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Fakultät für Informatik - Technische Universität München

Lehrstuhl für Effiziente Algorithmen

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Hauptseminar Bioinformatik im SS 2004:

Algorithmen zur High-Throughput-Analyse
von Genexpressionsdaten aus Microarrays


Termin: Dienstags, 14:15 - 15:45

Ort: Informatik-Gebäude, Raum 03.07.023

Kontakt: Jens Ernst , Raum 03.13.061, Telefon: 289-19426

Überblick:

DNA-Microarrays sind eine relativ neue, sehr effiziente Technologie zur experimentellen Analyse des Expressionsverhaltens von Genen. Mit ihrer Hilfe läßt sich die Aktivität tausender Gene parallel beobachten. Hierbei wird ausgenutzt, daß einsträngige Nucleinsäuren Hybridisierungsreaktionen eingehen, d.h. in einer heterogenen Mischung verschiedener DNA oder RNA-Moleküle einen komplementären Partner finden und chemisch an diesen binden können. DNA-Chips werden oft mit Hilfe von Spotting-Robotern (siehe oben) hergestellt, die zu einzelnen Genen gehörige DNA-Stücke auf einer geeignet präparierten Glasscheibe unterbringen. Mehrere tausend Gene können auf ein Array gespottet werden. Die DNA-Stücke sind hierbei mit fluoreszenten Markierungen versehen. Das gesamte Array wird einer Hybridisierung unterworfen, zum Beispiel mit einer Gewebeprobe, wodurch ermittelt werden kann, in welcher Konzentration die mRNA der auf dem Chipbefindlichen Gene in der Probe enthalten sind. Dies wird verwendet als Maß für die Expression dieser Gene unter den äußeren Bedingungen, unter denen die Probe entstanden ist. Die Messung der Expressionsintensität erfolgt durch Bestrahlung des Chips mit Laserlicht und Scannen. Üblicherweise wird rotes und grünes Licht verwendet, wodurch man eines der typischen rot-grün-gelb-Microarraybilder erhält (siehe oben). Führt man für mehrere Microarrays mit gleicher Bestückung nun Hybridisierungsexperimente durch, so erhält man für jedes der Gene eine Folge von charakteristischen Expressionswerten, die auch als Fingerabdruck (fingerprint) bzw. Expressionsprofil des jeweiligen Gens bezeichnet werden. Ziel des Vergleichs der Expressionsprofile vieler (evtl. sogar aller) Gene eines Organismus sind häufig Rückschlüsse auf die Funktion dieser Gene.

Dieses Hauptseminar beschäftigt sich mit den Grundlagen der Genexpressionsanalyse durch DNA-Microarrays aus Datensicht. Nach einem Überblick über die biolo- gischen Hintergründe sowie die Mircoroarraytechnologie werden Fragen der Normalisierung von Microarray-Daten und algorithmische Probleme der Strukturfindung betrachtet. Von besonderem Interesse ist hier das Clustering-Problem. Bei allen vorgestellten Verfahren steht die Problematik schlechter Datenqualität im Hintergrund.


Vorträge:
  1. 27.04.04: "Genexpression, Expressionsregulation und Technologie von DNA-Microarrays" (Radostina Georgieva)
  2. 04.05.04: "Statistische Methoden zur Analyse von DNA-Microarray-Daten" (Alexander Battisti)
  3. 11.05.04: "Normalisierung von Microarray-Expressionsdaten und Distanz- und Ähnlichkeitsmaße für Genexpressionsprofile" (Kerstin Glaab)
  4. 18.05.04: "Hierarchische Clustering-Algorithmen, Dendrogramme und Two-way Clustering" (Matthias Siebert)
  5. 25.05.04: "Self-Organizing Maps" (Mojca Miklavec)
  6. 01.06.04: (Pfingsten)
  7. 08.06.04: "Spektrale Clusteringmethoden" (Jens Ernst)
  8. 22.06.04: "PCC, CAST und CLICK" (Elisabeth Wischnitzki)
  9. 29.06.04: "Principal Component Analysis"  (Christoph Lippert)
  10. 06.07.04: (entfälllt)
  11. 13.07.04: "Softwaretools zur Strukturfindung in Microarray-Daten und Integration mit anderen biologischen Datenquellen" (Thorsten Stumpf)

Weitere Termine werden ggf. noch bekanntgegeben


Hinweise:

Ein Schein für die erfolgreiche Teilnahme am Hauptseminar wird vergeben, wenn folgende Leistungen erbracht worden sind (die Gesamtnote setzt sich aus gewichteten Einzelnoten zusammen):

Probevortrag (ohne Bewertung) Der Probevortrag erfolgt spätestens zum angegebenen Termin beim Betreuer. Vorzulegen sind dabei die fertig ausgearbeiteten Folien oder ähnliche Präsentationshilfsmittel und die Erstfassung der Seminarbeit.
Vereinbaren Sie für den Probevortrag rechtzeitig einen Termin beim Betreuer (spätestens eine Woche vor dem anvisierten Termin).
Seminarvortrag (in mindestens zufriedenstellender Qualität) Der Seminarvortrag ist zum festgelegten Termin zu halten und dauert 45 (+/-5) Minuten. Tafelvorträge werden nicht akzeptiert. Nach dem Vortrag muss auf Fragen aus dem Publikum eingegangen werden.
Seminararbeit (in mindestens zufriedenstellender Qualität) Die Endfassung der Seminarbeit ist spätestens 2 Wochen nach dem Votrag als TeX-Datei und Postscript-Datei abzugeben. Der Umfang der Seminararbeit beträgt 5 (+/- 1) Seiten (ohne Literaturverzeichnis) im LNCS-Style (Springer-Verlag) unter LaTeX (Hinweise siehe unten).
Anwesenheit bei den Vorträgen Bei den einzelnen Vorträgen wird eine Anwesenheitsliste geführt.

Ablauf der Vorbereitung:

Der Vortrag und die Ausarbeitung müssen mit dem Betreuer abgesprochen werden. Hierzu sind nachfolgende Terminvorgaben bindend (soweit nicht anders mit dem Betreuer abgestimmt). Werden die Termine nicht eingehalten, führt dies zur Streichung des Vortrags und zum Nichtbestehen des Seminars:

bis 5 Wochen vor dem Vortragerstes Treffen mit dem Betreuer (vor dem Treffen ist die Literatur bereits zu lesen); der genaue Termin ist bei den Vortragsterminen angegeben;
bis 3 Wochen vor dem VortragGliederung des Vortrags und der Ausarbeitung mit dem Betreuer besprechen;
bis 1 Woche vor dem VortragProbevortrag vor den Betreuer; fertige Folien und vollständige erste Version der Ausarbeitung mit dem Betreuer abstimmen;
bis 2 Wochen nach dem Vortragfertige Ausarbeitung abgeben.

Hinweise zur Anfertigung einer Seminararbeit:

* Die Seminararbeiten werden nach der letzten Seminarveranstaltung gemeinsam in einem Seminarband zur Verfügung gestellt. Damit eine einheitliche Form erzielt wird, müssen alle Ausarbeitungen mit dem Textsatzsystem LaTeX erstellt werden. Hierzu sind folgende Richtlinien zu beachten:
  • Es ist der LNCS-Style (die Datei llncs.cls) des Springer-Verlages zu verwenden.
  • Der folgende Rahmen ist zu verwenden (seminararbeit.tex). Dabei dürfen die Seitengröße und der Font nicht verändert werden.
  • Ein Beispiel kann in der Datei example.tex gefunden werden (das Bild example.eps wird eingebunden)
  • Die Ausarbeitung soll auf die verwendete Literatur verweisen, diese Literatur ist mit BibTeX zu verwalten und in einer eigenen Datei zu speichern (hier die zum Beispiel gehörende Datei: example.bib).
* Bei Fragen zu LaTeX sei einerseits auf die folgenden Links hingewiesen, ferner kann auch der Betreuer um Hilfestellungen bzw. Literaturangaben gebeten werden:
* Eine weitere Anleitung zur Erstellung von Ausarbeitungen finden sie hier.
* Informationen zur Installation von LaTeX unter Windows finden Sie hier.

Hinweise zur Gestaltung der Seminarvorträge:

* Merkblatt zur Gestaltung eines Seminarvortrags. (Die Tipps auf diesem Merkblatt sind keine offiziellen Anforderungen oder Bewertungskriterien der TU München, sondern aus der Praxis eines Seminarleiters heraus entstandene Ratschläge.)
* Tipps zur Erstellung von Folien mit LaTeX (einschließlich Rahmen-Datei als Vorlage)