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Dozent: | Prof. Dr. Ernst W. Mayr |
Zeit: | 6 SWS, Vorlesung Di 10:15 - 12:00 |
Raum: | S 2229 |
Bereich: |
Informatik I (alte Prüfungsordnung) Informatik III (neue Prüfungsordnung) (Details hier) |
Voraussetzungen: | bestandenes Vordiplom; Besuch der Veranstaltung Effiziente Algorithmen I ( EA II empfehlenswert) |
Praktikumsleiter: | Stefan Bischof, Thomas Erlebach |
Anmeldung: | zentrale Einschreibung in der HP-Halle |
Scheinerwerb: | Lösen der Programmieraufgaben (unbenoteter Schein) |
Ein Beispiel sind sogenannte Matching-Algorithmen, die viele unterschiedliche Zuordnungsprobleme lösen können. Ein solches Problem könnte etwa darin bestehen, Dozenten und Kurse einander so zuzuordnen, daß möglichst viele Kurse gehalten werden können. Dabei soll jeder Dozent nur einen Kurs halten, und jeder Kurs soll nur von einem Dozenten gehalten werden. In diesem Fall läßt sich das Problem als bipartiter Graph modellieren (siehe Bild). Die obere Reihe von Knoten entspricht den Dozenten, die untere Reihe den Kursen. Eine Kante zwischen einem Dozent und einem Kurs bedeutet, daß der Dozent fähig ist, den Kurs zu halten. Eine unter diesen Bedingungen gültige Zuordnung von Dozenten zu Kursen entspricht genau einem Matching. Im Beispiel können maximal sechs der acht Kurse gehalten werden, und die fett dargestellten Kanten entsprechen einer solchen Zuordnung. Der Algorithmus von Hopcroft und Karp löst das Matching-Problem in bipartiten Graphen in Zeit O(sqrt(n)*m), wobei n die Anzahl der Knoten und m die Anzahl der Kanten des Graphen ist.
Neben ihrer Nützlichkeit für die Lösung praktischer Probleme sind Graphenalgorithmen vor allem auch aufgrund der eingesetzten algorithmischen Techniken und der verwendeten Datenstrukturen interessant. Studenten, die an dem Praktikum teilnehmen wollen, sollten daher die Bereitschaft haben, sich auch in kompliziertere Algorithmen hineinzudenken.
Tiefensuche, Breitensuche | |
Zusammenhangskomponenten | |
Minimale Spannbäme | |
Kürzeste Pfade | |
Matchings | |
Netzwekfluß | |
Färbung planarer Graphen | |
Approximation des Traveling Salesman Problem |
LEDA ist eine Klassenbibliothek, die häufig verwendete Datenstrukturen wie Stacks, Queues, Priority-Queues, Listen, Graphen usw. zur Verfügung stellt und damit eine große Erleichterung für C++-Programmierer bringt.
xanimate ist ein Programm, mit dessen Hilfe Graphen editiert und gespeichert werden können. Außerdem bietet es Graphenalgorithmen die Möglichkeit, auf dem Bildschirm die Darstellung von Knoten und Kanten zu beeinflussen, um die Arbeitsweise des Algorithmus zu veranschaulichen.
Die Bearbeitung der Praktikumsaufgaben kann entweder auf unseren Lehrstuhl-Rechern (S 2221), in der HP-Halle oder auch auf einem Linux-Rechner zu Hause erfolgen (in letzterem Fall müssen dann xanimate und LEDA auf dem Rechner installiert werden). Abhängig von der Teilnehmerzahl des Praktikums können Aufgaben unter Umständen auch in kleinen Gruppen bearbeitet werden.
Während des Praktikums findet einmal pro Woche ein zweistündiges Treffen statt, bei dem ein Betreuer abgegebene Lösungen und neue Aufgaben bespricht. Außerdem werden die zur Bearbeitung der Aufgaben notwendigen Grundlagen vermittelt. Fragen der Studenten bezüglich Algorithmen und etwaigen Problemen bei der Implementierung können ebenfalls hier beantwortet werden.
Den Studenten, die alle Programmieraufgaben zufriedenstellend lösen, wird ein unbenoteter Schein ausgestellt. Falls die Teilnehmerzahl jedoch groß ist und die Aufgaben in Gruppen gelöst werden, ist zum Erhalt des Scheins zusätzlich die erfolgreiche Ablegung einer mündlichen Prüfung am Ende des Semesters nötig.
WICHTIG: Das Praktikum Algorithmen-Entwurf zählt nach der alten Prüfungsordnung als Wahlpflichtpraktikum im Bereich Informatik I (Praktische Informatik), nach der neuen Prüfungsordnung (gültig ab November 1996) aber im Bereich Informatik III (Theoretische Informatik). Studenten, die nach der neuen Prüfungsordnung DHP machen müssen, können den Schein nicht als Praktikumsschein zu Informatik I verwenden. Studenten, die zwischen alter und neuer Prüfungsordnung wählen dürfen, können den Schein wahlweise als Schein zu Informatik I oder zu Informatik III verwenden. Für Details hier clicken!
Turau. Algorithmische Graphentheorie. Addison Wesley, 1996 | |
Gibbons. Algorithmic Graph Theory. Cambridge University Press, 1985 | |
Mehlhorn. Data Structures and algorithms 2: Graph algorithms and NP-Completeness, Springer-Verlag, 1984 | |
Papadimitriou, Steiglitz. Combinatorial Optimization: Algorithms and complexity. Prentice-Hall, 1982 | |
Sedgewick. Algorithms. Addison-Wesley, 1988 |