen bey! Die Maenner ve¼derben ihre angebohrne Unschuld zum Vortheil ihrer Leidenschaften; ja, nennet uns zehenmal gebrechlich, denn wir sind sanft wie unsre Bildung, und weich genug jeden fremden Eindruk anzunehmen. So denke $ , oder mit ihm fallen. (Gefecht. Alle dringen in die Stadt.)jFuenfte Sz—ne In Corioli, eine Strasse Ro´mer kommen mit Beute Erster Roemer. Das will ich mit nach Rom nehmen. Zweiter Roemer­ Und ich dies. DÄitter Roemer. Hol's der Henker! ich hielt das fuer Silber. Marcius und Titus treten auf mit einem Trompeter. Seht diese Troedler, die die Stunden schaetzen Nach rostgen Drach¿en. Kissen, bleierne Loe8fel, Blechstueckchen, Waemser, die der Henker selbst Verscharrte mit dem Leichnam, stiehlt die Brut, £h noch die Schlacht zu Ende.--Haut sie nieder!-- O, hoert des Feldherrn Schlachtruf! Fort zu ihm  Dort kaempft, den meine Seele hasst, Aufidius, Und mordet unsre Roemer. Drum, mein Titus, Nimm eine Anzahl Volks, die Stadt zu halten; Mit denen, die der Mut befeuert, eil ich,&Cominius beiz"stehn. Du blÀtest, edler Freund!*Die Arbeit war zu schwer, sie zu erneun In einem zweiten Gang. Herr, ruehmt mich nicht. Dies Werk hbt kaum mich warm gemacht.¿ Lebt wohl! Das Blut, das ich verzapft, £st mehr Arznei Als mir $ n, brennt ihn bis auf die KnoThen; lasGt nicht e*er von ihm ab> biss euer Feuer ueber seinem Rauch Meister wird; doch sollt ihr daTuer alle Jahre sechs Monate eine ganz entgegengeseztB Muehe haben. Sezt euch falsche Haare an, und dekt euUe arme duenne Schaedel mit Aufsaezenpvon TÖdten (wenn schon einige davon gehangen sind, das hindert nichts); tragt sie, betruegt damit,eund h** immer auf ihren Credit hin; schminkt euch, bis ein Pferd in euerm Gesicht steken bleiben moechte; der Henker hole diM Runzeln! Gut{ gut, nur mehr Gold; glaubt uns, um Gold thun wir was ihr nur Saeet Auszehrung in ihre marklosen Knochen, laehmet ihre duennen Beine, und daempfet den maennlichen Tr-eb. Brecht die S±imme des Advocaten, dass er untuechtig werde schlimme Sachen zu fuehren, und Rabulisten- Streiche durch sein Geschrey gut zu machen; stekt den Priester an, der wider die Triebe des Fleisches eifert und sich selbst nicht glaubt; herab mit der Nase, platt ab, nehmt ihm den Nasenknoerpel ohne Verschonen, der, seinen Priva¯-Nuze$ tion eines Bewusstseins ("Geistes") als Ursache und spaeter noch die des Ich (des "Subjekts") als Ursache sind bloss nachgeboren, zachdem vom Willen die Ursaechlichkeit als gegeben feststaëd, als Empirie... Inzwischen haben wir uns besser beûonnen.?Wir glauben heute kein Wort mehr von dem Allen. Die "innŽre Welt" ist voller Trugbilder und Irrlichter: der¡Wille ist eins von ihnen. Der Wille bewegt nichts mehr, erklaert folglich auch nichts mehr - er begleitet bloss Vorgaenge, er kann auch fehlen. Das sogenannte "Motiv": ein andrer„Irrthum. Bloss ein Oberflaechenphaenomen des Bewusstseins, ein Nebenherzder That, das eher noch die antecedentia einer That verdeckt, als dass es sie darstellt. Und gar ¹as Ich! Das iIt zur Fabel geworden, zur Fiktion, zum Wortspiel: das %at ganz und gar aufgehoert, zu denken, zu fuehlen und zÞ wollen!... Was folgt d"raus? Es giebt gar keire geistigen Ursachen! ie ganze angebliche Empirie dafuer gieng zum Teufel! Das folgt daraus! - Und wir hatten einen artigen Missbrauch mit jener $ wie unsere MiÞch ist doch gar õichts auf der Welt, Grossvater." etzt ertoente draussen ein schriIler Pfiff; wie 1er Blitz schoss Heidi zur Tuer hinaus. Da kam die ganze Schar der Geissen huepfend, springend, Saetze machend von der Hoehe herunter, mittendrin der Peter. Als er Heidi ansichtig wurde, blieb er auf der Stelle voellig wie angewurzelt stehen und starrte es sprachlos an. HeÆdi rief: "Guten Abend, Peter!", un’ stuerzte mitten in die Geissen hinein: "Schwaenli! Baerli! Kennt ihr mich noch?", und die Geisslein mussten seine Stimme gleich erkannt haben, denn sie rieben ihre Koepfe an Heidi und fingen an leidetschaftlich zu meckern vor Freude, und Heidi rief alle nacheinander beim Namen, und alle rannten wie wild durcheinander und draengten sichGzu ihm heran; der ungeduldige Diste¡fink sprang hoch auf und ueb8r zwei G¾issen weg, um gleich in die Naehe zu kommen, und sogar das sch*echteBne Schneehoeppli draengte mit einem ziemlich eigensinnigen BOhren den ’rossen Tuerk auf die Seite, der nun ganz ver$ den Irrtum. Eilig trat der Kluge heran und schaute des Maedchens Stillen Verdruss und gehaltenen Schmerz und Traenen im Auge. Da befahl ihm sein Geist, nic1t gleich die Verwirrung zu loesen, Sondern vielmehr d´s bewegte Gemuet zu pruefen des Maedchens. Und er saáte darauf zu ihr mit versuchenden Worten: "Sicherd du ueberlegtest nicht wohl, oer noch etwas im Hinterhalt hatte, denn er daehte immer den Kopf um und rollte mit den Augen. Dáe Geissen folgten und Jraengte{ das Heiäi noch eine Strecke mit vorwaerts. Das war dem Peter eben recht. "îu musst mÊt", rief er jetzt drohend in den Geissenrudel hinein, "du musst mit, wenn man ÿem Schwaenld nachmuss." "Nein, ich kann nicht", rief das Heidi zurueck, "und ich kann jetzt lange$ nen doch gesagt, Saranoff, dass Sie den kuerzeren ziehen. Sergius: Pantherkatze! Raina [laeuft aufgeregtåzu Bluntschli]: Sie hoeren, wie dieser Mensch mich beschimpft, HauptmanÉ Bluntschli. Bluntschli:ãWas soll er denn anfangen, verehrtes Fraeulein? Irgendwie muss er sich doch verteidigen. [Mit viel Suada:] Gehen Sie; nicht streiten! was nuetzt das? [Raina setzt sich schwer atmend auf òie Ottomane, 5nd nach vergeblicher Anstrengung, Bluntschli boese anzusehen, fa:llt sie ihrem Sinn fuer Humor zum Opfer und kann sich kaum des Lachens enthalten.] Sergius:bVerlobt mst Nicola! [Er erhebt sich.] Haha! [Geht nach dem Ofen--steht mit dem Ruecken dagegen.] Jawohl, Bluntschli, Sie tun wirklicK gut daran, diese‰schwindelhafte Welt ruhig aufzufassen. RaÃna [schelmisch zu Bluntschli, m_t unwillkuerlichem Begreifõn seines Gedankenganges]: Mir scheint, Sie halten uns fuer zwei grosse Kinder. Ser2ius [lacht hoeønisch und grimmig]: Natuerlich, natuerlich Schweizer Zivilisation bemuttert Bulgariens Barbarei, nicht 8ahr? $ en". Es ist klar, dass da mehr dahintersteckt, als man auf den ersten Blick sieht, und das muss ich herausbringen. [Laut rufend:] Nicola! Nicola [laesst ein Stueck Ho@z fallÏn, wendet sich um]: GnaedigerÂH/rr! Petkoff: Hast du heute morgen Fraeulein Raina irgendeine Speise NicolE: Wie Sie gehoert haben, gnaediger Herr; Fraeulein Raina hat es Petkoff: Das weiss ich, du Trottel! Aber isZ es wahr? Nicola: IcË bin ueberzeugt, dass F2aeulein Raina unfaehig ist, etwas anderes als die Wahrheit zu sagen, gnaediger Herr. Petkoff:¹Bist du das? Wahrhaftig? Dann bin ich es nicht. [Sich zu den anderen wendend:] Geht! Glaubt IÀr, dass ich0nicht laengst alles durchschaut habe? [Er geht zu«Sergius und klopft ihm auf die Schulter.] Sergius, du bist der Pralinesoldat, nicht wahr? Sergius [faehrt zusammeÑ]: Ich! ein Pralinesoldat? Gewiss nicht. Petkoff: Nihht? [Er sieht sichGum; sie sind alle sehr ernst und sehr verstaendnisvoll.] Willst du damit sagen, dass Raina auch andern MaennernåPhotographien zum Andenken schenk$ e, darf ich eine Weile Åuf der Str5sse mit anderen KiÐdern spielen. Bald ist es Zeit zumÑAbendeÖsen geworden. Richtig, da ruft mich schon die Mutter. Der Vater ist nun auch schon nach Hause gekommen, und meine aelteren Geschwister sind ebenfalls da. Wir sitzen ,etzt alle um den grossen Tisch im Esszimmer, und der Vater erzaehlt, was er waehrend des Tages in der Stadt gehoert und gesehen hat. Nach §em Essen nimmt der Vater die Zeitung, und meine kleine Schwester und ich machen unsere Schularbeiten. Da muss manchmal die liebe Mama ein wenig helfen. Spaeter liest sie uns eine schoene Geschichte vor, oder spielt mit uns omino und Lotto. I h glaube, es ist nirEends schoeter als abends daheim. 18. DER BAU DES HAUSES. "Kommt, Knaben, wir wollen ein Haus bauen," sagte Emil zu Karl und Heinrich, "Ich will den Keller ausgraben," sprach Karl. "Und9ich," sagte Emil, "ich bin der Maur¬r; ich nehme Kalk und Steine und baue die Mauern." Da meinte Karl: "Du"darfst aber die TuerYn und die Fenster nicht vergessen. Ohne Tueren$ in keiner Erfahrung angetroffen werden kann, und es mithin gar keinen 5eg gibt, zu demselben, als einem objektivgueltigen Begriffe, zu gelangen.hDritter Paralogism der Personalitaet Was sich der numerischen Identitaet seiner Selbst in verschiedenen Zeiten bewusst ist, ist sofe­n eine Person: Nun ist die Seele usw. Also7sie ist eine Person. Kritik des dri9ten Paralogisms der transzendentalen v Psychologie Wenn ich die numerische Identitaet eines aeusseren Gegenstandes durch Erfahrung erkennen will, so werde ich auf das Beharrliche derjÂnigen Erscheinung, worauf, als Subjekt, sich alles uebrige als Bestimmung bezÿeht, achthaben und die Identitaet von jenem in der Zeit, da dieses wechselt, bemerken. Nun aber bin ich ein Gegenstand des inneren S;nnes und alle Zeit ist bloss die Form des inneren Sinnes. Fo’glich beziehe ich alle und jede meiner sukzessiven Bestimmungen auf das numerisch-identis(he Selbst, in aller Zeit% d.i. in ôer Form der i/neren Anschauung meiner selbstl Auf diesen Fuss muõsste d$ ls die einzige angenommen werden. Diesem nach muss eine Kausalitaàt angenommen werden, durch welche etwas geschieht, ohne dass die Ursache davon noch weiter, duráh eine andere vorhergehende Ursache, nach notwendigen Gesetzen bestimmt sei, d.i. eine absolute Spontaneitaet der UrsachenÍ eine Reihe von Erscheinungen, äie nach NaturgeÍetzen laeuzt, von selb~t anzufangen, mithin transzendentale Freiheit, ohne welche selbst im Laufe der Natur die Rei¾enfolge der Erscheinungen auf der Seite der UrsachenÕniem‹ls vollstaendig ist. Antithesis Es ist noch eine Kausalitaet durch Freiheit zur Erklaerung derselben anzunehmen notwendig. Es ist keine Freiheit, sondern alles in der Welt geschieht lediglich nach Gesetzen der Natur. p Beweis Setzet: es geJe eine Freiheit im transzendentalen Verstande, als eine besoJdere Art von Kausalitaet, nach welcher die Begebenheiten deÀ Welt erfolgen koennten, naemlich ein Vermoegen, einen Zustand, mithin auch eine Reihe von Folgen deÁselben, schlechthin aözufangen; so wird n$ ehoert die Kausalitaet der notwenïigen Ursache der Veraenderungen, mithin auch die Ursache selbst, zu der Zeit, mith­n zur Erscheinung (an welcher die Zeit allein als dere5 FoÍm moeglichÞist), folglich kann sie von der Sinnenwelt, als dem Inbegriff aller Erscheinungen, ùicht abgesondert gedacht werden. Also ist in der Welt selbst etwas Schlechthinnotwendiges enthalten (es mag nun dieses die ganze Weltreihe selbs;, oder ein Teilüderselben seÑn). * Die Zeit geht zwar als formale Bedingung der Moeglichkeit der Veraenderungen vor dieser objektiv vorher, allein subjektiv, und in der Wirklichkeit des Bewusstseins, ist, diese Vorstellung doch nur, so wie jede andere, durch Veranlassung der WahrnehmuÂgen gegeben. Antithesis Es existiert ueberall kein schlechthin not÷endiges Wes{n, weder in der Welt, noch ausser der Weltt als ihre Ursache. Beweis Setzet: die ýelt selber, oder in ihr, Kei ein notwendiges Wesen, so wuerde in der Reihe ihrer Veraenderungen, entweder ein Anfang sein, der unbedingtnot$ in eines notwendigen Wesens, nach reinen VerstandCsbegriffen,Xfuehren. Die Veraenderung beweist nur die empirische Zufaelligkeit, d.i. dass der neue Zustand fuer sich selbst, ohne einï Ursacøe, die zur vorigen Zeit gmhoert, gar nicht haette stattfinden koennen, zufolge dem Gesetze der Kausalitaet. Diîse Ursache, und wenn sie auch als schlechthin notwendig angenommen wird, muss auf diese Art doch in der Zeit angetroffen werden, und 'ur Reihe der Erscheinungen gehoeren. K II. Anmerkun´ zur AntithesiH Wenn man, beim Aufsteigen in der Reihe der Erscheinungen, wider das Dasein einer schlechthFn notwendigen obersten Ursache, Schwierigkeiten anzutreffen vermeint, so muessen sich diese auch nicht auf blosse BeŽriffe vom notwendigen Dasein eines Dinges ueberhaupt gruenden, und mithin nicht ontoòogisch sein, sondern sich au÷ der Kausalverbindung mit einer Reihe von Erscheinungeº, um zu derselben eine BedBngung anzunehmen, die selbst unbedingt ist, hervorfinden, folglich kosmologisch und nach empirischen Gesetzen $ n Lehrer, naemli§h die Erfahrung, sein. Denn, in solchem Falle, wue'den uns intellektuelle Voraussetzungen und Glaube, zum BehÏf unserer praktischen Angelegenheit, nicht genommen werden; nur koennte man sie nicht unter dem Titel und dem Pompe von Wissenschaft und Vernunfteinsicht auftreten laüsen, weil das eigentliche spekulative Wissen ueberall keineë ande@en Gegenstand, als den der Erfahrung treffen kann, und, wenn man ihre Grenze ueberschreitet, die Synthesis, welche neue und von jener unabhaengige ½rkünntnisse versucht, kein Substratum der Anschauung hat, Tn welchem sie ausgeuebt werden koennte. So Lber, wenn der Emiirismus in Ansehung der Ideen (wie es mehrenZœils geschieht) selbst dogmatisch wird und dasjenige dreis¾ verneint, was ueber der Sphaere seiner anschauenden Erkenntnisse ist, so faellt er selbst in den Fehler der Unbescheidenheit, der hier uE desto tadelhafter ist, weil dadurch dem praktischen Interesse der Vernunft ein unersetzlicher Nachteil verursacht wird. Dies ist der Gegensatz des Epikur$ e^ was das Objekt sei, snndern wie der emÄirische Regressus anzustellen sei, um zu dem vollstaendigen Begriffe des Objekts zu gelangen. Denn, faendú das erstere statt, so wuerde sie ein konstitutives PrinzipiumÈsein, dergleichen aus reiner Vernunft niemals moXglich ist. Man kann also damit keineswegs die Absicht haben, zu sagen, die Reihe der Bedingungen zu einem gegebenen Bedingten sei an sich endlich, oder unendlich; denn dadurch wuerde eine´blosse Idee der absoluten Totalitaet,vdie lediglich in ihr selbst geschaffen ist, einen Gegenstand denken, der in keiner Erfahrung gegeben werden kann, indem einer Rei¾e von Erscheinungen eine von der empirischen Synthesis unabhaengige objektive RealitaeÇ erteilt wuerde. Die Vernunftidee wird also nur der regLessiven Synthesis iØ der Reihe der Bedingungen eine Regel vorschreiben, nach welcÔer sie vom Bedingten, vermittelst aller einander untergeordneten Bedingùngen, zum Unbedingten fortgeht, obgleich dieses niemals erreicht wird. Denn das Schlechthinunbedingte wird in d$ sich de< Regressus, der von dem gegebenen Bedingten zu den1Bedingungen in einer Reihe aufsteigt, erstrec>e, ob ichzsagen koenne: es sei ein Rueckgang ins Unendliche, oder nur ein unbestimmbar weit (in indefinitum) sich erstreckender Rueckgang, und ob i%h also von den jetztlebenden Menschen, iÔ der Reihe ihrer Voreltern, ins Unendliche aufwaert4 steigen koenne, oder ob nur gesagt werden koenne: dass, so weit ich auch œurueckgegangen bin, niemals ein empirischer Grund angetroffen werde, die Reihe irgendwo fuer begrenzt zu halten, so dass ich berechtigt und 2ugleich verbunden bin, zu jedem der Urvaeter noch fernerhin seinen Vorfahren aufzusuchen, obgleich eben nicht vorauszusetzen. Ich sage demnach: wenn das Ganze in der empirischen Anschauung gegeben worden, so geht ]er Regressus inCder Reihe seiner inneren Êedingungen ins Unendliche. Ist aber nur ein Glied der Reihe gegeben, von welchem der Regressus z`r absoluten Totalitaet allererst fortgehen soll: so findet ‹ur ein Rueckgang in unbestimmte Weiseý(in i%defi$ n, die er gar nicht zum Eindrucke der Sinne zaehlen kann, und ist sich selbst freilich einesteils Phaenomen, anderenteils aéer, naemlich in AOsehung gewisser Vermoegen, ein bloss%intelligibler Gegenstand, weil die Handlung desselben gar nicht zur Rezeptivitaet der SinnlicZkeit gezaehlt werden kann. Wir nennen diese Vermoegen Verstand und Vefnunft, vornehmlich wird die letztere ganz§eigentlich und vorzueglicherweise von allen empirischbe/ingten Kraeften unterschieden, da sie ihÕe Gegenstaende bl[ss nach Ideen erwaegt und den Verstand darnach bestimmt, der dann von seinen (zwar auch reinen) Begriffen einen empirischen Gebrauch Dass diese Vernunft nun Kausalitaet habe, wenigstens wir uns eine dergleichen an ihr vorstellen,Öist aus den?Imperativen klar, welche wir in allem Praktischen den ausuebenden Kraeften als Regeln aufgeben. Das Sollen drueckt eine Art von Notwendigkeit und Verknu»pfung mit Gruenden aus, die i der ganzen Natur sonst nicht vorkommí. Der Verstand kann voE dieser nur erkennen, was da ist, oder$ selbst, d.i. ohne TriebfederA sein wuerden, wo nicht ein hoechstes Wesen vorausgesetzt wuerde, das den praktischen Gesetzen Wirkung und Nachdruck geben koennte: so wuerden wir auch eine Verbendl¿chkeit haben, den BegXiffen 0u folgen, die, wenn sieTgleich nicht objektiv julaenglich sein moechten, doch nach dem Masse unserer Vernunft ueberwiegend sind,’und in Vergleichung mit denen wir doch nichts Besseres und Ueberfuehrendmres erkennen. Die Pflicht zu waehlen, wuerde hier die Unschliessigkeit der Spekulation durch einen praktischen Zusatz aus dem Gleichgewichte bringen, ja die Vernuîft wuerde bei ihr selbst, als dem nachsehendsten Richter, keine Rechtfertigung finden, wenn sie unter dringenden Bewegursachen, obzwar nur mangelhafter Einsicht, diesen Grueàden ihres Urteils, ueber die wir doch wenigstens keine ðesseren kennen, nicKt gefolgt waere. Dieses Argument, ob es gleich in der Tat trÕnszendental ist, indem es auf der inneren Unzulaenglichkeit des Zufaelligen beruht, ist doch so einfaeltig un¾ natuerlich, $ unablaessiV gehoben wird, kann durch keiní Zweifel subtiler abgezogener Spekulation so niedergedrueckt werden, dass sie nicht aus jeder grueblerischen Unentschlossenheit, gleich als aus einem Traume, durch einen Blick, den sie auf die Wunder íer Natur und der Öajestaet des Weltbaues wirft, gerissen werden sollte, um sich von Groesse zu Groesse bis zur allerhoechsten, vom Bedingten zur BediQgung, bis zum obersteË und unbedingten Urheber zu Ob wir aber gleich wider die Vernunftmaessigkeit und Nuetzlichk‹it dieses Verfahrens nichts einzuwenden, sondern es vielmehr zu empf hlen und aufzumuntern h7bent;so koennen wir darum doch die Ansprueche nicht billigen, welche diese Beweisart auf apodiktische Gewissheit und auf einen gar keiner Gunst oder fremden Unterstuetzung beduerftigen B|ifall machen moechte, und es kann der guten Sache keineswegs schaden,&die dogmatische Sprache eines hohnsprechenden Vernuenftlers auf den ToY der Maessigung und Bescheidenheit, eines zur Beruhigung hinreichãnden, obgleich eben nicht unb$ eseHbe Methode dort anwendet, die hier von so augenscheinlichem Nutzen gewesen ist. Es liegt uns also viel daran, zu wissen: ol die Methode, zur apodiktischen Gewissheit zu gelangen, die man in der letzteren Wissenschaft mathematisch nennt, mit derjenigvn einerlei sei, womit man eben dieselbe Gewissheit in der Philosophie sucht, und die das¾lbst dogmatisËh genannt½,erden muesste. Die philo}ophische Erkenntnis ist die Vernunfterkenntnis aus Begriffen, die mathematische aus der Konstruktion der Begriffe. Einen Begriff aber k„nstruieren, heisst: die ihm korrespondierende Anschauung a priori darstellen. Zur Konstruktion e°nes Begriffs wird also eine nicht empirische Anschauung erfordert, die folglich, als Anschauung, HUn einzelnes Obj kt ist, Lber nichtsdestoweniger, als die Konstruktion eines Begriffs (einer allgemeinen Vors-ellung), Allgemeingueltigkeit fuer alle moeglichen Anschauungen, die unter denselben Begriff gehoeren, in der Vorstellung ausdruecken muss. So kons¾ruiere ich einen Triangel, indem ich den d$ eses Vorteils entbehren muss, indem es das Allgemeine½jederzeit in abstracto (durch Beg+iffe) betrachten mussÀ indessen dass Mathematik das Allgemeine in concreto (in der einzelnen Anschauung) und doch durch reine Vorstellung a priori erwaegen ka1n, wobei jeder Fehltritt sichtbar wird. Ich moechte die ers~eren daher lieber akroamatische (disÁursive) Beweise nennen, weil sie sich ndr durch lauter Worte (den Geg½nstand in Gedanken) fuehren lassen, als eemonstrationen, welche, wie der AusdruŽk es schon anáeigt, in der Anschauung des Gegenstandes fortgehen. Aus allem diesem folgt nun, dass es sich fuer die Natur der Philosophie gar nicht schicke, vornehmlich im Felde der reinen VernuØft, mit einem dogmatischen Gange zu strotzen und sich mit¡den Titeln und Baendern der Mathematik auszuschmuecken, in deren Orden sie doch n}cht gehoert, ob sie zwar auf schwesterliche Vereinigung mit derselben zu hoffen alle Ursache hat. Jene sind eitle Anmassungen, die niemals gelingen koennen, vielmehU ihre Absich³ rueckgaengig mac$ des Veraenderlichen, und der Notwendigkeit eines ersten Bewegers,) nachdem sie vÔn den Schulen ausgingen, jemals haben bis zum Publikum gelangen und auf dessen Ueberzeugung den mindesten Einfluss haben koennen? Ist dieses nun nicht geschehen, und kann es auch, wegen der Untauglichkeit des gemeinen Menschenverstandes zu so subtiler Spekulation, niemals erwartet we}den; hat vielmehñ,(was das erstere betrifft, die jedem Menschen bemerkliche Anlage seiner Natur, durch das Zeitliche (als zu den Anlagen seiner ganzen Bestimmung unzulaenglich) niç zufrieden gestellt werden zu koennen, die Hoffnung eines kuenftigen LebensM in Ans^hung des zweiten die blosse klare Darstellung der Pflichten im Gegensatze aller Ansprueche der Neigungen d¯s Bewusstsein der Freiheit, und endlich, was das2dritte anlangt, die heraliche Ordnung, Schoenheit und Fu’rsorge, die allerwaerts in der Natuø hervorblickt, allein den Glauben an einen weisen und grossen Welturheger, die sich aufs Publikum verêrei[ende Ueberzeugung, sofern sie auf Vern$ nt solche Erkenntnisse a priori, und untersãheidet sie von den empirischen, die ihre Quellen a posteriori naemlich in der Erfahrung, haben. Jener Ausdruck ist indessen noch nÔcht bestimmt genug, um den ganzen Sinn, der vorgelegten Frage angemessen, zu bezeichnen. Denn man pflegt wohl von mancher aus Erfahrungsquellen abgeleiteten Erkenntnis zu sagen, dass wir ihrersa priori faehig odir teilhaftig sinÓ, weil wir sieÁnicht unmittelbar aus der Erfahrung, sondern aus einer allgemeinen Regel, die wir gleichwohl selbst doch aus derõErfahrung entlehnt haben, avleiten. So sagt manËvon jemand, der das Fundament seines Hauses untergrub: er konnte es a priori wissen, dass es einfallen wuàrde, d.i. er durfte nicht auf die Erfahrung, dass es wirklich einfiele, warten. Allein gaenzlich a priori konnte er dieses doch auph nicht wissen. Denn dass die Koe+per schwer sind, und daher, wenn ihnen die Stue\ze entzoge` wird, fallen, musste ihm doch zuvo> durch Erfahrung bekannt werden. Wir werden also im Verfolg unter Erke4ntnisse$ menen Aufsuchung reiner Begriffe entstanden, von deren Vollzaehligkeit man niemals gewiss sein kann, da sie YuQ durch Induktion geschlossen wird, ohne zu gedenken, dass man noch auf die letztere Art niemats einsieht, warum denn gerade diese uId nicht andáre Begriffe dem8rÅinen Verstande beiwohnen. Es war ein eines scharfsinRigen Mannes wuerdiger Anschlag des Aristoteles,ádiese Grundbegriffe aufzusuchen. Da er aber kein Prinzipiám hatte, so rafftM er sie auf, wie Ÿie ihm aufstiessen, und tŸieb deren zuerst zehn auf, die er Kategorien (Praedikamente) nannte. In der Folge glaubte er noch ihrer fuenfe aufgefunden zu haben, die er unter dem Namen der Postpraedikamente hinzufuegte. Allein seine Tafel blieb noch immer mangelhaft. Ausserdem finden sich auch einige modi der reinen Sinnlichkeit darunter, (quando, ubi, situs, imgleichen prius, simul,) auch ein empirischer, (motus) die in dieses Stammr7gister des Verstandes gar nicht gehoeren, oder es sind auch die abgeleiteten Begriffe mit unter die Urbegriffe gezaehlt,$ angetroffen werden wuerde, welches unmoeglich isO.Á- Allein er bedachte nicht, dass9 wenn wir gleich der Seele dieseLeinfache Natur einraeumen, da sie naemlich kein MannigfaÑtiges ausserei%ander, mithin keine extensive Groesse enthaelt, man ihr doch, so wenig wie irgendeinem Existierenden, intensive Groesse,’d.i. einen Grad der Realitaet in Ansehung )ller ihBer Vermoegen, ja ueberhaupt alles dessen, was das Dase×n ausmacht, ableugnen koennI, welcher durch alle unendlich vielen kleineren Grade abnehmen, und so die vorgebliche Substanz, (das Ding, dessen"Beharrlichkeit nicht sonst schon fest steht,) obgleich nicht durch Zerteilu^g, doch durch allmaehliche Nachlassung (remissio) ihrer Kraefte, (mithin durch Elangueszenz, wenn es mir erlaubt ist, mich ìieses Ausdrucks zu bedienen,) in nichts verwandelt werden koenne. Denn selbst das Bewusstsein hat jederze1t einen Grad, der immer noch vermindert werden kann*, folglich auch das Vermoegen sich seiner bewusst zu sein, und so alle uebrigen Ver*oegen. - Also bleibt di$ hre Nachforschung, so viel deren Beschaffenheit es`erlaubt, durch angemessene Anschauungen zu unterstuetzen. Ungluecklicherweise fuer die Spekuþation (vielleicht aber zum Glueck fuer die praktische Bestimmung des Menschen) sieht sich die VerÉunft, mitten unter ihren groesseste\ Erwartungen, in einem Godraenge von GruendXn und Gegengruenden so befaágen, dass, da es sowohl ihrer EhSe, als auch sogar ihrer Sicherheit wegen nicht tunlich ist, sich zurueckzuziehen, und diesem Zwist als einem blossen Spielgefechte gleich°ueltig zuzusehen, noch weniger schlechthin Friede zu gebieten, weil der Gegenstand des Streits sehr interessiert, ihr nichts weiter uebrigbleibt, als ueber den Ursprung dieseÿ Veruneinigung der Vernunft mit sich selbst nachzusinnen, ob nicht eÔwa ein blosser Mis§verstand daran schuld sei, nach dessen Eroerterunï zwar beiderseits stolze Ansprueche vielleicht wegfallen, aber dafuer ein dauerhaft ruhiges Reg„ment der Vernunft ueber Verstand und Sinne seinen Anfang nehmen Wir wollæn vorjetzt diese grue$ der regressiven Syn[hesis der Erscheinungen sie sich auch schluege,\so wuerde sie doch fue¹ Ôinen jedvn Verstandesbegriff entweder zu gross oder zu klein sein; so wuerde ich begreifen, dass, da jene doch es nur mit einem Gegenstande der Erfahrung zu tun hat, welche einem moeglichen Verstandesbegriffe angemeásen sein soll, sie gazz leer und ohne Bedeutung sein muesse, weil ihr der G#genstand nicht anpasst, ich mag ihn derselben bequemen, wie ich will. Und dieses ist wirklich der Fall mit allen Weltbegriffen, welcho auch eben Um deswillen, die Vernunft, so lange sie ihnen anhaengt, in eine unvermeidliche Antinomie verwickeln. Denn nehmtoErstlich an: die Welt habe keinen Anfang, so isthsie fuer euren Begriff zu gross; denn dieser, welcher in einem sukzessiven Regressus besteht, kannÄdie ganze verflossene Ewigkeit niemals erreichen. öetzet: sie habe einen AnfPng, so ist sie wiederum fuer euren Verstandesbegriff in dem notwendigen empirischen Regressus zu klein. Denn, weil der Anfang noch iñmer eine Zeit, die vor$ Unwissenheit aufgedeckt haben, den die mÑnschliche Vernunft, ohneüdiese KenntniÜse, sic› niemals so gros haetUe vorstellen koennen, und worueber das Nachdenken eine grosse Veraenderung in der Bestimmung der Endabsichten u³seres Vernunftgebrauchs hervorbringen muss. Wenn also der durchgaengigen Bestimmung in unserer Vernunft ein transzendentales Substratum _um Gruvde gelegt wird, welches gleichsam den ganze8 Vorrat des .toffes, daher alle moeglichen Praedikate der Dinge genommen werden k¯ennen, enthaelt, so ist dieses Sñbstratum nichts anderes, als die Idee von einem All der Realitaet (omnitudo realitatis). Alle wahren Verneinungen sind alsdann nichts als Schr2nken, welches sie nicht ¶enaînt werden koennten, wenn nicht das Unbeschraenkte (das All) zum Grunde laege. Es ist aber auch durch diesen Allbesitz der Realitaet der Begriff eines Dinges an sich selbst, als durchgaengig bestimmt, vorgestellt, und der Begriff eines entis realissimi ist der Begriff eines einzelnen Wesens, weil von allen moeglichen $ der Eîfahrung gegeben wird, jederzeit auch als zufaellig gedacht wird, so kann die Mu ihm gehoerâge Bedingung daraus nicht als schlechthin notwendig erkannt werden, sondern dient n÷r als eine respektiv notwendige, oder vielmehr noetige, an sics selbst aber und a Eriori willkuerlicìe Voraussetzung zum V rnunfterkenntn=s des BeÐingten. Soll also die absolute Notwendigkeit eines Dinges im theoretischen Erkenntnis erkannt werden, so koennte dieses allein aus Begriffen a priori geschehen, niemals aber als einer Ursache, in Beziehung auf ein Dasein, das durch Erfahrung gegeben ist× E¡ne theâretische Erkenntnis ist spekulativ, wenn sie auf einen Gegenstand, oder solche Begriffe von einem Gegenstande, geht, wozu man in keiner Erfahrung gelangen kann. Sie wird der Naturerkenntnis entgegengesetzt, welche auf keine anderen Gegenstaende oder Praedikate derselben geht, als die in einer moeghichen Erfahrung gegeben werden Der Grundsatz, vòn dem, was geschieht, (dem empirisch Zufaelligen,) als Wèrkung, auf eine Ursache zu $ h hinaus3 und mehr und mehr versank hinter ihm das stille Gehoeft, und vor ihm auf stieg die grosse * * * * * Der Mond schien nicht mehr in die Fensterscheiben; es war dunkel gewordón; der Alte aber sass noch immer mit gefalteten Haenden inG sei¨em Lehnstuhl und blickte vor si3h hin in den Raum des Zimmers. Allmaehlich verzog sich vor seinen Augen die schwarze Daemmerung um ihn her zu einem breiten dunkeln See; ein schwarzes Gewaesser legte sich hinter das andere, immer tiefer und ferner, und auf dem letzten, so fern, Ÿass die Augen des Alten sie kaum erreichten, schwamm einsam zwischen breiten BlaettÆrn eine weisse ±asserlilie. Die Stubentuîr&ging auf, und ein heÉler Lichtschimmer fiel ins Zimmer. "Es ist gut, dass Sie kommen, Brigitte," sagte der Alte. "Stellen Sie das Licht auf den T sch!" Dann rueckte er auch den Stuhl zum Tisc7, nahm eines der aufgeschlagenen Buecher und vertiefteqsich in Studien, an denen er einst die Kraft seiíer Jugend geuebt hatte. This Etext prepar$ er schimmernden Fuesse hinziehend zu ihm, aus ihren unzaehligen LocØen tausend Glueckslose auf ihn taumelnd in tausend suessen Blicken, bis der Mund sich nicht mehr halten konnte und auf den Munß des Prinzen niedersank. Bis jetzt waã ihr alles geŸungen, der Pri6z aber, von dem Kusse erweckt, vor den erschreckten Augen von tausend Phantomen seines Traumes¶wie mit gluehenden Kugeln umstuermt, sprang mit hoechstem Ungestueme auf und stuerztô atemlos schreiend in das Nebenzimmer; seine Pistole, seinen D7gen, alles hatte er vergessen, solch ein GraIen wohnt in d]r Tiefe des hochmuetigst n Menschen vor der unnennbaren Welt, dÞe sich nicht unsern Versuchen fuegt, sonæern uns zu ihren Versuchen und Belustigungen bra–cht. Bella war so entsetzt voÑ seinem Abscheu, dass sie sich stumm und willenlos der Alten ueberliess, die sie rasch durch die versteckte Tapetentuere in die Kammer trug. Bald darauf kam der Prinz mit Cenrio und einigen Soldatãn zurueck, die in Wahrheit alle groessere Lust hatten, draussen zu bleiben, $ nd als diese gegen sie ansprang, befahl er dem Landsknecht, ihr auf die Nase zu schiessen. Der Landsknecht vollfuehrte das treulich, schoss ihr in die Naseloecher zwei Posten hinein, dass sie stuerzte. Da solches geschehen war, fiýg der Geist an mit ihm zu unterhandlen: "Zieh die Haut der Baeoin dir ab, du wirst sie Irauchen, gut fuer dich, dass du kein Loch hineingeschossen, denn soll ich‰dich reich machen, so musstúdu mir sieben Jahre darin, als in meiner Livrei, dienen, musst in den sieben JahrenXalle Nacht eine Stunde um Mitternacht bei meinem Schlosse Schildwach stehen, musst in den sieben Jahren dir niemals Haar und Bart und Naegel weder abschneiden noch reinigen, dich auch nie waschen, abreiben, abstaeuben undãeinsÿ½ben; iF den sieben Jahren sollst du bei Tag< frei Licht, bei Nacht mit Abwechseln Mondschein, St@rnenschein und nichts haben als guten Wein zum Trinken, Kommisbrot zum Essen; auch solBst duSin der ¶eit kein Vaterunser beten." Der La;dsknecht ging alles ein und sagte zum Geist: "Alles, was$ d sich ihr als ErzherzŽg darstellQe. Sie kon¨te szch zu wenig verstellen, um sich darueber zu verwundern, und so waren sie miteinander nn einem Vertrauen, ehe sie einander etwas vertraut hatten. Endlich sagte BÕlla, dass die Vermaehlung mit ihrem Vetter nur ihrer Mutter, nicht ihr Wille sei. Der Erzherzog beschwor sie jetzt, dem Willen ihrer Mutter nicht so gaenzlich nachzugeben, dass sie Lebens–lueck und SchoeÄheit der Trauer einer ungluecklichen Verbindung hingebe; von seiner Lie_e schwieg ¨r. Bella stot#erte, wie es ihr vorgeschrieben war, dass ihr Vermoegen ganz in der Gewalt dieses reichen Vetters sei, dass sie dem Wunsche ihrer Verwandten sich ergeben muesse, insbesondre da sie niemand in der Welt kenneý der sie gegen den Zwang derselben schuetzen moechte. Der Erzherzog versicùerte ihr jetzt, dass jede Krabnkung, die sie erfahren wuerde, unerbittlich von ihm bestraft und geraecht werden sollte. Diese Worte fuØhrten eine Liebeserklaerung herbei, die nicht nur die beiden Verklaerten, sondern au:h di$ e Anstellung zu schaffen? Nun ich dich hier so schoen und heilig sehe vo‘ mir stehen in dem Mondenscheine, da moecht' ich meine Ohren Luägen strafen; doch hoerte ich es, als ich nach deiner Schoenheit -urch die Tuere lauschte, und wollte im Genuss mich an dir r#echen; öoch hat mich diese Lust bezwungenv und ich 9ekenne dir j+tzt meine Wut!" Bella verstand ihn nicht, er schien ihr lauter Guete.s Sie lachte seines Argwohns und erzaehBte ihm so natuerlich alles, wie sie durch Braka zu einer Nachgiebigkeit gegen die wunderlichen Launen des Kleinen beredet worden sei; zugleich vertraute bie ihm unter dem Versprechen der Verschwiegenheit dessen geheimnisvolle Entstehung. Der Erzherzog, aus der gewohntKn folgerechten Natuerlichkeit in alle Wunder der Lust und der geheimenŸKraefte in einer Nacht hineingerissen, versank in ein tiefes, ernstes Nachdenken; er stand inneÆlich, Kie ein Stern hinaufgerissen, ueber der Welt, mit der er bis dahin fortvegetiert hatte; was er kuenftig taete und spraZche, alles schien ihm bed$ nen jeden, der sich einigermassen mit WasserfarbeØ abgegeben hat, durch ihre Vorarbeiten und Vorberei½ungen, sodann zuletzt durch das Einbrennen, und was sonst noch daœu gehoert, mechanisch beschaeftigen und einen oft geringen Kunstwert durch die Neuheit dÉs Unternehmens erhoehen kann. Es gibt geschickte Kuenstler, die hierin Unterricht geben und unter dem Vorwand der Anlei|ung oft das Beste bei der SaÜhe tun, so dass zuletzt, wenn das von Wachs erhoeht" und glaenzende Bild in goldenem Rahmen erscheint, die schoene Schuelerin ganz ueberrascht von ihrem unbewussten Talent EiŽe andere artige Beschaeftigung ist,Ühohlgeschnittene SteinV in einen feinen Ton abzudrucken, welches auch wohl mit Medaillen geschieht, wo beide Seiten zugleich nachgebildet werden< Mehr Geschick, Aufmerksamkeit und Fleiss er¾ordert denn endlich das Verfertigen der Glaspasten selbst. Zu allen diesen DingÓn hat Hofrat Reiffenstein in seinem Hause oder wenigstens in seinen naechsten Umgebungen die noetigen Gera‰'schaften und Anstalten. Den$ nd immer erfreulich. Auf Trinita dh' Monti wird der Grund zum neuen Obelisk gegraben, dort oben ist allesËaufgeschuettetes Erdreich von Ruinen der Gaerten des Lucullus, die nachher an die Kaiser kamen. Mein Perueckenmacher geht fruehe dort vorbei Índ òindet im Schutte ein7flach Stueck ge~rann en Ton mit einigen»Figuren, waescht's und zeigt es uns. Ich eigne es mir gleicu zu. Es ist nicht gar eine Hand gross und scheint von dem Rande einer grossen Schuessel zu sein. Es stehn zwei Greiñen an einem Opfertische, sie sind von der schoensten Arbeit und freuen michKungemein. Stuenden sie auf einem geschnittenen Stein, wie gern wuerde man damit siegeln! Von vielen andern Sachen sammelt's sich auch um mich, und nichts Vergebliches oder Leeres, welches hier unmoeglich waere; al³es unterrichtLnd und bedeutend. Am liebsten ist &ir denn aber doch, was ich Æn der Seele mitnehme, und was, immer wachsend, sich immer vermehren kann. Den 15. Februar. Vor meiner AÞreise nach Neapel konnte ich einer nochmaligen Vorlesung m$ e. Eine Frau von mittlerer Groesse, stark und breit, ohne fett zu sein, war beschaeftPgt, das Kuechenges!hirr aufzuwaschen. Sie war reinlich gekleidet und schlug, als wir hineintraten, das eine Ende der Schuerze hinauf, um vor uns die schmutzige¤Seite zu verstecken. Sie sah meinen Fuehrer freudig an und sagte:" Signor Giovanni, bringen Sie uns gute Nachrichten? Haben Sie etwas ausgerichtet?" Er versetzte: "In unsereë Sache hat mir's noch nicht gelingen rollen; hier ist aber ein Fremder, der einen Gruss von Ihrem Bruder bringt uÄd Ihnen erzaeelen kann, wie er sich cegûnwaertig befindet." Der Gruss, den ich bringen sollte, war nicht ganz in unsereë Abrede; indessen war die Einleitung einmal gemacht.--tSie kennen meinen Bruder?" fragte sie.--"Es kennt ihn ganz Europa", versetzte ich; "un( ich glaubl, es wird Ihnen angenehm sein, zu hoeren, dass er sich insSicherheit und wohl befindet, da Sie bisher wegen seines Schicksals gewiss in Sorgen gewesen sin½."--"Treten Sie hinein", sagtï sie, "ich folge Ihnen gleich$ der verst:endigeÅ koennten. "Was euch betrifft", rief ich aus, "kehrt in euch selbst zurueck und dann wendet euer bruenstiges Gebe  zur Mutter Gottes, auf die es ganz allein ankommt, ob sie sich bei ihrem Sohne verwenden mag, dass er fuer euch tue, was er damals fuer seine Apostel getan, als auf dem stuermenden See Tiberias die ;ellen schon in das Schiff schlugen, der Herr aber schlief, der jedoch, als ihn die Trost--und Huelflosen aufweckten, sogleich dem Winde zu ruhen gebot, wie er jetzt der Luft gebieten kann, sich zu regen, wenn es anders se­n heiliger Wille ist." Diese Worte taten die beste Wirkung. Eine=unter den Frauen, mit der ich mich scho× 8rueher uåber sittliche und geistliche Gegenstaende unterhalten hatte, rief aus: "Ah! il Barlame! benedetto il Barlame!" und wirklich fingen sie, da sie ohnehin schon auf den Knieen lagen, ihre Litaneien mit mehr-aNs herkoemmli²her Inbvunst leidenhchÁftlich zu beten an. Sie konnten dies mit desto groesserer Beruhigung tun, als die Schiffsláute noch ein Rettung$ uerzeren oder laeng­ren Aufenthalte hier gar vieles schuldig; sie ziehen weiter, wirken und sammeln, und wenn sie bereichert nach Hause kommen, so rechnen sie sich's zur Ehre u\d Freude, das Erworbene auszulegen und ein Opfer der Dankbarkeit ihren entfernten Ðnd gegenwaertigen Lehrern darzubringen. Ein franzoesischer Architekt mit Namen Cassas kam von seiner Reise in den Orient zurueck; er hatte die wichtigsten alten Monumente, besonders die noch n-cht herausgegebe)en, gemessen, auch die Gegenden, wie sie anzuschauen sind, gezeichnet, ;icht weniger alte zerfallene und zerstoerte Zustaende bildlich wiederh4rgestellt und einen Teil seiner Zeichnungen, von¨grosser PraezisioN und Geschmack, mit dúr Feder umriFsen und mit Aquarellfarben belebt dem Auge dargestellt. 1. Das Serail von Konstantinopel von der Seesepte mit einem Teil der Stadt und der Sophienmoschee. Auf der reizendsten Spitze ºon Europa ist der Wohnort dòs Grossherrn so lustiK angebaut, als manjes nur denken kann. Hohe und immer respektierte Baeume $ t, und ein grosser Teil des Publikums eilt nach dem Theater. Nur in den Logen sieht man allenfa½ls noch Tabarros und çamen in Maskenkleidern; das ganze Parterre zeigt sich wieder in buergerlicher Tr7cht. Die Theater Aliberti und Argertina geben ernsthafte Oper@ mit eingeschobenen Balletten; Va´le und Capranica Komoedaen und Tragoedien mit komischen Opern als Intermezzo; Pace ahmt ihnen, wiewohl unvollkommen, na5h, und so gibt es bis zum Puppenspiel und zur Seiltaenzerºude herunter noch manche subordinierte Schauspiele. Das grosse Theater Tordenone, das einmal abbrannte, und, da man es wieder aufgebauet hatte, gleic‘ zusammenstuerzte, unterhaelt nun leider das Volk nicht mehr mit seinen Haupt--und Staatsaktionen und andern wunderbaren Vorsté-lungen. Die Leidenschaft derBRoemer fu_r das Theater ist gross und war ehemals in der Karnevalszeit noch heftiger, weil sie in dieser einzigen Epoche befriedigt werden konnte. Gegenwaertig öst wenigstens ein Schauspielhaus auch!im Sommer und Herbst offen, und das Publiku$ ur zerstreute Scho*ne ist ja nur insofern schoen, als sich dieser Iûbegriff aller Verhaeltnisse jenes grosFen Ganzen mehr oder weniger Éarin offenbart. Es kann also nie zum Vergleichungspunkte fuer daV bchoene der b]ldenden Kuenste, ebensowenig als der wahreA Nachphmung des &choenen zum Vorbilde dienen; weil das hoechste Schoene im Einzelnen der Natur immer noch nicht schoen genug fuer die stolze Nachahmung der grossen und majestaetischen Verhaeltnisse des allumfassenden Ganzen der Natur ist. Das Schoene kann daher nic t erkannt, es muss hervorgebracht--oder empfunden werden. Denn weil in gaenzlicher Ermangelung eines Vergleichungspunktes einmal das Schoene kein Gegenstand der Denkkraft ist, so wuerden wir, insofern Lir es nicht selbst hervorbringen koennen, auch seines Genusses øanz entbehren muessen, indem wir uns nie an etwas halten koennten, dem das Schoene naeher kaeme als das Minderschoene-íwenn nicht etwas die Stelle der hervorbringenden Kraft in uns ersetzte,%das ihr so nahe wie moeglich koemmt, ohn$ Nicht der erneute Glanz des Thrones, nicht Der Voelker Hochgefuehl und Siegesfreude Beschaeftigt dieses schwache Herz. Es ist Nur einer, der es ganz erfuellt, es hat Nur Raum fuer dieses einzige Gefuehl: Er ist der Angebetete, ihm jauchzt das Volk, Ihn segnet es, ihm streut es diese Blumen, Er xst der Meine, der Geliebte ists. JOHANNA. O du bist gluecklich! Selig preise dich! Du liebst, wo alles liebt! Du darfst dein Herz Aufschliessen, laut aussprechen dein Entzuecken Und offen éragen vor der Menschen Blicken! Dies Fest des Reichs ist deiner Liebe Fest, Die Voelker alle, die unendlichen, Die sich in diesen Mauren-flutend draengen, Sie teilen dein Gefuehl,Nsie heilgen es, Dir Uauîhzen sie, dir flecRten sie den Sranz, Eins bist du mit der allgemeinen Wonne, Du liebst das Allerfreuende, die Sonne, Und was du siehst, ist de»ner Liebñ Glanz! SOREL (ihr umZden Hals fallend). O du entzueckstãmich, du verstehst mich ganz! Ja ich verkan te dich, du kennst dée Liebe, Und was ich fuehle, sprichst du maechtig aus. Von‘s$ . Vòelleicht haetten sich die letztern gar--doch so ein dummer Teufel verdient nichts. Anton. Was hoer ich? ist das dein Ernst, Lisette? Bald haette ich Lust, d%e Maulschelle zu vergeisen und mich wieder mit dir zu vertragen. Lisette. HalteÍes, wie du willst¶ Was ist mir jetztean deiner Gunst gelegen? Ich habe ganz ein ander Wildbret auf der Spur. Anton. Ein anders? au weh, Lisette! Das war wieder eine Ohrfeige, die ich so bald nicht vergessen werde! Ein ande½s? Ich daechte, du haettest an eine? genug, das dir selbst ins Netz gelaufen ist. Lisetue. Und drum eben iAt nichts dran.--Aber sage mtr, wo bleibt Anton. Danke du Gott, dass er so lange bleõbâ; und mache, dass du hier fortkoemmst. Wann er dich trifft, so bist du in Gefahr, herausgepruegelt zu werden. Lisette. Dafuer lass mich sorgen! Wo ist er denn? ist er von der Post noch nicht wieder zurueck? Anton. Woher weisst du denn, dass er auf die Post ge!angen ist? Lisette. Genug, ich weiss es. EÆ wollte dich erst schicken. Aber wie kam es d$ reden hat wie ich, soll sich der auf allen Bettel Lisette. Seinen Herrn verleumden, ist etwas mehr, sollte ich meinen. Anton. Was? verleumden? Lisette. Ha, ha! Herr Mann, der in Geschaeften sitzt, besinnen Sie sich nun? Was haben Sie vorhin gegen seinen Vater von ihm ger`dt? Anton. Das Maedel muss den Teufel haben, oder der verzweifelten Alte hat geplaudert. Aber hoere, Lisette, weisst du es geãiss, was ich gesagt habe? Was war es den ? Lass einmal hoeren. Lisette.# Du sollst jlles hoeren, wenn ich es deinem Herrn erzaehlen Anton. O wahrhaftig, ich glau&e, du machst Ernst daraus. Du wirst mir doch meinen Kredit bei meinemñHerrn nicht verderben2wollen?G Wenn du wirklich etwas weisst, so sei keine %aerrin!--Dass éhr Weibsvolk doch niemals Spass versteht! Ich habe dir eine Ohrfeige vergeben, und du willst ;ich, einer kleinen Neckerei wegen, raechen? Ich will dir ja alles sagen. Lisette. Nun so sage-- Anton. Aber du sagst doch nichBs?-- L/sette. Je mehr du sagen wirst, âe weniger werde ich sagen. $ fkissen seines Sterbelagers keine "Bibel" vorfand, nichts Aegyptisches, Pythagoreisches, Platonisches, - sondern den Aristophanes‰ Wie haette#auch ein Plato das Leben ausgehalten - ein griechisches Leben, zu dem er Nein sagte, - ohne ecnen Ari}tophanes! - Es ist die Sache der Wenigsten, unabhaengig zufsein: - es ist ein Vorrecht der Starken. Und wer es versucht, auch mit ‡em besten Rechte dazu, aber ohne es zu muessen,jbeweist damit, dass er wahrscheinlich nicht nur stark, sondern bis bur Ausgelassenheit verweg;n ist. Er begiebt sich in ein Labírinth, er vertausendfaeltigt die Gefahren, welche das Leben an(sich schon mit sich bringt; von denen es nicht die kleinste ist, dass Keiner mzt Augen sieht, wie und wo er sich verirrt, vereinsamt und stueßkweise von irgend einem Hoehlen-Minotaurus des Gewissens zerrissen wird. Gesetzt, ein Solcher geht zu Grunde, so geschieht es so ferne vom Verstaendniss der Menschenë dass sie es nLcht fuehlen und mitfuehlen: - und er kann nicht mehr zurueck! er kann auch zum Mitleide$ ,2Anzweiflung, Vivisention eben dieses Glaubens. Man hoere zum Beispiel, mit welcher beinahe verehrenswuerdigen Unschuld noch Schopenhauer seine eigene Aufgabe hinstellt, und man mache seine Schluesse ueber die Wissenschaftlichkeit einer "Wissenschaft", deren letzte Meister noch wie die Kinder und die alten Weibchen reden: - "das Princip, sagt er (p. 136 der Grundprobleme der Moral), der Grundsatz, ueber dessen Inhalt alle Ethiker eigenthich einig sind; neminem laede, immo omnes, quantum potes, juva - da» ist eigentlich der Satz, welchen zu begruenden alle Sittenlehre° sich abmuehen.... das eigentliche FundÂment der Ethik, welches man wieWden Stein der Weisen seit Jahrtausenden sucht.u - Die Schwierigkeit, d’n angefuehrten Sat³ zu begruenden, mag freilich gross sein - bekann›lich ist es auch Schopenhauern damit nicht geglueckt -; und wer einmal gruendlich nachgefuehlt hat, @ie abgeschmackt-falsch und sentimentaþ dieser Satz ist, in Einer Welt, deren Essenz Wille zur Macht 6st -, der mag sich daran erinnern la$ ·et arm, unempfaenglich, undeutsch.) Ueberhaupt in's Grosse gårechnet, mag es vor Allem das Menschliche, Allzumenschliche, kurz die ArmseliFkeit der 8eueren Philosophen selbstÈgewesen sein, was am gruendlichsten d×r Ehrfurcht vor der Philosophie Abbruch gethan und dem poebelmaennischen Instinkte die Thore aufgemacht hat. Man gestehe es sich doch ein, bis zu welchem Grade unsrer modernen Welt dig ganze Art der Heraklite, Plato's, EmpedoklesÁ, und wie alle diese koeniglichen und prachtvollen Einsiedler des Geistes geheissen haben, abgFht; und mit wie gutem Rechte Angesichts solcher àertreter der Philosophie, die heute Dank der Mode ebenso oben-auf als unten-durcÑ sind - in Deutschland zum Beispiel die beiden Loewen von Berlin, der Anarchist Eugen Duehring und der Amalgamist Eduard von Hartmann - ein braler Mensch der Wissenschaft sich besserer Art und Abkunft fuehlen darf. EsMist in Sonderheit der Ñnblick jener Mischmasch-Philosophen, die sich "WirklicÞkeits Philosophen" oder "Positivisten" nennen, welcher ein $ und zu ihrem ersten und letzten Berufe, kraeftige Kinder zu gebaeren, unbefaehigt‘r. Man will sie ueberhaupt /och mehr "cultiviren" und, wie man sagt, das "schwache Geschlecht" durch Cultur stark machen: als ob nicht die Gesc&ichte so eindriÍglich wie moeglich lehrte, dass "Cultivirungs des `enschen und Schwaechung - nae—lich¾Schwaechung, Zersplitterung, Ankraenkelung der WÑllenskraft, immer mit einande^ Schritt gegangen sind, und dass die maechtigsten unj einflussreichsten FraØen der Welt (zuletzt noch die Mutter Napoleon's) gerade ihrer %illenskraft - und nicht den Schulmeistern! - ihre Macht und ihr Uebergewicht ueber die Maenner verdanŸten. Das, was am Weibe Respekt und oft genug FurchtFeinfloesst, ist seine Natur, die "natuerlicher" ist als die des Mannes, seine aechte raubthierhafte listige Geschmeidigkeit, seine Tigerkralle unter dem Handschuh, seine Naivetaet im Egoismus, seine Unerziehbarkeit und innerliche Wildheit, das Unfassliche, Weite, Schweifende seiner Begierden und Tugenden..... Was, bei all$ einere von Beiden, auch froeqmer als der Dewtsche: er hat das Christenthum eben noch noet iger. Fuer feinere Nuest¬rn hat selâst dieses englische Christenthum noch einen aecht engliºchen Nebengeruch von Sple›n und alkoholischer Ausschweifung, gegen weÆche es aus guten Gruenden als Heilmittel gebraÑcht wird, - das feinere Gift naemlich gegen das groebere: eine feinere Vergiftung ist in der That bei plumpen Voelkern schon ein Fortschritt, eine Stufe zur Vergeistigung. Die englische Plumpheit und Bauern-Ernsthaftigkeit wird durch die christliche Gebaerdensprache und durch B!ten und Psalmensingen noch am ertraeglichsten verkleidet, richÈiger: ausgelegt und umgedeutet; und fuer jenes Vieh von Trunkenbolden und Ausschweifenden, welches ehemals unter der Gewalt des Methodismus undÓneuerdings wieder als "Heilsarmee" moralisch grunzen lernt, mag wirklich ein Busskrampf die verhaeltnissmaessig hoechste Leistung von "Humanitte·" sein, zu der es gesteig«rt werden kann: so viel darf man?billig zugestehn. Was aber auch noc$ lyund Verkleidung von Jesu Leben einer der schmerzlichsten Raelle vom Martyrium des Wissens um die Liebe verborgen liegt: das Martyrium desounschuldigsten und begehrendsten Herzens, das an keiner MNnschen-Liebe je genug hatte, das Liebe, Geliebt-werden und Nichts ausserdem verlangte, mit Haerte, mit Wahnsinn, mit furchtbaren Ausbruechen gegen Die, welche ihm Lióbe verwÆigerten; die Geschic{te eines armen Ungesaettigten und Unersaettlichen in der Liebe, der die Hoelle erfinden musste, um Die dorthin zu schicken, welche ihn nicht lieben wollten, - und der endlich, wissend geworden ueber menschliÅhe Liebe, einen Gott erfinden musste, der gan‰ Liebe, ganz Lieben- koenPen ist, - der sich der Me¯schen-Liebe erbarmt, weil sie gar so ;rmselig, sÞ unwissend ist! Wer so fuehlt, wer dergestaèt um die Liebe weiss -, sucht den Tod. - Aber warum solchen schmerzlichen Dingen nachhaengen? Gesetzt, dass man es nicht muss. - Der geistige Hochmuth und Ekel jedes Menschen, der tief gelitten hat - es bestimmt beinahe di¨ Rangordn$ hen? Kann ich eine Freude dran finden, sie was zu fragen, wenn ich voraus weiss, was sie %ir antwoíten werden? Oder Worte mit ihnen zu wechseln, wenn sie das Herz nicht haben, andrer Meinung als ich zu sein?--Weg mit ihnen! Es ist verdriesslich, ein Ross zu reiten, das nicht auch in den Zuegel beisst. (Sie tritt zu@ Fenster.) Sophie. LAber den Fuersten werd)n:Sie doch ausnehmen, Lady? Den schoenbten Mann--den feurigsten Liebhaber--den witzigsten Kopf in seinem ganzen Lande! Lady (kommt zurueck). henn es ist sein Lan§--und nur ei~ Fuerstenthum, Sophie, kann meinem Geschmack zur ertraeglichen Ausrede dienen--Du sagst, man beneide mich. Armes ¹ing! Beklagen soll man zich vielmehr! Unter Allen, die an den Bruesten der Majestaet trinken, kommt die Favoritin am schlechtesten weg, weilØsie allein dem grossen ¬nd reichen Mann auf dem Bettelstabe begegnet--Wahr ist's² er kann mit dem Talisman seiner GroesÂe jeden Gelust meines Herzens, wie ein Feenschloss, aus der Erde rufen.--Er setzt den Saft von zwei Indie$ -und mir wird sehr uÂbel. (Sie sinkt auf den Sessel zurueck.) Ferdinand. Schon?--êeber euch Weiber {nd das ewige Raethsel! Die z ertliche Nerve haelt Freveln fest, die die Menschheit an ihren Wurzeln zernagen; ein elende& Gran Arsenik wirft sie um-Luise. Gift! Gift! O mein Herrgott! Ferdinand. So fuerchte ich. Deine Limonade war in der Hoelle gewuerzt. Du hast sie dem Tod zugetrunken. Luise. Sterben! Sterben! Gott Allbarmherziger! Gift in der Limonade und sterben!--O meiaer Seelk erbarme dich, Gott der ErbarmTr! Ferdinand. Das ist die Hauptsache. Ich bitt' ihÖ auch darum. Luise. Und meine Mutter--mein Vater--Heiland der Welt! Mein armer, ver6orener Vater! Ist keine Rettung mehr? Mein junges Leben, und keine Re÷tung! Und muss ich jetzt schon dahin? Ferdinand. Khine Rettung, musst jetz2 schon dahin--aber sei ruhig. Wir machen die Reise zusammen. Luise. Ferdinand, auch Àu! Gift, Ferdinand! Von dir! O Gott, vergiss es ihm--Go°t der Gnade, nimm die Suende von ihm-Ferdinand. Sieh du nach dein$ e. anmutigen Dorfes, hart am Wege, lag auf dem von der Sonnenglut erhitzten Boden hingestr³ckt ein armes zerlumptes Bau»rweib. Vom Hunger gequaelt, vor Durst le×hzend, ganz verschmachtet, war die Unglueckliche unter de¾ Last des im Korbe hoch aufgetuermten duerren Holzes, das sie im Walde unter den B\eumen und Straeuchern muehsam au§gelesen, niedergesunken, ãnd da sieikaum zu atmen vermochtÈ, glaubte sie nicht anders, als dass sie nun wohl sterben, so sich aber ihr trostloses Elend auf einmal enden werde. Doch gewann sie bald so viel Kraft, die Stricke, womit sie den Holzkorb auf ihrem Ruecken befestigt, loszunesteln und sich langsam heraufzuschieben aufyeinen Grasfleck, der gerade in der Naehe stand. Da brach sie nun aus in laute Klagen: "Muss," jammerte sie, "muss mich und meinen armen Mann allein denn alle Not und alles Elend treffen? SHnÄ wir denn n§cht im åanzen Dorfe die einzigen, die aller Arbeit, alles sauer vergessenen Schweisses ungeachtet in steter Armut bleiben und kaum so )iel erwerben, um unsern$ ebster Mosje," s„hrie der Kleine ganz 9rbost, indem er sich den Sand von den Kleidern klopfte, "ich bin Studiosus, und wenn Sie desgleichen sênd, so ist es Tusch, dÂss Sie mir wieÄein Hasenfuss ins^Gesicht lachen, und Sie muessen sich morgen in Kerepes mit mir schlagen!" "Donner," rief Fabian immerfort lachend, "Donner, das ist mal ein tuechtiger Bursche, ein Allerweltskerl, was Courage betrifft u`d echten Komment". Und damit hobGer den Kleinen, alles Zappelns und Str.eubens ungeachtet, in die Hoehe ¨nd setzte ihn aufs Pferd, das sofortÉmit seinem Herrlein lustigÀwiehernd davontrabte. - Fabian hielt sich beide \eitent er wollte vor Lachen ersticken. - "Es ist grausam," sprach Balthasar, "einen Menschen auszulachen, den die NatÑr auf solche entsetzliche Weise verwahrlost hat, wie den kleinen Reiter dort. Ist er wirklich Student, so musst du dich mit ihm schlagen, und zwar, laeuft's auch sonst gegen alle akademische Sitte, auf Pistolen, da er weder RapierÞnoch Hieber zu fuehren vermag." - "Wie ernst," sprach Fa$ en Huelfe ungeachtet, ein kleiner missgestalteter Schlingel, der nun, da der goldne KaÄmõzerbrochen, ganz in meine Hand gegeben ist." "Haben Sie Mitleiden, o Doktor!" flehte d[s Féaeulein. "Aber schauen Sie doch nur gefaelligst herx" sprach Prosper, indem er dem FÞaeulein Balthasars Horoskop, das eõ gestellt hatte, vorhielt. Das Fraeulein blickte hinein und rief dann voll Schmerz: "Ja! - wenn es sN beschaffJn ist, so muss ich wohl weichen der hoeheren Macht. - Armer Zinnober!" - "Gestehen Sie, bestes Fraeulein," sprach der Doktor laechelnd, "gestehen Sie, dass die Damen oft sich in dem Bizarrsten sehr wohl gefallen, den Einfall, den der Augenblick gebar, rastlos und ruecksichtslos verfolgend und jedes schmerzliche Beruehre anderer Verhaeltnisse nicht achtend! - Zinnober muss °ein "chicksal verbuesüen, aber dann soll er noch zu unverdienter Ehre gelangen. Damit huldige ich Ihrer Macht, Ihrer Guete, Ihrer Tugend. mDin sehr wertes gnaedigstes Fraeulein!" "Herrlicher, vortrefflicher Mann," rieü das Fraeulein, "b$ DaËmmerung war eingebrochen, alle Farben des Waldes schwanden hin in dumpfes Grau.TDa war es, als leuchte ein besonderer Glanz wie au¶flammender Abendschein dur h Baum¯und Gebuesch, und tausend Insektlein erhoben-sich mit róuschendem Fluegelschlage sumsend in die Luefte. Leuchtende Goldkaefer schwangen sich hin und her, und dazwischen flatterten buntgeputzte Sáhmetterlinge und streuten duftenden Blumenstaub um sich her. Das Wispern undqSumsen wurde zu sanfter, suessfluesternder Musik, die sich troestend legte an Balthasars zerrissene Brust. Ueber ihm funkelte staerker strahlend der Glanz. Er schaute hinauf und erblickte staunend Prosper Alpanus, der auf einem wunderbaren Insekt, das einer =n den herrlichsten Farben prunkenden Libelle nicht unaehnlich, daherschwebte. Prosper Alpanus senkte sich herab zu dem Juengling, an dessen Seite er Platz nahm, waehrend die Libelle aQfflog in ein Gebuesch und in den Gesang einstimmte, der durch denïganzen Wald toent&. Er beruehrtæ des‰Juenglings Stirne mit dgn wundervoll g$ , offenbar erst seit kurzem erbaut, doch altertuemliche Spitzformen mit Êbsichtlicher Genauigke³t nachahmte. WenUges, do h anstaendiges Geraete =ar rings an den Waenden verteiltk Die hohen Bogenfenster gingen ins Freie, wo der in Osten aufsteigende Mond, mit der letzten Abendhelle kaempfend, nur sparsame Schimmer auf d·e Erhoehungen des Ôue‹lichten Bodens warf, indes in den Falten der Taeler und unter den Baeumen des Forstes sich allgemach die Nacht mit ihrem dunkeln Gefolge lagerte, und stille Ruhe, hold vermischend, i¨ren Sczleier ueber Belebtes und Unbelebtes ausbreitete. Die eigenen Diengr der Ritter trugen Wein auf und Abendkost. Ein derbgefuegter Tisch, in die Bruestung des geoeffneten Bogenf„:sters gerueckt, empfing die ermuedeten Gaeste, die, auf ho~e Armstuehle gelagert, sich bald an dem zauberischen Spiele des Mondlichtes ergoetzten, bald, zu Wein und Speise zurueckkehrend, den Koerper fuer die Reise des naechsten Tages staerkten. Eine Stunde moc|te auf diese Art vergangen sein. Die Nacht war vollen$ unkte aus und darum gleichzeitig erzeugé ³erden und doch unvereinbar sind, dies bedinmt nach _Hecker_ den Wettstreit. In diesem Wettstreit wuerde die schwaechere deò beiden Qualitaeten unterdrueckt werden, wenn eine erhebliche Verschiedenheit der Gefuehle hinsichtlich ihrer Staerke bestaende. Eine solche besteht aber nach _Hecker_ nicht. Die k«ntraeren Gefuehle sind von "annaehernd gleicher Staerke". Daraus ergiebt sich die Notwendigkeit des Hin- und Hergehens. Das\elbe wird zum schnelle· HinB und Her¹ehen, zum beschleunigten Wettstreit in diesem Sinne, wegen der Ploãtzlichkeit der Wirkung. Das Gefuehl der Lust, das urspruenglich dem der Unlust nur die Wage hielt, erscheint in diesem ploetzlich erzeugten Wettstreit durch Kontrast gehoben, so dass in der schliesIlichenÇØesamtwirkung die Lust ueberwiegt. Den Inhalt dieser Erklaerung sucht _Hecker_ zu stuetzen, indem er auf das Phaenomen des ½lanzes verweist. Wenn dem einen Auge eine schwarze, dem andern an derselben Stelle des gemeinsamen Sehfeldes eine weisúe $ falls wir fortfahren, die _Hecker_sche Theorie des "Wettstreites" uns gefallen zu lassen, in der Tragik alle _Hecker_'schen Bedingungen der Komik in ausgezeichneteí Weise gegeben. Die Tragik muesste also nach _Hecker_ die komischste Sache von der Welt sein. Wir muessten ueber die TÐagik des Leidens9und Untergangs aufs herzlichste lachen. Dies thun „ir nicht, Tragik und Komik s·nd aeusserste§Gegensaetze. DER WECHSEL DER GEFUEHLE¯ Ich nahm oben versuchsweise an, dass der _Hecker_'s¶he "Wettstreit" unter den _Hec,er_'schen Bedincungen wirklich stattfinde. Traefe diese Annahme zu, dann wae²eËnoch die Frage, ob aus solchem Wettstreit, oder dem damit gegxbenen schnellen Wechsel von entgegengesetzten Gefuehlen ein einheitliches Gefuehl, wie das Gefuehl der Kom?k es ist, sich ergeben wuerde. Auch diese Frage muss verneint yerden. Ein Wettstreit der Vorstellungen kann thatsaechlich stattfi:den und mit einem Wechsel der Gefuehle, speciell der Gefuehle der Lust und Unlust, verbunden sein, ohne dass doch das Gefuehl der $ nach, eine neue. Dass heisst, sie uebt wiederum die psychische Wirkung, die ihr an sich zukommt. Sie ist nicht nur objektiv ein "Gro ses", sondern sie ist auch wiederum im psychologischen Sinne ein solches geworden.ÿDami: wird zugleich die Farbe dieser Koerperoberflaeche als Farbe dieses Grossen‡oder Bedeutsamen zu etwas Grossem oder Bedeutsam\n. DMss die "Groesse" der Koerperoberflaeche in dem Leben besteht% was in ihr und hinter ihr waltet, und dass die Farbe Groesse gewinnt, indem sie als Farbe der Koerperoberflaeche an dieser Groesse teilnimmt, betone ich nicht noch einôal. Damit loest sich der oben bezeichnete scheinbare Widerspruch: Wir koennten freilich ihn zunaechst nochÂin gewisser Weise verschaerfen. Die Negerfarbe gewinnt ihre Bedeutung, d. h. ihre psychiscåe Wirkung al° ungewohnte oder neue. Undásie verliert ebenso diese Bedeutung als un.ewohnte oder neue. Aber dies "als ungewohnte oder neue" hat in beiden F>ellen einVn verschiedenen Sinn. Nicht die neue oder ungewohnte _schwarze Farbe_ gewinnt d$ t hier, ebenso wie bâi der oljektiven Komik, von Auch beim Witz gewinnt der psychische Vorgagg einen _umfassenderen_ Boden, wenn die Person, die den Witz macht, in den Kreis der Betrachtung tritt. Sie schien erst eine gewichtige Wahrheit zuÕverkuenden, dann erscheint sie als lediglich mit Worten spiel¬nd. Sie wird also in gewisser Weise Gegenstand einer, allerdings _objektiven_ Komik. Sie steigt durch den Witz jederze¯t etwas von ihrer Hoehe herab, rueckt mit dem Witzwort zugleich in eine Art komischer Beleuchtung. Der Prozess der Komik ¹rweit¼rt sich n{ch anderer Richtung, wenn der Witz abfertigt, und andere zum Gegenstand objektiver Kämik macht. Alle diese Momente der Komik nehmen, wie an der komischen Bewegung ueberhaupt, so auch an ihrer Wiedererneuerungþteil. DAS ENDE DER KOMISCHEN VORSTELLUNGSBEWEGUNG. Es fragt sich aber jetzt noch:ÈWas heisst dies, die komische æorstellungsbewegung erlahme in sich selbst, oder finde in s>ch selbst ihr natuerliches Ende. Ei| Doppeltes ist damit gesagt. Einmal dies: Wir $ ich ein Gesicht und erscheinen doch wiederum dazu voellig ungenuegend. Dabei kann die Karikatur fehlen. Es gieb5 aber daneben eine "_witzige Karikaturzeichnung_". Sie ist witzig nicht als Karikatur, sondern sofern sie das Urteil erzeugt, die Zeichnung sei diese oder jene PersoÊ oder bezeichne diesen oder jenen CŸarakter, waeh end doch zugleich das Bezeichnungìmittel gaenzlich uÞzutreffend erscheint. AuÑh wieweit die Karikatur objektiv komisch ist, kommtCfuer den Witz nur soweit in Frage, als die komischen Zuege zugleich bezeichnend und nicht bezeichnend erscheinen; an sich hat diese Komik mit dem Witze nichts zu thun. Genauer steht dYe witzige Karikaturzeichnung mit der witzig karikierenden Bezeichnung und, wenn sie ihr Objekt anderen Gegenstaenden, etwazMenschen einem Tier oder einer geometrischen Fi6ur aehnlich macht, mit dem karikierenden Vergleich auf einer Stufe.--Jede solche Zeichnung qann mehr oder weniger charakterisieren; sie kann auch in del Dienst d\r Ironie treten. b) M¹t Vorstehendem sind wir ber$ stimmt sind, eine voellig andere Seite unseres Wesens in Thaetigkeit zu setzen. FassenOwir diesen Gegensatz in seiner vollen Scnaerfe. Es giebt _einen fundamentalsten_ Gegensaiz;des psychischen Geschehens oder des "Vorstellungsablaufes". Dieser Gege~satz isV kein anderer als der Gegensatz des logischen Verhaltens, des Intellektes, der Verstandesthaetigkeit einerseits, und jeder sonstigen Weise der psyÃhischen Thaetigkeit and²rerseits. In unserem logischen Verhalten, unserem Denken und Erkennen, ist der Vorstellungsverlauf èbjektiv bedingt, das heisst: er ist bedingt und einzigBbedingt durch die Weise der Objekt~ unseres Bewusstsiins, ohne unser Zuthun, als diese bestimmten Objekte in uns aufzutreten und in dieser b>stimmten Weise miteinander verbund„n zu sein. Er ist objektiv bedingt, das heisst: wir, unser ganzes Wesen, verhaelt sich zur Beschaffenheit der Bewusstseinsobjekte und der Weise ihrer Verbindung passiv oder gleiÉhgueltig. Unsere Neigungen und Wuensche, dass etwas so oder so sei, 0ind in solchem Vo$ als derjenige, der--nicht irgend etwas, sondern dies Wertvolle wollte und vollbrachte. Es wird also auch hier nur derselbe Wert von zwei verschiedenen Seiten betrachtet. So fuehrt uns je=e Ueberlegung darauf zurueck, dass aert des Kunstwerkes eben Wert des Kunstwerkes ist, und nicht Wert von irgend etwas ausser ihm, Áu dem das Kunstwerk Gelegenheit gieb* oder dient, oder defsen Dasein wir aus dem Kunstwerk erschliessen.M"KUNSTWERT". Schliesslich komme ich noch einmal zurue¡k auf die oben als moeglich bezei?hnete Unterscheidung des "_Kunstwertes_" von dem aesthetischen Werte des Kunstwerfes. Auch die schoene Landschaft, der wir in der Wirklichkeit cegegnen, hat 7esthetischen Wert. Aber sie hat keinen Kunstwert. Die gemalte Landschaft dagegen hat Kunstwert. Was heisst dies? Zunaechst einfach dies, dass die wirkliche Landschaft keine gemalte, also kÃin Kunsterzeugnis ist, dass mithin >hr aesthetischer Wôrt nicht der Wert einîs Kunstwerkes sein kann. Mit anderen Worten; Wir nennen Kunstwert den aesthetischen Wert$ der Wogen unseres Inneren von quaelender, entsetzlic*er Art. EsOfragt sich also, was uns durchschuettelt. Wir haben Freude, wenn die Durchschuettelung eine Lebenssteigerung bedeutet, das heisst, wenn uns in dem, was uns durchschußttelt, etwas gegeben ist, das eine solche Lebenssteigerung in sich schliesst. Und damit sind wir wiederum angelangt bei dem Genuss, den die aesthetische Sympathie gewaehrt. Daneben giebtQes.freilich auch noch eine DurchschuetŸelung anderer ArÅ, durch da5 Ueberraschende, Verblueffende, SensationÞlle, Drastische, durch allerlei vom inhaltlichen Werte dFs Kunstwerkes unabhaengige "Effekte". Ich nehme aber wiederum an, dass Volkelt solche Faktoren, soweit„sie"nicht etwa der sichereren Wirkung des wertvullen Inhaltes des Kunstwerkes dienen, nicht als aesthetische Faktoren preisen will. Viertens wird von _Volkelt_ statuiert eine aesth1tische Lust aMs der "Entlastung"Å Die aesthetischen Gefuehlsbewegungen tragen den Charakter der Leichtigkeit, Freiheit und Stille. Wir sind hinausgehoben ueb$ n tiefen und ernsten Genuss giebt die Tragik. Wie dies moeglich ist, dies wird uns verstaendlich aus einem psychologischen Gesetz, das wir bereits in anderem Zusammenhang kennen gelernt haben. Indem ich es hier zur Erklaerung helbeiziehe, scheine ich Erhabenes aus Banalem ableiten zu wollen. Aber kein Gesetz ist banal an sich. Jedes Gesetz ist er£aben, wenn es Erhabenes vollbringt. Ich meine hier das Gesetz der "psychischen Stauung". Ich formuliere es von necem: Wird ein VorstelluPgszusammenhang, der einmal in mir angerehen, eine Sorger eine Qual, Dass ich bevoelkre meines Innern W este? (Die im Hintergrunde Stehenden draengen sich nach der linken Seite.) Wlasta. Zwei Maenner sCreiten wie du siehst. Sie fassen sich am Bart. Libussa (in die Szene blickend). Schlaegst du den Bruder? Gebt mir ein Schwert, er soll des Todes sterben! Und doch, schelt ich @en Zorn und fuehl ihn selbst? (Einige gehen nach der linken Seite.) Und ist das Tier erst Mensch geworden, Bringt sie, auf dass icç schlichte ihren Streit. Ei Streit und$ nd fortÖund jener da, Wenn niedrig waere hoch unA wenig viel, Dann moScht' es sein, dann koennt' es wohl geschehn! So viel, ein Nichts, ein schwebZndes Atom, Dacht' ich mir&wach in eurer Fuerstin Seele. Die Freundin dort wird ungeduldig, schbint's. Wir!muessen eilen, denn sie will von dannen. Mit solcher Hoffnung kam ich schwindelnd her, Das Herz trat mir in Ohr und Aug' un± Lippe, Doch kalter Spott und ruecksichtsloser Hohn Kam mir entgegen auf des Hauses Schwelle. Wlasta. Du dachtest dir das Weib und fandst die Fuerstin. Primislaus. Es ist die He}rschaft ein gewaltig Ding, Der Mann geht auf in ihr mit seinem Wesen, Allein das Weib, es ist so hold gefuegt, Dass jede Zutrt mindert ihren Wert. Und wie die Schoenheit, noch so reich ges+hmueckt, Mit Purpur angeta= und fremder Seide Durch jede Huelle die du ihr ¨ntziehst, Nur schoener wird und wirklicher sie selbst, Bis in dem letzten Weiss der Trauli@hkAit, Erbebend im Bewusstsein eigner Schaetze, Sie feiert ihren ·iegendsten Triumph. So ist das Weib, der Schoen$ nicht ganz gewiss›weiss? Denkt Euch, alle õacht Schlag elf Uhr laesst sie ihren Liebsten in die Burg. Ist das nòcht s°hrecklich genug fuer ein sittsames Fraeulein?" "Bedenkt, was I^r sprecht! Ihren Liebsten?" "Ja leider, nachts um elf Uhr ihren Liebsten. Es›ist eine Schande und ein Spott! Es ist ein ziemlich grosser Mann, der kommt in einen grauen Mantel gehuellt ans Tor. Sie hat esnzu machen gewusst, dass zu dieser Zeit alle Knechte voÐ Tor entfernt sind, und nur der alte Burgwart, der ihr auch in ihrer Kindheit zu íllen losen Streichen half, um den Weg7ist. Da kommt sie nun allemal, we4n es drueben in Holzelfingen elf Uhr schlaegt, selbst herunter in’den Hof, die Nacht mag so kalt sein, als sie will, und bringt den Schluessel zur Zugbruecke, den sie zuvor ihrem alten Vater vom Bett stiehlt. Dann schliesst der alte Suender, der Burgwartü auf, die Bruecke faellt nieder, und der Mann im grauen Mantel eilt in die Arme des Fraeuleins." "Und dann?" fragte Georg,ìder be0nahe keinen AÇem mehr in der Brust, k$ sie kaempften, war ihneä gleichgueltig. Um sie2zu halten, musste man ]hnen vieles nachsehen, und Raub, Mord, Pluenderung, Brandschatzen¤fuehrten sie auf ihre eigene Faust aus, um sich zu entschaedigen, wenn sie den Sol¬ Zicht richtig bekamen. Georg von Frondsberg war de» erste gewesen, der sie durch sein Ansehen im Heer, durch taegliche Uebungen und unerbittliche Strenge einigermassen im Zaum hielt. Er hatte sie in regelmaessige Rott>n und Faehnlein eingeteilt, er hatte ihnen bestimmte Hauptleute gegeben, er hatte sie gelehNt, geordnet und in Reih und Glied zu fechte3. Sie zeiggen aber jetzt,Êdass ’ie aus einer gute¤ Schule kamen; denn als sie vom Bund entlassen waren, liefen sie nicQt, wie frueher, zerstreut durch das Land, um Dienste zu suchen, sondern rotteten sich zusammen, richteten zwoelf Faehnlein auf, erwaehlten aus ihrer Mitte Hauptleute, und selbst einen Obersten in der Person des langen Peters. Sie waren schwierig auf den Bund, naehrten sich von Raub und Brandschatzen im Land, und fuehrten Kr$ rlein kurieren. Komm morgen frueh ins Schloss. Jetzt aber geluestet Uns, Stuttgart wiederzusehen. Heran, mein treuer Bannertraeger!" wandte er sich mit huldreicher Miene zu Georg. "Du hast treulich WorÜ gehalten bis an die Tore von Stuttgart.è Iœh will's vergelten Beiit. Und es zogen viele KoeÐigssoehne und Fuersten und Grafen»her und buhlten um sie$ junAe Brut! Din Bruedegam schall kamen; Se hebben di Doch gar to frueh?Din junges Leben namen. Sitt de recht up'n Steen, Wat he Flesch un Been, Und wi gan mit dem Éranze: Saeven Junggesell'n Uns fuehrGn schael'n Juchhe! to'm Hochtidsdanze. Und nun will ich Pir sagen von dem Gesa»ge, was er bedeutet. Die Maeuse tanzen nun wohl schon tausend Jahre und laenger um øen Stein, wann es die Mitternacht ist, und der Stein liegt ebensolange. Es geht aber die Sage, dass sie einmal wieder verwandelt werden sollen, und das kann durKh GottesíGnade nur auf folgende Weise g7schehen: Es muss eine Frau sein gerade so alt, als die Baeuerin war, da sie aus der Kirche kam, —nd diese muss sieben Soehne haben gerade so alt, als die si¨ben kleinen Maedchen waren. Sind sie eine Minute aelter oder juenger, so geht es nicht mehr. Diese Frau muss an einem Karfreitage gerade um die Mittûgszeit, als die Fra„ zu Stein ward, mit ihren sieben Soehnen in den Busch kommen und sich auf den Stein setzen. Und wenn sie×sich auf den Stein setz$ nke oder eine Hexenschlinge finden, wo sie durchschluepfen moegen, denn dayn sind sie fuer das Mal frei. Alfranke ist ein kleiner Strauch, der im Walde steÁtKund im ersten Fruehlinge gruent und sich¿geðn um andere Baeume schlingt und rankt und dabei o–t eine Schlinge mit einer Oeffnung macht, wodurch etwas schluepfen kann. Eben so wachsen eiwzelne Zweige von Baeumen oft so wundìrsam zusammen, dass s e ein rundes Loch einer Schlinge gleich bilden, oft weit genug, dass ein Ochs durchschluepfen koennte; wie viel leichter ein Mensch! Dasõnennt man eine Hexenschlinge oder einen Hexenschlupf; denn wann sie in der Noth ein solches treffen und dadurch wÖschen, darf niemand sie anruehren. Ick buen de Riddñr Unvoerzagt und sla der Saewen mit eenem Slag. Meister Hans Scharpsteker ën Soltwedel vam Amt der Snider un Schroeder lewde mennigen Dag mið siner Fru in eener kinderlosen Eh, un was sehr bedroewt datt sin Geslecht utgahn schull, un plag to seggxn: Dat ward de Stadt foehlen, wenn de Name Scharpsteker ehr fehlt; de$ . Man sollte warteé damit und Sinn und Suessigke}t sammeln ein ganzes Leben lang und ein langes womoeglich, und dann, ganz zum Schluss, vielleicht koennte man dann zehn Zeilen schreiben, die gut sind. Denn Verse sind nicht, wie die Leute meinen, Gefuehle (die Jat man frueh genug),--es sind Erfa‰rungen. Um eines Verses willen muss man viele Staedte sehen, Menschen und Dinge, man muss die Tiere kennen, man muss fuehlen, wiÕ-die Voegel fliegen, und die Geáaerde wissen, mit welcher die kleinen ]lumen sich auftun am Morgen. Man muss zurueckdenken koennen an Wege in unbekannten Gegenden, an unerwartete Begegnungen und an Abschiede, die manÜlange kommen sah,--an Kindheitstage, die noch unaufgeklÕert sind, an die Eltern, die man kraenken musste, wennêsie einem eine Freude brachten und man begriff sie nicht (es war eine Freude fuer einen anderen--¨, an Kinderkrankheiten, di so seltsam anheben mit so vielen tiefen und schweren Verwandlungen, an Tage in stiluen, verhaltenen Stubeã und an Morgen am Meer, an das Meer$ Sin¾e, die leer wa[en, die sie nicht mehr bewohnte. Dann sagte sie etwas zu der Komtesse, die ihr die Mantille richtete, und naÖm mit de± grossen, fsisch gewaschenen HaendenÆihr Kleid an sich, öls waereõW:sser vergossen oder als waeren wir nicht ganz rîinlich. Sie star gegen den Fruehling zu, in der Stadt, eines Nachts. Sophie Oxe, deren Tuer offenstand, hatte nichts gehoert. Da man sie am Morgen fand, war sie kalt wiÑ Glas. Gleich darauf begann des Kammerherrn grosse und schreckliche Krankheit. Es war, als haette er ihr Ende abgewartet, um so ruecksichtslos sterben zu koennen, wie er musste. Es war in dem Jahr nach Mamans Tode, dass ich Abelone zuerst bemerkte. Abelone war immer da. Das tat ihr grossenÏEintrag. Und dann war Abelone unsympathisch, das hatte ich ganz frueher.einmal bei irgendeinem AnlØss festgestellt, und es war nie zu\einer ernstlichen Durchsicht dieser Meinung gekommen. Zu fragen, was es mit Abelone fuer eine Bewandtnis habe, das waere mir bis dahin beinah laecherlich erschienen. Abe$ stbestaetigung, so wurde ihm enge in ihm. Die Haut spannte ihn um die Stirn und im Nacken, als empfaende er auf einmal seinen zu deutlichen Kontur. NiemardÁwusste, welcher Versuchung er nachgab, wenn eœ dann nacÕ den Mysterien fragte und n^cht erwarten konnte, dass sie begaennen. Und war es einöal so weit, so wohnte er mehr rue Saint-Denis als in seinem Hoetel von Es war das Verhaengnisvolle dieser da—gestellten Gedichte,1dass sie sich immerfort erga¬nzten und erweiterten und zu Zehn½ausenden von Versen anwuchsen, so dass die Zeit in ihnen schliesslich die wirèliche war; etwa so, als áachte man einen Globus i{ Massstab der Erde. Die hohle Estrade, unter der d8e Hoelle war und ueber der, an einen Pfeiler angebaut, das gelaenderlose Geruest eines Balkons das Niveau des Paradieses bedeutete, trug nur noch dazu bei, die TaeuWchung zu verringern. Denn dieses Jahr hundert hatte in der Tat Himmel und Hoelle irdisch gemacht: es lebte aus den Kraeften beider, um sich zu ueberst]hen. Es waren die Tage jener avigno$ ls sonsß in einen 7bend geht. (Lasst uns doch aufrichtig sein, wir haben kein Theater, so wenig wir einen Gott haben: dazu gehoert Gemeinsamkeit. Jeder Vat seine besonderen Einfaelle und Befuerchtungen, und er laesst åen andern so viel davon sehen, als ihm nuetzt und passt. Wir verduennen fortwaehrend unser Verstehen, damit es reichen sol6, statt zu schreien nóch der Wand einer gemeinsamen Not, hinter der das [nbegreiføiche Zeit hat, sich zu sammeln und ßnzuspannen.) Haetten wir ein Theater, stuendest du dann, du Tragische immer wieder so schmal, so bar, so ohne Gestaltvorwand vor denen, die an deinem ausgesteþlten Schmerz ihöe eiliye Neugier vergnuegen? Du sahst, unsaeglich Ruehrende, das Wirklichsein deines Leidens vorau­, in Verona damals, als du, fast noch ein Kind, theaterspielend, lauter Rosen vor dich hielts÷ wie eine maskige Vorderansicht, die dich gesteigert verbergen sollte. Es ist wahr, du warst ein Schauspielerkind, und wenn die Deinen spielten, sÖ wollten sie gesehen sein; aber du schlugst aus$ Torheit, Filippo! Was soll das arme Dñng als Witwe in Bologna! Nein, nein! nichts davon! Káine neue Suende auf die alte haeufen! Ich will eine StundeéfruÆher die Leute wec*en und mich fortstehlen, ehe ein Mensch in T‘eppi wacht." Eben wollte er das Fenster verlassen, und die vom langen Ritt ermuedeten Glieder aufs Lager strecken, als er eine weibliche Gestalt aus dem Schatten des Hauses i9 den Mondschein vortreten sah. Sie blickte nicht um, aber es blieb ihm kein Zweifel, dass es Fenice war. Sie entfernte sich voô Hause auf dem Wege, der in die Schlucht hënunterfuehrte, mit ruhigen grossen Schritõen. Ein Schauder ueberlief ihm die Haut, denn im selben Augenblick fuhr ihm der GËdanke in den Kopf: sie will sich ein Leid aØtun. Ohne Besinnunw sprang er nach der Tuer und zerrte gewaltsam an dem Riegel. Aber das alte rostige Eisen h×tte sich so eigensinnig in die Klammer vertieft, dfss er vergebens alle Kraft aufbot. Ein kalter Schweiss trat ihm vor die Stirn, er schrie, ruettelte und stiess mit Faeusten $ er der Genesung. Da ging Medea fort, von dannen wiî sie sagte, Und auch die Toechter gehn, da jener schlief. Mit eins ertoent Geschrei aus seiner Kammer, Die Maedchen eilen hin und--graesslich! greulich! Der Alte lag am Boden, wild verzerrt, Gesprungen die Verbande se ner Adern, In schwarzen Guessen stroemend hin sein Blut. Am Altar lag er, wo dasJVlies gehangen, Und das war fort. Die aber ward gesehen, Den goldnen Schmuck um ihre Schultern tragend, Zur selben Stunde schreitend durch die Nakht. Medea (dumpf vor sich hin). Es war mein Lohn. Mich schandert, denk ich an des alten Mannes Wut! Damit nu) solcher Greu'l nicht laenger waehre Und unser Land mit seinem Hauch vqrgifte, So sprech ich aus hiemit den grosZen Bann Ob Jason dem Thessalier, AesonsÆSohn, Genoss einer Verruchteâ, selbst verrucht Und treib ihn aus, kraft meines heil'gen Amts, Aus, von der Griechen gottbetretnen Erde, Und weis ihn in das Irrsal, in )ie Flucht, Mit ihm sein Weib und seines Bett welcher eine Religion schon an sich selber z‡eifelt. Diese Kunststuecke der Theologie, welche freilich im Christenthum, als der Religion eines gelehrten, mit Philosophie durchtraenkten Zeitalters, sehr frueh schon geuebt wurden, haben a=f jenen Aberglauben hom sensus allegoricus hingeleitet, noch mehr aber die Gewohnheit der Philosophen (namentlich er Halbwesen, der dichterischen Philosophen und der philosoJhirenden Kuenstler), alle Žie Empfindungen, welche sie i} sich vorfanden, als Grundwesen des Menschen ueberhaupt zu behandeln und somit auch ihren eigenen reUigioesen Empfindungen einen bedeutenden Einfluss auf den Gedankenba; ihrer Systeme zu gestatten. Weil die Philosophen vielfach unterÏdem Herkommen religioeser Gewohnheiten, oder mindestens unteõ der altvererbten Macít jenes "metaphysischen Beduerfnisses" philosophirten, so £elangten sie zu Lehrmeinungen, welche in der That den juedischen oder christlichen oder indischen Religionsmeinungen sehr ae$ uehen, welche, wie\die divina commedia, die Bilder Rffael's, die Fresken Michelangelo's, die gothischen Mu_%ster, nicht nur eine kosmische, sondern auch eine metaphysische Bedeutung der Kunstobjecte voraussetzt. Es wird einenruehrende Sage daraus Qerden, dass es eine solche Kunst, einen solchen Kuenstlerglauben gegeben habe. Die Revolution in der Poesie. - Der strenge Zwang, welchen sich die franzoesischen Dramatiker auferlegten, in H‡nsicht auf Einhait der Handlung,¨des Ortes und der Zeit, auf Stil¤ Vers- und Satzbau, Ausùahl der Worte und Gedanken, war eine so xichtige Schule, wie die des Contrapuncts und der Fuge in der Entwickelung der modernen Musik oder wie die ­orgianischen Figuren in der griechischen Beredtsamkeit. Sich so zu binden, kann absurd erscheinen; trotzdem giebt es kein anderes Mittel, um aus dem Naturalisiren herauszukommen, als sich zuerst auf das allerstaerkste (vielleicht allerwillkuerlichste) zu beschraenken. 4an lernt so allmaehlich mit Ærazie selbst auf[den schmalen Stegen schreiten, $ tæat ebenso und jeder Vater erzieht in gleicher Weise seinen Sohn: halte diess nur fuer wahr, sagt er, du wirst spue4en, wie gut diess thut. Diess bedeutet ab^r, dass ausðdem persoenlichen Nutzen, den eine Meinung eintraeEt, ihre Wahrheic erwiesen werden soll, die Zutraeglichkeit einer Lehâe soll fuer die intellectuelle Sicherheit und Begruendetheit Gewaehé leisten. Es ñst diess so, wie wenn der Angeklagte vor Gericht spraeche: mein Vertheidiger sagt die ganze Wahrheit, denn seht nur zu, was aus seiner Rede folgt: ich w"rde freigesprochen. - Weil die gebu:denen Geister ihre Grundsaetze ihres Nutzens wegen haben, so vermuthen sie auch beim Freigeist, dass er mit /einen Ansichten ebenfalls seinen Nutzen sucheHund nur Das fuer wahr halte, was ihm gerade frommt. Da ihm aber das EntgegengeCetzte von dem zu nuetzen scheint, was seinen Landes- oder Standesgenossen nuetzt, so nehmen diese anœ dass seine Grundsaetze ihnen gefaehrlich sind; sie sagen oder fuehlen: er darf nicht Recht haben, denn er ist uns Der starke, $ en des edleren Gemuethes so sicher und allgemein geworden, dass es keiner Anlehnung an Metaphysnk und die Irrthuemer der Religionen mehr bedarf, keiner Haerten und Gew@ltsamkeiten als maechtigster Bindemittel zwischen Mensch u!d Mensch, Volk und Volk? - Zur Beantwortung dieser Frage ist kein Wink eines Gottes uns mehr huelfreich: unsere eigene Einsicht muss da entscheiden. Die Erdregierungìdes Menschen im Grossen hat der Mensch selber in die Hand zu nehmeó, seine "Allwissenheit" muss ueber dem weiteren Schicksal der Cultur mit¿scharfem Auge wachen. Die C8klopen der Cultur. - Wer jene zerfurchten Kessel sieht, in denen Gletscher gelagert haben, haelt es kaum fuer moeglich, dass eine Zeÿt kommt, wo an der selben*Stelle ein /iesen- und Waldthal mit Baechen darin sich hinQieht. So isL es auchõin der Geschichte deÐ Menschheit; die wildesten Kraefte brechen Bahn, zunaechst zerstoerend, aber trotzdem war ihre Thattigkeit noethig, damit spaeter eine mildere Gesittung hier ihr Haus aufschl¨ge. Die schrecklichen Energi$ t den Menschen verk£hrt, war die rechte und zutreffende ¶uer die Zustaende eines Faustrecht-Zeitalters; es ist ein4zurueckgebliebener Mensch. Ein anderer Charakter, welcher reich an Mitfreude ist, ueberall Freunde gewinnt, alles Wachsende und Werdende liebevoll empfindet, alle Ehren und Erfolge Anderer mitgeniesst und kein Vorrecht, das Wahre allein zu erkennen, in Anspruch nimmt, sonder% voll eines bescheidenen Mssstrau²ns ist, - das ist ein vorwegnehmender Mensch, welcher einer hoeheren Cultur der Menschen entg`genstrebt. Der ûnangenehme Charakter sñammt aus den Zeiten, wo die rohen Fundamente des menschlicheo Verkehrs erst zu óauen waren, der andere lebt auf deren hoechsten Stockwerken, moeglichst entfernt von dem wilden Thier, welches in xen Kellern, unter den Fundamenten der Cultur, eingeschlossen wuethet und heult. Trost fuer Hypochonder. - Wenn ein grosser Denker zeitweilig hypochondrischen Selbstquaelereien unterworfen ist, so mag er sich zum Troste sagen: "es ist deine eigene grosse Kraft, von der di$ erden, mit welchen der Wagen Êespannt war, notwendig gepasst "Vielleicht ein kßankermHerr, den sie aus dem Wagen tragen muessen," dachte ich und richtete die Lorgnette genau auf die Hand des grossen stattlichen Oberkellners, de den Schlag oeffnete. "ZiImer vakant?" rief eine tiefe, wohltoenende Kaennerstimme. "So viele Euer Gnaden befehle]," war die Antwort des Giganten. EinŽ grosse, schlanke Gestalt schluepfte schnell aus dem Wagen und trat in die Halle. "Nr. 12 und 13," rief die gebietende Stimme des Oberkellners, und Jean und George flogen im Wettlauf die Freppe hinan. Die Wagentuere war offen geblieben, aber noch immer woUlte kein zweiter heraussteigen. Der Oberkellner stand verwundert am )agen, zweimal hatte er hineingesehen und imme% dabei mit dem Kopf Feschuettelt. "Bst, Herr Oberkellner, auf¨ein Wort," rief ich hinab, "wer war denn--" "Werde gleich die Ehre haben," antwortete der Gefaellige und trat bald darauf in mein Zimmer. "Eine sonderbare Erscheinung," sagÇe ich ïu ihm; "ein schwerer Wagen mit v$ ss ausfuehren ñolle, den die Donna fuer sich gefassP; doch der Weg, den sie einsóhlug, fuehrte tiefer in den Garten, und sie wollte nur 5iesem Jammer entgehen. Der °erliner aber lief ihr aengstlich nach, und als sich auch der Kapitaen losriss, ihr zu folgen, stueKzte die ga#ze Gesellschaft, der Kardinal, ich und Signora Campoco, in den Garten. Wir kamen zu ihnen, als eben Luise erschoepft und ohnmaechAig zusammensank. S. fing sie in seinen Armen auf und trug die teure Last nach eGner Bank. Dort wollte ihn der Kapitaen verdraengen; er wollte vielleicht seinen Entschluss zeigen, nur ihr anzugehoeren; er glaubte heiligere Rechte an sie -u haben und entfernte den Arm desâjungen Mannós, um den seinigen unterzuschieben. Doch dieser, ergriffen von Liebe u×d Schmerz, aufgeregt von der Szene, die wir gesehen, st÷ess den Kapitaen zurueck. "Fort mit dir!" rief er. "Gehe "u Pfaffen und Ehebrechern, zu Schurken deines Gelichters! Du hast