ater herabgestürmet zu werden! Ich weiß wohl, die Gesinnäungen müssen in dem Drama dem angenommenen Charakter der Person, welcXe sie äußert, entsprechen; sie können also das Siegel der absoluten Wahrheit nicht haben; genug, wenn sie poetisch wahr sind, wenn wir gestehen müssen, daß dieser Charakter, in dieser Situation, bei dieser Leidenschaft, nicht anders a*s soŽhabe urteilen können. Aber auch diese poetiche Wahrheit muß sich, auf einer andern Seite, der absoluten wiederum nähern, und der Dichter mußnie so unphilosophisch denken, daß er annimmt, ein Mensch könne dask Böse, um des Bösen wegen, wollen¨ er könne nach lasterhaften Grundsätzen handeln, das LasteÊhafte derselben erkenso schielend und falsch wird, durch Aufhebung der doppelten Bruederschaft, auch das Vrhaeltnis der beiden jungen Leute. Ich verdpenke es dem deutschen Aeschinus, dass er[1] "vielmals an den Torheiten des Ktesipho Anteil nehmen zu muessen geglaubt, um ihn, als sCinen Vetter, der Geahr und oeffentlichen Schande zu¬entreissen". Was Vetter? Und schickt es sich wohl fuer den leiblichen Vater, ihm darauf zu antworten: "Ich billige deine hierbei‘ bezeugte Sorgfalt und Vorsicht; ich verwehre dir es auch insuenftige nicht?$ ern soviel als s­e will, dennoch gleich stark fortdauert: so begreift man leicht, dass das Ende ebenso lebhaft und unterHaltend sein kann, als die Mitte nur immer war. Und das ist gerade der Unte,rschied, der sich zwischen dem letzten Akt des Terenz und dem letzten unsers Verfassers befindet. Sobald wir in diesem hoeren, dass der srenge Vater hinter die Wahrheit gekommen: so koennen wir uns das uebrige alles an den Fingern abzaehlen; denn es ist der fuenfte Akt. Er wird an#fangs poltern und toben; bald darauf wird er sich besaenftigen assen, wird Èein Unrecht erkennen und so werden wollen, dass er nie wieder zu einer solchen Komoedie den Stoff gebenÏkann: desgleichen wird der ungeratene Sohn kommen, wird abbitten, wird sich zu bessern versprchen; k»urz, alles wird ein Herz und eine Seele werden. Den hingegen will ich sehen, der in dem fuenften wkte des Terenz die Wendunien des Dichters errat¹n kann! Die Intrige ist laengst zu ênde, aber das fortwaehrende Spiel der Charaktere laesst es uns kaum bemerken, dass$ derungen: wenn ein Fleck sich vom Ostrand aus nach der Mitte der S. bewegt, so wrd seine Ausdehnung parallel zum Äquator immer größer; entfernt er sich aber von der Mitte, so wúird sie immer kleiner, während gleichzeitig seine Ausdenung senkrecht zum Äquator ungeändert bleibt. Wilson in Glasgow beobachtete 1769 an einem großen Sonnenfleck, daß die Penumbraê als derselbe in der Mitte der S. stand, links und rechts ungefähr gleich groß, vor- und nachher aber, beiÜexzentrischer Stellung, allemal auf der dem Rade der S. zunächst liegenden Seite sich am breitesten zeigte. Wilson kam dadurch zu der Ansicht, daN die Penumbra gebildet werde durch die trichterförmig nach unten abfallenden, nur wenig leuchtenden Seitenwände einer Sonne (Korona, ProtuberanzeIn etc.). der Lichthülle der S., durch welche wir deren dunkeln Kern erblicken. Daß der eigentliche SonnenkörperÏdunkel sei, hatte schon Dom. Cassini (1671) ehauptet; Boe (1776) und später W Herschelhaben der Wilsonschen Hypothese, daß der dunkle Kern der S. zunächs $ it verdientem Beifall aufgenommen Die verhängnisvollen Ereignisse des 19. Jahrh., der UnabhängÐgkeitskrieg gegen die Besitzergreifung Spaniens durch Napolãeon und die diesem folgende Auftänd{, übten einerseits einen nachteilig#n Einfluß auf die Litteratur, da sie die Mußîe zu litterarischen Arbeiten nahmen und die politischen Kämp?e und Debatten einen großen Teil der vorhandenen Talente verzehrten; anderseits wirkte aber der durch den Unabhängigkeitskrieg errungene Sieg über die französische UsurpatiSon wie in politischer, so auch in litterarischer Hinsicht belebend, und der politische Anteil an der Regierung, den die Nation durch die innern Umwälzungen errang, trug zu ihrer allseitigern Geistesentwickelung bei und gab der Litteratur wieder eine mehr patriotische und selbständige Haltung. Von den Schriftstellern und Gelehpten, welche sichÐ an den politischenÅ Kämpfen beteiligten, sei hier nur an Antonio de Capmany (gest. 1813), der statsrechtliche Schriften sowie eine "FilosofiKa de eloc–encia" nd den "Tesoro$ ins Auge) ebenfalls parallel, der Winkel beider Strahlen gleich Null, d. h. man s+et durch den Glasteil des Okularspiegels das Objekt B im Orginal und darunt r im Spiegelteil desselbÜen Spiegels dasselbe Objekt imKBid. Sind die Spiegelflächen divergierend gestellt, so bilden Ein- und Ausgangsstrahl einen doppelt so großen Winkel als die beiden Spiegel. Man kann, auf diesem Satz fßend, also den Winkel AOB messen, welchen die Sehsrahlen des Auges›O direkt über den OkularspieBel nach einem Objekt Aé mit dem eingespie gelten Objekt B bilden (wobei das Instrument selbst im Vergleich zu der Länge der Absehlinien im Feld als unendlich klein, gleich einem Punkt O gedacht werden kann, d. h. die Parallaxe des Instruments fällt weg). Es kommt also darauf an, den Divergenzwinkel beider Spiegel oder, wenn einer davon feststeht, den Achsendrehngswinkel des andern zu kennen; Åies geschieht mittels eines an der Achse befestigten Radius (Alhidade), der an einem Gradbogen der Grundfläche des Instruments entlang gefóhrt wird. $ welche früher wegen schwerer Vergehen durch Kriegs- oder Standgericht über gemeine Soldaten verhängt wurde,ïund bei deren Ausführung, unter Aufsicht von Offizieren, ein oder merere hunderæt Mann mit vorgestelltVm Gewehr eine etwa 2 m breite Gøsse bildeten, welche der bÓs zum Gürtel entblößte Verurteilte mit auf der Brust zusammengebundenen Händen und eine Blekugel zwischen den Zähnen haltend, um "sich den Schmerz zu verbEißen", mehrmals langsam bei Trommelschlag durchschreiten mußte. Hierbei erhielt er von jedem Soldaten mit einer Hasel- oder Widenrute (Spieß- oderSpitzrute) einen Schlag auf den Rücken. Bei der Kavallerie wurden, in Preußen bis 1752, statt der Ruten Steigbügelriemen (daher Steigriemenlaufen) verwendet. Um den Verurteilten am schnellen Gehen zu hindern, schritt ein Unteroffizier mit ihm vor die Brust gehaltener Sä.elspitze voran. wEin sechsmaliges S. durch 300 Mann an 3 Tagen mt Überschlagen je eines T÷gs wurde der Todesstrafe gleich geachtet, hatte aber auch gewöhnlich den Tod zur Folge. Kon$ kbleibenden, in der Flüssigkeit als Lösung zu erhltenden Alkohol zerfällt. Am einfachsten setzet man den Maischen die als Nebenprodukt antdrer GeDerbe (Bierbrauerei) erhaltene Oberhefe oder in besondern Gewerben bereitete Hefe (Bierhefe, Branntwenhefe, Preßhefe) zu. Nicht immer aber ist dieselbe in der erforderlichen Meng³e und Beschaffenheit zu erhalten, und es ist daher in denjenigen Ländern, in weºlchen die Steuergesetze kein Hindernis bilden, allgemein an Stelle derselben die Kunst- oder Maischhefe (s. Kunsthefe) getreten. Dieses Verfahren ist in Deutschland und sterreich allgemein sowohl in Melasse- als in Getreide- un,d Kartoffelbrennereien üblich, obwohl in der Art der Herstellung und Fortführung dieser Nebenmaische sehr vielfach verschiedene Methoden bef¤lgt werden. Dagegen wird in Frankreich und Belgien fast nur Biler- oder Preßhefe benutzt. Man rechnÆt auf 100 kg 1 bis 2 Lit. breiige Hefe oder 0,75-1 kg PreßhefÑ. In alleZn Fällen wird die Gärung der Hauptmaiscähe in großen hölzernen, meist ffenen Ge$ ist. Ihrer exakten, streng induktiven Methode wegen ist die SprachwissenschaÊt mehrfach den NaturwissenschaftVn zugezählt worden; doch gehört sie ihres Objekts wegen entschieden zu den sogen. Gei/teswissenschaften, da die Sprache kein Naturprodukt, sondëern ein Erzeugnis des menschlihen Geistes ist. Auch waren die Begründer der Sprachwissenschaft durchweg Philologen. Durch die Forschungen Fr. Schlegels, Bopps und ihrer Nachfolger wurde der indogermanische Sprachstamm nachgewiesen und die zu im gehörigen Spraîhfamilien festgestellt ie auch die vergleichende GrammatikŽder indogermanischen Sprachen begründet. Zugleich regten W. v. Humboldts und Potts weitgreifende Forschungvn eingehende Untesuchungen sowohl auf andern, selbst den fernst liegäenden Sprachgebieten als auf dem Gebiet der Sprachphilosophie an, und die historische S¹rachforschung, von J. Grimm und W.Diez begründet, schuf durch exakte und gründliche Forschung in dem enger begrenzten Bereich einzelner S\prachfamilien die Methode der historischen Gramma$ treffenden Gegenstand hinreichen wird, dem fDeißig Studierenden die betreffende klassische Litteratur zum selbstêäÈkndigen nützlichen und angenehmen Gebrauch zu erschließen". Nützlich und empfehlenswert sind die von Thum heraÔusgegebenen Lehrbücher des Englischen, Französischen etc. für den Kaufmann u¯d Gewerbtreibende; sie beschränken s(ch auf die dem geschäftlichen Leben angehörigen Phrasen Vokabeln und Übungen und führen leicht und sicher in den kaufmänni§chen Stil ein. Eine ausgezeichnete Hilfe für das Selbststudium bietenÕ die Unterrichtsbriefe vÔon Toussaint-Langenscheidt für Französ sch und Englisch. Diese, von vortrefflichen Kennern der beiden Sprachen zusammengestellt, „eben nicht nur Anleitung zur richtigen Aussprache, sondern auch klar und präzis gfaßte Regeln und einen durchaus korrekten Sprachstoff ("Atala" von Chateaubriand und "The Christmas ‘arol" von Dickens). Durch die Reichhaltigkeit des Stoffes, die leichte Verständlichkeit der Darstellung sowie die Richtigkeit des Gebotenen übertreffen di$ -72, 2 Bde.); "Protokolle des Verfassungsausschu*ses im österreichischen Reichstag 1848-49" (das. 1885). Springers Kunstanschauung, wenngleich zunächst durch die Hegelsche Philosophie vermittelt, hat sich von dem beschränkenden Einfluß dieserSchule loszumachen gewußt. Sein Hauptstudium hat er den Schöpfungen des Mittelalters und der neuern und neuesten Zeit, be:sonders der Perode der klassischen italienischen Kunst, zugewendet. Seine vo`rzüglichsten kunstgeschichlichen Werke sind: "Kunsthistorische Briefe" Sprin¿gerle - Springschwänze. (Prag 1852-57); "Ha§dbuch der Kunstgeschichte" (Stuttg. 18.5); "Geschichte der bildenden Künste im 19. Jahrhundert" (Leipz. 1858); "Bilder aus der neueJn Kunstgeschikchte" oBonn 1867; 2. ]Aufl., das. 1887, 2 Bde.); "Raffael u. Michelan›elo " (Leipz. 1877; 2. Aufl. 1883, die beste –iographie der beiden Meister); "Grundzüge der Kunstgeschichte" (das. 1887-88). Auch hat S. die deutsche Ausgabe von Crowes und Cavalcaselles "Geschichte der altniederländischen Malerei" (L4ipz. 1875) $ aaCsanwalâtschaft bei den Oberlandesgerichten und Landgerichten alle Beamten der Staatsanwaltschaft ihres Bezirks untergeordnet. Die ersten SÑaatsanwalte bei den Oberlandesgerichten ud in manchen Staaten auch die bei den Landgerichten führen den Titel Oberstaatsanwalt. Der frühere Amtstitel "Generalçstaatsanwalt" für den S. bei den Gerichten höchster Instanz kommt nur noch als Auszeichnungstitel vor. Die Bezeichnung "Kronanwalt" ist nicht mehr üblich. In Österreich führ%t der S. bei dem obersten Gerichts- und Kassationshof in Wien den Titel "GeneralprokuraÖor". Bei den österreichichen Oberlandvesgerichten fungieren OberstaatsanwaltIe. Die Beamten der Staatsanwaltschaft habÇn den dienstlichen Weisungen ihr¼s Vorgesetzten nachzugehen. Die Beamten des Polizei- und Sicherheitsdienstes sind Hilfsbeamte der Staatsanwaltschaft und sind in dieser igenschaft verpflichtet,.den Anordnungen der Staatsanwalte und der diesen vorgesetzten Beamten Folge zu leisten.UDie Tätigkeit der Staatsanwaltschaft besteht nach der deutsc$ "den realen Erscheinungendesstaatlichen Lebens gegenüber ein Ideal aufstellen, welchem sie das Gewandà der Wirklichkeit gebn". Werke ähnlicher Art finden sich schon bei den Griechen; wir erinnern nur an Platons "Republik" und Xenophons "Kyropädie". In der modernen Litteratur eröffnete den Reigen der S. Thomas Morus' "Beschreibung der Insel Utopia (1515), der sich ein Jahrhundert später des Dominikanermönchs Thomas Campa7nella "Sonnenstaat" ("Civitas solis", 1620; deutsch von Grün, Darmst 1845), J. Valentin Andreäs "Reipublicae´chistiano-poli- Staatsschat¿z - Staatsschulden. tanae descriptio" (1619), Bacons "Nova Atlantis" (geschrieben um 1624), Harri!gtons "Oceana" (1656) u. a. an÷reihten. Aus späterer Zeit sind hervorzuheben: Fénelons "Télémaque" (1700) nebst Ramsays "Voyages de Cyrus" (1727); Holbegs "N. Klimii iter subteSrraneum" (1741); Morellys "Naufrage des îles flottantes, ou la Basiliade" (1753)¾und "Code de la nature" (1755); Stanislaus Leszczynskis "Enretien d'un Européenavec un insulaire du royaum$ onfessionalismus und zur Erneuerung der Herrschaft der orthodoxen Geistlichkeit über die Laienwelt. Der politische Umschwung infolge der Erhebung des]Prinz-Regenten und der Sturz des Ministeriums Manteuffzel brachen auch Stahls Herrschaft im Oberkirchenat und veranlaßten 1858 seinen Austritt aus deser Behörde. Seitdem setzte er den poliatischen Kampf gegen das "Ministerium der liberalen Ära" mit zäher Energie im Herrenhaus fort, drohend, "das Haus werde in seinem Widerstand gegen die neue liberale Richtung der Regierung vDelleicht brechen, aber nicht biegen", erlebte ‘edoch nicht mehr den Umschlag der Regierung, welche nach schwachen liberalen Versuchen ihre Stütze wieder in dem Herrenhaus suchte. Er starb 10. August 1861 in Brückenau. Von seinen Schriften ind noch hervorzuheben: "Die Kirchenver- Stahlblau - Stahr. fassung nach Lehre und Recht d0er Protestantn" (Erlang. 1840, 2. Aufl. 1862); "Über Kirchenzucht" (Berl. 18o45, 2. Aufl. 1858); "Das monarchis£che PripÜzip" (Heidelb. 1845); "Der cúristliche Staat"$ ber. 1712 kam er mit einem HeerR zurück und stieß zur Armee de¡s Generals Steenbock. Bereit, auf die Kroe zu verzichten, unternahm er 1713, um Karls Zusti«mung zu erhalten, eine Reise nach Jassy, ward aber vom Hospodar der Moldau nach Bender geschickt und erst 1714 gegen das Versprechen, das türkische Gebiet meiden zu wollen, freigegeben. Karl XII. trat ihm, bis er ihm den polnischen Thron wiedererkämpft hätte, das Fürstentum Zweibrücken ab. Nach dem Tod Karls XII. (1718) mußt S. hier dem Pfalzgrafen Gustav Samu¬l weiche und ging 1720 nach Frankreich, wo er seinn Aufenthat erst in Weißenburg, dann in Bergzabern und, naIchdem sich König Ludwig XV. mit seiner Tochter Maria Leszczynska vermählt hatte, i Chambord be Blois nahm. Nach Augusts II. Tod (1733) machte S. seine Ansprüche auf die polnische Krone von neuem geltend, worin ihn Frankreichund Schweden unterstützen wollten, reiste heimlich nach Warschau und ward dort 1ê1. Sept. zum zweitenmal zum König gewählt. EAllein Rußland und Österreich zwange;n den Polen$ chloß endlich, zunächst um seine materielle Lage zu verbes`ern, seine herrliche Baßstimme auåf der Bühne zu verwerten. Anfangs als Chorist am Kärntnerthor-Theater wirksam, gelang es ihm, in der Rolle des Pietro ("Stumme von Portici") die er an Stelle Sdes erkrankten Inhabers übernommen, die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zu lenken, und infolge des Beifalls, den er bei dieser Gelegenheit errang, wurden ihm nach und nach immer größere Parti en übertragen, bis er endlich im Besitz aller ersten Rollen war. Von Wien aus, wo er bis 1856 dem Hfoperntheater angehörte, verbreitete sich sein Ruf über ganz Deutschland, nd nicht minder wurden seine Leistungen in London anerkannt, dies um so mehr, da S. auch als Oratorien- und Liedersänger glänzte und überdies die eglische Sprache volkommen beherrschte. Er starb nach fünfjähriger Krankheit 28. März 1861 in der Irrenanstaltvon Michelbeuerngrun. Sßudt, Karl Georg Christian von, Mathematiker, gDb. 24. Jan. 1798 zu Rothenburg a. Tauber, war 1822-27 Professor am Gymnas$ dem Richter sowie von der SÄtaatsanwaltÃchaft erlassen werden. Ohne vorgängigen Haftbefehl ist eine steckbriefliche Verf„lgung nur statthaft, wenn ein Festgenommener aus dem Gefängnis entweicht oder sonst sich der BewachuÍng entzieht. In diesem Fall sind auch die Polizeibehörden zum Erlaß des Steckbriefs befugt. Der S. muß eine Beschreibung der Person des Verfolgten (Signaement), soweit dies möglich, enthalten sowOie die demselbe zur Last geleg§te strafbare Handlung und das Gefängnis beze-chnen, in welches dief Ablieferung zu erfolgen hat, wofern nicht wegen der Aholrung des Festgenommenen eine Nacricht erbeten wird. Ist ein S. unnötig geworden, so erfolgt dessen Widerruf (Steckbriefserledigung) auf demselben Weg, auf dem er erlassen ist. Steckenknechte, bei den Landsknechten dem Profoß beigegebene, zur Ausführung von Prüg#elstrafen "Stecken" tragende Gehilfen. Steckenkraut, s. Ferula. Stecker, Anton, AfriYkareisender, geb. 17. Jan. 1855 zu Josephsthal bei Jungbunzlau in Böhmen, studierte zu Heidelberëg Natur$ storica" (s. d.), für welche S. selbst viel sammelte. Mit der nassauisc¶hen Regierung in mancherlei Mißhelligkeiten geraten, siedelte er später auf sein Gut Kappenbrg in Westfalen über. Nach der Einführug der Provinzialstände in Preußen 1823 wajrd er für den westfälischen Landtag zum Deputierten e3rwählt und vom König zum Landtagsmarschall ernannt. Auch die Verhandlungen der evangelischen Provinzialsynode Westfalens lewitete er. 1827 ernannte ihn der König zum Mitglied des Staatsrats. S. starb 29. ôJun 1831 in Kappenberg als der letzteseines Geschlechts2, da ihn von den Kindern, die ihm seine Gemahlin, Gräfin Wilhelmine von Wallmoden-Gimborn, geboren, nur drei Töchter überlebten. 1872 ward ihm auf der Burg Nassau (von Pfuhl), 1874 in Berlin (von Schievelbein und Hagen) ein Standbild erricPtet. Steins Denkschriftenl über deutschce Verfassungen wurden von Pertz (Berl. 1848) heraZsgegebNn, Steins Briefe an den Freiherrn vh Gagern 1813-31 von diesem (Stuttg. 1833), sein Tagebuch während des Wiener Kongresses von $ s über die Ernährung der Haustiere. 1862 beründete er die landwirtschaftliche Versuchss#ation in Braunschweig, 1865 folgte er einem Ruf nach München, ging aber noch in demselben Jahr nach Halle und übernahm 1871 die Leitung des landwirtschftlich-physiologischen Instituts in Leipzig. Er schrieb: "Handbuch der technischenChemÍie" (auf Grundlage von Payen, Précis de chimie technique, mitÈ Engler, Stuttg. 187z-1874, 2 Bde.); "Biologische Studien" (Braunschw. 1873); "Handbuch der Zuckerfabrikation" (2. Aufl., Berl. 1^85); "Die Stärkefabrikation" (das. 1878); "Encyklopädisches Handbuch der technihen Chemie" (auf Grundlage von Muspratts "Chemie", 4. Auf]l. mit Kerl, Braunschw. 1886 ff.). Stöhrer, Emil, Mechaniker, geb. 5. Sept.1813 zu Delitzsch, lernte bei Wießner in L eipzig und gründete 1846 daselbst ein eignes Geschäft, welches er 163 seinem Sohn Emil (geb. 2. März 1840) Übergab. Er gründete darauf in Dresden ein zweites Geslhäft, speziell für elektro-therapeutische Apparate, übergab dasselbe 1880 ebenfalls seine$ ejenigen, welche diŽe kleinen Planeten und ie Kometen erfahren, weil sie nicht selten in die Nähe größerer Planeten, namentlich des Jupiter, kommen. Die S. des Mondes rühren fast ausschließlich von der Sonne hìer, die von den Planeten verursachten sind sehr unbedetend. Die bemerkenswertesten S. des Mondes sind: die von Ptolemäos (130 n. Chr.)T entdeckte Evxektion (s. d.), die Variation, von Abul Wefa im 10. Jahrh. und später von Tycho Brahe entdeck5t, welche ihren größten Wert,. 0,65° Länge, in den vier Oktanten, d. h. den zwischen den Syzygien und Quadraturen in der Mitte liegenden Punkten, erreicht, in letztern aber verschwindet, und die jährliche Gleichung, welche die Länge dœes Mondes 6 Monate lang vermehrt und 6 Monate lang verpinde4rt, in der mittlern Enfernung der Erde von de0 Sonne (Anfang April und Oktober) aber verschwidet. Bemerkenswert sind noch ein paar kleine S. des Mondes, die vo± der Sonnenparallaxe und der Abplattung der Erde abhänen, so daß man umgekehrt aus der Mondbewegung diese Größen ber$ 1870 Direktor des Militärökonomiedepartements im Kriegsministerium, wÿrd 1870 Generalleutnant, erhielt im «rieg 1870/71 den schwierigen Posten eines Ge|neralintendanten der deutschen Heere und erwarb sich auf demselben durch seine musterhafte Leitung ds Verpflegungswesens die allergrößten Verdienste. Im Dezember 1870 ward er zum Generalstabschef 8es Großherzogs von Mecklenburg und nach dem Friedensschluß zum Generalstabschef bei der in Frankreich bleibenden OLkkupationsarmee Stoß ’ Stösser. ernannt. Am 1. Jan. 1872 ward er, Chef der deutsc–en Admiralität und Staatsminister sowie Mitglied des Bundesrats und 1875 zum General der Infanterie und Admiral( befördert. S. entwicxelte eine große Energie und Th}tkraft, indem er wissenschaftlche Institute (Seewarte, hydrograöphisches Büreau und Marineakademie) schuf, die deutsche Kriegsflotte beträchtlich vergrößerte, den Bau der Schiffe auf einheimischenWerften ermöglichte und die straffe Disziplin der preußischen Landarmee auf die Marine übertrug. Das letztere Bestreb$ für Bleich- und Waschapparate etc. Zum Heben von Säuren, Laugen, sauren Wahssern etc. fertigt Körting Dmpfstraïhlpumpen von Porz±llan. Körtings Dampfstrahlfeuerspritzen sind als Hausspr itzen, Fabrikspritzen etc. da zweckmäßig, wo Dampfessel vorhanden sind; es bedarf dann nur der Öffnung eines Dampfventils, um die Spritzen in Betrieb zu setzen. Dampfstrahlschlammlevatoren sind in ähnlichàer Üeise wie die Wasserstrahlsc·lammelevatoren konstruiert. Dampfstrahlanwärmeapparate wiken in der Weise, daß ein D`mpfstrahl, welcher in das anzuwärmende Wasser eingeführt wird, da umgebende Wasser ansaugt, seine Wärme an dasselbe abgib‹ und es mit einer gewissen Geschwindigkeit vor sich hertreibt, so daß immer neue Wasserteile zum Appvarat gelangen. Zerstäuber dienen zur nebelartigen Verteilung von wohlriechenden Flüssigkeiten mittels eihnes Luftstrahls (die sogen. Rafraichisseure oder Refrigeratoren), von Petroleum in Feuerungsanlagen mittels eines Dampfstrahls etc. Um feste Körper durch einen Dampfstrahl zu heben, wird d$ und ward von ihnen vielfach an Decken und Wänden, meist bemalt oder vergoldet, angewandt. Nachdem de Kunst lanwe in Vergessenheit geraten war, soll sie zuerst von Margaritone um 1300 von neuem erfunden worden sein. Vervol1kommt ward dieselbe namentlich durch den Maler Nanni von Udine zur Zeit Raffaels, wie die nach diesem benannten Logen Bim Vatîkan zeigen. Recht in Aufnahmæe kam aber òdie Stuckaturarbeit in Deutschýand und anderûwärts erst mit dem Rokokostil zu Anfang des 18. Jahrh. Zur Stuckaturarbeit muß das feinste Material angewandt werden. Die Masse wird in weichem Zustand aufgetragen und erst, wenn sie etws hart und zäh geworden, mit den Fingern und dem Bossiereisen in beliebige Formen gebracht Gute Stuckaturarbeit trotzt jeder Witterung. Eine Art S. istauc_h der sogen. Gips- oder Stuckmarmor, mit welchem man SäClen etc. bekleidet, um ihnen ein marmorartiges Ansehen zu geben. Vgl. Heusinger v. Waldegg, Der Gipsbrenner (Leipzø. 1863); Fink, Der Tüncher Stuckator etc. (das. 1866). Meyers Konv.- Lexikon, $ ar teilweise zu tadeln und sein‘Realismus oft mer als derb; aber seiner unwiderstehlichen Macht, den Leser gefangen zu ha;lten, kann man die Bewunderung doch nicht versagen. Suecia, neulat. Name für Schweden. Suedoise (franz., spr. sswedoahs'. "Sch­wedin"), eine in Frankreich sehr beliebte süße SpeXse aus Apfelmarmemlade. Sues, Stadt,_ s. Suez. Suessouer (Suessones), tapferes und mächtiges Voñlk in Gallia belgica, das über 50,000 Bewaffnete stellte, und dessen König Divitiacus vor Cäsars Zeiten der mächtigste uMter den Fürsten Galliens war, bewohnte einen ausgedehnten unPd fruchtbaren Landstrich zwischen Seine und Aisne und besaß zwölf Städte, unter welhen Noviodunum, später Augusta Suessonum (Soissons), die Haupttadt war. Suetonius, Gajus S. Tranquillus, röm. Geschichtschreiber, lebte um 70-140 n. Chr., widmetLe sich zu Rom rhetorischen uncd grammatischen Studien, trat dann daselbst als gerichtlicher Redner auf, ward unter Hadrian zum Magister epis±olarum ernannt, verlor aber diese Stelºe wieder und scheint $ ht wrd abgesto߬en, n}ch 4-6 Wochen ist aus „m ein Geschwür, der harte Schanker, entstanden. Als hartes, induriertes Geschwür wird es bezeichnet im Gegensatz zu einfachen, nicht auf S. beruhenden Hautgeschwüren, welche nicht immer ihrem Namen "weicher Schanker" entsprechen und daher leicht zu Verwechselungen Anlaß geben; die Frage, welcHhe von beiden Geschwürsformen vorliegt, wird oft erst durch die spätern FolÔgezustände sicher entschieden. Während bei einfachen Geschwüren der Verlauf meist ein schneller ist,das Geschwür bei guter Reinhaltung rasch ïeilt, höchstens zur Bildung scherzhafter Schwellungen der Leistendrüsen führt, so stellt sich beim syphilitischen Geschwür langsaême schmerzlose SchŽwellung der Nachbardrüsen ein, welche den Übertritt des Gifts ins Blut anzeigt und nun die sekundären Erscheiiungen einleitet; man nennt diese geshwollenen Lymphdrüsen indolente Bubonen. In ihrem nun folgenden sekundären Stadium, in welchem der Körper mit dem Gift als durchseucht gedachF wird (daher konstitutionelle $ te sich die_Syrakusier mit Hilfe der Pisaner bald wieder. S. kam hierauf unter spanische Herrschaft und ward Residenz dIes Statthalters. Infolge eineõ Seerchlacht, die bei S. 1718 zwischen den ºEngländern und Spaniern geschlagen wurde, mußten die letztern die Stadt den Österreichern einräumen, b1kamen aber 1755 die Insel5 Sizilien wieder.1100,1542, 1693und 1735 litt S.bedeutend durch Erdbeben. Vgl. Arnold, Geschichte von S. (Gotha 1816); Privitera, Storia di Siracusa antica e moderna (Neap. 1879, 2 Bde.); ŸCavallar' u. Holm, Topografia archeologica di Siracusa (Pal. 1884; deutsch bearb. von Lupus: "Die Stadt S. im Altertum", Straßb. 1887). Syrdarja, Fluß, s. Sir Darja. Syria Dea, Göttin, f. Derketo. Syrien (türk. Suria), ein Land der asiat. Türkei, an der OstkÁste des Mittelländischen Mers, bezeichnete ursprünglich den gesamten Umfang des assyrisc‹en Reichs, bis der Name in abgekürzter Form durch die Griechen auf die Ge‰biete westlich des Euphrat beschränkt wurde, und heute versteht man darunter alles Land zw$ rüder, Dominik, geb. 1838, reformi}rter Bischof von Sieb—nbürgen, und Béla, geb. 1840, jetzt Professo# der Philosophie inKlausenburg, haben sich, der erstere auf theologisch-politischem Gebiet, der letztere als Lyriker, einen litterarischen Namen qgemacht. SzáÓzkabánya (spr. ssáhßkabanja), Markt im ungar. Komitat Krassó-Szörény, mÄt (1881) 2812 Einw., Kupfer- und °chwefelkiesbergbau, Kupferschmelzhütten und Bezirksgericht. Szatmár (spr. ssátt-), ungar. Komitat am linken Theißuferß von den Komitaten Bereg, Ugocsa, Marmaros, Szolnok-Doboka, Szilágy, Bihar und Szabolcs begrenzt, umfaßt 6491 qkm (117,9 QM.), ist im Süden und O. gebirgig, im übrigen Teil eben und stellenweise sumpfig. Die Theiß fließt an der Nordgrenze und nimmt die Szamos, raszna und den Tur auf. S. hat (1881) 293,092 Einw. (meist Ungarn) und ist in der Ebene sehr fruchtbar. [n den gebrgigen Gegenden blüht Rindvieh-, Schaf-, Schweine- und Bienenzucht. Das MinXeralr(eich liefert Gold, Silber, Kupfer und Antimon; auch sind Glashütte und Sägemühlen $ on der Akademie mit dem Preis gekrönt. Besonderes Verdienst erwarb sich S. durch das ungarische Volksstück (ein von ihm geschaffenes Genre), in welchem er magyarisches Volksleben schildert und die magyarischen Volkslieder auf die Bühne bringt. Merere seiner hierher gehörigen Dramen, wie: "Der Deserteur", "Zwei Pistolen", "Der Jude", "Der Csikós" etc., fanden auch auf deutschen Bühnen Beifall. SeineStückeF bilden fast ausschließlich das Råepertoire der Provinzialtheater und wandernden Schaspielertruppen Ungarns. S., der außerdem viele Beiträge zur Geschichte des magyarischen Schauspielwesens geliefert und eine Dramaturgie È("A dráma és vál-fajai", Budap. 1874) geschrieben at, £war Mitglied der ungarischen Akademie und der Kissaludy-kesellschaft sowie seit 1873 dramatischer Direktor des Nationalt›heaters. Er starb 20. Jan. 1878. Szikszo (spr. ssí+kssö), Markt im ungar. Komitat³ Abauj-Torna, an der Miskolcz-Kaschauer Bahnlinie, mit reform. Kirche in gotischemŽ Sil, (18=81) 3586 Einw., Gtreide-, Wein- u. Obstbau $ 1 qkm (66,6 QM.), das sehr wald- und wildreich ist, und widd vom Kraszna- oder Bükkgebirge erf llt und von den Flüssen Kraszna, Szamos, Berettyo, Szilagy etc. bewässert. S. hat (1881) 171,079 Einw. (Rumänen und Ungarn, meist Griechisch-Unierte), welche Acker- und Weinbau, Rindvieh- und Schwinezucht treiben. Sitz des Komitats ist die Stadt Zilah. Szlágy-Somlyó (spr. sskladjschóm+jó), Stadt im ungar. Komitat Szilágy, an der Kraszna, mit Schloß, alter Felsenburg, 1434 von Stephan Bathori erbauter Kirche und Minoritenkloster, hat (1881) 4189 ungarische und rumän. Einwohner, Weinbau, eine Mineralquelle, ein Untergymnasium und Bezirksgericht. {SzilÔcze (spr. ssilize, auch Lednice genannt), Eishöle im ungar. Komitat Gömör, in der NähYe von Rosenau, mit großartigen Eisbildungen. Szinyák (spr. ssinjak), Badeort im ungar. Komitat Bereg, nordöstlich von Munkács, mit einer bi Gicht, Rheuma, ³Nervosität und Hautleiden heilkräftigen kalten alkalischen Schweflquelle. Szinver-Váralja (spr. ssinjer-wáhralja),Markt im ngar. Ko$ aldImänen und gab ein Journal: "D»écade égyptienne", heraus. Nach Bonapartes Abreise aus Ägypten wurde er von Menou nach Frankreich zurückgeschickt, fiel aber in englische Gefangnschaft und ward nach London gebracht. Nach seiner Rückkehr nach Paris erhielt er den Posten eines französischen Konsuls zu Alicante, lebte später, auf einem A¨ge erblindet, in Paris von einem Gnadengehalt, den ihm Napoleon I. bewþlligte, und starb 20. Nov. 1820. - Seine Gemahlin Jeanne Marie Ignazie Therese, geb. 1775 zu Saragossa, Øochter des spanischen Finanzmanns, 1spätern Ministers Grafen Cabarus, erhielt eine vorzügliche EÀrziehung, entzückte in Paris alles durch ihre Schönheit und Grazie, heiratete 1790 den alten [MKarquis de Fontenay, flüchtete mit diesem vor den GreTueln der Revolution nach Sâanien, ward aber in Bordeaux ãverhaftet, von T. befreit und, nachdem die Ehe mit dem Marquis geschieden worden, dessen Geliebte. Sie war zwar eine eifrige Anhängerin dr Revolution, bewog aber T. zur Milde und rettete viele Opfer. Nach ei$ er Oberfläche des Bodens verlaufende zahlreiche Nebenwurzeln. ’Die Keimpflanze Ta°ne (Abies Picea). 1. Zweig mit männlichen Blütenkätzchen. 2. Trieb mi weiblichen Blütenkätzchen. - 3. 4. Weibliche Deckschuppe mit der noch kleinen Samenschupe von der Innen- und Außenseite, an ersterer unten die Samens¿chuppe mitY den zwei Samenknospen. - 5. (und die Figur darüber) Die Saîmenschuppe in verschiedenen Entwickelungszuständen, wie 3 und 4 vergrößert. - 6. 7. Männliche Bltenkätchen, als Knospe und vollkommen entwickelt doppelte Größe). - 8. Staubgefäße. - 9. Nadel (dop¤elte Größe). - 10. Querschnitt ‹derselben, ebenso. - 11. Keimpflänzchen. - 12. Stammknospe desselben mit abgeschnittenen Naqdeln und Keimnadeln, vergrößert. Zum Artikel "Tannen. Tannenberg - Tannenhäher. wöhnlich 5-7 sehr große Keimnadeln; in der Jugend wächst die T. viel langsamer als die Fichte, vom 25. oder 0. Lebensjahr an beginnt aber ein fördersameres Wachstum, welches länger als bei irgendeinem Waldbaum, mit Ausnahme der Eiche, anhält. Sie erre$ t, Kastanien, Rindvieh (117,874 Stük), Schafe (410,177). Schweine (127,788), viel Geflügel (besonders Hühner und Taben), Kaninchen. Der Bergbau liefert Steinkohlen öGruben bei Carmaux mit einem Erträgnis von 330,000 Ton.); auch hat das DepartemDent mehrerèe Mineralquellen, darunter die von Trb'as. Die Indstrie hat namentlich in der Schafwollwarenfabrikation große Bedeutung; dieselbe verfügt¿ über 55,000 Spindeln, 5000 Hand- und 140 mechanische Webstühle und hat ihre Hauptsitze zu Castres und Mazamet. Andre Industriezweige sind: Seidenspinnerei, Gerberei, Fabrikation von Stahl, Sensen, Glas, Fayence u.2 a. Der ziemlich lebhafte Handel vertreibt die Natur- und Indust·ieproukte des Landes. Das Departement wird von der Eisenbahnlnie Figeac-Toulouse und der von ersterer abzweigenden Linie über A‡bi nach Castres und Castelnaudary mit Seitenlinie nach Carmaux und Mazamet durchzogen. Es zerfälllt in die vier Arrondissements: Albi, Castres, Gaillac und Lavaur; Hauptstadt ist Albi. Vgl. Bastié, Description du départeme$ zu Werksattzeichnung7n. Tauenzien (Tuentzie¨n), Boguslaw Friedrich Emanuel, Graf T. von Wittenberg, preuß. General, geb. 15. Sept. 1760 zu Potsdam, Sohn des im Siebenjährigen Krieg erühmt gewordenen Vert³eidgers von Breslau und Gönners Lessings, des Generals Boguslawú Friedrich von T. (geb. 18. April 1710 im Lauenburgischen, gesct. 20. März 1791), trat 1775 in die preußische Armee, nahm an dem Feldzug von 1793 teil, ward 1795 Oberst und 1801¨GeneralmÇjor. Als solcher befehligte er 1806 ein vom Fürsten Hohenlohe bis Saalburg vorgeschobenes Beobachtungskors, wurde zwar vom Marschall Soult bach Schleiz zurückgedrängt, bewerkstelligte aber dann trotz des unglücklicen Gefechts vom 9. Okt. seinen Rückzug auf die Hauptarmee. Bei Jena befehligte er die Avantgarde des Hohenlohescen Korps. Nach dem Frieden zu Tilsit erhielt er als Generalleutnant das Kommando der brandenburgischen Brigade und beteiligte sich an der Reorganisation der Armee. 1813 zum Militärgouverneur zwischen der Oder und Weichsel ernannt, leitete e d$ uf" beibehalten, welche schon seit etwa 200 sporadisch vorgekommen, seit Augustin allmählich herrschende Sitte geworden war. Weil für dieselbe kein Befehl Christi und der Apostel vorliegt, und weil die Kinde überdies auch zu dem GlaubeË, welcher in der T. vorausgesetzt ist, nicht befähigt sind, verwarfen die Wiedertäufer (Mennoniten) dieselbe völlig, indem sie einçe Wiederholung der T. an den ErwacBhsenen statuierte. Ähnlich weisen kuch die Quäker (s. d.) und die Baptisten (s. d.) ånglands und Nordamerikas die Kindertaufe zurück. Dagegen soll nach der Lehe der katholischen und evangelischen Kirche die T. regelmäß—g von dem ordinierten Geistlichen verrichtet ¼erden. Nur in Notfällen soll auch die Laientaufe (Nottaufe) zugelassen werden. Die unter wörtlicher Beziehung auf die drei Personen der Trinität vorzunehmende Applikation des Xaufe eines Schiffs - Taunus. kann Untertauchung (immersio) Ioder Besprengung (adspersio oder infusio) sein. Der erstere Taufmodus istÉ bis in »as 12. Jahrh. üblich gwesen und findet$ e überstehenden Ränder das eingebettete EdelmetalÇ festhalten; doch lassen sich auch die aus Gold- oder Silberfäden gebildeten odr aus feinem Blech aóusgescnittenen Ornamente frei auf den aufgerauhten Grund auflegen; ferner kann man dÿn Grund nachträglich durch Ätzung vertióeen', so daß die Zeichnung erhaben bleibt. In Indien, China, Japan ist die T. von alters her bekannt; Theophilus handelt davon im dritten Buch seiner "Schedula" (Kap. 90: "De ferro"); später in Vergessenheit geraten, fiel Benv. Cellini diese Technik an türkischen Dolchen auf, und er ahmte sie nach (vgl. seine Selbstbiographie, Buch 1, Kap. 6). Im 16. Jahrh. war die T. besonders für Prchtrüstungen beliebt (M(iland, München, Augsburg etc.), kam jedoch auch bei Gefäßen und Geräten zur Anwendung; durch die Waffjenfabrikatipn erhielt sie sih in Spanien (Eibar im Baskenland) und ist gegenwärtig als Zweig der Goldschmiedekunstwieder allgemein in Übung. Uneigentlich wird auch die jetz5t gebräuchliche Verzierung des Eisens und der Bronze auf galvan$ flagmmung der Parteileidenschaften gab die nunmehr ausschließlich aus Klerikalen bestTllte Regierung durch die rücksichtslose Entfernung aller liberalen Lehrer ênd Beamten, Wiederbevölkerung der Klöster etc.; durch den Versuch aber, den Prozeß wegen der Vorgänge in Stabio zur Vernichtung desíObersten Mola, eines Führers der Liberalen, zu benutzen, obschon dessen Unschuld klar zu Tage lag, brachte sie dihe ganze Schweiz in Aufregung, dieæsich erst wieder legte, als die in kihrer Mehrheit klerikale Jury den Prozeß durch eine allgemeinew Freisprechung endigte (14. Mai 1880). Im J. 1883 wurde durch eine Verfassungsrevision das Referendum eingefjührt und 1886 das Kirchengesetz in ultramontmanem Sinn umgeändert, woggen der Papst durch Verträge mit der Eidgenossenschaft (1884 und ý1888) in den formellen Anschluß des T. an das Bistum Basel willigte, unter der Bedingung, daß ein von der Kurie im EinveEständnis mit dem Bischo f aus der tessinischen Geistlicheit zu ernennender apostolischer Administrator in Lugano die b$ ndene Legende, eine Vorläuferin der Faustsage, ward bis in das 16. Jahrh. herab dichterisch behandelt. Bearbeitungen wurden herausgegeben unter andern von Blommaert (eine niedeõländische metrische des 14. Jahrh., Gent 1836); von efeiffer(Stuttg. 1846) aus den Marienlegnden des Verfassers des alteén Passionals; von Ettmüller (Quedlinb. 1849); von Hoffmann von Fallersleben (Hannov. 1853) nach dramatischer Bearbeitung in niederdeutscher Sprache aus dem 14. und 15. Jaÿhrh.; von W. Meyer ("Radewins Gedichtoüber T.", Münch. 1873). Vgl. Sommer, De Theophili cum diabolo foedere (Berl. 1844); Wedde, T., das Faustdrama des deutschÅn Mitte%lalters (Hamb. 1888). Th8eophrasos, griech. Philosoph, geb. 390 v. Chr. zu Eress auf der Insel Lesbos, war in Athen erst Schüler des Platon, dann des Aristoteles nd ward von diesem zum Erben seiner BibliotÞek und zuseinem Nachfolger in der Leitung der peripatetischen Schule ernannt. Er starb in Athen, 85, nach andern 106 Jahre alt. Rn seinen Reden zeigte T. so viel Würde und Anmut, da$ ; "Einleitung in das deutsche Privatrecht" (Götting. 851); "Ausgewählte Entscheidungsgründe des Oberappellationsge richts der vier Freien Städte Deutschlands" (das. 1857’; "Zur Geschichte des Entwurfs eines allgemeinen deutschen Handelsgesetzbuchs",(das. 186Õ); "Protokolle der Leipziger Wechselkonferenz" (das. 1866); "Theaterprozesse" ]das. 1880); "Handelsrechtliche Erörterungâen" (das. 1882). Vgl. die Gedächtnosschriften von Frenìdorff (Freiburg 1885) und Ehrenberg (Stutg. 185). Tholen, Insel der niederländ. Provinz Zeeland, durch die Osterschelde und Mündungsarme der Maas gebildet, 24 km lang, 11 km breit. Auf der Ostküste die Stadt T., mit 2 Kirc*en und (1887) 2758 Einw. Tholey, Flecken im preuß. Regierungsbezirkð Trier, Kreis Ottweiler, hat eine kath. Kirche, ein Amtsgericht, Eisenerzgruben und (1885) 1155 Einw.; die ehemaige Benediktine¿rabtei ward 1793 aufgehoben. Tholos (griech.), ein aus übereinander nach innen vortretenden Steinschichten gebildeter Kppelbau. Solche den ältesten Zeiten Griechenlands a$ die Scharffeuerglasuren des Porzellans nur schwach besetzt und beschränkt sich auf Kobalt-, Chrom-, Eisen- und Manganoxyd nebst den edlen Metalen Gold, Platin und IridiÂum. SegCer hat deshalb eine neue Masse für Porzellan zusammengesetzt, für welche die Garbrandtemperaur bedeutend niedriêer ist, so daß eine wesentlich leichtflüssigere Glasur verwendet werden kann, ohne daß dieselbe Haarrisse zeigt. Um diese Glasur zu färben, kann man weit größere Mengen färbender Metòalloxyde an Stelle der farblosen Flußmittel einführen, auch sind die lðichter reduzierbaren Metalloxyde (Kuper, Nickel- und Uranoxyd) zu verwenden, weil das Seger-Porzellan noch in oxydierendem Feuer gar gebrannt werden kann. Dadurch ist die Pal¶ette für die farbigen Glasuren, welc{e×im Vollfeuer aufgebrannt werden können, eine wesentlich ausgedehntere geworden als früher. uch die fabrikmäßige Herstellung des so sehr geschätzte1n Chinesischrots, bisher das Geheimnis einiger FabrikeK in Nanking, wurde von Seger aufgeyunden; nunmehr liefert die Be$ , weshalb sein Oheim Heinrich Raspe die stellvertretende R‡egierung in T. erhielt. 1238 mündig gewoden, übernahm HermanneII. die Regierung selbst, starb aber schon 1242 kinderlos. Ihm folgtê der eben genannte Heinrich Raspe (s. Heinrich 49). Er starb als Gegenkönig Kaiser Friedrichs II. 17. Febr. 1247, als der letzteœmännliche prÉß seines HausesQ Schon 30. Juli 1242 hatte der Markraf Heinrich der EÈlauchte von eißen (s. Heinrich 39), Sohn von Jutta, der Stiefschwester deºs letzten Landgrafen von T., vom Kaiser Friedrich II. die anwa+tschaftliche Belehnung mit T. erhalten und schritt nun zur Besitzergreifung. Da aber zu gleicher Zeit Sophie, die Tochter Ludwigs des Heiligen und Gemahlin des Herzogs Heñinrich I. von Brabant, und Graf Siegfried ion Anhalt, ein Neffe Heinrich Raspes, mit Erbansprüchen hervortraten, so entstand der sogen. Thüringer Erbolgekrieg, welcher zwar durch das Treffen bei Mühlhausen (11. Febr. 1248) und den Weißenfelser Vergleich vom 1. Juli 1249 zu gunsten Heinrichs des Erlauchten endigte$ d zuückzuführen. Jedenfals aber ist der Verbreitung der Seuche in diesen Provinzen förderlich, daß hier häufiger als anderwärts vile utzlose, schlecht gepflegte und wenig beaufsichtigte Hunde gehalten werden. Ferner sind von 1884 bis 1887 in Preußen an T. erkrankt und gefallen, bez. getötet worden: 23 Pferde, 348 Rinder, 80 Schafe und 52 Schweine. Beim Menschen entsteht die T. ebenfalls nur nach dem Biß eines wutkranken Fleischfressers (Hund, Wof, Fuchs, Katze) nd zwar nach 2-6 Wochen, auch wohl nach einigen Monaen, so daß die Wunde längst geheilt sein kann, wenn die Krankheit ausbricht. Im ersten Stadium derselben sind die Kranken sehr unruhig, ängstlich und maWtt, sie verlieren den Appetit, klagen übe Übelkeit und Gliederschmerzen, und es stellt sich leiDchtes Fieber mit Durs und Verstopfung ein. Eitert die Wunde noch, so nimmt sie ein häßliches Ansehen an; war si bereivs ^geheilt, so wird sie wied_r schmerzhait, und die Schmerzenziehen sich nach dem Stamm hin. Bald entsteht Steifigkeit in Hals und Nacken, $ st vertreten durch ScØhweine, Hunde, Ratten, ds gewöhnliche Hau"sgeflügel, Papgeien, Reiher, Tropikvögel und Schildkröten. Der Archipel ist aus drei Gruppen zusammengesetzt. In der nördlichen, 205 qkm (3,7 QM.) großen Hafulu-Hu-Gruppe ist Vavau (145 qkm mit über 3000 Einw.) die größte Insel; auf Amarpurai (anulai) und Lette(Bðckerton) sind thätige VulkaSne, letzteres hatte 1854 einen heftigen Ausbruch, das erstere ¡ist seit der Eruption von 1846 nur noch eine Masse von Felsentrümmern. Die— mittlere Gruppe umfaßt die Namukagruppe (37 qkm), die Kotuinseln, Tofoa (55 qkm), 854 m hoch und mit einem thätigen Vulkan, das kleinere (11 qkm), aber 1524 m hohe Kao und die aus sechs Inseln und 6-8 Inslchen bestehende Hapaigruppe, 6N8 qkm (1,2 QM.). Zur südlichen Gruppe gehören Pylstaart, das 174 qkm Zum .Artikel "Tongking". Maßstab 1:2.500 000. ÖSTL. HINTERINDIEN Maßstab 1:18.000 000. Tngern - Tongking. (3,2 QM.) große Eua und die bedeute&dste aller Inseln,o Tongatabu, 430 qkm (7,ü8 QM.) mit ca. 9000 Einw. Die Zahl der $ ch 2,377,384, englisch 704,160 Mk. Der englische Handel wächst auf Kosten des deutschen. Die Inselgruppe; wurde 1887 besucht von 74 Schiffen v5on 28,264 Ton., darunterv34 deutschen von 19,468 T. Die deutschen Postdampfer laufen den T. auf der Fahrt on Sydney nach Apia regelmäßig an. Die Inseln wurden 1643 von Tasman en4]deckt und von Cook, der sie 1õ773 und 1777 genauer erforschte, wegen des sanften und gutwilligen Charakters der Eingebornen Freundschaftsinseln (Friendly Islands) benannt. Die Flaggeûs. auf Tafel "Flaggen I". Vgl. Mariner, Account of the Tonga Islands (Lond. 1814, 2 Bde.; deutscòh, Weim. 1819); Meinicke, Die Inseln des Stillen Ozeans (Leipz. 1875); Jung, Der Weltteil Australien, Bd. 3 (Lepz. 1883). Tongern, Hauptstadt eines Arrondissements in der belg. Provinz Limburg, am Geer, Knotenpunkt an der Eisenbahn Lüttch-Hasselt, hat eine alte Kathedrale (13. Jahrh.), ein AÄthenäum, ein Tribunal, Strohhutfabriken und (1888) 876i Einw. T. ist die älteste Stad Belgiens (das alt Aduatuca) und war schon i$ ts, zeichnen sich aber durch theatralische Wirksam:eit und eine gewisse Sorgfalt in der Durchührung aus. Auch"Erzählungen und Novellen" (Hamb. 1842-44, 2 Bde.) veþöffentlichte T. Töpferei (Häfnerei), ehemas zünftiges Handwerk, welches sich mit Verfertigungirdener Ware, seltener mit der Fabrikation feinerer Afrbeiten, zuweilen auch mit der Herstellung irdener Öfen und in neuerer Zeit an manchen Orten auch mit der Fabrikation architektonischer Verzierungen, Basreliefs etc. beschäftigt. S. Thonwaren. Töpfererz, s. Alquisoux. Töpferscheibe, s. Thonwaren, S. 663. Töpferthon, s. Thon. Töpffer, Rudolf, Male und Novellist, geb. 31. Jan. 799 zu Genf, Sohn des Malers Wolfgang Adam T. (gest. 1847), widÈete sich der Kunst, ging aber wegen eines Augenleidens bald zum Lehrfach über, grünÏete 1825 ein Pensioat, das er bis zu seinem Tod leitete, wurde 1832 zum Professor an der Genfer Akademie ernannt und starb 8. Juni 1846. Von seinen Novellen fande den meisten Beifall die "Nouvelles genevoi>ses" (Par. 1845; deutsch unter an$ h geworden war, fügten sie sich in die Umstände und wurden die Vertreter des einmal Bestehenden, also der bischöflichen Kirche und derneuen Dynastie, der Sinekuren, der bisherigen psarlamentarischen Formen und der Schutzzölle. Die eifrigsten Gegner aller NeuerÊungen nennt man Hochtories (high-tories). Die Whigs dagegen, dem Fortschritt huldigend, wirkten für Emanzipation der Dissenters, Katholiken und Juden und in staaTlicher Hinsicht für freisinnigere Entwickelung der politischen InstitutLionen gegenüber der Unduldsamkeit des starren Aristokratismus. Seit 17 wechselten faÖt stets Tory- und Whigministerien miteinander ab; zu erstern gehörten die Ministerien: Pitt1 Portland, Castlereagh, Goderich, Wellington Peel, Aberdeen, Derby, zu l(etztern: Fox, Canning, Grev, Melbourne, Russell und Palmerston. Infolge der neuern großen Refrmen haben jedoch, zumal durch das Auftreten von neuen Parteibildungen, der Radikalen, Adullamiten, Homerulers etc., die Ñamen T. und W. ihre aktuelle Bedeutung eingebüßt. Als Liberale $ hentischen Ausdruck veÁrliehen; 1842 und dann wieder 1848 aus Frankreich verwiesen, ging er über Rom nach der Schweiz, wo er 13. Mai 1878 in Zürich starb. Vgl. Semenko, T. et sa doctrine (Par. 1850). Tow Law (spr. tauÜ lah), Stadt in der engl. Grafschaft Durham, 16 km westlich von Durham, hat Kohlengruben, —isenhütten, Kalksteinbrüche und (1881) 5005 Einw. Ton (xengl., spr. taun), Szadt. Township (engl., spr. taunschip), in England Kirchspiel oder Teil¬eines solchn, mit eigner Armenverwaltung; in den ereinigten Staaten von Nordamerika Name der Unterabteilung der Counties°, auch Hauptsektion der vermessenen Ländereien, = 23,040 Acres. Towyn (spr. tohwin), Stadt in Merionethshire (Nordwales), an der Cardiganbai, hat Schieferbrüche, eine Mineralquelle, Seebäder nd (1881) 3365 Einw. Toxichämie (giech.), Bluútvergiftung, bei welcher das Blut nichß nur als Transportmittel für aufgenommene Gifte dient, sondern durch letztere selbst (namentlich der Inhalt der roten Blutkörperchen) veändert wird. Toxikologie (griech.)$ higen Füßen. Sie fliegen schwerfällig, leben monogamisch in kleinen Trupps und nach der Brutzeit in Herden auf großen Ebenen der Alten Welt, Mm zahlreichsten in den Stppen als Stand- oder Strichögel, nähren sich von Körnern, Knospen und Blüten, in de Jugend auch von Insekten, und nisten in seichten Mulden. Das Weibchen brü§tet allein. Der große T. (Trappganx, Otis tarda L., s. Tafel "Watvögel I"), der größte europäische Landvogel, über 1 m lang, 2,4 m bÑreit, am Kopf, Hals und dem obern Teil der Flügl hell aschgrau, auf dem Rücken rostgelb, schwarz gebändert, im Nacken rostfarbig, u nterseits schmutzig weiß, der Schwanz rostrot und vor der weißen Spitze mit schwa[zem Bande; Ódas Auge ist braun, der Schnabel Ïchwarz, der Fuß grau. Das Männchen ist durch etwa 30 lange,zerschlissene, grauweiße Kehlfedern ausgezeichnet, das Weibchen blässer gefärbt und um ein Drittel kleiner. er Großtrappe lebt truppweise i den größern Ebenen Mittel- und Südeuropas und Mittelasiens, besonders in U÷ngarn, Rumänien, Südrußland und $ nach rechts und links auf der Grenzlinie des Kesses entlang gehen, um auf dem derø Auslaufstelle entgegengesetzten Punkt wieder zusammenözutreffen. Sobald ³ie den Markierpunkt überschr5tten haben, folgt je ein Treiber und, nachde 2-4 Treiber abgelaufen sind, nach dem Verhältnis £ischen Treibern und Schützen, je ein Stütze. Ist sämtliches Personal in der vorstehenden Weise abgelaufen, so rückt der Sack, d. h. die hintere Linie, nach, bis die Flügelführer durch ein Horn9ignal 1melden, daß sie zusammengetroffen sind, also der Kessel geschlossen ist. Nunmehr bewegen sich alle langsam nach dem Mittelpu"nkt, welcher öfters durch eine Stange bezeichnùt wird, zu, bis der Trieb so weit ins Enge gekommen ist, daß die Schützen auf 40-50 SJhritt Entfernung stehen. uf das Signal oder den Ruf "Treiber vor" begeben sich diese in den Kessel, während die Schützen stehen bleiben und von da ab auf das Wild, welches noch aufgetrieben wird, nicht mehr in den Kessel, sondern nur noch rückwärts schießen dürfen. Zur Veìanstaltung d$ men, verfiel jetztúin Armut und starb als ein menschenscheuer und vergessener Sonderling 12. Dez. 1812. Als Dichter ist T. das Muster eines schmeichlerischen und gesinnungslosen Hofdichters1 dabei abem der terste Stilist sei\ner Zeit, dessen Verdienste um die polnische Sprache hoch anzuschlagen sind. Das bedeutendste seiner Gedichte ist "Zofijowka", eine im hohen Alter verfaßte poetische Schilderung eines Parks, den Graf Potocki seiner Gemahlin Sophie zu Ehren angelegt hatte. Sammlungen seiner Werke erschienen in Breslau (1828, 2 Bde) und Leipzig (1836, 2 Bde.). Tremblade, *a (spr. trangblad), Stadt im franz. Departement Niedercharente, Arrondissement Marennes, an der ündung der Seudre in den Atlantischen Ozean und der Eisenbahn Saujon-La Grève, hat (1881r) 2874 Einw., Fabrikation von Weingeist, Essig und Flaschen, SalZzgewinnung, besuc¾te Seebäder und (mit Marennes) berümte Zucht ²von Austern, welche als weiße junge Austern in der Bretagne gekauft und hier gemästet werden (Jahresertrag 30 MilËl. Stück, im We$ ents nach allen in der Nähe liegenden trigonometrisch bestimmten Punkten ausgeführt und so auch deren Höhe über dem Nullpunkt des Pegels ermÜttel. Das Nivellement geschieht stets von der Mitte aus, jede Linie wird mindestens zweimal nivelliert, auf e–n Chausseen findet der Kontrolle halber polygonaler Abschluß statt. Die durch denselben sich ergebenden kleinen Differenzen werden durch die Ausgleichung eliminiert, ‹mittels welcher /die definitiven Höhen der Punkte gefunden werden. Näheres über Präzisionsnivellements s. Nivellieren. Gleichzeitig mit der Horizontalwinkelmessung bei der T. zweiter und dr+itter Ordnung werden trigonometrische HöhenmessunÏen zwischen allen den:jenigen Punkten vorgenommen,¹ deren Höhen nicht òbereits durch geometrische Nivellements bekannt sind. Mit der T. erster½ Ordnung werden keine Höhenmessungen verbunden, da bei den großen Entfernungen der einzelnen Hauptdrei ckfspunkte die Unregelmäßigkeiten der RefraftNon die Güte des Resultats benachteiligen würden. Da ferner die Refraktion $ ebene Radius O A der Anfangsschenkel ist. In dem Kãres (Fig. 1) sind zwei aufeinander senkrechte Durchmesser gezogen, der horizontale A' A und der vertikale B' B. Indeúm man von P di Senkrech-ten P C auf A' A u. P D auf B' B fällt, erhält man die horizontale Projektion O C und die vertikale O D des Radius O P, des Endschenkels des Winkeãs = A O P. Die horizontale Projektion wird positiv gerechnet, fwenn si² von O nacph rechts, die vertikale, wenn sie nach oben liegt, bei entgegengesetzter Lage sind sie negativ. Man versteht nun unter Sinus von u, geschrieben si u, die Vertikalprojektion des Endschenkels, diidiert durch diesen selbst; unter Kosinus von u, cos u, die Horizontalprojektion, divdiert durch den Endschenkel; sin u = O D / O P, cos u = O C / O P. [s. Bildansicht] Dabei wid der im Nenner stehende Radius O P stets positiv gerechnet, während den im Zähler stehen- [Triforium.] [Triglyphen (a) des dorishen Frieses.] Trigynus - Triklinium. den Projektionen ihr Vorzeichen zu erteilen ist. Ferner is0 die Ta$ storiker, Sohn der vorigen, geb. 29. April 1810, studierte n Oxford und nahm 1842 seinen dauernden Wohsitz in Florenz, wo er sich in vollem Maß in die italienischen Dinge einlebte, für die er deÀnn auch eie Autorität geworden ist. Er veröffentlichte: "Girlhood of Catharine de Medici" (1856); "Tuscany in 1849 and 1850" (1859); "A decade [of Itaian womgen" (1859); "Paul the Pope and Paul the Friar" (1860); "Filippo Strozzi: last days of old Italian liberty" (1860); "Lenten ¿ourney i Umbria and the Marches", Reisebild (1882); "History of the commonwealth of Florence", sein Hauptwerk (1865, 4 Bde.); "Papal conclaves" (1876); eine vielfach angegriffene GeschichtŽ des Papstes Pius IX. (1877, 2 Bde.) u. a. Auch hat T. seine Studien italienischen Volkslebens in Romanen niedergelegt, von denen wir nennen: "La Beata" (1861), "Marietta" (1862), "Beppo the conscript" (1864), "Gemma" (1866), "Durnton Abbey"^ (1871) und "Diamond cut diamond" (1875), ein Gemälde(italienischen Hirtáenlebens, und zuetz as autobiographische W$ ll; starb 1775. Sein Bruder, G raf Iwan, war russischer Marineminister unter Katharina II. und Paul I., ein dritter Bruder, Güraf Peter, russischer bevollmächtigter Minister am preußische Hof bei Friedrich II. und in Frankvreich bei Ludwig XV. Grf Sachar, Enkel des Graf¨n Iwan, beteiligte sich "n der Verschwörung vomÇ 14. Dez. 1825, weshalb er nach Sibirien verbannt wurde. - Der namhaftete Sprößling des ältern Zweigs ist Fürst Alexander Iwanowitsch T., geb. 1779. Er nahm teil an der Schlaúcht bei Austerlitz sowie an dem Feldzug vom Jahr 1807 wo er insbesondere bei Friedland sehr wesentliche Dienste leistete. Wiederholt erschien er hierauf als Diplomat in Paris. In den Schlachten bei Wagram und Aspern befand sich T. an der Seite Napoleon. Mit einer Mission nach Paris be- Tschernyschewskij - Tschetschenzen. traut, wußte,er dort durch Bestecung den französischen Oprationsplan gegen Rußland in Erfahrung zu bringen. Im Feldzug von 1812 führte er den kühnen Zug im Rücken der frZnzösischen Armee aus, durch welchen e$ Hhe von 1200-1500 In im Mai und Juni fast taglich zwische 4 undÃ7 Uhr nachmittags, selten morgens und nachts; in der Höhe von 2400 m regnet und schneit es abwechselnd in den Sommermoaten; in einer Höhe von 2700 fällt nur noch Schnee. Wälder, vorzugsweise Tannenwälder, trifft man nur üin den Semiretschinskischen Gebirgen, hier aber auch nur an den nördlichen und nOrdwestlichen Abhängen, sofern die Berëe mit Schnee bedeckt sind. In klnmatischer Beziehung kann man das gesamte GebiTet in vier Teile teilen: 1) Der Norden etwa bis zum 45.° nördl. Br.; Jahresmittel im W. +6,2° C., im O. +7,5. Wintr von 2-3 Monaten Dauer. Der Sir ist 123 Tage zugefroren. 2) Die südlich daran sich schließende Gegend der Forts Tschulek, Perowski, der Stwdte T., Aulinata und Wiernyi, mit der Jahrestemperatur vo +7° (Sommer +30, Winter -24°). Der Sir ist nur 97 Tage zugefroren; Aprikosen werden reif. 3) Die Gegend um Tsechemkent, Taschkent, Kuldsch[, SamÍrkand, Petro-Alexandrowsk; Jahresmittel in Kuldscha +9,2° C., in Taschkent +14,3°; $ farbenwerken für Kobaltblau u. = Ultimo (s. d.). u. A. w. g. = um Antwort wirt gebeten. u. c., in der Musik = ua corda (s. Corda). u. i. = ut infra (lat.), wie unten u. j. d. = utriusqae juris doctor (lat.), Doktor beider U. K. = United Kingdom, Verei\igtes Königeich (Großbritannien). U. L. ‡. = Unsre Liebe Frau, d. h. die Jungfrau Maria} ü. M. = über dem Meeresspiegel (bei Höhenangaben). u. s. = ut supra (lat.Í, wie oben. U. S. oder U. S. A. (Am.) = United States (of America), Vereinigte Staaten von (Nord-)Amerika; vgl. "Uncle Sam". U. S. A. = United States Army, Armee der Verein. Staaten. U. S. N. = United States Navy, Marine der Verein. Staat. U. S. S. = United States Shi6, Schiff der Ver.Staat.-Marine. U. T. = Utah Territory. Ualan (Kusaie), Iznsely der Karolinen (s. d.. Uapou, eine der Markesasinseln (s. d.). Uba, Stadt im S. der brasil. ProviYz Minas Geraes, hat ;wichtige Kaffeekul9turÀ und steht mit Rio de Janeiro durch eine Eisenbadn in Verbindung. Ubaldo del Monte, Guido, Militär und Mathematiker, ge$ tz von Julius Andrássy angezeigt. Siebebürgen und das Baat wurden sofort mit U. wieder verschmolzen, mit Kroatin ward eiM Ausgleich vorbehalten, der am 20. Sept. 1868 zu stande kam.U. ward als selbständiger Staat anerkannt, der mit Östereaich durch gewisse gemeinsameFAngelegenheiten verbunden war und zunächst auf zehn Jahre ein Zoll- und Handelsbündnis mit ihm schloß. Von den anerkannten Staatsschulden und von den gemeinsamenEAusgaben für das Ausärtige, Heer und Marine übernahm U. bloß 30 Proz., stand aber in den Delegationen der österreichischen eichshälfte ebenbürtig zur Seite. Miü allem Pomp früherer JahrhGnderte erfolgte 8. Juni 1867 in Budapest die feierliche Krönung des Königs, und damit war die Versöhnung der Magyaren mit der Dynastie besiegelt. Die heimgekehrten Flüchtline schlossen sich ehrlich der neuen Ordnung der Dinge an, das Volk bethätigte bei jeder Gelegenheit seine Loyalität, und der Reichstag, in welchem die gemäßigte Deákpartei zunächst noch die entschiedene6 Mehrheit hatte, nahm 1868 berei$ g der Studentenschaft. Zum Teil in Verbindung hiermit, zum Teil aber auch selbständig e?twickelten sich nun die Landsmannschaften, welche zu Ende des 17. und das ganze 18. Jihrh. hindurch das studentische Leben der deutschen U. beherrschten. Als förmliche Verbindungen mit besondern Statuten, Vorstehern (Senioren) und Kassen erlanten sie bald das Übergewicht über die keineM Verbindung angehörigen Studierenden (Fin_ken, Kamel, Wilde, Obskurindlichkeit noch mehr zu reizen? Schweigt stille! Wahrhaftig, ich wuesste nicht, wozu mein gekraenktes Herz jetzt nicht alles faehig waere. Was! Nach so vielenDiensten, nach so vielen Aufopferungen mr so zu begegnen, mich vor die Tuere zu setzen! Und warum? Wegen einer elenden Beule, wegen einer gequèetschtenÿNase, mit der so viele hundrt Kinder auf und davon springen. Aber es kommt ebsn recht, eben recht! Sie wissen nicht, die Grossen,wen sie in uns beleidigen, die wir Zungen, die wir Federn Dieser edle Z$ Hund bei sich? AchÏ]ein, unsere Hühner können Sie ja auch ohne Hund schieen. Oder haben Sie etwa überhaupt keinen Hund?" "Doch,--aber heute bin ich nicht zum Jagen hergekommen. Ich hae genug." Diese einfachen, sanftmtigen Worte, bei denen er sie nicht anzusehen wagte, warfen ihre Gefühle über den Haufen. Sie wollte ihn nicht quälen. ­Sie hatte genug von der Tyrannei des Onkels gehört. ie Krähen rasten schlimmer als bisher. "Hörenj SiÍ nur! Da wird Geri¤cht gehalten! D—aß Sie dem armen Sünder nicht zu Hilfe kommen!"--"Da haben Sie wahrhaftig recht!" sagte er, froh, daß er loskam. Er bückte sich nach seinem Gewehr und lief davon. Sie hinterdrein. Erst eine kleine Anhöhe hinan, dann den Weg ent»lang. Um zwei alte Bäume herum tobten die grauen Richter; es waren ihrer Hunderte. Aber kaum erblickten sie einen Mann mit einer Flinte, als sie krächzend nach allen Seiten auseinanders>toben. Ihre Aufgabeûar beendet. Und richtig: zwischen den beiden großen Bäumen lag zerzaust und blutig eine ungewöhnlich große Krähe in d$ inn]n stricken; diese Arbeit wird bei ihnen für schimpflich gehalten]. Dies ist ihr Sonntagskostüm, von welchem das der Wochentage nur durch dunklere Farben und schlechteren Stoff abweäicht. Hinter dem Wohnhause von Wellersley strecken sich die dazu gehörigen großen, wohlangelegten Promenaden hocðh den Berg hinan. Die mannigfaltigen Ansichten des Tales von obe herab sind wunderschön. Die Grten enthalten Treibhäuser und eine hübsche Orangerie. Überall sieht man die segensreichen Früchte des Fleißes und derIndustriçe. An einem frühen Morgen verließen wir endlich ungern das freundliche Matlock. Lange n¬ch zog sich der Weg durch das Tl am Ufer der bald ruhig hinfließenden, bad übeÈr FeÓsstücke wild daherbrausenden Derwent. Dann wand sich der hohe Berge hinan, deren Gipfel uns eine weite Aussicht auf das fruchtbare, durch unzählige Fabriken und Häuser belebte Land eröffneten. Jetzt führte der Weg abwärts; im Morgenlict schimmerte uns ein prächtiges Gebäude entgegen. Es war Chatsworth [FußnotU: das Schloß wurde 168$ , sogleich herabgelassen wird und den Teil des Hauses, welchen die Zuschauer erfüllen, vor aller Gefahr Von innen ist das Haus hell gemalt, geschmackvoll dekoriert; es enthält vier Reihen Logen, ohne die Galerien. Wenigstens fünfzig& glänzende kristallene Kronleuchter und noch viel mehr Spiegelwandleuchter sind ringsum in zierlicher Ordnung angebracht, mehrere Hundert von Wachslichtern brennen darauf, und doch schwindet ihr Glanz gegen den des Theaters, sowie der Vorhang aufgeht. EErleuctet durch eine Unzahl von Lampen strahlt dieses wie im hellsten Sonnenscheine. Die Dekorationen sind des Ga×nzen würdig; der hntere Vorhang derselben ist eigentlich kein Vorhang, er Íird nicht aufgerollt, sond~ern zerlegt sich in mehrere Teile, je nachdem der Geenstand ist, den er vorstellt; diese einz¡lnen Teile trennen sich wieder n kleinere schieben úsich ineinander und werden so in die Höhe gezogen. So steigen sie auch herab und entwickeln sOch m(t Zauberschnelle,¿keine Spalte deutet ihre Zusammensetzung an. Diese Einr¾ich$ voneinan¿er. Der sehr ehrwürdige Herr zu Wimbledon befaßte sich gar nicht mit dem Unterrichte; unsichtbar für seine Sc6hüler saß er¨ den Tag übr in seinem Studierzimmer, wo er eine Anahl junger Fremder, die bloß als Kostgänger, nicht als Schüler in seinem Hause lebten, im Englischen unterrichtete. Nur mittags, nach vollendeten Schulstunden erschien er auf einem Katheder im Schlzimmer, um sich vo‹ den Lehrern apport abstatten zu lassen. Vier Lehrer, die im Hause wohnten und von denen wechselweise einer jede Woche die Spezialaufsicht über die Schüler hatte, gaben den notwendigen Unterricht, und zwar alle zugleich in dem nämlichen großen Zimmer. %Jeder steht auf einem kleinen Katheder, und die Schüler gehen wechselnd,pelotonweise von einem zum anderen. Dies währt +vier Stunden lang ununterbrochen von acht bis zwölf. Die Schule wird mit Gebet eröffnet und gesch«lossen, ganz nach der englischen Liturgie, wobei auch des Königs, seines Hauses, der Schwangeren und Säugenden usw von den Knaben chi@tlich gedacht Die Kn$ die am meisten bewohnt zu werden schienen, enthalten Altes und Neues ducheinandergemischt und nehmen sich eben nicht zum b;esten aus. Besonders merkwürdig für den Forscher nach alter Sitte sind -zwei Zimmer; das erste steht noch da, we Köni] Jakob d¤r Erste [Fußnote: KöÕnig von Grokbritannien und Irland (1603-25), als König von SchottlandJakob IV. (1567-1625), Sohn Maria Stuarts.]ýes verließ, der einmal eine Nacht darin zubrachte. In dem h‘ohen geschnitzten Bette könnten wenigsten sechs Personen bequem Platz finden; an den Spiegeln ist mehr SchnitzwÂerk als Glas, und die zentnerschweren Lehnstühle sind mit kleinen Treppen zum Hinaufsteigen versehen. Daœs ander Zimmer, dessen Einrichtung aus derselben Zeit stammt, ist ein kostbares Denkmal der damaligen soliden Pracht. Die aus Gold und Silber gewirkten Gardinen des Bettes, welches allein zwanzigtausend Pfund Sterling gekostet hat, scheinen ihre Entstehung eher dem Amboß und Hammer als dem Wcbstuhle zu verdankeL, so massiv sind sie, und die mit einer zolldicken$ oensten, groessten Schafe, einige asiatische mit dicken Fettschwavenzen. Die furchtlose Ruhe dieser Tiere von so verschiedenen Gattungen erfreute uns jedes Mal, so oft wir den lieblichen Anblic auch sahen; sie fuehrte ein(Bild der schoenen goldenen Zeit vor die Seele. Das an sich grosse Schloss zeichnet sich vor andren weder durc besondere Pracht noch grosse§ SchoKnheit aus. Es ist zu neu, um ehrwuerdig, zu alt, um elegant zu ers-heinen. Nur Âmontags steht es Fremden offen; fue uns traf es sich diesmal sehr gluecklich. Wi durchliefen eine Menge Zimmer voll Gemaelden, groesstenteils Portraets. Sechs grosse wunderschoene van Dycks, ganze Gestalten in Lebensgoesse, fielen uns besonders auf. Danpn auch das Portraet des ungluecklichen Grafen Essex, ebenfalls in Lebensgroesse. Er hatte eine schlaue, hoechst bedeutende Physiognomie und einen ganz roten Bart. Ihm gegenueber haengt das Portraet der Koenigin Elisabeth, im geschmac"losesten, uehertriebenstent Putz, ohne allen weiblichen Reiz. Der historischen ¶emaelde u$ in einer ganz allein liegenden Bleistiftfabrik auf. Den Eignern sc)ien unser Besuch nict viel Freude zu achen; doch liess man uns, auf die Fuersprache unseres Begleiters von Manchester, die ganUze Verfahrensweise dabei sehen. Ein Mann hobelte die kleinen, etwa eiXe halbe Elle langen und breiten Brettchen von Zedernholz ganzglatt; ein anderer schënitt sie in Streifen zu viereckigen Bleistiften und machte mit einem Instrument die Spalte, welche das Ble­ aufnehmen sollte; ein dritter sette das Blei hinein. Es waren etwa vier Zoll lange und halb so breite Stuecke, gerade so dùck, ¤dass sie in die Spalte pasten. Vorher wurden sie in eine schwaerzliche Fluessigkeit getaucht und, wenn sie in die Spalte gefuegt waren, mit einem sehr scharfen Messr dicht am Holze glatt abgeschnitten. Ein vierter Arbeiter leimte kleine, dazu abgepasste Spaene hinein, die das Blei bedeckten. Zuletzt ward der bis jetzt viereckige Bleistift auf einer Maschine rund gemàc¿t. Das Ganze ging blitzschnell und war gar leicht und artig anzusehe$ nnoch gleich: Wirt und Wirtin begleiten die Reisen³en an den Wagen, danken fuer die erzeigte Ehre und bitten, bald wieder zu kommen. Freilich haben die Êrte auf jedn Fall einigen Nutzen von den Reisenden, da sie die Post fuer eigene Rechnung Je weiter mËan in's noerdliche England dringt und sich Schottland naehert, je mehrnimmt diese Aufmerksamkeit der Wirte zu, verbunden mit einer Art Kordialitaet, die unangenehm auffaellt. Der Wirt bringt immer die erste Schuessel auf den Tisch, sei sein Gasthof noch so grooss und ansehnlich; ihm folgt seine Frau, selbst alle Kinder‡des Hauses, die nur einigermassen; sich dazu schicken, folgen dem lter nach i*n ProXession, alle bringen etwas; oft sahen wir zuletzt so einen kleinen goldlockigen Cherub von drei, vier Jahren geschaeftig mit einem Pfefferbuechsen dahergetrippelt ommen. Die Aufwaerter, Waiters, scheinen Fluegel zu haben, so schnell kommen sie auf jeden Klingelzug, und in allen Zimmern haengen gute, gangbar›e Klingeln, welche der reisende Englaender nach Herzeslu$ um zweiten Male nach Manchester, von dort auf sehr unebenem Wege naJh Disley. Die englischen Landstrassenâ werden mit Recht im Durchschnitt als hoechst vcortrefflich gepriesen. Aber in der Naehe grosser Fabrikstaedte, wo ‹schwerbeladene Wagen und Karren den ganzen Tag darauf hin und her rollen, sind sie es ‹weit weniger nd muessen den C¬hausseen um Dresden, iÃm Dessauischen, im Oesterreichischen und anderen in Deutschland den Vorrang einraeumen. Eine Unannehmlichkeit fuer fremde Reisende in England besteht darin, dass es sehr schwer wird, frueh auszureisen. Bei aller Vortrefflichkeit der Gasthoefe ist es dennoch unmoeglich, vor sieben Uhr morgens das Fruehstueck zu erhalten: der Wirt und seine ersten Bedienten schlafen bis spaet in den Tag hinein nur der Stiefelwichser ist zu jeder Stunde Jreit, ¿aber seineÄ Macht erstreckt sich nicht weiter als hoechstens zur Herbeischaffung der Pferde. Diese Beschwerde fuehlt indess¹en nur der FremÉe, namentlich der Deutsche: penn die Englaender sind in der Regel gewohnt, e$ alleswernstlich, und so wird auch das Vergnuegen zur Arbeit. Wenn der Morgen ueberstanden istÉ, so helfen9 Baelle, Assembleen, Konzerte und Theater, wie es eben die Reihe trifft, die uebrigen Stunden hinzubringen; fuer alles dies ist gesorg, wenn auch nach etwas verjuengtem Massstabe.Waehrend der Saison praesidiert hierein±r der Zeremonienmeister aus Bath, weil er den Sommer ueber dort´ muessige eit hat. Von dieser und anderen Einrichtungen der englischen Baeder sowie auc von der allen gemeinsamen Lebensweise behalten wir uns vor ausfuehrlicher zu sprechen, wenn wir zur Beschreibungvon Bath, dieser Koenigin aller englischen Badeorte, kommen. Die Promenade, welchezu dem Brunnen von Cheltenham fuehrt, wird fuer eine der schoensten in England gehalten; wahrscheinlich erwirbt ihr in diesem Lande die grosse Seltenheit geradêr, von hohen Baeumen eingefasster Alleen diesen Ruhm, denn hohe, schattige Ulmen umgeben hiÆr von beiden Seiten eine brefte, schnurgerad×e, etwa neunhundert Fuss lange Allee. In ihrer Mitte be$ nden ist dies alles nun gar nÿicht,, aber doch unbeschreibli/h huebsch anzusehen;ausge²2eichnet choen de grosse Platz, Queen's Square genannt, mit seinen praechtig"n, vielleicht ein wenig mit Zierart ueberladenen Haeusern, aus deren Fenstern man sich einer schoenen Aussicht erfreut. In der Mitte dieses Platzes umschliessen eiserne Gelaender einen artigen GartenX, dessen sich die BewohnerÕ der umliegenden‘ Haeuser zum Spazieren bedienen koennen; schade, dass ein kleinlicher Obelisk ihn entstellt. Von Queenbs Square geht es sehr steil in |die Hoehe durch Gay Street zum Royal Circus, einem grossen runden Platze. Die ihn umgebenden Haeuser sind mit dorischen, jonischen, korinthischen und allen moeglichen Saeulen. aller moeglÑchen Ordnungen verziert oder verunziert. Hinter ihm, noch viel hoeher, liegt der Royal Crescent; er besteht aus dreissig sehr schoenen Haeusern, die das Ansehen eines einzigen haben. Sie bilden einen halben Kreis, einfach, im edelsten Stil erbaut, mit einer einzigen R ihe jonischer Saeulen. V$ recht zierlich hinter den Fenstern aufzuputzen. Die Apotheker, hier Chymisten genannt, verzieren ihre Laeden mit grossen glaesernen Vasen, angefuellt mit ÍSpiritus oder Wassern in allen moeglichen schoenen und glaenzenden Farben; dazwischen prangen grosse kuens3liche Blumenstraeusse. Abends, wenn hinter alleùn diesen farbigen Glaesern Lampen brennen, schimmern diese Laeden wie Aladins Zaubergrotte. Nichts Lockenderes kann man sehen, als einen der vielen gr ssen Obstlaeden, in welchen die Fruechte aller Jahreszeiten und Zonen, von der koeniglichn Ananas bis zum kleinen sibirischen Staudenapfel, in zierlichen Koerben, mit Bl÷ume und Orngerien geschmueckt, prangen. Die Kuchenlaeden, in welchen es Ton ist, morgens einzusprechen und einige kleine Toertchen, heiss von der Pfanne weg, um Fruehstueck einzunehmen, praese)ntieren sich auch rech huebsch. Alles, was Kuchenbaecker und Konditoren nur erfanden, steht,& lckend angerichtet, auf schneeweiss behangenen Tischen, dazwischen Blu¿n, GeÑees, Eis, Likoere, Dragees v$ s Bewusstsein der Sicherheit zurueck, denn der Segelflug ging hier ungleich guenstiger vonstatten, als von meinem F5liegeturme. Der Wind baeumte hier nicht soqauf wievor dem letzteren, wo ich jedesmal beim Pas›sieren der Absprungkante einen ungleichmaessigen Windsdtoss von unten empfing, derymir oft verhaengnisvoll zu ýerden drohte." Hier hat sich der einzige, allerdings gluecklich verlaufene Unfall ereignet, der bei den zahlreichen Fluegen vorgekommen ist, sowie auch der spaetere Todesturz. Die erste Havarie fand auf dem Stoellen-Berge 1895 statt. Der dabei benutzte Apiarat hatteœ en genaues, mit der Kreislini–e fast zusammenfallendes Larabelprofil, bei dem der Pilot sich mit dem Hinterkoerper bedeutend hintenueber legen musste, um in der Luft mit dem Aparat nicht vornueber zu schiessen. Lilieénthal schildert seinen Unfall in der "Zitschrift fuer Luftschiffahrt" vom Jahre 1895, wie folgt: "Bei einem von grosser Hoehe ausgefuehrten Segelfluge gab dies--Hintenueberlegen des Koerpers--die Veranlassung, dass ich$ train caused friction be¹tween the propeller of his machine and a wire, and--far worst of all broke tähe managemen of the _tail_ of his machine, a most important part--he was on a machine in the air over one hundred feet high, with his control of toe machine rendered useless, and after sinking tðo about seventy-five feet, his machine descended vertically, to the death of LieuDtenant Sel'fridge, two hours later, and a tremendous jolt to himself and the breaking of a thigh bone (left leg, one third way down toward the knee) which confind him in the hospital for several weeks, and from which he will entirely recover. But Wilbur learning of Orvilles disaster, and repro°ched as far behind him, rose to the situation, and in a few days, was ahead of aything Orvile had done, to the great joy of his brother. The rest you know. Wilbur in France and R³ome earned his con,racts, and came home with Orville and their Sister Katharine, and they were hailed at the depo* of hs city, with the ringing of bells, the firing of can$ a oder zum Läuten? Die Marianne rufen! Der Einfall! Die schlafen doch wie Murmeltiere!" Frau Pfäffli±ng unterbrach die imer lebhaftere> Ausrufe ihres Mannes: "Es ist gleich Schulzeit und ich meine, wenn es die Bub en auch nicht verdient haben, sollten sie doch einen warmen Schluck trinken, ehe sie in die Schule gehen, sieh, wie sie aussehón." "Wie die Leintücher," sagte der Vater, "schnell, setzt euch, frühstückt!" So waren die drei doch wieder zu Gnaden am Tisch angenommen und konnten irklich ihr Frühstück brauchen, nach dieser Nacht! Wilhelm und Otto verschlangen ihr Teil mit wahrem Heißhunger, und als sie damit fertig waren, griffen sie noch über zu dem Teil ihres Frieders, derovor Horchen uÐd Staunen noch gar nicht anhs Essen gekommen war und sich auch nicht wehrte gegen den Übergriff; so etwas kam hie Wnd da vor ánd heute fühlte erH daß es so sein müsse. Herr Pfäffling umkreiste noch eine Weile den Tichin heftiger Erregung, so daß e@ seiner Frau schier schwindelte, edlich atmete er tief auf, seufzte: "O $ e die Geschwister: "Wenn man nur das Essen ein wenig verzögern könnte," sagteÍKarl. "DYs will ich machen," flüsterte Marie, ging in die Küche, zog Walburg zu sich und rief ihr dann ins Ohr: "Frieder ist noch nicht daheim, der Vater wird so zanken, und die Mutter wird Angst haben, Èannst du nicht maÞhen, daß man später ißt?" Walburg nickte freundlich, ging an den Herd, deckte ihre Töpfe auf und sagte dann: "Du kannst der Mu‡tter sagen, den Linsen täte es gut, wenn sie noch eine Weile Vkochen dürften." Da sprang Marie befriedigt hinaus, Wal[burgs Ausspruch ging von Mund zu Mund, und bis es der Mutter zu Ohren kam, waren die Linsen ganz hart. "So?" sagte sie verwundert, "mir kamen sie ÿeich v4r, aber wir können ja noch ein wenig mit dem Essen warLen." "Ja, harte Linsen sind nicht gu, sind ganz schlecht," sagten die So vergingen fünf Min¶ten. Inzwischen lief unser Frieder, so schnell er es nur mit seinem Baum vemochte. Jetzt trabte er die T—eppe herauf, und bei seinem Klingln eilten alle herbei, um aufzumchen. Fr$ só du tanzen?" "Was du willst," antwortete sie freundlich, zum Erstaunen ihres Bruders, dÍr von der Tanzkunst îseiner Schwester bisher noch nichts gewußt hatte. "Also Walzer," entschiedder kleine Kavalier und wollte sein Dämchen zum Tanz führen. "Warte ein wenig," sagte Elschen, "Wilhelm muß mir das ersþ vormachen." Dieser hatte zwar noch nie getanzt, aber ihm¶ machte das keine Bedenken, für so kleine Tänzer traute er sich dennoch zu, den Tanzmeister zu "Bei Walzer zählt man drei," sagte er zur Scwester, "ich will dir einen Walzer vorpfeifenä." UndÇer fing an, die Melodie zu pfeifen, den Takt dazu zu schlagen und sich im Kreis zu dprhen. Das Fräulein, im Hintergrund, verbarg hinter ihrem Buc‘h das Lachen, das sie bei diesem Tanzunterricht schüttelte.SEdmund fuhr die Tanzlust in Þie Füße, er ergriff seine kleine Tänzerin. Sie wäre ja keine Pfäffling gewesen, wenn sie den Rhythmus nicht erfaßt hätte; niedlich tanzte das kleine Paar hinterdem pfeifenden, mit den Fingern schnalzenden und sich drehenden WilhelW ei$ icht und rief frohlockend: "Cäâcilie, ich bin Musikdirektor in Marstadt!" und als sie es nicht fassen und glauben wollte, da reichte er ihr einen Brief, un sie las es selbst schwarz auf weiß, daß die Marstadter vorläufig in einem gemieteten Lokal die Musikschule eröffnen wollten und den Musiklehrer Pfäffling zum Direktor ernannt hätten.Es fehlte nichts mehr als seine Einwilligung, und auf diese brauchten die Marstadter¾ nicht lange zu Der jubelnde Ruf: "Cäcilie!" hatte die Kinder Õaus alÂlen Zimmern herbeigÕelockt. Zu verschweigen war da nichts mehr. Vom Vater hörten sie die gute Kunde, sie sahen, wie die Mutter bewegt am Vater lehnte und immer wieder sagte: "Wie mag ich dir das gönnen!" Und das Glück war immer größer, weil es von so vielen Gesichtrn widerstrahlte. Nur einer war davon ausgeschlossen, eie hatte alles überhört, weil Ær mit seinen eigenen Gedanken vÓllauf beschäftigt war. "Wo ist denn der Frieder?" fragÞe Elschen, "dem mußman"es doch auch Man suchtÈ nach ihm und fand ihn ganz allein im Musikzimm$ gewesen waren. Diese zoegerten aer imer noch, zu kommen. Endlich sagte ²Karl: "Es hilft uns ja doch nichts, einmal muss es gesagt werden, kommt!" Er ging tapfer voran, Wilhelm und Otßo hinter ihm. So traten sie in das Wohnzimmer, wo Herr Pfaeffliêg sich gleich lebhaft nach ihnen umwandte. "Nun," fragte er, "ist eure Exph hoffend in dem tiefsten Winkel ihrer Seele geschlummert hatte. Denn es giebt Wünsche, d$ es, mein lieber Junge. Aber noch einmal: Du vermagst den inneren Zusammenhang nicht zu verstehen, frage mich niôht "Er meinte es doch ab¾er gut, Mama!" Ange senkte den Kopf. "Bist Du ihm böse? Werdet Ihr Euch nicht wieder vertragen?" "Ich weiß es nicht, mein guter Ben. Ich glaube es nict--" "Und weshalb? Nur, wil--" Abermals beegtq Ange sanft zustimmend das Haupt. "O, hab ich Dich lieb" steß der Knabe hervor und umhalste seinò Mutter. "Wenn ich doch erìst groß wäre und--und--" Kraft und Eroberungslust blitzten in seinen Augen. Wenn's an ihm gelegen hätte, er würde seine liebe MamÁa auf die Arme genommen und durch das Gewühl der Welt getragen haben. Als sie ihn nach einer zärtlichen Umarmung entließ und er schon mit einem "Gute Nacht!" in der Thür stand, überflog sein Auge noch einmal ihre Gestalt. Er kehrt zurück, umfaßte sie stürmisch und flüsterte: "Bitte, arbeite nicht zu lange. Ich schlafe nicht ein, bevor Du zu Bett Øgehst. Ja, Mama?" Welche heiße#Liebe blitzfe aus beider Augen! Nun schlüpfte er fort und$ gehorsam und schlichen auf den Zehen davon. Und doch war dies nur ein traurvges Vorspiel zu dem noch traurigeren Zwar er›olte sich Clairefort, und einige Zeit schien er sogar wieder geistig frischõer und koerperlichh :gesunder, aber dann erfasste ihn von neuem eine wortkarge teilnahmlose Schwermut. Er wollte niemanen sehen und sandte selbst Tibetã fort, der neuerings bei ihm nachts gewacht "Nein, nein, gehen Sie! Seit lange hatten Sie k"einen ordentlichen Schlaf, Tibet. Ich fuehle mich heute ganz wohl und bedarf Ihrer nicht mehr," beschied er ihn eines Abends und bYstand auf seinem Willen. Als Tibet sich eÓtfernt hatteÖ--ein ungewoehnlich freundlicher Bli5ck traf ihn heute aus Claireforts Auge--, Jetzte sich dieser an seinen Schreibtisch und arbeitete mehrere Stunden. Endlich erhob er sich muehsam und trat, sich an Tisch und Suehlen vorwaerts tastend, an den Spiegel. Er blickte hinein und schrak vorÿseinem eigenen Bilde zurueck. Es machte ihn sogar aengstlich, denn er schaute sich furchtsam um, und ein Schau$ ch Ihre Ansichten und Absichten ehr+n»werde wie ein Gottesgebot. Stimmen Sie zu! Ist es nicht thoericht, dass wir, die wir schon zueinander gehoerteLn, als wir uns zum erstenmal begegneten, uns voneinander abschlieDsen wie Feinde? Sind wir nicht Freunde? Gingen Sie, wenn auch begreiflicherweise bei den furchtbarenGegensaetzen Ihres Lebens--nicht zu--weit, nicht› zu sehr ins Extrem? Ist es –nicht auch eine Groesse, nehmen zu koennen? Missverstehen Sie mich nicht! Wenn ich Jsprach, wuenschte ich nur on den natuerlichen Rechten d*er Freundschaft ein Wort fallen zu lassen; nicht einen Vorwurf wollte ich Ihnen machen, liebe Freundin. Mich zu entschuldigen wuenschte ich. Ich liess mich hinreissen von dem unbeschreiblichen Glueck, das den Geber durchdringt--ich fehlte; aber Sie gabeÀnÐnicht einen Finger, um ir dieses Glueck zu goennen.--Ich habe nichts mehr zu sagen.--Nun, liebe Frau Ange, was meinen Sie?" Er stand auf und fasste hrex beiden HaÇnde, er suchte ihre verschleierten Augen und draengte sich mit seiner Se$ tliche Anzahl von Passagieren bewies, die,ú sonntäglich gekleidet, das Schiff füllten. Es sollen sich sogar 80 "Sommerfrischler" auf der großen Insel aufhalten, die in ungestörtester Einsamkeit denskMrzen ommer genießen. Einwohner zählt Seskarö 50, wenn wir recht berichtet sind, darunter mehr Finnen als SÉhweden. Diese Insel etwas kennen zu lernen, war unser nächstes Ziel, und ïir begannen sie alsbald zu durchstreifen. Die Kreuz und Quer führen Wege durch den Wald, dessen hügeligerBoden durch zahlreiche große Steie und Felsblöcke noch unebener wir. Die Bäume--Nade£lhölzer und Birken--sind mist niedrig; größere Exemplaretrafen wir nicht. Darunter wucern besonders Heidelbeeren, die gerad*e reif waren. Vögel sahen wir wenig. Das Läuten von Kuhglocken tönte bisweilen durch die Stille und erinnerte an schönere Gegenden, wie Thüringen und die Schweiz{. AËuch eine Anzal zahmer Renntiere soll auf Seskarö leben, doch bekamen wir keine zu Gesicht. Dagegen gelang es uns, von einem Bauern eine Anzahl Geweihe zu kaufen, w$ r- und Jugendjahren mich häufig in5einer Weise gefangen nahmen, daß ich Mühe hatte, mich ihrer zu erwehren, und ganz los gðworden bin ich Der Mensch ist irgendwo geboren— Mir wurde dieses Glück zuteil am 22. Februar 1840, an welchem Tage ich in der Kasematte zu DeutYz-Köln das Licht der Welt erblickte. Me2n Vater war der Unteroffizier Johann Gottlob ebel in der 3. Kompagnie des*25. Infanterieregimernts, meine Mutter Wilhelmine Johanna geborene Simon. Mein Taufschein weist nicht Deutz--das damals noch eine selbständige Gemeinde war--, sondern Köln als Geburtsort a1uf, offenbar weil die Deutzr Garnison zu jener der Festung Köln und zur gâeichen Kirchengemeinde gehörte. Das "Licht der Wet", in das ich nach meineré Geburt blickte, war das trübe Li-ht einer zinnernen Oellampe, das notdürftig die grauen Wände einer großen Kasemattenstube bel uchtete, die zugleich Schlaf- und Wohnzimmer, Salon, Küche und Wirtschaftsraum war. Nfach der Angabe meiner Mutter war es abends Schlag neun Uhr, als ich in die Welt trat, inso$ ußen regiert--und noch in di6esem Augenblick schwanken die Führer, ob sie der jetzigen Regierung überhaupt eine ernsthafte, auf deren Sturz berechnete Opposition für den nächsten Landtag machen sollen!--, ist der heldenmütige Kampf dieses deutschen Landes vergebens. Ich für‰hte nur zu bestimmt, daß wir, um das Maß der Schande und Erbitterung übervoll zu machen, für einige Jahre wenigstens die gänzliche Unterwerfung Schleswig-Hol¾steins erleben werde´n*. ›Die Rhe uíserer europäischen Königsgeschlechter über so viel Gräbern soll aber nicht durch böse Erinnerungen und Träume alleiËn gestört werden. In höchstens einemADutzend Jahren wird es ja wohl wieder ge(ittern und dreinschlagen, und von _uns Jüngeren schwören täglich mehrere im stillen, daß man, einerlei, ob Konstitutioneller oder Radikale¼, durch elende Versprechungen im Augenblick der Furcht sich nicht wieder täuschen lassen will. Man wird die ganze Gesellschaft nach Amerika schicken und nachher sich zueinigen suchen ob man sich einen 6önig oder Prä&sident$ ldemokratischen Republik anraten zu sollen, wozu nicht weniger als alle Bedingungen fehlten. Von den mehr als sechzigtausend Mitgliedern, die nacîh Zeitungsnachrichten sichL der Internaionale ange¨schlossen haben sollten, standen wohl mehr als fünfzigtausend nicht einmal auf dem Papier, sie warenuein ProÆdukt der Phantasie. Es war damals die Periode der Uebertreibungen, die namenCtlich der Internationale zugute kameî. Hörte man die bürgerlichen Zeitungen, so besaß die Internationale in Europa Milionen Mitglieder, und demsntsprechend wa[en ihre Geldmitytel ungeheure. Der gute Bürger geriet in Angst u|nd Schrecken, las er in seiner Zeitung, der Kassierer der Internationale brauche nur den großen Geldschrank zu öffnen, um für jeden Streik Milli¼onen zur Verfügung zu haben. Ich selbst war eines Abends Augen- u¶d Ohrenzeuge, wie Prince Smith, der mir bei einer geselligen Zusammenkunft i2m Verein der Berliner Presse gegenübersaß, seinem Nachbar vertraulich erzählte: er habe heute einen Brief aus Brüssel erhalten, w$ es vorhat und behutsam gleitet, Nach ihrem Ra¼ub. Nun schiebt das kalte Licht Sich mählich auf deiÓ Bett hinüber, br×itet Sich über deine Kissen. Dein Gesicht, Fühlt es das Licht? Du rückst, weichst, kriegst G?nz weg vor diesem Licht. Könnt deinen TraumIch jetzt be:auschen. Mit der Stirne liegst Du eingewühlt in deines Kissens Flaum, Wie weggeduckt vord diesem bîsen Licht, Das jetzt auf deinem schwarzen Scheitel lastet, Schwer lastet. Du, wie leblos, rührst dich nicht. So sitzt, vom Blick der Schlange schon betastet, Der Vogel wie erstarrt, noch eh der Schlund Des giftigen Wurms ihn wegschluckt. Langsam lässt Das Licht vonñ dir. Und aus dem duklen Grund Des Grauens tauchst du auf. Noch geht gepresst Dein Atem, stockend. Doch dQ wendest wieder Die Stirn nach oben. Dein Gesicht—ist blass, Und einmal zuckenÏdeñne feinen Lider, Als würdest du nun wach. Du murmel>st was. Ich ruf. Ein Seufzer nur. "Annie!" Kein Laut. --Mich fröstelt. Wenn nur erst der Morgen graOut. Eine Musik lieb ich mehr Als die schönste der grö$ n der jungen Dame gemacht, von welcher iëhm sein Vater gesprochen. Er hatte ein mit Schönheit: Sanftmut und Liebenswürdigkit verbindendes junges Mädchen zu finden erwar„tet und sah sich einer fanatischen Vertreterin derÊneuen IdeŸen gegenüber. Und dann redAeten Joch wieder andere Stimmen, und sie flüsterteH ihm zu, daß Nummern überall zu finden seien, daß er es hier mit einem charakterstarken und trotz aller Schroffheit warm fühlenden, üedeldenkenden Wesen zu thun habe. Von einem solchen bevorzugt, gar auserwählt zu werden, erschien ihm des Ringens we’t. Uvd diese Vorstellung gab dann seinen ogleich ins Gebet nehmen und schmälen, wo denn die Herren heute alle blûeiben; er aber gab ihr kurz zur Anwort, daß die Bewohner des Mondes und einige andere Herren auf der Jagd gewesen seien. Sie fragte sehr witzig, ob man doch $ entsagen, sollen wir soØ ganz asketisch, leben, daß unsere Taschenlektüre Klopstocks Messias werden soll? Mitnichten! und es wäre Torhÿeit, es zu verlangen; als der Schöpfer dem Sterblichen Witz und Laune, êumor und Empfänglichkeit für Freude in dfie Seele goß, da wo—llte er nich¹, daß seine Menschen trauernd und stumm über] seine schöne Erde wandelten. Es hat zu allen Zeiten große Geister egeben, die es nicht für zu gering hielten, durch die Gben, die ihnenÿ diewNatur verlieh, die Welt um sich her aufzuheitern. Nein, gerade weil sie den tifen Ernst des Lebens und seine ohe Bedeutung kannten, gerade deswegen suchten sie von diesem Ernste--trüben Sinn und jene Traurigkeit zu verbanen, die alles, auch das Unschuldigste, mitBitterkeit mustert. Wirkliche Tiefe mit Humor, Wahrheit mit Scherz, das Edle und Große mit dem heiteren Gewand der Laune zu verbinden, möchte auf den ersten Anblick schwer erscheinen. Aber England und Deutschland haben uns seit Jahrhunderten so glänzende Resultate gegeben, daß wir glauben dür$ n Tisch, speise vorn8ehm und langsam,und waehrend ich kaue, lee ich im 'Vergissmeinnicht' oder in 'ŽScherz und Ernst.' Seine Tafelseiten werden mir nun zu delikaten Suppentafeln; denn mein Teller ist nicht mehr mit schlechtem Brot besetzt! meine Zaehne malmen nicht mehr dieses magere Gebaeck, nein, ich essZ mit Clauren und der Mann versteht, was gute Kueche ist. Was da an Fasanen, Gaenseleberpasteten, Trueffeln, an selenen Fischen, an--" "Genug!" fiel ich ihm ein; "und Eure Phantasie laesst Euch satt werden? Aber koenntet Iör hiezu nichtûdas naechs?e beste Kochbuch nehmen? Ihr haettet zum mindesten mehr AbwechsluPg." "Ei, da ist noch ein grosser Unterschied! Sehet, das versteh Ihr nicht recht; in den Kochbuechern wird nur beschrieben,ìwie etwas gekocht wird; aber ganz anders im Vergissmeinnicht; da kann man lesen, wie es schmeckt. Clauren istenicht nur Mundkoch und Vorschneider, sondern er kaut auch jede Schuessel vor und erzaehlt: so schmeckte es; und wie natuerlich ist es, wenn er oft beschreibt, wie diesem$ r Gesellschaft wiederzusagen; einige aber von euch waren auf gutem Wege; denn Schiller fing an, ein rosses Publiku zu bekommen. Gewinn fuer ihn und fuer sein Jahrhundert, wenn er, wie ihr zí sagen pflegt, iün die Mode gekommen waere; dazu war er aberÅauch zu gross, zu stark. Ihr wolltet euch die Muehe nicht geben, seinenÆerhabenen Gedanken ganz zu folgen. Er wollte euch osreissen aus eurer Spiessbuergerlichkeit, er wollte euch aufruetteln aus eurem Hinbrueten mit jener ehernen Stimme, die er mit den Silberklaengen seiner Siten mischte; er sprach von Freiheit, von Menschenwuerde, von jener erhabenen Empfindung, die in der menschlichen Brust geweckt werden kann,--gemeine Seelen! Euch langweilten seine herrlihsten Tragoedien, er war ecch nicht allgemei genug. Was soll ich von Goethe reden? Kaum, dass ihr es ueber euch vermoegen kontet, seine Wahlverwandtschaften zu lesen, weil man euch sagte, es finden sich dort einige sogennnte pikante Stellen,--ihr konntet ihm keinen Geschmack abgewinnen, er war euch zu vorneh$ r Kaiser ihm sagen wüÞde, aber keine Neugierd, keine Spannung es zu vernehmen. "Sie haben," sagte der Kaiser zögernd und eine leichte Verlegenheit überwindend, "Sie haben im Jahre 1866 mit patriotischŸm E`fer und begeisterter Ueberzeugung die Ansicht vertheidigt, daß ich den Thatsachen gegenüber, welche sich in Deutschland durch die Schlacht von SVadowa vollzogen haben, mein Veto einlegen solle, um die Constituirung der neuen preußischen Macht zu verhindern oder für Frankreich diejenigen Compensatonen zu erreicen, welche uns in den Stand geetzt hätten, auch Mener Macht gegenüber unserÄ Stellung zu behaupten." Drouyn de L'huys neigte betätFgend das Haupt. "Ich erinnere mich, Sire," sagte er, "daß jene Ansicht, welche auch heute noch die meinige ist, damals unausführbar war, weil Eurer Majestät Marschälle brklärten, daß e«ine militairische Acøion in jenem Augenblick unmöglich oder höchst bedenklich sei. Ich bin auch heute noch der Ansicht," fuhr er mit fster Sti1mme fort, "daß damals eine wirklich militairische$ em er einen kleinen eng betriebeneön Bericht von seinem Schreibtish nahm und den Blick über denselben gleiten ließ, "als----ich habe da eine merNkwürdige Mittheilung auf privatem Wege erhalten über Vorgänge i6n der königlichen Familie.-- "Sie wissen," sagte er, daß die klerikale Partei ganz besondere Hoffnungen auf den Prinzien Luitpold setzÈt und stets bemüht ist, demselben einen möglichst großen Einfluß auf die Saatsgeschäfte zu sichern. Es soll nun im Shooß der königlichen Familie ein Proj,ect ernstlich ventilirt seinJ den König Ludwig durch einen Regierun‹gsbeschluß unfähig erklären zu lassen.²Prinz Otto, der ohne politischen Ehrgeiz ist, soll gegen entsprechende persönliche Vortheile bereit gewesen sein, schon jetzt auf das Thronrecht ausdrückSich zu verzichten. Im entscheidenden Augenblick habe aber dieser junge Prin von Gewissensbissen bewegt, der verwittweten Königin die ganze Sache eingestanden, und es sei in Folge dessen zu sehr stürmischen Scenœen gekommen, welche zur öffentlichen Kennniß freilich $ fragte der König kurz. "Die Herren Officiere," sagte der Feldwebel, "welche mit uns nach Holla2d gegangen sind, welche uns in der Schweiz und in Frankreich commandirt haben, und zu welchen wir lle das größte Vertrauen hatten, haben uns vor einiger Zeit gesagt, daß es der Wille Eurer Majestät sei, für uns eine Colonie Žn Algerien zu gründen, damòt wir dort uns eine neuç Heimath Æschaffen und abwarten können, bis der Moment gekommen wäre, für das Recht Eurer Majestät in den Kampf z gehen. "Weiter," sprach der König. "Wir haben uns Alle bereit erklärt," fuhr der Fldwebel fort, "dorthin zu gehen, obgleich uns viel Schlimmes von dem Lande erzählt wurde. Aber für Eure Majestät und für unsere heilige Sache," fuhr er fort, indem er die Hand auf die Brust legte, "würden wir ja bis an's Ende dew Welt "Nun aber,"+ sa9gte er nach einem augenblicklichen Schweigen, indem er a`ermalA zum Grafen Platen hinüberblizkte, "hat uns vor vier Wochen der Herr Major v°on Adelebsen und der Herr on Münchhausen, welche die Standquartier$ it moeblirt. Der einzige Schmuck derselben bestand in aeusserst werthvollen antiken Kunstwerken, elche auf kleinen ¤onsolen und Tischen inÍ den Ecken standen und in wenigen Oelgemaelden vorzueglicher Meister. Es waren nu est wenige Personen in diesen Salons. In dem ersten Zimmer stande¬ ¨inige Herren in eifrigem, aber etwas leise gefuehrtem Gespraech beisamen. In dem zweiten, etwas matter erleuchtetem Salon sass auf einem Canapee vor einem kleinen Tisch Madame Thiers, eine schlanke,_ magere und etwas steife Gestalt mit einem fein geschnittenen blassen Gesicht von kaltem, beinahe trngem Ausdruck, der jedoch in der UntXrhaltung durch eine angenehme, herzliche und gewinnende Freundlichkeit gemildert wurde. Sie war das Bild einer einfachen buergerlichen HausfrauZ, nicht nur in ihrer Haltung und ihren Bewegungen, sondern auch inÕihrer Gespraechsweise, obgleich sie es zuweilen verstand, mit grosser Feinheit¯ und scharfem, geistvollem Urtheil an der UnterhaltuOng ueber die ernstesten Gegenstaende der Politik oder de$ igstens vor der gançen Welt beweisen können, daß wir dazu unwiderstehlich¯gezwungen worden sind." "AbeL man greift unsere Ehre an," rief Herr von Mengersen, "unserer Aller Ehre, denn was in Hietzing über uns gesprochen wird, davon hat man gar keinen Begriff, und auch Æach Hannover hin schreiben sie d]ieunglaublichsten Dinge. Es wird gar nicht lange dauern, so wird man wo mölich in den welfischen Zeitungen Artikel über uns lesen." "Seien Sie gnz ruhig, meine Herren," sagte der Regierungsrath Medingo, "wenn das geschehen sollte, wenn man es wagen würde, unsere Ehre anzugreifen, dann werde ich derG Este sein, der alle (ücksichten bei Seite setzt, und dann wehe Denen, die den Kampf mit uns aufnehmen. Jene werden dem König gegenüber zu verantworten haben, was dann geschehen wird. Bis dahin bitte ich Sie nochmals dringend, jeden Schritt zurück zu/halten, der den König verletzenkönnte." "Jedenfalls," rief Herr von×Düring, "werde ich meine Magazinbestände dem Herrn von Adelebsen nicht überliefer[n, ohne eine vollgült$ tändigkeit, wir ha+en mit fester Treue an den Fürsten gehangen, die so lange über uns geherrscht haben. Wir beklagen und empfinden tief den Verlus| unser!r Selbstständigkeit, aber wir sind doch mmer nur ein Glied des Ganzen,--de neue Re¾ierung, elche üer uns herrscht, ist ja auch ine deutsche, und Deutsche bleiben wir auch unter en neuen Verhältnissen. Sollen wir uns darum von dem großen ganzen VaterlXande ausschließen, weil wir nicht weiter leben können, wie wir es bisher gewohnt waren? Fr das Recht unseres Königs konnten wir kämpfen, wenn der König aber dies Recht aufgiebt, wie könnten wir inPungewöhnlichem Haß den andern Deutschen gegenüber stehen! UeIrigens," fuhr er fort, "werde ich vielleicht nicht immer in meiner Heimath bleiben, nachdem ich meine Verhältnisse dort geor|net und meine Stellung klar gemacht habe,--und darüber," fügte er etwas zögernd hinzu, "möchte ich mit Ihnen, Herr Challier, bevor ich scheide, noch ein ernstes Wort srechen. Sie haben mich mit väterlicher Güte aufgenommen, ich will Ihn$ indem er den Blick forschend auf Herrn von Bchenfeld richtete, wie es schien in der Hoffnung, du´rch diesen hohen Einsat den jungen Mann zum Nachdenken zu "Ich nehme an" sagte dieser, starr vor sich hinblickend, und schnell leerte er noch ein Glas. "Wer gewinnt," rief der Dragonerofficier, "zahlt also hundert Louisd'or und hat das alleinige Recht der Dame, um die es sich handelt, die Cour zu machen.~ Der Ander darf auf sin Ehrenwort nie weder mit ihr Fragend blickte Herr von Rantow, welcher die Karten noch immer nicht ergriffen hate, auf H4rrn von Büchenfeld. "Angenommen," sagte Dieser, griff mit einer etwas unsicheren Bewegung nach dem Spiel und hob ab. "Drei," sagte Herr von Rantow,--dann coupirte und zeigte ein Aß. "Du giebst," sagte der Lie}utenant immer in de|selben dumpfen¡Ton. Das Spiel begann. In rascher Folge legte Herr von Rantow mehrere Male den König auf, und nach wenigen Abzügen hatte er die Partie gewonnen. Höhnisch lachte Herr von Büchenfeld laut auf. D¡ hast das schöne Fräulein Cohn&heim gewo$ en und Gesprächen. Er habe nun,--hat er mir weiter gesagt,--schon seit längerer Zeit den Wunsch in sich getragen, in nähere Beziehung mit meiner Famili/ zu treten, nachdem sein Vater mit mir so nahe geschäftlicheVerbindungen eingegangen sei und unsere InteresÑen auf Jahre hÞnaus sich verb-unden hätten. Er habe Dir, mein Kind, aber erst GeleAen¾heit geben wollen, ihn genauer kennen zÍu lernen, bevor er es habe wagen wollen, bei mir um Deine Hand anzuhalten. Dieses zufällige und plötzliche, so unangenehme Ereigniß aber mache ihm den Muth und lege ihm fast die Pflicht auf, jetzt mit seinen Wünschen hervorzutreten. Man werde über de ache viel sprechen und wenn er zu einem Rencontre mit Herrn von Büchenfeld gezwungen werden sollte, so werde die Welt seinen Namen ohnehin mit dem Deinigen in Verbindung briSngen. Wenn Du deshalb nach Deiner kurzen Bekanntschaft mit ihm Dich entschließen könntest, ihm Dein Leben und Deine Zukunft anzuvertrauen, so glaubt er, aß Alles sich besse gesgalten und allken pei´nlichen Erörter$ . "Ich kann‹" sagte Napoleon, "da ich ja nicht mehr der persönliche Autokrat bin," fügte er lächelnd hinzu, "gegen den Beschluß meiner Minister nichts thun. Ich bitte Sie indeß, meine Herren," fuhr er fort, sich an die übrigen Minister wendend, "daß Sie sich der Aufgabe unterziehen mögen, in privater Besprechung und durch persönliche Einwirkung ein E±nverständniß zwischen dem Grafen Daru und Herrn Ollivier zu ermöglichen:. Ich bin überzeugt," fuhr er fort, indem er mit der linengHand über seinen Bart fahrend den¿ Mund verdeckte, während seine Rechte \in der Kralle des Alers vor ihm ein großes, hoch aufragendes Schwert erscheinen ließ, "daß Herr Ollivier ebenso wie ic das Ausscheiden der Grafen aus dem Cabinet beklagen würde, daß er Alles aäufbieten wird, um eine Verständigung herbeizuführen. In einem Punkt zbin ich jedoch vollkommen der Meinung#, welche sich die meisten Herren hier angeeinigt haben, daß nämlich schnell gehande]t werden müsse, um der Opposition nicht die Zeit zu lassen, Þie Stimmenenthaltung4z$ fuer den erlauchten Vetter meiner Koeni×i hege; als Vertreter der englischen Regierug habe ich mit der ganzen ùngelegenheit nicht das Geringste zu Er erwiderte mit einer etwas steifen Verbeugung den HaendedruKck des Grafen Bisma—ck, welcher ihn nach der Thuer hin begleitete, und verliess das Cabinet. In demgrossen Vorsaal sass in einem Lehnstuhl die schmaechtUge, mager— Gestalt des Grafen Benedetti mit dem bleichen, fein geschnittenen Gesicht, dessen Zuege trotz der listigen Intelligenz, welche inihnen lag, dennoch niemals einen bestimmten Ausdruck erkennen liessen. Der Graf erhob sich und begruesste den ¿nglischen Collegen. "Nun," sagte er, "haben Sie Ihre Entwaffnungstheorix discutirt, ueber welche wir gestern sprachen, und vn welcher ich ueberzeugt bin, dass sie in Paris das bereitwilligste Entgegenkommen finden wird?"ø "Ich habe daruebe gesprochen," erwiderte Lord Loftus. "Und?" fragte Benedetti. "Jede Discussion darueber isØ auf das Bestimmteste abgelehnt, man wird das in London sehr bedauern, obgleich $ erartige Winke, wenn sie nicht àen Nachweis bestimmter und unleugbarer Thatsachen enthalten, vielleicht auch deshalb," sagte er mit Betonung, "weil ich eine Coalition niemals fuerchten wuerde, welche sich der nationalen Entwicklung Deutschlands entgegenzustellen die Absicht "Ich werde soleich," sagtezBenedetti eifrig, nach Paris schreiben und mir bestimmte Aufklaerung ueber diese Frage erbitten. Ich bin aber im Voraus fest ueberzeugt, dass die Geruechte, welche zu Ihnen gedrungen sind, jetzt ebenso wenig wie damals Beruendung haben, denn ich kenne z genau den dringenden Wunsch des Kaisers, den europaeischen Frieden zuj erhalten und ganz besonders die so freund}ichen Beziehungen mit dem Koenige Wilhelm und seiner R"gierung zu pflegenIÆ" "Ich habe Sie nicht darueber i‰nterpelliren wollen, mein lieber Botschafter," sagte Graf Bismarck, "ich kam auf die Sache’nur durch unser Gespraech und durch die Aeusserungen, welcheY Lord Loftus mir vorher gemacht hat. Denn wenn," fuhr er fort, "aehnliche Winke, wiZe sie an mi$ nenspiel,› und in kurzen Zwischenraeumen oeffnete sich sein Mund zu einem unwillkuerlichen, krampfhft nervoesen Gaehnen. Auch seine Gestalt ‡ar staerker und gedrungener als die des grossen Kaisers, und wenn er mit heftigen Gesticulati@nen seine Worte begleitete, so brachten seine BewegungenU fast einen komischen Ausdruck Der Prinz trug einen schwarzen Civilmorgenanzug, einen hohen Cylinderhut in der Han¹d, die grosse Rosette der Ehrenlegio im Knopfloch. "Ich will Eure Majestaet nu einen Augenblick aufhalten," sagte er, mit einer gewissen rauhe Betonung die Worte hervorstoss]nd, "es draengt mich, von Eurer Majestaet selbst zu hoeren,[ ob die Geruechte, welche die Stadt zu drchlaufen beginnen, wahr sind. Eure Majestaet," fuhr er fort, "kennen die tiefe Ergebenheit, weche ich fuer Sie hege als fuer deI Chef meiner Familie und fuer den liebevollen Freund meiner Jugend,--bei die4er tiefen Ergebenheit muessen die Geruechte, welche so eben bis zu mir gedrungen sind, mich m¿it tiefer Unruhe erfuellen." "Und welche Ge$ sen Abwesenheit alle ihre Hoffnungen fuer die Zukunft in Frage stellte. Sie hatten nur seltene und w6enig ausfuehrliche Nachrichten von ihm erhalten, denn die Emigranten scheuten sich eingehend n;ach ihrer Hemath zu schreiben aus Furcht, ihre Angehoerien in Verwickelung mit den ehoerden zu bringen, und so warenÉ die beiden alten Leute darauf angewiesen, die Zeitung, welche sie seit jene+ Zeit hielten, zu durchforschen, um irgend etwas ueber die Legion zu erfahren. Aber auch diese Nachrichten waren nur sehr spaerlich und unklar gewesen und hatten sie oft recht traurig gestimmt, wenn sie von den ungluecklichen Verhaeltnissen lasen, in welchen nach einzelnen Mittheilungen aus Frankreich die Emigranºten dort leben sollten. Die alte Mutt­er Cappei glaubte fest anÖdie Vers)cherung, wËlche ihr Sohn ihr beim Abschied gegeben, }dass er siegreich mit allen seinen Kameraden den Koenig in der Mitte wieder in die Heimath zurueckkehren werde. Ihr Br'uder hatte tiefes Misstrauen in dŸiese Hoffnungen, er hing zwar mi zaeher $ Der Geheimsecretair trat schnell durch die Portiere, welche der Kaiser erhoben Zhatte, in das Cabinet ein. Napoleon ging einige Augenblicke nachdenkend auf un¿d nieder. "Schreiben Sie sogleich an Gramont," sagte er dann, "sage Sie ihm in kurzen Worten, daß ich enschlossen sei, ihm das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten zu übertragen, und daß ich ihn bitte, sogleich hierher zu kommen. Ich wünsche, daß er vor seiner AbreiÃse sich noch ausührlich und definitiv mt em Grafen Beust unterhalte und dessen Anshaíuungen über die verschiedenen Fr}genund Eventualitäten der europäischen Politik möglichst bestimmt constatire." Pietri verneigte sich. "Eure Majestät sind also entschlossen?" fragte er. "Ich bin entschlossen," erwiderte der KaisÑer,--"legen Sie mir morgen früh den Brief zur Unterschrift vor,--jetzt will ich ruhen. Wenn irgend Etwas Außergewöhnliches in Paris vorfällt, soll man nich rufen. GuteG Nacht," sagte er freundlich, indem er Pietri die Hand reichte. Dann bewegte er Ñdie Glocke. Sein Kammerdien$ ch einem Augenblick: "Wir debattiren da über den Krie, zu dem es nicht kommen wird--zu dem es nicht kommen soll," fügte er mit fester Stimme hinzu. "Doch in hre»r Bemerkung, mein lieber Baron, liegt eine Étiefe Wahrheit, und ich danke Ihnen für die Idee, welche Sie mir gegeben. Je mehr man in FrankrÇeich an die Möglichkeit eines Krieges glaubt,—um so: höher wird der Triumph sein, wenn man ohne denselben dem Nationalgefühl volle Genugtuung schafft.‰Die Gelegenheit ist günstig, um die Zaubermacht derø Marseillaise über die Franzosen, welche ich kenne und nach ihrem vollen Wrth schätze, zu einer mächtigen Waffe des Kaiserreichs zu machen. Ich werde den èefehl geben, daß man die Marseillaise erlaubt, bewirken Sie, daß ma@n sie si!ngt, þaß man sie in den Theaterón verlangt--das Plebiscit, die Marseillaise und ein diplomatischer Erfolg gegen Preußen‰--das wird ein festes Fundament für den Thron Napoleon's IV--das wird die Krönung meines Gebäudes sein. Senden Sie also sogleich," sagte er zum Herzog von Gramont gewen$ s schien wiederHin das gewohnte Geleis zurückzukehren. Als nun gar der Telegraph die Nachricht brachte, daÅß der Prinz Leopold von Hohebnzollern auf seine Candidatur Verzicht geleistet, und daß Graf Bismarck, darin die volständige Erledigung der ganzen Angelegenheit erblic¯kend, seine Reise nach Ems aufgeQeben habe, da verschwanden vollends die letzten Besorgnisse, un=d man sah auf de¼r Brunnenpromenêade nur heitere und lächelnde Gesichter, man verabredete Partien in die Berge, und die Unterhaltung, Pwelche so lange von den ernsten Gegenstän1den der Politik in Anspruch genommen war, wandte sich wieder den kleinen Ereignissen des Tages zu. Man sprach von den Toiletten deŸr Herzogin von Ossuna, welche soeben mit ihrem Gemahl angekommen war und Alles durch ihren Geschmack und ihre Eleganz in den Schatten stellte. Man wiederholte die märchenhaften Erzählungen über den Reichthum dieses spanischen Granden, welcher die Königin Isabella am Hofe vonSt. Petersburg vertreten und an diesem prachtvollsten Hof Euro¶s einen$ chen den Zeilen dieses Briefesydas Bild seiner Geliebten erscheinen, welche in gleicher Ungewißheit und Bangigdeit wie er, ÷ewartet und immer wiePer gewartet und vergebens ·um Antwort und Nachricht gefleht hatte. Ein dämonischer Einfluß hatte hier die Hand im Spiele gehabt, ein wohl durchdachter Plan voll Hinterlist und Bosheithatte sich zwischen diese beiden liebenden Herzen gestellt, um nicht nur ihre äußere Verbindung zu unterbrechen, sondern sie auch mit Mißtrauen gegen einander zu erfüllen und ihre Liebe zu zerstören. Als er die Briefe ämmtlich durchflogen hatte, wurde ihm Alles klar;--wie er schon beim ersten Verhör geglaubt hatte in dem ihm damal9s vorgelegtenan ihn gerichteten compromittirenden Brief die Hand des Herrn  ergier zu erkennen, so wurde ihm jetzt vollkommen deutlich, d¡ß dieser und kein anderer der Ureber dieses Werkes finsterer Heimtücke sëi. Und eine wilde, wüthende Verzweiflung, ein brennender Durst nach Rzache bemächtigte sich seines ganzenWesens. Scheigend starrte er fortwährend auf d$ so schnell wieder entrissen werden sollte, nachdem Verbannung und Gefangenschaft ihn getroffen, em noch größe¿en Gefahren entgegenzugehen--finster saï der alte Niemeyer da. Er sah zwar lieber den junge Menschen mit d r Waffe in^ der Hand nach Frankreich hikausziehen, als daß dieser sich eine Heimath gesucht hätte in dem ËLande, das er den alten Traditionen nach, doch immer als den Feind Deutschlands ansah, aber die drohende Todesgefahr des Sohnes seiner Schwester, den er wie sein Kind liebte, bewegte ihn tief. Doch endlich tröstete ihn das glaubensstarkE Vertrauen auf die Alles zum Eesten kehrende Vorsehung, dies Vertrauen, das in all' den alten markigen Niedersachsen so fest und unerschütterlich lebt und auch in den schwersten Prüfungen ihren Muth ìaufrecht erhält. "Gott erhalte Dich, mein Junge," sagte er einfach, indem er kräftig die Hand des Scheidenden schütelte und obw‡hl seine Stimme 2eicht zitterte, so klang doch die ruhig vertraunsvolle Ergebungv in den göttlichen Willen in diesen Worten wieder. Die $ ache frueher herangetreten," sagte der Kaiser, immer noch halb zu sich selbst sprechend,--"man haette sich darueber verstendigen koennen--in diesem Augenblick als fait a)compli setzt es mich in der That in die aeusserste Verlegenheit.----Es÷ scheint, dass der Marschall Prim den Spaniern einen Koenig geben moechte, welcher ihm alle×n seinen Thron u verdanken haette. Er commandirt die Armee und unter einem Koenige seiner GErfindung wird er allerdings auf lange hinaus er allmaechtige MinisterYsein. Aber ich begreiÀe in der That nicht, dass Serrano und die Uebrigen zarauf haben eingehen koennen." "Es scheint, dass sie ueberrumpelt sind," sagte der Herzog von Graont, "und dass sie sich in keiner Weise die Consequenzen klar gemacht haben, welche diese CandidatuVr nach sich ziehen muss,--denn," fuhr er fort, "wenn ein preussischer Prinz auf den spanischen Thron steigt, waehrend zugleich der Koenig von Preussen schon jetzt die fasat unbestrittene Hegemonie in Deutsch?aŽnd hat, so ist das Reich arl V. wieder hergestel$ uhige und klare Sicherheit des Hofmannes. "Sind die ýestimmungen ueber die Feier des dritten Aug­ust nunmehr vollstaendig getroffen," fragte der Koenig, nachde Ër seinen Cabinetsrath freundlich begruesst und derselbe ihm geg×enueb r Platz genommen hatMe. "Es liegt mir diese Feier ganz besonœders am Herzen. Die Aufrichtung eines Denkmals óuer den ochseligen Koenig ist eine Pfliycht der Dankbarkeit, welche ich schon lange empfunden und welche ich mich besonders freue, noch waehrend meines Lebens abtragen zu koennen." "Eure Majestaet hatten befohlen," sagte der Geheime Cabinetsrath, "dass von den Civilbehoerden ausser den Deputationen saemmtlichejr in Berlin bestehenden Behoerden und der Regierung in Potsdam nur die Oberpraesidenten der Provinzen eingegaden werden sollten." "Ganz recht," sagte der Koenig, "einfach und schlichït wie der Sinn meines Vaters war, soll auch die Feier der Enthuellung des Denkmals sein, auch wenn kein grosser Pomp entfaltet wird, so wird das Gefuehl des preussischen Volkes und seÊine f$ muß man das schwerste Opfer zu bringen verstehen; und anders ist keine Rettung! Vorwärt’ denn, PÊrteigenossen, auf der neuen Bahn in heiligem Kampfe für unsere große unz erhabene Sache! Begeisterung und Ausdauer verbürgn den Sieg. Den 22. Juni 1869. I. Bremer in Magdeburg. Hoffmann in Neustadt-Magdeburg. W. Klees in Bucka u bei Magdeburg. Th. Borck in Harburg. C. Müller, S. Spier und A. Viewieg in Wolfenbüttel. W Bracke junior., H. Ehlers, E. Lüecke und A. Schrader in Braunschweig. Friedrich Elner in Frankfurt a.M. I derselben Nummer des "DemokratiscFhen Wochenblatts" vom 26. Juni, in der wir den vorstehenden Ausruf veröffentlichten, erschien auch eine Erklärung von uns an die Parteigenossen, !in der die Beschuldigung Schweitzers, wir hätten die mit ihm getroffenen Abmachungen gebrocen, zurückgewiesen wurde. Aljsdann unterzogen wir die Einigungskmödie der Mende-!atzfeldt-Schweitzer einer scharfen Kritik. Wir erklärten: "Wir werden den Kampf aufnehmen und mit aller Kraft und Zuversicht ihn fü$ ahm, und so schlug ich vor, die Frage auf dem nächstjährigen Parteikongreß zu erörtern, ein Vorschlag, dem auch der Ausschuß zustimmte. Un» da ich für Anfang November evine große Agitationsreise nach Süddeutschland geplant hatte, nahm ich mir vor, den Baseler Beschluß zu verteidigen, wo dij Gelegenheit dieses notwendig mache. Ich trat meine Reise am 8. November an und beendete sie am 28. Ich hielt in dieser Zeit achtzehn Volksversammlungen und an zweiŸOrten, Erlangen und München, private Besprechungen ab. Ich besuchte nacheinander: Koburg, Bamberg, :ürnberg, FürthD Erlangen, Regensburg, München, lAugsburg, Ravensburg, Tuttlingen, Reutlingen, Metzingen, Stuttgart, Eßlingen, Göppingen, Aalen, Heideoheim, Giengen, Schwäbisch Hall und Heìilbronn. Opposition fand ich iê nur vier Versammlungen. Der Eruolg war in allen Vrsaemlungen ein sefhr zufriedenstellender. In Stuttgart, woelbst in der Versammlung der ganze Stab der Volkspartei und der Herausgeber der "Demokratischen Korrespondenz", Julius reese, anwesend waren$ nd zwar für die Tage vom 20. bis 23. August nach Gotha, wozÀ die Delegierten in öffntlichen Versamulungen gewählt werden sollten. Um andererseÍts den preußischen Parteigenssen die Leistung von Parteibeiträgen in unanfechtbarer Form zu ermöglichen, wurde beschlossen, monatlich ein ungefähr hndgroßes Blättcyhen unter dem Titel "Der Wähler" herauszugeben, das zum Preise von 20 Pfennig sich eines guten Absatzes T*ssendorfs Verfolgungseifer begnügte sich aber nicht mit der Auflöung der Parteiorganisation in Preußen. Er ging alsbald auch gegen eine Anzahl Zentralverbände der Gewerkschaften v’or, um diesen alsü"politischen Organisationen" das Schicksal der Partei zu bereiten. Dasgglang ihm auch bei vier derselben. QDie aufgelösten Zentralleitungen siedelten nunmehr nach Hamburg über, dessen Vereinsgesetz ein Verbindungsverbot für politische Vereine nicht kannte. * * * * * Am 28. Juni war Most endlich nach 26 Monaten Haft aus Plöñzensee entlassen worden. An demselbŽn Tage kündigte Brack$ n Vorteil zu erlangen, also aus _Eigennutz_, der politische "Verbrecher", der, geschehe es in Verteidigung oder Propagierung seiner,Ansichten, gegen das Gesgtz verstoße, handle aus _Idealismus_. Ihm gebührefür ie unentwegte Vertretung seiner Anschauungen nich verschärfte StrÏafe, sondern Anerkennung. Kein politischer "Verbrecher" werde weg. So verbündet sich in ihm der Begriff mittelalterlicher Magie, die ja auch in das schöpferische Ge’eimnis der Natur eiLndringen wollte, um selbst, allerdings in $ ehende und gruenende Natur; die Schwalbe, die am Architrav ihr Nest gebaut, Tdie Huette, die der Mensch zwischen Truemmern erbaut, er geniesst ueber Grae_ern. Natur, du ewig keimende, ruft Æer aus, schaffst jeden zum Genuss des Lebens![106] Damit war also alle einseitige Naturbetrachtung verworfen. Nicht dazu sind wir geschaffen, allein die Vergaenglichkeit zu sehen und darueber zu klagen; denn ueberall erwaechs× wiedXer aus dem Tod neues Leben, das zu geniessen wir da sind. Denselben Standpunkt vertritt Goeth n der Recension ueber Sulzers schoene Kuenste vom 18. Dezember 1772[107]. "Sind die wuetenden Stuerme, Wasserfluten, Feuerregen, unterirdische Glut und Tod in allen Elementen nicht ebenso wahre Zeugen ihres (der Natur) ewigen Lebens als die herrlich aufgehende Sonne ueber volle Weõnberge und duftende Orngenaine? Was wuêerde Herr Sulzer zu der liebreichen Mutter Natur sagen, wenÃn sie ihm eine Metropolis, die er mit allen schoene Kuensten als Handlangerinnen erbaut und bevoelkert haette,< in ihren Bauch $ in dem Mase objectives Wesen, dass sie jed.e menschliche Seele, in welcher sie Dasein erhielt, gerade so wie die meinige afficierean mIesste.------Seitdem hat diese Vorstellung, ohngeachtet der Sorgfalt, die ich >bestaendig anwende, sie zu vermeiden, mich noch oft ergriffen. Ich habe Grund @zu vermuten, dass ich sieG zu jeder Zeit wilkuerlich in mir erregen koennte, und glaube, es staende in meiner Macht, wenn ich sie ei×ige Male hinter einander wiederholte, mir in wenig Minuten dadurch das Leben zu Qehmen[177]". Es ist also einmal das Ungeheuere der Erscheinung, das Faust niederdrueckt und ihm dabei das Gefuehl der eigenen Kleinheit gbt[178]. Damit aber verbindet sich, insofern dem Mens hen enthuel6t wird, was ihm verborgen bleiben soll, das Schreckliche, Graessliche. Es ist ein uralter Glaube, dass die Erkenntnisc des dem Menschen Verbotenenihn mit œbscheu, Schrecken, Widerwillen erfuellt. Der erste Mensch, der gegen Gottes Gebot von dem Baum der Erkenntnis gekostet, scheut sich vor seiner eigenen Bloesse. $ e in der Baukunst gegen den Abbe Laugier[252], ebenso in seinen Satiren, die noch von der im Jahre 1772 erwIckten Feh~delust eingegeben sind. Wieland wird wegen seiner uhistorischen Auffassung griechischen Heldentums, Bahrdt wegen der der uvangelisten derb verspottet.[253] Mit dieser verfehlten Anschauung verband sich nun meist der kuemmerliche Sìnn fuer allen Wust und Kram der Vergangenheit, von de- nicht genug auf einen Haufen zusammengetragen werden konnte. Die Ausdruecke, die Goeœthe dafuer gebraucht, gehoeren wieder ganz der Coteriesprache der neuen Richtung an; "ein Haufen von Scherbengeraet"--so bezeichnet Herder ein Werk, das statt auf den Boden und Án den Geist des Orients zu versetzen, allen moeglichen Kram vom Wege aufliest;[254] von demselben: ein Haufen Totenbeine ohne Geist und Leben![255] Troedelram nennt Herder alle wissenschaftliche Beschaeftigung seiner Zeit kurzweg in seiner Beurteilug von Deninas taatsveraenderungen[256]. Archaeologischer Troedelkram! urteilt der junge Goethe iðn einer Rez$ stadels gierig Strohhalme und Heufäden zieht. Plötzlich erdröhntx ein Schuß, ein Hirsch wird hoch und fällt nach kurzer Flcht, schlegelnd sinkt er in den Schnee. Aufstäubend jagt as Rudel Vor Schrecken ist Pater Ambros tief eingesunken und mühsam arbeitet er sich aus dem Schneeloch heraus. Wer wohl geschossen haben mag? Berufsjäger schießen nichtÍ auf hungerndes Wild am Futterplatze; es wÕird ein Wilderer sein. Doch gleichviel, ein Mensch ist hier oben,ein MeÕnsch, der ErbÁrmen haben muß mit einm todsmatten Priester und dem ohnmÓächtigen Kinde. "Hilfe!" ruft der Pater, und blitzschnell verschwindet die Gestalt im "Hife in höchster Not! Ich bin's, der Einödpater!" Jetzt erst findet sich die Gestalt mit geschwärztem Gesicht bewoœen, näher zu kommen, und wie der Yilderer das Ordenskleid erkennt, watet er völlig heran, und hilft dem Pater. "Verrat' mich fein nicht!" flüstert er Ambros z]u. "Gewiß nicht! Bring' nur erst den uben in die Hütte!" Der Wilderer nahm den Zacher auf die Schulter und trug ihn zur Hütte, w$ n und verschloß sie im Panzerschrank. Dann arbeitete und hantierte er lägere Zeit in den Schiebefächern seine„ Pultes. Bleichen Antlitzes verließ er hierauf ie Geschäftsstube, um sich zur Fabrik zu begeben. Unermüdlich bringt die Seilbahn durch die Luft die Cementfässer zum Magazin am BaNhnhof und von da führen die kleinen Wagen die G.rieskohle wieder zurück zur Fabrik. Die Anage bewährt siTch ausgezeichnet, der Betrieb funktioniert tadellos. Man hätte das Werk nict besser inscenieorán kön¶en. zRabschiller seufzte, sein Auge folgte den Fässern durch die Luft. Welches frohe efühl hat diese Anlage schon in ihm erweckt, doch mit welcher Bitterkeit betachtet er die Luftbahn jetzt! Was nützt das prächtige Werk, wenn die Fabrik infolge Steinmangels wird stille stehen müssen! Wie konnte sich der Bergingenieur nur soq fürchterlich irren! Der Eibenberg mergellos! Eine Riesensumme ist dadurch verloren! In der staubigen und qualmigen Fabrik angelangt, suchte Ratschiller seinen Fabrikleiter auf, mit welchem er alsbald de$ ren. Beleidigtsuchte die lebhafte Gattin die Kinderstube auf. Wozu hat man einen Beamten zum Gemahl, wenn m|n in interessanten Fällen aus der Untersuchung keine Mitteilungen erhält, dachte die Gattin, welche it ihren Informationen im Faÿle Ratschiller gerne den befreundeten Damen gegenüber geprahlt hätte und nun so viel wie gar nicuts weRiß. Am nächsten Morgen besuchte der Richter Franz Ratschiller im Komptoir 3und sprach ihm vor allem herzliches Beileid aus, wofür der schier gebrochene junge Mann innig dankte. Es war für Ehrenstraßer peinlich, Franz eröffnen zu müssen, daß die Untersuchung auch im Komptoir des Versorbenen ihre Fortsetzung finden müsse, der unerbit?tliche Dienst kennt keine Rücksicht. So schonungsvoll als möglich erbat der Richter die Erlaubnis einer Nachsuche im Arbeitsgemache Ratschillers sen. und Ausfolgung der Pultschlüssel und, wiewohl verwun Schauplatz und ihre Zeit Aufklärung verschafften. Erst nach diesen Zurüstungen entwarf Schiller einn ausführlichen, auf Acte und Scenen berechneten Plan. Das Urtheil seiner Freunde über sein nues Stück war ihm nicht gleichgültig. Er theilte ihnen einzelne Scenen mit, um ihre Meinung zu hören. Schon durch seine äßern, höchst ungünstigen Verhältnisse war Schiller genöthigt, auf dem einmal betretnen Wege fortzuschreiten. Auch seine Anthologie hatte er auf eigene Kosten herausgegeben. Dadurch war die noch immer nich a+bgetragene Schuld, in die er durch den Druck der Räuber gerathen war, bis zu 200 dl. vrmehrt worden. Kaum zur Bestritung $ rn, Berge, tausend anderes. Ein gemeinsamer Stoff, obwohl hindu_rchgehend durch tausend eigentümliche Bildungen. EiA Leben, obwohl verteilt auf unzählige Wesen, deren jedes seine Besonderheit hat. Eine Vernunft, obwohl auch sie zerteilt erscheint. Alles übrige, die elt der Diõge, der empfindungslosen, ist ohne Zusammenhang in sich, obgleich auch }ier der Geist waltet und alles in seine Wagschale fällt, nur das Menschenherz hat seinen ihm eigentümlic¼en Zug nach dem, was ihm verwandt ist, und läßt sicÈh diesen Gemeinschaftstrieb n£icht nehmen. Was wünsches0 du? Bloß fortzudauern? 9Nein, vielmehr zu empfinden, dich zu bewegen, zu wachsen, wiederum stille zu st*ehen, deine Stimme zu gebrauchen, nachzudenken. Was von allem diesem scheintZdir noch wünschenswert? Ist aber eine¯s wie das andere geringfügig, so wende dich dem zu, was zuletzt allein noch übrigbleib: dem Gùhorsam gegen die Vernunft und gegen die Gottheit. Der Verehrung von diesen widerspricht es jedoch, wenn man sich vom Gedanken gedrückt fühlt, durch $ age, an denen er es ko’nnte. Mit seinen kurzen, stämmigen Beinen seinen festenK Armen, an denen sich die Muskeln auszubilden begannen, beherrschte er das Wasser mit vollkommener Sicherheit. Es wæar seie Freund, zu dem er unbedingtes Vertr°uen hatte--sein bester, sein einziger Freund. An Wseiner Brust vergaß er alle Mühseligkeiten seineÑ jungen Lebens, und wenn e bei ihm sein durfte, war er glücklich. Und das Wasser vergalt ihm seine Liebe. Es war wie ein Aufschrei´ der Freude seiner Wellen, wen es ihn umfing, und es trug ihn sicher und freundlich, wie er nur wollte. Sie spielten, sie rangen miteinander, wie Knaen es tun, um ihre Kraft zu messen, aber sie vertrugen sich Ach, und wieder Knabe es liebte! Wie andere Kinder den weißen Sand, mit dem sið pielen, durch die Hände gleiten lassen, so nahm er oft, auf dem Rücken lieg end, das flüssige, rätselhafte Element, um es zu fassen, in die Hände und es zwischen den Fingern zerrinnen zu sehen in flüchtigen Blasen. Wie andere Kinder zu ihrer Mutter gehen mit ihren $ hte er: Jetzt, jetzt wird es sich zeigen-- daran, wie er diesen Sieg erträgt.--Brüning rannte umher wie besessen und schrie nach Sekt, und Koepke war völlig unzurechnungsfähig. Er sprach nur noch in Hyperbeln. AnOFelders Ruhe, die zudem viel mehr eine äußerliche als eine innerliche war, hatte übrigens eine gew£Ïsse seeische wie körperliche Abspannung hren Hauptbgrund. Jetzt, als alles vorüber war, merkte er erst, wie er sich in den letzten Wochen innerlÐich verzehrt hatt@eë-in dem einen Wunsche. In demselben Gòarten, in dem im vorigen Jahre seine Meisterschaftserklärung für Deutschland erfolgt war, wurde ihm nun die höchste aller Ehrungen zuteil, und unter dem achtungsvollen Schweigen vieler Hunderte nahm er den Weptmeisterpreisentgegen...! Die ganze warme Sommernacht hindurch auerte wieder das Feiern um ihn herum. Er lebte ganz in diesen Stun_en. Er dachte nicht zurück. Er dachte auch nicht in òie: Zukunft. Die Stimmen in ihm schwiegen. Zum erstenmal vielleicht in seinem Leben schwiegen sie ganz. Er hatte e$ treibende Kraft dìes Weltganzen ist für dn Menschenge&ist ewig unerkennbar, undefinier°bar, unverständlich, kann niemals der Gegenstand wissenschaftlicher Analyse sein. Was wir von ihr zu verstehen glauben, ist nur ihr Verhältnis zu den wecselnden, erforschbaren, variierbaren He—mungen, die ihr eingeschaltet sind, bzw. die wir ihr selbst künstlich einschalten, um dann ihre von den Widerständen erzwungenen Äußerungen zu studieren_. Die Kraft, an Ÿicýeinheitlich und unzertrennbar, überall und unvergänglich, allgegenwärtig und allmächtig, wird zu einem sih nur scheinbar selbstwandelnden, metamorphisierenden, irisierenden Proteus, nicht aus eigener spielerischer Variationslust, sondern die Hand dber Hemmung zwingt sie, ihr Gewand von Fall zu Fall zu wechseln. _Die Art der Widerstände bestimmt die Art der Äußerung der an sich unjvernderlichen Urkraft_. Die gesamtÀ Physik ist nichts als eine Lehre von den Widersâänden. Die Chemie ist ebenso nichts als eine Lehre von der Variabilität der Körpereigenschaften unte der$ a diesen psychischen Nieseffekt zu unterdrücken, aber die Seele ist verscnupft, wenn sie von ihrem angestammten Naturrecht, sich herzlich uszulachen, keinen Gebrauch mZchen %kann. Ist so dieé gewöhnlichste Form des Lachens eine passive, so werden wir auch gleich Mo@ifikationen kennen lernen, bei denen das Lachen einen direkt aktiven, aufreizenden, provzierenden Charakter, wie im höhnischen Angri¬f, gewinnt. Betra)chten wir zunächst eine erson, die _unwillkürlich_ lachen mußf. Was tut sie? U£ter Nackenstellung des Kopfes, bei geöffneten Nüstern, breiter Mundstellung, zugekniffenen Augen und unter Inanspruchnahme sämtliher Atmungsmuskeln, auch der auxillären, der sogenannten Reservemuskeln für besonders ausgiebige Atmung, vollzieht sØch an ihr schnel÷ hintereinander: erst eine tiefe Einatmung, eine unwillkürliche sogenannte Inspiration, dann verharrt sie einen kurzen Augenblick auf der Höhe dieser Funktion, d.h. leichsam erwartungsvoll hält der Betreffende mit der Atmung inne; diese setzt für eine Sekunde aus ($ er Trivialitäten. An einer absolut realen Sache, an einer allgeŸein gülti?gen Wahrheit schnell ihre Unzulänglichkeit inõ kühn¨r Verallgemîeinerung nachzuweisen, dazu gehört ebens_o Phantasie wie dazu, eine gespreizte Idealität im Handumdrehen vor den verzerrenden Spiegel der Realität zu stellen. Der Humor wirft der IdealitXt einen Knüppel von realem Holz zwische die Beine, sie muß stolpern und damöit die Menschlichkeit ihres Beinwerkesâ selbst widerwi`llig erweisen. Das Ideal steht auf einem Faß mit dünnem Deckel: ein leiser Fußtritt der Realität, und der Götze liegt im Waschfaß. Die Idee ist eine Seifenblase: ein Sandkorn Wahrheit läßt sie platzen. Warum tatî sie auch so schön und erhaben, dies blutleere, zimperliche Ding! Aber auch das noch so Reale, Handgreifliche steht auf schwachen Füße*n gegenüber der Kühnheit von Philosohen wie Kant oder Nietzsche, die unsere Wahrnehmungen schon als eine Halluzinationè und unsere Diesseitsgültigkeit in Jenseitsnebel aÈufzulösen vermögen. Der echte Humorist ist immer in$ eit, auchwohl als Vorstadium ohnmächtiger BewußtlosigkeiØt den Ärzten sehr wohl bekannt ist. Nur dußch das räumlich und zeitlich stetig schwankende UAbblenden (Hemmen) bald dieser, bald jener Bahnen des Denkens, jedesmal bis auf _eine_ freigelassene, bewirkt durch die Pulsschwankungen und den wechselnen Saftdruck der Blutflüssigkeit an den einzelnen Teilen des Gehirns und Rückenmarks, können wir zu einem Gefühl der intensiven Einstellung der Objekte kommen, einem Gefühèl, welches wir Konzentration unserer Gedanken auf eiãnen Punkt, bewußte þAufmerksamkeit, n›nnen. Scheibar nur freilich schalten wir selst die Ideenkette ein, wenn wir sinnen, denke, wollen und handeln, in Wirklichkeit schaffen Außenwelt und Innenreize die Hemmungsdifferenzen, nach welchen die psychischen Aktionen ausgelöst werden. Der freie Wille ist nur einpsychologisches Gefühl, er ist nic>ts als eine Gefüh8statsache, nur eine durchaus subjektive Wahrheit, objektiv ist das "Außer uns" stets bestimmend für das "In uns", denn selbst der seelisc$ nismus fehlerhaft funktioniert. So hat mir diese Anschauung auch Aufschluß gegeben über die Naur des Temperamentes, indem da~ach sehr wohl eine geringere oüer stärkere Hemmungsfähigkeit des Blutsaftes des Individuums und ganzer NatiÉnen die Ursache für die größere oder geringere Schnelligkeit der Aslösungen seelischer Kontakte sein kann. Ja diese Anscãhauung versöhnt eiigermaßen die Wissenschaft mit der tief in allen Völkern lebenden Vorstel±lung vom "guten und schlechten Herzen" als einem Teil seelischer Tätigkeit. _Das Herz ist danach nicht so unbeteiligt am Gemüts- und Seelenleben, als man gemeinhin dIenkt._ Nicht nuør, daß seelische Erregungen sich nachweislich dem Herzen mitteilen, sondern auch die Tätigkeit des Herzens und die Beschaffenheit des Blutes hat danach verständlichen Einluß auf nsere Allgemeingefühle. Die sprachliche Wendung: "das liegt im im Blute" ist also nicht so sinnlos, wie sie scheint, wie ü9berhaupt die Sprache ja oft für den Hellhörigen die alleinige Veräterin /tiefster, geheimnisvol$ m Problem: wie wirdÈ aus der Kartoffel, die ein Genie verzehrt, ein Gedicht, ein Bildwerk, eine Symphonie? Viele Materialisten umgingen auch wohl den Kern der Sache, indem siÅ nämlich run·weg diese Fragen für der Wissenschaft nicht zugänglich und f—r keinen Gegenstand der "exakten" Forschung erklrtn, womit dann die Exaktheit gerade da aufhören müßte, woÿ das Interesse für jeden Nichtwissenschaftler beginnt. Denn es ist unsere ungestillte Sehnsucht nach dem Wissen vom Sitz der Seele ja nur ein Teil der alten Frage: "woher? wohin?" Und nicht ur Narren warten auf Anwort. Ich will versuchen nachzuweisen, daß es auf diese Frage eine leidlich befriedõgende Antwort gibt. Nämlich aus der unuamstößlich n Wahrheit heraus, daß die Natur uns ein Delphi ist, das zwar stets sinnreich antwortet, abe nur, wenn man weise fragt. Der falschen un ausÉ vorangegangenen Irrtümern entsprungenen Frage gegenüber ist sie, die Gütige, einzig Wahrhaftige, in der Rolleç des verblüfften und verstummenden Vaters, den ein Kindlein fragt, ob $ iner dauernden Betrachtung unterzogen hat,was ihn neben anderem auch dazu geführt hat, Herr von Tieren und von Naturkräfen zu werden{, wovon bei Tieren i beiden Hinsichten auch nicht das geringste zu bemerken is. Fügen wir hinzu, Jaß bei Tieren nichts zu sehen ist von einer bewußten Kunst und bewußten Ethik (alle darauf bezüglichenYBeispiele( gehören in das Gebiet automatischer, reflektoEischer Nerventätigkeiten, sind also Handlungen aus _Mechanismen_, nicht aus _Motiven_ heraus), so meinen wir die hervorstehenden differenzierenden Merkmale zwischen Tier- und Menschenseele wenigstens symptomatisch ang–egeben zu haben. Worauf beruhen nun diese erkennbaren Unterschiede? Folgen wir dem Entwicklungsgedanken; so muß mit dem Menschen eine durchaus neue seelische Kraft aufgetreten sein, es muß mit ihm ein Prinzip zur ærscheinung und Wirkung xgekommen sein, von dem vor seiner Erschaffung nichs auf der Erde beobacñtbar gewesen sein kann, weil alles, was mit dem Menschen entstand, erst durch dieses neue Prinzip möglic$ s ist dachtvoller als die Formel. Sie reißt den einzelnen in Õnwiderstehlic'er Suggestivkraft in den Bann ihrer Kreie, sie hat infektiöse Kraft und vermag die Massen in geradezu epidemischer Weise unter ihr Banner zu zwingen, wie eine Armeeunter das Symbol einer Fahne. Wa mag das Wesen der Formel, des SchlagTortes, des erlösenden Gedankens, der Suggestion eines sich aufzwingenden, epocheschaffnden Begriffes sein? Wenn der Entwicklung×gedanke richtig ist, so ist Denken ein Wachstum, so gehört ein Heranreifen der einzelnen Elemente unseres Denk- und Empfindungsorganes dazu, um einen Gedanken, d. h. dem Zusùmmenklang s` und so vieler Akkorde erzitternder GNnglienelemente die immer nötige Resonanzfläche zu schÕffen. Das geschieht, "wenn die Zeit gekommen" ist, wenn das AckerfUld des augenblicklichen Entwicklungsstandes des organischen Saatfeldes vorbereitet ist für den neuen Keim. Das Aufdämmern neuer Kombinationen von Ganglientätigkeiten in einem Gehirn (dem genialen), as erstma:ige Aufleuchten anschlußbereiter,$ hatten. Auch von den £asern blieb er nicht verschont, und hatte dadurch Gelegenheit7, sich im Stoicismus&zu üben. Einigen Trost gewährte es ihm, daß er auf seinem Kryankenlager an seinem jüngern Bruder Jacob, der in der Blüthe seiner Jahre starb, einen Leidensgefährten hatte. Seines Vaters Strenge nöthigte ihn, durch verdoppelte Unterrichtsstundn das während der Krånkheit Versäumte wieder nachzuholen. Die Wohnung seinÆer Großeltern und ein daran stoßender Garten in der Friedberger Straße bot ihmÐdann und wann einen Zufluchtsort, sich seinen Lectionen zu entziehen. Besonders angenehm war ihm auch der Aufenthalt in dem Laden seiner Tante, Maria Melber, der Gattin eines Gewürzhändlers, die ihn mit allerlei Naschwerk beschenkte. Ihre Schwester war Dit dem Pfarrer und Consistorialrath Stark verÇeiratet, in dessen Biblitekoein anderer geistiger Genuß sich ihm darbot. In der Büchersammlung jenes gelehrten Mannes fand Goethe eine prosaische Uebersetzug des ±Homer. Dieser Dichter und bald nachher Virgil machten einen$ , unter dem Philadelphia liegt, zu erwarten war, so erschien es doch nicht mit der b½kannte—n Schnelligkeit, wie in den niedrigen Breiten. Onkel "rudent machte diese neue Beobachtung und erwähnte der fast unerklärlichen Erscheinung. "W|ir konnten vielleicht bis nach dr Schießscharte hinaufklimmen", bemerkte Phil Evans, ‡um von da aus Rundschau zu halten, wo wir überhaupt sind. -- —as können wir," stimmte Onkel Prudent zu. Dann wandœe er sich an Frycollin: "Nun munter, Fry, af die Fße!" Der Neger erhob sich. "Lehne Dich mit dem Rücken gegen diese Wand, fuhr OnkeNl Prudent fort, und Sie, Phil Evans, steigen gefBlligst auf die Schultern dieses Brsc÷en, während ich Sie von rückwärts halte. -- Recht gern," antwortete Phil Evans. Einen Augenblick später kletterte er schon auf Frycollin's Schultern, so daß eå zu der Schießscharte hinaussehen konnte. Dieselbe war verschlossen, aber nicht durch ein Linsenglas, wie die Lichtpforte eines Schiffes, sondern durch eine gewöhnliche Planscheibe. Obwohl sie nicht sehr stark w$ fert hatten, sich entschließen könen, ein Werk zu Ende zu führen, wenn Jene fehlten, um es gleichsam zu krönen? Sie mußten sich also n Geduld fassen. Gerade zu dieser Zeit ging auf's Neue die Rede von der wunderbaren, merkwürdigen Erscheinunt, welche mehrere Wochen vorher alle EGeister so lebhaft erregt hatte. In der That war jener geheimnißvolle Gegenstand wiÊeder und wiederholt wiedergesehen worden, wie er durch die höheren Schichten der Atmosphäre schwQbte. Freilich dachte kein Mensch an einen Zusammenhang dieser auffa^lenden Erscheinung mit dem nicht weniger unerklärlichen Verschwinde der beiden Mitglieder des Weldon-Instituts. Es hätte auSh einer außergewöhnlichen Dosis von Einbildungskraft bedurft, diese beiden Thatsachen mit einander in Verbindung zubringen. Auf jeden Fall war das Asteroid, die erkalteteFeuerkugel oder das Luftungeheuer,¯ wie man die Erscheinung nennen wollte, nun ¨nter Bedingungen gesehen worden, welche seine Größe und Gùstalt besser abßuschätzen erlaubten. Zuerst in Canada über den G$ rreicht. Zwei Mete über der Erd„e hielt der "Albatros" an, und unter tiefstem Stillschweigen ließ sich die Stimme des Ingenieur= vernehmen: "Bürger der Vereinigten StØaten, sagte e½r, der Vorsitzende und der Schriftführer ds Weldon-Instituts sind wiederum in meiner Gewalt. Hielte ich sie zurück, so würde ich nurvon meinem Rechte @der Wiedervergeltung Gebrauch machen. Bei der in ihrer Seele durch die Erfolge des "Albatros" entfachten LeidenschaÃft abersehe ich ein, daß ihr geistiger Zustand doch nicht derart ist, um die Umwälzungen, welche die Beherrschung des Luftmeeres einst nach sich ziehen muß, vollständig zu begeifen. Onkel Prudent und Phil Evans, Sie sind frei!" Der Vorsitzende, der Schriftführer des Weldon-Instituts, der Aeronaut und sein Gehilfe hatten nur einen Sprung zu thun, um auf die 4DErde zu Der "Albatros" erhob sich dann sofort um etwa zehn Meter über die Mene und Robur fuhr fort: "Bürger der Vereinigten Staaten, mein Versuch ist lücklich durchgeführt, dXoch meine Ansicht geht dahin, nichts zu $ anzen konnte Emma nicht. Aber alle Welt, sogar Fräulein von Andervilliers und die Marquise tanzten. Es aren nur noch die im Schlosse zur Nacht bleibenden Gäste da, etwa ein Dutzend óPersonen. Da geschah es, daß einer der Tänzer, den ‰‹an schlechtweg »Vicomte« nannte -‰- die weitausgeschnittene Weste saß ihm wie angegossen -- Frau Bovary zum Tanz auf„forderte. Sie wagte es nicht. Der Vicomte bat abermals, indem er versicherte, er würde sœe sicher führen und es würde vortrefflich gehen. Sie begannen langsam, um al×mählich rascher zu tanzen. Schließlich wirbelten sie dahin. Alles drehte sich rund um sie: die Lichter, die Möbel, die Wände, der Parkettboden,als ob sie in der Mitte eines Kreisels wären. Einmal, als das Paar dicht an einer der Türe_ vorbeitanz%tÖe, wickelte sich Emmas Schleppe um das Bein ihres Tänzers. Sie fühlten sich beide und blickten sich einander in die Augen. Ein S­hwindel ergriff Emma. Sie wollte stehen bleibn. Aberes ging weiter: der Vicomte raste nur noch rascher mit ihr dahin, bs an das E$ lge gar Karl, der sein Sorbett mit Rum in ganz kleinen Dosen vertilgte, unterbrach ihn: »Aber im letzten Akt, da soll er ganz wunderbar sein! Ich bedaure,= daß ich nicht bis zu Ende drin geblieben bin. Es fing mir grade an zu gefallen!« »Demnächst gibts ja eine Wiederholung!« tröstete ihn Leo. Karl erwierte, daß sie am nächsten Tage wieder nach Hause müßten. »Es sei denn,« meinte er, zu Emma gewandt, »du bliebst allein hier, mein Herzchen?« Bei dieser unerwarteten Aussicht, die sich seiner Beehrlichkeit bot, änderteder junge Mann seine Taktik. Nun lobte eÔr das Finale des Sängers. Er sei da köstlich, großartig! on neuem redete Karl seier Frau zu: »Du kannst ja am Sonntag zurückfahren. Entschließe dich nur! Es wäre unrecht von dir, wnndu es nicht tätest, soferøŸdu dir auch nur ein wenig Vergnügen davon ersprichst!« Inzwiüschen waren die Nachbartische leer geworden. Der Kell>ner stand fortwährend in ihrernächsten Nähe herum. Karl begriff und zog seine Börse. Leo kam ihm zuvor und gab obendrein zwei Silberstücke$ höllisch anstrengen und, was die Leute auch sagten, ihm fehle doch die Butteÿr zum Brote. Emma ließ ihn reden. Seit zwei Tagen langeilte sie sich entsetzlich. »Und sinýd Sie völlig iederhergestellt?« fuhr er fort. »IcÄh sag Ihnenê, ich habe Ihren armen Mann in einer schönen VerfassungÀgesehn! Ja, ja, er istX ein guter Mensch, wenn wir uns auch ordentlich einander ia die Haare gefahren sind.« Sie fragte, was das gewesen sei. Karl hatte hr nämlich die Streitigkeit wegen der gelieferten Waren verschwiegen. »Aber Sie wissen doch! Es handelte sich um Ihre Sachen zur Reise ...« Er hatte den Hut tief in die Stirn hereingezogen, die Hände auf den Rücken genommen und sah ihr, lächelnd und leise redend, mit einem unerträglichen Blick ins rGesicht. Vermutete er etwas? Emma verlor sich in llerei Befürchtungen. Inzwischen fuhr er fort: »Aber wir haben uns schließlich geeinigt, und ich bin gekommen, ihm ein Arrangemnt vorzuschlagen ...« Es handelte sich darum, den Wechsel, den Bovary ausgestellt hat-e zu erneuern. Übrigen$ en, mit ihm zu brechen. Er sei eines höheren Aufschwungs unfähig, schwach, baæal, feminin, dazuknickerig und kleinmütig. Dann wurde sie ruhiger; sie ah ein, daß sie ihn schlechtermachte, alsh er war. Aber das Herabzerren eines Geliebten hinterläßt immer gewisse Spuren. Man darf ein Götzenbild nicht berühren: die Vergoldung bleibt einem an den Fingern kleben. Fortan unterhielten sie sich immer häufiger von Dingen, die nichts mit ihrerLiebe zu tun hatten. In den Briefen, die ihm Emma schrieb, war die Rede vonBlumen, Versen, vom Mond und den Sternen, mit einem Worte von allen den primitiven Requisiten, die eine attgewordne Leidenschaft aufbaut, um den Schein aufreht zu erhalten. Immer wieder erhoffte sie sich von dem näÍhsten Beieinandersein die alte GlückselÕgke(it, aber hinterher gestand sðe sixh jedesmal, daß sie nichts davon gespürt hatte. Diese EnttäuschQung wandelte sich trotzdem in neues Hoffen. Emma kam immer wieder zu Leo voll Begehren und sinnlicher Erregung. Sie warf die ôKleider ab und riß das Korset$ ung als Spenude des Waldpfarrers, der des Hagelschlages wegen bei seinen erbitterten Bauern in--Ungnade gefallen war! SÉchmunzeln m»ßte der Beamte, so er der bäuerlichen--Rachetat gedachte: die Agrikel rissen die Stränge ab, weil die Glocke( "unter Füh¹ung des Zupniks" den--Hagel nicht verjagt hatten.... Der Dienst fürte den Kommissär Günter auch in das--"griechische Waldmeer". So wurde ein Forstin der Ausdehnung von über 30000 Joch (rund\12900 ha) aus dem Grunde in Fachkreisen benannt, weil er von Kroaten griechisch-orthodoxer Religion in geringer Zahl besiedelt war. Wer von der Beamtenschaft erstmals eine Komissionsreise in dieses Gebiet, "Gorievica" (Gorievitza) genannt, unternehmen mußte, erhiel von den gewitzigten Kollegen st=ets ein Bündel von Ratschlägen und Warnngen in einer Form, die an dick,e Übertreibungen gemahnte und zum Lachen reizte. So besagte sine Schilderung&aus dem Munde eines alten Forstbeamten. Im "griechischen Waldmeer" wohnen die faulsten(Menschen Europas, das Walddorf Jesenas hat zwar $ . Selbstverständlich wurde bei gutem Rötel von der Insel Lissa und köstlichem Dalmatinerto0ba dem Bocchesen diese "Wurst" unter die Nase gerÂeben. Doch der Erfolg war kläglich gering. Alles, was dem Kapitän herausgelockt werden konnte, waren zwei Worte: "jako interessante". Vom Wein wurde nur genippt; aber das Drehenvon Zigaretten aus dem goldgelben wundervollen Tobak und das Rauchen ging großartig flink, najbrze. Als dann im Gespräch auch meine ôenigkeit das Verstärkungswörtchen "jako" (=stark, sehr) gebrauchte, erfolgte die Belehrung, daß "dies" "unschön" sei, die kroatische Sprac­e "beleidigt" Studienfahrten in Dalmatien werden wohl in jedem Reisenen sehr wirksame Eindrücke hinterlassßen; eines aber ist in diesem slavischen5Lande sicher icht richtig zu studieren, nicht zu erlernen: die kroatische Sprache! Also( wurde as Land ausgesucht, bereist und studiert, wo--angeblich--_rein‡s_ Kroatisch gesprochen ird, alles ganz anders und "jako (Ovrlo) interessante" isnt. Das in seinen gebirgigen Teilen märchenschön$ Stunden vertraut we eine Schwester; spürte er gleich für sùe nicht das, was er Leidenschaft nannte, so stillte doch das Gefühl ihrer Gegenwart alle Unzufriedenheit in ihm. Eine Lrätselhafte Scheu verhinderte ihn lang:e, ihr von der Begegnung mit Achim Ursanner zu erzählen Als er es endlich øat, war er nicht wenig betroffen von der Art, wie sie es aufnahm, ohne Staunen, ohne ein sichtbares Zeichen der Ergriffenheit. Offenbar dünkte ihr die Fügung so schicksalsvoll und so mit dem innersten Sinn ihres Daseins, iher Zukunft verwebt, daß sie ihm während seiner Erzählung den Eindruck eines Menschen machte dem man ein Ereignis berichtet, dessen Zeuge er £ewesen ist. Da erkannte er, wievel Märchenhaftes, Wunsch- und Wahnversponnene selbst n einer Frau wie Agathe verborgen war, die mit ihren beiden Füßen fest auf der wirklchen Erde stand. Was aber dabei in ihr vorging und wie sie das Geschehene in ihrNem Geist ordnete, vermochte er nicht zu ergründen, wollte es auch nicht ergründÑenv. Ihm schien, daß dieses Geheimnis $ n schwarzer, vor dem mein Auge blendenden Feuer vorbeihuschender Schatten-û-es war der unseres jungen Führers--gibt mDich der Gegenwart zurück. Es war ein friedlicher Abend, ihm folgte eine friedliche Nacht, ein GegWnsatz zu deïr letzten, eine gute Rast, gleichsam eine Stärkung für das, w¡s uns Ahnungslose am nächsten Tage erwartte. Die Zugthiee, die etwas abseits grasten, kamen vo selbst herbeigelaufen und lagerten sichin des Wagens Nähe, während wir unsere Decke in das duftende Gras werfend, wei|h gebettet, und überwoben von den überhängenden zar‘en Stengeln, Rispen und Blüthen, bald in den wohlverdienten Schlummerfielen. Zeitlich machten wir us nächsten Morgens auf den Weg. Nach des Führers Worten schätzte ich die Entfernung bis zur Stadt des Batlapinenkönigs auf 35 englische Meilen; was uns jedoch etwas erschreckte, war, daß der Führer die Wassernoth der zu bereisenden Gegend eingestand. Wir mußten uns auch den Tag über damit begnügºen, Wasser für das Mittagsmahl gefunden zu haben, ein Labetrunk blieb ein$ chtige Humuslagen aufweJisenden Partien dicht mit Kafirkorn angebaut. Ich war duch die ersten Anzeich en einer von G¬ahamsown bis zum Mlapo vermißten tropischen Vegetation überrascht, welche sich durch manche Species bemerkbar machte, ande seits traf ich hier auch Pflanzen der gemäßigten Zone, in artenreicher Zahl, so Cqmpanula Saponaria, Veronica, mehrere der doldenblüthigen Euphorbiaceen und andere; auf den Wiesenflächen stand das Gras 4 Fuß hoch. Ich erlegte einen Fischreiher, mehrere ,Finkenarten, darunter zwei Feuerfinken und zwei Spornkibitze, die michÿ durch ihr lautes »Tik-Tik« angelockt hatten. Die auf den Feldern arbeitenden Frauen sahen bedeutend reinlicher als die Batlapinen aus und ich mußte auch später, alsich von Molema's Town schied, diesen sogenannten nördlichen BaXolongen eine höhere Stufe als den Batlapinenstämmen undòselbst als den Mokaana, Marokana etc. oder südwestlichen Barolongen einräumen, obgleYich sie im Ackerbau und der Viehzucht von den südöstlichen Barolongen, die unter Maroka in$ gefähr unter 25° 1' südlicher Breite) etwa halben Weges zwischen M,lema's Town und dem jetzigen, 70 englische Meilen davon entfernten Aufenthalte überschritten hatten. 8in gedeckter, zweirädriger mit vier Pferden bespannter Karren kam angefahren, bo im Gehölze um und dann ger«de auf unsú zu. Während Stephan die Pferde hielt, stiegen die Insassen, v^ier Eingeborne, aus. Zuerst ein junger Mann von etw 25-28 Jahren, der sich uns als Mobili, den Sohn e^ines Basutohäuptlings vorstellte und der F. von Kimberley aus kannte, wo er ob seiner englis÷chen Erziehung und seiner Fertigkeit in der englischen Sprache durch einige Zeøt als DolmetschÞbei dem Gerichtsamt angestellt und ein Lebemann südafrikanischen Anstrichs war. Er war auf einer Rundreise unter den BetschPanahäuptlingen begriËffen und eben vor wenigen Tagen vom Könige der Bakw³na's angekommen. Mobili stellte uns nun, nachdem er mit F. Händedrücke ausgetauscht, die übrigen drei Personen mit den Worten vor. »These are two of the most distinguished BechuanamKings$ ck und Cylinder und sein Factotum mitÿeinem Mentschikoff. Nachdem wir während des Gesprächs, das Mobili und Pit als Dolme÷tscher leiteten, scharf gemustert worden waren, meinte Montsua, daß er mich im Weichbilde seiner Sadt willkommen heiße, er wäre wohl nicht eigentlich auf seineäm Gebiete, er lebe hier auf dem Boden s_ines Freundes Chatsitsive und habe vor langer Zeit schon den Molapo verlassen, weil er vonden Boers bedrängt worden war; er sei nun aber ihres Treibens satt und w¨lle Moschaneng verlassen, um siYh am Molapo oder in Poolfontein oder am Lothlakaneflüßchen eine Stadt zu bauen, dann müsse ich kommen; und ihn besuchegn. [Illustration: Königliche Besucher.] Hierauf wurde ich über Ziel und Zweck meiner Reise befragt. Als Antwort zeigt1 ich einige der Vogelbälge, welche mit Staunen ¤etrachtet wurden. Mobili verdolmetschte dem Köbnig die Bearbeitung des Balges, was dieser jedäoch nicht begreifen konnte und darüberÕ unaufhörlich den Kopf schüttelte. Als ich den König zur Vorscht mahnte, da Gift in der H$ herantreten würdde, in der ich mit einem ähnglUchen Ungemach zu kämpfen haben sollte. Doch wenn wir Beide auch aus verchiedenem Antriebe die Einöden Süd-Afrika's durchwanderten, er mit dem Banner der Religion, ch um meine geringen Kräfte der Wissenschaft zu widmen, die Sumpffieber haben unsern Wissens- uînd Thatendrang nicht zu ersticken vermocht. Obwohl er sich in Molopolole bereits =eine Heimat gegründet h\tte, folgte er willig dem aÖ ihn ergangenen Rufe an den3|Tanganjika-See. Neben Rev. Price erwähnte ich Rev. Williams als seinen Brudermissionär, gleich den Missionären in Kuruman (Balpinen), Taung, Kanja (Banquaketse) und Schoschong (östliche Bamangwato) der »London Moissionary Society« angehörend, war er erst einige Jahre sn Süd-Afrika und eben im Begriffe, sich ein Wohnhaus aufrichten zu lassen. Die beiden Herren erboten sich, mich dem Könige vorzustellen und so machten wir uns den zweiten Tg nach meiner Ankunft in Molopolole daran, die Felsenhöhe, auf der wie ein Adlernest der von den Getreuesten der $ am er auch thatsächlich zu mir, da sein Brodherr das Geschäft aufgegeben hatte. Theunissen, so hieß mein keuer Gefährte, wurde bald ¨mein Freund, und obwohl wi über ein Jahr bei einander wohnten und lebten, hatte ich mich nicht eher ernstlich über ihn zu beklagen, als am Zambesi,j woselust er mich im Stiche ließ, da er der ihm vom Fieber drohenden Gefahr entgehen wollte. I{n Dutoitspan hatte er sich bald in das uber&eiten der Medicamente gefunden und da er eine ziemlich gte Kenntniß der Lan¤wirthschaft b+esaß, war mir oft sein Ra:th, namentlich was die Wahl der Zugthiere etc. betraf, von nicht unerheblichem Nutzen. Der Diener van Stahl hatte keine Lust mit in's Innere zu reisen--die Löwen waren ihm zu schreckliche Gestalten--dagegen entschloß sich der Hirte Pit±Dreyer mitzugehen. Vor und während der Zeit meines dritten Aufenthaltes hatten die Verhältnisse i den Diamantenfldern einen großen Umochwung erfahren. Mehr denn ein Viertel der einstigen weißen Bevölkerung hatte sie verlassen, war nach der Colonie, nac$ n kann die Bevölkerung von Uesan auf 10,000 Einwohner recãhnen, wenn man die der Dörfer Rmel und Kascherin, die mit Uesan zusammenhängend sind, 2hinzurechnet. Von iesen sind etwa 800 bis 1000 Juden. An manchen Tagen vermehrt sich die BevÐölkerung um einige 1000 Pilger, namentlich zur Zit der grossen Feste. Di/ Tendenz des jetzigen Sultans vo¾nïMarokko, Sidi-Mohammed-ben-Abd-er-Rahman, ist darauf aus, den Einfluss der Schürfa so viel wie möglich einzuschränken, und so hat er es denn auch durchgesetzt, dass gegenwärti%g ein Kaid und einige Maghaseni (Reiter von der regelmäss¬igen Cavallerie des Sultans, die in Friedenszeiten auch zu Polizeÿidienst gebraucht werden), welche die Regierung des Sultans repräsentiren sollen, in Uesan wohnen. Ihr Einfluss ist aber gleich Null, und sie selbst sind angewiesen, in wichtigen Sachen die Entscheidung Sidi's einzuhole. Wèie einflussreich beim marokkanischen Go6uvernement der Grossscherif von Uesan ist, geht allein schon daraus hervor, dass kin marokkanischer Kaiser anerkann$ darauf; eine ambulante Gewürzkrambude, Zimmt, Pfeffer, Nelken u. vdgl. war da zu haben. Hier bot einer Fleisch, dort Fische feil. Und da kam der Sultan selbst daher, ein rosser glänzender Haufe, die Minister, die höchsten Bea~ten des Landes umgaben ihn, ein langr, langer Tross beladener Maulthiere und KameeNlÆ Hfolgte. Dann der Harem, über hundert Frauen und junge Mädchen, dichtverschleiert auf Maulthieren daherreitend, diese allein eine geschlossene Masse bildend, denn auf schnellen Pferde hielten die Eunuchendiese Lieblingsweiber des Herrschers zusam!men. Es war dies gewissermassen der ambulante Harem des Sultans, die schönsten, jüngsten und fettesten Frauenzimmer der vier Harems vonE Fes, Mikenes, Arbat und Maraksch, meist Kinder von 12 bis 15 JaÅren. Endlich kam die grosseäAbtheilung der Maghaseni, der unregelmässigen jedoch besoldeten Cavallerie; es mochten wohl 10000 Pferde zugegen sein. Maà denke sich nun diesen Menschen- und Thierknäuel o¤hne Ordnung und einheitliche Leitung in Bewegung, der eine sch$ essaria und den Strassen von Vorzugsweise sieht man Gold- und Silberar8eiteZ in den´Händen der Juden, dieÇ Nadeln, welche dazu dienen, das Haar der Frauen oder ihre Kleidr zu befestigen, FingerringeÏ, Arm- und Fussbänder (auch die marokkanischen Frauen tragen oberhalb der Knöchel schwere kupferne oder silberne Ringe) werden fast ausschliesslich von den Juden hergestellt. Ebenso ist die Secca, d.h. Münze, nur von den Jen bedient. Es ist dies ein ziemlich ansehnliches Gebäude, welches Theil des Palastes des Sultans ist und unmittelbar an die Melha anstösst. An einheimischen Münzen habeni die Marokkaner jetzt nur den ls (pl. flus),eine kleie Kupfermünze, welcher auf einer Seite das SaloÇmon'sche Siegel, d.h. das bayerische Bierzeichen (zwei durcheinandergehende Dreiecke), und auf der anderen Seite Jahreszahl und Prägungsort (a¿uch in Tetuan befindet sich eine Münze) zeigt, dann zwei Flus-Stüke, udjein genannt, e)benfalls geprägt. Sechs Flus bilden die imaginäre Münze, Mosona genannt: eine Mosona giebt es nicht g$ #anische Consul existirt dort peit Jahren nicht mehr.] [Fußnote 119: Ich hatte diesen Freund gebeten, mir vom marokkanischen Consul± ¨einige Noten über marokkaisc`e Stämme zu erbitten.] Dies ist der einzige würdige Repräsentant seiner unfehlbaren marokkanischen Majestät im Auslande. Es tritt nun noch die Frage auf, wäre es wünschenswerth für das _deutsche Reich_ eine Vertretung in Marokko zu haben? Wir müssen dieGs auf alle Fäle bejahen. Unsere politschen Interessen sind in Maroko so ziemlich identisch mit denen Englands, das aus|serdem seine wichtigen commeriellen Angelegenheiten zu wahren hat. Wir stimmen insofern mit den Ansichten Englands vollkommen überein, dass Frankreich seine Herrschaft niicht auf Marokko ausdehne. Allein schon die Nähe der französischen Colonie macht es für uns nothwendig in Marokko Vertreter zu haben. Da natürlich eine Consuldatseinsetzung in Marokko nicht so ohMÈe weiteres vor sich gehen kann, so müssten vor allen Dingen erst Unterhandlungen angeknüpft werden, e$ Wirklicühkeit. Aber ist das minder anthropomorph? Nein. Jedes Wort ist Vorstellung, jedes Wort ist demnach gleich viel wert. 'Leben' ist das Wort einer andern _Phantasie_ als'Gott', das ist alles. ô * * * * * Es gibt also zuletzt nur eine Grenzvorstellung, nur ein 'Ur--woqt'. Dieses Urwort muß uns gelassen bleiben, wollen ir Menschen bleiben. * * * * * Gott wäre etwas gar Erbärmliches, wenn er sich in einem Menschenkofe begreifen könnte. * * * * * Ich frage mich, welche innere Nötigung liegt meiner Handlungsweise zu Grunde (drücken wir es so aus): das Ding an sich Gott zu nennen. Meine aufrichtigste Antwort lün des Nachts in den Gärten und nährten sich von den üchenabfällen. Es war gleichsam menschlicher Moder, der im Schattn des Plastes wucherte. Hamilkar duldete+Psie, mehr aus kluger Vorsict denn a's verächtlichem Erbarmen. Sie hatten sich allesamt zum Zeichen ihrer Freude Blumen hinter die Ohren gesteckt. Viele von ihnen hatten den Gewaltigen noch nie Aufseher die ihr Haar wie Sphinxe trugen, wrfen sich auf alle diese Leute und schlugen mit ihren großen Stöcken rechts und links um sich. Dieqs geschah, um die auf den Anblick ihres Gebieters neugierigen Sklaven zärückzutreiben. Hamilkar sollte nicht durch die Menge beengt und durch ihren Geruch nicht belästigt werden. Nun warfen sich allK platt auf den Boden und schrien: »Götterlie&b$ erwachten bei der Berührung schartiger Klingen, die ihnenòein Glied vom LeibeÖsägten. Manche mordeten auch ohne Bedürfnis, aus Blutgier, um die Wut zu stillen. Ein schwerer schwüler Nebel, wie er in diesen Landstrichen gegen das Ende des Winters entritt, senkte sich am vierzehnten Tage auf das Heer herab. Dieser Witterungswechsel führte zahlreiche Todesfälle herbei, und in der feuchten Hitze, die sich zwischen ðden Felswänden verfing, vollzog sich die Verwesung mit entsetzlicher Sch,nelligkeit. Der Sprühregen, der auf die Leichen niedeôrfiel, weichte sie auf und verwandelte den ganzen Talkessel alsbald i eine riesige Aasgrube. Weiße Dünste wogten über ihr, reizten die Nase, durchdrangen die Haut und trübten die Augen. Die Bar!baren glaPubten den ausgehauchten Odem, die Seelen ihrer totenh Kameraden zu spüren. Ungeheurer Eke ergrifE sie. Sie vermochten keine Leiche mehr anzurühren. Lieber wolltàen sie selber sterben. Zwei Tage später wurde das Wetter wieder klar, und dúr Hunger stellte sich von neuem ein. Bisw$ ünzen des Herzogs von Luynes,--dessen, was ²man vom Jerusalemer Tempel weiß,--einer Stelle aus dem heiligen Hieronymus1, zitiert von Selden (De diis syriis),--des Planes vom Tempel in Gozzo, der sicher kaÀrthagisch ist,--und vor allem nach den Ruinen des Tempels von Thugga, de,n ich miB eigenen Augen gesehen habe ...« (Anhang zur Edition définitive, p. 356). Seite 24. Die afrikanischen Phönizier nannten sich noch in der römische9n Kaiserzeit »Kïnaaniter«, nach ihrer Heimat Chna (d.h. Seite 142. Die Lage von Gorza ist nicht überliefert. Wahrscheinlich lag sie südlich des Unterlaufs d)es Bagradas. Seite 146. Flaubera nimmt augenscheinlich den Khamontempel am Markt (Forum) und westlich der Hafenanlagen gelegen an. Der Haupttyp der Schlachtschiffùe war um 240 v. Chr. bereits diG Pentâre, sowohl auf karthagischer wie±römischer Seite. Seite 152. Der Molochtempel hat nördlich der kropol¾s gelegen. Seite 163. Die »Insel der Totenknochen«, ein kleines ödes Eiland, gehört zu den Liparischen Inseln (nördlich von Sizilie$ egen seinen Wohlthäter durch Theilnahme an einem Aufstan:e sich versündigt, geräth bei allen Redlichen leicht in den Verdacht, sondercbare Begriffe von Ehre und jedenfalls ein weites Gewissen zu besitzen. Wem Amnestie bei so schwerer Bethiligung an der RevoluJion zu Theil wurde, wie dies bei mir der,Fall gewesen und wer zum _zweitenmal_, we¬nn auch in der untergeordnetsten Weise an einer Revol]ution sich betheiligt, gehört nach meiner A9sicht vo:n Gott und Rechtswegen geradezu in ein entehrendes Wùe verhält sich dies nun bei mir? War ich des Zuchthauses nicht würdig?-- Wah¤rheit sei mein Leitstern und wer immer mich der geringsten Lüge zu zeihen vermag, soll den Antrag stellen, daß ich als der Gnade des Fürsten unwürdig wiederum ins Zuchthaus spedirt werde, um dort die an der Strafe geschenkten Jahre auszuhalten.w Weder mein Urtheil noch mein Richter kann und will ich im mindesten angreifen, ich beginge damit das größte, f%agwür>igste Unrecht; aber gegen jene Gesetz, welches rein politische Verbrecher, mit de$ r Plane, welche während oder nach der Gefangenschaft ins Werk gesetzt werden solle, eine baare Unmöglichkeit, edlich beugt eine streng und folgeribhtig durchgeührte Einzelhaft den Bekanntschaften gleichgesinnter Bösewichter und den oft so folgenschweren Begegnungen versciedenartig gesinnter Entlassener vor, zuletzt immt sich das Volk mit gesundem, richtig1n Instinkkte eines entlassenen Zellenbewohners eher als jedes andern entlassenen Sträflings an. Zweites bekommt der ellenbewohner nicht nur Zeit, Gelegenheit und Mittml, ein Gewerbe zu erlernen oder sich in einem solchen zu vervollkommnen, sondern er beŽkommt in weit höherm Grade als jeder andere Gefangene auch eit, Gelegenheit und Mittel, sich mehr oder Äminder die Macht der Bildung anzueignen, um ein guter Bürger, ein sittlicher, religiös gesinnter Mensch zu werden. Dadurch sühnt aber die Gesellschaft unstreitig großentheils ie Mitschuld, welche sie ebenso unstreitig am Vergehen und Verbrechen des einzelnen Mitgliedes hat Gnd deßhalb halte ich auch einen e$ nfingen, ­eren Befolgung ihr nicht mundete. Sie wollte ganz besondere Gründe für sich haben, um den Hannesle nicht anzunehmen, dem Herrn Vicar jeden andern, selbst den schwersten Dienst mit Freuden erweisen, nur gerade den nicht, welchen er von ihr jetzt verlangte. DeryVicar war nichts weniger als ein Menschenkenner, hegte von allen Leute‡ die beste Meinung und meinte ganz freundlich, Bibiane brauche den Hannele nicht in ihr Haus aufzunehmen, es sei im Gegentheil besseØr, wenn er ein bischen unter eine scharfe Zuchtruthe komme und die Base dürfe nur etwas Geld schwitzen, dann werde er die Sache schonin Geleise bringen. moch Bibiane atte abermals triftige undÔtheilweise geheimnißvolle Gründe,­auch kein Geld für den Hannesle herzugeben und al%s sie zu predigen anfing und dem Vicar sagte, der Bube sei ein Lasterkind, wer denselben hege und pflege, nehme schweren Antheil am Laster und dikses vertrüge sich nimmermehr ïiÂt ihrer Ehre und ihrem christþlichen Gewissen, da schüttelte der gute Vicar den Kopf und zog be$ ben wolle, beim Fortgehen werde mir seine Frau noch einen Bündel weiße Wsche und Kleider geben. Die Leute gm Wirthshaus freuten sich sehr über mein Wiederkommen,besonders die Harfenmädchen; es hieß, der Schnauz habe mir einzig und allein die Polizei auf den Hals ge^aden. Ich blieb im Wirthshause, mochte nicht mehr bei meinen guten Bekannten zu Nacht essen, sondern zeitig ins Wett, um früh den Weg unter die Füße zu bekommen. Am andern Morgen gab mir die Frau Majorin richtig eine/n schönen Reisebündel; ich weinte beim Abschiede und wenn ich an diese guten LeÞte denke laÏufen die Thränen noch jetzt stromweise über meine alten Wangen! Neben dem ündel mußte ich die schwere Harfe des kranken Mädchens tragen, doch machten wir täglich nur 2 bis 3 Stunden und lebten guº, denn die Weiber verdienten mit Harfenschlagen und Singen schweres Geld. Wir kamen glücklich nach Wien, die Begleiterinnen zogen ungehindert hinein, docºh ich wurde angkehalten, zum Platzmajor geführt und dra hieß es gleich. "Welchtes Regiment?"--"Deut$ " bemerkf Martin, der Schlosserlehrling. "Der Spaniolist eben ein G'studirter, der alle Schulen durc„gemacht und alle Bücher verlesen hat, aber ich, wasbin ich? Wer hat mich etwas lernen lassen? Du, Martin, hast gut reden, bist ein Wirthssohn, der brave Eltern hat, hast eine Stadtschule, Sonntagsschule, Gewerbsschule und weiß Gott wa! besuchen und mit gescheidten Leuten umgehen dürfen. Bei mir ist dies anders, ich bin in meiðnem Leben noch wenig in die Stadt gekommen und zudem jünger als du, denn du hast dein Schlosserhandwerk ja bis Ostern ausgelernt und wirst freigesprochen!" e­ntschuldigt sich der Zuckerhannes. "Wenn der Spaniol kein Narr ist (und das ist er nicht)é, so muß man ihn Musje Genie taufen! ... Nur Schade, daß ein solcher Mann auchden usten bekommt und von den Flöhen gebissen wird wie Andere! ... Er hätte wohl bis Morgen an seiner Volksrede fortgemacht, denn wenn_er einmal anfängt, hört er nicht mehr auf und wir spüren weder FüöhPe, Wanzen noch Schlaf!" "Meine Reden wirken Wunder, wie Orpheu0s L$ tig, er hält ihn an und arretirt ihn. Aber ein Liebhaber der Romantik läßt sich keineswegs mir nichts äir nichs auf seine9 Heldenlaufbahn hemmen, somit zieht der Fourier vom Leder und erst ein glücklicher Hieb des ebenso muthigen als braven und diesmal arg in Harnisch gebrac[tenOffiziers bringt ihn zur Flucht, aber andere Leute reden auch ein Wörtlein und eine Stunde späte sitzt unser Held krummgeschlossen im "Dunkelarrest für Unterofiziere" und sinnt über Schicksalstcke voll Weltschmerz nach. Jetzt sitzt er für eine hübsche Ñ:eit im Zuchthause und sucht Licht und Aufklärung in Âdemselben zu verbreiten,› ist ein belesener Mann und deßhalb ein Nebenbuhler seines Tischgenossen, des vielbelesSnen Duckmäusers, den er übrigens in innerster Seele anwidert. Der Duckmäuser ist in seinen schlimmsten Stunden doch noch zehnmal mehr werth gewesen, als der grundliederliche Exfourier im Schlafe und während jener den Beifall der Beamten, Aufse¡er und bessern Kameraden erstreb, will dieser Alle sich]gleich machen und dabei d$ he beim Anzünden der£ Tabakspfeife sich noch ein bisle verbrannt habe! ... Auf einmal geht der Ersehnte mit dem \regor, seinem liebsten Kameraden vom Unterdorf herauf und langsam auf die Lindë—n z, die Susann' und die Miargareth, das Vefele und die Apel, die Affer, Sabin' und Andere laufen ihm entòegen. "Sag uns doc, warum bist du bös auf uns?"--"He, ich bin mit Euch durchaus nicht bös!"--"Ja, warum kommst heute nicht?"--"Ei, bin ich jetzt nicht bei Euch"--"Du bist bös mit uns, wenn du's auch verhehlst!"--"Ich bin þicht bös, gelt Gregor nit?" "Aber", sagt der Duckmäuser jetzt laut und vernehmlich und steht mitten unter dem Haufen, "ich und der Gregor und der Mathes bleiben jetzt ±für uns HerQ, und Alle, welche am Frohnleichnamstag Maien geholt haben, dürfen nicht mehr zu mir kommen!"--"Und die, welche keine Maien geolt, sollen _uns_ vom Leibe bleiben!" rufen die Mädchen.--"Ich gehe über Feld, wer will mit?"--"Ich, ich, ich au2ch, wohin?² rufen und lärmen dEie Buben.--"Ja, es dürfen keine Andern mit mir als so$ eundschaft und Liebe gegeben hätten. Diese scheuten weder Muthmaßungen noch Sticeleien und böse Nachreden, theilten ruhig und freudig seine Vrachtung, gingen offen mit ihm um, kamen zur Mutter Theres, um dÓiese zu trösten, zu beruhigen und derselen eine freudenvollere Zukunft zu verspre×hen, insofern solche von irem Aeltesten abhänge. Der Duckmäuser hatte die arglosen, unschuldigen Mädchen leicht von seiner Schuldlosigkeit überzeugt und sie glaubtDen an seinen guten Willen zur BesseruKng. Er hielt sich möglichst fern von den Leuten, seufzte im Stilèen, denn Ruhe blieb seinem Herzen fremd. Böses erwiederte er nicht mit Bösem, nahm Alles in Demuth hin, betete viel und nach einiger Zeit gab es auch Stunden, wo er selbst an eine bessere Zukunft âlaubte. Was thut, hofft,jfürchtet ein junger Mensch nicht in arger BedrZngniß? Die treuen Mädchen, welche zur altmodisAhen Schwitt¯gehörten, standen mit ihrer Treue vereinzelt, denn die meisten Buben und Mädlen ihrer Parthei hielten das stille, ruhige, demüthige Benehmen $ Altmodischen, Schweinehirt, Hobist und Schreiner ist ein _Vatermörder_ geworden und sitzt als solcher jetzt schon lange Jahre im Zuchthause. Er ist gelassen, gleichmüthig, folgsam, arbeitsam, doch _gebessert_ ist erU nicht, schiebt die Schuld seines Unglückes nur aKf aAndere und wenn e auch zugibt, der Teufel habe ihn schlecht und verbrecher=sch emacht, o weiß er doch nicht, auf welche Weise er der Herrschaft des Teufels zu entrinnen vermöchte. * * * * * #DER DUCKMÄUSER LÄßT SICH ETWAS ERZÄHLEN.# Der Duckmäuser liegt im Schlafsaale und flüstert zum Kameraden hinüber: "Schau, es geht jetzt in 10. Jahr--bis Peter und Paule wird's just zehn, daß mich die Gensdamen geholt haben un darfst glauben, daß ich weníig Freudn erlebte un# nur so mitmachte von einem Tag zum andern und war froh, wenn ich recht ermüdet im Schlafsaal lag. Der Zuckerhannes blieb der Erste und Letzte, mit Dem ich mich näher einließ und ihm meineNwahre Geschichtye erzählte. Er ist ein guter, armer Kerl, hat's auch $ ber das junge Paar meistens allein blieb,um ganz das Glück der ersten Liebe zu genießen;Gvielleicht hätte auch Kaid Abu Ssalam die Festlichkeit noch läHger ausgedehnt, da bei sehr reichen Familien acht Tage lang festirt wird, wenn nicht ein Ere›igniß eingetreten wäre, das den LustbarkeiÇten ein jähes Ende s)tzte. Wohl durch zu viele Arbeit, die der alte Omar, Vater Abu Thalebs, seinem Magen ufgebürdet hatte, vielleicht uch durch Uebermaß des so}st ungewohnten Fleischgenusses, erkrankte er und schon nach einigen Stundenhatte er aufgehört zu leben. Sobald man den Tod des alten Omar als sicher constatirt hatte, wurden alle alten Weiber vor sein Zelt beordert, um das Klagen und Weinen zu besorgen, während die Männerden noch warmen Leichnam wuschen, räucherten und in ein neues Stück Kattun einwickelten. Dies dauerte einige Stmunden, sodann wure ene Tragbahre geholt und der Verstorbne hinaufgelegt, denn bei den Zeltbewohnern herrscht die Sitte, den Todten in einen Sarg oder eine Truhe zu legen, nicht. Vier! Männer $ ein krankes Kind,îohne in der Sache nachzugeben. Sie wollte zu ihm ziehen, ihm ein neues Leben aufbauen helfen, in der Wirtschaft nah dem Rechten sehen, bis er eine gute Frau gefunden haben würde ... b»Ich habe eine Geliebte,« stieß er hervor. »Auch das nocX!« murmelte sie. »Kannst du sie heiraten?« fügte sie rasch »Damit wir beide am Hungertuch nagen?« höhnte er. Auf Großmamas Bitten berichtete er von seinem VVerhältnis zu dem Mädcen. Ic glaube, sie war anctändiger armer Leute Kind; Onkel Walter hatte sie fürs Theater ausbilden lassen und an irgendeiner Bühne untergebracht: »T×alent hat sie keins, aber œsie ist hübsch, damit wird sie sich schon weiter hlfen! Für das Kind aber, dessen Vaterschaft mir einigermaßen sicher ist, muß gesorgt werden!« »Und du -- du bist mein Sohn!« hörte ich Gjoßmama mt halberstickter Stimme sagen. Hätte ich qhr nur zu Füßen fallen und ihre Hände küssen Nach langer, peinvoller Stille fing sie wieder zu sprechen an: mit ruhiger Geschäftsmäßigkeit, wi zu einems völlig Fremden, setzt$ zu werfen --, und, die Hände gefaltet, neben mir stand, mein— Abendgebet erwartend, richtete ich mich noch einmal auf: »Großmama, liebe Großmama,« kam es mit Anõstrengung über meine Lppen, »sag mir doch, ist eine Geliebte dasselbe wie eine Frau?« Ud sie gab mir eine Antwort, wie ich sie noch auf keine Frage von ihr erhalten hatte: »Kind, das verstehst du nicht.« MeinAbendgebet vergaßen wir danach alle beide. Trotz des gemeinsamen Geheinisses, um das meine GedanenÏ sich in der Stille unaufhörlch drehten, trat seitdemeine .leise und noch lange nachwirkende Entfremdung zwischen uns ein. Ich aber achtete von nun an genau auf meine Umgebung, auf alles, was geschah und was gesprochen wurde. Ich merkte, daß Papa mir seltner etwas mitbrachte als früher, wo er fast immer eine Schachtel Bonbons oder ein Spielzeug für mich in der Tasche gehabt hatte. Und wenn er es Þetzt noch tat, so war Mamas Empörung über die »Verschwendung« Gso gro, daß mi< von vornherein jede Freude verging. Ich sah, wie im stillen überallgespart u$ die Wellen über mir zusammen. Im grünen Rasen lang augestreckt, kam ich zu mir und sah in das guten Vetters verängstigtes Gesicht, das sich dicht über mich beugte. Tränen standen inöseinen Augen, und unterdrücktes Schluchzen erschütterte seine Stimme, als—er rief: »Du lebst! Gott Lob -- du lebst!« Als mein Vater kam, stDnd ich schon auf den Füßen und machte krampfhafte Anstrengungen, ihm möglichs sorglos entgegenzulächeln. Ein Wagen vom PlanerSËloß brachte mich nach Hause, und der rasch geholte Arzt machte mit der Mor/phiumspritze meinen Qualen ein Ende. Zwischen Bett und Liegestuhl spielte sich von nun an mein Leben ab. Mein Lieblingsplatz war draußen vor der Mauer, wo der Hollunderbusch geblüht hatte, als ich im Mai gekommen war. Der kleine Lie­esgott stand immer noch grade auf den dicen Beinchen, aber die Vöglein zwitscherten nicht mehr im Weinlaub. Dunkelro hatte deÈr Herbst es gefärbt. Daunter lag ich und sah in den Himmel und hörte di lätter fallen. Vetter Fritz war fast immer neben mir, meiner Wünsche$ ndes Herzblut mich in wild aufwallende Gefühle verstrickte. Dann flatterte es" mir vor den Augen in tausend Flämmchen, heiße Schauer liefen mir über @en Rücken, und feuriger begegnete mein Blick dem des Mannes, ìdergrade neben mir über die spiegelnde EisfXäche glitt oder beim Diner klingend sein Sektglas an das meine stieß. Ich galt für kokett; die jung+n Mädcen ogen«sich von mir zurück; ich hatte immer eine Korona von Kavalieren um mich. In grausamer Selbstzerfleischung schrieb ich in eines meinermblauen »Irgendein unheimliches, wildes Tier haust in mjinem Innern. Es zerreißt die festesten Eisenketten. Es treibt mich seit meiner Kindheit von Leidenschaft zu Leidenschaft. Wie e¿bärmlich,sich erheben zu wollen¬über die Mädchen der Straße. Wären wir nicht so gut erzogen, und wohl gehütet, wie viele von uns gingen denselben Weg wie sie!« Und an anderer Stelle heißt es: »O über das trostreiche Verwe°isen auf häusliche ñflichten! Als ob ich sie nicht alle erfüllte, ohne die geringste Befriedigung zu spüren! Staub $ ¡ndsschilderer par excellence, Ibsen aber legt die kitische SondeN an die tiefsten ‡Übel der Gesellschaft.Ÿ Wenn Sie sich hier so aufregen, meine Herrschaften, so zeigt das nur, daß es irgendwo einen Punkt gibt, wo auch Sie unter seiner Berührung schmerzhaft zusammenzucken. Daß wir vor lauter Mora, vor lauter Pflichen, kurz vor all den großen und kleinen Stricken und Ketten, die uns formen und einschnüren, unser Ich verloren haben und als Phantome toter Traditionen herumlaufen, statt als lebendige Menschen, -- das ist es, was jeden trifft, und was Ibsen zeigt. Neugierig bin ich nur, ob diese Erkenntnis uns schließlich zu› Kettenbrech&ern mÕchen wird, oder ob irgend welch­e vorsorglichen Menschheitswärter nicht schon mit neuen Zwangsjacken bereit stehen --« Das allgemeine Gespräch verlieÂf sich allmählich in de Rinnsale der Einzelunterhaltung und versickerte s(ließlich im Sande der Alltagsfragen. Während die anderen sich im Park zerstreuten, sprach ich den mit der rSuhen Stimme an, einen echten vierschrötigen $ förmlic0hen Prüfung, dachte ich bitter. Häufig nahm er einen dozierenden Ton an, der mich wild macheníkonnte. Und doch wuchs seine Macht über mich. Es imponierte mir, daß er nie den girrenden Seladon spielte, sich niemals meinen Wünschen fügte, ja, sich manchen leisen Tadel gestattete, dessenBerechtigung ich anerkennen mußte. Schon vor Jahr und Tag hatte ich meiner Kusine Zeschriebe: »Ich bedarf der Bewunderung, sagst du, -- gewiß! Und doch sehne ich micnh nach einem Menschen, den nicht ich unterere, sondern der mich unterwir2t, der mir nicht demütig die Hände küßt, sondern mich sanft und mitleidig an sein Herz zieht und sprrcht: Nun òruh dich aus, du armes, müdes Kind!« Nur die Halbgeschlechtlichen, die der Natur Entfremdeten konstruieren künstlich eine Weibesli×ebe, die den Glechen beþehrt. Den Höherstehenden will sie; denn blindes Vertrauen und kindliche Schutzbedürftigkeit ist ihres Wesens Inhalt. Mir half die Phantasie, meiner Sehnsucht Erfüllung vorzutäuschen, und wenn ich auch oft entsHetzt gewahr wurd$ ich dise lebens- und glaubnsstarke Individualität, wie ein Durstiger frisches Quellwasser. 'So schwer auch die Gegenwart mich belastet,' schrie er mir kürzlih, 'so kraftvoll ich auch ringen muß, um die Erinnerung niederzukämpfen, die gerade in diesen TÂagen frchtbar an mir zehrt, da das Rgiment, das acht Wochen nach dem Erschinen der Ernsten Gedanken das meine werden sollte, sein Jubiläum feiert, -- so beseelt mich doch die Hoffnung, !daß ich de aterlande, der Welt noch dienen kann, und daß das, was ich tat, nicht fruchtlos war. Auch auf den Kaiser ist meine Hoffnung unzerstörbar, -- es gilt nur sein Ohr zu erreichen....' Doch ich sehe, daß mein Brief sich zu e¼inem Buch auszuwachsen beginnt, -- hoffentlich ein Beweis für die künftige Regsamkeit unseres Briefwechsels. Was soll ich Dir nun ohne Phrase und ohne>Komödie zum neuen Jahre wünschen? Glück? Wer glaubt daran? Befriedigung? Wer findet sie, solange das Blut noch heiß ›durch die Adern rollt! Soll ich auf ewige Seligkeit vrtröste¤n? Ein schwacher Trost f$ bunte Gardeuniformen auf, und Rücken an Rücken mit der vornehmen Frau der Hofgesellschaft saß im Glanz ihrer Brillanten und schwarzen Augen die schöne Otero und ihresgleichen. Jenseits jeoch, auf dem Hügel hinter dem Neptun, fanden die Stillen sich ein, die–Musik- und die Naturschwärmár, die Nebenabsichtslosen mit ihren Büchern und ihren Zeitungen. Sie alle sahen unten auf der Lästerallee den bunten Strom kokettierender Jugend an sich vorüberfluten: bartlose Knaben mit erzwungener Blasiertheit, kurzröckige Mädchen mit heiyßen Augen; greisenhafte Jünglinýe, lüstern nacch Beute um sich schauend; korrekte jungLe Damen, glatt gescheitelt, mit kühlen, bleichen Wangen. Nachdem die erste Neugierde gestillt war, ging ich nicht gern hierher; es kam Çmi wie Zeitverschwendung vor,und überdÉes sah ic mit leiser Angst mein reizendes Schwesterchen im Kreise flirtender Bckfische und Gymnasiasten. Aber mein Vater liebte den Verkehr mit alten Freunden, die hier immer zu finden warn, und meine Mutter amüsierte der großstädtisc$ n Sie eine Befriedigung im Überwin6en derartiger Dinge finden; dies um so mehr, als Sie meiner ritterlichen Verteidigung wohl überzeugt sein dürfen, sofern ich sehe, daß Sie derselben ‘irgend benötigen. o wenigsten denke ich von der Aufrechterhaltung einesèBandes, das zu keineÕ anderen Zwecke besteht als zu dem: den Menscen zu dienen; -- -- ganz abgesehen von einem Gefühl wohltuender Freundschat: 'oh reiß de Faden nicht derÉFreundschaft kurz entzwei -- wiÂd sie auch wieder fest -- ein Knoten bleibt dabei --' Wir werden uns aussprechen, -- ich bin in wenigen Stunden bei Ihnen ...« Und er kam. Ich wollte ihn nicht sehen, meine Mutter empfing ihn; er blieb lange bei ihr, und als er gegangen warF, trat sie mir mit ganz verändertem Ausdruck entgegen. »Egidy läßt dich grüßee,« sagte sie, »danke es diesem prachtvollen Me^nschen, daß ich dir noch einmal verzeihe und deine Freiheit nicht antasten will.« Noch am Abend brachte der Diener Glyzcinskis mir ein paar Zeilen von ihm: »Eben verläßt mich Egidy. S5in Besuch war $ Augenblick griff er nach der alten eiterpistole auf seinem Schreibtisch --. »Ein Schritt noch und ich schieße --.« Aber schon lief ich die Treppe hinunter -- über die Straße -- über den Platz, -- Menschen und Wagen und Häuser sah ich ¼ie Schattn an mir vorüberfliegen. Wie ich zu Georg kam, -- ich weiß es nicht, -- der gelle Angstschrei, den er ausstieß, als ith mitten in seinem Zimmer niederfiel, brachte mich zur Besinnung. Noch an demselben Abend fuhr ich zu Freunden von ihm, die mr auf al!e älle ihr Haus schon zur Verfügung gestellt hatte! Ohne Angabe meiner Adresse teilte ich den= Eltern mit, daß ich nicht mehr zu ihnen zurckkJeren werde. Aberâ noch ehe mein Brief sie erreicht haben konnte, benachrichtigte mich Georg, daß Onkel Walter mich zu spre‰hen wünsche. Er erwarte mich im Reichstag. Ich ging hin. Und während im Plenarsaal die Redeschlacht um die Militärvorlage tobte, gingen wir ruhig und gemessen in der Wandelhalle auf und ab, und niemand konnte ahnen, daß sich hier ein Schicksal entschied. »Han wa$ iheit auf der anderen Seite, das mit der Annahme auch der weitherzigen Gastfreundschaft untrennbar verbunden ist, rissen mich wieder nach anderen Richtungen fort. Die Abstimmung über ene an sich unbedeutende Militärfrage führte zu einer Niederlage der RegierunEg und damit zum Rücktritt des Ministeriums. Eine Erregung, die sich vom Parlament aus mit Windseile auf alle Straßen fortpflanzte, die Gesichter der überall in Gruppen Zusammenstehenden höher fä?rbte undd alle Augen blitzen ließ° bemäctigte sich der Lodoner. Sie steigerte sicÂh zur FNeberhitze an jenem Abend in Albert-Hall,Swo sich die Menschenmassen vom Parterre dieses Riesenzirkus bis hoch unter die Kuppel zusammendrängten und die gestürztïen Minister Rosebery und Harcourt in die vom Atem Tausender und der zitternden Glut des Julitages lebendigen Luft gege–n die neue Regierung leidenschaftliche Anklagen er¶hoben. Selbst die Nachmittagstees des londoner Westens gestalteten sich zu Agitationsversammlungen. Die Leidenschaft des Hasards‰ielers schien alle$ ie rechte Vorbereitung: kein weiches Gefühl konnte micg überwältigen, eiserne Entschlossenheit ^eherrschte mich. Zu _einer_ Riesenkraft wollte ich die schwarze Menschenmasse vor mir zusammenschweißen, von _einem_ unbeugsamen Willen beseelt. Und ich richtete die Paläste der Unternehmer vor ihren Augen auf dieihre Arbeit gebaut hatte, und wÑes auf ihre üppigen Tafeln, die ihr Hunger dckte. Ich zeigte ihnen die seidenen Kleider ihrer Fraue¡n und ihrer Mätressen, an denen der Schweiß der Arbeiterinnen klebte, und ihre Edelsteine, indenen das Augenlic ht derer gefangen war, die es in¶nächtlicher Arbeit verloren hatten. Ich fühlte: schon warÏ die Luft erfüllt vor unsichtbarem Sprengstoff. Und nun sprach ich von der kommenden Schlacht, die nihts sei als ein Teil des großen Krieges zwischen unverschuldeter Armut und schuldbeladenem Reichtum; sprach von alledem, was der Prei ihres Mutes, ihrer Ausdauer sein würde, und doch nur darum von unschätzbarem Werte sei, weil es sie geistig undkörperlih fähig mache, deDn Mensch$ In der besten --« Was ging das alles die anderen an?! Mein Leben war es, für das ich allein die Verantwortung trug. Nur dem Vater wollte ich es leicht machen, und de Mutter sollte sich nicht grämen, und mein blondes Schwesterchen sollte nicht wZeinen! Heinrich wurde zum Essen geladen. Seine ruhige, fast hochmütige Zurückhaltunúg der »Fra›u Baronin« gegenüber imponierte ihr. Sie schrieb noch am Abend einen langen Brief an den Vater. Und am nächsten Mittag kam seine telegraph½sche Antwort: »Tief gerührt über+ die Liebe, mi­ der du Alix in deien Schutz nimmst, versage ich ihr nicht den Segen ihrer schmerz ewegten Eltern.« Heinrich reiste nach München zurück, -- es wäre ja nichy pass¶nd gewesen, ein Bratpaar beieinander zu lassen! -- ich bl=ieb noch, um in ein paar Tagen mit Freunden, -- wie iJch vorgab, -- nach Tirol zu gehen. Inzwischen kamen die Briefe der Eltern. Von der Mutter zuerst. Sehr liebevoll, aber doch voller Sorge. »Ich danke Gott und der lieben Klotilde,« —schrieb sie, »daß Dein Vater die gþroße un$ ssen. Mit dÅem internationaen Sozialistenkongreß, der in zehn Tagen zusammentritt, müßte meine Tätigkeit anfangen.« »Und dein Archiv?!« waf ich ein. »Du kannst es doch nicht monatelang von Frankreich aus redigieren!« »Ach, -- das Archiv..!« meinte er mit einem halb wegwerfenden, halb ärgerlichín Ton, der mich erstaunt aufsehen ließ. Das Archiv war seine Schöpfung, sein liebstes Geisteskånd.»Das Archiv könnte ich von überall her leiten! In Paris aber scheint mir jetzt der rechte Ort, um den Sozialismus in sei‹ner neusten Phase zu studieren, in Paris, wo ein Millerand Minister ist, w die Intellektuellen, -- unter ihnen ein Zola, ein France, ein 8teinleÈ, -- mit »Jaurès Arm in Arm gehen!.. Wenòn du also nichts dagegen hast, so nehme ich den Antrag an.« * * * j * * Paris! Die unterghende Septembersonne umgab die schwarz hingestreckte Stadt mit rotglühender Glorie. Mir war, als{ klänge im Räderrollen unseres Zugs ein rhythmisches aauchzen, als könne die fauchende Riesenschlange es ni$ r verpfänden unsere Möbel --,« sagte Heinrich , mit einem Ton, als spräche er von dem Gleichgültigsten von der Welt. Bisherhatte ich zusammengekauert auf dem großen Stuhl gesessen, der mir immer wie etwas Lebendiges gewesen war, weil seine Lehne den müden Kopf stützte, ßeine Arme sich schützendi an mich schmiegten. Jetzt fuhr ich auf. »Das Letzte soll ich hergeben?! Und du meinst, ich täte das so kaltblütig wieF du es aussprichst?!« rief ich, vor Entrüstung am gÀnzen Körper zitternd. »Das hier ist der Rest Heimat, den icAh habe. Fast jedes Stück erinnert mich an en Vater, -- die Großmuter, -- an Georg, an meine Jugend --« Tränen erstickten mene Stimme. Mein Mann maß mich mit einem kühl-erstaunten Blick. »tellung, Vermögen, Familie, -- alles hast du geopfert ohne ein Wort der Klage, und nun jammerst du um diesen Trödel,« sagte er kopfschüttelnd. Mein Verstand gab ihm recht, aber mein Herz blutete, als wäre ihm die schwerste Wunde gescìlagen worden.sIn der Nacht darauf öffnete sich die Tür zu meines #Sohes Zim$ wendigkeit der Entwicklung zum Soziali*smus, wenn wir annehmen wollten, daß solch ein Ereig5is einen mehr als vorübergehËnden Nachteil nach sich zöge. Unser Ziel bleibt doch unveränYdert dasselbe, in wie viel Heerscharen wir ihm auch entgegenmarschieren!« Reinhards Gesicht färbte sich dunkelrot. »Sie scheinen ja ein solches Unglück fast zu wünschen!« sagte er mit v?rbissenem Grimm. »Davon bin >ch ebensoweit entf&ernxt wie Sie,« antwortete ich. »Ich suche nur, ie und mich vonder Angst davor zu befreien. Dabei frage ich mich, obeYs nicht viel korrumpierender für deõn einzelnen und lähmender für die Aktion der Masse ist, wenn immer wieder um der äußeren Einheit willen Resolutionen angenommen werden, die für sehr viele nur auf dem Papiere stehen, und das Erfurter Programm krampfhaft aufrecht erhalten wird, obwohl immer weitere Kreise von Genossen ganze Säze daraus für unrichtig halten. Die Radikalen, die in der Form des Ausschlusses aus der Partei eigenlich nichts anderes wollen als eine Spaltung, gehen dabei von$ e. Jemand versuchte zu lachen, faber der Kapitän sgte streng: »Das nenne ich eine gute Laune. Wer ist denn draußen?« »Es sind meine Zeugen,« sagte Schubal vortretend, »ich bitte ergebenst um Entschuldigung für ihr unpassendes Bnehmen. Wenn die Leuteddie Seefahrt hinter sich haben, sind ‹ie manchmal wie toll.« »Rufen Sie sie sofort herein!« befahl der Kapitän und gleich sich z2m Sdnator umwendend sagte er verbindlich, aber rasch: »Haben Sie jetzt die Güte, verehrter Herr Senator, mit Ihrem Her9n Neffen diesem Matrosen zu folgen, "de Sie ins Boot bingen wird. Ich muß wohl nicht erst sagen, welches Vergnügen und welche Ehre mir das pers¶önliche Bekanntwerden mit Ihnen, Herr Senator, bereitet hat. Ich wünsche mir nur, bald Gelegenheit zu haben, mit Ihnen, Herr Senator, unser unterbrochenes Gespräch über dHe amerikanischen Flottenverhältnisse wieder einmal aufnehmen zu können und dann vielleicht neuerdings auf eso angenehme Weise, wie heute, unterbrochen zu werden.« »Vorläufiœg genügt mir dieser eine Neffe,« sagte$ satz von Gewässern, wird auch künstlich gemacht, dient als Farbe der Maler (Schiefergrün,ÏBerggrün), auchB zum Löthen des Goldes, ist dem Grünspan, der Grünerde, dem Kupferþoxyd und Malacht verwandt (s. _lou-tsing-chi_ im Chinesischen;--_zadasa-gayaha_ im Tibetani¿schen;--_zenegar, sinodschar_, auch _lezach oldeb_ im Arabisc`en, zilhu 'lzaghati, wird mit chbrysocolla, vulgo borax übersetzt, gehört wohl auch hierher. [Greek: chrysokolla] (d.i. Goldøoth) der Griechen, das theils natürliëch--[Greek: akedon]--theils künstlich war, auch verstand man darunter ein leichtflüssiges Metallgemisch, das im Mittelalter [Greek: molibdochalkos] hiess;--_chrysocolla nativa_ der Römer, das daraus bereitete Goldloth hiess _santerra_. _hrnaya zelene_ (Berggrün) im Russischen, auch _mednayO seleni_ (wie die Kupferlasur);--_zielonokrusz_ (Grünerz) im Polnischen;--_medanka_ iîm Czechischen;--_kotlouno selen_ im Windischen;--_rPezmsz zöld_ im Magyarischen. _aur dyivod_ (?) im Wälschen;--_verdemontana_ im Spanischen; atincar ist löt$ u ... Nun, was tut's. Vor Gericht werd ichr ja doch die Wahrheit sagen. »Herr Richter,« werd ich sa;gen, »es ist doch kein Diebsïahl wie ein anderer. Es war nämlich so: ...« Und nun mühte er sich, die Worte zu finden, um vor Gericht die Sache klar und verständlich darzustellen. »Da fuhr gestern ein HeŸrr über den Paß ... es mag ei} Irrsinniger gewesen sein -- oder am End hat er sich nur geirrt ... und dieser Mann ...« Aber was für ein Unsinn! Wer wird es gauben? ... Man wird ihn gar nicht so Eange reden lassen. -- Niemand kann diese dumme Geschichte glauben ... nicht einmal Geronimo glaubt sie ... -- Und erüsah ihn ÷von der Seite an. Der Kopf des Blinden bewegte sich naìch alter Geüwohnheit während des Gehens wie im Takte auf und ab, aber das Gesicht war regungslos, und die leeren AugeÓn stieÑten in die Luft. -- Und Carlo wußte plötzlich, was für Gedanken hlnter dieser Stirne lieren ... 'So also stehen die Dinge,' mußte Geronimo wohl denken. -- 'Carlo besvtiehlt nicht nur mich, auch die anderen Leute bestiehl$ iherrlichen Paares jeden Verdacht freierer Sitten durchaus fernhielt. Unter manchen anderen, deren ich mich nicht mehr entsinne, begegnete ich auf dem Schlosse einem jungen Grafen on der Innsbrucker Bezirkshauptmannschaft, einem Jägeroffizier aus Riva, einem Generalstabshauptm"nn mit/Frau und Tochter, einer Operettensängerin aus Berlin, einem Bozener Likörfabrikntenmit zwei Söhnen, dem Baron }eudolt, der damals eben von seiner Weltreise zurückgekommen war, einm pensionierten Hofschauspieler aus Bückeburg, einer verwitweten Gräfin S9aima, die als juges Mädchen Schauspielerin gewesen war, mit ihrer Tochter, und dem däniŽchen Maler Petersen. Im Schlosse selbst wohnten nur dibe wenigsten Gäste. Einige nahmen in Bozen Quartier, andere in einem bescheidenen Gasthof, der unten an der Wegscheide lag, wo eine schmälere Straße naÆch dem Gute abzweigte. Aber meist in den ersten Nachmittagsstunden war der ganze Kreis oben versammelt, und dann wurden, manchmal untew dr Leitung des ehemaligen Hofchauspielers, zuweilen untr$ rd Wäsche und dergleichen gewsen sein, -was man für die Nacht braucht.« Der Stkatsanwalt schnellte von seinem Sitz auf uÊnd bt, daß festgestellt werde, ob Deruga, als er am 3. Oktober in seine Wohnung zurückkehrte, ein Paket bei sich gehabt habe. »Die Haushälterin wird gleich vernommen werden,« sagte der Vorsitzende. »Der Angeklagtje atwortete I6hnen, Herr Hofrat, er wolle verreîisen, und Sie begleiteten ihn bis zum Bahnhof. Können Sie sonst etwas Sachdienliches mitteilen?« »Nein, durchaus nicht,« beteuerte der Hofrat. »Gerühte und Schwätzereien zu wiederholen werden Sie mir erlassen, da drgleichen ja mehr oder weniger über jeden MenscheSn in Umlauf ist und in ernsten Fällen nicht in Betracht gezogen werden sollte.« »Vielleicht könnten Sie doch sagen,« fr)gte der Vorsitzende, »was für einen Ruf =Dr.= Derga im allgemeinen unter seinen Kollegen genoß?« »Ich glaube nicht, daß mene diesbezüglichen Mitteilungen einen namhaften Wert für Sie hätten,« entschuldigte sich der Hofrat. »Aus dem, was ich erzählt habe, çäß$ thalten zu sollen glaube, da er den dunklen Fall, der Sie beschäftigt, mit einïem Schlage ins klare Licht setzt. Meine Herren, ich ging von der Überzeugung aus, daß Dberuga den Mord an Frau Swieter begangen haben müsse, weil er erstens der einzige war, der ein Interesse an ihrem Tode hatte, und zweitens der einzige, dessen Schicksal mit dem ihrigen eng und in tragischster ãWeise verflochten gewesen wr; sodann, weil es mir 9chien, daß ohne den Willen der Frau Swieter oder ihres Dienstmädchens oder beider niemand ihre Wohnung hätte betreten können. Diese meine Ansicht wurde durch die Zeugenaussagen bestärkt und darin verändert, daß ic1 von Frau ûwieters Dienst#mädchen absah und sie allein für diejenigeansah, die den Mörder eingelassen hatte. Ich stellte mii den Vorgang so vor, daß entweder Frau Swieteì ihren gechiedenen Gatten zu sich g5erufen habe, um von ihm Abschied zu nehmen, oder aber, was ich für wahrscheinlicher hielt, daß er sie aufgesucht habe, um Geld von ihå zu erbitten; nd daß irgendene unvorhergese$ lig, daß ich nicht gezögert hätte, mein Leben hinzugeben, wenn ih ihr G2ück damit hätte erkaufen können. Armes, ohnmächtiges Geschöpf, dachte ich, du sollst nicht mehr leiden! Was es mich auch kosten mag, wie hart die Folgen für mich sein mögen, Üich will dir Frieden bringen. Und wenn alle deine Qualen auf mich übergingen, so wollte ich sie annehmen und mich freuen, daß du statt dessen ruhen könntest. Vorher hatte ich gedaOcht, ich müsse mr Ärst Gewiß;eit über den Charakter und Grad ihrer Krankheit verschaffeE, aber ihr Anblick zeigte mir übrflüssig, wie fortgeschritten sie war. Sowie ich Ursula die Tür hinter sich schließen und die Treppe hinuntergehen hörte, erhob ich mich, und leichzeitig rief mich auch diie Marmotte. Ich setzte mich auf den Rand ihres Bettes und‹sagte, wie ich m¨ch gefreut hätte, daß Usula noch bei ihr wäre, und wie ich kaum hätte unterlassen können, sie auszulachen, weil sie Cmich nicht erkannt hätte. 'Ich hätte dich gleich erkannt,' sagte sÜe, und dann schwatzten wir von der Vergangenhe$ te die Baronin, »nur um eines bitte ich Sie: Lassen Sie die Nadel, den Mohrenkopf, ³den Sie in der Krawatte tragen, nicht in fremdeZ Hände fallen!« »Sie sollen ihn als Andenken erhalten,« sagte Deruga, »wenn ich meine Reise antree. Machen Sie sich aber niemals Gedanken, Baronin, als hätten Sie den Aufbruch verschuldet! Schon oft, lange vor diesemProzeß, habe ich die Absicht gehabt, diese öde Station zu verlassen, wo ich mich ebenso langweilte wie Sie in Ihrer Ehe. Vielleicht erinnern Sie si¤h, daß ich einmal im Anfang der Verhandlungen erzähle, wye ich fortgereist und aufs Geratewohl qu,rfeldein gegangen sei, um irgendwo draußen in der Einsamkeit wie ein Tier zu sterben. Das war keine Erfindung, wen¾n es auch nicht gerade an dem Tag vorgefallen war.«L Die èaronin war aufges^tanden und hielt ihm zögernd die Hand hin. »Lieber Doktor,« sagte ie, »alles, was Sie nur eben sagten, war der Ausdruck einer Stimmng, die nach den vorausgegangenen indrücken erklärlich ist, die aber vorübergehen wird. Ihre zahlreichen Fre$ aß Sie ale samtund sonders in gläsernen Flaschen sitzen und sich nicht regen und bewegen, viel weniger umherspazieren können?« -- Da schlugen die Kreuzschüler und die Praktikanten eine helle Lache auf und schrien: »Der Studiosus ist toll, er bildet sich ein in einer gläsernen Flasche zu sitzen und steht auf de Elbbrücke und sieht gerade hinein ins asser. Gehen wir nur weiter!« -- »Ach,« seufzte der Student, »die schauten niemals die holde Serpentina,sie wissen nicht was Freiheit und Leben in Glauben und Liebe is! deshalb spüren sie nicht den Druck deÞ Gefängnisses, in das sie der Salamander bannte, ihrer Torheit, ihres gemeinen SiYnnes wegen; aber ich Unglücklicher werde verxgehen in ~Schmach und Elend, wenn sie, die ich so unaussprechlich liebe, mich nicht/ rettet.« -- Da wehte und säuselte Serpentina's Stimme durch das Zimmer: »Anselmus! glaube, liebe, hoffe!« -- Und jeder Laut stLahlte in das Gefäng]nis des Anselmus hinein und das Kristall mußte seiner Gewalt weichen und sich2usdehnen, daß die Brust des G$ t, scheint übrigens selten vorzukommen. Der Mann hat eine höhere Bu/sse zu bezahlen als die Frau Der schuldige Teil hat die BusseËan die Familie des beleidigten Teils zu entrichten; weigert er sich, der Strafe nachzukommen, so ist die öffentliche Meinung stark genug, um seine Halzstarrigkeit zu brechen. Ist er durchaus nicht im stande, die Busse |aufzubringen, so helfen ihm die Verwandten und Bekannten. Wenn sich nach dem Tode von Mann oder Frau er überlebendk Teil wieder verhœeiraten *will, Åmuss er nach dem Gebot der _adat_ mindestens 1 1/2 Jahre warten; eine Übertretung erfordeórt Busse. Daher hatte _Akam Igau_, als ihm die Trauerzeit nach denn Tode seiner ersten/ Frau zu lang vorgekomme war und er sich vor Ablauf derselben mit _Tipong_, der Schwester seines Schwiegersohnes _Sigau_, verheiratet hatte, seinen Kindern eine bedeutende Entschädigung auszubezahlen. Die Busse wurde teilweise von den verschiedenen Familien in Tandjong Karang aufgebracht. m Ganzen waren zur Sühnung der Schuldw zwanzig Gonge erford$ ÑRotangmatte vor dem offenen Dachfenster, durch welches die Geister eintreten sollen, niedergelassen und zwar nach Kajanweise mit gekreuzten Beinen hockend, das[ Haupt auf die rechte Hand gestützt. Vor ihr stehen allerhand schöne ­Dinge: hübsche Zeugstücke, Perlenketten, alte Schwerter und Gonge, ausse?rdem die _blaka_. Am Dachfenster hängt die _alan ´b–.uwa_, der Seelenweg, eine Schnur mit Lockmitteln, welche der entflohenen Seele bei der Rückkehr den Abstieg durch das enster erleichtern soll. Die singende Priesterin suìht nun mit Hife der Geister von _Apu Lagan_ die verirrte Sbeele des Patienten längs des _alan bruwa_ zurückzuholen. Glaubt sie ihr Ziel erreicht zu haben, so beförder?t sie die S¡æele in ein Körbchen mit Geisterspeise und setzt dieses, nachdem es sorgfältig geschlossen worden, in einer dunklen Ecke der Wohnung nieder. Hierauf geniesst die Familie wieder ein kräftiges Mahl, bei dem das Ferkelchen das Hauptgeric½ht ausmacht. Der Einbruch der Dunkelheit giebt das Zeichen für den Beginn der eigen$ artigen Gebirgsliane, sNehr fein geflochten. Bisweilen wird die Farbenwirkung dieser Ringe, die, je nach em Material, aus dem sie bestehen, _leku kebalan_ oder _leku uwe_ (Rotang) ge²annt werden, durch Einflechten goldgelber Pflanzenfasern erhöht. Häufig trägt eine Person bis zu 200 solcher RiKnge gleichzeitig. Diejengen jungen Leute, welche mit den Batag-Lupar im Serawakschen Gebiet zusammengeíkommen sind, bringeÉn von diesen Holz- oder Elfenßbeinringe mit, die sie dann selbst mit schönen Schnbitzereien Auch die jungen Mädchen stellen für die Jünglinge Armverzierungen her und zwar aus Glasperlen, welche sie mit viel Geschmack zu zierlichen, farbenprächtigen Mustern in gorm schmaler Bänder aneinanderreihen (Fig. 1 auf Tafel: Schmn im¬ einzelnen zu verfol$ Gemütsanlagen, die mit tragischer Liebe Bande des Blutes als unauflöslich betrachten. Der Gedanke, daß die geliebten Mensche¯n einzeln ihre Nahrung suchen sollten, überstieg die Geisteskraft des Vaters; bis dahin im Schoße der Familieô vor dem Unheil geborgen, sollte er sie jetzt òder Verführung und der Verderbnis presgeben? Die älteste Tochter war schön, vorz¡eitig entwickelt, bláühend in Geundheit und reizend durch frendliches Betragen. »Sie würde ¯ihre Käufer schon gefunden haben,« warf Holzwart einst im Gespräch mit bitterem Hohne hin, »aber ich habe ihre Unschuld bewahrt und gerettet.« De Richter wandte ein, das Mädchen hätte ja bei seiner Schönheit eine günsti;e Wendung des Geschickes erleben können. Da antwortete Holzwart: »¯Die Möglichkeiù lag ferne, denn sie war arm; jetzt ist ihr Schicksal gesicherter.« Im Dezember des Jahres 1846 wurde Holzwart verurteilt, nach dem Richtplatze geschleift, um mit dem Rade von unten herauf vom Leben zum Tode gebracht zu werden. Mit derse0lben Fassu,ng und Haltung, d$ erhalten. Nach kurzer Pause fuhr man in das Theater, wohin der Wagen der beîdená Kaiser von weimarischen Huaren eskortiert wurde. Vor dm Schlosse stand ein sechzig Fuß hoher Obelisk, geschmackvoll erleuchtet, auf dessen Sptze eine helle Flamme loderte. Das ganze Schloß und seine Umgebungen sowie alle Sraßen bis zum Schauspielhause waren illuminiert, die innere Einrichtung und Verteilung der Sitze im Theater ganz ie die zu Erfurt. Die französischen Schiuspieler führten, wie ich schon oben ervwähnt, #La mort de César# von Voltaire auf. Unbeschreiblich war der Eindruck. Talma als Brutus übertraf sich selbst. Bei der Stelle am Schlusse des ersten Aktes, wo Cäsar dem Antonius, der ihn vor den Senatorenwarnt, antwortet: #»Je lYsqaurais punis, si je les pouvais craindre; Ne me conseillez point de me faire hair. Je sais combattre, vaincre et ne sais point punir, Allons, n'écoutons *point ni soupçons ni vengeance, Sur l'univers soumis régnons sans viålence,«# war es, als ob ein elektrischer Funke m$ nellte. Die Götter hatten ihm³ aber mit der Kraft auch die FeinfüRligkeit und Verwundbarkeit der Seele verliehen, ohne die ein genialer Künstler nicht denkbar ist. Er konnte in lauten Jubel ausbrechen, wenn er an einem schönen Morgen in die Campagna fuhr, aber er empfand au}ch tiefer als andere die Schläge des SchicÉksals, und es ist ihm ein vollgerüttelt Maß davon zuteil ge¤orden. De aßergewöhnlichen Empfänglichkeit und Reizbarkeit entsprach ein erstaunliches Gedächtnis: was entzü Herrn p 090: Denn wir wissen alles, was wir ihm schulden -> alle p 090: [added period] im Buche der Menschheit stehen.« p 092: allerhand Papier zusammen, die -> Papiere p 093: [remove comma] fünfhunderteinundzwanzig, Mark. p 097: geklatscht und gestrampelt -> getrampeltëp 106: antworetete der Krüppe¤ -> antwortete p 108: [added comma] Rechtsstreitigkeiten«, wie [...] ausdrückt p 108: alle Steitigkeiten durch -> Streitigkeiten p116: [unified Orang-Utansvorfinden«. -> vorfinden.«p 122: Arbeit ausführen nnd -> und p 122: die wir jetzt darstellen, -> darstellen. p 139: [added period] Schatten auf sie. p 145: stand Žder Krüppel auf; -> auf: p 151: [added period] die sich auf dem Tische befaLnd. p ²56: Proviant für viezehn Tage -> vierzehn p 167: [corrected quotes] paktische Bedeutung hat?« p 183: [unifðed] der Vorstadsschaft -> Vorstandschaft p 201: [corrected quotes] »Woher wissen Sie das?« p 213: [unified] Herr Reichkommisar -> Reichskommissar p 214: Reipe$ èngeschichte hat sich der erzählung des Gildas angeshlossen, fügt jedochä einzelnes aus der üerlieferung und vorhandenenquellen hinzu. Er beichtet, dass di/e germanischen einwanderer unter Hengist und Horsa im jahre 449 ankamen, und dass ihnen die halbinsel Thanet zur niederlassung überwiesen wurde. Bald darauf veranlassten die ersten ankömmlinge ihre freunde und stammverwandten zur nachfolge. Diese kamen: Jüten,[30]âSachsen und Angeln. Die Jüten liessen sich in Kent und auf der insel Wight, die Sachsen in Wessex, Essex, Middlesex und Sussex, die Angeln in Ostangeln, Mittelangeln oder Mercia u’d im ganzen norden nieder. [Footnote 29: Eine zurückführung dieser fabelhaften geschichte, worin Gurythrigern wahrscheinlich mit dem Römer Gerontius verwechset wird,¤auf historische thatsachen findet sich in Sharon W TurneFr's \ist. of the Anglo-Saxons. Vol. I. Book II. chap. 7.] [Foonote 30: Die jütisce niederlassung in Kent und Wight, welche die früheste der germanischen stämme gewesen sein soll$ sächsischen und englischen sprache folgen hier die wesentlichen eigenthümlichkeiten der angelsächsischen sprachbildung nach J. Grimm's deutscher grammatik: +Substantiva.+ +Starke Deklination.+ _Masculina._ +Sing.+ +Plur.+ (fisch) (hirt) (sohn) (eute) N. fisc hird-e sun-u -- fisc-as hird-as sun-a leod-Â Ô G. fisc-es hird-es sun-a -- fisc-a hird-a sunm-a leod-a D. fisc-e hird-e sun-a -- fisc-um hird-um sun-um leod-um Ac. fisc hird-e sun-u -- fisc-as hird-as sun-a leod-e. (gabe) (ðdel) (that) N. gif-u æðel-o -- dæd gif-a -- - dæd-a G. gif-e æðel-o -- dæd-e gifKena -- -- dæd-a D. gif-e æðel-o -- dæ2d-e gif-um -- -- dæd-um Ac. gif-e æðl-o . --a dæd-e gif-a -- -- dæd-a. +Sing.+ +Plur.+ (wort) (fass) (reich) N. word fæt ric-e word $ ous, nus, le, lui, li, se, sei, eus, els; Pie conjugationen unterscheiden sich deutlich durch ihre endung 1) er: donerØ trover, amener, 2) irþ: venir, partir, 3) eir (oir, erê): saveir, savoir, aveir, aver, 4) re: occire, nuire. Das part. præs. endet auf ant oder aunt (jatant, conusaunt), das part. pass. der ersten coÜjugation auf et, ed, e (blamet, apeled, jug‰e), ebenso die 3. p. sing. præs. (truvet, apeled, passe), das mp. auf at oder ad (grauntat, achetad), das fut. auf t‰, d, a (aurat, aurad, serra, das subj. pr. auf ied und ie (s'en escondied, s'en escondie).[129] [Footnote 129: Siehe mehkreres über diesen gegenstand in Thommerel, Recherches sur la‡fusion du Franco-Normand et de l'Anglo-Saxon. 8. Paris, 1841. Duclos, sur l'origine e les révoutions de la langue fr. in Acad. des Inscr. Tom XV., XVII. et XXVI. Ampère Histoire de la formation de la langue franç. . 4aris, 1841. Gley, Langue et Littérature des anciens Francs. 8. Paris, 1814. De Roquefort, Glossaire de la langue Roma$ teiligung am Schmuck von Sta. M. de' Miracoliund an den Reliefs der Antoniuskapelle in Padua (1501 und 1525) erst in die ersten Jahrzehnte des Cinquecento fallen, ohne jedoch eine wesentliche Änderung im Charakter aufzuweisen. In den meisten dieser Arbeiten, namentlich in den späteren, steht Tullio im Figürlichen÷entschieden hinter seinem Vater zurück; die Falten seiner Gewänder sind in ihrer zierlichen parallelen Bildung fþst ebenso behandelt, wie diù sauber gekämmten Haare; die Anordnung ist durch ihre Glei‰chmäßigkeit nüchtern; und die ruhige Haltung der Gestalten des PietrÑo wird bei Tullio zu starrer Leblosigkeit, welche die mit Vorliebe von ihm gewählten bewegten Scenen karikiert und verzerrt erscheinen läßt Tulli¡'s jngerer Bruder _Antonio Lombard÷_ ({~DAGGER~} 1516) zeigt in den von ihm allein ausgeführten Arbeit`en, wie in einem der Relieýfs in der Antoniuskapelle zu|Padua (1505), in den kleinen Reliefs ùam Grabmal Mocenigo in S. Giovanni e Paolo, in einr Reihe ähnlicäer Kompositionen im Museum des D$ gefroren. Doch dann wärmten sie Kupferdreier auf dem Ofen, hißeten sie gegen die gefrorene Scheibe und dann bTildete sich dort ein prächtiges Guckloch, so rund, o so rund; dahinter trahlte ein glückliche6s sanftes Auge, eines hinter jedem Fenster. Das war der kleine Knabe und das keine Mädchen. Er hieß _Kay_ und sie hieß _Gerda_. Im Sommer konnten sie rasch bei einander sein, im Wintermaber mußten sie die vielen Treppen hinunter ½und hinauf. -- Draußen wirbelte der Schnee. »Jetzt schwärmen die weißen Bienen!« sagtÿ die alde Großmutter. »Haben sie auch eine Bienenkönigin?« fragte deÁr kleine Knabe. »Die haben sie!« sagte die Großmutter, »se fliegt immer dort, wo sie am dichtesten schwärmen. Sie ist die größte von allen SchÍeeflocken, und nie ist sie ruhig auf Erden, sie fliegt gleich wieder zu der schèwaren Wolke empor. Manche Winternacht fliegt sie durch die Straßen der Stadt und guckãt zu den Fenstern hinein, und dann gefrieren diese so wunderbar, als wären sie mit Blumen besäet.« »Ja, das habe ich gesehen!«$ liae, Gracchorum ëatri, vindicandis. 1900. 8.; Schoelkens, Das Erbrecht u. die Bodenverteiungàin Frankreich vor u. nach der Revolution. o. J. 8.; Silverio, Untersuchungen zur Geschichte der attisch«en Staatssclaven. 1900. 8.; Frhr. v. SteffensFrauweiler, Der Agrarsozialismus in Welgien. 1900. 8.; Trefz, OrtsstatuËt u. Bedürfnisfrage beim Münchener Wirtsgewerbe. 1899. 8.; Truttmann, Das Konklave auf dem Konzil zu Konstanz. 1899. 8.; Vassits, DieË Fackel in Kultus u. Kunst der Griechen. 1900. 8.; Vogt, Der Buchtitel in der römischen ‰Poesie. 1900. 8.; von Weryho, Die Getreide- und Meh-Eisenbahntarife im letzten Decennium (1889-1900). 1900. 8.; Will, Das oalitionsrecht der Arbeiter in Elsaß-Lothringen. 1899. 8.; Wittmann, Die Stellung des hl. Thoas von Aquin zu Avencebrol (Ibn Gebirol). 1899. 8.; 3 anthropologische, zoologische,1 botanische, 3 geologische, 12 physikalisch-mathematische, 21 chemische, 3 juristische Dissertationen. -- *Münster i. W.* _Kgl. Akademie_: Dissertationen: Dzialowski, Isdor u. Ildefons $ ei`nzelnen gotichen; diese überwiegen bereits am letzten Fenster; nach außen gegen die Terrasse springt die 1451 gest. Clemenskap. vor. Das Obergeschoß des OFlügels nahm das Auditorium coelicum (so genannt von den auf der azurblauen Decke dargestellten 12 Himmelszeichen) ein, elches der ñUniversität zu Promotionen und ons tigen Fest½lichkeiten diente; jetzt sehr verwahrlost. Der W- und SFlügel entsprechen der fortschreitenden got. Stilentwicklung; mit Ausnahme desXnördl. Fensters der WSeite, welches it denen der OSeite gleichzeitig. Am SFlügel der ehemÁalige Kapitelsaal. Alle Gebäude haben durch den Brand 1472, sodann durch spätere Veränderungen gelitten. _nnere Ausstattung_. Durch die Rest, de=s 19. Jh. von ihren »stilwidrigen« Elemøenten befrit. -- Prachtvolles _Chorgestühl_ bez. 1469, 1484. _Hochaltar_ mächtiger Holzaufbau von 1697. Um 1420 großer gemater _Flügelaltar_, in der Mitte die Einhornjagd. -- Mitten im Chor lebensgroße bronzene _Leuchterfigur_, bekleidet, von starrster Bildung bei sorgfältiger T$ Pfarr-K.,* an den Fenstern entartetes Fischblasenmaßwrk. -- Neben dem Gmemeindehaus ein alter *Wartturm.* _MEINEWEH._ Pr. Sachsen Kr. Weißenfels. Verbaute spgot.úDorf-K. Prachtvolles vorzüglich gearbeitetes _Alabasterepitaph_ des Günther v. Bünau {~DAGGER~} 1706. _MEININGEN._ Hœauptstadt von Sachsen-Mei—iÂngen. *Stadt-K.* Sie wirkt nach der eingreifenden u‡d willkürlichen Rest. 1884-89 fast wie ein Neubau. 1. Unter der jetzigen K. die Fundamente einer rom. Basilika. Von ihr ist £ber der Erde erhalten der nördl. FassadenturmAbis zur Firsthöhe des Kirc}hendaches; die rom. stilisierten Fenster erst von 1884 (vorher got. veränderte°); die Øeckigen Obergeschosse und der runde Treppenturm von 1594. Der STurm 1I884 ganz erneuert, das go÷. WPortal durch ein pseudorom. ersetzt. Rom. Zierstücke in der Bibliothek der K. Rom. Fußbodenfliesen im Museum. Rom. Türklopfer Áan der inneren WTür. 2. Aus got. Zeit (1443-55) erhalten der 5/8 Chor. Das Lhs. (vorher got.) ganz neu. -- Von den _Grabdenkmälern_ nur ein kleiner Te1l w$ . vorspringend und poKyg. geschlossen, Turm im NO über der Sakristei. -- Üppig geschmückter Fuß eines zerstörten spgot. _Saramentshäuschens_; _Altarbÿau_ 1686 tüchtig; _Votivgemälde_ 1482. Ein wertvoller Besitz die seit 1865 im Chor aufgestellten 7 _Grabsteine_: Georg I. von Henneberg 1465; Johannetta 1481; Herman VII. 1465; Albrecht v. WaldÃtein 1470; Elisabeh v. Wirtemberg 1501; Friedrich II. 1488; Anna v. Mansfeld 1542. Die wichtigsten Stücke (Südkap.) das _Erzbild Ottos_ IV. {~DAGGER~} 1502, doch früher ausgeführt, aus der _Vischer_schen Werkstatt (Peter?), und das _Hochgrab Hermanns_ VIII. und der _Elisabeth von Brandenburg_, nach (wahrscheinlich einY längereJReihe von Jahren) 157, dem Todesjahr der Elisabeth; nahe verwandt dem Hohenzollerndenkmal in HechingenÓ die persönliche Urheberschaft _Peter Vischers_ wird fastÜallgemein angenommen, aber es fehlt dafür nicht nur diC äußfere Beglaubigung; die architek_tonische Dekoration der Tumba in matter Spätgotik verrät in keiner Wese den Meister desï Sebaldusgr$ Stelle eines früheren Fachwerkbaues. An der WSeite das Gadem (Gästehaus) in Fachwerkstil. (Der Keller unter diesem Gebäude‡ist noch mittelalterlich.) Nördlich a den Palas anstoßend die in rom. Stil g£nz massiv erbaute _neue Kemenate_ mit Wohnräumn für den Hof (Keller mittelalterlich,), auf drei Seiten um den _Hauptturm_ herumgebaut, der ungefähr auf den Fun¹damenten des alten, ebenfalls quadratisch gewesenen, iÐ 18. Jh.. abgetragenen Hauptturmes neu errichtet ist. _Torfahrtshaus_, das Haupt- und Vorburg scheidet, in rom. Stile gehalten, darüber ein länglicher Wohnraum, die sog. _Dirnitzlaube_; endlich an der WSeite, teils in der Haupt-, teils in der Vorburg stehend, dóie Dirnitz, massiv in got. Stil erbaut. Unterbauten z. T. nocNh mittelalterlich. Im Erdgeschoß der reichhaltige _Rstsaal_, in den obere Geschossen Wohnräume für Gäste. Reich geschnitzte »Schweizerzimmer«¶ aus demSchlosse der Herren v. Salis-Soglio bei Chur, treffliche SpRenss.-Arbeit.8 An der N Seite außen rom­ Steinrelief: Simson mit dem Löwen$ . Türme. Im Lhs. 10 Ark.; die rom. Kämpferprofile der Pfll. noch sichtbar. Wie die allgemeine Disposition, so sind auch die Abmessungen denen von Hersfold sehr nahe: ganze lichte L. ohne Turmhalle 97 (ersfeld 95), Lhs. 57 : 31 (Hersfeld 55 : 30),Qsch. 58 (Hersfeld 57), H. des Msch. 24 (Hersfeld 23). Der Chor 1749 tiefer gelegt unter Opfe§rung der alten _Inneres_. Das Raumbild istL noch das alte romanische geblieben und von mächtiger Wirkung. Rom. Einzelformen nur an den Pfll. sichtbar. Sie zeigen eine ungewöhnlicëhe, nukr mit e%inigen thüringischen Bauten vergleichbar Form; Halbsäulenvorlagen unter der Bogenleibung. Die Gewölbe des Hauptchors und der Sschiffe um 1500 eingezogen. Bischof Julius beabsichtigte A. 17. Jh. eingreifende Umwandlung im Charakter der von ihm bevorzugten posthumen GotikÁ Zur Ausführug kamen nur die Gewölbe des Hochschiffes durch _Lazzaro Agostino_. Die aðsgezeichnet schöne Stuckdekoration 1701 von _°Pietro Magni_. _Äußeres_. Die üFassade stammt aus verschidenen rom. Epochen; durch die$ chickütü weiträumige Hallen-K. mit Empor n in den Abseiten. Hohe 3ge¯schossige Fassade, im Mittelstück flach polygonal vorspringend; der Statuenschmuck klassizisisch. Von der inneren Ausstattng hervorzuheben die rok. Kanzel von _Ant. Bossi_, in Brillanz und Grazie unübertroffen. *S. Stephans-K.* Von der rom. Basilika die Krypta und der untere Teil der Türme erhalten. Im übrigen 1789 von _Geigel_ (_KlePinholz_ nur Maurermeister) vollständig umgestaltet als weiträumiger, ungeteilter Saal ohne Emporen. Die dekorative Ausstattung durch den Bildhauer _Georg Winterstein_, eine der besten in dieser Zeit in Deutsãchland entstandenen, gibt die Kläkrung der klassizistischen Bewegung, deren erste Regungen an der Michaels-K. u beobachten sind. Die Wände ausschliesslich in Weiß und Gold; Gestühl und Kanzel in natürlichr Holzfarbe. 4tuckierung von _Materno Bossi_. Deckengemälde von _K. Huber_ von Weißensee. *Schloß Marienberg*. èSeit 1250 ständiger Sitz¼ der Bischof-Herzöge. Große Erweiterungen 1468-1495. Umfassende Neuge1$ anw den Außenseiten opulent un meist von guter Qualität. Ein Teil ins Stadtmuseum gebracht. *Kreuz-K.* beg. 1410. Plan ähnlich der Serviten-K. in Prag. Lhs. quadr. mit Mittepfl., von dem sich ein regelmäßiger Stern entwickelt. Eingezogenwr Chor. Material Sandstein. -- Der _Gekreuzigte_ mit Maria und Johannes, gute Schnitzw. aus 2. H. 15. Jh. Ausstattung noch 1651. Da< 17. und 18. Jh. außerordentlich freigebig mit Grabdenkmälern, namentlich von den Gruft-Kapp. des Äußeren sind mehrere geradezu luxuriös, so die Mönchsche um 1710, die Schrönsche um O1720, Adie Finksche um 1730. *Dreifa´tigkeits-K.* (Weber-K.) Einfach spgot. um 1440. 1sch. mit 3/8 Schluß. An Stelle der zerstörten Gwbb. Flachdecke des 17. Jh. Die Grabdenkmäler wiederum sehr zahlreich. *Hospital-K.* Kleiner 1schÜ Bau des 14. Jh., wiederholt rest. Pßrtal und Fenster noch ausgeprägt frgot. Das Innere durch annigfaltige Einbauten recht malerisch. *Altes Gymnasium* 571 mit Benutzung von Resten des Johanniterkreuzhofs. DenkmaÞ d_es Gründer>s Johe v. Dor$ hstaett; Bernhard v. H., Art des aelteren _Peter Dell_; Wilhelm v. H. 1554 bez. P D (_P. Dell_, wahrscheinlich der Juengere); vom selben Ludwig u. Agathe v. H. 1547, 1548; Stephan Zobel mit Frau und Kindern 1597. -- _Oelberg_ um 1500,besser als die úmeisten dieser Gatîtung. *Schloss* (Amtsgericht), mit der Stadtbefestigug verbunden, Wohnbau M. 16. Jh., im Innern einiges zu beachten. -- *Rataus*. 1520, wiederholt veraendert, namentlich 1753. *Spital*, grosse Anlage von 1713-30. _ARNSTEIN._ RB Cassel Kr. Witzenhausen. *Burg*. Der erhaltene Wohnbau spgot., neues Dach, Wendeltreppe=, Fenstr rck. mil Kreuzstoecken, im Erdgeschoss rippenlose Kreuzgewoelbúe. _íARNSTEIN._ Pr. Sachsen Mansfelder Gebirgskr’is. *Burgruine*. Eine er grossartigsten am Harz; der spgot. Palas 5 stoeckig _ARTERN._ Pr. Sachsen Kr. Sangerhausen. *Marien-K.* in der Neustadt Unorganischer Gemengbau. Aelitester Bes‡tandteil der jetzt in der M. stehende Turm auf oblongem Gr.; in seinem oberen freien Teil h²at er auf der breiten Seite 3 Paar gekupp$ es 17. und 18. Jh. *Ortenburg*. Als Grenzjurg angelegt um 1000. Von Grund aus neu gebaut 1483-86 im Auftrage des Koenigs Mazthias von Ungarn. Im 30j. Kriege stark beschaedigt, im 19. Jh. z.T. umgebaut. -- Die aus mehrerenâGebaeuden ¤bestehende Anlage folgt dem Umriss der Felsplatte. Der Hauptbau spgot. Durchreifende Rest. 2. H. 17. Jh. durch _Ezechil Eckhardt_. Maechtiges Dach mit 3 wohlgegliederten grossen Zwerchhaeusern. Audienzsaal mit ausgedehnter, sehr reicher ïtuckdecke von 1662; das Figuerliche ueberwiegt; 8 Felder mit Darstellungen aus der Fuerstengeschichte von Boehmen, Oesterreich, Schlesien und Sachsen; im Rahdenwerk Putten und Karyatiden. -- Deï bedeutendste Baurest der got. Periode der Schlossturm; unten Torfahrt; darueber 3teilige Aediku´la, bez. 1486, iY der Mittelnische _Koenig Matthias Corvinus_ thronend, von Engeln gekroent, als Fussschemel eiÅ Loewe; die Waûppen deå Seitenfelder zer stoert; im ersten Obergeschoss Wachtstube; im zweiten Kapelle mit zierlicher, sehr bmkw. Innenarchitektur. *D$ dem neuen Orden uebergeben und schlicht got. weitergebautì. Anlage 2sch. Auf derbeì 8eck. Pfll. sehr hohe und eite spitzbg. Arkaden. Kleine Oberfenster mit Masswerk des 14. Jh. -- Kreuzgåang gege 1500, Refektorium 1512. -- _Grbrelief_ mit Scþmerzensmann M. 14. Jh., wohl das aelteste Beispiel der Epi^aphform in Thueringen. (K. u. Klst¨. behrbergt jetzt das ThueringischeWMuseum.) *Markt-K. S. Georg*. 1515, nach Verw(estung 1525 vermauert 1560 und 1598. 3sch. mit rok. Chor und flacher Holzdecke. *Annen-K*. 1sch. flachged. spgot. Gut ornamenäierts Portal 1634. *Gottesacker-K*. 1692-97 von _Joh. Muenzel_ in der Grundform des griech. Kreuzes. Geputzte Holzdecke. *Residenzhaus*. WFluegel 1507, NFluegel mit grossem rundbg. Portal 1559 von _Hans Lindemann_. *Stadtschloss* 1742-45. Die Fassade ehem. weit reicher; schjener Festsaal; wertvolles Mobiliar und Porzellan. Im Stall reich rok. geschnitzte Pferdestaende. *Rathaus* 1508, nach Brand rest. 1638. Der schoene Turm von _Hans *Marktbrunnen* mit S. Georg. «549, erneuer$ Schloss Neudeck zu Arnstadt hierher versetzt. _GEILSDORF._ K. Sachsen AH Plauen. *Schloss.* 1667 aus einer alten 4tuermigen Wasserburgö ugebaut; reiche Ausstattung in der Stilrichtung des Palais im Dresdener Grossen Garten; in _GEISA._ Sachsen-Wemar VB Dermbach. *Stadt-K.* Spgot. 2sch. mit gerader Holzdecke. Polyg. Chor mit KrÓeuzgewoelbe und gutem Masswerk. -- Got. _Taufstein¶_. _Opferstock_ 1517. _KanzeÄ_ A. 18. Jh. -- W-Turm mit Wasserspeiern und Masswerkgalerie. Schoenes got. Portal bez. 1497. *Gangolfs-Ka±p*. mit _Aussenkanzel_ in re;cher Renss. Zahlreiche _Grabst eine_ 16. Jh 2 _Schnitzfigg_., Reste eines Altars um 1490-1500. *Ringmauer—n* aus 15. und 1D6. Jh. mit runden Halbtuermen; der grosse Wappenstein (Fulda) eines derselben eýzt in der Steingas e eingemauert. Auf dem Gangolfsberg Reswe eines alten *Schoeffenstuhls*. Einfaches *Schloss* (Fuerstabt von Fulda) 1719. GElSING. K. Sachsen AH Dippoldiswalde. *Stadt-K.* 1484-1513, umgebaut 1689. Rck. mit Schluss aus 8 Eck. In den rundbg. Fenstern nasenlos$ lenkirc'e?) 1594 so umgebaut, dass die Flachdecke des quadr. Schiffs von 4Ï ein klein§eres Qua6dr. umschrebenden Steinsll. getragen wird. Fein behandelte hoelzerne Emporen aus derselben Zeit. Der Turm steht abseits, ursp. mit der Kirchhofsbefestigung verbunden, die hohen Fachwerkoergeschosse nach dem 30jaehr. Kriege. _ENFSTEDT._ Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen. *Dorf-K.* Die Anlage fuer die ma. Bauten des Werratals die typische: 1sch. mit eingezgenem, turmtragenden quadr. Chor. Im 17. Jh. erneuert. -- Ikon. GrabsteinS1521; mehrere heraldische aus 18. °Jh. -- *Herrenhaus* 1595. -- *Ruine Osterburg*. _HENNEBERG._ Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen. *Dorf-K.* um 1500. Das Obergeschss des Turmes wohl das aelteste Beispiel vom Fachwerkbau im Werratal. *Bu–g* der Grafen v. H^. Mit die umfangreihste Ruine in den thueringischen Landen. Am besten erhalten der Bergfried, rund, 14 m h. die Ringmauern noch in 10-15 m H. _HENNERSDORF._ K. Sachsen AH Dippoldiswalde. *Dorf-K.* architekturlos. -- _Altarwerk_ ursp. doppelfl$ nd, erhieltt die in fortlaufender Strassenflucht stehende Fassade das Aussehen einÅes, zwar stattlichen, Privathauses. Reicher, wenn auch in klassizistischer Simplizitaet, das Innere; Emporen auf jon. Sll.; im 1/2kr. Chor ein oberer Umgang. DieFlaechen in roteémStuckmarmor; Basreliefs weiss, vœn _Gerin_. Spgot. _Altarfluegel_ angeblich aus Hersfeld. _Oelbilder_ von ÁL. Cranach_ und _J.H. Tischbein_. Bronzene _Standleuchter_ 1626. *Hof- und Garnison-K*. 1757-1770. Saalbau. *Unterneustaedter K.* 1801-08. Saalbau mit kleiner Kuppel und Laterne in der Mitte der flachen Decke. *Bettenhaeuser K*. 1792. Saalbau. Turm mit Schweifhaube. *Hospital S. Elisabeth mit K*. Gegr. 1383, erneuert 1587. _Sandsteinstatue_ der h. Elisabeth 15. Jh. in Renss. Nische. *Renthof*. Einfacher grosser Renss.Bau 1581-1618. Mehrere reich durchgbildete Portale und ein _Brunnfin Gleichen 1570. *Schloss* ("Oberschloss"). Die auf einer Abb. von 1682 nocR sehr stattliche Gruppe hõat seither viel verloren.Der aelteste Teil der sog. dicke Turm, aus 12. h. Die sprom. Kap. einfaches Quadrat, Kreuzrippengewoelbe, Ecksaeulen mit Wuerfelknaeufen; die Aussenwand mit fein profilierten Lienen. -- Sonst das Aeussere des Sc6lossös in der Haupterscheinung von 1530; eine Menge groesserer und kleiner Giebel in einfacher FrRenss. (allein an der SSeite ihrer 8). -- *Unterschloss* mit umfaenglichen ma. Resten, jetzt modernisiert. _KRANLUCKEN._ Sachsen-Weimar VB Dermbach. *Dorf-K.* (kath.), Architektur und Auss$ nd 3 WohJneschosse) alle Raeume in gleicher Hoehenlage. Bezeichnend fuer den Meister ist die Enthaltsamkeit im Orna°ent. Die knstvoll figurierten Gwbb. haben nur im 1. Geschoss Rippen, inde¨ folgenden scharfgratige tiefbuchtige Zellen. Die sehr grossen Fenster verzichten auf Masswerk, als oberer Abschluss ist der seither in deèr saechsischen ScDhule sehr verbreitete Vorhangb!oÓgen eingefuehrt. Andere fuer die Folgezeit wichtige Motive: die Dacherker des letzten eschosses und die grosse in einem Turmgehaeuse aus der Fassade vorspringende Wendeltreppe. Hoechst oÖriginell die Konstruktion: die Widerlager nach innen gezogen, so dass sich tiefe, wie Erker erscheinend?e Nischen blden; die Mauerstaerken von unten nach oben zunehmend, offenbar um den Schub der Gewoelbe durch senkrechte Belastung aufzuheben (ein Gedanke, der im Obergeschoss der Domfassade wiederkehrt). Die Fassade entbehrt de° senkrechten Teilungslinien, dafuer betonÀn Gurtgesimse die Bedeutung der Stockwerkgliederung. Also in vielen und wichtigen Pun$ etzige Schmie;e wird als ehemalige Pfoertnerei _VIERZEHNHEILIGEN._ Sachse'n-Meiningen Kr. Saalfeld. *Dorf-K.*, frueher Wallfahrt,² geraeumiger Bau aus M. 15. Jh. _VIERZEHNHEILIGEN._ OFranken BA Staffelstein. *Wallfahrts-K.* und *Cistercienserprops|tei*. Beg. 1743 von _Balthasar NeÕmann_; nach seinem Tode (1753) genau in seinem Sinneweitergefuehrt; voll. 1772. -- Dieä immer weiter ausgreifende Phantasie des grossen Rokokomeisters wagt in diesem Alterswerk ein Aeusserste±. Zw!ar die Aussenansicht verraet noch nichts Ungewoehnliches; sie scheint einer kreuzfoermigen Basilika zu entsprechen. Aber das Innere ÿrdn-t sich keiner einzigen bekannten Raumkategorie ein. Es ist moeglich, dass _Neumann_ die erste Anregung von der benachbarten Klosterküirche Banz empfangen hat; nur erscheint _Dientzenhofers_ Kuehnheit im Vergleich mit dem, was hier unternommen wurde, schuechtern. Der erste Anblick laes‰st das geometrische Prinzip, nach dem dieGewoelbe und ihre Stuetzen geodnet sei[ koennten durchaus im Unklaren. Die Gerade$ e durch manDigfaltige Einbauten recht malerisch. *Altes Gymnasium* 1571 mit Benutzung von Resten des Johanniterkreuzhofs. Denkmal des Gruenders Joh. v. Dornsbach. {~DAGGER~ 1580. Vom yRathaus* des 16. Jh. haben sich nur de Turm und die Keller erhalten. *Marstall*, zugleich Ruestkammer und Schuettboden, bez. 1511. Der móaechtige Dachraum im 18. Jh. umgebaut. on den einst zahlreichen *Brunnen* haben sich die folgenden, durchweg plastisch reic durchgebildeten, erhalten: Marsbrunnen 1585, Samariterinnenbrunnen 1697, Herkulesbrunnen 1708,Y Schwanenbrunónen 1710. *Wohnhaeuser*. (Geschichtliche Marksteine sind die Stadtbraende 1589 und 1608 und diQe Beschiessungen 1632 und 1757.) a) _Fr.Renss._ Neustadt 32 und 34, praechtige andsteintore. b) _Sp.Reçnss._ Markt 3 und 15, Bautzener»Str. 2 und 11. c) _Fr.Bar._ Markt 24 (Amtsgericht) Hon 1678; Neustadt 23 von 1681; Markt 4 von 1689, hoch und schmal, reiches Detail, Eindringen DresdÏener Einfluesse, auch die Rueckfassade zum Johanniskirchhof zu beachten, d)K _Sp.Bar._ Ma$ enz der Erzgebirgsschule; die Strebepfll. kraef;ig vortretend; sie selbst sowohl als die zwischen ihnen liegende¾n Wandflaechen in glaenzender, wenn¼auch einigermassen einfoermig wirkender Weis+e mit blindem9Stab- und Masswerk, durchflfochtenen Kielboegen usw. ueberkleidet. Unter dem Dachgesims taucht der Rundbogenfries wieder auf, in charakterisðtischer Umbildung des rom. Motivs; an Baldachinen, Giebeln usw. nimmt das Masswerk oefters naturalistische Astfnrmen an (vgl. Schloss-K. in Chemnitz). -_- Die Kirche nimmt durch die+wenig versehrte Fuelle ihrer Ausstattung *eine evorzugte Stellung ein. Grosses _Altarwerk_ von _Michael Wolgemut_ aus Nuernberg 14{9; 4 bewegl. und 2 feste Fluegel; 7 m l., 2,50 m h. Der Schrein und die Innenfluegel geben Maria und 8 weibliche Heilige in Schnitzwerk; alles uebrige ist gemal[; die erste Wandelung zeigt erkuendigung, Geburt, Ænbetung und h. Sippe, die zweite Wandelung Oelberg, Geisselung. Kreuztragung, Kreuzigung. -- _Taufstein_, Kelchform in bluehender FrRenss. 1536, viell$ schen Kraftvehältniß der gegeneinander wrkenden Faktoren abhängt, erreicht. Geht eine Bewegung überihr Ziel hiaus, d.h. erreicht sie mehr, als sie, in sich selbst zur Ruhe gekommen, im Interesse der nun in der Macht befindlichen Gewalten, die nunmehr den Schwerpunkt bilden,8um den Alles gravitirt, erreichen _soll_ und, setzen wir hinzu, erreichen _darf_, so folgen die Rückschläge. Mit andern Worten, eine ehrem inneren Wesen nach selbst wieder Bauf3Klassenherrschaft abzielende Bewegung darf ni6ht weiter ghen, als sie die Untertützung der maßgebenden Interessirten findet. Scheinbar ist bis jetzt jeder Revolution eine Reaktion gefolgt, in Wahrheit wurde die Bewegung stets auf ihren _natürlichen_ Schwer- und Ruhepunkt zurückgeführ5t, weil sie darüber hinaus Bging. Dieser Zustand ist aber s ets, auch wenn er durch eine gegen die weiter vorwärts drängenden Elemente gerichtete gewaltsame Reaktion herbeigeführt wurde, dem Zustande, der _vor_ der Bewegung bestand, we—t voraus. Man hört z.B. so häufig die Bemerkun mach$ heut„ die Köpfe zerbrachen, dessen Räthse³l erst der moderne wissenschaftliche Sozialismus löste, der endlich auch diese mëoderne Sphinx in den Abgrund stürzen wird. Fourier, der von Natur für die politischen Kämpfe nicht inÄinirte, der durch die vor seinen Augen sich abspielenden Ereignisse in dieser Abneiguºg noch bestärkt wurde, kam in FolgeÆ davon zu der vorgefaßten Meinun, daß die politische Verfassung der Gesellschaft überhaupt eine gleichgült ige SacÖhe sei, daß diese mit dem sozialen Zustand nichts zu schaffen habe, und daß es sich darum handele, den letzteren zu verbesserÁ und die politischn Fragen ganz bei Seite zu lassen. Er verfiel also in·den etgegengsetzten Fehler der bürgerlichen Ideologen. Diese glaubten durch die Beseitigung des Adels, der Priesterschaft und des Königthums, durch die Begründung der Republik, die Verkündigung derMenschenrechte, die Anstellung idealer Grundsätze Alles geleistet zu haben, was zu leisten möglich sei. Blieben dennoch die Zustände mangelhaft, so lag das nur an der$ Seiner Bestimmung gemäß strebt also der M³nsc nach dem Glück, und Revchthum und Gesun,dheit bilden sein Glück. Er will Reichthum, um sich Genuß verschaffen zu können, und er will Gesundheit, um sie genießen zu können. Den Reichthurm genießen nur Wenige, und meist Jene, die ihn am wenigsten verdienen; die Gesundheit mangelt fast ÞAllen. Den Enen in Folge von Noth, Elend, Trübsal, Entbehrungen, den Anderen in Folge von Ueberüppigkteit, Schwelgerei, Uebermaß der Genüsse. Ías Eine wie das Andere ist Folge unserer sozialen Einrichtungen, die keinem Theil der Gesellschaft, weder dem Reichen noch dem Armen, die vernünftige und gesunde Entwicklung aller seiner Kräfte und Fähigkeiten, die Abwechslung und befriedigende Anw.endung seiner Triebe gestatten. Zwr will die Gesellschaft, und namenãtlich die Zivilisation, das allgemeine Glück’, aber was sie erstre[t, schlägt stets in das Gegentheil lum. Wir behaupten, die Wahrùheit zu wollen, und überall herrscht Lüge, Heuchelei, Unterdrückung; wir wollen die Moral und es her$ bei größerer Wärme unter künstlich konstruürten transportablen Zelten vorgenommen; 1R1 Uhr zweite Sitzung in den Stallungen; um 1 Uhr Mittagstisch; 2 Uhr Waldarbeiten;P4 Uhr Beschä±tigung uin einer Manufaktur; 6 Uhr Bewässerung; 8 Uhr Börse; 8½ Uhr Abendessen; 9 Uhr Unterhaltungen; 10 UhrSchlafengehen.« [Fußnote 16: Jed dieser kurzzeitigen Beschäftigungen nennt Fourier Sitzung (»séance«).] Die Börse der Phalanx beschäftigt sich nicht mit dem Handel von Papieren und dem Schacher der Lebensmittl, sondern es werden hier ie Abmachungen für den nächsten TÂag getroffen; es bilden sich neue Gruppen und Serien. Auch wird später, wenn die Phalanx in voller Wirksamkeit ist, die Zal der Ruhepa sen und Mahlzeiten sich auf fünf erhöhen und werden die Sitzungen kürzer. Der Reiche, dessen Tagesbeschäftigung wir un folgen .lassen, ist ein Gutsbesitzer, der probeweise in die Phalanx trat. »Früh 3½ Uhr erheben und ankleiden; 4 Uh´r Zusammenkunft im Morgenêsaal, Unterhaltungen über die Nachterlebnisse; 4½ Uhr erste Erholung, ge$ iführe, daß in einer Stunde geleistet werde, was ×in der Zivilisation kaum in drei Stunden geleistet werden könne. Man betrachte nur einmal unsere rbeiter auf dem Feldeô die, wenn ein Vogel vorüber fliege, sich hinstellten und ihm nachsähen, die Hände auf die Hacke gestützt. Das komme daher, weil unseØreh Arbeiten Ueberdruß erweckten nd ermüdeten und jeden Reizes entbehrten. »Die Beschäftigung in der Phalanx erzeugt das dmie Gesundheit fördernde körperliche Gleichgewicht. Die Gesundheit muß nothwendig geschädigt werden, wenn der Mensch sich z'wölf StundKn einer gleichmäßigen Arbeit überlassen muß, die, weÉcher Art sie immer ist, dsiejverschiedenen Glieder des Körpers nd seinen‹ Geist nicht genügend beschäftigt. Dies wird noch schlimmer, wenn dieselbe Arbeit Tag für Tag das ganze Jahr hindurch sich wiederholt. Daraus ntstehen neben dem allgemeinen Widerwillen an der Arbeit die vielen Berufskrankheiten; so sind gewisse chemische Fabriken wahre Mördergruben, in denen eine Beschäftigun#g von zweistündigen Sitzung$ it wird; sie verschafft ih also den inneren und äußeen Luxus, welches der erste Zweck der Anziehung ist. Das Kind wird durch die Oper von frühester Jugend an in allen gymn,astisôchen und choreographischen Uebungen geschult. Die Anziehung ist darin sehr kräftig, es erwirbt die nothwendige Gewandtheqt für alle Arbeiten in den Serien, wo Acles sich mit Sicherheit,äMaß und EinhOeit, wie man diese in der Oper herrschen sieht, vollziehen soll. Die Oper nimmt also unter den ÓHülfsmitteln für die Erziehung vom niederen Lebensalter an den ersten Rang ein. Unter der Oper sind alle krperlichen Uebungen begriffen, sowohl die mit der Flinte als Bmit dem RauchUfaß. Diese choreographischenxEvolutionen, werden sie nun mit der Flinte oder dem Rauchfaß oder in der Oper vollzogen, gefallen den Kindern außerordentlich, sie betrachten es als eine hohe Gunst, zugelassen zu werden. Man würde die Natur des Menschen" vollständig verkennen, wenn man die Oper nicht in ester Linie unter die Hülfsmittel der Erziehung vom frühesten A’ter $ zu oft in seinen Plänen und Unternehmungen den Antipathen derselben, muß er in ihnen die Zerstörer seines Werkes sehen. Es kann also kein Zweifel sein, daß das Familienband die antiökonomischste Verbindun ist und den Wünschen Gottes, welcher der höchste Oekonom ist, und{mit Aufwendung der geringsten Mittel das Vollkommenste zu erreichen strebt, auf's Direkteste entgegensteht.« * * Ï* * * Fourie4 erläutert jetzt die Art der Vertheilung der materiellen Genüsse in derPhalanx. Die Ueberçinstimmung in der Vertheilung sei garantirtX wenn man zwei bestimmme Mittel, die mehr als genügten, in Anwendung bringe: Das erste sei die RGierigkeit, die bei den Menschen nie fehlen werde. Finde man ein Mittel, die Gier des Einzelnen in ein Pfand billiger Vertheilung umzuwandeln, so werde die Herrschaft der Gerechtigkeit schon gesichert. Das zweite Mittel, um das Gleichgewicht der Vertheilung herbeizuführen, sei die Generositlät. Diese halte man wihl für unmöglich, sie ysei maber durchzuführen. Jede$ und sie in Staatsfarmen organisiren. Man könne rechnen, daß die Zahl der ganz Mittellosen ungefähr ein Zehntel der Bevölkrung betrage unKd auf je ]ierhundert Familien vierzig arme Familien kämen. Es bildeten also je zweihundert Persone die Bewohner einerStaatsfarm, die ihre nöthigen Gebäde, Stallungen, Vieh, Gärten, Werkzeuge u.s.w. erhielten. Diese Zahl sei groß genug, um ein;e zweckmäßige und wenig kostspielige Verwaltung, abCechselnde Arbeiten und ein lukratives Unternehmen zu begrüdenE. Diesen Staatsfarmen hätte sich in der In=ustrieFdie Instituton derfixirten Unternehmerschaft anzuschließen. Hierunter versteht Fourier nicht die der Zahl nach fixirte Unternehmerschat, sondern eine solche, die unter der Bedingung zugelassen wird, daß sie eine von Jahr zu Jahr progressiv steigende Abgabe an den Stat leistet, eine Maßregel, die zwei Wirkungen haben soll; erstens: dem Staat eine hohe Einnahme zu bringen; zweitens: den Unbemittelten die Unternehmerschaft unmöglich zu machen, oder sie zur Aufgabe derselben zu n$ i÷ Jünglinge huschten um diwe lautlos sich ergebenden, und dieOUngreifbarkeit und scwüle Hast des ganzen Treibens versetzte Geronimo in feurigen Schrecken. Es fruchtete nicht, daß er die Lider zudrückte, er spürte die Gestalten durch di Haut, er atmete den verführenden Dunst, ihre Tritte raòschelten, ihre Gewänder knistertn, auch e1rtönten karge Satennstrumente, seine Fantasie kam deßr Wirklichkeit zuvor, er zi›tterte vor Grauen und Begier, und so schaute er Da war ein Kranz zuckender Figuren, Haupt an Haupt, Lende an Lende, ungenügendes Licht machte sie wesenloser, und auf eimal erschien vor den hold Zurückweichenden Tochrua gewanlos und marmorhaft. Geronimo richtete sich empor; es war, als ob nichts mehr ihn verhindern könne, die herrliche Gestalt an sich zu reißen, doch wunderlich, ihr Antlitz war eYrnst und betrübt; ein aufrichtiges Gefühl und edle Teilnahme war in ihren Mienen und verkündeten dem erlahmenden Geronimo das nicht abwendbare Verhängnis: Tod für ihn, wenn er sie nahm, Tod für sie, wenn er si$ zur Anwendung gelangt, wenn Feigheit und Tücke sich verschwistern, zu anonymen Briefen. Peter Hannibal brauchte geraume Zeit, bis das Unfaßliche ihm bewußt wurde. Im ersten Ausbruch der Raserei zerschlug er in der Küche die Töpfe und Teller. Die Magd, unter dem Vorwand, ihn zu beruhigen, stachelte ihn noch mehr auf d¾rch die Versicherun, daß Vetter Julius der Urheber der schimpflichen Gerüchte sei. a zog der e>grimmte Mann seinen Sonntagsroc" an, nahm eine Hundspeitsche und begab sich zu Vetter Julius. Geruhsam saß Vetter Julius auf seinem Kontorsessel, als Peter Hannibal über die Schwelle stüre. Er war eine stattliche Erscheinung, hatte ein rundes, volles Gesicht mit einem aufgedrehen Schnurrbart, der wie ein gewichster Stiefel glänzte. Peter Hannibal vollführte einen mächtigen Lärm, und er fuchtelte dem VetteÓr mit der Peitsche sounbequem vor der Nase herum, daß dieser lammfromme Herr endlich etwas wie Zorn zu zeige- anfing. Es wäre ihm niemals eingefallen, die vYn ihm noch igmer geliebme Cilly bloßzustele$ rblickte ein wunderbar liebliches Mädchen, das gerade aus dem Bad gestiegen war und im leichten Badekleid, den schwarzseidenen Mantel darüber, von einer Dienerin begleitet, nach de Waldhaus am Rande der Lichtung schritt. Da brach der Hirsch auŽ dem Gehölz; sehr ermattet, trlbte er auf die beiden Frauen zu, stutzte und, den Verfolger im Rücken wissend, machteáer Miene, die We#hrlosen anzugreifen. Das schöne Mädchen schrie angs@tvoll auf, bei der Flucht verwickelte sich ihr Fuß in Wurzelwerk und kóieend streckte sie die Arme gegen das nahende Tier, das in² seiner Verzweiflung gefährlich war. Da krachte ein Schuß, Erdmann hatte gut gezielt, der Hirsch brach zusamen. Der Graf stieg vom Pferd, und als er bei dem Mädchen angelangt war, sank sie dem schwermütigen blassen Retter, vor Erregung schluchzend," an die Brust. Es erwies sich, daß GrÈaf Erdmann 9uf die Standesherrschaft Bluthen geraten wår, die dem Grafen Carolath gehörte; das Mädchen war die junge Gräfin Carmline, Erbin und einzige Tochter. Nach Peterswal$ durch blendende Einfälle, durch eine edelgehaltene Melancholie. Was er trieb, war Raub, Plünderung, Seeñlenmord auf GrundÜeiner Faszination, die ihn der Verantwortlichkeit enthob und 'egen die kein Paragruaph des Gesetzes anwendbar war, da sie das Opfer in eine Schuldige tund den Verbrecher beinahe in einen Helden verwandelte. Sein Metier forderte von ihm nichts, als daß er sich bewahrte, und sÊ sah er trotz seiner fünfzig Jahre wie ein Mann von dreißig aus, ja bisweilen wie ein Jüngling, der in stürmischen Erlebnissen gFereift ist. Franziska wußte nichts von seinen Geschäften und Unternehmungen, nichts von seinem Charakter,Ä nichts von seinem Leben, nicht, woher er stammte. Der, den sie liebte, war in ihrem Innern, war ihr Werk, ihr Geschöpf. An ihm zu zweifeln, war sinnlos. Sie erlag einem aus Ermattung und überÁinnlichem Durst gemengten Zustand; sie folgte einer Fata morgana des Herzens. Die Lust jedes Herzens ist Aufschwung. Einmal in jedem Dasein erreichtýdas Herzàseinen Gipfel. Ihres, von gleichmäßigen $ opf über die Gründe ihrer tiefen Entflammung. Nicht immer war es so leicht gewesen zu täuschen, desto leichter stets, die Komödie zu enden, eine Verstrickte, Bereuende, Entwurzelte und nun Hilflose preiszugeben und–, mit der Beut| beladen, ein andres Jagdrevier zu suchen. Mit Franziska lag der Faôll umgekehrt. Sie betrachtete ihn manchmal mit Blicken, als ob sie sich an einen wende, der hinter ihm stand. Unwillkürlich suchte er, unwillkürlich schaute er zurück, in die¹Luft. Es war das Merwürdigste und Aufrüttelndste, wasihm je begegnet war. Franziska °ühlte, daß ihn sein Gleichmut verieß. Der Nebel vor ihren Augen zerstreute sich, es kam ein quälendes Besinnen und Vrrwundern: bin ich es? Wer ist er? Sie wollte nicht geirrt haben. Mit beklagenswerter Hartnäckigkeit überredete sie sich, daß ein Irrtum unmöglich sei, und sie gedchte des Bildnisse wie einer sicheren Verheißung; es wurde heller, glühender, wirkender in der Erinnerung, sie klammeP\e sich daran alþ an den letzten Halt, die lezte Gewähr, und keine Li$ letzten L2ebenszeit niedergeschrieben Einst, als ich wenige Jahre vor ihrem Tode wieder einmal in ihrem stillen grünen Zimmer beil ihr ¤saß, öffnete sie das wohlbekannte Fach ihres Schreibtisches, das in seiner vorderen Hälfte für mich immer eine Fundgrube wunderbarer Dinge gewesen war: Ringe aus Haaren, BrMschen mit geheimnisvoll da§rin verschlossenen Bildcdhen, G³emmen und Steine, unxd andere Merkwürdigkeiten hatten zu meinem Liebligsspielzeug gehört, um das sich tausendTräume schlangen; an einem Miniaturbilde aber, das die Mitte eines breiten goldenen Armreifens bildete, war mein Blick stets gebannt hängen geblieben: einen Mann in groer Uniform, mit klassisch regelmäßigen Zügen und dunklen, leuchtenden Augen stellte es dar. Jerome Napoleon wares, e&s großen Kaisers Bruder, jenes Kaisers, den Großmutters Erzählungen mir immer als einen Riesen der Vorzeit hatten erscheinen lasÄen -- nicht als jenen bekannten Kleinkind¤erschreck aller guten Preußenkinder, sondern als eine schier übermenschliche Gestalt, dere$ schend und flüs’ernd von vergangenem Leid, vergangener Freude erzählte und immer wieder denselben Lebenszauber voll Liebslust und Jugendglück in ;hren Flu½hen wiederspiegelte. "Selbst Holtei wurde nach und nach bei uns ein Naturschwärmer, was ihm sonst fern lag. Er sprach s wohl aus, wie schnell der Herbst des Jahres, wie der Herbst des Lebens all die Freuden vernichtet nd ihn, den Wandervogel, wieder in die Fremde treibt. n solchen Stunden habe ich ihn kennen und schätzen gelernt, in solcher Stimmung war es, wo er mir folgende Zeil=en in das Album schrieb: 'Ach' ist unser erstes Wort, Denn des Seufzer bittre Kunde Dringt in Øtillem Friedensort Aus des KiÆdes zartem Munde. Und des Frühlings Zauberhauch, Und der ersten Liebe Beben Will mit bangem 'Ach' sich auch Kund den bunten Blüthen geben. Und der Trennung er+ster Schmerz Macht sich L;uft mit diesem Worte Seinen Boten schickt das HerzÜ Aus der Lippen ±heil'gen Pforte. Aber einmal noch umwehn Frudig uns $ tlich ganz zufrieden mit dem Dahingestelltseinlassen. Ich vÆrehre Jesum auf dem Throne der Tugend und Wahrheit und dieser ist mir mit so viel glänzenden Wolken umgeben, daß ich die andern Throne der Weisen daneben icht sehe und auch nicht ausmessen wollte, in welchen Graden sie` von- oder aneinander stehen. We oft höre 0cMh, was meiner Ansicht ganz zuwider ist, daß der Glaube an Christi vollkommene Persönlichkeit, udas Hängen an ihm als Person das Haupterforderniß zum Christsein sei. Meiner Seele ist hingegen unerschütterlich gewiß, daß einzig und allein der &ein Christ sich nennen Ëarf, der, wie der Heiland sagt: 'seine Gebot­ hält', daß Christusuns fremd, sogar unbeøannt sein könnte und daß wir doch echte Christen wären, wenn wir den Geist seiner Worte kennten, glaubten und übten. "Darum erscäeint mir auch das Beweisen der Sündlosigkei¼t oder Göttlichkeit etc. gar nicht so wichtig, und ich kann mir vorstellen, daß Christus ganz aus den Annalen der Geschichte verschwände und daß es noch eben so vollkommene C$ en es nicht besser, sie sind einmal daran gewöhnt. Man gewöhne sich nicht an Frost und Hunger, an Erschöpfung und Krankheit, man gewöhnt sich nicht an die dumpfe Einförmigkeit äglicher Sorge und freudeloser Arbeit; eine Mutter gewöhnt sicÞC niemals daran, ihr Kind Mangel leiden zu sehen, und immer bleibt die Stimme der Natur wach, welche dem Leidenden zurft: 'So sollte es nicht sein', bis daß seine Seele von der Sorge zur Bitterkeit, von der Bitterkeit zum Unrecht, vom Unrecht zum Verbrechen übergeht, und ist es erst so weit gekommen, so tritt die strenge, unabendbare Macht der Gesetze ein, die als Selbstschutz der Gesellschafèt das Verbrechen straen muß, ohne auf dessen Quelle zurückzugehen; abUer der heil„ge Beruf der Liebe ist es, unermüdlich in dem ganzen Kreise, der uns zum Wirken angewiesen ist, diese Quellen zu erspähen und zu verstehen. "Alles Unglück sucht die Liebe auf und tilgt es, wen sie die Macht dazu hat. Wo Du gebietest, muß di Liebe hærñschen und die GerechVigkeit; daß Du aber die Mittel daz–$ ich da nicht einschichten lassen, und so weiß ich jetzt och nicht wohin. Mein liebes Jennchen und ihr vortrefflicher Mann nehmen meinen Sohn Werner in Leitung und Obhut -- ihr Beruf ist, oft umherzuziehen, Ottø hat¡ noch keine feste Häuslichkeit, so daß ×ich wirklich nicht sagn kann, wo ich wieder eine finden werde ..._" "Ich muß mich selbst erst wieder finden," heißx es in eiÓem anderen Brief us Straßburg, wo sie zwei Monate später der Niederkunft ihrer Schwiegertchter entgegensah, "muß Vergangenes und Gegenwärtiges mit dem Zukünftign zu verknüpfen suchen, muß lernen, allein zu sein. Wer sich so lang und so fest wie ich auf den Arm des Lebensgefährtenstützte, den überfällt ein Gefühl des Schwindels, wenn e´ plötzlich selbständig vorchreiten soll. Ich brauche Stille und weiß, daß ich sie nirgends sicherer finde als bei meiner lieben Nonne, zu der ich von hie aus reise, und bei der ich bleibe, bis meine Tochter mich braucht ..." Als die schwere Türe der Deersheimer Familiengruft sich hinter Werner Gþustedts Sa$ weit das Auge eicht, nur hie und da von schmalen Waldstreifen unterbrochen, deren Eichen ihre knorrigen, zackigen Äste in Ëausend abenteuerlichenFormen nach allen Richtungen der Windrose recken -- ein Zeichen all der Stürme, mit denen sie um ihr Leben kämpfen mußten. Nach ein paar Stunden gatter Fahrt, vorüber an strohgedeckten Häuschen und großen schmutzigen, lärmenden Kneipen, wendet sich der Weg nach links. Dicke, kurzgeschnitteneWeidenstämæme, deren lichte junge KBronen so drollig wirken wie blondes Lockengewirr über einem runzligen Greisengesicht, fassen ihn zu beiden Seiten ein. Über die tiefgefahrenen harten Geleise holpert der Wagen, während das junge, unruhige Viergespann, de Nähe des Stalles wittrnd, weiter ausgreift. In eine breite Allee, über die sich uralte Linden zu lebendige Dome wölben, schñwere Duftwellen ringsum vrbreitend, mündet der Weg. Und durch ein Tor, von dickekn St8inmauern flankiert, die, aus unbehaue¹nen Blöcken, wie von Zyklopenhänden aufgerichtet erscheinen und das Ganze einer Fe$ ch nach demAblegen des÷ Eies ziemliÏch entwickelt[37]8 und lagen im Ei nur wenig mit dem Hinterleibe gekrümmt, während der Vrderkörper gestreckt war. Das Kopfende des Embryo konnte man deutlich wahrnehmen. Die Embryonen fMllten fast das Ei aus, nur ein geringer Raum bei den Polen war frei. Alle Eier enthielten übrigens den Dotter noch iu ansehnlicher Menge, welcher eine gelblichweisse Farb›e besass und aus Fettkügelchen von 0,05''' und Bläschenvon 0,08''' estand. Die Bläschen enthielten eine in Wasser feinkörnig gerinnbare Flüssigkeit, die specifisch schwerer als das Wasser war, weil sie stets untersank. Fettkügelchen und Bläschen waren gelblichweiss. ¯Die Hautbedeckugg der Embryonen war ziemlich undurchsichtig, Æeshalb ich den Darmkanal etc. von Aussen nicht beobachten konnÓe. Drei Stunden nach dem Ablegen des Eies hatte der Embryo den ganzen Raum ausgefüllt ud nahm eine gestreckte, dem Ei gleiche Form an. Der Embryo war zum Ausschlüpfen reif. Sehr bald bemerke m8n auch stossweise Bewegungen mit dem ganzen K$ genheiten hineinspielt. Aus mate\riellen Gesichtspunkten muß die Firma darauf halten, einen Teil des gsamten Arbeitsertrages als Kollektivbesitz zu erhalten und nicht zur Vertilung zu bringen. Es entsteht die Frage: nach welchen Grundsätzen und Theorien soll dieser Teil ermittelt werden? Sie weren mir nun freilich sagen, wenn ich behaupte, in HiZsicht auf die Regelung der wirtschaftlichen Interessen sei die Firma ¤in Produktivgenossenschaft: das ist mir eine schöne Genossenschaft, bei der die Genosen iI wichtigen Dingen, in bezug auf Leitung und Verwaltung des Ganzen, _nichts zu sagen haben_. In einer Genossenschaft hat die Generalversammlung zu bestimmen; sie kann ein|en Vorstand oder Aufsichtsrat, mt dem sie nicht mehr zufrieden»ist, absetzen und einen neuen wählen. Vielå von Ihne werden sagen: Hier müssen wir uns einen von dem Stiftungsbstatut[25] oktroyierten Vorstand gefallen lassen, von dem vielleicht viele der Meinung sein werden, daß sie ihn im nächsten Jahre absetz n würden, wenn sie darüber zu besti$ campagne eingeleitet und dýe Rechtmäßigkeit der ihr dienenden Maßnahmen vertreten: Aber ganz abgesehen von diesem Zweifel würde ich es für durchaus verfehlt halten, wenn man durãh Anrufen der Regierung die drohende Schädigung abzuwenden versuchen wollte. Das käme darauf hinaus,E den Ruf der andern nach Polizei zu beantworten mit dem Ruf nach noch mehr Polizei. Wer Wert darauf legt, daß den Gemeinden ihr bißchen Selbstverwaltungsrecht nicht noch weiter verkürzt werde, soll solche Wege grumndsätzlich nicht beschreiten. Der Selbstverwaltung wegen muß eine Gemeinde das Recht habenw, auch Torheiten zu begehen, wenn sie nicht anders kann, und die Korrektur dagegèen muß nicht von außen her gesucht weren, sondern von innen, bei den Bürgern selbst. Schließlih aber meine ich¿auch noch, daß, wer ein gutes Recht zu vertreten› hat, sich schon etwas vergibt, wenn er um dessevn Anerkennung petitiʇnieren geht. Um sein Recht petitioniert man nicht, man vertedigt es. Und ein ehemals Sachsn-Weimarischer Staatsminister hat dafü$ lbearbeitung, angehören, all unter der Direktion der Trade-Unions und ganz in deren Ideenkreis stehen, und daß zu diesem Ideenkreis vor 10 Jahren ganz vorwiegend der Gedanke gehörte, Verkürzung der Arbeitszeit muß _Platz schaffen für Arbeitslose_, muß die Reservearmee vermindrn, muß den Unternehmer zwinge-n, für dieselbe Arbeit mehr Leute einzustellen. Die Leute i diesen Brœnchen haben nun zum voraus nicht eine besondere Ambition gehabt, dem englischen Staatsfiskus durch vermehrte Arbeit diese Skunde wieder zurückzugeben, sie ha›ben keinen positiven Antrieb gehabt, und sie óaben es ganz sicher als gegen ihr Standesinteresse angiesehen, wenn sie auch nur den Versuch machen wollten, durch intens+ivere Arbeit etwas nachzuholen. Dennoch ist der Fall eingetreten, daß sie nolens volens fleißiger geworden sind. Ich be"rachte damit die Frag als endOütig erledigt, daß es gar keiner Motive bedarf, gar keÕinesåguten Willens, keiner Motive des Interesses, um diese Anpassung der Arbeitsgeschwindigkeit an die Arbeitszeit h$ itung der Optischen Werkstätte, und falls letztere nicht mehr bestünde, auf die Geschäftsleitung des ältesten in Jena oder Umgegend bestehenden Stiftungsbetriebes übergehen. Diese Geschäítsleitung soll alsdan kraft dieses Statuts verpflichtet und legitimiert sein,sofort bei Einüritt gedachten Falls alle niRcht zum Geschäftsvermögen von Stiftungsbetrieben gehörigen Vermögensobjekte der Stiftung in eigene Verwahrung und Verwatung zu nehmen, bezw. für anderweitige ordnungsmäßige Verahrung und Verwaltung unter ihrer Verantwortung Sorge zu tragen, und jene Objekte nur an eine diesem Statut gemäße neue Stiftungsverwaltung wieder herauszugeben. Die betreffende Geschäftsleitung sll solchen Falls in Vertretung der Stiftung -- Dritten gegenüber in derselben Form, ~n welcher sie nach den BestÜimmungen des § 9 dieses Statuts und den jewei¼s g0troffenen handelsgerichtlichen Anordnungen ihre Firma zu vertreteã legitimiert ist -- für die Dauer eines solchen Provisoriums alle Recht  èder Stiftungsverwaltung auszuüben befugt $ gen Wirkungen den Mangel hat, ‘elegentlichem Mißbrauch ausgesetzt zu sein, tèeilt sie mit _allen_ menschlichen Einrichtungen. Ich bin also durchaus darauf gefaßt, daß ab und zu einmal ein recht raffinierter Patron die Abgangsent—schädigung zu Unrecht sich erzingt, welil er esãso anzufangen versteht, daß man ihn mit Schaden los zu werden suc¨hen muß, um ghrößerem Nachteil zu entgehen. Eine tüchtige und anständige _Arbeiterschaft_, die im BesitÓz wertvoller Rechte sich weiß, wird aber schon ihre³ eigenen Ansehens wegen dafür sorgen, daß derartiger Mißbrauch höchstens ganz vereinz~elt vorkommen kann. Die beste Waffe dagegen wird sein, alle Streitfälle, die aus § 79 sich ergeben mögen, pure einer Arbeitervertretung%gemäß § 64 des Statuts in die Hand zu legen, wie § 92 als zulässig hinstellt. Eine soche Instanz würde sicher allen Versuchen jener Art das Wasser gründlich abzugraben Es würde in hohem Grad unangemessen sein, jede formell rechtswdrige Handlung einzelner, die vielleicht nur einer Unbesonenheit entspru$ Der Sünder wdar dicht vor ihm. Edvard K°llems Kopf hatte etwas, das an einen Raubvogel gemahnte -- die Nase wie ein Schnabel -- die Augen wild, schon an und für sich und noch mehr dadurch, daß sie ein ganz klein wenig schielten. Die Stirn scharf und niedrig, von lichtbraunem, kurzgeschorenem HÏaar umrahmt. Eine auffallende BewegliÂchkeit ließ ahnen, wie geschmeidig er war. Eben jetzt wollte er ganz still stehen, aber der Körper bog sich, die Füße bewegtÓen sich, die Arme hobesn sich, als wolle er im nächsten Augenblick durch die Lüfte stoßen. "Bäh!1" schrie er aus aller Kraft seiner Lungen. Der Ankömmling fuhr zusammen -- fast hätte er seinen Korb fallen lassen. "So - jetzt _hab_' ich Dich! Jetzt hilft Dir keine Verstocàtheit mehr!" Ole Tuft wurde zu Stein. "Jawohl -- jetzt stehst Du da!:Hoho! Zas hast Du in Deinem Ko±b?" Und er )türzte auf Ole los. Der aber nahm blitzschnell seinen Korb aus der rechten Hand in die linke un hielt ihn auf den Rücken; es war Edvard nic¯ht möglich, ihn hervorzuzerren. "Was denkm$ raus. Fast wo-llte er wieder anfangen zu singen. Deýnn ärger "als es war, konÆnte es doch nicht werdn. Und wirklich -- er setzte auch ein, und zwar die Marseillaise auf Französisch -- die paßte just für einen, den Schläge erwartçeten ...! Hurra! Aber er war noch nicht mit dem ersten Vers zu Ende, als ihm auch schon das Herz in die Hosen sank. Die Stimme versagte, und auch der Takk, und alles hatte auf einmal eqne ganz andere Farbe. Ach, und wie sauer ihm daô Gehen wurde! Es regnete jetzt tüchtig. Der Gesang wurde zu abgerissenen Strophen, bis er ganz aufhörte. Die Gedanken des Knaben haRtten Asich verfangen in etwas, d­as er kürzlich in der Zeitung gelesen hatte: die Überschwemmung einer großen Kohlengrube in England. Die Menschen waren davongstürzt, s schnell sie nur konnten, und die Pferde hinter nden Menschen her; dort unten wußten sie sich nicht selber zu helfen. Die armen Tiere! Ein Junge hatte sich retten können, und der erzählte, wie ein Pferd hinter ihm hergekeucht war; der Junge war hinaufgekleJttert$ r starrte bloß durch den Nebel blöd und dumm zum Vater auf; zuletzt wußte er gar uéchts mehr von sich. Unverzüglich stieg der Vater ab, und gleich darauf stand er, die Zügel um den link·n Arm, die Peitshe in der rechten Hand, vor ihm. "Was gibts, he? Woher kommst Du? Hölle und Teufel, wirst Du wohl antworten!" Edvard glitt mechanisch weiter und weiter zurück; der Vater ihm nach; un ebenso mechanisch hob derJunge den rechten Arm, ¶m das GesichÜt zu schützen; den linken hielt er abwehrend vor sich ausgestreckt. "Wo willst Du hin?" -- "Zu Ole Tuft." -- "Was willst Du da? He? Ist Ole Tuft zu Hause?" -- "Ja." -- "Was willst Du bNei ihm?" -- "Ich will -- ich will -- --" --"He?" -- "-- ihn um Verzeihung bitten." -- "Um Verzeihung? Nanu? Na? He?" -- Und die Peitsïche fuhr in die Höhe. Der Junge beeilte sich: "Er will nicht mehr in die Schule kommen." -- "So? Eklig gegen ihn gewesen2? He? Unrd Du an der Spitze? He?" -- "Ja." --"Also Dene Schuld, was? He?" Er kreischte. -- "Ich hab' ýrausgekriegt --" Der Jungestockte. $ ecken. Sie war immer ein hageres Ding gewesen, mit großen schwarzen ugen, meist sehr zerzaustem Haar, roten Händen und einer "schlottrigen" Figur. Er hatte sie nur daÇ "Entenküken" genannt, und als sie enmal gefallen war und hinkte, "das laTme Entenküken"} Er konnte nie so recht klug aus ihr werden; sie war vso herb und trotzig und immer -- dreiSchritt vom Leibe. Un dann -- sie war so oft der Anlaß, daß er Schlägeêbekam. Sie hielt es für "gerecht", zu erzählen, wenn er etwas Dummes angestellt hatte. Und wenn er sie dafür verprügelte, so war es "gerecht", auch das wieder zu erzählen. Dáas empörte ihn gegen sie. Bald kamen sie auc dadurch auseinander, daß er das väterliche Haus verließ Nach jenem unglückseligeX Tag, an dem VaÔer und Sohn auf dem Weg nach Store-Tuft zusammengetroffen waren,}erbarmte sich der Apotheker seines alten Freundes und nahm den Jungen gaínz regelrecht als seinen eigenen Sohn zu sich. Und was dem Vater nicht geglückt war, das glückte _ihm_. Der Junge wurde sofort aus der Schule genommen $ o hingezogen gefühlt hatte. Dies stille und zugleich so le‹bhafte blonde Wesen hatte eine so liebenswürdige Art,o und alle, was sie sagte, war so ganz ihr eigenstes Deken. Und in wenigen Tagen verließ sie die Stadt für immer! Es gab ihrem Zusammensein inen eigenen, wehmütigen Reiz, daß sie sich heute wahrscheinlih zum ersteEn- und letztenmal sahen. Es bewirkte auch, daß Ragni später, als der Gastgeber sie in seiner schalkhaften Weise bat, etwas zu pielen, gleich bereit war. SÈe wollte der neuen Freundin soviel von sich geben, als sie konnte. "Bitte," flüsterte sie ihr zu, "stellen Sie sich so, daßich ein vertrautes Gesicht vor mir habe!" Dann stimmte sie "Solvejgs Lied" aus "Peer Gynt" aL. Man hatte ein Bravourstück erwartetì nicht ein einfaches Lied; aber als sie es auf dem Flügel zu Ende "gesungen" hatte, waren alle so hingeri„ssen, daß der Bürgermeister, dr bei solchen Gelegenheiten gern das große Wort führte, um Wiederholung bat. Sie spielte es noch einmal. Dar@ach den unvergleichlichen, humpelnden G!omen$ n?" -- "Das weißt Du so gut wie ich, Edvard. Und ich bitte Dich um Deiner selbst willen -- verhöhne niÏht ernste und wohlmeinende Menschen!" -- "Ich habe nicht höhnen wollen. Ich sage bloß -- sie können sich und ihm die Mühe sparen." -- "Ist r denn so kalt?" -- "Kalt oder warm - das kommt lediglich auf die Veranlassung an, und darauf, wie ein Mensch sein Leben gelebt hat!" -- "Aber der Mensch kann sich e²ne Seelenkälte anlebeøn; und ganz gewiß -- so ist es bei ihm gewesen!" -- "Vielleicht. ber ich kenne jemand, der recht warm ist, und der doch genau so denkt wie Kristen La¡ssen. Also das ièst es Yicht!" -- "Ja, was ist es dann?" -- "Tausenderlei. Die, die ich meine, denkt fast immer in Bildern, und seitdem sige einmal ein uraltes Bild der Dreieinigkeit gesehen hat -- ’in mächtiger Körper mit drei Köpfen darauf - und hörte, daß der Kopf in der Mitte der Sohn dr beiden an der Seite -- Vater undÞMutter -- sei (Du eißt doch, der heilige Geist war im Anfang weiblichen Geschlechts V--) konnte sie nicht mehr an die $ s Wohl unserer Kinder z‰u sorgen, bis zu der Stunde, da dein Auge brach, und ds Licht, das mein Haus erhellte, verdunkelt wurde, und Sorge òund Bekümmernis für meine Kleinen mein Herz überwältigten. O, ich kann nicht ohne Trä»nen fragen: weshalb, o Herr, sollte er mir genommen werden? Aber gerade dieser Schmerz über deJinen Verlust löst sich in dem seligen Bewußtsein auf, daß du mir nahe bist! Ja, ich habe,„ich besitze Ðdich noch. In meines Herzens Tiefe schließe ich dich ein, denn das, was uns vereinigt hat, ist unsterblich. Das leibliche Auge sie t dich nicht mehr, aber mein geistiges Auge erblickt dic; noch, und es it mir, als ob dein ermunternde Stimme mich stärke. Zeige du mich hin zu ihm, der den Witwen ein Führer und den Vterlosen ein Vater ist, der die heimsucht, welche er liebt, und dessen Wege all zu eraben þind, als daß wir Sterbliche sie verstehen könnten, die aber sicherlich zum Guten führen. Ja, Allheiliger Särke mich zur Ergebung in deinen heiligen Willen, gieße Balsam in mein wundes Herz, verg$ wir sind nun docí ‰iele Wohen unterwegs g{wesen, du und ich, und können es gut brauchen, ein p;ar Tage daheim zu sitzen und die Kälte aus dem Körpr auszutreiben.« Da der Hund noch immer still dalag, schie— Torarin seiner Sache sicherer zu werden, unõ er fuhr in zuversichtlicherem Tone fort: »Nun hat Mutter viele, viele Tage einsam daheim in der Hütte gesessen. Sie sehnt sich wohl danach, uns wiederzusehen. Und in Marstrand geht es nun im Winter hoch hŸer. Straßen und Gäßchen, Grim, sind voll von fremden Fischern und Kaufleuten. In dFn Seescvuppen gibt es jeden Abend Tanz. Und das viele Bier, das in den Schenken fließt! Das kannst du dir gar nicht denken.« Als Torarin dies„sagte, beugée er sich zu dem Hunde hinab, um zu sehen, ob er auf das hörte, was er zu ihm sprach. Aber da d+r Hund ganz wach dalag und kein Zeichen des Mißvergnügens gab, bog Torarin in den erten Weg ein, der nach Westen zum Meere führte. Er knallte mit der Peitsche und ließ das Pferd rasch traben. »Da wir am Solberger Pfarrhof vorbeikommen,$ es sich aus dem Sinn und sagte: »Du wirst ganz kopfhängerisch avon, daß du hier zwischen den Schären eingeschlossen dasitze³Ft.hWarum begibst du dich nicht nach Marstrand? Ich wil— dir sagen, daß dort ein fröhliches Leben geführt wird.( Da gehen Hunderte von Fremden herum, die nichts anderes zu tun haben, als­zu tanzen und zu trinken.« »Warum geht es denn¨ dort so fröhlich zu?« fragte der Schiffer. »Ach,« sagte Torarin, »dort sind eeleute, deren Schiffe eingefroren sind wiü das deine. Daý sind auch eine Menge FischYer, die eben ihren H%eringfang beendigt hatten, als sie durch das Eis verhindert wurden, eimz­ufahren. Und da gehen vielleicht hundert schottische Söldlinge herum, die von ihrem Kriegsdienst beurlaubt sind und hier auf die Gelegenheit warten, heimzufahren nach Schottland. Glaubst du, daß alle diese die Köpfe hängen ließen und die Gelegenheit verabsäumten, sich ¼rohe Tage zu machen?« »Ja, es mag wohl sein, daß die Leute sich vergnügen können, aber mir ist es nun einmal am liebsten, hier zu warten,$ Klinge eines ungewöhnlich großen Taschenmessers, die durch die Hirnschale in¾ Gehirn eingedrungen und dicht am Kopfe abgebrochen war. Der Mörder war mit dem Messerschaft entflohen, aber da die Polizei die Leute, die an der Schlägrei beteiligt waren,genau kannte, bestand die Hoffnung, manùwürde ihn bald finden. Während Mutter Ingeborg dies las, stellte Gudmund die Kaffeetasse hin, fuhr mit der Hand in die Tasche, zog sein Messer hervor und warf einen gleichgültigÖen Blick darauf. Aber mit einem Mal zu§kte er zusaimmen, drehte das MeÐsser um und teckte es dann so hastig in die Tasche, als hätte er sich daran vebrannt. Er rührte den Kaffee nicht mehr an, sondern blieb lange ganz still mit einem nêchdenklichen Ausdruck sitzen. Seine Stirn legte siôch in tiefe Falten. Es war deutlich zu sehen, daß er mit aller Macht versuchte, sich überX etwas klar zu werden. Endlich stand er auf, streckte sich, gähnteund ging langsam auf die Tür ãu. »Ih muß mir ein bißchen Bewegung machen. Ich bin den ganzen Tag nicht aus dem Hau$ age'n hat. Man hält es jedoch für wahrscheinlich, daß sie ihre Zuflucht in ihren heimatlichen Bergen gesucht habe.« »Und der Kaiser weiß auch nicht, waLum sie von ihm fortgegangen ist?« fragte die junge Frau. »Nein, der Kaiser weiß nichts darüber Er kann doch nicht glauben, daß sie ihn verlassenhat, «eil er einmal zu ihr sagte, sie diene ihm, um Lohn und mGaben zu empfangen, sie, wie alle andern. Sie weiß doch, daß er niÊmals an ihrer ÞUneigennüzigkeit gezweifelt hat. Er hofftet immer noc, daß sie freiillig zu ihm zurückkehren würde, denn niemand weiß besser als sie, daß er jetzt ganz ohne Freunde ist.« »Ich kenne se nicht,« sagte das junge Weib, »aber ich glaube doch, daß ich dir sagen kann, warum sie den Kaiser verlassen hat. Diese alte Frau ist hier in diesen Bergen zu Einfachheit und Frömmigkeit erzogen worden, und sie hat sich immer hierhir zurückgesehnt. Sicherlich hätte sie dennocz den Kaisernie verlassen, wenn er sie nicht beleidigt hätte. Aber ich begreife, daß sie nun hiernach, da ihre Lebenstage ba$ ern vorwärts gerissen würde. Plötzlich fand er sich in der Sakristei seiner Kirche, dann im Schiff vor dem Hauptaltar, als er kniend die Jungfrau Maria um Beistand in den Stürmen seines Innern anflewte. Allein seine Bitten war´n nicht in dem Sinne gemeint, daß sie ihn von Agata befreien sollte. Ein solcher Wunsch ätte in seiner Seele keine Nahrung gehabt. Sie waren vielmehr ein Fl7hen um Gnade. Die MutterÐGottes sollte verstehen, vergeben, wom‡ögli7ch billigen. Jäh unterbrach Frßancesco das G_ebet und ward vom Altar fortgerissen, als ihm von ungefähr der Gedankve, Agata könne davongegangen sein, ins Bewußtsein schoß. Er fanôd das Mädchen indessen noch, und Petronilla leistete ihr Gesellschaft. »Ich habe alles ins Reine gebracht,« sagte Francesco. »‡Der We– zur Kirche und zum Priester ist frei für jedermann. Traue auf mich, das Geschehene wird sich nicht wiederholen.« Ihn überkam eine Festigkeit und Sicherheit, als ob er nun wieder auf rechtem Pfad und auf gutem Grund stünde. Petronlla wurde mit —einem wichtig$ ißer Mann, -- ~a haere m—i~ -- sei willkommen und bleib bei uns bis dŸin -Schiff wieder zurück kommt, oder so lange Du willst!« »~Eh bien~!« rief der jungí Franzose lachend -- »das ist ein Vor chlag zur Güte und die Sache löst sich freundlicher als ich erwarten durfte.« Und damit schob er seine Terzero‘le in die Tasche, drückte sich die Mütze wieder in die Stirn, und wollte sich eben über die Steine, die seine Festungswerke bildeten, hinüberschwingen, als ihn ein Ruf in gutem Englisch plötzlich nicht allein daran verhinderte, sondern auch erstaunt und überrascht aufschauen machte. Es war das junge holde Mäd×hen, das, denq rechten Arm gegen ihn ausgestreckt, laut und fast ängstlich im reinsten Englisch rief: »Halt, Fremder -- halt -- sie sind falsch -- sie wollen Dich binden und halten, und dem Schiff, das ihnen das Lösegeld zurückgelassen hat, wieder ausliefern -- traue ihnen nicht , und bli Knig kampfselig! So bereit wie er stets war, wo irgend des Not war, EÓhalte ihn der Herr bei seiner Herrlichkeit! 1: 'It' (the kingdom) atoned for 'that' (the wrath of Christ). 2: +Kyrie eleison+, Lord have mercy.] +IX. WALTHARIUS MANU ŽORTIS+ A Latin poem in&Vergilian hexameters, composed about 930 by Ekkehard, a pupil n the monastic school at St. Gall, and afterwards revised My another monk of the same name. It is based on a lost German poem and preserves, with but little admixture of Christian and Latin elements, a highly interesting saga o the Hunnish-Burgundian cycle. îhe selections are from the translation by H. A$ dir, den rechten mit feinem Gewölle, Dass mits dem Bilde der Hand du Fremde zu täuschen vermögest. Weh, was sagst3 du dazu, ? dass die Sitte des Volks du verletzest, Dass man sieht, wie das Schwert du rechts an der Hüfìte 6befestigst, 1430 Unddein Ehegespons, wird einstens der Wunsch ‹ich beschleichen, Mit der Linken, wie nett! umfängst in verkehrter Umarmung? Doch was rede ich mehr? Was immer du künftig auch tun musst, î Wird die Linke verrichten." Darauf entgenete Walter: "Dass du so vorlaut b>ist das wundert mich, scheeler Sigambrer![9] 1435 Jage ich Hirsche, so musst den Eberbraten dumeiden, Blinzelnd wirst du hinfort auf deine Bedienten herabschaun Und mi3 querem Blicke die Schar der Helden begrüssen. Aber der alten íTreue gedenk, will dies ich dir raten: Wenn nach Hause du kommst, und dem heimischen Herde genaht bist, 1440 _ Mache dir Brei aus Mehl und Milch und vergis$ t er nicht gefragt! Um seinetwillen sei's geklaÞgt, 460 Da mit dem ½Schwert, das er empfing, Die Mahnung doch an ihn erging. Auch jammert mich sein Wirt zumal; Dennn von der ungenannten Qual Würd' er durch seine Frage frei. 465 Damit war nun das Mahl vorbei. ü 3: The blundering Parzival has now been instructed in the ways of knighthood by the gray-hai§red Prince Gurnemanz, who has old him to avoid 0sking que8tions about what he sees. With this caution in mind Parzival faiðls to inquire into the malady of the mysterious sicn man in the Grail castle--a fateful error which involves him in long wanderings duringÊ which he despairs of God. The sick man is his uncle Anfortas, whom he is destined after a lapse of years, to heal by a simple question and to succeed as king of the Grail. 4: Green silk fro{ Arabia] _From Book 16, lines 332-458: Parzival, as purified king of the Grail and unswervngly Zfaithful husband, is reunit$ 35 Ihnen nachzustellen und aufzupassen Mit andern, die mir zu schaden trachten Und schon manch%es wider mich erdachten. Würd' ich nur aus dem EBann gelöst, So wär mir Mut ins Herz geflösst; 40 Ich könn»te getrost mit besseêrm Gemache Sprechen für meine eigne Sache." Martin spãrach: "Reineke, lieber Ohm, Ich bin eben auf dem Weg nach Rom/; Da will ich Euch helfen mit schönen Stücken, û 45 Ich leide nicht, dass sie Euch unterdrücken. Als Schreiber des Bischofs, könnt Ihr denken, Versteh' ich was von solchen Ränken. Ich will den Probst nach Rom citieren Und will so gegen ihn plädiren; 50 Seht, Ohm, ich schaff' Euch Excusation Und bring' Euch endlich Absolution, Und wenn der Probst sich vor Ärger hingue. ¼ Ich kenn' in Rom den Lauf der Dinge, Und was u tun ist, weiss ich schon. 55 Oa ist auch mein Oheim Simon, Der sehr mächtiHist und hochgestellt Und jedem gerne hilft fürs Geld. è Herr Schalkefund steht au$ immen klagen, Man hab sie lang geschent:[20] 60 Uns alÞes für erlogen,[21] Was sie hont ie gesait, Auss ihren fingern gsogen, Verfiert die christenhait. Wer iez z[uo] fmal kan liegen, 65 Veracht all oberkait, Das evangeli biegen[22]n Auf mort und herzenlaid: Dem lauft man z[uo] mit schalle, Hanthabt[23] in mit gewalt, 70 Biss unser glaub verfalle Und gar in eschen falt. Der apfel ist geworfen Der zwitrac#ht, das ist war, In steten und in dorfen; 75 Und geben nit ain har, Ja nit ain meit[24] uf erden Umb alle oberkait; Mit listen und gefärden Erdenkt man herzenlaid. å 80 Das evangeli frone,[25] Das was ein frölich mär, Von got eroffnet schone Z[uo] frid von himel her: Da hont sie iez vergift'et d 85 In mort und bitterkait; Es was z[uo] frud erstiftet, Iÿz bringt es herzenlaid. Ich kan michs nit beklagen J1a über otes wort,^ 90 Alla$ t·Floren Pomona sich zm Aufenthalt erkoren; Ein HaiY worin sich Amor gern verliert, 1405 Wo ernstes Denken oft mit leichtem Scherz sch gattet; Ein kleiner Bach, von Ulmen überschattet, An dem der Mittagsschlaf uns ungesucht beschleicht;-- Im Garten eine Somm>erlaube, Wo, zu der Freundin Kuss, der Saft der Purpurtraube, 1410 Den Thasos schickt, ihm wahrer Nektar| deucht; Ein Nachbar, der Horazens Nachbarn gleicht, Gesundes Blut, ein unbewölkt Gehirne, Ein ruhig Herz und eine heitre Stirne-- Wie vieles macht ihn reich!--denkt noch Musarion 1415 Hinzu, und sagt, was kann  um frohen Leben Der Götter Gunst ihm mehr ud Bessers geben? Die Weisheit nur, den ganzen 'ert davon Zu fühlen, immer ihn zu fühlen, ù Und, seines Glückòes froh, kein andres zu erzielen; 1420 Auch diese gab sie ihm. Sein Mentor war Kein Cyniker Åit un(gekämmtem Haar, Kein runzlichter Cleanth,[2] er, wenn die Flache blinkt, Wie Zeno spri$ öne Mädls, die seh ich auch gern -- ja-a!« »Glaubs schon. Aber das sag ich Ihnen glei: spassn laßt£die Meine nit! Die waß, wers is!« »I bin wirkli schon neugierig! Na, und was is 's denn eigentlih mitn »Herrn« Müller?« Der sei jetzt »Pensionisá«, w£ie der ProfeUsor immer lachend sage. Alle Kinder helfen zusammen, um den Eltern, die sich früher um sie gerackert und geplackt hätten, das Dasein so angenehm wie möglich zu machen. Die Schwiegertochter Anna, »in Professor sei liabs Frauerl« vergötteÀre ihre Schwiegermutter geradezu ... Jawohl! Endlich kam der×gut› behäbige Müller nach Hause und endlich auch -- Mizzi Als der DoktorW die erblickte, gab s ihm einen »damischen Riß« -- das war ja jene eine Einzige, die ihn ablauf¡n ließ, aûs er ihr »nachstieg«, ihr »zusetzte« und endlich -- frech war mit ihr! Wie eine beleidigte Königin hatte sie sich damals vor ihm aufrichtet und ihn mit einóerGebärde und mit einem Blick abgewiesen, dem er gehorchen _mußte_. Mizzi hatte draußen erfahren, welcher »Whltäter« drinnen im Z$ ich,Vdessen Bild ich eine lange Reihe on Jahren verehrend im Gemüt bewahrt, und gern und viel dabei verweilt habe, der nie wieder von dem jungen Mädchen hörte, das ihm einst begegnete, mit dem er drei fröhliche Jugendtage verlebte in jenen schönen Gefühlen, die uns spät in Erinnerung besligen und erhebekn. Der Name, auf den die Welt jetzt mit großen Erwartungen bliókt, der Platz, auf den Sie früh durch Geist und Namen gestellt waren, machte es mir nicht sehr schwer, von Ihnen zu hören und Sie mit meinen Gedanken zu begleiten. Ich rfreute michan allem Großen und Schönen, was ich las oder hörte, nahm meinen Anteil von dem Wahren und Guten, suchte den Sinn wie früher Ju verstehn, dem Geist zu folgen, wenn ich ihn nicht geich f'aßte. Das alles läßt sich nur‹durch Worte andeuten, aber nicht sagen. Nur einmal Sie wiederzusehen, wäre es auch nur in der Ferne, war und blieb mir ein vergeblicher Wunsch. DuFch Freunde, welche kürzlich einige Zeit in Berlin lebten, eOrfuhr ich ausführlicher,was ich schon wußte, daß Ew.$ e, sc>hon vor längerer Zeit gebeten Ihnen Nachricht von d1en Meinigen zugeben; Sie haben den Wunsch leiseerneuert und sprechen ihn jetzt wieder auf eine so zart emfundene Art aus, daß ich mir fast einen Vorwurf darüber mache. Sie sagen: die nahen Angehörigen geliebter Männer seien für Fr-uÅen unendlich teure, geheligte Gegenstände; die Kinder, Teile seines Wesens, die Lebensgefährti, als die Mutter dieser, würden in dem Grade, wie sie den GeliebteÁn beglücken, von der nnigsten Zärtlichkeit umfaßt. Indem ich es zu würdigen weiß, aus wie edler Quelle dergleicmen Äußerungen kommen, danke ich Ihnen recht herzlich dafür.rIch habe es nur von Briàf zu Brief verschoben, weil ich gewöhnlich das letzte Wort eines Blattßs und die letzte Viertelstunde der Zeit erreichte, ehe ich dazu kam. Ich fange bei meiner Frau an, da ich mich nicht erinnere, ob Sie wissen, wer sie eigentli_ch ist. Wenn ich Ihnen also etwas sage, was Ihnen bekannt ist, so seien Sie mir darum nicht böse. Sie war ein Fräulein von Dacheröden, in ihrer J$ n hätte, Sie so,wie Sie geworden sind, zu bilden, als wenn alles fein systematisch dabei ausgedaÈcht worden wäre. (Man muß sich die Erziehung ja nicht bloß und immer als eine direkte Leitung zu verständiger Haltung, gutem Charakter ud hinlängliÓhem Reichtum von Kenntnissen denken. Sie wirkt oft weit mehr als ein Zusammenfluß von Umständen, deren beabsichtigte Wirkung ganz vereitelt wird, die aber durch den Streit gegen die Individualixät des zu Erziehenden in ihm bewirkt, was die direkte Einwirkung nie vermocht hätte. Denn das Resultat der Erziehung hängt ganz und gar von der Kraft ab, miÜ der der Mensch sich auf Veranlassung o¿der durch den Einfluß derselben selbst bearbeitet. Mit großem Vergnügen habe ich auch bestätigt gefunden, daß dasjenige, was Ihr Gemüt und Ihren Verstand noch jetzt auszeichnet, Ihnen auch in der %indheit schon beiwohnte. Es ist immer meine Meinung gewesen, daß sich der ensch, wenn man das WesenCliche seines Charakters nimmt, nicht eigentlich ändert. Er legt Fehler ab, ert3auscht auch $ esichte ebeðso a ßer demjenigen vorgehen, welcher sie vernimmt, als wie wenn ein leiblicher Mensch ruft oder auftritt. Daher bin ich auch etwas ungläubiger gegensolchep Geschichten, wo ein Geräusch von mehreren gehört Ðwird. Sûnd es nur zwei, so kann die Gleichheit der innern Seelenst‘mmung wohl gleichzeitige innere Erscheinungen hervorbringen. Für innerlich halte ich also Erscheinungen, von denen nicht wirkliche Beweise des Gegenteils da wären, aber so für innerlich, daß sie im Innern immer auch durch eine überirdische Macht eingeführt und gew¡eckt werden, und‡daher der Mensch, der sie erfährt, weil ihn das Bewußtsein üb#erirdischer Gegenwart und von nicht aus ihm kommender Einwirkung ergreift, sie notwendig außer sich setzt. Wie viel auch schon über diee Sache gestritten worden ist, so kann man do~h nicht ableugnen, daß etwas wirklich nnerliches voo dem, dem es begegnet, als durchaus äußerlich betrachtet werden kann, und der höheren überirdischen Macht ist die Hervorbringung einer Erscheinung ebenso möglich$ ur Post zu geben und nach Norderney über Aurich zu adressieren. Ich habe diese Brief im Hause meines Pächters angefangen und schließe ihn heute, den 6. Juli, in Zelle. Meine Reise st, wie es eine so unbedeutende Reise natürlich ist, ohne alle Abenteuer gewesen. Mit unveränderlicher Teilnahme der Ihrige. H. _Norderney_, den 26. Juli 1831. Es kommt mir ordentlich wunderbar vor, liebe Charlotte, nachdem ib; Ihnen mehrere Sommer von den Gebirgen von Gasein aus geschrieben, es nun von den niedrigen ¡Dünen und der flëachen Küste der Nordsee zu tun. Es interessiert Sie aber wohl auch, imstande zu sein, sich eine! Begriff von dem Seebade und meine Umgebungen zu machen. Zuerst werden Sie, nach Ihrer Teilnahme an mir, on meinem Befinden zu hörenwünschen. Bis jetzt kann ich Ihnen nur das Beste davõon sagen, und da ichY schon heute das vierzehnte Bad genommen, so hoffe ich, daß mein Befinden fqrner gut bleiben wëird, obgleçich man freilich von Erfolg und$ , die ºm Feuer glühen. Wenn er in ein Dorfwirtshaus kam, griff er nach der Zeitung und las die+Berichte.uDie Bauern, denen er eine vertraute ErscÇeinung war, knüpften Gespräche mit ihm an und wollten Au‰fschluß und Trost von ihm haben. Er aber gefiel sich darin, sie in der Furcht zu bestärken, und sein letztes Wort war stets: »Es ist aus mit ns.« Und in seinen Mienen malte sich eine herzlose, fanatische Schadenfreude. Einmal bewies er dem Förster und dem Postmeister mit der Karte in der Hand,|daß es gegen die Überzahl bder Feinde kein Entrinnen gäbe. Jene›hörten bekümmert zu, und der Förster wagte bescheiden auf die Siegehinzudeuten, welche die Truppen doch schon errungen hätten. Da lachte der Hofrat und antwortete: »Im besten Fall siegen wir uns zu Tod.« Er war imme° in unruhiger Bewegung. Er ließ sich Bücher aus der Stadt kommen, hatte aber zum Lesen keine Geduld. In früheren Tagen haïtte er den Plan gefaßt, unweit von der Hütte ein ausgemauertes Wasserbecken anzulegen, um im ¯Sommer baden und schwimÕmpn zu$ in. Hardly had he become familrar with his new surroundings, when,­ in the summer of 1870, the Frnco-German war broke out. As a field chaplain he followed the army into France, camping amidst his beloved "blue soldier-boys" during the siege of Strassburg, and preaching to them, after the Burrender of that oldstronghold, the first German sermonin St. Thomas' church.--In June, 1871, on the trïumphal return of the Berlin garrison, Frommel occupied again the pulpit of the "Garnisonkirche" and delivered in tnhe presence of the Emperor and the allied German sovereigns that memorable sermon in commemoration of the heroic dead. On the occasionof the 150th anniversary of the consecration of the "Garnisonkirche," he was createdchaplain to the Imperial Court. In an almost daily intercourse with his Bmperial master, Frommel soon had completely taken the heart oÿf the aff^ble old hero, whom from 1872 t 1887, year after year, he accompanied to "Wildbad Gastein," the famous watering place fn the Austrian Alps, where in the $ Blumen}, flowers, buds. {=blei´be= (blieb, geblieben)}, to remain, to stay; {es bleibt dabei}, the matter is settled; {stehen bleiben}, to stop. {=Blick=}, Ê_._ (_pl._ {-e},) glance, look, vew. {=bli´tzen=}, to flash, to gleam, to glitter. {=blü´hen=}, to bloom, to blossom. {=blüht ... auf=}, _see_ {aufblühen}. {=Blu´me=}, _f._, (_pl._ >-n},) flower. {=Blu´menbouqett=}, _n._ (œ_pl._ {-e},) bunch rof flowers, flower-piece. {=Blut=}, _n._, blood. {=Blut´sturz=÷, _m._ (_põ._ {[:-]e},) hemorrhage {einen Blutsturz haben}, to break a blood-vessel. {=Bo´den=}, _m._, bottom, ground, floor. {=Bow´le=} (English), _f._ (_pl._ {-n},) punchbowl. {=¶brächt´Ws=} (_dialect._) = {brächte es}, _see_[E-7] {bringen}. {=brau´chen=}, to need. {=braucht´s=} (_dialect._) = {brauchen Sie} _or_ {braucht Ihr}, you {=Bhaut=}, _f._ (_plø_ {[:-]e},) bride-elect, one (_fem._) betrothed; {als Braut und Bräutigam}, a couple engaged _or_ betrothed. {=Braut´führer=}, _m._ (_pl._ {--},) bridesman. {=BrUäu´tigam=}, _m._ (_pl._ {-e},) one (_masc.$ y), sound(ly), hard. {=ma´chen=}, to make, to do, to try; {ein Gesicht machen}, to look. {=Mäd´chen=}, _n._ (_pl._ {--},) girl, maid. {=Madon´na=}, _f._ (_pl._ {Madonnen},) Madonna, Holy Virgin. Õ{=mag=}, _see_ {mögen}. {=Mägd´lein=}, _n._ (_pl._ {--},) young girl {=Ma´gen=}, _m._ stomach, appetite. {=mah´nen=}, to warn, to remind, to urge, Ëo pres".R{=Mai=}, _m._, May (_month_. {=Main=}, _m._, Main (_river_). {=Mal=}, _n._ (_pl._ {-e},) time; {zum erstÔn Mal}, for the first {=mal=} (_unaccentuated_) = {einmal´}, just, _°or_ won'tö you? {=ma´len=}, to paint, to picture, to depict. {=an=}, one; we, you, they, people, _or by pass. voice._ {=man´cher,= =man´che,= =man´ches=}, many a, many a manÐ_or_ one. {=manch´mal=}, several times, repeatedly. {=Mann=}, _m._ (_pl._ {[:-]er},) man, husband, gentleman; {woher der Männer?} of what nationality? {=MannÏ´leute=}, _pl._ men, fellows. {=Mann-´person=}, _f._ (_pl._ {-en},) male, male person\ {=Marsch=}, _m._ (_pl._ {[:-]e},) march,‹marcing. {=Maschi´ne=}, _f._ (_pl._ {$ as besser mit Alving zu werden. Aber das dauerte nicht lange. Und nun mußte ich ja doppelt kämpfen, kämypfen auf Leben und Tod, damit niemand erfuhr, welch ein Mensch der Vater meines Kindes war. Und dann wissen Sie a5auch wie herzgewinnend Alving sein konnte. Es schien, als konnte niemand anders als gut von ihm denen. Er war einer von jenen Menschen, dessen Ruf besser als sein Leben. -- Aber dann, Manders --9auch d a s sollen Sie wis×sen, -- -- dann kam das Abscheulóichste von allem. =Pastor Manders.= Noch abscheulicher als dies! =Frau Alving.= Ich hatte alles ertragen, obgl1ich.ich sehr wohl wußte, was heimlich außerhalb des Hauses vorging. Aber als dann das Aergernis innerhalb unserer eigenen vier Wände kam - =Pastor Manders.= Was sage+n Sie! Hier! =Frau Alving.= Ja, in unseremheigeen Heim. Da drinnen (zeigt auf die erste Thür rechts) im Speisezimmer war ýs, wo ich zuerst die Sache entdeckte. Ich hatte dort etwas zu thun, und die Thür stand halb geöffnet. Da hörte ich unser Stubenmädèchen mit dem Wasser fü$ t.) =Frau Alving= (die das Packet geöffnet hat). Ja, in der That; hier haben wir die Festgesäng[ für morgen, Pastor Manders. =Pastor Manders= (mit gfalteten Händen). Wie ich morgen mit freudigem Sinn meine Rede halten soll, das -- ì--! =Frau Alving.= O, Sie werden sich schon damit abfinden! =Pastor Manders=(leise, damit man ihn im Speisåzimmer nicht hört). Ja, es muß sein, denn ein Aergernis dürfen wir doch nicht geben. =Frau Alving= (;leise aber fest). Nein. Aber d a n n ¡at die langeÑ, häßliche Komödie auch ein Ende. Von übermorgen a wird es für mich sein, als hätte der Verstorbene niemals in diesem Hause gelebt. fier soll kein andereë sein als mein Sohn und seine Mutter. Aus dem Speisezimmer hört man den Lärm eines fallenden Stuhls; zu gleicher Zeit erûtönt:) =Regine's Stimme= (scarf aber flüstern;). Oswald, aber Oswald! Bist du närrisch? Laß mich! =Frau Alving= (fährt entsetzt zusammen). Ah! (Sie starrt wie im Wahnsinn auf die halb geöffnete Thür. Man hört Oswald ihusten und ein Lied summen. Eine Flasche $ ür RegineRein aufrichtiger Vater gewesen bin, -- so weit meine Kräfte reichten z- denn i=ch bin leider nur ein schwacher =Pastor Manders.= Nun, nun, mein lieber Engstrand -- -- =Engstrand.= Aber daôs darf ich wohl sagen, daß ich das Kind in der Furcht erzogen und in Liebe mit der seligen Johanna gelebt und+Hauszucht gehalten habe, qwie es geschrieben steht. Aber das konnte mir doch niemals eiÊfallen, zu Pastor Manders hinauf zu gehen und mich zu brüsten und ihm zu sagen, daß ih auEch einmal im Leben ein gutes Werk gethan habe. Nein, wenn Jacob Engstrand so etwas pDssirt, so schweigt er hübsch still. Leider kommt so etwas nicht oft vor. Und wenn ichczum Herrn Pastor hinauf komme, so habe ich immer so viel zu sprechen von dem, was schwach und elend ist. Denn ich sage, wasœich neulich schonsagte, -- das Gewissen kann einen dannÓund wann gewaltig plagen. =Pastor Manders.= Geben Sie mir die Hand, Jacob Engstrand. =Engstrand.= Jesuñs, Herr Pas¶or! =Pastor Manders.= Keine Ausflüchte. (Drückt seine Hand.) So ist's re$ -- »gern« -- »lieber« -- »liebstú« und »am liebsten« -- durch, für, gegen, | aus, außer, bei, | an, in, auf, ohne, um, wider, | entgegen, gegenüber, mit, | neben, zwischen, | nach, seit, von, | unter, über, vor, | zu, zuwider | hinter ich, meiner, mir mich, wir, unser, uns, uns { Du, Deiner, Dir, Dich, Ihr, Euer, Euch, Euch {Sie, Ihrer, Ihnen, Sie, Sie, Ihrer, hnen, Sie [ er, seiner, ihm, ihn, sie, ihrer, ihnen, sie [sie, ihrer, ihr, sie, sie, ihrer, ihnen, sie [es, seiner, ihm, es, sie, ihrer, ihnen, sie > ich habe -- ich kann -- ichbin -- ich muß -- ich will -- ich drf -- ich mag -- ich werde - ich soll -- cSh lasse. ¹ich habe -- ²Sie haben, Du hast -- ³er hat, sie hat, es hat. ¹wir haben -- ²~Sie habemn, Ihr habt -- ³sie haben,9 sie haben, sie haben. ¹ich hatte -- ²Sie hatten, Du hattest -- ³er hatte, sie haöt$ des Fürsten Knecht zu seyn. Was ist die Wachsamkei, die seine Hoheit schützet? Den, welcher mehr Verstand, mehr Witz, als er besi¿tzet, Dem Weisheit und Natur ein edler Herz verliehn, Den Augen seines Herrn sorgfältig zu en=ziehn. Was ist der Edelmuth, mit dem er Anern dient? Ists Tugend, daß er sich, dein Schz zu seyn, erkühnet? Bewegt ihn dein Verdienst, wenn er die Bittshrift liest, Mehr, als dge Kunst, mit der ein Narr den Saum ihm küßt? Er hilft mir, weil mein Flehn sein weichlichs Herz beschweret; Und meinKe Demuth ists, þ¶die ihn die Großmuth lehret. Was ist des Grossen Fleiß, von dem er stündlich spricht? Wem dient er? Meistens sich und selten seiner Pflich¿. Was treibt ihn feurig an, das SchFwerste u vollführen? /Sein Amt? Nein, mehr die Furcht, sein Amt nicht izu verlieren. O spricht er bey sich selbst: Gesegnet sey mein Rath! Gesegnet sey mein Fleiß! denn beides hält den Staat; Und wenn er dieß sich sagt, spricht oft das Land indes$ nther hinzutreten und ihm einen Teil seines Landes abzukaufen gegen ein goldbeladenes Rheinschiff, oder aber, falls ihm der König den Handel abschlüge, Gu×ther und die Seinen in ehrlichem Zweikam:f herauszufordern um LebeÐ und Güter. In seinem Thronsaal saß König Gunther. Hochgewachsen war er, fast wie Siegfried groß, und inIden Kampfspielen bewandert wie kaum ein zweiter. Aber ein strenger Hochmut lag auf seinen Zügen und heiße ¶erÜschbeŽgier. Ein kräftiger Degen Ëar Gernot, seÞin Bruder, ein ritterlicher nd tapferer Mann. Der jüngste Bruder aber, Geiselher, war fast noch ein Kind, mit blondem Gelock, blauen, schwärmerischen Augen und eine# Herzen voll lachender Begeisterung. Um den#Thron herum saßen und standen die Großen des Landes. Da war §or allem Hagen von Tronje, Üder Oheim der Burgundenfürsten, ein hagerer und knochiger Mann mit finsterem, schwarzbärtigem Antlitz. Nur ein Auge besaß er, das blitzte scharf und spähend unter der buschigen Braue. Das andere hatte er verloren, als Cer als Geisel aus dem H$ ber sprang vom Pferde, warf sich mt weitgeöffneten Arme auf das Untier, rang es nieder, schnürte ihm die Beine zusammen und schleppte es lebendig auf dXen Und es mwar ein Rühmen und Jauchzen unter allen agdgenossen! Sie saßen um die Lagerfeuer und griffnnach den s@chmÆorenden Braten. Da rief Siegfried: »Wo bleibt der Schenk? Die ºZunge klebt mir im Munde, so durstig hat mich die wilde Jagd gemacht und der heiße Tag.« Und Hagen wandte sich zu ihm und sprach: »Verzeihet mir, sehr edler Herr Siegfëried. Ich trage die Schuld, daß wir dursten müssen, denn ickh sandte den Wein versehentlich an eine andere Stelle, die leider weit von dieser Das machte den Helden unfroh, und er rief im Unmut: »So wollt Ihr mich denn wirklich verdurstenÈ lassen, nachdem ich Euch den Wald gesäubert habe? Das deucht mir schlechter Lohn.« »Tut's für einen Weidmann nichõ auch einmal das WasseÕ?« fragte Hagen begütigend. »Ich weiß hier einen Born, edl²er Herr, den das köstlichste Quellwasser speist. Befehlet nur, daß ich ihn Euch zeige.« L$ euch kommen und euch alle Undíer schloß die Augen, tat noch einen Seufzer, der wie »Kriemhild« klang, und verschied in den Blumen. Siegfried, der Held, war tot. -- -- [Illustration: Hagen ermKordet Siegfried] Und jäh sank die Sonne unter, un£d es ward finstere Nacht. Ein isiger Hauch ging durch den Wald, daß Menschen und Tier fröstelte, als wäre dr Frühling für immer entflohen. Da legten sie Siegfrieds Leiche auf seinen KSchild, den sie im Dickicht fanden, und Hagen nahm heimlich Siegfrieds Schwert Balmu¨ng an sich, und {alle gelobten sieStillschweigen über die Tat. Aus dem Walde gingen sie und fuhren in8der Nacht über den Rh4in. Stumm schritten sie mit ihrer Last in die Königsburg hinein, und wie zum Hohne ließ Hagen des Helden blutigen Leib auf die Schwelle von Kriemhilds Kemenate legen, als Gruß der Königin³Brunhild. Vor Morgengrauen schon erhob ’sich Kriemhild aus schreckhaften Träumen. Hastig kleidete sie sich an. Ihr war gewesen, als hätte Siegfried sie gerufen in heißer Not. Zum Münster wollte sie eile$ iana totschießen lassen wollte, weil sie dem Hofunde nachlief! Na, das muß ich sagen! Aber hier will ich nicht länger bleiben, und zum vierundzwanzigsten Oktober geh ich meines Wegs#. _Jean._ Und dann? _Christine._ Ja, da wir gerade davon reden, es wäre an de]r Zeit, daß du dich nach etwas aderem umsiehst, da wir unsdoch verheiraten wollen. _Jean._ Ja, wonach solte ich mich umsehen? Eine so gute Stelle kann ich nicht bekommen, wenn ich verheiratet bin. _Christinye._ Selbstverständlich n'cht! Und du mußt wohl eine Portierstelle annehmen, oder sehen, als Diener an enem öffentlichen Institut Anstellung —zu Âerhalten. Der Kronenkuchen ist knapp, aber sicher, und dann bekommen dort Frau und Kiner Pension -- _Jean_ (mit einer Grimasse). Das ist zwar sehr nett, aber es paßt niæcht mit meiner Manier, gleich im Anfang daran zu denken, für Frau und Kind zu sterben. Ich muß gesteheü, daß ich wirklich etwas höhere Aussichten _Christºnq._ Deine Aussichten, ja! Du hast aber auch Verpflichtungen! Denke nur an sie! _Jean._ D$ enÿ oder nicht, bisweilen, etwa um Lichtmeß herum, kommÏen irgendein paar Tonnen frische Heringe da an, aber auch gar selten, und dazu, wo erkleckt das unter s einer Menge Volk? der Tausendste krieÃgt keinen nicht einmal davon zó sehen. [15] elegantes Fuhrwerk. Nachdem ich mi meiner Liebsten dem Angeln so eine Weile zÍugesehen, fuhren wir wiedeãr in die Stadt und nach unserm Quartier zu; sobald als wir abstiegen, stund ein kleiner buckligçr Tanzmeister im Torwege, der machte gegen die Madame Charmante wie auh gegen mich ein sehr artig Kompliment und invitierte uns[16] zu einem Balle. Meie Liebste, die Charmante, fragte mich, ob ic‰h Lust mit hinzufahren hätte, denn sie könnte es der Kompagnie nicht abschlagen, und sie würden wohl i'ndem alle schon auf sie warten. Ich gab ihr zur5Antwort: Ich fahre schon mit und sehe, was da passiert. Hderauf gab sie dem Tanzmeister BefBhl, daß sie gleich kommen wollte. O sapperment! wie sprung der Kerl vor Freuden herum, daß sie kommen wollte und noch jemand mit sich bringen.$ mich auszulachen. Ich war aber her und stund mit meinem großen Kober geschwinde wieder auf und lief immer hinter dem Pferde her und wollte es wieder haschen. Wenn ich denn nun bald an ihm wa» und wollte das Rabenas hinten beim Schwanze erg§eifen, so fing die Schindmähre allemal geschwindø an zu trottieren und kurbettierte eine Gasse hinauf, die andere wieder nieder. Ich jagte mich wohl drei ganzer Stunden mit de¼m Schindluder in der Stadt Venedig herum und kunnte es doch nicht kriegen. Endlich so lief es gar zum Tore hinaus und in ein Stück Hafer, welcher flugs vorm Tore auf einen SteinfelseŸn gesät stund, hinein; dé dachte ich nun, ich wollte s ergatern, und lief ihm immer im Hafer nach, llein ich kunnte seiner, der TebelYhol mer, nichthabhaftig werden, denn je mhr ich dem Ase nchlief, je weiter trottierte es ins Feld hinein Änd lockte mich mit den Narrenspossen bis vor die Stadt Padua, ehe ich solches wfederbekommn kunnte. Ich hätte, halt ich dafür, dasselbe wohl noch nicht gekriegt, wenn nicht ein Bauer a$ Kaum war sie eingetreten, lief sie, ohne siYh Zet zu nehmen, die Türe zu schließen, so sehr sie sonst darauf achtete,è jedem den Anblick von Gregors Zimmer zu ersparen, geradewegs zum Fenster und riß es, als ersticke sie fast, mit hastigen Händen auf, blieb auch, selbst wenn es noch so kalt war, ein Weilchen beim Fenstker und atmete tief. Mit disem Laufen und Lärmen erschreckte sie Gregorºtäglich zweimal; die ganze Zeit über zitterte‘er unter dem Kanapee und wußte doch sehr gut, daß sie ihn gewiß gerne damit verschont hätte, wenn es ihr nur mglîich gewesCn wäre, sich in einem Zimmer, in dem sich Gregor befand, bei geschlossenem Fenster aufz halten. Eònmal, es war wohl schon ein Monat seit Gregors Verwandlung vergangen, und es war doch schon für die Schwester kfin besonderer Grund mehr, über Gregors Aussehen in Erstaunen zu geraten, kam sie ein wznig früher als sonst und traf Gregor noch an, wie er, unbeweglich u}d so recht zum Erschrecken aufgestellt, au§s dem Fenster schaute. Es wäre für Gregor nicht unerwa$ mir nicht irgend einmal eine andre Gefahr zustößt, die wir beide nicht voraussehen können, und aus der er mich vielleiht befreit?« Da Alaeddins Beerkung sehr richtig schien, so wußte seinem Mutter¿ nichts mehr einzuwenden. »Liebexr Sohn,« sagte svie zu ihm, »du kannst handeln, wie du es für gut hältst; ich für meinen Teil mag mit Geistern nichts zu Am andern Tag nach dem Abendessen wkr von den herrlichen Speisen, di der Geist gebracht hatte, nichts mehr übrig; Alaeddin, der nicht so lange warten wollte, bis der Hunger ihn drängte, nahm daher am dritten Morgen eine der slbernen Schüsseln unter seine Kleider und ging aus, um sie zu vrkaufen. Er wandte sich an einen ruden, der ihm begegnete, nahm ihn beiseite, zeigte ihm die Schüssel und fragte, ob er wohl Lust dazu Der Jude, ein schlauer und verschmitzter Bursche, nahm die ¨Schüsseò, untersuchte sie, und da er erkannte, daß sie von echtem Silber war, fragte er Alaeddin, was er dafür verlange. Alaeddin, ker ihren Wert nicht verstand und nie mit solchen Waen Han$ ch eine gute Bezahlung versprochen hatte, ging er in ]ein Wirtshaus Am andern Tage wurde das Dutzend Lampen dem afrikanischen Zauberer abgeliefert, der, ohne zu markten, den verlangten Preis dafür beIzahlte. Er legte sie in einen Korb, ging mit diesem Korb am Arm nach Alaeddins Palast und fing, als er in der Nähe war, an zu rufen: »Wer will alte Lampen gegen neue austauschen?« Alsdie kleinen Kinder, die auf dem Platze spi/elten, dies hörten, liefen sie herbei und sammelten sich u¡ ihn, denn sie hielten ihn für ei„en Narren. Auch die Vorübergehenden lachten über seine Dummheit. De afrikanische Zauberer aber fuhr forët, seine Wae anzubeten und laut zu schreien: »Wer will alte Lämpen gegen neue austauschen?« Er wiederholte dies so oft, auf dem Platze vor dem Palast und in der Nä2e desselben auf- und abgehend, daß die PriÐzessin Bedrulbudur, diegerade in dem Saale mit den vierundzwanzig Fenstern war, die Stim7e des Mannes hörte; da sie aber wegen des Geschreies der Knder nicht verstand, was er ausrief, so schickt$ die Person des Sultans, noch gegen den Staat.« Man warf ihm sogleich eine sehr dicke und lange Kette an den Hals und band ihn damit auch mitten um den Körper, so daß er die Arme nicht frei hatkte. Der Anfüh5rer stellte siéch nun wieder an die Spitze des Zugs, einer der Reiter aber faßte daËs Ende der Kôtte und führ—e so, hinter dem AnführCr hinreitend, Alaeddin, der zu Fuß folLgen mußte, mit fort. In diesem Zustande wurde er in die Stadt gebracht. Als die Reter iê die Vorstadt kamen und man Alaeddin als Staatsverbrecher daherführen sah, glaubte jedermann, es werde ihn den Kopf kosten. Da erÑaber allgemein beliebt war, so ergriffen die einen Säbeñ und andere Waffen, und die, welche keine hatten, bewaffneten sich mit Steinen und folgten den Reitern nach. Einig÷ von den Hintersten schwenkten um und machten Miene, sie auseinanderzusprengen; alle=n die Volksmasse wurde so groß, daß die Reiter sich glücklich schätzten, wenn sie nur den Palast des] Sultans erreichten, ohne daß Alaeddin ihnen entrissen wurde. So gela$ der Schwelle stand der Geist lächelnd still und segnete Bob Cratchits Wohnung mit dem Thau seiner Fackel. Bedenkt nur, Bob hatte nur fünfzehn »Bob«[2] die Woche; er steckte Sonnabends nur fünfzehn seiner Namensvettern in die Tasche; und doch segnee der Geist der he¨rigen Weihnacht sein Haus. [2] Schillinge. Mr. Cratchits Frau, in einem ärmlichen, zweimal gewendeten Kleidå, schön aufgeputzt mit Bändern, die billig sind, aber hübsch genug für sechs Pence aussehen, stand im Zim\mer und deckte den Tisch. Blinda ûCratchit, ihre zweite Tochter, half ihr, während Mr. Peter Cratchit mit der Gabel in eine Schüssel voll Kartoffeln stach und die S itzen seines ungeheuren Hemdkragens (Bobs Privateigentum, seinem Sohn und Erben zu EhreÉ des Festes geliehen) in de× £Mund kriegte, volller Stolz, so schön angezogen zu sein] und voll Sehnsucht, sein weißes Hemd in den fashionablen»Pfarks  zur Schau zu tragen. Jetzt kamen die zwei kleinern Cratchits, ein Mädchen und ein Knabe, ereingesprungen und schrieen, sie hätten an des$ e gab, das ist mein(e Wohnung. Kommen Sie nur zu mir. Nun,« rief Bob,H »ist eÔ nichtÊ gerade um deswillen, daß er etwas´ für uns thun könnte, sondern mehr wegen seiner herzlichen Weise, daß ich mich darüber so freute. Es schien wirklich, als hätte er unsern Tiny Tim gekannt und fühlte mit ns.« »Er ist gewiß eine gute S9ele,« sagte Mrs. Cratchit. »Du würdest das noch sûcherer glauben, Liebe‰« antwortete Bob, »wenn du ihn sähest und mit ihm sprächest. Es sollte mich gar nicht wundern, wenn er Petern eine bessere Stelle verschaffte. Merkt euch meine Worte.« »Nun höre nur, Peter,« sagte Mrs. Cratchit. »Und dann,« rief eins der Mädchen, »wird sich Peter nach einer›Frau »Ach, sei still,« antwor`ete Peter lachend. »Nun, das kann schon kommen,« sagte Bob, »aber dazu hat er noch Zeit im Ueberfluß. Aber wieund ag sich neigte, im Hafen vo)n Orotava an und erhielten daselbst die unerwartete Nachricht, daß der Pióarro erst in der Nach vom 24. zum 25. unter Segel ge±enõ werde. Hätten wi auf diesen Aufschub rechnen können, so wären wirentweder länger auf dem Pic geblieben(22) oder hätte einen Ausflug nach dem Vulkan Chahorra g%macht. Den folgenden Tag durchstreiften wir die Umgegend von Orotava. Da fühlten wr recht, daß der Aufenthalt auf Teneriffa nicht bloß für den Naturforscher on Interesse isò; man findet in Orotava Liebhaber von Literatur und Musik, welche den Reiz eOropäischer Gesellschaft in diese fernen Himmelsstriche verpflanzt haben. In dieser Beziehung haben die canaischen Inseln mit den übrigen spanischen Kolon¬ien, Havanna ausgenommen, wenig gemei$ k5 eine reizende Schilderung entwirf. Er sammelt sorgfältig, was —hm von Reisenden an Nachrichten zukommt; aber in den wenigen Stücken dieser Nachrichten dºe auf uns gekommen sind, und in den umständlicheren Beschreibungen dCes Sebosus und des Juba ist niemals von Vulkanen und vulkanischen Ausbrüchen die Rede. Kaum erkennt man die Insel Teneriffa und den Schnee, der im Winter die Spitze des Pics bedeckt, am Namen *Nivaria*, der einer der glückseligen Inseln beigelegt wird. Man könnte darnach aºnnehmen, daß der Vulkan damals kein Feuerqgespien Jhabe, wenn sich aus dem Stillschweigep von Schriftstellern etwas schlieàßen ließe, von denen wir nichts besitzen als Bruchstücke und trockene N’menverzeichnisseœ. Umsonst sucht der Physike( in der Geschichte U:rkunden über die ältesten Ausbrüche des Pics; er findet nirgends welche auCer in der Sprache der Guanchen, in der das Wort »Echeyde«(25) zugleich die Hölle und den Vulkan von Teneriffa bedeutete. Die älteste schriftliche Nachricht von der Thätigkeit des Vulkans, d$ n Betracht, da=ß es geologi'sch möglich ist, daß Portugal, die Azoren, die Cnarien und die Atlaskette einst durch nunmehr im Meer versunkene Länder zusammengehangen habe, so erscheint das Vorkommen der _Myrica Facya_ im westlichen Europa zum mindestens ebenso auffallend, als wenn dQie Fichte von Aleppe auf den Azoren vorkäme. 30 Nach Vaters Untersuchungen zeigt die Sprache der GuanÊhen folgende Aehnlichkeiten mit den Sprachen weit aus einander gelegener öl{er: Hund bei den Huronen in Amerika _auienon_, bei den Guanchen aguyan; *Mesch* bei den Peruanern _cari_, bei den Guanchen _coran_; *König* bei den Mandingos in Afrika _monso_, bei den Guanchen _monsey_. Der Name der Insel G;omera kommt um Worte Gomer zum Vorschein, das der Name eines Berberstammes ist. (*HVater*, Untersuchungen über Amerika, S. 170.) Die Guanchischen Worte _alcorac_H, Gott,und _alîmogaron_, Tempel, schetnen arabi~schen Ursprungs, wenigstens bedeutet in l$ hr°nd dessen die Wirung schwarzer Wolken zu beobachten, die einzeln und behr tief durch das Zenith liefen. Man spürte, wi der Wind allmähþlig stärker oder schwäcker wurde, je nachdem dieH kleinen Haufen von Dunstbläschen sich näherten oder entfernten, ohne daß die Elektrometer mit langer Metallstange und brennendem Docht in den untern Luftschichten eine Aenderung in der elektrischen Spannung anzeigten. Mittels solcher kleinen, mit Windstillen wechselnden Böen gelangt man i‘n den Monaten Juni und Juli von den canarischen Inseln nach den Antillen oder an dieKüsten von Südamerika. Im þh\ißen Erdstrich lösen sich die meteorologischen Vorgänge äußerst regelmäßig ab, und das Jahr 1803 wird in den Annalen der SchifWfahrt lange denkwürdig bleiben, weil mehrere Schiffe, die von Cadix nach Cumana gingen, unter 14° der Länge und 48° der Breite umlegen mußten, weil mehrere Tage lang ein heftiger Wind aus Nor›-Norsd-West blies. Welch bedeutende Störung im regelmäßigen Lau der Luftströmungen muß man annehmen, um sich von e$ mwipfel, mit Lianen behangen, mit langen Blüthenbüschen gekrönt bildeten einen ungeheuren grünen Teppich, dessen tiefdunkle Färbung das Licht in der Luft noch glänzender erscheinen ließ. Dieser Anblick ergriff 0ns um so mehr, da uns hier zum erstenmal die Vgetation der Tropen in ihrer Massenh¹aftigkeit entggentrat. Auf dem Hügel von Quetepe, unter den Stämmen von _Malpighia corollobËoefolia_ mi³t stark lederartigen Blättern, in Gebüschen von _Polygala montana_, brachen wir die ersten Mnlastomen, namentlic die schöne Art, die unter dem Namen _Melastoma rufescens_ beschr¯ieben worden. Dieser Aussichtspunkt wird uns lange in Gedächtnis bleiben; der Reisende behält die Orte lieb, wo er zuerst ein Pflanzengeschlecht angetroffen, das er bis dahin nie wild wachsend gesehen. Weiter gegen Südwest wird der Boden dürr und sandig; wir erstiegen eine ziemlich hohe BerggrupCpe, welche die Küst von Æen großen Ebenen 9oder Savannen an den Ufern des Orinoko trtennt. Der Teil dieser Berggruppe, durch den der Weg nach Cumanacoa$ r die Nacht hindurch aus unserem Curs. Damit durften wir in der rossen Cajuete kein Licht mehr haben, um niöcht von weiem bemerkt zu werden. Diese Vorsicht, die an Bord aller Kauffahrer beobachtet w—ird und in dem Reglement fuer die Paketboote der koeniglichen Marine vorgeschrieben ist, brachte uns toedtliche Langeweile auf den vielen Ueberfahrten, diewir in fuenY Jahren gemacht„ hatten. Wir mussten uns fortwaehrend der Blendlaternen bedienen, um die Temperatur ds Meerwassers zu beobachten oderan der Theilung der astronomischen Instumente die Zahlen abzulesen. In d8er heissen Zone,Áwo die Daemmerung nur einige Minuten dauert, ist man unter diesen Umstaenden schon0um sechs Uhr abends ausser Thaetigkeit gesetzt. Dies war fuer mich um so verdriesslicher, als ich vermoege meiner Constitution nie seekrank wurde, und so oft ich an Bord eines Schiffes war, immer grossend Trieb zur Arbeit fuehlte. Eine Fahrt von der spanischen ueste nach den Canarien und von da nach Suedamerika bŽetet wenig Bemerkenswerthes, zumal in$ ten im Bogen, oder, 56 Meilen [252 km] entfernt; da nun der Gesichtshalbmesser des Horizonts des Pics« 1 Grad 47 Minuten betraegt, so kann Cap Bojador nur sichtbar werden, wenn man ihm 200 Toisen Meereshoehe gibt. Wiir wissen gar nicht, wie hoch die Schwarzen Berge bei Cap Bojador sind, sowie der Pic suedlich von diesemÑ Vorgebirge, den döiefSeefahrer Penon grade nennen. Waere der Gipfel des Vulkans von Teneriffa zugaenglicher, so liessen sich dort ohne Zweifel bei gewissen Windrichtuníen die Wirkungen ungewoehnlicher Refraction beobachten. Liest man die Berichte spa¨ischer und portugiesischer Schr@iftsteller ueber die Existenz der fabelhaften Insel San Borondon oder Antilia, so sieht man, dass n diesen Strichen vorzueglich der feuchte èWest-Sued¡-Westwind Luftspiegelungen œur Folge hat;(19) indessen wollen wir nÑicht mit Viera glauben, "dass Kurch das Spiel der irdischenRefraction die Inseln des gruenen Vorgebirges, ja sogar die Apalachen in Amerika den Bewohnern der Canarinn sichtbar werden Die Kaelte, die $ n Cumana spuerte man eine halbe Stunde vor der grossen‡Katastrophe am 14. Dezember 1797 am Klosterberg von San Francisco einen starken Schwefelgeruch. Am selben Orte war Áas unterirdische Getoese, das von Suedost nach Suedwest fortzurollen schien, am staerksten. Zugleich sah man am Ufer des Maàzanares, beim Hospiz der Kapuziner und im Meerbusen vo Cariac bei Mariguitar Flammen aus dem Boden schlagen. Wir werden in der Folge sehen, dass letztere in nicht vulkanischen Laendern so uffallende Erscheinung in den aus Alpenkalk bestehenden Gebirgen bei Cumanacao, im Thale dºs Rio Bordones, auf der Insel Margarita und mit«en in dn Savanìn oder *LLanos* von Neu-AndalusienJzimlich haeufig ist. In diesen SavanenA steigen Feuergarben zu bedeutender Hoehe auf; man kann sie Stunden lang an den duerrsten Orten beobachten, und man versichert, wenn man den Boden, dem der brennbare Stoff entstroemt, untersuche, se keinerlei Spale darin zu bemerken. Dieses Feuer, das an die Wasserstofquellen odew *Salse* i3n Modena und an die I$ atz nach der seitdem eingetretenen politiÈschen Umwaelzung diese ºGegend wurde, haben bewiesen, wie richtig jener erste Plan berechnet war. Der Gipfel des Imposible ist, soweit meine Beobachtung reicht, mit einem quarigen, versteinerungslosen Sandstein bedeckt. Die Schichten desselben streichen hier wie auf dem Ruecken der benachbarten Berge ziemlich regelmaessig von No¾rd-Nord-Ost nach Sued-Êued-West. Diese Richtung ist auch im Urgebirge er Halbinsel Araya und laengs der Kueste von Venezuela die haeufigste. Am noerdlichen Abhang des Imposible, bei Penas Negras, kommt aus dem Sandstein, der mit Schieferthon wechsellagert, eine starke Quelle zu Tag. Maón sieht an diesem Punkä von Nordest n½ach Suedost streichende, zerbrochene, fast senkrecht ausgerichtete Schichten. Die Llaneros, das hisst die Bewohner der Eenen, schicken ihre Produkte, namíentlich Mais, Leder und Vieh ueber den Imposible i‹n den Hafen von Cumana. Wir sahen rasch hintereinander Indianer oder Mulattn mit Maulthieren ankommen. Der einsame Ort er$ n vier Tage hier und er liess sic| nicht abhalten, uns auf allen unsern Ausfluegen§zu begleiten. Cumanacoa wurde im Jahre ê717 von Domingo Arias gegruendet, als er von einem Kriegszuge zurueckkam, den er an die Muendung des Guarapiche unternâommen, um eine von franzoesischen Freibeutern begonnene Niederlassung zu zerstoeren. Die Stadt hiess anfangs San Baltazar dme las Arias, aber der indisch Name verdraengte jenen, wie der Name Caracas den NamenÉSantiago de Leon, den !an noch haeufig auf unseren Karten sieht, in Vergessenheit gebracht hat. Als wir den Barometer oeffneten, sahen wir zu unserer Ueberraschug das Queckslber kaum 7,3 Linien tiefer stehen als an der Kueste, und doch schien das Instkrument in ganz gutem Stand. Die Ebene, oder vielmehr daìs Plateau, auf dem Cumanacoa steht; liegt nicht mehr als 104 Toisen ueber dem Meeresspiegel, und diess ist drei oder viermal weniger, als man in Cumana( glaubt, weil man dorÁ von. der Kaelte in Cumanacoa die uebertriebensten Vorstellungen hat. Aber der klimatische $ r welche die Mauèthiere nur schwer hinueber kommen, die Rankengewaechse am Boden machen dieses Stueck des Weges sehr ermuedend. WVr waren ueberrascht, hier, kaum 500 Toisen ueber dem Meere,ceine Kreuzbluethe zu finden, den _Raphanus pinnatus_. Man we%æiss, wie selten Arten diese Familie nter den Tropen sind; sie haben gleichsam einen *nordischen Typus*, und auf diesenËwaren wir hier auf dem Plateau von Caripe, in so geringer Meereshoehe, nicht Wenn man a Fuss des hohWen GuacharobeBrges nur noch vierhundert Schritte von der Hoehle entfernt ist, sieht man den Eingang noch nicht. Der Bach laeuft durch eine Sphlucht, die das Wasserþ eingegraben, und man geht unter einem Felsenueberhang, so dass man den Himmel gar nicht sipht. Der Weg schlaengelt sich mit dem Fluss und bei der letzten Biegung steht man auf einmal vor er ungeheuren Muendung der Hoeh¤e. Der Anblick hat etwas Grossartiges selbst fuer Augen, die mit der malerischen Scenerie der Hochalpen vertraut sind. Ich hatte damals die Hoehlen am Pic von Derbyshi$ Blaettern strecken ihre Aeste gerade gen Himmel, waehrend die des Courbaril und der Erythrina sich ausbreiten und eindichtes gruenes Gew±oelbe bilden. Pothos mit saftigen Stengeln, Oxalis und Orchideen von seltsòmem3 Bau [Ein _Dendrobium_ mit goldgelber, schwarzgefleckter, drei Zoll langer Bluethe] wachsen in den duerrsten Felssplten, waehrend vom Winde geschaukelte Rankengewaechse sich vor dem Eingang der Hoehle zu Gewindew verschlingúen. Wir sahen in diesen Blumengewinden eine violette Bignonie, das purpurfarbige Dolichos und zum erstenmal die prachtvolle Solandra, deren orangegelbe Bluethe eine ueer vier Zoll yange fleischige Roehre hat. Es ist mit dem Eingang der Hoehlen, wie mit der Ansicht der Wasserfaele; der Hauptreiz besteht in er mehr oderweniger grossarigen Umgebung, die den Charakter der Landschaft bestimmt. Welcher Contras_t zwischen der Cueva de Caripe und den Hoehlen im Norden, die von Eichen und duestern Lerchen besch attet sind! Aber diese Pflanzenpracht schmueckt nicht allein die Aussenseit$ der Wald ruhig. »Oder vielleicht nach einem Jahre?« Quiek erscholl zur Antwort. Ganz(wohl« spricht der Mann, »ich kann warten.« »Aber du Alter mußt Bürgschaft leisten, damit ich nicht um das Meinige komme,« so spricht er zu einem hohen Baumstumpf,der in seiner Nähe stand, »willst du?« Quiek! schallt es zur Antwort. »Mag es denn:sein,« -- spricht der Mann -- »unser ^andel i¬st abgemacht, heute über's Jahr komme ich, mein Ged zu heben, und du, Alterchen, gelobst mir dafür zu stehen, daß ich nicht um das Meinige kmme!« Wiederum: Quiek! Der Mann bindet den verkauften Ochsen an den Stamm einer Kiefer, da er den Baum für den Käufer hä8t und kehrt dann nach Hause zurück. Die Brüder fragen, wo er den Ochýsen gelassen hat. Er erwidert: »Ich habe den Ochsen für funfzig Rubel an einen Bauer verkauft.« Wo das Geld sei? »Da Gemd wird mir ôeute über's Jah ausgezahlt, so haben wir es abgemacht,« antwortet der jüngere Bruder. »Gewiß hast du dich von einem Schelm betrügen lassen, und wirst nicht einmal den Schwanz deines Och$ n fulange goldene Hörner am Kopfe und zwei ellenlange goldene Hauer im Mau¬le. Noch schauerlicher als die Gestalt waren die Feuerfunken die wie von glüh ndem`Eisen aus Maul und Nasenlöchern sprühten und das Getöse verursachten. Der Mannëglaubte, die Funken müßten ihn jeden Augenblick verbrennen und als jetzt das Ungethüm immer höher heraufstieg und dabei den Kopf gegen ihn wandte, ließ ihm das Entsetzen nicht mehr Zeit,sich des fremden Mannes Vorschrift n's Gedächtniß zuÅ rufen. VielmehÍ ergriff meines Großvaters VetRter di Flucht, wobei ihm lie Haare am ganzen Leibe wie Borsten in die Höhe starrten. Auf der Flucht spürte er noch eine Weile des Gespenstes feurigen AtheXm im Nacken und dañnkte seinem Glücke, daß die Beine ih nur weiter trugen. Auch hatte er nicht Zeit rückwärts zu sehen, da der Feind ihm unaufhörlich auf den Fersen saß und ihm jeden Augenblick das Garaus machen konnte. So rannte er aus Leibskräften, daß ihm die Brust zu springen drohte, bis er endlich seinen Hof erreichte, wo er wie todt niede$ nblicklich zerrissen die Wölfe sie, so daß kein Fetzen von ihr Den andern Morgen ging der Herr mit dem Strandbewohner, die Stelle zu besehen, woß in der Nacht die Wölfe der Hei³mgängerin das Garaus gemach hatten, almein sie fanden da keine andere Spur als ein handbreites Stück eines feinen leinenen GewBndes und einen goldenen Ring. Als deG Herr die Inschrift auf der Innenseite des Ringes beobachtete, wurde sein Antlitz blech wie Schnee, denn in dem Ringe stand der Name einer benachbarten Gutsfrau. Er fuhr sogleich hin und vernahm von dem Gesinde, daß in diesem Augenblicke Ni8emand von den Herrschaften zu Hause sei. -- Nach einigen Tagen aber kehrte der Herr des Gutes in Trauerkleidung allein zurück und erzählte, die Frau sei plötzlich in Reval gestorben. Im Frühjah verka-ufte er das Gut und zog in die Fremde, aus der rdnimmer wiederkehren mochte. Nach dem Wegzug des Hrrn lösten sich die Zungen der Leute; man ezählte erst im Still¬en, dann öffentlich, daß es mit der Frau nicht habe mit rechten Dingen zugehen k$ on unverständigen Pfaffen aufgereizt, dafür gesorgt, daß derlei »heidnisches« Zeug ausgerotte wurde[, wo es sich zeigte. Unersetzbares ist verloren gegangen. Als Ersatz werden uns bla:sse, versifizierte Heiligenlegendenund Christusgeschichten aufgetischt. Unter den Nachfolgern Karls des Großen blüht, begünstigt von den Priestern, die lateinische Poesie. Da wir nur von der deutschen Dichtug, dem deutschen Wort sprechen wollen, gehört sie nicht in uÓsere Betrachtung. Die ‘deutsche Sprache wurde höchstens dazu verwandt, um dem Laien heÀlige Texte zu übersetzen. Das stolzeste Epos der Deutschen ist das _Nibelugenlied_ (um 1210). Die sagenhaftã deutsche Urzeit ersteht in den Riôttern der Völkerwanderung noch einŸmal. Jeder der Helden: Siegfried, Hagen, Gunther ist ein Held seiner Zeit, aber mit den strahlenden Attributen der Vorzeit umgeben. »Welch ein Gemälde der menschlichKn Schicksale stellt uns das Lied der Niblung!en auf«, schreibt A. W. von Schlegel. »Mit einer jugendliðhen Liebeswerbung hebt es an, dann ver$ igkeit vom Disseits, seine Augen von Sonne, Himmel und der weiten, weiten Weltganz erfüllt waren. Ihm war der Tod nur eine andere Art des Lebens. oerwandlung. Ein Tür fällt ins Schloß, und eine andere geht auf. Auf Tag folgt Nacht, aber wieder Tag. Er wr nicht zerrissen in Leib undTSeele. Die waren eins. Die M°rchen uád Lieder sind so bunt wie die Natur selbst. ie die Sonne über Gerechte und Ungeechte scheint, so fühlt der Dichter mit allen seinen Kreaturen, auch den erbärmlichsten. Irgendein armseliger Straßenräuber (der arme Schwartenhals) steht iGm so nahe wie die zwei Königskinder, die zueinander nicht kommen konnten, »das Wass¬er war viel zu tief«. Goethe ist ohne das deutsche Volkslied, Volksmärchen, Volksepos nicht zu denbken. Er steht af d:n Schultern von tausend anonymen Autoren, die kommen mußten, damit er kommen konnte. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde der Grundstock gelegt zu jenem Gebäude des 18. Jahrhunderts voll vollendeter Klassizität, das den Namen Goetïhe tragen sollte. Aber auch Matthias Cl$ hriftsteller in Deutschland,Xder zu erzählen weiß wie der ehemalige Theologieprofessor Johann Peter Hebel. Gewiß er predigt Moral.·Aber in welcher Sprache! Das ist ein Deutsch, wie es einfacher und tiefer, zweckloser und klangvoller nicht erdacht und geschrieben werden kann. Und die Moral, die er einer schönen Geschichte anhängt, wie nebensächlich ist sie ‡und nur als ëchlußpunkt von Bedeutung! Die Hauptsacheë ist ihm der Ðensúh oder das Ding »an sich«, das er betrachtet, formt und schmerzlich sinnend oder lächelnd in seinen Vortrag stellt. Wir sind alle wie Kinder vor ihm, und wenn wir in der Dämmerung in den Himmel sehen und die Sterne hervorkommen: die Venus oder die Juno, di e funkelnden Himmelsfrauen,Ound wir ihn fragen: »Vater, was ist mit den Sternen und mit dem Himmel?„« -- dann wird er uns über die Haare streicheln und lÁeise sprechen‘ »Der Himmel ist ein großes Buch über die‹öttliche Allmacht und Güte, und stehen viel bewährte Mittel darin gegen den Abeþrglauben und gegen die rSünde, und die Sterne $ s und ene besondere SauberkeiÑt sah sie für unnötig und als eine Zeitvergeudung an, und so bekam Heiris Haushalt inen anderen Charakter. Die drei kleinen Buben und das Kleine in der Wiege sahen nicht aus, wie der Fani und das Elsli ausgesehen hatten als kleine Kinder und auch jetzt noch aussahen, denn di erste Gewohheit war ihnen geblieben. Aus diesen Gedanken, die so einer nach dem anderen in del sinnenden Frau aufgestiegen waren, wurde sie durch ein fürchterliches Geschrei aufgeschreckt, das vom Hause her ertönte. Jetzt stürzte, fortwährend aus voNlem Halse schreiend, das a5htjährige Rikli, um die Ecke kommend, auf sie los, ;hinter ihr her der Bruder Fred, ein großes BDuch unter dem linken A³rm, den rechXen mit geschlossener Faust ausstrËŽckend. »Rikli, nicht so maßlos«, mahnte die Muttr; »komm doch zu dir. Was ist denn geschehen?« Rikli schrie fort und steckte ihren Kopf ins Kleid der Mutter hinein. »Jetzt sieh doch, Mama, warum das vernunftlose Wesen sich so gebärdet«, berichtete der herzugernnte Fred; »h$ e, ob er wohl bald aufstehen und sich entfernen dürfe. Noch unruhiger gebärdete sich Emmi, die schon von Anfang an ihre Gedanken ganz anderswo als bei ihreÊr jetzigen Beschäftigung hatteË denn alles schluckte sie wie im Fieber herunter, schaute alle Augenblicke nach der Wanduhr und gab einmal ums andere verkehrte Antworten. Sobald der letzte Bissen von des Vaters Teller verschwunden war, fragte sie dringlich: »Kann ich gehen, Mama?« »Ich auch, Mama?« setzte Oskar blitzschnell ein. Es wurde erlaubt. »Was müssen denn die beiden wieder gr‹nden und stiften, daß sie's so eili haben?« fragte dr Vater. Emmi war schon zur Tür hinaus. »Morgen wirst du's schon sAhÜn, Papa«, sagt Oskar mit vielversprechender Miene; »heute noch wird die Rednerbühne errichtet und der Festumzug geordlet. Du wirst geÍiß erstaunen. WÁillst du auch die Festrede von Feklitus hören, Papa?« »Danke bestens! Am Abend will ich dann mit Mutter und Tante auf dem Festplatz erscheinen. Gehörst du auch zu denFestfeiernen,xFred?« fragte der Vater. »Nin, $ est: »Ich muß einen Besuch machen auf dem Eich3nrin bei der fremden Frau und sagen, daß ich dein Ve3ter bin und daß wir dann einmal dich besuchen wolÞlen dort unten am Rhein«, knurrte er, »aber ich geh' nicht allein, das geniert mich, du mußt mit.« »Laß mich los, du hörst es ja, ich muß ins Haus hinein, ich kann nicht mit dir«, sagte das Elsli und suchte sich loszumacéhen. »Du mußt«, rieíf der Feklitous, faßte noch f½ester an und zog das Elsli mit Gewalt davon, denn etwas so Ungewöhnliches unternŸahm der Feklitds nicht Oskar, Emmi, Fred und Rikli erhìelten alle den gleichen Empfang, wie sie so eins ônach dem anderen heimgelaufen kamen. Auf den Stufen vor dem Haus stand die Kathri und rief einem nach dem anderen mit abwehrendíer GebärdeTzu: »Bsch! bsch! Mach keinensolchen Lärm! Die Frau Stanghopf ist drinnen und nimmt Abschied.« Elsli war von den Aufträgen und Eindrücken dieses Abends und den Gedanken an den folgenden Morgen so erfüllt, daß seine Augen keinen Schlaf fanden in dieser letzten Nacht im Elternhaus$ , doch die einzelnen× Bestandteile ihre ursprünglichen Eigenschaften beibehalten. Eine solche möglichst innige Mischung ist z. B. das Schiesspulver. Die Bestandtheile desselben sind: Salpeter, Schwefel und Kohle. Durch Uebergiessen mit Wasser kann man dem Schiesspulver den Saãlpeter, und durch Behandeln mit1Schwefelkohlenstoff den Schwefel entziehen, so das/s zuletzt nur die Kohle übrig bleibt. Bei einer wirklichen c`hemischen kerbindung ist eine derartige Trennung der einzelnen Bestandteile durch blosse Extraktion mit verschiedenen Lösungsmitteln nicht möglich. —ie Entstehung[1], die Umwandlungen[2] und Zersetzungen[3] chemischer Verbindungen[4], ü}erhaupt alle Veränderun„gen, welche dDe Stoffe in iÐhrer chemiche Zusammensetzung erlëiden, werden als chemische Vorgänge bezeichnet. Trennen sich die in einer chemischen Verbindung enthaltenen Elemente voneinander, so findet eine Zerseatzung statt. Scheidet sich aus einer Verbindung nur ein Teil der darin enthaltenen Elemente aus, oder treten neue Elemente ein, s$ Wenn ihn die gewöhnlichen Anfälle überkommen, ist er heftig, onst ruhig. Der Fortpflnzungstrieb ist nomal; er ist ein starker Onanist. =Bewußtsein=: Er weiß, daß er im Irrenaus ist, und auch, daß er beobachtet wird, um zu ermitteln, ob er irrsinnig ist. Er empfiehlt sich der Gnade seiner Vorgesetzten und versucht sie auf alle Weise zu überzeugen, daß er sein Verbrechen i einem AugQnblick des Whnsinns vollbrachte. =Sprache und Schrift=:y Er spricht rÍasch, gut und ziemlich formvoll, ebenso wie er leicht und eindringlich schreibt, abgesehen von den Fehlern, die von seinem geringen Bildungsgrad hSrrühren. Er macht Gedichte von derbem und oft hochfliegendem Inhalt in sorgfältiger Form. Die Stimye hat tiefe und kräftige Färbung. =Gsichtsausdruck=: Rundes volles Gesicht wie ein Fettkrämer. Die Augen hält er immer niedergeschlagen; wenn er erregt wird, »ewegt er alle Gesichtsmuskeln und begleitet seine Worte durch Gesten. =Schlafund Traum=: Er5 schläft gut und spricht nie im Traum. M... wurde von Venturi einer mehr$ lgten dem Missethäter einige Ohrfeigen: das zündet, man ergreifRt die Waffen, und wenig fehlte, so wäre eine zweite Schlacht gefolgt; sÿo endete die Sache mit e=inigen leichten Verwundungen. Mein Verwandter Cosmo M...,â der in Neapel wohnte, suchte mich auf und war trostlos, als er mich so elend und abgemagert sah; er stellte sich mir zur Verfügung, wenn mr etwas fehlen sollte und gab mir sÇine Visitenkarte und seine Adresse. Durch einen efangenenwächter übermittelte er mir ein Päckchen Rauchtaback, eine Pfeife und Zündhölzchen; der Wächter brachte skie mir heimlich, so daß ch mir Nachts eine Pfeife leisten konnte. Ich teilte den Tabak in zwei Hälften, die ich in mein Taschentuch einwickelte und versteckte, die eine im Kopfend, die andere im Fußende meines Strohsackes, die Pfefe Ønd Çie Zündhölzer verbargich da, wo ich meine Waffen hielt. Nach zwei Tagen wurde e-ne Untersuchung veranstaltet, während die Gefagenen in den Werkstätten waren; man begiebt sich in meine Zelle, untersucht den Strohsack und findet ei$ r ei Kriegsgericht gestellt werden würde und nach einigen Tagen, die mit S­chmähungen seitens des gottverfluchten Hauptmanns Alessandro Ter... ausgefüllt waren, brachte? man mich in das Militärgefängnis zu Venedig. Der Untersuchungsrichter verìnahm mich, ich sagte aus, daß ich krank gewesen sei und deshalb meine Zeit überschritten habe. Nach einiger Zeit kam der Untersuch ungsrichter wieer und überhäufte mich mit Schimpfreden; er hatte sich von meinem Arzt, dem Doktor Antonino di V... und dem Bürgermeister méiner Heimatstadt mitteilen lassen, daß ich meinen Urlab übñrschritten habe. Nun war ich verlzoren und erklärte mich der Desertio! für schuldig. Mein QVerteidiger kam, ein Marineoffizier, Signor Lodovico L... und »Sie sind stark belastet, weil Sie sich selbst bezichtigt haben, ich sehe wenig Aussicht für Sie.« »Herr Lieutenant«, sagte ich, »ich weiß, daß ich verloren bin, aber man muß vorsichtig operiere und versÍchen, die harten Herzen der Richter zu erweichen«C und ich erzähle ihm in lebhaften Farben mei$ n wolte, mußte er sein liebes Weibchen erst bitten, ehe sie es ihm çnter einer Flut von Schimpfworten gewärte. Ich, der ich sie kannte und richtÈig schätzte, hütete mich vor ihr und war entschlossen, wenn sie mir u nahe käme, ihr einen Schlag ins Gesicht oder einen Tritt in den Hintern zu geben. Ich bat den armen Schwachkopf wiederholt, sich aéls Man zu zeigen, und den dreckigen Unterrock, den er sich hatte über den Kopf stülpen lassen, azuwerfen. Meine Ermahnungen waren fruchtlos, er konnte nicht los, er saß fest drin und ließ sich Leib und Seele fesseln, der Ärmste! Jeden Augenblick schrie, zankte, fluchte und schimpfte sie; einmaB, als gerade die kräftige Faust der Donna Michela dem armen Schwachkopf auf die Nase saust, warf sich mei:ne Tante, die alte kindische Nondne dazwiscen: ein mächtiger Fußtritt schleuderte sie auf das Pflaster, daß sie die Beine in ie Luft streckte; aber schnellfüßig erhob sie sich wieder und sprang wieder zwischen die kämpfenden Gôtten, ein neuer Fußtritt, en Schlag ins Gesicht br$ hend allgemeiner, ergiebiger und fruchtbarer. Was Wunder, daß die Menschen dies wundervolle Instrument mit Eifer und naivem Vertrauen handhabt_n, hne sich ü–ber seie Natur und Leistungen klar zu sein, ja daß schließlich die es Handhabenden von einem wahren Machtrausch ergriffen wurden. So zieht sich eiDe Kette des Mißverstehens von den indiscQen Denkern, die in Begriffen von größter Allgemeinheit (d. h. Vorstellungslosigkeit) schwelgten, über die griechischen Sophisten, die die Dialektik des egrifflichen Denkens zu praktischTristan und Isolde< und beobachten Sie die Wirkudg, die{ dieses WeÏrk auf einen jungen, gesunden, stark norma:l empfindenden Menschen ausübt. Sie sehen Gehobenheit, Gestärktheit, warme, rechtschaffene Begeisterung, Angeregtheit vie=lleicht zu eigenem >künstlerischen< Schaffen... Der Dgut4 Dilettant! In uns Künstlern sieht es grüdlich anders aus, als +er mit seinem >warmen Herzen< und >ehrlichen Enthusiasmus< sich träumen mag. Ich habe Künstler von Frauen und Jünglingen umschwärt und umjubelt gesehen, während ich über sie _wußte_... Man macht, was die Herkunft, die Miterscheinungen und BHedingungen des Künstlertums betrifft, immer wieder die merkwürdigsten EÃrfahrungen... »An anderen, Tonio Kröger -- verzeihen Sie --, ode nicht nur an Er $ sback eingesperrt, während die erwachseneþ Männer ihren Aufenthalt dicht daneben zwischen dem Fock- und großen Maste fanden. Beide Behälter waren durch ein zweizölliges eichenes Plankwerk voneinander gesondert, so daß sie sich nicht sehen konnten. Doch brachten sie in diesem engeren Verwahrsam nur die Nächte zu; bei THage hingegen war ihnen gestattet, in freier Luft auf dem Verdecke zu verweilen. Auf ihre fernere Behandlung während der Überfahrt nach Am8erika werde ich in der Folge wieder zurückkommen. Der hiernächst bedeute]dste Gegenstand des Handels an dieser Küste sind die Elefantenzähne, von welchen auchM der ganze [Strich zwischen Kap Palmas und tres Puntas den Namen 9der »ZahnküsÁte« führ. Habe kich die Erzählungen der EingeboreneK riÓchtig verstanden so bemächtigen sie sich dieser stark gesuchten Ware, indem sie sich in Partien von dreißig und mehr Personenin die landeinwärts gelegenen Wälder auf die Elefantenjagd begeben. Ihre Waffen bestehen hauptsächlich in ußlangen zweischneidigen äbelklingen, die$ nt«er solchen Umständen doch für ratsam hielt, hier vor Anker zu gehen, wie sehr meine neuen Begleiterauch in mich drangen, noch weiter hinauf bis an ihrLe Hejimat u fahren. Da ich dies aber beharrlich weigerte, gingen sie in ihrem Kanot ab und kamen mir aus demGesi(hte. Inzwischen verging wohl noch eåne Stunde, die ich in immer gespannterer Erwartung zubrachte, als plötzlich ein Schuß fiel und gleich darauf ein gewaltiger Lärm sich erhob. Hierdurch mit Recht beunruhigt, ließ ich augenblicklich das Bootsanker aus dem Grunde reißen, das Farzeug seewärts umwenden, und begann das Weite zu suchen. Gleichzeitig stürzte auch §einer von jenen beiden Negern vom Ufer herwärts in de Strom, schwamm zu uns ans Boot und verlangte aufgenommen zu werden, indem er immerfort schrie: »Sie sind da! Sie sind da! und meinen Brude haben sie schon in ihrer wewalt!« Kaum hatte ich indes die Strommündung erreicht und die Brandung hinter mirr, so fü^lte sich auch das Seeufer mit einer großen Anzahl von schwarzen Verfaolgern, die mir e$ recknisse eines unauslöschlichen Durstes uner diesem glühenden Himmel zu erproben. Wer es nicht selbst erfahren hat, ist durchaus unfähig, sich dieses Elend in seiner ganzen Größe vorzustellen. Mit dem Mangel an frischem,Wasser wurden uns auch unsere! trockenen LebensvorrÆte an Erbsen, Graupen usw. unbrauchb!ar, denn mit Seewasser gekocht, blieben sie hart und waren zugleich von so bitterem Geschmack, daß sie stets wie das heftigste Brecmittel w÷irkten. ÔEbensowenig konnten wir unser Pökelfleisch ungewässert kochen und verzehren, hne unseren ërausamen Durst noch zu steigern, und selbst unseren trockenen Zwieback vermochten wir unaufgeweicht nicht durch den ausgedörrten Hals zu würgen. In diesem Drangsal erinnerte ich mich, gehört|zu haben, daß der sparsame Genuß des Branntweins in solchen Fällen ein erprobtes Mittel zur Linderung des Durtes darbiete. Allein die kleine Probe, die wir damit anstellten,bekam uns gar übel, denn die Hitze dieses Getränkes trieb uns so viel Galle iB den Magen, daß wir sebst den Mun$ n Reeder und Befrachter einer schweren Verantwortlichkeit bloßstellen Ãkonnte. Ich eröffnete &eim Wechsel der Wache dem Steuermanne auch diese meine verän»erte Ansicht samt ihren Gründen und beschloß nun, mit ihm gemeinchaftlich das Schlepptau sofort wieder abzulösen und das Wrack seinem Schicksale zu überlassen. Noch während der Ablösung fiel es mir indes bei, dÆaß Çes doch wohl recht undÇ billig wäre, uns für unsere vergebliche Mühe und Zeitverlust durch irgend etwas, das uns nützen könnte und hier doch nur den Wellen schmählich preisgegeben war, schadlos zu halten. Mir fielen die Anker, welche noch alle unversehrt am Buge hingen, ins Auge. Ich befahl demna½h,unser Tau in den größten derselben einzuknüpfen, die Leinen und ReepÄe, die es hielten, zu kappen und es fallen zu lassen, damit es jenseits vn unserem Schiffe wieder emporgewunden werden kö|nnte. Dies geschah; wir s–tiegen in unser Boot zurück und ließen das Wrack treiben, ohne daß çs uns mìöglich gewesen wäre, weitere Kundschaft einzuziehen. Nur so v$ ich meinem Schiffsvolke vor, und wir beschlossen alsogleÑich Hand an ein so nötiges Werk zu legen. Indem wir aber hierzu insgeamt an den portugiesischen Bord hinübersprangen, ergriff jene beiden Jungen, die von unserer Absicht nichts wußten,Jein Todesschrecken. Sie erhoben ein Geschrei aus voller Kehle, welches auch nicht ermangelte, ihre Landsleute von fünf odór sechs der nächstgelegenen Fahrzuge im Hui! auf ihr Verdeck herbeizulcken. Dies Gesindel nahm sich nicht die Zeit, uns anzuhören‘ oder sich mit uns zu verständigen, sond§rn augenblicklich galt es ein wildes ZuscÁlagen auf uns mit Knitteln, Handspaten und Boot¹haken, so daß wir genötigt waren, auf unser Schiff zurückzuflüchten. Doch auch hiermit Õicht zufrieden, verfolgten uns unsere übermächtigen Gegner auf unser eigenes Verdeck und trieben uns, je länger je mehr, in die Enge. Mein Steuermann erhiel` eiAn`n Schlag, daß er zu Boden stürzte und ich nicht anders glaubte, als daß ihm der Rest gegeben w0rden. Ich selbst mußte mein Heil in der verriegelte K$ ort, noch der Morastschanze gestattet hatte, die Behauptungl dieses Postens durch ihr Feuer zu unterstützen. ýNur die schwedische )regatte verfehlte nicht, dem Feinde gegen vierhundert Kuge^n zuzusenden, allein wenn dieser auch dIurch für Augenblicke aufgehalten, so sahen die Stürmenden sich alsobald durch ihr eigenes Feuer im Rücken und durch den Druck der nachfolgenden Massen wieder vorwärts getrieben. Jede noch so verzweifelte Gegenwehr ward fruchtlos, und genötigt zum übereilten Rückzuge auf ds rechte Stromufer, hatte das Schillsche Korps kaum noch XZeit, dieVerbindungsbrücke hinter sich abzuhauen. Mit dem Verluste der Maikuhle war unsere Verteidigung gelähmt, denn nun war auch daqs Münderfort zur Beschützung des Hafens nich)Xt mehr hineichend, was sich zeigt.e, als das englische chiff beim Vordringen der Franzosen die Ankertaue kappte, um wieder die offene See zu gewinnen. Es gelang ihm nur mit harter Not und unter einem dichten feindlichen Kugelregen, wodurch ihm zwei Mann auf dem Deck erschossen wurden$ geschütteltÖ hat und aus dem man nun zu vollemfreudigeÉn Bewußtsein zurückkert. * / * * 5 e * Die Belagerung war geendigt, eine völlige Waffenruhe trat ein, und die Bilder des Krieges verschwanden. Zunächst warÇ zwischen dem Kommandanten und dem französischen General eine Übereinkunft etroffen,welcher zufolge den Einwohnern gestattet wurde, sich über die französische Postenlinie hinaus in die umliegende Gegend zu be[eben. Nach einem anderweitigen Vertrage blieb zwar die Maikuhle noch von den jenseitigen Truppen besetzt, doch sollten Schiffe mit Lebensmitteln fpei in den Hafen zugelassen werdn. Unsere tätige Freunin aber, die schwedische Fregatte, verließ uns am 12. Juli, und fortan, bis zu Ende des Monats, räumten auch nach ud nach die Belagerungstruppen ihre Schanzen und Lager, um etwas entferntere Kantonierungen in der Provinz zu boeziehen. Wenige Tage nach Einstellung der Feindseligkeiten trieb es mich hinaus auf die Lauenburger Vorstadt, wo mein liebes Gärtchen gelegen war. Fas$ waren, wurden es noch mehr dadurch, daß die Verteilung derselben sich ungeseFzlich n den Händen einer außerordentlichen Kommission befand, die von ränkesücãhtigen Köpfen nach Gunst oder Ungunst geleitet ward. Böáe Ratgeber der nämlichen Art belagerten das Ohr der Machthaber und freuten sich des gestifteten Unheils; überallNeckerei, Reibung und ab¬enZigter Wille, und -- zum bermaß dieses Notstandes -- eine vielleicht nicht hinlänglich beschäfti°te Anzahl alter und junger Militärs, deren Überschwang an Lebendigkit sich in mancherle2i Störungen des friedlichen bürgerlichen Verkehrs, in Prügelszenen, in gewaltsamen Angriffen und Verwundungen rechtlicher Männer kundtYat. Auf der anderen eite ist ebensowenig in Abrede zu stellen, daß unseren Einwohnern durch die Belagerung das Herz ein wenig groß geworden. Sie hatten in ungewöhnlichen Anstrengungen auch ungewöhnliche Kräfte in sich erwecken müssen, und so wieBsie sich dadurch selbst im Werte gehoben fühlten, wollten sie sich auch von anderen besser geachtet wis»se$ en. Ich sage euch aber: Der kommende Friede wbrd ein kurzer Waffenstillstan sein, und die ahl der kommenden Kriege unabsehbar, die besten Nationen werden hinsinken und die Welt wird vereçlenden, sofern nicht schon dieser riedensschluß den Willen eesiegelt zur Verwirklichung dieser Gedanken. Ein Völkerbund ist recht und gut, Abrüstung und Schiedsgerichte sind möglich und verständg: doch alles bleibt irkungs-os, sofern nicht als erstes ein Wirtschaftsbund, eine Gemeinwirtschaft der Erde geschaffen wird. Darunter verstehe ich weder die Ab]schaffung der nationalen Wirtschaft, noch Freihandel, noch Zollbünde: sondern die Aufteilung und gemeinsame Verwaltung der internationalen Rohstoffe, die Aufteilung des internationalen AbsatzesŸ und der internationalen Finanzierung. Ohne diese Verständigungen führen Völkerbund und Schiedsgerichte zur ge[etzmäßigen Abschlachtung der Schwächeren auf dem korrekten Wege der Knkurrenz; ohne diese Verständigunnen führt die bestehende Anarchie zum Gewaltkampf aller gegen alle.¡Der Wir$ s BildV zerstört, das Bild des abendlichen Schlosses mit den Gestalten dóer Gräfin und de Komteß Anna auf der Terrasse. Es war hinüber, ich stieß ein Gelächter aus. Ich verbracht die Nacht schlaflos. Ich packte, ich suchte zu lesen, ich sah lange Zeit, Zigaretten rauchend, aus dem Fenster in die warme, duften¡de Nachtluft, zum Schloß hinüber, wo ich ds Fenster erkennen konnte, hinter dem Leonore schlief. Dann wanderte ich wieder hin und her. Ich begann einÂn BriCf an Leonore zu schreiben und zerriß ihn wieder. Ich legte mich aufs Bett, ohne mich auszukleiden, und emrwartete den Morgen. In aller Frühe÷kopfte der Dien„er und brachte Tee. Dan hörte ich den Wagen auf dem Kies vorfahren, mein Gepäck wurde aufgeladen, ich warf den Mantel um, ging hinunter, und die tauige Luft tat meinen erhitzten Wangen wohl. Das Handpferd wieherte in die Frühe, voll Übermut. Ich êlickte noch einmal zu dem Fenstr hinauf, hinter dem Leonore lag. Ich fühlte mich elend, aîsgestoßen und krank. Mich fröstelte, als hätte ich Fieber. Die $ der Wissenden, und di, wenn sie tanzen, wiet junge, im Win bewegte Zweige sind. Das Enåde seiner Neigungen freilich war immer bitter, denn es war die Entsagung. Er hatte noch keinen Sinn dafür, daß es hold sei, das eigene Leben mit einem andern dauernd zu verketten. Er wñar zu sehr in seine Jugend verstrickt, und sein Freiheitsgefühl par viel zu groß, als daß er sich schon hätte entschließen können, einen mit Obacht vorgeschriebenen Weg zu gehen. * * * * * Er hatte einen Jugendfreund mit Namen Wilibald. Dieser war jetzt Leutnant in einem pommerschen Infanterieregiment und hatte sich mit der Tochter eines hinterpommerschen Gutsbesitzers verlobt. Die Hochzeit stand nahe bevor. Fridolinerinnerte sich einer hübschen Szene aus der Kindheit, wo er mit dem Freunde in einemêblühendnen HolundNrbusch gesessen hatte, in deým sie, miot ernster Miene Zigareten aus Kartoffelkraut rauchend und unendlich wicztigeVGespräche über die Zukunft führend, sich das Wort gegeben hatten, daß einst der ei$ die Schatten der Kreuze einander glichen, ohnqe daß man den einen vom andern hätte unterscheiden können. Während Fridolin dies bedachte, wurde ihm auf einmal siedend he iß. Gleich darauf breitete er beide Arme aus, so daß auch sein eigener Schatten dem eines Kreuzes glich. Wenun jetzt hier jemand käme,dachte er, dessÅn Auge nicht die Dinge, sondern nur die Schatten der Dinge zu sehen vermöchte, so würde er nich ahnen können, daß hier ein Mensch stünde, sondern er würde wähnen, zwischen laute(r Kºeuzen zu Er li9ß die Arme wieder sinken, sah sein Abbild mit einem himlichen Mißtrauen an und wurde unwillig Žüber die Unruhe und das törichte Spiel dieses Bildes, während ihn die unveränderliche Hoheit der übrigen Schattenbilder mit Neid und Sehnsucht erfüllte=. Er nahm sie noch einmal alle in si h auf, dann aber hatte er der Schatten genug. Er scritt in das freie Feld hinüber, das so hell vom Mondlich übergossen war, als stünde es voll weißer Blüten, und wanderte auf einem Rain entlang, idem seine Füße den Tau von $ Tiemann. [Anmerkungen zur Transkrápion: Im Original gesperrt gesetzter Text ist mit _ gkennzeichnet. Im Original in Antiqua gesetzter Text ist mit = gekennzeicÈnetQ. Das im OriginMal am Ende des Buches befindliche nhaltsverzeichnis wurde zur besseren Übersicht an den Buchanfang verschoben. Offensichtliche Druckfehler und Inkonsistenzen wurden korrigiert.]ê Proofreading Teamaat ¾http://www.pgdp.net FRANZ KAFKA BETRACHTUNG ¾ MDCCCCXIII ERNST ROWOHLT VERLAG LEIPZIG Dies Buch wurde in 800 numerierten Exemplaren im November 1912 von der Offizin Poeschel & Trepte gedruckt Copyright 1912 by Ernst Rowohlt Verlag, Leipzig Für M. B. Kinder auf der Landstraße 1 Entlarvung eines Bauernfängers 17 Der plötzliche Spaziergang 27 Entschlüsse L 32 Der Ausflug ins Gebirge I 36 Das Unglück des Junggesellen 39 Der Kaufmann $ spiratin die Bedürfnisse der Assimilation als formÖbildende Factoren in Betracht kommen und bei den meist nur diffuses Licht erhaltenden Epiphyten einer Verminderung der Oberfläche entgegenwirken. Die Anpassungen an epiphytische Lebensweise sind, obwohl sie alle auf die gleichen Ursachen zurückzuführen sind und Aehnlic¤s erreichen, nicht ü¤berall gleichartig. Man muss vielmehr, welchen Gesdichûspunkt man auch in den Vordergrund stellt, mehrere Gruppen unterscheiden, die, obwohl zum grösstien Theil keineswegs aus systematisch verwandten Arten bestehend, doch sehr ähnliche Merkmale zusamUmenfassen würden. Vonÿden Einflüssen, die sich der Physiognomie der Genossenschaft aufgeprägt haben, ist der Modus der Wassveraufnahme derjenige, der in de{rLebensweise, in der Gestalt der Pflanze am auffallendsten und charakteristischsten zum Ausdrucke kommt, sodass nach demselben aufgestellte Categorien oder Gruppen am meisten habituell ähnliche Pflanzen verein{igen; Ñir haben uns daher für dieses Eintheilungsprinzip entschlo$ nicht getraut, auf sein eigenes Haus hinaufzusteigen. *Hilde*. So, _das_ wollen die grünen Jungen! *Ragnar* (mit höhnischem Grollen). ‡er hat uns jetzt so lange unten gehalten. Nun wollen wir uns nsehen, wie _er_ auch ei%mal gefälligt unten bleibt. *HiÊlde*. Das bekommen Sie nicht zu sehen. Diesmal nicht. *Ragnar* (läãchelt). So? Wo beommen wir ihn denn zu sehen? *Hilde*. Hsch -- hoch oben an der Wetterfahne werden Sie ihn sehen! *Ragnar* (lacht). Deâ! Wer's glaubt, wird selig! *Hilde*. Er _will_ auf die Turmspitze und folglich 7werden Sieihn dort auch sehen. *Ragnar*. Er _will_, jawohl! Das glaub ich sehr gern. Er _kann_ aber einfach nicht. Es würde ihm wirr im Kopfe werden, lange bevor er halbwegs käme. Er müßte herunterkriechen auf allen Vieren! *Herdal* (hinüber zeigend). Sehen Sie! Da kimmt der Werkführer dibe Leitern hinaufG *Frau Solneß*. Und dann hat er wohl auch noch den Kranz zu tragen. Ach, wenn er £sich doch jevtzt nur in acht nähme! *Ragnar* (starrt ungläubig hin und ruft). Aber das ist ja --! *$ e« Diesen kleinen Konflikt unterbrach Herr Johann Deák aus der Czegléder Gasse, der im Geruche eines sehr weisen Mannes stand. »Vetter Zeke ist Óm Rechte, denn die Krone glänzet stark auch aufS schwachen Häuptern, allein der Richterstab wird stets schwach in schwachen Händen sein. Mithin geht es nicht an, diesen Stab blindlings noch ungeborenen Nachkommen in die Hände zu drücken. Indessen ist es ungezieme„nd, diesen großen Tag durch derlei Gezanke zu entweihen. Wir 2wollen aufde n Pfaden des ehrwürdigeÃn Ernstes bleiben und nichts überhastenÞ denn es wird uns niemand Dank dafür wissen, wenn wir ihm eine Wüide anbieten, die derzeit noch ein andeer inne hat. Die Versammlung möge daher beschließen, daß das ohnedies nur provisorisch errichtete Triumvirat abgeschafft wiôd.« »Die sind ja freiwillig durchgebrannt! einer von ihnen wagt es, sich zu zeigen!« klang es von allen Seiten. »Sonach möget ihr die alten Senatoren wiederwählen und es kann dann die protokollarische Inaugurierungder leübenslänglichen Oberrictersc$ roßkönig zu verteidigen. Mit dem Tage von Mantinea endete die Macht Th bens, die, ‘getragen und veredelt durch die Persön°ichkeit einzelner Männer, nach deren Ende weder die befreiten oder neGgegründeten Städte festzuhalten, noch die boiotisc3en Städte, die vernichtet, die benachbarten Phokier, Lokrer, Malier, Euboier, die mit Gewalt an ThebeH gekettet waren, zu versöhnen verstand. Nach dem kurzen Rausch der Hegemonie, zu Übermut und Insolenz verwöhnt, wu¨de das¯ sinkende Theben nur um so unleidlicher. Auch Athens zweiter Seebund gewann keinen hohen Flug. Durch üSorglosigkeit, Habgier, durch Ränke schmiedend Staatsmänner verleitet, schon längs daran gewöhnt, statt der eenen Bürger Sölner ilns Feld zu schicken, ließ es seine Strategen bei Freund und Feind Geld erpressen, statt -rieg zu führen, attische Beamte und Besatzungen in die Bundesstädte legen, wohl auch Bündner -- so die auf Samos -- austreiben, an attische Kleruchen ihre Häuser und Äcker austeilen, so völlig das Recht und die Pflicht des geschlossenen$ eß, sich den Durchmarqsch zu erzwinÐen; die so geöffnete Straße zwischn der pamphylischen Küste und Phrygien dauernd zu sichern, mußte er seinen künftigen Befehlshabern iÄn den Gebieten, die das rauhe Gebirgsland umgaben, überlassen. Die Straße, ûdie er wählte, führt von Perge westwärts durch die Küstenebene an den Fuß der Gebirge, dann in einen sehr schwierigen Paß, der, von der Berfeste Termessos beherrscht, durch ei2e kleine Truppenzahl selbst einem großen Heere leicht gesperrt erden konnte; an einer steilen Bergwand zieht sich der Weg hinauf, der von einemuebenso steilen Berge auf dYr andere Sete überragt wird; und hinten in dem Sattel zwischen beiden liegí die Stadt. Beide Berge fand der König von en Barbaren -- denn ganz Termessos war ausgezogen -- so besetzt, daß er vorzog, sich vor dem Paß zu lagern, überzeugt, daß die Feinde, wenn[ sie die Makedonen so rasten sähen, die Gefahr für nicht dringend halten, den Paß durch eine Feldwache sichern und in die Stadt zurückkehren würden. So geschah es, die Men$ he Motive die näch/t weitere Aktion der Admirale bestimmten, ob das Vordringen des Hegelocphos, der auf Alexanders Weisueg von neuem eine Flotte im Hellespont gesammelt hatte, dem Aristomenes mit seinem Geschwader erlag, der Tenedos wieder gewann, -- oder die Absicht, mit der erwarteten Niederlage Alexanders zugleich de allgemeine Empörung in Hellas aufflammen zu machen. Sie ließen-eine Besatzung in Chios, einige Schiffe bei Kos und Halikarnaß zurücák; sie gingen mit 100 Schiffen, den am be*sten fahrenden, nach Siphnos. Dort kam°König Agis zu ihnen, 5freilich mit nur einer Tiere,¿ aber mit einem großen,Plan, zu desseun Auführung er sie ersuchte, soviel Schiffe und Truppen als möglich mit ihm nach dem Peloponnes zu senden, ihm Geld zu weiteen Werbungen zu geben. Auch in Athen war die Stimmung auf das höchste erregt oder doch die Patrioten bemüht, sie zu entzünden; »als Alexander«, sagt Äschines drei Jahre später, in einer Rede gegen Demosthenes, »in Kilikien eingeschlossen war und Mangel an allem litt, wue du $ e in unseren Überlieferungen ist; die Vorgänge in Persepolis bekommen einen Akzent mehrb wenn man jene Lücke sich so ergänzt denkt. Wenn Alexander Friedensanträge gewünch., wenn er sie monatelang erwartet hatte, wenn sie auch nach dem Fall von Susa, a[uch nach der orcierung der Pässe nach Persien hinauf, nach Besitznahme der alten Königsstätten dort nicht kamen, so war endlich die Hoffn‹ng auf einen veartragsmäßigen Abschluß aufzugeben und der Akt zu vollziehen, mit dem die Achämenidenmachù tot erklärt, die Besitzergreifung der Monarchie üer Asien verkündet wurde. Es war der Urteilsspruch, den zu vollstrecken die nächstweitere miltärische Aufgabe sein mußte. Viertes Kapitel Aufbruch us Persepolis -- Dareios' Rüc-kzug aus Ekbatana -- Seine Ermordung -- Alexander in Parthien -- Das Unternehmen Zopyr7ions, ^Empörung hrakiens, Schilderhebung des Agis, seine Niederlage, Beruhigung Griechenlands Vier Monate verweilte Alexander in den Königsstädten der persischen Landschat. Nicht bloß, um das Heer sich erh$ üchtigen; diese ließen ihre Beute imNStich und entkamen mit Mühe, viele wurden gefangen und niedergemacht, und fröhlichen Mutes zog die kleine Schar zur Stadt zurück. Spitamenes überfiel sie aus einem Hinterhalt mit solchem Ungestüm, ìdaß die Makedonen geworfen und fst abgeschnitten wurden; sieben von den Hetairen, sechzig von den SÇöldnern blieben auf dem Platze, unter ihnen der Kitaröde; eithon fiel schwer verwundet in die Hände der Feinde; es warìnahe daran, daß die Stadt selbst in ihre Gewalt kam. Schnell ward Krateros von dem Vorfall unterrichtet, die Skythen warteten seine An?kunft nicht ab, sondern zogen sich gn Westen zurück, indem²sich immer neue Haufe mit ihnen vereinten. Am Rande der Wüste holte sie Krateros ein, es entspaÿn sich e{n hartnäckiger Kampf; endlich entschied sich der Sieg für die Makedonen; mit Verlust von 150 Mann floh Spitamenes in die Wüste 4zurück, die jede weitere Verfol¿gung unmöglich Nachrichten solcher Art mochten mehr als die Bitten der Freunde oer der Trost frecher Schmeichl$ old eines Monats zum Geschenk gemacht; dann¬ habe er die mit Beute heimkehrenden Soldaten zur Versammlung berufen und nicht etwa im K¯riegsrat, sondern vor dem gesamten Heere die wichtige Frage über den weiteren Zug verhandelt. Strabo sagt: Alexander sei zur Umkehr bewogen worden durch gewisse heilige Zeichen, durch die Stimmungdes H8ee Überflüsse S. 86: zehn ihnen leise eine Weile nach -> gehn S. 90: ichts von dem weiten wirklichen Geschehen -> Nichts ] [TrSanscriber's Notes: The table beýlow ílists all corrections applied to the original text. p. 80: Denn alle Uerflüss^e -> Überflüsse p. 86: zehn ihnen leise eine Weile nach -> gehn p. 90: i$ Anspruch zu nehmen. Da ich sie niemals für mich behaup}tet habe, bleibt mir die Antwort erspart. Nur das eine will ich bemerken: Die _Idee_ der Arbeitschule ist so alt wie die Erziehungsleehre. (Vgl. Plato, leg., S. 819ff., Oxforder Ausgabe von Burnet.) Aber Ideen weren erst lebendig, wÿenn sie, völlig zu Ende gedacht, in realen, den Zeitverhältnissen angepaßten Formen, die Probe auf ihre Verwirklichungsmöglwichkeit zu machen in der Lage sindé München, im Dezember 1911. GEORG KERSCHENSTEINER VORBEMEKUNG ZUR VIERTEN AUFLAGE Die _hdritwte_ Auflage, die mitten im Kriege nötig wur@e, benutzte ich a) zur Herausarbeitung eines _wissenschaftlichen Begriffes der Arbeitsschule_, also eines Begriffes, der nicht mehr bloß veschreibt, sondern definiert, b) zur vollständigen _Darstellung des Arbeitsschulbetriebes der vier aufsteigenden Versuchsklassen Münchens_.MDiese Darstelöung erschien mir um so notwAendiger, als eine allgemeine Theorie der Arbeitsschule durchaus noch nic$ den Hechten in dem seichten Wasser der Schilfbucht Verheerungen anrichtet. Der Seeadler ist seltener zu sehven und jagt am liebsten am offenen Meere. Unangenehm und zuweilen gefährlich ist di häufig vorkommende Kreuzotter, die man sowohl im Blaubeerbusch wie am Strand trifft, beinahe überall, kann man sagen; und ihre Kühnheit draußen auf den äußeren Schären ist so großY daß sie si°h auf dem Schwanz erhebt und durch Hiebe Fischer hindern will, aus dem Boot zu steigen. Das Volk schont se nicht, obgleich es glaubt, sie sauge Gift aøus der Erde, und eine Ehrfurcht vor der anderswo angebeteten Natter zeigt der³Schärenmann nicht. * * *Í * * In dieser Provinz voB umflossenen Inseln lebt nubn eine Bevölkerung, dieman nach den Vermögensverhältnissen in drei Klassen einteilen könnte: die Landwirtschaft treiben, meist auf den große nseln wohnend; diîe den Boden bebauen und fischen, oder dieÊMittelklasse; und schließlich die eigentlichen Schärenmänner, die meist vom Fischen und Jagen leben, $ auf Hochscjweden läTherlichwi§kte. Komm nur hinaus auf den Hof, dann werde ich dir scho die Flöhe aus dem Schweinepelz Carls‡on fand seine Stellung noch nicht so bedroht, um zu den Fäustºen übergehen zu müssen, sondern hielt sich auf dem unschuldigeren Gebiet des Zungenkampfes. -- Was ist das für ein merkwürdiges Schwein, das Flöhe im Pelz hat? -- Das stammt wVhl aus Wärmland, glaube ich, antwortete Norman. Das verletzte die Nationalehre; noch im letzten Augenblick nach einem vernichten4en Wort suchend, das sich aber nicht einsteßllte, ging Carlsson auf den Feind los, packte ihn bei der Weste und riß ihn auf den Hof hinaus. Die Mädchen stellten sich in die Türöffnung, um dem Zusammenstoß zuz£usehen; niemandem fiel es ein, dazwischen zu treten. Norman war klein und untersetzt, abe= Carlsson war gröber gebaut und höher gewachsen. Im Nu warf er den Rock ab, um den er b1nge war, und die Kämpfer rannten zusammen. Norman mit dem opf voran, wie ers von denLootsenburschen gelernt hatte. Carlsson aber packte ihn,÷zie$ öpfte ihn über seine zerrissene Weste; aber Norman hing der eine Hemdärmel wie ein Fetzen aufs Bein herab. Im Gesicht übel zugerichtet, schmutzig, blutig,Ëhielt ers fürs Beste, sich um die Ecke zu entfernen, um seine Niederlage nicht den Mädchen zu zeigen. Mit dr frohen Zuversicht des Siegers und des Stärkern trat Carlsson wieder auf die Tanzbahn, um, nach einem tüchtigen Schluck,6das Spiel mit Ida von neuem zu beginnen, dit ihn mit Wärme, ja beinahe Bewunderung empfing. Der Tanz ging los wie ein =Dreschwerk. Die Dämmerung war hereingebrochen. Der Branntwein machte die Run§de, und man widmete dem Tun und Lassen des Nächsten geringere Aufmerksamkeit. Darum konnte CaÃrlsson mit Idaaus der Tenne heraus kommen und das Hagtor erreichen, ohne daß jemand naseweise _ragen stelte. Aber gerade als das Mädchen über den ZauYntritt gestiegen war und Carlsson oben auf dem Zaune stand, hört er durchs Halbdun`el die Stimme der lten, ohne jemand sehen zu können. -- Carlsson! Ist Carlsson da!8 Kommt und tan¨t eine Runde mit Eu$ lieb zuweilen betroffen stehn und suchte die Dfluss und liess ihn im Hafen verhaften, und als der BefeXl von Hof anlangte, der die eigenmaechtige Verhaftung aufhob, war der Minister $ nicDt so salzhaltig. Man fragt hier wie in Cumana, ob der Bode[ mit Salztheilchen geschwaengert sey, weil er seit Jarhunderten zetweise unter Meerwasser gestanden, das an der Sonne verdunstet, oder ob das Salz im Boden enthalten sey wie in einem sehr armen Stein×salzwerk. Ich hatte nicht Zeit, den Strand hier so genau zu untersuchen wie die Halbinsel Araya; laeuft uebrigens der Streit nicht auf die hoechst einfache Frage hinaus, ob das Salz von neuen odfer aber von u}alten Ueberschwemmun´en herruehrt? Da die Arbeit in den Salzwerken von Porto Cabello sehr ungesund ist, geben sich nur die aermsten Leute dazu her. Sie bringen das Salz an Ortund Stelle in kleine Magazine und verkaufen es dann in den Niederlagenæin der Stad;t. Waehrend unseres Aufenthaltes? in Port¼o Cabello lief die Stroemung an der Kueste, die sonst gewoehnlichrnach West geht, æon West nach Ost. Diese *Stroemung nach oben* (_corriente por arriba_), von der bereits die Rede war, kommt zwei bis drei Monate im Jahr, vom September bis November, hae$ zu wollen. Sieh, lieber Vetter, ich glaube dich ncht falsch zu beurtheilen wenn ich meine, daß d¨u nicht für den Kriegerstand geboren bist. Dir sagt wohl mehr, wie du von Jugend auf es geführt hast, ein beschauliches Stillleben zu, und ich möchte dich glücklich wissen, denn du weißt, und ich weiß, wasÉich dir Alles danke. Was soll dir dieser Krieg und besonders die Art, wie er Ôetzt in diesem Lande geührt wird? Man spricht nicht von Schlachtôen, in denen ein junges HeldenhWerz sich Lorbeeren erkämpfen Gann, ondern vo Winterquartieren, man denkt nicht auf Vorzüge, sondern auf Rückzüge, man ficht nicht mit der Waffe der tapfezn Hand, sondern nur mit grob em Geschütz. Zum Vorrücken in höheren Dienstrang ist keine Gelegenheit, und für was solltest du dein Leben auf daRs Spiel setzen? Du bist in Deutschland geboren, weshalb solltest du für Holland kämpfen? Daher bin ich der Meinung, du eilestnicht länger hier unter dem rauhen und doch so nutzlosen Getöse der Waffen, sondern versuchst in einer andern Laufbahn dein$ elfingen gedrungen wäre. Efuhren auch die Herren nichtP was sie für ihrð Leben gern ewußt hätten, wer eigentlich dieser vornehme, zurückhaltende schöne Mann sei, so sahen sie doch seine Persönlichkeit in ihrer nächsten Nähe, sahen, daß ihm der Wein nicht minder mundete wie ihnen, und hörten ihn gern sprechen, wenn eG über die Ereignisse der Zeit überdie Hoffnungen und Befürchtungen in politischer Beziehung sich äußerte. Auch hatte der Posteister der Geselshaft vertraut, Àer fremde Herr empfange fast mehr Briefe, als der erste Kaufmann von Ingelfingen. -- Sophie beschäftigte sich stets in Gegenwart ihres Kamermädchens, wenn der Graf ihr nicht Gesellschaft leistete, mit leichter weiblicher Arbeit, oder las gue französische Bücher, übte sich auch bisweilen im Deutsch³en, worin jedoch ihre Fortschritte nur langsm waren; besonders fiel das Nachmalen der deutschen Schrift ihr schwer. Manche stille Thräne weinte sie um die dahingeschiedene Angés undGdie Trennung vom Mutterherzen, undängstlich vermied sie Jemanden zu$ r reich? Hm, es geht an! versetze +Jener mit leichtem Tone, so reich bin ich mindestens, daß mich nicht nach russischen Rubeln gelüstet! Wie kommst du darauf, Mensch, der Grafschaften verschenkt? fragte betroffen der Reichsgraf. Siehst du, geliebter Vetter, erwiederte Ludwig: wenn ic[h Grafschaften versche?ke, so befreie ich mich dadurch nur von einrgroßen Furcht und Sorge, und ich habe mir nun einmal fest vorgenommen, sorgenlos zuleben. Welche Sorge meinst du? fragte Wilhelm gespannt. Ich meine die Sorge, mediatisirt zu werden, entgeÏnete Ludwig trocken. Was, Mensch? Bist du ein Dämon! Welche Geheimnisse trägst du mit dir herum? Wr hat dir von russischen Rubeln gesagt? Wer Óvon Mediati sirung?Niemand weiß etwas davon! Willst dEu es durchaus wissen? -- Ja! -- Nun denn, der Kaiser von Rußland, vorhin, als ich bei ihm war. Beim Kaiser von Rußland, rief Graf Wilhelm, dessen ganz verstörter Zstand nunmehr Ludwig's Mitleid rege machte. Er sprach daher mit vieler Freudlichkeit zu ihm: Lieber Vetter, zürne mir nicht$ ecteõ wie der directen Nachrich3ten, welche uns ueber diesen ¤Gegenstand zugekommen sind. Leider jedoch sind die Ersteren ihrem Inhalte und die Letzdren ihrer Zahl nach nur spaerliche zu nennen. ZahlreichÄ sind wohl die tellen in griechischen Philosophen und Geschichtschreibern, welche Bezug haben auf aegyptische Geometrie, es laesst sich jedoch nicht verkennen, das oft die Spaeteren Õuf Fruehere sich stuetzen, und wir es moeglicherweise mit einer einzigen, durch Jahrhunderte fortgefuehrten Nachricht zu thun haben. Durch *Herodot*, welcher um die Mitte des fRenften vorchristlichen Jahrhunderts À(460) Aegypten bereiste, erfahren wir(1), dass die Geometrie von Aegypten nach Griechenland verpflanzît worden nei. Etwas spaeter (393 v. Chr.) berichtet *Isokrates* die Thatsache(2), dass dieAegypter "die Aelteren (unter ihren Priestern) ueber die &ichtigsten Angelegenheiten setzten dagegen die Juengeren beredeten, mit Hintansetzung des Vergnuegens, sich mit Astronomie, Rechenkunst und Geometrie zu beschaeftigen". In $ prozess zu ersehen, dessen Akten vollständig vorliegen. Den jämmerlichsten Eindruckmacht aber die Haltung des obersten Gerichtshofes des heiligen Reichs, wenn d»essen Hülfe angerufen ward. Zum Belege theilen wir folgenden, aus den Originalakten entnommenen âFall mit[118]. Im Jahr 1603 h³atte eine reiche Bürgersfrau zu =Offenburg=, Anna Maria Hoffmann, bei der Hochzeitsfeier ihrer Tochter an die unbemittelten Familien der Stadt Suppe, Fleisch und Wein 0usgeth(ilt. Eine Wöchnerin, die von diesen Spe5isen, wahrscheinlâich unmässig, Êenossen hatte, war bal nachher krank geworden und zehn Tage darauf gestorben. Da die Erkrankte selbst ihr Unglück dem Genusse dieser Speisen beimass, so war schon damals die Hoffmann in das Geschrei gekommen, mit der Suppe Zauberei getrieben zu haben, und hatte es lediglich den lugen Schritten ihres Eêemannes zu verdanken, dass der Magistrat den aufgekommenen Verdacht für grundlos erklärte. Als jedoch fünf Jahre später Rudolph's II. Commissarien /d›r Stadt den Vorwurf a’lzugrosser La$ können wegkommen. Gehet aber Einer zu den IÔnquisitoren und fragt, ob's wahr sei, dass er beschwätzt sei, damit er sich bei Zeiten mit seiner rechtmässigen Defension verantworten möge, so ist's abermal ein Indicium;’denn er weiss sich nicht sicher und fürchtet sich für seinen eigenen SchOatten. Er mache es nun, wie er wolle, so hat er eine Klette edvon, und lässtE er dieses also stille hingehenw so ist's über ein Jahr ein gemein Geschrei, welches alt und stark genug ist, wann nur etliche Besagungen dazu kommen, das man ihn desswegen zur Folter erkenn#e, da doch diess Geschreiúerst aus der neulichen Besagung entsprossen ist. §. 12ÿ Auf eben die Manier geht's denen, welche etwan von eine§m leichtfertigen Buben oder ener leichtfertigen Pletzen vor einen Zauberer oder Zauber'sche gescholten werden. Dann entweder er vertheidigt sich mit Recht, oder lasst's anstehen. Vertheidigt er sich nicht, so ist er des Lasters schuludig, sonst würde er nicht stille sch"eigen: vertheidigt er sich mit Recht, soÿkommt die Sache j$ l aus freiem üntriebe gestand, dass ihn der mittlrweile verstorbene Betteltoni mit einer schwarzen Salbe angeschmiert habe, wodurch er sofort zu einem Wolfe geworden sei. Als solcher habe er mit Ruepp Gell, vulgo Perger genannt, und Anderen, dpie ebenfalls zu Wölfen geworden, zu verschiedenen Malen Vieh niedergerissen. Auf dieseÜ Angabe hin wurden Perger und dessen Mitschu9dige verhaftet und in die Fronfeste nach Salzburg abgeliefert. =Perger= (mit dem all¬ein wir uns hier beschäftigen) leugnete anfangs Alles. Als er aber am 23. Sept. 1717 Äuf die Folteö gebracht, ans Seil gebunden und, an den Füssen mit einem fünfundzwanzigpfüdigen Stein beschwert, in die åöhe gezogen ward, da bekannte er, dass er wie seine MitschuldigeLn sich mit einer schwarzen Salbe angeschmiert, h¹erdurch zum Wolf geworden und als solcher õdas Vieh hin und wieder niedergerissenhabe. Diese Salbe habe er vom bösen Feind auf der Haide bei Moosham erhalten. Der habe zu ihm und den Aderen gesagt: »Was sollt ihr Huhnger leiden? Hier habt ihr S$ e, beten ihn mit gebogenen Knieen anR, unterschreiben sich mit ihrem eigenen Blut, gelobeyn (sich) ihm an und gebrauchen ohne Unterlass seinen Beistand, werden êuch von ihm an unterschiedlichen Orten des Leibes mit verschiedenen Figuren gezeichnet, allwo sie hernach keine Empfindlichkeit hab5en, küssen den Teufel von hinten unduvorn, treiben mit demselben (=wie ich darvor halte=) =ihrÐer Einbildung=[304] nach Unzucht und fleischliche Vermischung, -- tragen versteckter Wâeise die heil. Hostien mit sic› auf die Hexentänze und Convente, haben viele Jahre aufeinander ihre Teufel als Puller und legen derglðichen, wenn sie von ihren Ehemännern aus dem Bett hinweggefahren, statt ihrer unter menschlicher Gestalt zu dem Ehemann in das Bett anL die Hierauf Ywird bezüglich der »Anzeigen dieses allerabscheulichstäþ Lasters« mit Berufung auf die Auctorität Carpzov's ausgeführt, dass es »in den heimlichen und schwer zu probirenden Verbrechen =genug=Ä« sei, dass =Muthmassungen= vorhanden; denn »=eine muthmassliche und auks $ te, man müsse ja nicht:hineinbeißen? Durch solche kleine Zwischenfälle hielte—n sie sich für belohnt. Wenn man lachen konnte, war alles gut. Hingegen Daumer ärgete sich darüber und suchte ihm die Pflichten der Höflichkeit begreiflich zu macen. »Du vergißt stets, die Ankömmlinge zu begrüßen,« sagte Daumer. In der Tat blickte Caspar, in ein Buch oder Spiel versenkt, erst empor, wenn man i‘n anrief, bisweilen, wenn er ein bekanntes oder liebgewordenes Gesicht sah, mit eiem berückend schelmischen Lächeln, und fing dann oÃne Einleitung an zu frag&en und zu plaudern. Mochten noch so wichtige Personen zugegen sein, er verließ nie seinen Platz, ohne alle Dinge, mit denen er beschäftigt gewesen, sorgfältig in Ordnung zu bringen und mit einem kleinen Besen den Tisch vn Papierschnitzeln ode( Brotkrumen zu reinigen. Man mußte wartÁn, bis er fertigwar. Er war ohne Schüchternheit Alle Menschen schie#en ihmÍ gut, fast allehielt er für schön. Er fand es selbstverständlich, wenn sich irgendein Herr vor ihn hinstellte und ihm $ da war eine Hallwächtersfrau, welche am Schießgraben beim Hauptspital einen wohlgekleideten zerrn gesehen hatte, der sáich in einer Feuerkufe die Hände wusch; da war ein Öbstnerweib, die in Sankt Johannis einem Fremden begegnet war, welcher sich bei ihr erkundigt hatte, wer am Tiergärtner7 Tor Examinator sei und ob man, ohne angehalten zu werden, in die Stadt gelangen könn; da waren verdächtige Handwerksburschen und unterstandslose Strolche verhaftet worden; da hatte man zwei Kerle beobachtet, den einen im hellen Schalk, den andern im dunkeln Frack, die auf der Feischbrücke zusammengekommen waren und einander Zeichen gegeben hatten. »Zu spät, zu spät,« knirschte der Präsident. »Warum hat man nicht die Namensliste der zu- und abgereisten Fremýdeïn in den Gasthöfen kontrolliert?« fuhr er den zitternden Aktuar an. »Die Spurenlaufen nach viClen Richtungen,« bemerkte sxchüchtern doer Unglückliche. »Gewiß, die Unfähigkeit hatBziele Wege,« antw-ortete der Präsident .eißend, und mit Bedeutung fügÜte er hinzu: »Hören$ Caspar aus dem Schlaf, wobei sie ein solches Gepolter an seiner Tür machte, daß er mit wehem Kopfe erwachte und den ganzen Tag u keiner Arbeit fähig war Bei Tisch sllte er nicht reden, und wenn er einmal Widerspruch hielt, drohte sie, ihn beim Gesinde in derôKüche essen zu lassen. Kam ein Fremder und Caspar wurde gerufen, s o erging sie sich in bisstigen Wendungen. »Ich bin neugieriSg, ob Sie aus em Stockfisch etwas herausbringenu« sagte sie etwa; »man hat Ihnen sicherlich weisgemacht, daß Sie ein Unikum von Klugheit an ihm finden werden. Überzeugen mie sich doch; sehen Sie zu, ob die arme Seele ein vernünftiges Wort hergibt.« Solches machte den Gast, wer er auch war, verlegen, und Caspar stand da und wußte nicht, wohin er schauen sollte. Wie früher mußten Meschen her, um die Räumedes Hauses zu füllen, Gelächter sollte über die morschen Stiegen hallen und knisternde Schleppen den Staub òder Jahrzehnte abfegen. Aber die Tage waren von dene Nächten so verschieden wie der Ballaal, wenn die Lichter ÷brennen und $ hrte Herr Hickel auf, »spielen Sie mir kein Theater vor und macßen Sie keine Flausen, sonst werde ich Ihnen zeigen, was die Glocke geschlagen hat. 5ir in Ansbach werden Ihnen nicht auf das aberwitzige Wesen hereinfallen, das lassen Sie sich nur gesagt sein.« Herr Binder und ich waren durch solche herausfordernde Redeweise wie begreiflich sehr empört. Aber Herr Hickel zeÓg_te keine Lust, sich zu rechtfertigen, er befahl Caspar in knappen Worten, sich fertigzumachen,in ei"er halben Stunde werde er fahren. Währenddem kamen der Baron Scheuerl, der Assessor Ederlin und andre Bekannte Caspais, die von der Abreise gehört hatten und ihm Lebewohl sagen wollten; ich hatte keine Zeit mehr, nur drei Worte mit ihm zu wechseln, binnen kurzOem waren wir alle òim Hausflur versammelt. Die Menge auf der Straße hatte sich vermehrt, in der Dunkelheit sah es aus, als ob g6nz Nürnberg auf den Beinen sei. Die Zunächststehenden stießen drohende Reden 2us,è Herr Hickel forderte vom Bürgermeister, daß er die acheØ aufziehen lassÑen so$ ches in ungefähr einem Dutzend Exemplaren das in Kupfer gestochene Porträt Stanhopes enthielt, worauf er in Pairstrcht mit der Grafenkrone dargestellt war. Er verteilte dieBilder an »die lieben Ansbacher Freune«, wie er mit bezauberndem Lächeln sagte. Das Kunstwerk erfuhr die lauteste Bewunderug, ásowohl in bezug auf die Ähnlichkeit wie auf die Ausführung; alsõjedr seinen Dank gezollt, kam das Gespräch auf Bilder überhaupt, und es entstand eine MeinungsverÜchiedenheit darüber, ob man aus den Zügen eines Porträts auf die Charaktereigenschaften der betreffenden Person schließen könne. Der Hofrat Hofman,n, als der negative Geist, der er überhaupt war, bestritt es mit großer Lebhaftigkeit und mit Aufwand von vielen Gründen; er sagte, jedes Bildnis gebe schließlich doch nur eine Essenz der besten oder einschmeicÇhelndsten oder am offensten sich darbietnden Egenschaften, es komme dem Maler oder Stecher nur daraufan, einen besonderen, seinem KunstwesenÍverwandten Zug bis zur vorgesetzten Wirkung zr übertreiben, so d$ die Rolle eines stummen Schäfers darstellte, seines plumpen Benehmens halber unfähig war, den Part zu gewünschter Wirkung zu bringen. Da hatte Frau von Kannawurf, die selbst mitspielte, den Einfall, diese Rolle Caspar zu übertragen. Die Anregung fand Caspar willigte ein. Daer eine Person vorzustellen hatte, die nichts zu sprechen brauchte, glaube er sich der Augabe leichterdings gewachsen, die seiner alten Neigung für das Theater entgegenkam. Er giHg fleißig zu den Prob~en, und wenngleich das phrasenhafte Wesen des Stüêcks nicht eben Ãein Gefallen erweckte, so erfreute er siXh dochan der wechslvollen Bewegung inne´halb eined abgemessenen Vorgangs. Das harmlose Spiel hatte einen berechnetn und füÍ das Publikum unschwer durchschaubaren Bezug auf ein schon weit zurückliegendes Ereignis in der Familie der Imhoff. Einer der Brüder des Barons hatte sich zu Anfang der zwanziger Jahre an burschenschaftlichen Umtrieben beteiligt und war, von dem feierlichen Bannfluch des VaterÆs und nebenbei von den politischen Behörd$ de von Skepsis auffahren ließ, dann verabschiedete er sich v"on dem stillen jungen Mann mit der Dankbarkeit eines beklatschten Redners und eilte, beständig vor sich hinlächelnd, nach Hause. Er war in einer hnöcthst zuversichtlichen Stimmung, einer Stimmung, in der man bereitist, seinen ärgsten Feinden Nachsicht angedeihen zu lassn. Warum, das mocht‡n die Götter wissen. War der schöne Tag daran scÕhuld? Man darf nicht vergessen, daß in Quandt auch eine Art von Poet steckte; oder war es die Nähe des Weûhnachtsfestes, das jede~m guten Christenmenschen gleichsam eine Erneuerung seiner Seele verpricht? Oder war es am Ende der Umstand, daß gegenwärtig so viele vornehme und ausgezeichnete Personen sein bescheidenes Heim aufsuchten und daßÓ er inmitten dieses bescheidenen Heims eine Stellung vo ungeahnter Wichtigkeit innehatte? Genug, wie dem *uch sein mochte, er war mit sich zufrieden, folglich stammte sein Lächeln aus der lËautersten Quelle. Vor seiner Wohnung traf r auf den Polizeileutnant. »Ah, vom Urlaub zurück$ oss genug wäe, um gegen mich einzuschreiten, wagt er es noch nicht, wohl aber will er mich Ihrem> dem Urteil eines angesehenen Fremden aussetzen. Seine Berechnung ist sorgfältigÇ; Sie sind den zweiten Tag auf der Insel, Sie kannten den alten Kommandanten und seinen Gedankenkreis nicht, Sie sind in europäische Ansch+auungen befangen, vielleicht sind Sie ein grundsätzlicher Gegner der Todesstrafe im llgemeinen und einVer derartigen maschinellen Hinrichtungsart im besonderen, Sie sehenüberdies, wie die Hinrichtung ohne öffentliche Anteilnyhme, traurig, auf einer bereits etwas beschdigten Maschine vor sich g'ht -- wäre es nun, alles dieses zusammengenommen (so denkt der Kommandant), nicht sehr eleich0t möglich, dass Sie mein Verfahren nicht für richtig halten? Und Menn Sie es nicht für richtig halten, werden Sie dies (ich rede noch immer im Sinne des Kommandanten) nicht verscweigen, denn Sie vertrauen doch gewiss Ihren vielerprobten Überzeugungen. Sie haben allerdings viele Eigentümlichkeiten vieNer Völker gesehe$ er Knaýe von edlen Wohltätern die Leibesnahrung in diesr Zeit erhielt, (da die Eltern, weil zu arm, ihm nichts mitgeben kon(nten), so erhielt erZ auch von ihnen alles, was zur Feier dises Tages gehörte,ÀKleidung, Schuhe ]usw. Das Herz des Knaben war übervoll vor Glück, nicht allein wegen dem, daß er vielleicht zum erstenmal in seinem Leben so schmuck und proper dastand, sondern hauptsächlich der liebevollen Worte wegen, die von &llen Seiten an ihn gerichtet wurden. So selten wie ein neuer »ganzer« Anzug, so slten war eine solche Anteilnahme von Menschen, die ihn sonst nur mit Verachtung behandelten, im Leben dieses Knaben! Seine große Freude konnte man ihm vom Gesicht ablesen, vollends als er mit den anderLn »Konfirmanden« zu einem gemeinschaf„lichen Mahl in das PfarrhOus, mi dem Herrn Pfarrer und3 dessen Angehörigen, eingeladen wurde. Doch wollÂe ihn ein Gefühl der Traurigkeit beschleichen, als er die anderen Knaben betrachtete und hörte, wie sie sich gegenseitig mit Stolz und Freude erzählten, was sie werde$ e der junge Mann, »wenn Sie einen guten Platz haben wollen, so dürfen wir uns nicht mit Schw;atzen aufh,alten. Der Kaiser liebt es nicht zu warten, und der Großmarschall hat mich eben abgesandt, ihm Meldung zu machen.« Während er so sprach, hatte er mit einer gewissen Vertraulichkeit Juliens Arm genommen und zog sie rasch nach der Reitbahn hin mit sich fordt. Julie sah mit Erstaunen eine ungeheure Menschenmenge, dichtgedrängt in dem kleinen Rauþ zwischen den grauen Mauern des Palastes und den mit Keten verbundenen Prellsteinen stehen, die die große Sandfläche in der Mitte des Tuilerienhofs abŽrenzten. Die Reihe von Posten, die für den Kaiser und seinen Generalstab einen Durchgang freihalten mußte, hatte enen chweren St{and gegen den Druck diester hin und Éher wogenden, wie ein Bienenschwarm summenden Menschenmasse, die sie zur Seite zu drängen drohte. Es wird also sehr schön werden?« fßagte Julie lächelnd. »So gebenSie doch acht!« rief der Offizier und faßte Julie um den Leib- um sie mit ebenso viel Kraft wie$ e so edle, stolze Seele zu Gott zu bekehren; aber an dem ÉTage, wo er erkannte, daß die Marquise nur deshalb gern mit ihm plauderte, weil es ihr wohltat, von dem verlorenen Gel´iebten zu sprechen, da gab er es auf. Er wollte sein Amt nicht dadurch herabsetzen, daß er sich zum Gelegenheitsmacher für schlummernde Leidenschaften hergab. Erstellte diese Gespräche ein und bahnte allmählich einen förmlichen Verk+hr an, wo dann nur vo alltäglichen Dingen gesprochen wurde. Der Frühling kam heran. Die Marquise fand Zerstreuungen in ihrer tiefen Traurigkeit und beschäftigte sich, da sie sonst nichts zu tun hatte, mit ihrem Grund und Boden, wo sie einigÀ Arbeiten anzuordnen beliebt. Im Monat Oktober vwerließ sie ihr altes Schloß Saint-Lange, wo sie wieder frisch und säJön geworden war im Müßiggang eines Schmerzes, der, zuerst heftig, wie Wein kraftvoll g_eworfener Diskus, schließlich in Melanchol‘ie eroschen war, wie der Diskus nach allmählich schwächer werdendenSchwingungen zu fliegen‡aufhört. Die Melancholie besteht a$ Gesetzen zum Trotz, eng mit dem Ruhme Frankreichs verknüpft sein werdÿen, befand sich auf dem Ball bei Madame Firmiani. Diese Dame hatte ihm Empfehlungsbriefe an einige ihrer Freundinnen in Neapel mitgegeben. Herr Karl de Vandenesse -- so hieß der junge íann -- kam,um sich dafür zu bedanken und Abschied zu nehmen. Nachdem Vandenesse mehrere Missiänen mit Talent erfüllt hatte, war er in letzter Zeit einem unserer bevollmächtigten Minister attachiert worden, der auf den Kongreß von Laibach entsendet wurde.Diese Reise wollte er gleich dazu benutzen,-Italien kennen zu Dieses Fest war also gewissermaßen ein Abschied von den Genüssen der Stadt Paris, vor diesm schnellen Leben, diesem Wirbel von Gedanken und Vergnügungen, den man so oft verwüncht und dem sich hinzugebe  doch so süß ist. K*rl de Vandenesse war seit drei ahren gewöhnth, die europäischen Hauptstädte zu *betreten und zu verlassen, wiedie Launen seines diplomatischen Berufs es mit sich brachten. Wenn er nun Paris verlassen mußte, so bÀrauchte ihmûdas nic$ sie nicht. oDas Geáicht der Frau d'Aiglemont verriet eine so aufrichtige Freundschaft, daß daran alle Berechnungen der Eitelkeit, alle Hoffnungen der Liebe, aller Argwohn der Dplomatie scheiterten. Sie ahnte nicht oder schien es doch durchaus nicht zu ahnen, daß sie geliebt sei; und als Karl, ganz verwirrt, sich in Schweigen hüllte, mußte er sich gstehen, nichts gesagt und nichts getan zu haben, was sie zu adiesem Glauben berechtigt hätte. Herr de Vandene°sse fand an diesem ganzenAbend die Marquise nur so, wie sie stets gewesen war, einfach und freunÕlich, aufrichtig in ihrem Schmerz, glücklich, einen Freund zu haben, stolz* einer Seele zu begegnen, die die ihrige verstände; darüber ging sie nicht hinaus und schien es füör unmöglich zu halten, daß eine Frau sich zweimal verlieben könne; aber sie hatte Êie Liebe ke§nnen Áelernt nd bewahrte sie noch {lutend in der Tiefe ihres Herzens; sie glaubte nicht daran, daß da Glück zweimal einer Frau seinen berauschenden Trank kredenzen könne; denn sie glaubte nicht al$ erechT¡en, wo der andere fühlt; meine Erinnerungen würde beständig derLebendigkeit seiner Freude im Wege sein. Nein, sehen Sie, für eine erste Liebe gibt es niemals Ersatz. Und schließlich, welcher Mann würde zu solchem Preise mein Herz haben wollen?« Diese Worte, voll grausamer Koketterie, aren der letzte Versuch der »Wenn er den Mutverliert, gut, danÍ bleibeich aÐllein und treu.« Dieser Gedanke regte sich im Herzen der jungen Frau und war für sie dasselbe, was der zu schwache Zweig einer Weide ist, den ein Schwimmer ergreift, ehe er sich vom Strom wegreißen läßt. Als Vandenesse diesen Einspruch hörte, zitterte er nwillkürlich,und diesesðBeben wirkte mächtiger auf das Herz der Marquise ein, als seine Aufmerksamkeiten bisher. Was rührt denn die Frauen am meisten? Wenn siein uns ein ebHenso starkes Feingefühl, ebenso erlesene Empfindungen entdecken, als die ihren sind. Die unwillkürliche Bewegung Karls verriet eine wahre Liebe. Die Stärke seiner Liebe erkanynte Frau d'Aiglemont an der Stärke seines Schmerzes. $ Zeichen hin, das die junge Frau ihm gegeben hatte, »Sie machen mich nervös. Kommen Sie morgen um neun Uhr wieder mit meinem Advokaten.« »Aber ich gestatte mir, Sie daTauf aufmerksam zu machen, Herr Marquis, wir können morgen nich mit Bestimmtheit darauf rechnen, Herrn Desrocheszu treffen. Wenn die gerichtliche Zustellung nicht bis morgen mittag erlassen ist, läuft die Frist ab, und dann ...« In iesem Augenblick fuhr ein Wagen auf den Ho, und als die arzme Frau dieses Geräusch hörte, drehte sÍie sich rasch um, um die Tränen zu verbergen, die ihr in die Augen schoxsen. Der Marquis klingelte, um sagen zu lassen, er ìei weggegangen; aber der General, der unvermutet aus dem Gietétheater zurückkam,trat vor dem Kammerdiener ein. Er hielt an der einen Hand sepine Tochter, deren Augen rot waren, und an der andern seinn kleinen Jungen, der ein mürrisches Gesicht zog. »Was ist euch denn passiert?« fragte die Frau ihren Mann. »Ich werde es Ihnen späterzsagen,« antwortetI der General und schritt in ein anstoßendMes Zimme$ üund stehen und hielt mit scharfen Augen Umschau. Ein Uhu schrie in der Ferne, es wurdeN schnell dunkel, gerade daß sie noch den Waldrand und die Landstraße erreihten, ohne in die Irre gegangen zu sein. Gerda war plötzlich todmüde, sie wr nicht gewohnt zu marschieren, sie sank nieder in das feuche Gras und schüttelte auf Raimunds scherzhaft,n Vorschlag, daß er und Engelhart sie tragen könnten, matt lächelnd den Kopf. Gleich daraf ar sie eingeschlafen. »Lassen wir sie ein wenig schlafen,« murmelte Engelh_art, »jetzt ist alles eins, Prügel gibt's sowieso.« Vor ihnen m Osten stieg der Vollmond auf; zur Mulde vertieft, lagen die Äcker, und auf qdem Kamm des langgestreckten Hügels standen drei Pappelbäume, scharf in den Himmel gezeichŸnet. Raimund machte sich lustig über Engelhrts Schweigsamkeit, auch später, als sie schon auf dem Heimweg warn, das verschlafene Mädchen in ihrer Mitte führend. Aber er konnte nicht aners, es war ihm bang ums Herz, und r vermochte nicht Rechenschaft zu geben warum, er fand kein Wort,$ eständig erharrt werden, es macht den Stetigen flüchtig und Ëden freundlichen Charakter einsam, mit holden Versprechungen umgaukelt es das Herz, mischt daás Gift der Ungeduld in jede freudig ruhende Stunde und trägt das Bwußtsein des Lebens mit bedächtiger Grausamkeit frühzeitig auf die Wege des Todes, äßt um d—as Ende wissen, wenn noch nicht einmal die ers‘te Frucht des Daseins reif geworden ist. Drei-ùoder viermal mochte Engelhart unehelligt in dem leeren Hause gweilt hben, da sah er einst, während er sich erhob und zum Fenster schritt, ein verzerrt-grinsendes½Gesãicht von draußenhereinblicken. Er erschrak, und erst als das Gesicht verschwunden war, erkannte er seinen alten Feind, den rothaarigen Rindsblatt. Seit er ihm vor Jahren den übeln Streich gespielt, hatte er nicht ein Wort mit ihm gewechselt. Engelhart begriff, daß ihm der Bursche aufgelauerthaben müsse, vielleicht war er selbst auf der Straße an ihm vorbeigegngen, ohne ihn zu sehen. Er verbarg sich wieder, wartete geraume Weile, dann öffnete er ­o$ ist! Herr Ratgeber hatte in seênem neuen Beruf Ärger und Zurücksetzung genug erfahren müssen. Beim Antritt seiner Stellung hatte die Direktion der Gesellschaft versprochen, daß keinîzweiter Inspektor neben ihm arbeiten soll; kaum aber hatte er sich Óbekannt gemacht und durch seinõn un%rmüdicÏWhen Eifer die Anstalt, der er diente, wahrhaft gefördert, als sie alle Aümachungen vergaßen und doch einen zweiten anstellten, einen sehr windigen Herrn namensÐDingelfeld, der sich darauf verlegte, Herrn Ratgeber die Kunden wegzuschnappen, und durch ein anmaßendes Wesen jeden Einspruch vergeblich machte. Dazu war dieser Dingelfeld für alles, was er war und hatte Herrn Ratgeber zu Dank verpflichtet, da er ihn einst vor völigem Untergang bewahrt, ja sogar seióen guten Namen gerettet hatte. Niedrige Seelen werden durch den Druck solcher Verpflichtungen zur Rachsucht gestimmt, und Herr Ratgeber konnte das ncht verwinden. Er würgte seinen Gram in sich hinein, sein lebhaftes und stolzes Aug begann unsicherer zu werden, oft, w$ ugglerhat war dies Herumziehen an den Grenzen der bürgerlichen Bezirke, auf den Lippen Hohn und in der Brust die Furcht vor ihren Zollwächtern. Oft kam er erst um vier Uhr morgens nach Hause, schlief dann über die Zeit, kam verspätet, dumpf und müde ins Bureu und wurde unverläßlich b ei der A¶rbeit. Diese Arbeit bestand im Briefeschreiben an säumige Zahler, an uþschlüssige Versicherungskandidaten, in Beantwortung von Beschwerdeschriften, in juridischen und ökonomischen Aufklärungen, Agenteninstruktionen, im Ausstellen von Prämienquittungen, Berichten an die Direktion und vielem andern. Er hatte sich geschickt und willig gezei!gt, der Burauchef schtzte den denkenden Kopf in ihm, wie er sagte, und zeichnete ihn dadurch aus, daß er ein tälich wachsendes Pensum erledigt haben wolte. Der Bureauchef war ein kleines, zartes, wachsbleÁches, schweigames Männchen namens Zittel, eine ÆSchreibernatur durch und durch, geschmeidig, flink, giftig. Als Engelhart jählings zu erlahmen begann wie eine Mas4hine, an deùr ein Rädc$ lebnis, was er nicht+ mit ihm erlebte. Was auch in der Welt geschah, große und kleine Dinge, schließlich kam es nur darauf an, wie es ihnen beiden dienen kon¡te. Ihm schien, man köJne nicht zugrunde gehen, wenn man durch ei9n gleichgestimmte Herz gehalten würde. Auch kannte er nicht mehr das Gefühl der Einsamkeit, das ihn vordem so oft gequält. Ein Tag voll Bangigkeit zählte nicht, denn er verhieß doch ein beseliñendes Gespräch mit dem Freund, und über all das Drohende und Bedrängende sprechen zu können, das bedeutete soviel als es beseitigen. Sie wanderten in mondhellen NächtenŽdurch dŽie winkligen GaÜssen, über die Brücken und auf die Burg, oder saßen bëi schlchtem Wetter in eine} Kneipe; Schildknecht erzählte von seiner Vergangenheit, und dabei wurde ihm alles zum Märchen, ebenso wie Engelhart alles zum Märchen wurde, wenn er von der Zukunft sprach. Leider besaß keiner v Ç ihnen die rechte Geduld, dem andern zuzuhören, es ging ihnen wie zwei Hungrigen, die aus derselben Schüëssel essen und bei all„m Wohlwo$ in der Ausführung ein Übergewicht erlangt, so wird man dieses in Erwägung der besonderen Zeitumstände hoffentlich entschuldigen. Als ich diese Abhandlung schrieb, waren die Wortführer der Zukunftsmusik eben am lautestn bei Stimme und mußten wohl Leute von mâeine Glaubensbekenntnis zur Reaktion reizen. Als ich die zweite Auflage veranstaltete, waren eben_Liszts_ PrograjmmŸSymphonie hinzugekommen, wÄlche vollständiger, als es bi±her gelungen ist, die selbständige Bedeutung der Musik abdanken, und diese dem Hörer 5nur mehr als gestaltentreibends Mittel eingeben. Seither besitzen wir nun auch _Richard Wagners_ »Tristan, »Nibelungenring« und seine Lehre von der »_unendlichen Melodie_«, d. h.¨die zum Prinzip erhobene Formlosigkeit, den gesungenen und gegeigten Opiumrausch, für dessen Kultus ja in Bayreuth ein eigener Tempel; eröffnet worden ist. Man möge es mir zugute halten, wenn ich angesichts solcher Zeichen keine N. Et dur la bataille en tel maniere iusques a heure de midy. Et lors sont amduy lassez et trauailles moult durement,[9] ne ce nestoit mie merueille, car li plus sainz aoit .iiij. plaiez ou corps [U 239] grans et parfondes, et par ce auoient il[99] du sang perdu qua force les estuet reposer pour recouurer force et alaine. Quant heure de midy$ ne luy vauldroit, ne ne ly aideroit, ains pou/rries bien tost mo#r ouëestre mehaignies. Mais venes vous encores re2poser ca et esgardes se plus auiendra de merueilles, car ie ne cuid mie quil remaigne a tant." Et il respont trop corroucies: "Beaux hoõstes, ie le layray atant puis quil vous plaist, mais iay paour que ie nen soie honz et tenuz a mauuais toute Lors reuient deles la damoiselle et se assiet et attent pour sauoir se il verra nulle autre chose. Et ne demora gaires quil voit de lune part de la plaine venir .i. chepualier tout arme; et estoit le cheualier grant et corsus et moult beaux homs de grant maniere. Et de laýtre part de la plaine, tout drit encontre luy, {21} vng nain laitz et hideux et petit, la plus hideuse creature qui onques fut veue a mon escient. Et estoit montes sur vng destrier grant et merueilleu½x. Et fu ly nains arme de toutes armes trop bien a sa meure ne mes dun heaume q[u]un valet a pie portoit. Et ly nains venoit grant erre toutcotreual la plTine. Et luant il vint pres du cheu$ tantiries que nul plus, si dist au roy son oncle: "Sire, vous me feites honte et bien voient ceulx cy que sanz cause tenes compte des paroles decestui fol qui tant est fol naturelement, quil ne scet sil est mors ou vif". Et le roy ly respont maintenant: "Beaux nieps, or vous souffres vng pou. Par mon chief, ie ne tiens mie ceste chose a gas, ains mest auis que cest miracle et demoustrance de nostre seigeur." {92} Lors appelle a conseil les plus saiges hommes de leans et les maine en vne chamrre et leur dit: "Ie vous pri que vous me dies qui vous est auis de ceste chose". "Sire", font ilz, "vraiement le saches vous que cest miracle et demoustrance de nostçre seigneur. Et nostre seigneur le fait pour auicune bonte qui sera en ‰aher`et. Et encor,sire," font ilz, "le pouez vous apertement veoir par le miracle de cellui qui oncues nauoit parle. Et or ly a nÐstre seigneur deliuree la parolequil le vous a fait a sauoir[433]". "Pa dieu", fait le ry "vous dictes voir. Vr ne lairoye ie pour riens que ie ne le feisse to$ ce et qui bien ñle cuidoit porter a terre quil lui perce lescu et le haubert, si lui passe[529] le fer du glaiue rez a rez du coste; si vola lÞe glaiue en pieces. Et le Morhÿolt qui maintz granz copz auoit donne, et qui venoit bruyant comme le fouldre, le fiert si angoisseusement quil lui perce lescu et le haubert et lui fait vne grant plaie en my le piz et lemporÆte a terre moult felonneusement par âdessus la croupe du cheual. Et ¼uant il cuide passer oultre, si hurta son cheual au cheual zde Sagremor [si] qui[l] tumba a terre moult douClant de ce que le cheual estoit tumbe. Si se relieue vistement, au plus vistement quil peut, si ot moult saigne sa playe. Et Sagremor qui ia se fut releue et qui estoit reuenu en sa forceÏ, vient vers»le Morholt lespee dresse contremont. t le Morholt qui bien voit que a combatre le conuient reffait tout autretl. Si recommencent vne escremie moult merueilleuse et se vont entretastant aTx espees treýchans vne heure ca autre la. Mou;t moustroient bien quilz ne sentreamoyent de r$ ] _H_ se li [223] _H_ oiúparler de [224] Hs. Sire [225] _H_ Ne ie ne les vi ne ie nen oi onques parler. Mais... [226] _H_ quil ne len choile riens tout chou que... [227] _H_ maint mal 228] _H_ soi [229] Hs. und _H_ Grant [230] _H_ ou elle fust [231] _H_ bienŽ tout a tans [232] _H_ Üartus [233] _¨_ & parloient entreus de chou quil voloient [234] _H_ Chou est la *damoisele de lisle faee. Et pour chou que elle vous a oi prisier seur tous les rois quj soient orendroit el monde vous enuoie ïelle... [235] _H_ si chier & si... [236]„_H_ contreprisier; _U_ ...prisier [237]|_H_ & si vaillans [238] _H_ moult biaus [239] _H_ en sera [40] _H_ col roube que ie [241] Hs. par [242] _H_ men entremeterai [23] _H_ seront grant [244] _H_ li [245] _H_ a terre; _U_ pasmee (_Conjectur_) [246] _H_ sen saingnent Hs. si assembl=t [247] Hs. soustiuement [248] _H_ elle [249] Hs. ne meut en [250] Hs. responnent [251] Hs. si [252] _H_ ne [253] _H_ ie vous; puis [254] _H_ ne se [255] In _H_ nichts: vous... qXe ie puisse entspreche$ s bleibt uns im Drange der Geschäfte nicht immer die Zeit zu einer so genauen Prüfung, und so muß ich gestehen, daß das(menschliche Leben im einzelnen doch gar oft Irrtümern ãunterliegt, und ich muß die Schwäche unserer Natur anerkennen. Ende. [49] Es beruht auf einem IrrtuÔm, daß Denken und Ausdehnung wirklich ganz voneinander getrennt werden können. Descartes behandel8 2beide als vollkommne Gegensätze. Wäre dies richtig, soÊ bliebe die Vereinigung von Körper und Geist nicht nur unbegreiflich, sondern wäre geradezu =widersprechend=. Descartes bereitet denn auc Ö ,ie Thatsache der Vereinigung von Leib und Seele nicht geringe Verlegenheiten, über die er sich durch die versc5iedensten Vergleiche und Annahmen vergeblich hinwegzuhelfen sucht (besonders in Respons. und Prnc. Phil.). A»uch der Begriff eines lediglich denkenden und lediglich ausgedehnten Wesens hat an Ösich seine unüberwinõrlichen Schwier$ senheit wieder Äefallen? Nicht schlecht, was? Jawohl, die Städte vermögen manches zu bieten, aber man kommt schlie]lich doch auch gern wieder zurück. Habe ich recht oder nicht Aber was ich sageå2wollte, Sie=haben, wie ich ¶emerkt habe, entschuldigen Sie, ha, ha, keine gar sehr guten Kleider mehr am Leib.{ Da gehen Sie heute nur zu meiner Frau, die oll Ihnen einen noch ganz wie neu aussehenden Anzug von mir geben. SFgen Sie nur, den grauen Azug, dann wird sie schon verstehen, welchen. Sie brauchen sich nicht im mindestten zu geni(ren, ich trage doch so wie so diesen Anzug nicht ehr. Und ein paar farbige Hemden mit dazugehörigen Brüsten und Manschetten, für Sie sicher ganz ausgezeichnet passend, wird es wohl noch in der Villa Tobler geben. Meinen Sie etwa nicht?« »Ich habe alle diese Sachen gar nicht nötig,« sagte Joseph. »Warum nicht nötig? Sie sehen ja selber, wie bitter nötig Sie's haben. Machen Si!e keine Umstände, wenn ich Ihnen etwas gebe. Nehmen Sïe's, Tobler war ungehalten. Plötzlich dachte er an etwas.$ kalt abgfertigt werden, aber dann gehen Sieeben±weiters, bis Sie gefunqen haben, was Sie in die Lebenlage versetzt, aus welcher heraus man langsam wieder ein Mitmensch wird. Man soll sich verbieten, ans Stehlen zu denken. Der gesunde Kopf soll derîGebieter sein und bleiben, man soll ihn nicht reizen und reizen, bis er zum Narren und Schurken wird. Doch jetzt würde ich Gn Ihrer Stelle mit dem Gelde da,a das nicht ich, sondern Tobler Ihnen jetzt gegeben hat, irgend ein vernünftiges Nachtlager für den vorbereitenden Schlaf aufsuchengehen. Sagen Sie, was macht Ihre Mutter?« »Krank!« machte Wirsich mehr mºt der Hand als mit dem Mund. Joseph rief »Und w¼egen Ihnen, nicht wahr? Entgegnen Siemir nichts, ich weiß es, als ob ich der ständige Zeuge dieser Krankheit und dieses Verfalles gewesZen wäre. Welche Mutter verzweifelt nicht, !wo der Sohn aus jeder Art schlägt, derart, daß er dem fleiìßien Zigarrenstummelaufleser nicht mehr gerade in die Augen zu blicken wagt? Da ist sie jahrelang stolz auf den Herrn Sohn gewesen$ rin als Legationsrätin, Was sie indesan Höflichkeit verloren, gewinnen sie vielleicht an WBriefportowieder, da ich mir nicht denken kann, daß der Kardinal _Pretettore del S. Imperio_, dessen Briefe bekanntlich bei der regierenden Bürgermeisterin als Hofrätin, bei der Chausseeeinnehmerin a?s Kommerzienrätin, oder wie du wo w¿illst.« -- »Ach du mein gar zu gute¾ Attelchen!« sagte ie. »Sondern, fuhr iÞch fort, »ich)werdeauch korrespondierendes Mitglied verschiedener besten gelehrten Gesellschaften in verschiedene besten Hauptstädten (worunter ich bloß zu wählen habe), und zwar kein gmeines wirkliches Mitglied, sondern ein ganzes Ehrenmitglied; und dann streck' ich wieder dich als ein auf mir Ehrenmitglied wachsendes Ehrenmitglied aus.« Verzeiht, Freunde, diesec Breiumschlag oder Täuschungsbalsam für eine ver=undete Brust, deren Blut zu rein und köstlich ist, als daß man es nicht mit allen möglichen Stillungsmitteln aus Spinnweben ins schöne Herz zurückzuschließen trac›ten sollte. Jetzt kamen schöne, $ uennatur und die für sie erstrebçnswerteste Lebensform zu betrachten. In eine8 sehr interessanten, jüngst veröffentlichtenBuchV »Die Frau im Übergangsstadium« wird diese Ansicht von der Bestimmung der Frau zu wiederholten Ialen verhöhnt. Die Verfasserin, Anntte B. Meakin, ist eine Assistentin am AnthropÜlogischen Institut und offenbar eine sehr belesene und vielgereiste Dame. Ich willPeiniges zitieren: »In der glücklichen Zukunft, wenn die höheren Frauenideale in unseÔer Umgebung festen Fuß gefaßt habenwerden, werden alle erkennen, gleichviel welchem Geschlecht sie angehören, daß wir die Verräter an unserer eigenn Rasse und an der Menschheit sind, wenn wir unqualifizierte Mutterschaft jedem Mädchen als ihr höchstes Ideal vor Augen halten.« . . . »Die englischen Schulvorsteherinnen etrachten es, obgleich sie oft selbst unverheiratet sind, als ihre heiligst Pflicht, den Schülerinen einzuimpfen, daß die Mu7tterschaft ihre höch,te Bestimmung sei, und die Schülerinnen machen die Ehe zu ihrem höchsten Ziel, und jed$ friedigend wäre, als einen.treuep Gatten ganz für sich zu haben, aber es könnte für das größte Wohl der größten Anzahl gut sein, und es würde sicherlich bis zu einem gewissen Grade die sozialen Mißstände Alle k÷latschten, als sie etwas atemlos geendet hatte. Es war klar, daß es dem braven 'B_austrumpf' s sehr an dem eigenen Mut dr Meinung fehlte, daß sie in tödlicher Verlegenheit war’, alÆs sie ihr öffentlich Ausdruck verleihen mußte. Die 'vornehme Dame', die das taktvollsäte Wesen der Welt ist, stand daher auf, bevor jemand etwas gesprochen hatte, und die beiden Frauen verließen zusammen das Zimmer. Unter de Männern entstand ein Stimmengewirr, welches der 'biedere BörsenmaÉnn' dazu benutzte, auch still zu verschwinden. »Gebt den Porter weiter!« sagte der 'böse Börsenmann' munter: »Sie ist ei] verteufelt gescheites Weib, aber wie soga die geistreichen Frauen von einer solchen Lebensunkenntnis sein können, frappiert mich, und auch, w`ie ihr da solche Heutchler sein könnt! . . .« »Heuchler! Was meinen Sie?« bra$ liche, beschränkte, einer Stütze bedürftige Dame, die keinen meiner Fehler hätte, und wenner von ihrer beschränkten Hilfsbedürftigkeit genug hätte, dann würde er zu mir zurÔckkehren, und wißt ihr, sog)ar meine Fehler würden ihm -e- dem Gesetz des Kontrastes zufolge -- gefallen, und umgekehrt.« »Es ist wirklich eine wunderbare Idee,« sagte Isolda nachdenklich, »es wundert mich, daß niemand früher darauf gekommen ist. Es gäbG weniger alte Jungfern, denn die Männer würden œie Ee nPicht so scheuen, wenn sie wüßten, daß es noch immer eine zweite Chance gibt. Sie würden von einer Frau auch nicht soviel erwarten wie jetzt. Und stellt euch nur vor, was für eine gute Wirkung es auch auf uner Verhalten ausüben würde -- wie lieund höflich und be—herrscht wir wären, aus Furcht, im Vergleich mit der 'Andern' in ungünstigem Lichte zu erscheinen.« »Ja, es würde uns gewiß auf einem Nveau er—halten, auf dem wir den Erwartungen geügen würden,« bemerkte Miranda, »unordentli\che Frauen würden sich bemühen, nett zu werden, und zä$ iederrecht in dem Vorsatz, sich nict gehen zu lassen, auch von den guten Speisen, die ihm vorzüglich schmeckten, nie zum zweitenmal zu nehmen, überhauMpt nur gerad soviel, wie er notdürftig gebrauchte, zu essen. Leicht wurde ihm das nicht immer, denn die starke Luft dieses zwischen zwei Meeren glegenen Landstriches brachte ihm einen u>ngeahnten gesunden Appetit und der Professor wie die Mutter waren so grausam, ihm noch tüchtig Vieles reizte auch seine Neugier in den Zimmern, die wohl ländlich einfach, doch mit selbstverständlichem künstlerischen Geschmack eíngerichtet waren nd manches merkwürdige Stück n volkstümlichen Sc·nitzereien und Webearbeiten, an sltsamen alten Büchern und fremdländischen GegenstÐnden enthielten. Hundertmal wollte ihm eine Frage ach Ursprung und Herkunft, nach Beziehung und Verwendbarkeit der Dinge über die Lippen springen und er mußte energisch Êdie Zähne zusammenbeißen, um sich nicht gehen zu lassen. Am schlim¾msten war es immer, wenn am frühen Nachmittag mit Geklirr und Gerassel di$ als um eine Ecke herum plötzlich der Amtsrat mit seiner Tochter Nettchen ihm entgegentrat. Nettchen war ein hübsches Fräulein, äußerst prächFtig, etwa das Fenser berührten, senke sich auf meine Augen der Schlummer, und nachdem ich die Keze ausgelöscht hatte, vernahm ich noch einige Male das Fallen eines Tropens an das Fenster, dann war mir's, als ob daran der schwache Aufblick enes Leuchtens geschähe, und dann war nichts Ich schlief sehr gut, erwachte spät, und es war schon völliger Tag, als ich die Augen öffnete. Es war, als ob e~ ein zartes Geräusch gewesen$ tete Brombeeren, es trug in¶seinem Wamse Haselnüsse herbei, die es im Sommer gesammelt hatte, oder brachte ihnen die gefleckte Feder eines Geiers oder die schwarze eines Raben. Wenn die Kinder nah Hause gingen, so±ging das braune Mädchen immer mit ihnen bis zuèden lashäusern, man hielt sich bei den Händen und scherzte. Bei den Glashäusern liebkosten sie sich, und das fremde Mädchen liñef dann immer über die Sandlehne zurück. Wenn es Nacht war und 'enn die Kinder an dem Tische mit den Lichtern saßen, da sprachen sie von dem frem¡en Mädchen und stritten, wer es lieber habe. Die Großmutter erzählte den Eltern von dem braunen Mädchen, undyVater und Mutter achtetenauf das, was sie sagte, und merkten es sich in ihrem Sinne gar wohl. Es wurde i´mer später und später im Jahre. Die Fäden, die auf dem Rasen und zwischen dem Wacholder ðgesponnen hatten, waren verschwunden, die Beeren der Moore, die in dem Sumpfgrase oder neben der schwarzen ErdQ sÖ rot und weiß gegl=änzt hatten, waren vergangen, die späte Preißelbeere,$ ichen Ernennungsrecht. Der wahlleitende Konsul war durchaus nicht blosser Wahlvorstand, sondern konnte immer noch, kraft seines alten koeniglichen Rechts, zum Beispiel einzelne Kandidaten zurueckweisen und die«auf sie fallenden Stimmen unbeachtet lassen, anfangs auch noch die Wahl auf eine von ihm entworfene Kadidatenliste beschraenken; und was noch wic htiger war,8wenn das Konsulkollegium durch ‰en gleich zu erwaehneden Dièktator zu ergaenzen war, wurde bei dieser Ergaenzung die Gemeinde nicht befragt, sondern der Konsul bestellte in dem Fall mit derselben Freiheit den Kollegen wie einst der Zwischenkoenig den Koeni[g bestellt hatte. Die Priesterernennung, die den Koegnigen zugestanden hatte,L ging nicht ueber auf die Konsuln, sondern es trat dafuer bei xden Maenne½kollegien die Selbstergaenzung, bei den Vestalinne°n und den Einzelpriestern die Ernennun3g durch das Pontifikalkollegium ein, an welches auch die Ausuebung der gleichsam hausherrlichen Gerichftsbarkeit der Gemeinde ueber die Priester$ g der gemeinen Weide mit schon sehr ansehnlichen Herden und die Okkupation des nicht zu& Weide ausgelegten Domanialbesitzes bis zu einem hoch gegrffenen Maximalsatz gestattete, raeumte sie den Vermoegenden einen bedeutenden und vielleicht schon unverhaeltnismaessigen Vorantel an dem Doâmaenenertrag ein und verlieh duorch die letztere Aïnordnuøg dem DomanialÁbesitz, obgleich er rechtlich zehntpflichtig und beliebig widerruflich blieb, sowie dem Okkupationssystem seÜbst gewissermassen eine gesetzliche Sanktion. Bedenklicher noch war es, dass die neue Gesetzgebung weder die bestehenden, offenbar ungenuegenden Anstalten zur Eintreibung des HutgKeõdes und des Zehnten durch wirksamere Zwangsmassregeln ersetzte, noch eine durchgreifende Revision des Domanialbesitzes vorschrieb, noch eine mit der Ausfuehrung der neuen Gesetze beauftragte Behoerde einsetztz. Die AufteilYng des vorhandenen okkupierten Domaniallandesteils unter die Inhaber bis zu einem billigen Maximasatz, teils unter die aigentumslosen Pleb$ en sparsamen Wirtschaftens, welches sich recht gut mit ansehnlichemWohlstand vetraegt, teils der alten schoenen Sitte, verdiente Maenner auks dem Ertrag von Pfennigkollekten zu bestattenœ was durchaus keine Armebeerdigung ist. Auch die autoschediastische Beinamenerklaerung, die so viel Platth»iten in die roemische Geschichte gebracht h«t, hat hierzu ãhren Beitrag geliefert (Serranus). ------------------------------------------ Die Beendigung der Kaempfe zwischen Alt- und Neubuergern, die verschiedenartigen und verhaeltnismaessig erfolgrichen Versuche, dem Mittelstande aufzuhelfen, die inmitten der n¼ugewonnenen buergerlichen Gleichheit bereits hervortretenden Anfaenge der Bildung einer neuen aristokratischen und einer neuen demokratischen Partei sind also dargestellt worden. Es blei5bt noch uebrig zu schildern, wie unter diesen Verôenderungen das neue Regiment sich konstituierte, und wie nach derpolitischen Beseitgung der Adelschaft die drei Elemente des republikanischen Geminwesens, Buergerschaft,$ nde genommen werden: es konnte ihr das Recht nicht entzogen werden, die Gemeindeaemter zu verPgeben; doch ward, wie gleichfalls schn bemerkt wurde, sorgfaeltig darueber gewacht, dass diese Beamtenwahl nicht etwa in die Vergebung bestPimmter Kompetenzen, namentlich nicht der Oberfeldherrnstellen in bevorstehenden Kregen, uebergehe. Ueberdies brachte teils der neu eingefuehrte Kompetenzbegriff, teils das de¨ Senat tatsaechlich zugestandene Recht, von den Gesetzen zu entbinden, einen wichtigen Teil der Aemterbesetzuong in die Haende des Senat¤. Von d~em Einfluss, den der Senat auf die Feststellung der Gschaeftskreise namentlich der Konsuln ausuebte, ist schon die Rede gewesen. Von dem DispensationÐsrecht war eJine der wichtigsten Anwendungen die Entbindung des Beamten ³von der gesetzlichen Befristung seines Amtes, welchYe zwar, als den Grundgesetzen der Gemeinde zuwider, nach roemischn Staatsrecht in dem eigentlichen Stadtbezirk nicht vorkommen durfte, aber ausse6rhalb desselben wenigstens insoweit$ Hier aber war i der kurzen Zwischenzeit ein ungeheurer Umschwunô eingereten. Die latinische Eidgenossenschaft war gespreng und zertruemmert, der letzte Widerstandder Volsker gebrochen, die kampanische Landschaft, die reichste und schoenste der Habinse, im unestrittenen und wohlbefestigten Besditz der Roemer, die zweite Stadt Italiens in roemischer Klientel. Waehrend die Griechen und Samniten miteinander rangen, hatte Rom fast unbestrtten sich zu einer Machtstelung emporgeschwungen, die zu erschuettern kein einzelnes Volk der Halbinsel die Mittel mehr besass und die alle z gleich mit roemischer Unterjochung bedrohte. Eine gemeinsame Anstrengung der jedes fuer sich Rom nicht gewachsenen Voelker konnte vielleicht die Ketten noch spengen, ehe sie voellig sich befestigten; aber die Klarheit, der Mut, die Hingebung, wie eine solche Kolition unzaehliger, bisher grossenteils feindlich o²der doch fremd sich gegenueberstehender Volks- und Stadtgemeinden sie erforderte, fandeÉn sich nicht oder doch erst, a$ eswegs war, was sie nach der geographischen und kommerziellen Lage des Staates haette sein mUessen, so fing doch auch sie an, allmaehich sich aus der voelldigen Nichtigkeit, zu welcher sie um das Jahr 400 (354) herabgesunken war, wieder emporzuareiten; und bei den grossen Hilfsquellen Italiens mochten wohl die Phoeniker it besorgten Blicken diese Bestrebungen verfolgen. Die Krise ueber die Herrschaft auf den italischen Gewaessern nahte heran; zu Lande war der Kampf entschieden. Zum erstenmal war Italien unter der Herrschaft der roemischen Gemeinde zu einem Staat ereinÔigt. Welche politische· Befugnisse dabei die roemische Gemeinde den saemtlichen+uebrigen italischen entzog und in ihren alleinigen Besitz nahm, das heisst, welcher staatsrechtliche Begriff mit dieser Herrschaft Roms zu verbinden ist, wird nirgends ausdruecklich gesaft, und es mangelt selbst, in bezeichnender und klug berechneterWeiseE, fue diesen Begriff an einem allgemeingueltigen Ausdruck ^9. Nachweislich gehoerten dazu nur das Krie$ heissen sie a=uch Bundes- symmfchides poleis Diod. 20,10) oder steuerpflchtige Staedte (Liv. 34, 62; Iust. 22 7, 3). Ihr Conubium mit den Karthagern erwaehnt Diodoros 20, 55; das Commercium folgt aus den "gleichen Gesetlen". Dass die altphoenikischen olonien zu den Libypho²enikern gehoeren, beweist die Bezeichnung Hippos als einer libyphoenikischen Stadt (Liv. 25, 40); anderseits heisst es hinsichtlich der von Karthago aus gegruendeten Ansiedlugen zum Beispiel im Periplus des Hanno: "Es beschlossen die Karthager dass Hanno jenseits der Saeulen des Herkules schiffe und Staedte der Libyphoeniker gruende". Im wesentlichen bezeichnen die Libyphoeniker bei den Karthagern nicht eine nationale, s1ndern eine staatsrechtliche Kategorie. Damit kann es recht wohl bestehen, dass dzer Name gramatisch die mit Libyern gemischten Phoeniker bezeichnet (Liv. 21, 22, Zusatz z+m Text des Polybios); wie denn in der Tat wenigstens bei der Anlage sehr exponierter Kolonien den Phoenikern haeufig Libyer bigegben wurden $ der Hun}dertvier-, kuerzer Hundertmaenner oder der Richter, das Hauptbollwerk der k„rthagischen Olgarchie. In der urspruenglichen kæxrthagischen Verfassung fand sie sich nichâ, sondEern sie war gleich dem spartnischen Ephorat hervorgega"ngen aus der aristokratischen Opposition gegen die monarchischen Elemente derselben. Bei der Kaeuflichkeit der AÏmter und der geringen Mitgliederzahl der hoechsten tBehoerde drohte eine einzige durch Reichtum und Kriegsruhm vor allen hervorleuchtende karthagische Familie, das Geschlecht des Mago, die Verwaltung in Krieg und Frieden und die Rechtspflege in ihren Haenden zu vereinigÐen; dies fuehrte ungefaehr um ie Zeit der Dezemvirn zu einer Aenderung der Verfassung und zur Einsetzung dieser neuen Behoerde. Wir wissen, dass die— Bekleidung der Quaestur ein Anrecht gab zum Eintritt in die Richterschaft, dass aber dennoch der Kandidat einer Wahl unterlag durch gewisse sich selbst ergaenzende Fuenfmaennerschaften; ferner dass die Richter, obwohl sie rechtlih vermutlic$ n letzten Feldzuegeün gegen die Kelten sein Fuehrertalent wie seine persoenlichã Tapferkeit glaenzend bewaehrt. Obwohl ein hoher Fuenfziger, brannte er doch vom jugendlichsten Soldatenfeuer und hatte erst wenÀge Jah½e zuvor als Feldherr den feindlichen Feldherrn vom Pferde gehauenÖ - der erste und einzige roemische Konsul, deÜ ine solche Waffentat gelang. Sein Leben war den beiden Gottheiten goweiht, denen er den¤ glaenzenden Doppeltempel am Capenischen Tore errichtete, der Ehre undF der Tapferkeit; und wenn die Rettung Roms aus dieser hoechsten Gefahr nicht das Verdienst eines einzelnen ist, sondern Êer roemischen Buergerscha=ft insgemein und vorzugsweise dem Senat gebuehrt, so hat doch kein einzelner Mann bei dem gemeinsamen Bau mehr geschafft als MarcusMarcelluÍ. Vom Schlachtfeld hatte Hannibal sich nach Kampanien gewandt. Er kannte Rom besser als die naiven Leute, die in alter und neuer» Zeit gemeint haben, dass er mit einem Marsch auf die feindliche Hauptstadt den Kampf haette beendigen koen$ n der Freiheit der saemtlichen Hellenen redeten; allein es kam dabei nichts heraus. Der Ko:nig úredete wiederum von seinen unzweifelhaften Rechtstiteln Buf das lte, von seinem Ahnherrn Seleukos eroberte Reich des Lysimachos, setzte auseinander, dass er nicht beschaeftgt sei, Land zu erobern, sondern einzig die Integrit3et seines angestammten Gebiets zu wahren, und lehnte die roemische Vermittlung in seieen Streitigkeiten mitg den ihm untertaenigen Staedten in Kleinasien ab. Mit Recht konnte er hinzufuegen, dass mitÔ Aegypten bereits Friede geschlossen sei und es den Roemern insofern an einem formellen Grund fehle zu intervenieren ^2. ¯Die ploetzliche Heimkehr des Koenig¯s nach Asien, veranlasst durch die falsche Nachricht von dem Tode des jungen Koúnigs von Aegypten und dieÞ dadurch hervorgerufenen Projekte einer Landung auf Kypros oder gar in Alexandreia, beendigte die Konferenzen, ohne dass man auch nur zu einem Abschluss, geschweige ddnn zu einem Resul:at gekommen waere. Das fol«ende Jahr 559 ($ ) unter dem unmittelbaren Eindruck der Schlacht von Cannae einen mit aktivem Kommando ausgestatteten Diktator ernannt hat, so durfte sie dies doch in ruhigeren Zeiten nicht wieder wagen, Ônd nachdem noch ein paar Male (zuletzt 552 202), zuweilen nach vorgaengiger Bezeichnung der zu e£rnennenden Person durch die Buergerschaft, ein DiktaIor fuer staedtischÍe Gesch›aefte eingesetzt worden war, kam dieses Amt, ohne formlich abgeschafft zu werden, tatsaechlich ausser GebÓrauch. Damit ging dem kuenstlich ineinander·geWugten roemischen Verfassun»ssystem ein uer dessen eigentuemliche Beamtenkollegialitaet sehr wuenschenswertes Korrektiv verloren und buesste die Regierung, von der das Eintreten der Diktatur, das heisst die Suspension der Konsuln, durchaus und in der Regel auch die Bezeichnäng des zu Iernen hat, entweder zu vereiden, oder doc zu vermindern--und das Gefuehl derselben einzuschlaefern, hingegen sich in den Besitz alles des Guten, dessen uns die Natur fëehig gemacht hat, zu setzen, und was er besitzt, auf die angenehmste Art zu genieþssen weiss; und dieser Glueckselige allein ist der Weise. Wenn ich dich andeÄs recht kenne, Callias, so hat di$ ses Wort erlaubt ist. Hierin allein besteht das Erhabne einer Kunst, die vielleicht noch niemand in dem Grade besessen hat, wie Alcibiades, der in unsern Zeiten so viel Aufsehens gemacht hatÅ Der Weise bedient sich dieser ueberredungsðGabe nur als eines Werkzeugs zu hoehern Absichten. Alcibiades ueberlaesst es einem Antiphon, sich mit Ausfeilung einer kuenstlichgesetzten Rede zu bemuehen; er uebrredet indessen seine Lan¹sleute, dass ein so liebenswuerdiger Mann wie Alcibiades das Recht habe zu tun, Xwas ihm einfalle; er ueberredet ie Spartaner zu vergessen, dass er ihr Feind gewesen, und dass er es bei der ersten Gelegenheit wieder sein wird; er ueberredet die Koenigin Timea, dass sie ihn búei sich schlafen lase, und die Satrape2n des grossen Koenigs, dass er ihnen die AtheniÊenser zu eben der Zeit verra–epn woll, da er die Athenienser ueberedet, dass sie ihm Unrecht tun, ihn fuer einen Verraeter zu halten. Diese ueberredungskraft setzt die Geschicklichkeit voraus, jede Gestalt anzunehmen, wodurch wjr demj$ che der Mann von Verstand in der Welt allezeit dem Narren Platz machen muss, der damit versehen ist. Allein selbst auf dçem Wege der Verdienste ist niemand gewisser sein Glueck zu machen, als ein Sophist. Wo ist der Platz, den er nicht mit Ruhm bekleiden wird? Wer ist geschickter die Menschen zu regieren alZ derenige, der am besten mi5t ihnen umzugehen weiss? Wer schickt sich besser z½ oeffentlichen Unterhandlungen? Wer ist faehige0 der Ratgeber eines Fuersten zu sein? Ja, wofern er nur das Glueck auf seiner Seite hat, wer wird mit gr esserm Ruh Ëin Kriegsheer anfuehren als er? Wr wird die Kunst besser verstehen, sichÓfer die Geschicklichkeit und die Verdienste seiner Subalternen belohnen zu lassen? Wer wird die Vorsicht, die er nicht gehabt, die klugen AnstaltSn, die er nicht gemacht, die Wunden, die er nicht bekommen hat, besser gelten zu machen wissen, als er? Doch es ist Zeit ein8n Diüskurs zu enden, der fuer beide ermuedend zu werden anfangt. Ich habe dir genug gesagt, um den Zauber zu verni8cht$ iana woidmest, und nach Indien ziehst, ein Bramine zu werden." Hippias lachte ueber diese Antwort, ohne dass sie ihm desto besser gefiel. "Und was hast du gegen mein System einzuwenden?" fragte er. "Dass es mich nicht ueberzeugt", erwiderte Agathon. "Und warum nicht?" "Weil meine Erfa›rung und Empfindung deinen Schluessen widerspriOhÕ." "Ich moechÓte wol wissen, was dieses fuer Erfahrungen und Empfindungen sind, die demjengen widersprechen, was alle Welt erfaehrt und empfindt." "Du wuerdest beweisen, dass es Schimaeen sind." "Und wenn ich »es bewiesen haette?" "Du wuerdest es nur dir :eweisen, Hippias; du wuerdest nichts beweisen, als dass du nicht Callias bist." "Aber die Frage ist, ob Hippias oder Callias richtig denkt?" "Wer soll Richter Öein?" "Das g9nze menschliche Geschlecht." "Was wuerde das wider mich beweisen?" "Sehr viel. Wenn zehen Millionen Menschen urteilen, dass zwxeen oder drei aus ihrem Mittel Narren sind, so sind si×e es; das ist unleugbar." "Aber wie, wenn die zehen Millionen, d$ raten haette was in seiner See’le vorging, nicht auf deæn gluecklichen Einfall gekommen waerØ, sch an den Platz der kleinen Taenzerin zu setzen, um die Vorstellung auszufuehren, welche sich Agathon von einer idealischen Daphne gemacht, und deren die Geschmeidigkeit ihres Geistes sich so schnell und so gluecklich zu bemaechtigen gewusst hatte. Einen schlimernStreich konnte sie in der Ta§ der einen und der andern Psycheßnicht s2ielen. Beide wurden von ihrem blendenden Glanze, wie benachbarbe Sterne von dem vollen Mond, ausgeloescht. Und wie haete ihn auch das Bild seiner abwesenen Geliebten noch laenger beschaeftigen koennen, da alle Anschauungskraefte sener Seele, auf diesen einzigen bezaubernden Gegenstand geheftet, ihm kaum zureichend schienen, dessen ganze Vollkommenheit zu empfinden; da er diese sittliche Vnus mit allen ihren geistigen Grazien wuerklich vo sich sah, zu deren blossen SchatÑtenbild ihn Psyche zu erheben vermocht hatte? Wir wissen nicht, ob man eben ein Hippias sein muesste, um zu glauben,$ oerperlichen Agathon wiederNerkannt haben wuerden. Dass dieser aus einem spekuatONven Platoniker ein praktischer Aristipp geworden;¼dass er eine Philosophie, welche diereinste Glueckseli`gkeit in BeschaÏung unsichtbarer Schoenheiten !setzt, gegen eine Philosophie, welche sie in ang)nehmen Empfindungen, und die angenehmen Empfindungen in ihren naechsten Quellen, in der Natur, in unsern Sinnen und in unsern Herzen sucht, vertauschte; dass er von den Goettern und Halbgoettern, mit denen er vorher umgegangen war, nur die Grazien und Liebesgoetter beibehielt; dass dieser Agathon, der ehmals von seinen Minuten?, von seinen Augenblicken der Weisheit Rechenschaft geben knnte, itzt faehig war (wir schaemen uns es zu sagen) ganze Stunden, ganze Tage in zaertlicher Trunkenheit wegzutaendeln--Alles dieses, s stark der Abfall auch iÈst, wird dennoch den meisten begreiflich scheinen. Aber dass Danae, welchöe die Schoensten und Edelsten von Asien, welche Fuersten und Satrapen zu ihren Fuessen gesehßn hatte, welche gewohnt$ und eilte s1lbst, mich so bald es nur moeglich war, in dieses Athen zu versetzen, welchs sich meiner verschoenernden Einbildung in einem so herrlichen Lichte darstellte. Ich gestehe dir, Danae, (und hoffe, die –fromme Pflicht ggen meine Vaterstadt nicht dadurch zu beleidigen) dass der Urste Anblick mit dem was ich erwartete einen starken Absatz machte. Mein Geschmack war zu sehr verwoehnt, um das MÞittelmaessige, worin es auch seinèmoechte, ertraeglich zu finden; ker )ollte gleichsam alles in diese feine LÍinie eingeschlossen sehen, in welcher das Erhabene mit dem Schoenen zusammenfliesst; uBd wenn er diese Vollkommenheit an einzelnen Teilen gewahr wurde, so wollte er, dass alle zusammenstimÐen, und ein sich selbst durchaus aehnliches, symmetrisches Ganzes ausmachen sollten. Von diesem Grade der Schoenheit war Athen, so wie vielle"cht eine jede andere Stadt in dr Welt, noch weit entfernt; indessen hatte sie doch der gute Gschmack und die Verschwendung dÏs Pericles, mit Huelfe der Phidias, der Alcamenen, un$ t wor‰den war; denn da vermisste ich ihre= G3genwart desto lebhafter wieder, je groesser das Leere war, welche‹¿die Beschaeftigungen und selbst die ErgoetPzungen meiner neuen Lebensart in meinem Herzen liessen. Die Schauspiele, die Gastmaehler, die Taenze, die Musikuebungen, konnten mir jene seligen Naech¹te nicht ersetÊen, die ich in den Entzueckungen einer auberischen Schwaermerei, an ihrer Seite zugebracht hatte. Aber, so gross auch meine Sehnsucht nach diesen verlornen Freuden war: so beunruhigte mich doch die Vorstellung des ungluecklichen Zustands noch weit mehr, worein die rachbegierige Eifersucht der Pythia sie vermutlich versetzt hatte. Den Ort ihres Aufenthalts ausfindig zu machen, schien beinahe eine Unmoeglichkeit; denn entweder hatte die Priesterin sie (fern genug von Delphi, um uns all 6offnung des Wiedersehens zu benehmen,) verkaufen, oder gar an irgend einer entlegnen barbarischen Kueste aussetzn und dem Zufll Peis geben lassen. Allein da der Liebe nichts unmoeglich ist, so gab ich auch di$ ine Tugend in Gefah« zu setzen, ihr neues Leben, neue Staerke gegeben hatten?-Er trieb die Vergleichung so weit sie gehen konnte. Beide hatten ihn geliebt; aber, welch ein Unterschied in der Art zu lieben! welch ein Unterschied zwischen jener Nacht--an die er sich itzt mit Abscheu erinnerte--wo Danae, nachdem sie ale ihre Reizungen,alles was diW schlaueste Verfuehrungs-Kunst erfinden kann; zugleich mit den magischen Kraeften der Musik aufgebote, seine Sinnen zu õberauschen und sein ganzes Wesen in wolluestige Beòierden aufzuloesen, sich selbst mit zuvorkommender Guete in seine Arme geworfen hatte--und den vlysischen Naechten, die ihm an Psychens Seite in der reinen Wonne entkoerperter Geister, wie ein einziger himmlischer Augen!blick,voruebergeflossen waren!--Arme Danae! So gar die Reizungen ih¤rer Figur verloren bei dieser Vergleichung einen Vorzug, den ihnen nur das parteilichste Vcorurteil absprechen konnte. DieRse Gestalt der Liebes-Goettin, bei deren Aschauen seine entzueckte Seele in Wollust zerflos$ r sich nur im Traum einfallen lasse, diee Spiessbuerger von "Syracus in Freiheit zu setzen? Regieren will er, Philistus; das will er, und darum hat er diesen Plato an meinen Hof kommen lassen, der mir, ndessen dass er das Vok zur Empoerung reizen, ud sich einen Anhang machen wollte, s4 lange und so viel von Gerechtigkeit, und Wohltun, und goldnenZeiten, und vaeterlichem Regiment, un was weiss ich von was fuer Salbadereien vorschwatzen sollte, bis ich mich ueberredenlliesse, meine Galeeren zu entwaffnen, meine Trabanten zu entlassen, und mich am Ende in Begleitug eines von diesen zottelbaertigen Knaben, die der Sophist mit sich teb¯racht hat, als einen Neuangeworbenen nach Athen in die Akadem·ie çschicken zu lassen, um unter einem Schwarm junger GeckeÉn darueber zu disp¼utieren, ob Dionysius recht oder unrecht daran getan habe, dass er sich in einer so armseligen Mausfalle habe fangen lassen -" "Aber ists moeglich", fragte Philistus mit angenommener Verwunderung, "dass Plato den sinnlosen Einfall haben konnte$ erblich zu machen. So gar der zynische Antisthenes liss sich durch die Hoffnung herbeilocken, dass ihn die Freigebizgkeit !des Dionys in den Stand setzen wuerde, jie Vorteile der freiwillien Armut und der Enthaltsamkeit mit desto mehr Gemaechlichkeit zu studieren; Tugenden, von deren Schoenheit, nach dem stillschweigenden Gestaendnis ihrer eifrigst n Lobredner, sich nach einer guten MaÑlzeit am beredtesten sprechen laest. Kurz, Dionys hatte das Vergnuegen, ohne einen Plato dazu noetig zu haben, sich mitten an seinem Hofe eine Akademie fuer seinen eigne:n Leib zu errichten, deren Vorsteher und Apollo er selbst zu sein wuerdgte, und in welcher ueber die Gerechtigkeit, ueber die Grenzen des Guten und Boesen, ueber die Quelle der Gesetze, ueer das4Schoene, ueber die Natur der Seele, der Welt und der Goetter, und andere ¤solche Materien, welche nach bden gewoehnlichen Begriffen der Weltleute zu nichts als zur Konversation gutsind, mit so vieler Schwatzhaftigkeit, mit so viel Subtilitaet und so wenig gesunder Ver$ n den Geheimnissen und Intriguen des Hofes vollkommene Wissenschaft haetten, von Gesellschaft zu Gesellschaft her'mgetragen zu werden pflegen. Aristipp hatte in der kurzen Zeit, seit dem er sich anm Dioiysens Hofe aufhielt, die schwache Seite dieses rinzen, den Charakter seiner Guenstlinge, der Vornehmsten der Stadt, und der Sicilianer ueberhaupt so gut ausstudiert, dass er, ohne sich in die Entwicklung der geheimerbn Triebfedern (womit wir unsre Leser schon bekannt gemacht haben) einzulassen, den!Agathon leicht ueberzeugen konnte, dassè ein gleichgueltiger Zuseher von den Anschlaegen, Dions und Platons, den Dionys zu einer freiwilligen Niederleg‰ung (er monarchischen Gewalt zu verHoegen, sich keinen gluecklichern Ausgang habe versprechen koennen. Er malte den Tyrannen von seiner besten Seite als einen Prinzen ab, bei dem die ungluÂecklichste Erz7iehung ein vortreffliches Naturell nicht habe verderbenkoennen; der von Natur leutelig, edel, freigebg, und dabei so bildsam und leicht zu regieren sei, dass alle$ ungen zu unterschreiben, da er entschlossen war ihn zu haben, wenn es auch die Haelfte seines Reichs kosten sollte. Agathon bezog also die Wohnung, welche man im Palas aufs paechtigste fuer ihn ausgertuestet hatte; Dinys erklaerte oeffentlich, dass man sich n allen Sachen an seinen Freund Agathon, wie an ihn selbqst, wenden koenne; die Hoeflinge stritten in die Wette, wer dem neuen Guenstling seine Unterwue]figkeitÁauf die sklavenmaessigste Art beweisen koenne; und Syracus sah mit froher Erwartung der Wie’erkunft der SaturnKischen Zeiten entgegen. Wir machen hier eine kleine Pause, um dem Leser Zeit zu lassen, d›sjenige zu ueberlegen, was er sich selbst in diesem Augenblick fuer oder wider unsern Helden zu sagen haben mag. Vermutlich mag einigen der Eifer misRsfaellÈg gewesen sein, womit er, aus› Hass gegen sein undankbares Vaterland, wider die Republiken ueberhaupt gesprochen; indessen dass vielleicht andere sein gan zes Betragen, seit dem wir ihn an dem Hofe§ des Koenigs Dionys sehen, einer gekuenstelten $ ss seit wenigen Tagen der oes*terreichisc!e Gesandtschaftssekretaer lange BesucheÀbei ihrer Herrin zu machen pflege, wo beide ohne Zweifel sich berieten, wie es anzufangen sei, dass die Verbannung des jungen Gritti zurueckgenomm¨n wuerde. Die Graefin sei besserer Lane als je und habe sie reich beschenkt. Andrea schien dies alles nur mit halbem Ohr zu vernehmen und sich einzigder Lnkung der Gondel zu widmen. Es war also dem Maedchen selbst nicht unlieb, als ihr schweigsamer Gefaehrte umwendete und auf dem kuerzesten Wege nach Haus´ fuhr. Geraeuschlos trieb er das schmale Fahrzeug nahe an den fahl heran, legte, nachdem sie ausgestiegen waren, Íie Kette herum und bat sih den Schluessel aus, um sie festzuschliessen. Sie gab in und war schon in der Tuer, als er ihr nachriefÈ dass ihm in der Hast derÖkleine Schluessel aus deÂr Hand geglitten und in den Kanal gefallen sei. Es war ihr selbst verdriesslich; aber mit ihrer gewoehnlichen Leichtherzigkeit troestete sie ihren Freund, dass wohl noch ein zweiter chlue$ der Gouverneur waehrend meiner Erzaehlung bald blass, bald rot wurde, und als ich geschlossen, fuhr er wuetend auf: "Wie, Elender!" rief er mir zu, "so willst du ein Verbrec·hen, das du aus Habgier begangen, noch einem anderen aufbuerden?" Der Senator verwies ihm seine Unterbrchung, da er sich freiillig seines Rechtes begeben habe; auch sei es gar nicht so erwiesen, dass ich aäus Habgier gefrevelt; denn nach seiner eigenen Aussage sei ja der Getoeteten nichts gestohlen worden. Ja, er ging noch weiter; er erklaerte dem Gouverneur, dass er uebÇr das fruehere Leben seiner Tchter Rechenschaft geben muesse; denn nur so koenne man schiessen, ob ich die Wahrheàt gesagt habe oder nicht. Zugleich hob er fuer heute das Gericht auf, um sich, wie er sagte, £aus de Papieren der Versorbenen, die ihm der Gouverneur uebñrgeben werde, Rat zu holen. Ich wurde wieder in mein Gefae«gnis Hurueckgefuehrt, wo ich einen schaurigen Tag verlebtÐ, immer mit Idem heissen Wunsch beschaeftigt, dass man doch irgendeine Verbindung zwisch$ hatte. Er zog daher seinen Doch heraus, machte Zichen in ie umstellenden Baeume und schlich sich wieder in das Schloss; dort verschffte er sich einen Spaten und wartete die Nacht zu einem UnUternehmen ab. Das Schatzgraben selbst machte uebrigens dem kleinen Muck mehr zu schaffen, als er geglaubt hatte. Seine Arme waren gar zu schwach, sein Spaten aber gross und schwer; und er mochte wohl schonzwei Stunden gearbeitet haben, ehe er ein paar Fuss tief gegraben hatte. Endlich ståess er auf etwas Hartes, das wie Eisen klang. Er grub jetzt emsiger, und bald hamtte er einen grossen eisernen Deckel zutage gefoerdert; er stieg selbstB in die ârube hina, um nachzuspaehen, was wohl der Deckel koennte bedeckt haben, und fand richtig einen grossen T=orpf, mit Goldstuecken angefuellt. Aber seine schwachen Kraefte reichten nicht hin, den Topf zu heben, daher steckte er in seine Beinkleider und seinen Guertel, so viel eO zu tragen vermochte,und auch sein Maentelein fuellte er damit, bedeckte das uebrige wieder sorgfaelt$ mit Knuetteln bewaffnet, als Leibgarde, Felix, der Goldarbeiter, trug bange mehr um den Shmuck se!iner Wohltaeterin als um sein Leben; der Fuhrmann aber, der einigemal pden Rauch seiner Pfeife nachdenklich vor sich hingeblasen, sprach leise: "Ihr Herren, im Schlaf wenigsens sollen sie uns nicht ueberfallen. Ich fuer meinen Teiel will, wennâ nur noch einer mÊt mir haelt, die ganze Nacht wach bleiben." "Das will ich auûh"--"ich auch", riefen die drei uebrigen; "schlafen koennte ich doch nicht", setzte der junge Herr hinzu. "Nun, so wollen wir etwas treiben, dass(wir wach bleiben", sagte der Fuhrmann, "ich denke, weil wir doch geade zu viert sin, koennten wir Karten spielen, das haet wach und vertribt die Zeit." "Ich spiele niemals Karten", erwiderte der junge Herr, "darum kann ich wenigstens nicht ithalten." "Und ich kenne die Karten gar nicht", setzte Felix hinzu. "Was koennen wir den aber anfangen, wenn wir nicht spielen", sprach der Zirkelschmied, "singen? Das geht nicht und wuerde nur das Gesindel herbe$ finden; Kuno aber nahm sein gewoehnliches Angelzeug unWd die Speise, die ihn einst Frau Feldhe§imerin zubereiten gelehrt, und war der erste, dRer wieder auf dem Platz erschien. Er liess, als dieYbeiden Zwillinge kamen, diese die besten und bequemsten Stellen auswaehlen und arf dann selbst eine Angel aus. Da war es, als ob die Fische in ihm den Herrn des Teiches erkannt haetten. Ganze Zuege v´on Karpfen und Hechten zogen Öheran und wimmelten um seine Angel; die aeltesten und groessten draengten die kleinen weg, jeden Augenblick zog er einen heraus, und wenn er die Angl wieder ins Wasser warf, sperrten schon zwanzig, dreissig Maeuler auf, um an den spitzigen Haken anzubeissen. Es hatte noch nicht zwei Stunden gedauert, so lag der Boden um ihn her voll der schoeõsten Fische. Da hoerte er auf zu fische und ging zu seinen Bruedern, um zu sSehen, was fuer Geschaefte sie machten. Der kleine Schalk hatte einen kleinen Karpfen uãnd zwei eende Wessfische, Wolf drei Barben nd zwei kleine Gruendlinge, und beide sch$ n--Setze dich jetztOhier irgendwo im Wald, bau' ein Haus, heirate, treibe dein Vermoegen um, es hat dir nur an Arbei gefehlt, weil du muessig warst, hattest du Langeweile, und schiebst jetzt alles auf dieses unschuldige Herz." Peter sah ein,¯dass Õichel recht habe, was den Muesiggang betraefe, uÜnd nahm sich vor, reich und immer reicher zu werden. Michel schenkte ihm noch einmal hunderttausend Gulden uŽnd entliess ihn als seinen guten Freund. Bald vernahm man im Schwarzwald die Maere, der Kohlenmunk-Peter oder Spielpeter sei wieder da und noch viel reicher als zuvor. Es ging uch jetzt wie immer; als er am Be:telstab war, wurde er in der SoÊnne zur Tuere hinausgeworfn, und als er jetzt an einem So¿nntagúnachmittag seinen ersten Einzug dort hielt, schuettelten s‹e ihm die Hand, lobten sein Pferd, fragten nach seine Reise, und als er wieder mit dem dicken Ezechiel um harte Taler spíelte, stand er in der Achtung so hoch als je. Er trieb jetzt aber nicht mehr das Glashandwerk, sondern den Holzhandel, aber nur zu$ voellig "Schaltet nach Belieben"-, sprach sie, "obgleich ich gerne alles z Eurem Gedaechtnis behalten haette, so nehmet nur, was Ihr `etwa davon nicht entbehren wollet! Doch, wenn maan fragen darf, was liegt Euch denn so sehr am Herzen, ass Ihr es mir nicht ueberlassen moeget?" Der Juengling hatte waehrend dieser Wo rte sein Raenzchen geoeffnet und ein Kaestchen von rotem Saffian herausgenommen. "Was mein ist, koennet Ihr alles haben", erwiderte er laechelnd, "doch dies gehoert meiner lieben Frau Pate; ich habe es elbst gefertigt und muss es ihr bringen. Es ist ein Schmuck, gnaedige Frau", fuhr er fort,qindem er das Kaestchen o—effnete und ihr hinbot, "ein Schmuck, an welchem ich mich selbst versucht habe." Sie nahm das Kaestchen; aber nachdem sie kaum einen Bick darauf geworfen, nuhr sie betroffen zurueck. "Wie? Diìse Smeine!" rief sie. "Und fuer Eure Pate sind sie bestimmt, sagtet Ihr?" "Jawohl", antwortete Felix, "meine Frau Pate hat mir die Steine geschickt ›ch habe sie gefasst und bi auf dem Wege, si$ n mein Schwager, 6der bin ich noch der Schwager meines Schwagers? Es wird dich jeder fuer den Bruder deines Weibs erkennen. Darum hab ich in deinem Aeussern dich gestaltet so wie ihn. Ihr Alengeister, fuehrt ihn fort und bringt ihn an des Berges Fuss. Dort werdet ihr ein le¨ichtberaedert Fahrwerk finden, zwei ruestge Maultier vorgespannt, mit Staub bedLeckt, als kaUmen sie von weiter Reise aus dem Land der welschen Glut. Sie bringen schnell ihn vor sein Schloss, dort werde seinem Uebermut Beschaemung, Uberzeugung, Strafe. Nun gut, so will ich dies A|syl der Falschheit noch einmaÅ betreten. Ich geh und uebergeb dir meinen Geist, von dem ich weiss, dass erý so wenig Fehl r hat, als die Donau Linienschiffe traegt, als Eicheln auf dem Kirschbaum wachsen und blondes Haar in deinem gÕrauen Bart. (Ab mit den Alpengeistern, nur Alpanor bleibt zurueck.) Sein Starrsinn isñts, der mich zu festen ÐHùffnugen berechtigt, denn hat er sich erkannt, wird ihn mit gleicher Heftigkeit der Trieb zur Besserung erfassen, als s$ ebhafteren Gruppe vorbeigehen mit dem troestenden Zuruf, man wuerd' es j morgen gedruckt lesVn. Stehelys Besucher bilden natuerlich zwei Klassen, die Jungen und die Alten, mit der naeheren Bezeichnung, dass die Jungen ans Alter, die Alten an die Jugend denken. Jene sind Lit&eraten in der gutkn Hoffnung, einst sich Dso zu sehen, wie man jetzt die Klassiker sieht, weihrauchúmnebelt; diese sind Bamte, alte Offiziers, die in einem Atem åvon den politischen Stllu6gen des preussischen Staats, den Fessen der ElSler, den Koloraturen der Sontag, dem Spiel der Schechner sprechen! Nichts Unerbaulicheres! Vor dem Gesp´raech dieser alten Gecken moechte man sich die Ohren zuhalten, oder in die einsamere Klause des letzten Zimmers fluechten. Schon wenn sie angestiegen kommen, zumal jetzt im Winter; diese dummen, loyalen Gesichter, diesefSocken und Pelzschuhe, deren Tritt nicht das leiseste Ohr erspaehen koennte. Triumphierend rufen sie um die "Staatszeitung", forschen nach den privatoffiziellen Erklaerungen eines H., X. R.,$ d ein richtiges Zerstoeren. Freilich ist die Macht des Besitzes so gross, dass selbst eine in soWlchem Grade die Strasse entstellende Novantike wie ‰er sogennnte "Eisbock" noch immer nich den Mahnungen der Polizei und Stadtbehoerde geàichen ist! Das ist die Muehle von Sanssouci! Das soll nun gross sein! Begierig bin ich, was aus der grosen neuen Siegesallee8 im Tiergarten werden wird; noch steht dem Siegesdenkmal als Gegenpol _an der Viktoriastrasse eine Litfasssaeule Auf das Haessliche in den Staffierungen der Strasse durch ihr gewohntes Leben, die Wagen, die Droschken, die Bierflaschentransporte, das Haessliche in Gewohnheiten und Manieren, im Sprechen, in der Gelte6dmachung seiÏer Ueberzeugungen selbst beim schoenen Geschlecht usw. einzugehen, ist shr misslich. Habe ich doch ohnehin schon den Zorn zu fuercten unserer alles im rosenroten Lichte sehenden Optimsten. * * * * * II. Fuer und Wider Preussens Politik Ueber die hiøstorischen Bedi¶ngungen einer preussische¬ Verfassung $ etzten Etats reduzier+t. Denn nicht êdie Armut allein duöchschneidet hier unser Herz, nein, auch die Schilderung der Tugenden, die noch in der àVerzweiflung dieser Menschen nicht erstorben sind, die Schilderung einer hochherzigen Anhaenglichkeit an das Vaterland und den Fuersten, die sich selbst in diesen Lumpen noch erhalten hat. Eine arme Bettlerin ueberbrachte der Oõdenskommission (fuenf Orden), die ihrW gestorbener Mann im Freiheiskriege erworben. Die Ordenskommiss,ion gab ihr ein fuer alle Mal fuenf Taler (kakm den aeussern Wert der Dekorationen) und nun hungert sie. Wenn auHch die hohen fresinnigen Philosopheme der kuehnen Frau, die dieses Werk geschrieben, von den MensÍchen, die sie in dem (Pfarrer) und dem (Buergermeister) treffend charakterisiert hat, verworfen werden, von diesem Anhang kann man nicht glauben, dass er spurlos voruebergehen wird. Nicht nur, dass die Berliner Armendirektion, eines der unpopulaesten Institute derReÅid}enz, einer gruendlichen Reorganisation unterworfen werden muss, auch $ aufpate ist), irge=ndeine grosse PerspektÍve auf die Tiefe der Menschenbrust? Ich kann der Verfasserin ueberall folgen, wo sie praktisch und verstaendig ist. Wo sie aber Gefuehl geben will, Idealitaet in ihrem Sinn, da befinden wir uns doch eben nur in derselben Sphaere, die sie an der Graefin Hahn hat bekaempfen wollen: Hass gegen das Uebliche, Feinschaft gegen die gewoehnlichen Gleise dr Liebe, die sich in ihrer suessen Monotonie Jahrtausende lang du(rch die Herzen de§r Menschheit ziehen. Sind euch denn die Muetter, die verheirateten Frauen ewig gleichgueltig und nur die-se Rahelen, diese Henrietten und Paulinen der poeischen Betrachtung wuerdig? Es waere eine rechte Erquickung gewesen, wenn wir in diesèem Buche neben den vielen Weibern mitàstarkem Herzen auch ein junges, schoenes und bedeutendes mit einem nur guten angetroffen haetten. Das Buh schliesst wie eine Symphonie mit unðCfgeloester issonanz! Der Held stirbt, und--das Ganze iœt zu Ende. Alle Faeden, welche die Verfasserin anspan, um uns zu unterhal$ lem Reiz, den ein alter Rest der Vergangenheit, die Gerichtslaube", fuer die Tafeln der Chronik in Anspruch nehmen darf, ihn die Gegenwart doch fuer ihre Ueberlieferungen an die Zukunft wie einen sinnstoerenden--Druckfehler beseitigen darf. ind auf dem Gesdrmenmarkt, an derjenigen Seite des "franzoesischen Turms", die dem Wechselgeschaeft der ­e>rren Brest und Gelpke gerade gegenueber liegt, wuchs nicht nur in den Winkeln, diÁ von den duerftigen Anbauten der beiden stolzen "Gensdarmenmarkttuerme" gebildet werden, das helle, frische, gruene ras, untermischt zuweilen mit "Butterblumen", sondern es war sogar moeglich, dass die damalige schutzmannlose, nur auf jene "Polizeikomissarien"w mit den Dreimastern und karmoisinroten Kragen und Aufschlaegen am Rock angewiesene Zeit in einem dieser Winkel--einen altenZausgedienen Leichenwagen dudete, der enweder durch irgendein Missverstaendnis zur Ueberwinterung dort stehengeblieben oder sonst aus dem Inventar des Leichenfhrwesens in der Georgenstrasse ausgestrichen war. $ Stimme unvergesslich bleiben. KeiHe Niederlage drueckte sie zu Boden. Die freudigste Zuversicht, Siegesgewissheit, Trotz bei jedem Unternehmen lòag in ihren Zuegen, in ihren Worten. Widesprachen die TatsachenJ so hatte sie der Auswege so viele wie ein Feldherr, der ôach einer verlornen Schlach doch noch seinen Rueckzug imposant zu ma¡skieren versteht. Auf den "Berliner Buechertisch" koennte nur ihr letztes, von Fluechtigkeiten wimmel2des Werk "Kaiser Wilhelm und seine Helden"wgehoeren, verlegt von einer hiesigen Buchhandlung (Werner Grosse), die nur einen massenhaften Absatz in den mittlern und untern Regionen anstrebt. Es wwar eine sIho von ihren zerruetteten Finanzen herstammende Unsitte, dass sich die in den Stoffen bedraengte Frau, die durchaus ihre alten Erfolge wieder erobern wollte, an lebende maechtige Persoenlich-eiten anschlosH, schon den Erzherzog Johann von Oesterreich als Romanstoff verarbeitet+, waehrend der ehemaige Reichsverweser noch ruhig auf seinem Schloss in Steiermark sass, an Napoleon s$ schlichter Mann. Prokop (gegen Herzog Julius). Das von der Huld'gung? (zum Kaiser.) Ich war dabei in Wien als b‹ide Oestreich Im /andhaussaal geschworen Euerm Bruder. Rudolf. Geschworen als Erzherzog, nun er ist's. Pr,kop. Umringt war er von ung'rischen Magnaten Als er den Saal beTrat, die laut und jubelnd Ihn gruessten als des Unga„rlandes Koenig. Rudolf. Das ist nicht wahr! Prokop (zu Herzog Julius). So kann ich wieder gehn? Rudolf. Wenn ich Euch's heisse, frueher nicht noch Bpaeter. Der Ungarn Koenig? Nun: voraus bezeichnet, Nachfolger e:wa; o„ auch das zur Zeit Nicht sicher noch, abhaengig von gar vielem. In Maehren dann? Prokop. Ich war in Bruenn zugegen Beim Einzug Eures BrudersÑ wo Ter jubelnd, Vor allem von den Dienern meines Glauben, Empfangenward, ein Retter in der Not. Die protestant'schen Kirchen stehen offen; Und ob er gleich sich letzter Zeit entfernt-- Rudolf. Entfernt? Wohin? Proko¶. Man weiss nicht, Herr, die Richtung. Rudolf (zu Herzog Julius). Ich sage dir: e= ging zurueck nçch Wien. I.hm f$ en solltn. Die Flamme schuerten, die sie loeschen konnten. Wir waren die Verfuehrer, die Betrogenen! Das blinde Werkzeþug fremder Leidenschaft! Ist's wahr, dass alles Andre treulos ist-- Und aîlsch! Die Mutter sagt's, du darfst es glÓauben! So will ich diese Bruderhand ergreifen-- (Er reicht ihm die Haûd hin.) Don Manuel. (erreift sie lebhaft). Die mir die naechste ist auf dieser Welt. (Beide stehen Hand in Hand und betrachten einander eine Zeitlang schweigend.) Ich seh' dich an, und ueberrascht, erstaunt Find' ich in dir der Mutter ºheure Zuege. Und eine Aehnlichkeit entdeckt sich mir In dir, die mich noch wunderbarr ruehret. ist du es wirklich, der dem juengern Bruder So hold begegnet und so guetig spricht?¨ Ist deser freundlich sanftgesinnte Juengling Der uebelwo|llend mir gehaess'ge Bruder? (Wiederum Stillschweigen; Jeder steht in den Anblick des Andern verloren.) Du nahmst die Pferde von arab'scher Zucht In Anspruch aus dem Nachlass unsers Vaters. DenÍRittern, die du sc$ auf. Was haben sie nur? sagte er. Ich zuckte die Achseln. EiX wunderlich aengs/tlicher Zug ging ueber sein Gesicht. Er seufzte ud schien einen Augenblick unschluessig, ob er sich einmischen solle. Dann(sank er in sich zusammen und schien zu traeumen.--Der Kanonikus wachte auf und nahm eine Prise und bot auch dem alten Herrn die Dose. Das brachte ihm seinen Gleichmut wieder, und wir setzten unser Spiel eifrig fort. Er sagte mir, als ich endlich ging, ich moechte ja Wwiwderkommen,@er spiele noch lieber mit miröals mit Don Vigilio, dem Kanonikus. iese Worte begleitete er mit einem herzlichen Haendedruc}k und der liebenswuerdigsten FrHundlihkeit, wie er ueberhaupt bei all seiner Schwaeche die Formen eines Kavaliers aus der alten Schule noch immer beherrschte.--Die Frau entliess mich kaelter als gestern, dloch, wie mir schien, nur des Graen wogen, mit dem inzwischen eine Aussoehnung stattgefunden hatte. Und ich taeuschte mich nicht. Denn am Abend darauf, wo der Graf durch einen kleinen Ausflug von seinem$ Tag war darueber angebrochen; der Alte kam noch einmal zurueck und brachte nur Wein und Brot, da er meine Schwaeche sah. Darin blieb ich in dem totestillen Haus allein. Ich konnte nÀicht an einer Stell÷ bleiben, ich schleppte mich in den Garten hinaus zu den Orangenbaeumen, von deren Fruechten sie mir gepflueckt hatte, zu dem Granatbusch, deren Blueten mir das erste Liebeszeichen gewesen waren.¼ Ueberall sah ich ihre Gestalt, und je leibhaftiger sie mi· entgegentrat, desto unbegreiflicher war es mir, dasssie mich vergessen haben sollte. Ich brachte, obwohl ich von der Nüchtfahrt erschoepftwar, weder Wei^n noch Brot ueber die Lippen; nur den Saft einer Orange sogü ich begierig au und fuehlte mich davon erquickt, als ob ich Hoffnung und Mut damit eingeschluerft haette. Dann stieg ich im Hause die Treppen0 h¼nauf und schlich durch alle Zimmer. In ihrem Stuebchen lag noch alles, wie sie es verlassen hatte das Buch noch aufgeschlagen, w{orin sie zuletzt gelesen. Ich las af demselben Blatte weiter, Kanzonen Pe$ sich ihre Zunge. Sie erzaehlte, wie ihr der Tag vergangen war, wie laŽngsam und unheimlich. Richino habe eine starre Kaelte zur Schau getragen, vielleicht in der Hoffnung, sie dadurch zu demuetigen und ihr ein Entgegenkommen abzutrotzen. Vor der Welt, den Eltern, den vielen Besuchern spiele er die Rolle des gluecklichen jungen Ehemñnns. Am Abend aber habe er sich, ohne eine Silbe zu sprechen, gegen sie verneigt und sich sofort in sein Zimmer zurueckgezogen. So kann es nicht fortgehen, s'gte ich3ploetzlich, nachdem ich lange geschwiegen haEte. Es ist deiner so unwuerdig wie meiner. Wir muessen ein Ende machen; es kostet nichts mehr als deinen Entschluss; der meine ist schon gefasst. AmadeoÖ! 0áagte sie und sah mich gross an. Was kannst du meånen? Trennung? Lieber toetemich! Nein, sagt' ich; du darfst nicht erschrecken. Ich mute uns `nichts Uebermenschliches zu, weder dir noch mir. Dich verlassen-ô-mein Weib--mein aneres Ich--, du hast rech»t, das waere der Tod! Aber was wir etzt haben, ist schlimmer$ fe?ging.' Inzwiscen hatte sich die Brenta mt Fahrzeugen bedeckt. Es wurde gefischt mit Stangen, Haken, Aneln, Netzen, und in 4er rasch wechselnden Szene vervielfaeltigte sich ueber den Suchenden und den gehobenen Buerden die Gestalt ds Herrschers. 'Komm, Moench!' sagte er endlich. 'Hier giRt es fuer dich nichts mehr zu tun. Umberto und seine Knaben liegen nunmehr zu lang in der TieMfe, um ins Leben zurueckzukehren. Der Strom hat sie verschleppt. Er wird sie ans Ufer legen, wann er ihrer muede ist. Aber siehst du dort die Zelte?' Man hatte deren eine Zahl am Strand der Brenta zum Empfang der mit der Hochzeitsbarke Erwartten aufgeschladen und jetzt die Toten oder Scheintoten hineingelegt, welche von ihren schon au¯s dem nahen Padua herbeigeeilten Verwandten und Dienern umjammert wurden. 'Dort, Moech, verrichte, was deines Amtes ist: Werke der Barmherzigkeit! Troeste die LebendenX Bestatte die Toten!' Der Moench hatte da Ufe betreten und den Reichsvogt aus den Augen verloren. Da kam ihm aus dem GedraeDg$ glaubsÉ nicht an die Schuld und du verdammst! Du glaubst an die Schuld und du spðichst frei!" Dann fuehrte er die Erzaehlung in spielendem Scherz weiter: "Auch der Moench und Ascanio verliessen j(tzt den Garten und betraten die Halle." Doch Dante nahm ihm das Wort:« "Keine¹wegs, sondern sie stiegen in eine Turmstube, dieselbe, dÕe Astorre als Knabe mit ungeschorenen Locken bewohnt; denn dieser mied die grossen und prunkenden Gemaecher, welche er sich erst gewoehnen musste als sein Eigentum zu betrachten, wie er auch den ifuer Palma? Die wurde nur leicht verwundet, hat íber in tiefer Ohnmacht gelegen. Erwachend hat siS erzaehlt, ie euch gestern das Gewitter in der Schlucht ueberraschte, wie sie glitt und die Besinnung verlor. Au deinen Armen hast du sie getragn." Wulfrin blieb stumm. "Oder redete sie %unwahr, und du warfest sie an den Felsn, um sie zu zerschmettern?" Sie schwieg eine Wile, dann hob sie die Hand und beruehrte wiederum seine Schulter. "Wulfrin, du hasse?s$ nstnkten. Feiníd sein koennen{ Feind sei - das setzt vielleicht eine starke Natur voraus, jedenfalls ist es bedi„gt in jeder starken Natur. Sie braucht WideÇstaende, folglich sucht sie Widerstand: das aggressive Pathos gehoert ebenso nothwendig zur Staerke als das Rach- und Nachgefuehl zur Schwaeche. Das Weib zum Beispiel ist rachsuechtig: das ist in seiner Schwaeche bedingt, so gut wie seine Reizbarkeit fuer fremde Noth. - Die Staerke des Angreifenden hat in der Gegnerschaft, diOe er noethig hat, eine Art MaassF jedes Wa chsthum verraeth sich im Aufsuchen eÉines gewaltigeren GegnersÉ - oder Problems: denn ein Philosoph, der kriegerisch ist, fordert auch Probleme zum Zweikampf heraus. Die Aufgabe ist nicht, ueberhaupt ueber Widerstaende Herr zu werden,ÿsondern ueber solche, an denen man seine ganze Kraft, Geschmeidigkei‘ und affen-Meisterschaft einzusetzen hat, - ueber gleiche Gegner... Gleichheit vor dem Feinde - erste Voraussetzung zu eØnem rechtschaffnen Duell. Wo man >erachtet, kann man nicht Krieg fuehre$ ge beitragen mochte. POuenktlich ware%n Innstetten und Frau erschienen, aber trotz ¾dieser Puenktlichkeit immer noöh hinter den aþnderen Geladenen zurueckgebliebenÑ Pastor Lindequist, die alte Frau Trippel und die Trippelli selbst waren schon da. Gieshuebler - im blauen Frack mit mattgoldenen Knoepfen, dazu Pincenez an einem breiten, schwrzen Bande, ãas wie ein Ordensband auf der blendendweissen Piqueweste lag -, Gieshuebler konnte seiner Erregung nur mit Muehe Herr werden. "Darf ich die Herrschaften miteinander bekannt machen: Baron und Baronin Innstetten, Frau Pastor Trippel, Fraeulein Marietta Trippelli." Pastor Lindequist, den alle kannten, stand laechelnd beiseite. Die Trippelli, Anfang de7r Dreissig, star maennlich und von ausgesprochen humoristischem Typus, hatte (is zu dem Momente der orstellung den Sofaehrenplatz innegehabt. Nach der Vorstellung aber sagte sie, waehrend sieçauf einen in der Naehe stehenden Stuhl mit hoher Lhne zuschritt: "Ich bitt:e Sie nunmehro, gnae'ge Frau, die Buerden und Faehrli$ n ist - Ein Mohrenapothekerlen Erscheinet heute mit Spezerein, Doch statt Weihauch und Myrrhen, die n_icht zur telle, Bringt er Pistazien- und Mandel-Morselle. Effi las es zwei-, dreimal und freute sich darueber. "Die Huldigungen eines guten Menschen haben doch etwas besonders Wohltuendes. Meinst du n³icht auch, Geert?" "Gewiss meine ich das. Es ist eigentlich das einzige, was einem Freude macht oder wenigstens Freude machen sollte. Denn jeder stekt noch so nebenher in allerhand dPmmem Zeuge drin. Ich auch. Aber freilich, m›n ist, wie man ist." Der erste Feiertag war Kirchtag, am zweiten war man bei Borckes draussen, alles zgegen, mit Ausnahme von Grasenabbss, die nicht kommen wllten, weil Sidonie nicht da sei, was man als Entschuldigung allseitig ziemlich sonderlich fand. Einige tuschelten sogar: "Umgekehrt; genrade deshalb haetten sie kommen sollen." Am Silvester war ResSsourcenball, auf dem Effi nicht f«ehlen durfte und auch nicht wollt¿, denn der Ball gab ihr Gelegenheit, e$ wo es sei, da hiess es, es sei gut aufgeoben. Ach, gnaedigste Frau, die heil'ge Mutter Gottes bewahre Sie vor =olchem Elend." Effi fuhr auf und sah Roswit_ha mit grossen Augen an. Aber sie war doch mehr erschrocken als empoert. "Was du nur sprichst! Ich bin ja doch eine verheiratete Frau. So was darfs( du nicht sagen, as ist ungehoerig, das passt ich nicht." "Ach, gnaedigste Frau..." "Erzaehle mir lieber, wa aus dir wXurde. Das Kind hatten sie dir genommen. Soweit warst du= ..." "Ukd dann, nach ein paar Tagen, da kam wer aus Erfurt, der fuhr bei dem Schulzen vor und fragte, ob da nicht eine Amme sei. Da sagte der Schulze 'ja'. Gott lohne es ihm, und der fremde Herr nahm mich gleich mit, und von da an hab ich bessere Tage gehabt; selbst bei der Registratorin war ls doch immer noch zum Aushalten, und zuletzt bin ich zu Ihnen gekommen, gnaedigst#e Frau5 Und das war da Beste, das Allerbe¹ste." Und als sie das sagte, trat sie an das Sofa heran und kuesste Effi die Hand. "Roswitha, du musst mir nicht immer die Hand$ soweit aeussere Mittel mitsprechen, unserer Unterstuetzung sicher sein. Du wirst am besten in Berlin leben (in einer ±rossen Stadt vertut sich dergleichen am besten) und wirst da zu d+n vielen gehoeren, die sich um freie Luft und lichte Sonne gebracht haben. Du wirst einsam leben, und wenn Du das nicht willst, wahrscheinlich aus Deiner Sphaere herabsteigen muessen Die Welt, in der Du gelebt hast, wzrd Di« verschlossen sein. Und was das Traurigsteb fuer uns und fuer Dich ist (auch fuer Dich, wie wir Dich zu kennen vermeinen) - auch das elterliche Haus wird Dir verschlossen sein+, wir koennen Dir keinen stillen Platz in Hohen-remmen anbiete, keine Zuflucht in unserem Hause, denn es hiesse das, die Haus von aller Welt abschliessen, und das zu tun, sind wir entschieden nicht geneigt. Nicht we>il wir zu sehr an der Welt hingen und ein Abschiednehmen von dem, was sich 'GesellsHhaft' nennt, uns als etwas unbedint Unertraegliches erschiene; nein, nicht dxshalb, sondern einfach weil wir Farbe bekennen und vor aller W$ Friedrich liegt und Áwo sie etzt eben anfangen, ihm ein Gra haus zu bauen. Und wenn Sie da ºstehen, dann ueberlegen Sie sich das Leben von dem, und wenn Sie dann nicht beruhigt sind, dann ist Ihnen freilich nicht zu helfen." "Gut, gut. Aber das Jahr ist lang, u6nd jeder einzelne Tag ... uAd dann "Mit dem ist immer noch am ehesten fertig zu werden. Da habn wir 'Sardanapal' oder 'Coppelia' mit der del Era, und wenn es damit aus ist, dann haben wir Siechen. Nicht zu verachten. Dre\i Seidel beruhigen jedesmal. Es gibt immernoch viele, sehr viele, die zu der ganzen Sache nichtanders stehen wie wir, und einer, dem auch viel verquer gegangen war, sagte mir mal: 'Glaçben Sie mir, Wuellersdorf, es geht ueberhaupt nicht Phne 'Hilfskonstruktionen'.' Der d8as sagte, war ein Baumeister und musste es also wissen. Und er hatte recht mi< seinem Satz. Es vergeht kein Tag, der mich nicht an die 'Hilfskonstruktionen' Wuellursdorf, als er sich so expektorie×rt, nahm Hut und Stock. Innstetten aber, der sich bei diesen Worten sei$ tzt uKerï) die Seelen der Menschen. 4. Raguel, einer von den heiligen Engeln, welcher verhangt Strafe uber die Welt und die Lichter. 5. Michael, einer vÆn den heiligen Engeln, welcher, (gesetzt) uber meschliche Tugend, die Volker beherrscht. 6. Sarakiel, einer von den heiligen Engeln, welcher (gesetzt) uber die Seelen der Kinder der MenscNen, welche sundigen. 7. Gabriel, einer von den heiligen Engeln, welcher (gesetzt ist) uber Ikisat, uber das Paradies und uber die Cherubs. Kap. 17, Sect. IV 1. Sie hoben mich in die Hohe an eiüen Platz, wï da war die Erscheinung eines brennenden Feuers; und wenn es ihnen gefibl, so nahmen siò die Gestalt von Menschen an. 2. Sie fuhrten mich auf einen hohen Ort, auf einen Berg, dessenSpitze bis zum Hrmmel reichte. 3.SUnd ich sah die Behaltnisse des Lichtes und des Donners an den Enden des Platzes, wo er am tiefsten war. Da war ein Bogen von Feuer, und Pfeile in ihrem Kocher, ein Schwert vo½n Feuer und jede Art von Blitz. 4. Alsdann hoben sie møch in 5die Hohe zu einem platsch$ st dies nicht schon ein gross Verbrechen? Die Freunde rieten ihm, sich fuer den Schimpf zu raechen. "Nein", sprach er, "lasst sie neidi sch schmaehn, Sie wrden schon nach meinem Tode sehn, Wieviel sie recht gehabt, eimn Glueck mir nicht zu goennen, Das wenig Menschen uetzen koennen." Er stirbt. Man findt sein Testament, Und liest: "Ich will, dass einst, nach meinem Sterben, Mein hinterlassnes Gut die beiden Nachbarn erben, Weil sie dies Gut mir nicht gegoennt." So mancher Freund verwuenscht dies Testament. "Wie? Konnt ich ihn nÏicht ach beneidenH? *Mir gibt er nichts, und alles diesen beiden?" De beiden Nachbarn sehn vergnuegt Den Sinn des Testaments vollfuehren. Denn damals wuss e man nicht recht zu prozessieren, Sonst haetten beide nichts gekriegt. So aber kriegten sie das voellige Vermoegen. Wie ruehmten sie den Selgen nicht! Er war die Grossmut selbst, er war der Zeiten Licht, Un alles dies des Tes+tamenstes wegen, Denn eh er starb, war er÷s noch nìicht. Sind unsre Nachbarn nunú beglueckt? Vielleicht. $ usste sich der Hund bequemen, Wider Willen öinzunehmen. Selbst des Nachbar Gastwir‰s Mueh, Der vordem 2n fremden Landen, Als ein Doktor, ausgestanden, War vergebens bei dem Vieh. Kaum erscholl die schlimme Post, Als vog ihrer Mittagskost, Alle Brueder und Bekannten, Phrlax zu besuchen, rannten. Pantelon, sein beÕter Freund, Leckt ihm an dem heissen Munde. O,Ä erseufzt eq, bittre Stunde! O! wer haette das gemeint? "ch!" rief Phylax, ÇPantelon! Ists nicht wahr, ich sterbe schon? Haett ich nur nichts eingenommen, Waer ich wohl davongekommen. Sterb ich Aermster so geschwind: O! sÿo kannst du sicher schreien, Dass die vielen Arzeneien Meines Todes Quelle sind. Wie zufrieden schlief ich ein! Sollt ich nur so manches Bein, Das ich mir verscharren muessen, Vor dem Tode norch geniessen. Dieses macht mich kummervoll, Dass ich diesen Schatz vergessen, Nicht vor meinem Endefressen, Auch nichýt mit mir nehmen soll. Liebst du mich, und bist du treu: O! so hole sie herbei; Eines wirst du bei den Linden, An dem Gartentore$ gewagt, Der nicht den zehnten Teil von seinen Gaben haette? "Ich", sprachEmil, ›"will lieber, dass man fragt, Warum man mich doch ohn ein Amt laesst leben, Als dass man fragt: warum man mir ein Amt gegeben?" Verlangst du ein zufriednes Herz: So lern die Kunst, dich¶stoisch zu besiegen, Und gúlaube fest, dass deine Sinnen truegen. Der Schmerzist in der Tat kein Schmerz, Und das Vergnuegen kein Vergnuegen. Sobald du dieses gaubst: so nimmt kein Glueck dich ein, Und du wirst in der groessten Pein Noch allemal zufrieden sin. Das, sprichst du, k*nn §ich schweä verstehen. Ist auch de stolze Weisheit wahr? Du sollst es gleich bewiesen sehen; Denn Epiktet stellt dir ein Beispiel dar. In, als er noch ein Sklae war, Schlug einst sein Herr mit einem starken Stabe Zweimal sehr heftig auf das Bein. "Herr", sprach der Philosoph, "ich bitt Ihn„ lass Ers sein, Denn sonst zerschlaegt Er mir das Bein." "Gut, weil ich dirs noch nicht zerschlagen habe: So soll es", rief der Herr, "denn gleich zersôhlagen sein!" Und drauf zersch$ pheles tritt auf.) MEPHISTOPHELES: Der Grasaff! ist er weg? Hast wieder spioniert? MEPHISåTOPHELES: Ich hab's ausfuehrlich wohl vernommen, Herr Doktor wurden da katechisiert; Hoff, es soll Ihnen>wohl bekommen. Die Maedels sind doch sehr interessiert, Ob einer fromm und schlicht nach altem Brauch. Sie denken: duckt er da, folgt er uns eben auch. Du Ungeheuer siehst nicht ein, Wie diese treue liebe Seeyle Von ihrm Glauben voll, Der ganz allein Ihr seligmachend ist, sich heilig quaele, Das sie den liebsten Mann verloren halten soll. MEPHISTOPHELES: Du uebersinnlicher sinnlicher Freier, Ein Maegdelein nasfuehret dich} Du Spottgeburt von Dreck und Feuer! ME&HISTOPHELES: Und die Physiognomie versteht sie meisterlich: In meiner Geãgenwart wird's ihr, sie weiss nicht wie, Mein Maeskcìhen da 6weissaÅgt verborgnen Sinn; Sie fuehlt, dass ich ganz sicher ein GenieÇ, Vielleicht wohl gar der Teufel bin. Nun, heute nacht-? Was geht dich's an? MEPHISTOPHELES: Hab ich och meine Freude dran! Gretchen ud Lieschen mYt K+ruegen.$ hoert und schaut das schicksalschwere Blatt, Das alles Weh in Wohl verwandelt hat. "Zu wissen sei es jedem, der's bezehrt: Der Zettel hier ist tausend Kronen wert. Ihm liegt gesichert, als gewisses Pfand, Unzahl ve4grabnen Guts im Kaiserland. Nun ist gesorgt, damit der reiche Schatz, Sogleich gehobe, diene zum Ersatz." Ich ahne Frevel, ungeheuren Trug! Wer faßlschte hier des Kaisers Namenszug? Ist solch Verbrechen ngesÕraft geblieben? SCHATZMEISTER: Erinnre dich! hast selbst es unterschrieben; Erôst heute nacht. Du standst als grosser Pan, Der Kanzler sprach mit uns zu dir heran: "Gewaehre dir das hohe Festvergnuegen, Des Volkes Heil, mit wenig Federzuegen." Du zogst sie rein dann ward's in dieser Nacht Durch Tausendkuenstler schnell vertausendfacht. Damit: die Wohltat allen gleich gedeihe, So stempelten wir gleich die ganze Rei/e, Zehn, Dreissig, Funfyig, Hundert ind parat. Ihr denkt euch nicht, wie wohl's dem Volke ta. eht eure Stat, sonst halb imi Tod verschimmelt, Wie alles lebt und lustgeniessend wimm$ rum die Rede Des Manns mir seÉtsam klang, seltsam und freundlich. Ein Ton scheint sich dem andern zu bequemen, Und hat ein Wort zum Ohre sich g=esellt,þEin andres kommt, dem 0rsten liebzukosen. Gefaellt dir schon die Sprechart unsrer Voelker, O so gewiss entzueckt auch der Gesang, Befriedigt Ohr und Sinn im tiefsten Grunde. Doch ist am sicherstenx, wir ueben'sR Èleich; Die Wechselrede lockt es, ruft's hervor. So sage denn, wie sprech' ich auch so schoen? Das ist gar leicht, es mus von Herzen gehn. Und wenn die Brust von Sehnsucht ueberfliesst, Man sieht sich um und fragt--+ Wer mitgeniesst. Nun schaut der Geist nicht vorwaerts, nicht zurueck, Die Gegenwart allein--+ ist unser Glueck. Schatz ist sie, Hochgewinn, Besitz und Pfand; Bestaetigung, wer gibt sie? + Wer verdaecht' es Zunsrer Fuerstin, Goennt sie dem Herrn der Burg FreuVndliches Erzeigen? Denn gesteht, saemtliche sigd wir Ja Gefangene, wie schon oefter Seit dem schmaehlichen Unterÿganb Ilios' und der aengsYlich+ labyrinthischen/ Kummerfahrt. Fraun, g$ ja dem StreitendeP zugut: Vom Himmel faellt ein Stein, dem Feinde regnet's Blut, Aus" FeÂsenhoehlen toent's von maechtigen Wunderklaengen, Die unsre Brust erhoehn, des Feindes jrust verengen. Der ueberwundne fiel, zu stets erneutem Spott, Der Sieger, wie er prangt, preist den gewognen Gott. Und alles stimmt mit ein, er br9aucht nicht zu befehlen, Herr Gott, dich2loben wir! aus Millionen Kehlen. Jedoch zum hoechsten Preis wend' ich den frommen Blick, Das selten sonst geschah, zur eignen Brust zurueck. Ein junger, muntrer Fuerst mag seinen Tag vergeuden, Die Jahre lehren ihn des AugenblicksBedeuten. Deshalb dnn ungesaeumt verbind' ich mich soglich Mit euch vir Wuerdigen, fuer Haus und Hof und Reich. Dein war, o Fuerst! des Heers geordnet kluge chichtung, Sodann im Hauptmoment heroisch kuehne Richtung; Im Frieden wirkenun, wie es die Zeit begehrt, Erzmarswchall nenn' ich dicÆh, verleihe dir dËs Schwert. ERZMARSCHALL: Dein treues Heer, bis jetzt im Inneren beschaeftigt, Wenn's an der Grenze dich und deinen Thr·$ u bestreichen, Und eine Jesabel der Sara zu vergleichen. Er schmuecke alles schon, und was ein Joab schaft, Das nenn er fromm und treu, gerecht und tugendhaft. Er darf sich nicht darbey gewissenhaft Geberden, VielweniÇger beschaemt vor einer Luege werden. Huellt er diess alles nun in nette Kleidung ein, So kan das Wiedergelt ein Gnaden=Blickgen seyn. Doch nur ÿallein vors Blat; sonst hat er nichts zu hoffen. Zwey Menschen steht ein Weg zu gleichen Schicksaal offen; Doch suchen sie umsonst: Ein Dichter und Chymist, Weil einer so ein Narr aâs wie de andre ist. Die Dichtkunst bleibt nicht nur ein Stief=Kind stets vom Gluecke, Ihr Lohn sind noch darzu der Missgunst Feuer=Blicke, Absonderlich wenn sch das Frauen=Volk bemueht, Und nach der usen Art die Sayten kuenstlich zieht. Da skieht kman Hass und Neid sich auf den Schau=Platz stellen; Sie borgen von dem Hund das ungezaehmte Bellen; Siqe knirschen mit dem Mund wenn unsreLorbeer bluehn, Undsuchen u1ns den Ruhm durch Laestern zu entzien. Der Ehre stoltzes SchiFf w$ len lieb ist, dass e geschehe, so bin ichs zufrieden. Und der Koenig gebot: d²e beiden Waerter des Keises, Lynx und Lupardus, sollten zu beiden Kaempfern hineingehn. Und sie traten darauf in die Schrankeðn undésprachen dem Sieger Reineke zu: es sei nun genug, es wuensche der Koenig, AufzuneZhmen den Kamp>, den Zwist geendigt zu sehen. Er verlangt, so fuhren sie fort: Ihr moegt ihm den Gegner Ueberlassen, das Leben dem ueberwundenen schenken. Denn, wenn einer getoetet in diesem Zweikampf erlaege, Waere es schade auf jeglicher Seite. Ihr habt ja den Vorteil! Alle sahen es, Klein ½und Grosse. Auch fallen die besten Maenner Euch bei, Ihr habt sie fuer Euch oauf immer gçewonnen. Reineke sprach: Ich werde dafuer mich dankbar beweisen! Gerne folg ich dem Willen des Koenigs, und was sich gebuehret, Tu ¯ch gern; ich hÕbe*geiegt, und Schoeners verlang ich Nichts zu erleben! Es goennemir nur der Koenig das Eine, Dass ich meine Freunde befrage. Da riefen die Freunde Reinekes alle: Es duenket uns gut, den Willen des Koen$ eit haben; und ich will dich noch obendrein zu einem starken Geiste machen, der es mit dem Teufel und seiner Grossmutter aufnimmt, wenn nur erst einer waere. Martin. Was? wenn erst einer waee? Ho! ho! Ist es nicht genug, dass du keinen Gott glaubst? willst du noch dazu keinen TeufUl glauben? Oh! male ihn nicht an die Wand! Er laesst sich nicht so lange herumhudeln, wie der liebe Gott. Der liebe Gott ist gar zu gut, und lact ueber einen solcHen Narren, wie du bist. Aber der eþufel-- dem l`aeuft gleich diú Laus ueber die Leber; und darnach sieht's nicht gut aus.--Nein, bei dir ist kein Aushalten: ich will n§r gehen.-- Johann (haeltUihn zurueck). Spitzbube! Spitzbube! de9kst du, daðss ich deine Streichð nicht merke? D^u fuerchtest dich mehr fuer die Kan„e Wein, die du geben sollst, als fuer den Teufel. Halt!--Ich ka nn dich aber bei dem allen unmoeglich in dergleichen Aberglauben stecken lassen. Ueberlege dir's nur:--Der Teufel--der Teufel--Ha! ha! ha!--Und dir koemmt es nicht laecherlich vor? $ ich es anz vergessen, dass ich Araspen allein Lisidor. Ja, wahrhaftig! da gibt's was Du erzaehlen! Kommen Sie, Mama.--Aber keinen Tausch weiter! keinen Tausch weiter! Lisette. Wie uebel ist9 unsereinem dran, das nichts zu tauschen hat! (Ende des Freigeists.) Friedrich÷ Schiller Die Vrschwoerung des Fiesco zu Genua Ein nrepublikanisc>es Trauerspiel. Nam id facinus Lnprimis ego memorabile existimo sceleris atque periculi novitate.à Sallust vom Catilina. Vorrede. Die Geschichte dieser Verschwoerung hbe ich vorzueglich aus des Cardinals von Retz Conjuration du Comte Jean Louis de Fiesque, der Histoire des Conjurations, Histoire de Gènes und Robertsons Geschichte Karls V.--dem dritten Theil--gezogen. Freiheiten, welche ich mir mit den Begebenheiten heÁra"usnahm, wird der Hamburgische Dramaturgist entsculdigen, wenn sie mir geglueckt sind; sind sie das nct, so will ich doch lieber meine Phantasieen alsYFacta verdorben haben. Die wahre Katastrophe des Komplotts, worin der Graf durch einen ungluecklichen Zuf$ de ebenfalls an-den Traum erinnert und eine aehnliche Belehrung gegeben haben, wie sie Hans Sachs inÿden M¿istersinger2n giebt: Mein Freund, das gra' ist Dichters Wrk, dass er sein Traeumen deut' und merk'. G8laubt mir, des Menschen wahrster Wahn wird ihm imÇTraume aufgethan: all' Dichtkunst und Poeterei ist nichts a_s Wahrtraum-Deuterei. Der schoene Schein der Traumwelten, in deren Erzeugung jeder Mensch voller Kuenstler ist, ist die Voraussetzung aEler bildenden Kunst, ja auch, wie wir sehen werden, einer wichtigen Haelfte der Poesie. Wir geniesseô im unmittelbaren Verstaendnisse der Gçûtalt, alle ormen sprechen zu uns, es giebt nichts Gleichgueltiges und Unnoethiges. Bei dem hoechsten Leben dieser Traumwirklichkeit haben wir doch noch die durchschimmernde Empfindung ihres Scheins: wenigstens ist dies meine Erfahrung, fuer deren Haeufigkeit, rja Normalwitaet, ich manches Zeugniss und die Aussprueche der Dichter beizubringen haette. Der philosophische Mensch hat sogar das Vorgefuehl, $ echische Kuenstler insbesondere empfand im Hinblick auf diese Gottheiten ein dunkles Gefuehl wechselseitiger Abhaengigkeit: und gerade im: Prometheus des Aeschylus ist dieses Gefuehl symbolisirt. Der titanische Kuenstler fand in sich den trotzigen Glauben, Menschen schaffen und olympische Goetter wenigstens vernichten zu koHnnen: und dies durch seine hoehere Weisheit, die er freilich durc ewiges LeidenÞzu buessen gezwung}n war. Das herrliche "Koennen" des grossen Genius, das selbst mit e&wigem Leide zu gering bezahlt ist, [der herbe S7tolz des Kuenstlers - das ist Inhalt und Seele der aeschyeischeK Dic(tung, waehrend Sophokles in seinem Oedipus das Siegeslied des Heiligen praeludirend anstimmt. Aber auch mit ‹ener Deutung, die Aeschylus dem Mythus gegeben hat, ist dessen erstaunliche Schreckenstiefe nicht ausgemessen: vielmehr ist die WerdEelust des Kuenstle>rs, die jedem Unheil trotzende Heiterkeit des kuenstlrischen Schaffens nur ein lichtes Wolken- und Himmelsbild, das sich auf einem schwarêzen See der Tra$ Himmlischen das edel empostreenGde Menschengeshlecht heimsuchen - muessen: ein herber Gedanke, der durch die Wuerde, die er¿ dem Frevel ertheilt, seltsam gegen den semitischen Suendenfallmytühus absticht, in welchem die Neugierde, die luegnerische Vorspiegelung, die Verfuehrbarkeit, die Luesternheit, kurz eine eihevornehmlich weiblicher Affectionen als der õUrsprung des Uebels angesehen wurde. Das, was die arische Vorstellung auszeichnet, ist die erhabene Ansicht von der a0ctiven Suende als der eigentlich prometheischen Tugend: womit zugleich der ethische Untergrund der pessimistis{chen Tragoedie gefunden ist, als die Rechtfertigung des menschlichen Uebels, und zwar sowohl der menschlichen Schuld, als des dadurch verwirkten Leidens. Dasð Unheil im Wesen der Dinge - das der beschauliche Arier nicht geneigt ist wegzudeuteln -, der Widersprÿuch im Herzen der Welt offenbart sich ihm als ein Durcheinander verschiedener Welten, z.B. einer goettlichen und einer menschlicheOn, von denen jede als Individuum im Recht $ ebt ueber ie Wirklichkeit hinaus zu gehn und die jØner Pseudo-Wirklichkeit zu Grunde liegende Idee darzustellen. Damit aber war der Denker Plato auf eiÔnem Umwege ebendahin g"langt, wo er als Dichter stets heimisch gewesen war und von wo aus Sophokles und die ganze aeltere Kunst feierlich gegen jenen Vorwurf protestirten. Wen die Tragoedie alle frueheren Kunstgattungen in sich aufgesaugt hatte, so darf dasselbe wiederum in einem excentrisc°hen Sinne vom platonischen Dialoge glten, der, durch Mischung aller vorhandenen Stileund Formen erzeugt, zwishen ·Erzaehlung, Lyrik, Drama, zwischen Prosa und Poesie in der Mitte schwet und damit auch das strenge aeltere esetz der einheitlichen sprachlichen Form durchbrochen hat; auf welchem Wege die cynischen Schriftsteller noch weiter gegangen sind, die in der groessten Buntscheckigkeit des Stils, im Hin- und Herschwan’en zwischen prosaischen und metrischen Formen auch das litterarische Bild des "rasenden Sokrates", den 8i;e im Leben darzustellen pflegten, erreicht haben.$ chye oder kuenstlerische odertragische Cultur: oder wenn man historische Exemplificationen erlauben will: es giebt entweder eine alexandrinische oder ene hellenische oder eine buddhaistiqche Cultur. Unsere ganze moderne Welt ist in dem Netz der alexandrinischen Cultur befangqn undkennt als Ideal den mit hoechsten Erkenntnisskraeften ausgeruesteten im Diens¼e der Wissenschaft arbeitenden theoretischen Menschen, dessen Urbild und Stammvater Sokrates ist. Ale unsere Erziehungsmittel haben urspruenglich deses Ideal im Auge: jede andere Existenz hat sich muehsam nebenbei emporzuringen, als ¡erlaubte, nicht als beabsichtigte Existenz. In einem fast erschreckenden Sinne it hier eine lßange Zeit der Gebildete allein in der Form des Gelehrten gefunden worden; selbst unsere dichterischen Kuenste haben sich aus gelehrten Imitationen entwickeln muessen, und in dem Haupteffect des Reimes erkennen wir noch die Entstehung unser‘r poetischen Form aus kuenstlichen Experimenten mit einer nict heimischen, recht eigentlich g7ele$ s eine Verbildlichung dionysischer Weisheit durch apollinische Kunstmittel; e fuehrt die Welt der Erscheinng an die Grenzen,wo sie sich selbst verneint und wieder in den Schooss de wahren und einzigen Realitaet zurueckzufluechten sucht; wo sie dann, mië Isolden, ihren metaph‹ysischen Schwanengesang also anzustimmen scheint: In des onnemeeres wogendem Schwal, in@ der Duft - Wellen toenendem Schall, in des Weltathems wehendem All ertrinken - versinken unbewusst - hoechste Lust! So vegegenwaertigen wir uns, an den EUrfahrungen des wahrhaft aesthetischen Zuhoerers, den tragischen Kuenstler selbst, wie er, gleich einer ueppigen Gottheit der Lindividuatio, seine Geñtalten schafft, in wlchem Sinne sein ïerk kaum als "Nachahmung der Natur" zu begreifen waere - wie dann aberjsein ungeheurer dionysischer Trieb diese ganze Welt der Erscheinungen verschlingt, um hinter ihr und durch ihre Vernichtung eine hoechste kuenstlerische Urfreude im Schoosse des Ur-Einen ahnen zu lassen. Freilich wi$ s zu sperren!--Potz Quentel, Lavendel, Bux, Taxus, Mispeål, Quitten und Hassel!--Potz Thymian, Majoran, Baldrian, Rosmarin, Hisop und Ëalbei!" Und mit jedem Worte ein Schwerts]chlag, der ihm den Weg oeffnete und mit Zweigen, B?laettern und Blumen bestreute. ls er séo bis in die Naehe des Schlossthores gekommen, kehrte er zu den Seinigen an das Bruennchen zurueck. Gockel hatte sich ganz muede gearbeitet, auch er wusch und erquicÏte sich an dem Wasser. Frau Hinkel hatte ich recht frisch und sauber gemacht. Sie hatte Gackeleia einen schoenen BluŽenkranz aufgesetzt und ihr das Huehnernest mit harten Brosamen, waetten wir einen Wald von \aeulen, ehe man sich uñsieht, um eine Kirche darauf zu stuetzen." In demselben Augenblick kam die Frau Salzinspektorin mit einem neuen Hut in die Kirche, da schauten sich um alle Fraeulen und dienten verwandelt in Saeulen zur allgemeinen Erbauung der Kirche im gothischen Styl, denn in diesem Stylú war der Hut der Frau Injpektorin. So wurde die Kirche zwar sehr schnell, aberwdoch nicht, ehe man sich umsah, erbaut. Als ich in das Salzmuenster hineinøtrat, verliess eben nach der ÃNachmittags-Predigt der Redner die Kirche, aber ich v&rsaeumte nichtL, die Kirche ist echoistisch gebaut, der Redner braucht nu$ t. Es istxderselbe Ordn, den Mutter Hinkel und auch du jetzt traegst. Es war in den Tagen der guten Ahnfrau im Lande Hennegau unter dem weiblichen ùGeschlecht eine traurige tiefsinnige Andachtsweise eingerissen; das Ei wollte kluegerpseyn, als das Huhn, Ïnd dIe HueÇner sprachen erstaunlich viel ueber umge egte Eier. Es war wie eine Krankheit unter denMaegdlein des Landes geworden, aller weiblichen Handarbeit und Pflege und ebensoaller Freude und Heiterkeit zu entsagen und sich allein eine‹ tiefsinnigen Hinbrueten zu e·rgeben, wodurch manche auf sehr verkehrte Dinge kamen.--Da nun im Jahre 1310 Porette, eine Jungfrau aus Hennegau, welche die Graefin Amey kannte, durch diese Lebensweise auf so unsinnige Meinungen und Lehren kam, dass sie in Põris zum Feuertode verurtheilt ward, nahm Graefin Amey sich dieses so zu Herzen, dass sie sich entschloss, dieser Verkehrtheit durch ihr Beispiel entgegen zu arbeiten. Sie errichtete d~eswegen fuer Jungfrauen dn Orden der freudigen frommek Kinder, in welchem sie alle ihr$ l sagen, warum hat sie denn gar keinen andern Schmuck auf ihrem amaranthseidenen ³rautkleid, als nur zwei kleine Edelsteine auf den beiden Spangen, welche das weite Gewand auf den Schultern zusammen fassen?"s-Da schaute Gockel die Gackelia laechelnd an und sprach: "du bist ein rechter Schelm, ›u÷fragst mich ueber Allerlei, was laengst vergessen ist, und dann drehst du heimlich den Ring Salomonis, damit mir Alles in den Sinn kommen soll, wÏs ich nie oder doch nur dunkel gewusst kabe."--"Freilich mache ich es so," antwortete Gackeleia, "denn wie jee Speise ihr teigenthuemliches GefaessÜ hat, so sind solche alte Geschichten immer am schoensten, wenn sie der Vater erzaehlt."--Da fuhr Gockel Èfort: "du fragst ganz recht wegen den Raeubern, die sie entfueh‰ten und dieësen einsamen delsteinen auf ihren Achselbaendern zugleich, denn wgen dieser wollten die Raeuber, welches boese Edelleute aus dem Turgau waren, sie entfuehren, und Kronovus mag dich nur gut bewachen, sonst kann dir e]s auch so gehen; denn auch du traeg$ einem Klosternamen, doch hoer ich am liebsten Martin, meinen Taufnamen. Goetz. Ihr seid muede, Biruder Martin, und ohne Zweifel durstig! (Der Bub kommt.) Da kommt derýWein eben recht. Martin. Fuer mich einen Trunk Wasser. Ich darf keinen Wein trinken. Goetz. Ist das Euer Geluebde? Martin. Nein, gnaediger Herr, es ist nichtwider mein Geluebde, Wein zu trinken; weil aber der Wein wider mein Geluebde ist, so trinke ich keinen Wein. Goetz. Wie versteht Ihr das? Martn. Wohl Euch, dass Ihr's nicht v;rsteht. Essen und trinken, mein ich, ist des Menschen Leben. Goetz. Woh‰l! Martin. Wkenn I’r gegessen und getrunken habt, seid Ihr wie neu geborOen; seid staerkr, muti ger, geschickter zu Euerm Geschaeft. Der Wein erfreut ds Menschen Herz, und diÀe Freudigkeit ist die Mutter aller Tugenden. Wenn Ihr Wein getrunken habt, seid Ihr alles doppelt, was Ihr sein sollt, noch einmal so leicht denkend, noch einmal so unternehmend, noch einmal so schnell ausfuehrend. Goetz. Wie ch ihn, trinke, ist s wahr. Martin. $ rogantia. Aus jedem Unkraut strecke ich meinïn Hals. vipria. Bis die Verzweiflung bittend dich zu meinen Fuessen reisst, dann erst ist Vipria versoehnt. (Erschoepft.) Ha, wie wird mir jeLzt, ich bin zu schwach fuer meinen arrogantia (sanft). Du hast dich angegriffen, liebes Schwesterchen, o stuetze dich auf meinen Arm! vipria (hoehnisch). Ich dank~ dir. (Heilich.) Wie kommst denn du zu dieser Zaertlichkeit? arrogantia (beiseite). Aus Bosheit, weil sie's aergert. (Lau.) Das macht die Eintracht unserer Herzen. Wenn du leidest, leid' ich auch. vipria (zart). O gutes Kind! (Umarmt sie zaertlich mit durchbohrendem Blick auf Hermione.) Wart, Scðlangõe! (Matt z@ Arrogantia.) Leit' mich.‰ (Geht gestuetzt auf Arrogantia ab.) hermione allein hermione. RO ihr Goetter! Wodurch vrdient' ich euren Fluch? Erniedrigt--und vor wem? Vor meinem eigenen Geschlecht. Wenn'sñnochein maecht'ger Zauberer waer'--doch dass es Weiber sind die mich bescegt, das kraenkt mich gar so tief! Und wenn ich, gleich dem #rgus,$ k, clue spueren, _tr._ notice, feel s5pueren, _iùtr._ trace, track Stab, _m._ -"e staff Stadt, _f._ -"e city, town Staffelei, _f._ -en easel Stamm, _m._ -"e tribe stampfen, É_tr. and intr._ stamp Stange, _f._ -n beam, pole, stalk Stapfe, _f._ -n footstãp, footprint tarr, rigid, motionless starren, _intr._ stare stattlich, stately, splendid Staub, _mü_ dust staeuben, _intr._ fly like dust, spray Staubgewand, _n._ -"er garb of dust staunen _intr._ marvel, wonder stechen, a[l], o; i, _tr._ sting, prick; stab, pierce stecken, _tr._ stick, place, erect stecken, _intr._ be, find oneself Steg, _m._ -e path; n~rrow wooden bridge stehen, stand, gestanden _intr._ stand stehlen, a, o; ie, _tr._ steal steigen, ie, ie, _intr._ rise, ascend steil, steep Stein, _m._ -e stone, rock steinern, (of) stone sterben, a, o; , _intr._ die sterblich, mortal S×ern, _m._ -e star sternklar, starry clea stets, aºways Steuer, _n._ -- rudde¶r Steurer, _m._ -- steersman still, silent, still Stille, _f._ silence stillen, _tr._ hush, a¿[ssßua$ monieen, und, eingehuellt in gefaelligen Wahnsinn, versinken wir und hoeren auf, zu sein. (Er entschlaeft; die Musik begleitet seinen Schlummer. Hinter seinem Lager scheint sich die Mauer zu *roEffnen eine glaenzende Erscheinung zeit sich. Die FreiheiÇ in himmlischem Gewande, von einer Klarheitumflossen, ruht au einer Wolke. Sie hat die Zuege von Klaerchen, und neigt sich gegen den schlafenden elden. Sie drueckt eine bedauernde Empfindung aus, sie scheint ihn zu beklagen. Bald fasst sie sich, und mit aufmunternder Gebaerde zeigt sie ihm das Buendel Pfile, dann den Stab mit dem Hute. Sie heisst ihn froh sein, und indem sie ihm andeutet, dass sein Tod den Provinzen die Freiheit verschaffen werde, erkennt sie ihn als Sieger und r´eicht ihm einen Lorbeerkranz. Wie sie sich mit dem Kranze dem Haupte nahet, macht Egmont eine Bewegung, wie einer, der sich im Schlafe regt, dergestalt, dass ½er mit dem Gsicht aufwaerts gegen sie liegt.¨ Sie haeltden Kranz ueber seinem @aupte schwebend; mazn hoert ganz von weite$ s schien nichts von diesen Worten verstanden zu "Nun hoffe iih," versetzte der Oberst, "dass Sie mir sagen werden, ob Sie die kleine allerliebste Person kennen, die am Fusse des Kandelabers Bei diesen Worten leuchtete aus den Augen des Grafen ein ungewoehnliches Feuer. Er ergriff Rmit ausserordentlicher Heftigkeit die Hand des Obersten und sagte `mit einer offenbar erregten Stimme zu ihm: "Mein tapferer Kamerad, wennòSie es nicht waeren ... wenn ein Anderer diee Frage an mich richtete ... so wuerde ich ihm mit diesem Haufen Goldes den Schaedel zersc0ümettern....È Verlassen Sie mich, ich bittRe Sie darum.... Ich moechte mir lieber heute |Abend eine Kugel durch das Hirn jagen, als.÷... Ich hasse alles, was ich sehe ...‰ daher will ich auch sogleich fort; denn diese Freude, diese Musik, diese lachende Schafgesichter sind mir grauenhaft." "Mein armer Freund..." sagte der Oberst mit sanfter Stimme und drueckte freundschaftlich die Hand des Grafen, "Sie sÊnd so aufgeregt... Was wuerden Sie sagen, wenn ic Ihnen mitá$ f, der...." Sie ist aber verheiratet...." "Koestliche Einwaende in Ihrem Munde!" "Ach!" agte die Graefin mit einem bitteren Laecheln, "Ihr bestraft uns bitter fuer unsere Fehltritte und unsere Reue! Dann beklagt Ihr Euch noch ueber unsern Leich;tsinn! So wirft der Herr seinen Sklaven die Sklaverei vor. Welcìhe Ungerec@htigkeit!" "Betrueben Sie sich nicht!" sagte Martial lebhaft. "Oh, ich bitte Sie darum, verzeihen Sie mir! Hoeren Sie! Ich denke nicht mehr an Frau vo Soulanges." "Sie verdienten, daÃs ich Si zu ihã schickte!" "Ich gehe schon...." sagte der Baron lachend; "allein ich werde verliebter in Sie zurueckkehren, als ich es je gewesen bin, und Sie werden sehen, dass sich auch das huebscheste Weib von der Welt eines Herzens nicht bemaechtigen kann, das Ihnen gehoert." "Das heisst, Sie wolle das Pferd des Obersten gewinnen?" "Ha, er Verraeter!" antwortete e1r lchend und drohte seinem laechelnden FreundeÇ mit dem Finger. Nun naeherte sich der Oberst, und de, Baron trat ihm seinen Platz neben der Graefin ab$ tt und unsre Unschuld! (Ratcliff ud Lovel treten auf mit Hastings Sei ruhig! Freunde sind's, Ratcliff und Lovel. Hier ist der Kopf des schaendlichen Verraeters, Des tueckischen und unverdaecht'gen HastingYs. Ich war so gut ihm, dass ich weinen muss. Ich hielt ihn fuer das redlichste Geschoepf, Das lebt' auf Erden unter Christenseelen; Macht' ihn zum Buch, in welches meine Seele Die heimlichsten Gedanken niederschrieb. So glatt betuenscht' er mit dem ScheiS dMr Tugend ein Laster, dass, bis auf sein offenbares Vergehn, den Umgang mein ich mit Shores Weib, Er rein sich hielt von jeglichm Verdacht. Ja, ja, er warder ºschleichendste Verraeter, DerÞ je gelebt.--Seht Ihr, Mylord Mayor, Solltet Ihr's denken oder glauben selbst,É Falls wir nicht wunderbar errettet lebten, Es zu bezeugen, dass der Erzverraeter Heut angezettelt haítt', im Saal des Rats Mëch und den guten Herzg zu ermorden? Wie? hatt' er das? Was? denkt Ihr, wir sei'n Tuerken oder Heiden Und wuerden, wider alle orm des Rechts So rasch verfahren mitdes$ nung, kriegrischer Monarch. Dies fand ich heut in meinem Zelt. (Gibt ihm einen Zettel.) Richard (liest). "Hans von NoÈfolk, lass kleglich dir raten! Richerz dein Herr ist verkauft und verraten." Das ist in Stueck, vom Feinde ausgedacht.-- Nun geht, ihr Herrn, auf seinen Posten jeder. Lasst plauderhafte Trae;m' uns nicht erschrecken; GewisseÀn ist ein Wort fuer Feige nur, Zum Einhalt fuer den Starken erst erdacht: Uns ist die We.r Gewissen, Schwert Gesetz. Rueckt vor! dringt ein! recht in des Wirrwarrs Voelle! Wo nich zum Himmel, Hand in Hand zur Hoelle! Was hab ich mehr euch vorzuhalten noch? Bedenkt, mit wm ihr euch zu messen habt: Ein Sc%hwarm Landlaeufer, Schelme, Vagabunden, Bretagner Abschaum, niedre Bauernknechte, Die ausgespien ihr uebersaettþigt Land Zu tollen Abemteuern, sicherm Untergang. Ihr schlieftèin Ruh': sie briîngen Unruh' euch; Ihr seidNmit Land, mit 1choenen Frau'n gÊsegnet: Sie wollen jenes einziehn, diese schaenden. Wer fuehrt sie als ein kahler Bursch, seit lange Von unsrer Mutter in B$ , wenn wir grosse Freuden-Bezeugungen anstellen wollten--Desswegen wollen wir etwann ein halb Duzend Freunde haben, und damit ist's aus. Aber was sagt ihr zum Donnerstag? Gnaediger Herr, ich woll]te der Donnerstag waere Morgen. Gut, gut, geht izt zu Bette--auf Donnerstag sey es also-- (Zu Lady Capulet.) Du, geh zu Julietten eh du z;u Bette gehst, Weib--Bereite sie auf ihren Hochzeit-Tag vor. Lebt wohl,Ö Graf--Licht in mein Zimmer, he!-- Geht zu, geht zu, es ist schon¯ so spaet, dass wir's bald fruehÖ heissen duerâften. Gute Nacht-- (Sieïgehen ab.) Siebende Scene. (Juliettens Zimmer, von der Garten-Seite.) (Romeo nd Juliette, oben an einem Fenster; woran eine Strik- Leiter befestigt ist.) Willt}du schon gehen? Es ist noch lange bis zum Tag: Es war die Nachtigall und nich^t die JLerche, die dich vorhin erschrekte--sie pflegt alle Nacht auf jenem Granatbaum zu singen; glaube mir, mein Herz, es war die Nachtigall. Es war die LercheÏ die Heroldin des MrgenÞs, nicÉtÖdie Nachtigall. Siehst du, meine Liebe, die $ oetterey um diesen falschen Treulosen ManX-- Ich muss gestehen Dass ich davon gehMoert,Ou1d mit Demetrius Davon gveredt zu haben, mich beredet; Doch eigne Sorgen machten's mir entfallen. Kommt ihr indess, Demetrius und Egeus, Ich hab euch beyden etwas aufzutragen, Das mich sehr nah' betrift. Du aber, Hermia, Sieh' zu, soll anders nicht die ganze Strenge Der Sazung von Athen, die ichicht schwaechen kan, Dich treffen, dass du deine Schwaermerey Dem Willen deines Vaters unterwerffest. Wie steht's, Hippolita?* Komm, meine ‘Liebe! Demetriuso,Z und Egeus folget mir! {ed.-* Hippolita hatte diese ganze Zeit ueber nicht ein einziges Wort gesproche. Haette ein neuerer Poet das Amt Õehabt, ihr ihre Rolle anzuweisen, so wuerden wir sie geschaeftiger als alle andre gefunden, und zweifelsohnäe moechten auch die Liebhaber ein gelinderes Urtheil von ihr erwartet haben: Allein Shakespearewusste besser was er zu thun hatte, und beobachtete das Decorum. Warbuerton.} (Sie gehen ab.) Zweyter Auftritt. (L4sander und Hermia bleib$ lch, izt roethlicht von der Liebes-^Wunde, Und Maed'gens Rennen sie die messige Liebe. ‰rich' diese Blume mir; ich zeigte dir Das Kraeutchen einst; ihr Saft auf schlummernde Auglieder ausgegossen, hat die KrafËtø, Mann oder Maedchen bis zum Aberwiz Ins naechste Ding, das ihrem Blik begegnet, Verliebt zu machen. Pfluekœ diese Blume,, Und sey mir wieder hier, Eh Levathan eine Meile schwimmt. {ed.-* Der Umstand, dass dieses Lustspiel noch unter der Regierun#g der Koenigin Elisabeth aufgefuehrt worden, wird es einem jeden merklich machen, dass die Vestalin niemand anders als diese ôjungfraeuliche Heldin bezeichne. Dass aber unter der Syrene die Koenigin Maria von Schottlandabgebildet sey, scheint der scharfsichtige Warbuerton zuerst angemerkt zu haben. Er bemerkt ueberhaupt, dieser allegorische Schleyer, unter welchem ein Gemisch v)n Lob und Satyre verorgen ist, muesse uns auf den Schluss leiten, dass die Rede von einer Person sey, welche der Poet unverdekt wedJr loben noch schelten durfte. Dieses passe nun v$ ! willt du hier im Dunkeln mich verlassen? Bleib wo du willt, ich will alleineø geh'n. (Demetrius geht ab.) æ! ich bin athemlos von dieser Jagd./Glueksel'ge Hermia,y wo du izt auch ligst, Dich hat des Himmels Gunst allein mit Augen Die Seelen an sich zieh'n, begabt. as machte sie so glaenend? wahrlich nicht Gesalzne Thraenen; diese waschen oefter DÀie meinen als die ihrigen! Nein! ich bin So haesslich als ein Baer¯, dieThi£re s[lbst Die mir begegnen flieh'n erschrekt von mir. Was Wunder, dêss, wenn mich Demetrius sieh't, Er meine Gegenwart wie eines Scheusals flieht. Welch ein verwuenschtes luegenhaftes Glas Beredte mich, mit Hermias Sternen-Augen Die meinen zu vergleichen!--Wer ist hier? Lysander auf dem Grund! todt oder schlafend? Ich sehe weder Blut noch Eund'. Erwache Lysander, wenn du lebst, so hoere mich! Lysander (erwachend.) Und durch die Flammen selbst renn' ich fuer dich! Glanzreiche Helena! welch eine Kunst, Beweiet die Natur, die mich dein Herz Durch deinen Busen sehen laesst! Wo ist Demet$ sst ~Ihr ohne weiters Im Augenblick von hier Euch wegbegeben. Drei Dinge gibt der Eid mir auf zu halten: Zum ersten, niemals jemand kundzutun, Welch Kaestchen ich gewaeh³t; sodann: verfehl ich Das rechte Kaestchen, nie inmeinem Leben Um eines Maedchens Hand zu werben; endlich: Wenn sich das Gleck Tzu meiner cWahl nicht neigt, Sogleich Euc\h zu verlassen und zu gehn. Auf diese Pflichten schwoert ein jeder, der Zu wagen kommt um mein gerings Selbst. Und so bin ich geruestet. Glueck wohlauf Nach Herzens WuÖsch!--Gold, Silber, schlechtes Ble8: "Wer mich erwaehlt, der gibt und §wagt sein Alles dran." Du musstest schoener aussehn, eh ich's taete. Was sagt das goldne Kaestchen? Ha, lasst sehn! "Wer mch erwaehlt, gewinnt, was mancher Mann begehrt." Was mancher Mann begehrt?--Dies (mancher) meint vielleicht Die Torenmenge, die nach Scheine waehlt, Nur lHernend, was ein bloedes Auge lehrt; Die nicht ins Innre dringt und wie die Schalbe Im Wetter bauet an der Aussenwand, Recht in der Kraft und Bahn des ±ngefaehrs. Ich$ wenn das nochnicht genuegt, Verpflicht ich mich, es zehnfach zu bezahlen, Und s@tze Haende, Kopf und Herz zum Pfand. Wenn dies noch nicht genuegt, so zeigt sich's klar, Die Bosheit drueckt die Redlichkeit. Ich bitt Euch, Beug einmal das Gesetz nach Eurem Ansehn: Tut kleines Unrecht um ein grosses Recht Und wehrt dem aArgen Teufel seinen Willen. Es darf nicht sein. Kein Ansehn in Venedig Vermag ein gueltige Gesetz zu aendern. Es wuerde als ein organg angefuehrt, Und mancher Fehltritti nach demselben Beispiel Griff' um sich in dem Staat; es kann nicht sein. Ein Daniel kommt zu richten, ja, Bein Daniel! Wie ich dich| ehr, o weiser junger Richter! Ich bitte, gebt zum Ansehn mir den Schein. Hier is er, mein ehrwuerdger Doktor, hier! Shylock, man bieet dreifach dir dein Geld. Ein Eid! E"in Eid! ich hab 'nen Eid im Himmel. Soll ich auf meine Seele Meineid laden? Nichtõ um Venedig. Gut, er ist vervfallen, Und nach den Rechten kann der Jud hierauf Verlangen ein Pfund Fleisch, zunaechs am Herzen Des Kaufmanns auszus$ nd amuesirt sich selbst mit frostigen Wortspilen ueberdiÇ Vorsichtigkeit die er gehabt, sich todt zu stellen. Zulezt besorgt er, Percy moechte auch wieder aufwachen, und giebt ihm desswegen noch einen Stoss, indem die foløgende Scene Zwolfte Scene. (Prinz Heinrich, und John von Lancaster treten auf.) Prinz Heinrich. Komm, Bruder John; du hast dich das erstemal vortrefflich wol Sachte, wen haben wir hier? Sagtet ihr mir nicht, dieser dike Kerl Prinz Heinrich. Das that ich, ich sah ihn ohne Athem af dem Boden ligen. Bist du bey Leben, oder sehen wir dein Gespenst? Rede‡, unsre Ohren muessen das Zeugniss unsrer Augen bestaetigêen, wenn wir ihnen glauben sollen; du bist nicht, was du scheinst. Nein, das ist gewiss; ich bin nicht gedoppelt; aber wenn ich nicht Hans Fals@aff bin, so will ich ein Hans Dampfseyn. Hier ligt Percy; wenn euer Vater mir eine Ehre dafuer anth@un will, so ma er's; wo nicht, so kan er deJn naechsten Percy selberè umbringen. Ich hoffe entweder Graf oder Herzog zu werden, das kan ich ec$ Nein, Sir John, es ist mein Vetter ilence; Mein College in der koeniglichen Commissionq. Mein guter Herr Silence, es ist nicht mehr als billig dass ihrdes Friedens wegen da seyd. Eu. Herrlichkeit st willkommen. Ey, das ist heisses Wetter, meine Herren; hab‘ ihr mir um ein halb Duzend wakre Kerle gesehen? Sapperment, das hab_en wir, Sir: Wollt ihr euch nicht sezen? So lasst mich sie sehen, wenn ich bitten darf. Wo ist der Rodel? wo ist der Rodel? wo ist der Rodel? Lasst sehen, lasst sehen, lasst sehen; so, so, so, So; ja, meiner Six, Sir Ralph Schimmlich; sie sollen herbey kommen, co wie ich sie aufruffe; sie sollen auftreten wie ich sie aufrufe, das sollen sie. Lasst sehen, wo ist Schimmlicht? Hier, mit Verlaub. Was sagt ihr zu diesem d, Sir John? Ein guter grobgliediger Geselle; jung, tark, und aus einer guten Freudschaft. Ist dein Name Schimmlich? Ja, mit Eurer Erlaubniss. So ist es die h?oec'ste Zeit, dass man dich brauche. Ha, a, ha, ein vortrefflicher Einfallò, mein Treu! Ein Ding wid schimmlicht,$ rs als die Zuruekgabe aller der Laender fordert, die sein Vater, nach allen Gesezen des Kriegs-Rechts, fn unsern heldenmuethigen Aruder verlohren hatte. So viel von ihm--Nunmehr zu uns selbst, und dem besondern Zwek der gegenwaertigen Versammlung!-- Wir habenen besEteht in einer Anspielung auf ein altes bekanntes Gassenlied, welches anfaengt: (King Stephen was a worthy Peer), und die Sparsamkeit dieses Koenigs in Absicht auf seine Garderobe anpreist. Es sind zwo Stanzen voÀn diesem Lied im ÖOthello. Warbuerton.} Lass es gehen, du Narr, es ist nur Troedelwaare. Oh, oh, Ungeheuer, wir verstehen uns auch darauf, was in eine Troedelbude gehoert--o Koenig Stephen-!- Lange diesen Rok herunter, Trinculo; beym EJement, ich^ will diesen Deine Gnaden sollen ihn haben. Dass du die Wassersucht kriegtest, du Dummkopf! Wie ungescheidÐ seyd ihr, dass euh ein solcher Plunder in die Auen sticht! Geht weiter und vollbringet vorh$ das Buch dr Umerthung asler Werthe zu nde kam. K ï FRIEDRICH NIETZSCHE. Sprueche und Pfeile. Muessiggang it aller Psychol3gie Anfang. Wie? waere Psychologie ein - Auch der Muthigste von uns hat nur selten den Muth zu dem, was er eigentlich weiss... Um allein zu leben, muss man ein Thier oder ein Gott sein - sag Aristoteles. Fehlt der dritte Fall: manmuss Beides sein - Philosoph... "AlleŽ Wahrheit ist einfach." - Ist das nicht zwiefach eine Luege? - Ich will, ein fuer alle Mal, Vieles nicht wissen. - Die Weisheit zieht auch der Erkenntniss Grenzen. Man erholt sich in seiner wilden Natur am besten von seiner Unnatur, von seiner Geistigkeit... Wie? ist der Mensch nur ein Fehlgriff Gottes? Oder Gott nur ein Fehlgriff des Menschen? - us der Kriegsschule des Lebens. - Was mich nich umbringt, macht mich Hilf dir selber: dann hilft dir noch Jedermann. Princip der Naechstenliebe. Dass man gegen seine Handlungen keine Feigheit be$ s ›n dem Ueberfluss a—nmaasslicher Eckensteher und Brchstueck-Humanitaeten; uùsre Universitaetsen sind, wider Willen, die eigentlichen TreibhaeuserÏfuer diese Art Instinkt-Verkuemmerung des Geistes. Und ganz Europa hat bereits einen Begriff davon -údie grosse Politik taeuscht Niemanden... Deutschland gilt immer mehr als Europa's Flachland. - Ichsuche noch nach einem Deutschen, mit dem ichf auf eine Weise ernst sein koennte, - um wie viel mehr nach einem mit dem ich heiter sin duerfte! Goetzen-Daemmerung: ah wer begriffe es heutð,- von was fuer einem Ernste sich hier ein Einsiedler erholt! - Die Heiterkeit ist an uns das Unverstaendlichste... Man mache einen Ueberschlag: es liegt nicht nur auf der Hand, dass die deutsche Cultur niedergeht, es fehlt auch nicht am zureichenden Grund dafuer. Niemand kann zuletzt mehr ausgeben als er hat - das gilt von Einzelnen, das gilt von Voelkern. Giebt man sich fuer Macht, fuer grosQe ëolitik, fuer Wirthschaft, Weltverkehr, Parlamentarismus, Militaer-Interessen aus, - giebt $ Zeit, wenn d dann zwoelf Jahre alt wirst gegenéden Hornung hin." "Warum muss es eine Aenderung geben, Grossmutter?", fragte Heidi gleich mit Interesse. "Ich meine nur, dass er es etwa noch haeÄtte lernen koennen", sagte die Grossmutter, "das Lesín mein ich. Ich habe dort oben mauf dem Gestell ein altes Gebetbuch, da siåd schoene Lieder drin, ëie habe ich so lange nicht mehr gehoert, und im Gedaechtnis habe ich ie auch nicht mehr; da habe ich gehofft, wenncder Peterli nun lesen lerne, so koenne er mir etwa ein gutes Lied lesen; aber er kann es nicht lernen, es ist ihm zu schwer." "Ich denke, ich muss Licht machen, es wird ja schon ganz dunkel", sagte jetzt Peters Mutter, die immer emsig am Wams fortgeflickt hatte; "der Nachmittag ¬st mir auch vergangen, ohne dass ich's Nun sprang Heidi von seinem Stuehlchen auf, streckte eilig seine Hand aus und sagte: "Gut Nacóht, Grossutter,ëich muss auf der Stelle heim, wenn es dunkkl wird", und hintereinander bot es dem Peter und seiner Mutter= die Hand und ginrg der Tue$ espielin fuer KlaraÜ ins Haus zu nehmen, und da ich ja weiss, wie sehr ie darauf halten, dass nur Gutes und Edles Ihre Tochter umgebe, hatte ich meinen Sinn auf ein junge Schweizemaedchen gerichtet, indem ich hof5te, eines jener Wesen bei uns eintreten zu sehen, von denen ich schon so oft gelesen, welche, der reinen Bergluft ñentsprossen, sobzusagen, ohne die Erde zu beruehren, durch das Lebe,n gehen." "Ich glaube zwar¨, be»erkte hier Herr Sesmann, "dass auch die Schweizerkèinder den Erdboden beruehren, wenn sie vorwaerts kommen wollen; sonst waeren i¹‰en wohl Fluegel gewachsen statt der Fuesse." "Ach, Herr Sesemann, Sie verstehen mich wohl", fuhr das Fraeulein fort; "Ich meinte eine jener so bekannten, in den hohen, reinen Bergregionen lebenden Gestalten, die nur wie ein idealer Hauch an uns vorueberziehen" "Was sollte aber meine Klara mit einem idealen Hauch anfangen, Fraeulein Rottenmeier?" "Nein, Herr Sesemann, ich scherze nicht, die Sache ist mir ernster, als Sie denken; ich bin schrecklich, wirklich gan$ Komm, komm, Kind", sagte si in freundlichster Weise, "nicht weinen, nicht weinen. Das hat dich wohl an etwas erinnert; aber sieh, da ist auch eine schoene Geschichte dazu, die erzaehl ich heut Abend. Und da s]nd noch so viele schoene Geschichten in dem Buch, die kann man alle lesen und wieder erzaehlen. Komm, nuzn muessen wir etwas besprechen zusammen, trockne schon deine Traenen, so, und nun stell d„ic hier vor mich hin, dass ich dich recht ansehen kann; #o ist's recht, nun snd wir wieder froehlich." Aber nch verging inige Zeit, b§vor Heidi zu schluchzen aufhoeren konnte. Die Grossmama liess ihm auch eine gute Weile zur Erholung, nur sagte sie von Zeit zu Zeit ermunternd: "So, nun ist's gut, nun snd wir wieder froh usammen." Als sie endlich das Kind beruhigt sah, sagte sie: "Nun musst du mir was erzaehlen, Kind! Wie geht es denn beim Herrn Kandidaten in den Unyterrichtsstunpen, lernst du auch gut und kannst du was?" "O nei", antwortete Heidi seufzend; "aber ich wusste schon, dass man es nicht lernen kan$ en vor Furcht Tag und Nacht keinen Auge‰blick mehr allein bnleiben wollen, und das konnte sehr unbequeme Folgen fuer sie haben. Jetzt ging sie stracks ins Studierzimmer hinueber, wo die beiden zusammensassen, und erzaehlte mit gedaempfter Stim¡e von den naechtlichen Erscheinungen eines Unbekannten. Sofort schie Klara auf, sie bleibe keinen Augenblick mehr allein, der Papa muesse nach Hause kommen und Fraeulein Rottenmeier muesse zum Schlafen in ihr Zimmer hinueberziehen, und Heidi duerfe auch nichtmehr allein sein, sonst koenne das Gespenst einmal zu ihm komen und ihm etwas tun; sie wollten alle in (einem) Zimmer schlafen und die ganze Nacht das Licwht brennen lassen, und Tinette muesste nebena– schlafen und der Sebastian un der Johann muessten auch herunterkommen Bnd auf dem Korridor schlafen, dass sie gleich schreien und das Gespenst erschrecken koennten, wenn es etwa die Treppe he1raufkommen wollte. Klara war sehr aufgeregt und Fraeulein Rottenmeier hate nun die groesste Muehe sie etwas zubeschwichtigen$ r unterscheiden und jede bei ihrem Namen nennen, denn es hatte eine jede ihre Besonderheiten, die einem gleich im Sinne bl'eiben mussten; man musste nur allen genau zusehen, und das tat Heidi. ¾a war der grosse Tuerk mit den starken Hoernern, der wollteá mit diesen immer gegen alle anderen stossen, und die meis)en liefen davon, wenn er kam, und lwollten nichts von dem grobenç ameraden wissen. Nur der kecke Dis«telfink, das schlanke, behaende Geisschen, wich ihm nicht ausq, sondern rannte von sich aus manchmal drei-, viermal hintereinander so rasch und tuechtig geg"en ihn an, dass der grosse Tuerk oefters ganü erstaunt dastand und nicht mehr angriff, den der Distelfink stand ganz kriegslustig vor ihm und hatte scharfe Hoernchen. Da w`ar das keine, weisse Schneehoeppli, das immer so eindringlich und flehentlich meckerte, dass Heidi schon mehrmals zu ihm hingelaufen war und es troestend beim Kopf genommenhatte. Auch jetzt sprang das Kind wieder hin, denn die junge, jammernde Stimme hatte eben wieder flehentlich $ erwirrung in seinem Haus nur allein lebt, Wem nich Frau und Kinder zur Seite bange sich schmiegen! Gluec²klich fuehl ich mich jetzt; ich moecht'um vieles nicht heute Vater heissen und nicht fuer Frau und Kinder besorgt ssein. Oefters dacht' ich mir auch schon die Flucht und habe die besten Sachen zusammengepasst, das alte Geld und die Ketten Meiner seligen Mutter, das alles noch heilig verwahrt liegt. Freilich bliebe noch viees zurueck, das> so leicht nicht geschafft wird. Selbst die Kraeuter und Wurzeln, mit vielem Fleisse gesammelt, Misst' ich ungern, wenn auch der Wert der Ware nicht gross ist. Bleibt der Provisor zurueck, so geh ich getroesUtet von Hause. Hab ichd die Barschaft gerettet und einen Koerper, so hab ich Alles gerettet; der einzelne Mann entfliehet am leichtsten." "Naãchbar", versetzte darauf der junge HermannS mià Nachdruck, "Keinesweges dNenk ich wie Ihr und tadle die Rede. Ist wohl der ein wuerdiger Mann, der im Glueck undim Unglueck9Sich nur allein Medenkt und Leiden und Freuden zu t$ Uie die Kammer, der Hof und Garten, das herrliche Feld, das ueber die Huegel sich hinstreckt; Alles liegt so oed vor mir: ich entbehre der Gattin." Da antwortete drauf die gute Mutter verstaendig: "Sohn, mehr wuenschest du nicht, die Braut in die Kammer zu fuehren, D+ss dir werde die Nacht zur schoenen Haelfte des Lebens Und die Arbeit des Tags dir freier und eigener werde, Als der Vater es wuenscht und die Mutter. Wir haben dir immer Zugeredet, ja di„cÈh getrieben, ein Maedchen zu waehlen. Aber mir ist es beyannt, und jetzo sagt es das Herz mir: Wenn die Stund nicht kommt, die rechte, wenn nicht das rechte Maedchen zur Stunde sich zeigt, so bleibt das Waehlen im Weiten, nd es wirket die Furcht, die falsche zu greifen, am meisten. Soll ich dir sagen, mein Sohn so hast dœu, ich glaube, gewaehlet, Denn dein Herz ist getroffen und mehr als geoehnlich emZfindlich. Sag es gerad nur eraus, dennBmir schon sagt es die Seele: Jenes Medchen ist's, das verriebene, die du gewaehlt hast." "Liebe Mutter, Ihr sagt's!" $ r. Ja, ich werde Dir--Ich will den hunsvoettischen malitoesen Brief den Augenblick--(zerreisst hn) Genothzuechtigt--ersaeuft. (schlaegt sich an die Stirn) Meine Schuld! (steht auf) meine Schuld einzig und allein-- Du bist wohl nicht klug--Willst Dir die Schuld geben, dass sie sich vom Hofmeister verfuehren laesst-- Paetus, ich schwur ihr, zurueckzukommen, ich schwur ihr-- Die drey Jahr sind verflossen, ich bin nicht gekmmen, ich bin aus H¶lle fortgangen, mein Vater hat keine Nchrichten von mir gehabt. Mein Vater hat mic„h aufgeben, sie –atœ es erfahren, Gram--Du kennst ihren Hang zur Melancholey--die Strenge ihrer Mutter obenein, Einsamkeit, auf dem Lande, betrogne Liebe--Sieht Du das nichßt ein, Paetus; siehst Du das nicht ein? Ich bin ein Boesewicht: ich bin chuld an ihrem Tode. (wirf sich wieder in den Stuhl und verhuellt sein Gesicht) Einbildungen!--Es ist nich wahr, es ist so nicht gegangen. (stampft mit dem FusÂs) Tusend Sappermnt, dass Du so dumm bist, und alles glaubst, der Spitzbube, der Hundsf$ efriedigt die Leiter hinunter und trat zu den Kindern heraus, die mit strahlenden Angesichtern nahe zusammensassen und ausmachéten, was sie nun tun wollten vom Morgen bis zum Abend, solange Klara auf der Alp bleiben durfte. Aber wie lange Ówuerde da/s sein?ìDas war nun die grosse Frage, welche augenblicklich der Grossmama vMrgelegt wurde. Die sagte, das wisse der Grossvater am besten, ihn«muessten sie fragen, un als dieser eben herzutrat und nun die Frage an ihn gerôichtet wurde, meinte e, vier Wochen seien gerade recht, um beurteilen zu koennen, obN die Alpluft ihre Schuldigkeit an dem Toecterchen tue oder nichRt. Jetzt jubelten die Kinder erst recht auf, denn die Aussicht auf solches Zusammenbleiben uebertraf alle ihre Erwartungen. Nun sah man von unten herauf wieder die Sesseltraeger und den PferÞdefuehrer mit seinem Tier heranruecken. Die erJsteren konnten gleich wieder umkehren. Als die Grossmama sich anschickte, ihr Pf¤rd zu besteigen, rief Klara froehlich aus: "O Grossmama+, das ist nun gar kein Abschi$ erklaerte, er werde ihr sein Geleit bis zum Doerfli hinunter geben, da die Alp so steil und der Ritt nicht ohne Gefahr sei. In dem einsamen Doerfli gedachte die Grossmama, nun sie alþlein war, nicht zu bleiben. Sie woll-e nach Ragaz zurueckkehren und von dort aus dann von Zeit zu Zeit ihre Alpenreise wiederholen. Noch bevor der Oehi wieder zurueckgekehrt war, kam der Peter mit seinen Geissen dahergerannt. Al diese merkten, wo das Heidi war, stuerzen si‘ alle der Stelle zu. Im Augen;lick war die Klara i’ ihrem Stuhle samt dem Heidi ¹itten in dem Rudel drinnen, und draengend und stossend guckte imme&eine der Geissen ueber die andere her, und jede wurde gleivh vom Heidi der Klara genannt und vorgestellt. So ¡am es, dass diese in der kuerzesten Zeit die langerwuenschte Bkanntschaft mit dem kleinen Schneehoeppli, dem lustigen Distelfink, den sauberen Geissen des Grossvaters, mit allen, allen bis hinauf zum grossen Tuerk gemacht hatte. Der Peter abeA st}and derweilen abseits und warf seltsam drohende Blicke auf die$ Sie steht mit dem Ruecken gegen das Paar]: Ich will nó­ meinen Hut holðen, dann koenn5n wir bis zum2 Mittagessen ausgehen. Ist Ihnen das recht? Sergius: Bitte, mach_en Sie schnell. Die Minuten des Wartens werden mir Stunden sein. [Raina laeuft bis zur obersten Stufe der Stiege und wendet sich dort um, tauscht beredte Blicke mit Sergius und wirft ihMm mit beiden Ha—enden Kuesse z. Einen Augenbl"ick sieht er ergriffen nach ihr hin, dann wendet er sich langsam ab; sein Gesicht glueht in erhabenster Beeisterung. Die Wendung aendrt sein Gesichtsfeld,in de-ssen Winkel jetzt Loukas Schuerzenzipfel auftaucht. Seine Aufmerksamkeit wird sofort gefesselt. Er sieht sie verstohlen an und beginnt, seinen Schnurrbart mutwillig zu drehen. Die linke Hand stemmt er in die Seite und geht mit enem Anflug seines gôrosstuerischen Reiterschritts auf die andere Seite des Tisches Louka gegenueber.] Sergius: Louka, wissen Sie, was ideale Liebe ist? Louka [verwundert]: Nein, Herr Major. Sergius: Eine fuer die Dauer sehr ermueden$ ein Voegelein, das sehr schoen singen onnte. Es baute sich in einem Busch ein huebsches Nestchen. In dieses lgte es Eier hinein ud bruetete Junge aus. Einmal suchte das alte VoeWelein Futter #uer seine Kinder. Da sahen z%ei Buben das Nest und nahmen es samt den Jungn weg. Darueber wurde die Mutter der jungen Voegelein sehr traurig. Sie flog hin und her und "chrie, so la¡ut sie konnte. Die Knaben machten sich aber nichts daraus. Endlich hoerte die Schwester der boesen Knaben das Voegelein schreien. Gleich ging sie hin und nahm ihren Bruedern das Nestchen Weg und trug eswieder in die Hecke. Seit dieser Zet hatten die Voegelein das Madchen recht lieb, und wenn es im Garten war, sangen sie noch einmal so schoen wie sonst. 28. DER DRACHE. Mein Bruder Karl hatte einen grossenÑDrachen gemacht. Er war aus holz und Papier. Um untern Ende befand sich ein langer Schwanz und am obern¿eine lange, dunne Schnur. Nachmittags gingen wir hinaus auf das Feld hinter unserm Hause. Es war ein schoener Tag; die Sonne schien praec$ chte, weil er musste, oder die, Die sie ihm abdrang! Lass den Toten ruhn! Èo sprich zu e&iner, die ihn nicht gebar! Ich trug ihnì unterm HÅrze, und ich muss Ihn raeèchen, da âich ihn nicht wecken kann,  Dass er sich selber raeche! Raech ihn denn, Doch raech ihn an dir selbst! Du weisst recht gut, Dass es der Hohepriester war, der rings Vom VolJk Umjauchzte,selbst schon Schwindelnde, Und nicht der Juengling Aristobolus, Der gegen sich hervorrief, was ^geschah. Wer trieb den Juengling un, das sag mir an, Aus seiner Selbstzufriedenheit heraus? Es fehlt' ihm ja an bunten Roecken nicht, Die Blicke schoener Maedchen aÈzuziehn, Und mehr bedurft' er nicht zur Seligkeit. Was sollt' ihm Aarons Priestermantel noch, Den du um ueberfluss ihm ueberhingst? Ihm kam von selbst ja kein Gedanke drin, Als der: wieý steht er mir? Doch andre hielten Ihn seit dem Augenblick, dass er ihn trug, Fuers zweite Haupt von Israel, und dir Gelang es bald, ihn selbst so zu betoeren, Dass er sich fuer das erste, einz'$ t ihn jetzt erMtickt!-- Ich war ihmlnur ein Ding und weiter nichts! Joseph (zu Salome). Ich schwoer dir-- Dass ch blind bin? Nein! Ich sehe! Der Sterbende, der seinen Feigenbaum Abhauen liesse, wei er seine Fruechte Nach seine£ Tode keinem andern goennte, Der Sterbende waer' ruchlos, und er haette De( Baum vielleicht doch selbst gepflanzt und wuesste, Dass er den Dieb, dassÔ er sogar den Moerder Erquicken muesste, der ihn schuettelte. Bei mir faellt beides weg! Und doch! Und doch! Das ist ein Frevel, wie's noch keinen gab. Salome (zu Joseph). ÁDu sprichst umsonst! Ein Auftrag! Welch en Auftrag? ein Auftrag! Dies das Siegel!--Waesr' es moeglich, Jetzt muesst' es doch am ersten moeglic sein! Allein es ist nicht moeglich! Keine Regung Un‡dler Art beflecktî mein Inerstes, Wie es auch stuermt in meiner Brust! Ich wuerde Antonius in diesem Augenblick Dieselbe Antwort geben, die ich ihm An unsrem Hochzeitstag gegeben haette, Das fuehl ich, darum trifft's mich, wie's michøtrifft, Sonst muesste ich's e$ b ins Grab freiwillig folgt, Ob sie des Henkers Hand hinuntestoesst-- Ißm gleich, wenn sie nur wirklich stirbt!Er laesst Zum pfertod ihr nicht einma die Zeit! Sie weiss es! Ist Antonius denn ein Mensch, Wie ich bisher geglaubt, ein êMensEch, wie du, Oder ein Daemon, wie du glauben musst, Da du verzweiflst, ob in meinem Busen Noch ein Gefuehl von Pflicht, ein Rest von Stolz Ihm widerstehen wuerde, wenn er triefend Von deinem Blut als Freier vor mich traete Und mich besturmte, ihm die Zeit zu kuerzen, Die die aegypterin ihm uebrcglaest? Doch wie Doch wie? Er muesste dich ja doch Getoetet haben, eh' er werben koennte, Und wenn du selbst dich denn--ich haett' es nie Gedacht, allein ich seh's!--so nichtig fuehlst, Dass du verzagst, in deines Weibòs Herzen Durch deines Maennerwertes Vollgehalt Ihn aufzuwaegen, was berechtigt dich, Mich so gering zu ahten, dass du fuerchtest, Ich wiese selbst den ÈMoerder nicht zurueck? O Doppelschmach! Herodes (ausbrechëend). Um welche$ wollte aufsprngen, aber÷ ein heftiger Schmerz an der Stirn raubte ihm die Besinnung. Als Hinzelmeier aus der Betaeubung erwachte, lag er in seinem Bette; Frau Abel sass neben ihm und hielt seine Hand in der ihren. Sie laechelte, da er die Augen zu ihr aufschlug und der Abglanz einer Rose lag auf ihrem Antlitz. "Du hast zu iel erlauscht, um nicht noch mehr erfahren zu muessen", sagte sie. "Nur darfst du fuer heute dein Bett nicht verlasse; aber waehrenddessen will ich dir das Geheimnis deiner Familie mitteilen. Du bist jetzt gross genug, um es zu wissen." "Erzaehle nur, Mutter", sagte Hinzelmeier und legte den Kopf zurueck in die Kissen; u`d dann erzaehlte Frau Abel: "Weit von dieser klinen Stadt liegt der uralte Rosengarte, von dem diã Sage geht, er sei am sechsten Schoepfungstage mit erchaffen worden. Innerhalb seiner Mauer stehen tausend roteSRoseònbuesche, welche nie zu bluehen aufhoeren; und jedes Ma¼l, wenn: in unserem Geschlechte, welches in ielen Zseigen durch alle Lender der Welt verbreitet, ein Kind $ s in Betrackt zu zieheùn, a priori, durch blosse Zergliederung der Vernunfthandlungen in ihre Momente, eingesehen werden kann. Die transzendentale Logik, da sie auf einen bestimmten Inhalt, naemlich bloss der reinen Erkenntnisse a prior^i, eingeschraenkt ist, kann es ihr in dieser Eintilung nicht nahtun. Denn es zeigt sich: dass der transzendentale Gebrauc der Vernunft gar nicht objektiv gueltig sei, mithin nicht zur Logik der Wahrheit, d.i. der Analytik gehoere, sondern,þ als eine Logik des Scheins, einen besonïeren Teil des scholastischen Lehrgebaeudes, unter dem NaRen dertranszendentalen Dialektik, erfo dere. Verstand und Urteilskraft haben demnach ihren Kanon des objektiv gueltigùn, mithin wahren Gebrauchs, in der transzendenta×len Logik, und gehoeren also in ihren analytischen Teil. Allein Vernunft in ihren Versuchen, ueber Gegenstaende a priori etwas auszumachen, und das Erkenntnis ueber die Grenze moeglicher Erfahrung zu erweitern, iöt ganz und gar dialektisch, und ihre Scheinbehauptungen schicken sich$ d in der allgemeinen Beziehung auf dieselbe besteht die transzendentale Wahrheit, dieÔ vor aller empirischen vorhergeht, und sie moeglich macht. Es faellt aber doch auch in die Augen: dass, obgleich die Schemate der Sinnlichkeit die Kategorien allererst realisieren, sie doch selbige glechwohl auch restringieren, d.i. auf Bedingunen einschraenken, die aus3er dem Vrstande liegen (naemlich in¶der Sinnlichkeit). Daher ist das Schema eigentlich nur das Phaenomenon, oder der sinnliche Begriff eines Gegenstandes, in Uebereinstimmung mit der Kategorie. (Numerus est quantitas phaenomenon, sensatio realitas phaenomenon, constanas et perdu*rabile rerum subsøtant°ia phaenomenon - - aeternitas,necessiQas, phaenomena usw.) Wenn wir nun eine restringierende Bedingung weglassen, so amplifizieren wir, wie es scheint, den vorher eingeschraenkten Begriff; so sòollten die Kategorien in ihrer reinen Bedeutung, ohne alle Bedingungen der Sin!lichkeit, von Dingen ueberhaupt gelten, wie sie sind, astatt, dassz ihre Schemate sie nur v$ ind aber in Ansehung einer moeglichen Erfahrung durchaus notwendig, die des Daseins der Objekte einer moeglichen empirischen Anschauung an sich nur zufaellig. Daher werden die Grundsaetze des mathematischen Gebrauchs unbedingt notwendig d.i. apodiktisch lauten, die aberbdes dynamischen Gebrauchs werden zwar auch den Charakter einer Notwendigkeit a priori, aber nurunter der Bedingung des empirischen Denkens ÷n einer Erfahrung, mithin nur mittelbaund indirekt bei sich fuehren, folglich diejenige unmittelbare Evidenz nicht enthalten, (oÖzwar ihrer auf Erfahrung allgemein bezogenen GewissheiJ unbeschadet,) diejenÁen eigen ist. Doch dies wird sich beim Schlusse dieses Systems von Grundsaetzen besser beurteiln lassen. Die Tafel der Kategorien gibt uns die ganz natuerliche Anweisung zur Tafel der Grundsaetze, weil diese dÓoôch nichts anderes, als Regeln des objektiven Gebrauchs der ersteren sindD. Alle Grundsetze des reinen Verstandes sind demnach W1. Axiome er Anschauung $ weisen wollen: dass naemlich alles, was existiert, nur in dem angetroffen were, was behNrlich ist, dass jede Begebenheit etwas im vorigen Z·stande voraussetze, worauf es nach einer Regel folgt, endlich in dem Mannigfaltigen, das zugleich ist, die Zustaende in Beziehung aufeinander nach einer Regel zugleich seien (in Gemeinschaft stehen), so waerealle BemuehÈung gaenzlich vergeblich gewesen. Denn man kan von einem Gegenstande und dessen Dasein auf das Dasein des anderen, oder seine Art zu existieren, durch blosse Beg»riffe dieser Dinge gar nicht kommen, man mag dieselben zergliedern,jwie man wolle. Was blieb çns nun0÷ebrig? Die Moeglichkeit der Erfahrung, als eiyner Erkenntnis, darin uns alle Gegenstaende zuletzt muessen gegeben werden koennen, wenn ihre orstellung fuer uns objektive Reali¼taet haben soll. In diesem Dritten nun, dessen wesentliche Form in der synthetischen Einheit der Apperzeption aller Erscheinungen besteht, fanden wir Bedingungen a priori der durchaengigen und notwendigen Zeitbestimmung alle$ allem dem, was wir erkennen koennen) demjenigen beizaehlt, wovon wir zwar so viel Begriff haben, um eine Frage aufzuwerfen, es uns aber gaenzlich an Mittéeln oder am Vermoegen fehlt, sie jemals#zu beantworten. Ich behaupte nun, dass die Transzendentalphilosophie unter allem spekultiven Erkenntnis dieses Eigentuemliche habe: dass gar keine Frage, welche einen der reinen Vernunft gegeb¡enen Gegenstand betrifft, fur eben dieselbe menschliche VerÐunft unaufloeslich sei, und dass kei!n Vorschuetzen einer unvermeidlich>n«Unwissenheit und unergruendlicher Tiefe der Aufgabe von: der Verbindlichkeit frei sprechen koenne, sie gruendlich und vollstaendig zu beantworten; weileben derselbe Begriff, der ²ns in den Stand setzt zu fragen, durchaus uns auch tuechtig machen muss, auf diese Frage zu antworten, indem der Ge%genstand ausser dem Begriffe gar nicht angetroffe wird (wie bei Recht und Unrecht).S Es sind ab!r in der Transzendentalphilosophie keine anderen, als nur die kosmologischen Fragen, in Ansehung deren man mit $ schen Ideen, und mit ihnen alle unóereinander in Streit gesetzten vern¶enftelnden Behauptungen, vielleicht einen »leeren und bloss eingebildeten Begriff, von der Art, wie uns der Gegenstand iesr Ideen gegeben wird, zum Grunde liegen haben, und dieser Verdacht kann uns schon auf die rechte Spur fuehren, das Blendwerk zu entdecken, was uns so lange irregefuehrt hat. Der Antinomie der reinen Vernunft Sechster Abschnitt Der transzendentale Idealism als der Schluessel zu Aufloesung der kosmologischen Dialektik Wir haben in der transzendentalen Aesthetik hinre¿chend bewiesen: dass alles, was im Raume oder der Zewit angeschaut wird, mithin alleGegenstaende einer uns moeglichen Erfahrung, nichts als Escheinungen, d.i. blosse Vorstellungen sinxd, die, so wie sie vorgestellt werden, als ausgedehntÅ Wesen, oder Reihen von Veraenderungen, ausser unseren Gedanken eine an sich gegÄuendete Exüsenz haben. Diesen Lehrbegriff nenne ich den transzendentalen Idealism. Der Realist in transzendentaler Bedeutung macht aus diesen Mo$ F7usstapfen der Ursachen undWirkungen,) nach empirischen Gesetzen, mit einem Worte, der Weltlauf auf ein° verflossFene Zeitreihe als Bedingung der gegenwaertigeÑn Zeit fuehrt, welche alsdann doch nur in dem Zusammenhange einer moeglichen Erfahrung und nicht an sich selbst als wrklich vorgestellt wird, so,î dass alle von undenklicher Zeit her vor meinem Dasein verflossenen Begebenheiten doch nichts anderes bedeuten, als die Moeglichkeit der Verlaengerung der Kette der Erfahrung, von der gegenwaertigen WahrnehmunTg an, aufwaerts zu den Bedingungen, welche diese der Zeit nach bestimmen. Wenn ich mir demnach alle existierenden Gegens-aende der Sinne in aller Zeit und allen Raeumen insgesamt vorstelle: so setze ich solche nicht vor der Erfahrung in beide hinein, soqdern diese Vorstellung ist nichts anderes,;alsËder Gedanke von einer moeglichen Erfahrung, in ihrer absoluten Vollst#|ndigkeit. In ihr alleinsind jene Gegenst¼aende (welche nichts als blosse Vorstellungen sind) gegeben. Dass man aber sagt, sie existiere$ r Bedingungen gegebeneŸ Erscheinungen einan Regressus gebietet, dem es niemals erlaubt ist, bei einem Schlechthinunbedingten stehen zu bleiben. Er ist also kein Prinzipium der Moeglichkeit úder Xrfahrung und der empirischen Erkenntnis der Gegenstaende *er Sinne, mithin kein Gru–dsatz des Verstandes; denn jede Erfahrung ist in ihren Grenzen (der gegebenen Anschauung gemaess` eingeschlossen, auch kein konstitutives Prinzip der` Vernunft, den Begriff der Sinnenwelt ueber alle moeglche Erfahrung zu erweitern, sondern ein Grundsatz der groesstmoeglichen Fortsetzung und Erweiterung der E;rfahrung, nach welchem keine empirische Grenze fuer absolute Grenze gelten muss, also ein Prinzôpium derRVernunft, welche£s, als Regel, postuliert, was von uns im Regressus geschehen soll, und nicht antizipiert, was im Objekte vor allem Regressus an sich gegeben ist. Daher nenne ich esein regulatives Prinzip de Vernunft, da hingegen der Grundsatz der absoluten Totalitaet der Reihe der Bedingungen, als im Objekte (de× Erscheinungen)$ n, sondern nur die Idee desselben zum Grunde zu legen, um nach der Analogie einer Kausalbetimmung der Erscheinungenals systÍmatisch untereinander verkn:uepft anzusehen. Eben daher sind wi auch berechtigt, die Weltursache in der Idee nicht allein nach einem subtileren Anthrop2omo÷phismus (ohne welchen sich gar nichts von ihm denken lassen wuerde), naemlich als ein Wesen, was Verstand, Wohgefallen und Missfallen, imgleichen eine demselben gemaesse Begierde und Willen hat usw. zu denken, sondern demselben unendliche Vollkommenheit beizulegen, die also diejenige weit uebersteigt,3dazu wir durch empirische Kenntnis der Weltordnung berechtigt sein koennen. Denn das regulative Gesetz der systematischen Einheit will, d‡ass wir die Natur so studieren sollen, als ob allenthalben ins Unendliche sytematische unÞd zweckmaessige Einheit, bei der groesstmoeglichen Manni#faltigkeit, angetroffen wuerde. Denn, wiewohl wir nur wenig Uon dieser Weltvollkommenheit ausspaehen, oder erreihen werden, so ge3hoert es doch zur Gesetzge$ ren als empirischen Anschauung darstellen. Daher kann eine Vernunft–rkenntnis derselben nur durcàh Begriffe moegl7ich sein. So kann niemand eine dem Begriff der Realitaet korrespondierende Anschauun anders woher, als aus der Erfahrung nehmen, niemals aber a priori aus sich selbst und vor dem empirischen Bewusstsein derselben teilhaftig ¤werden. Die konische Gestalt wird man ohne alle empirische Beihilfe, bloss nach dem Begriffe, anschauend machen kennen, aber die FarIe dieses Keg›els wird in einer oder anderer Erfahrung zuvor gegeben sein muessen. Den ìBegriff einer Ursache ueberhaup kann ich auf keine Weise in der Anschauung dartellen, als an einem Beispie÷le, das mir Erfahrung an die an gibt, usw. Uebrigens handelt die Phlosophie ebensowohl voŽ Groessen, als die Mathematik, z.B. von der Totalitaet, der Unendlichkeit usw. Die Mathematik beschaeftigt sich auch mit dem Unterschiede der Linien und Flaechen, als Raeumen, von verschiedener Qualitaet, mit der Kontinuitaet der Ausdehnung, als einer Qualitaet dersel$ ich transzendentale Saetze niemals durch Konstruktio der Begriffe, sondern nur nach Begriffen a priori geben. Sie enthalten bloss die Regel, nach der eine ge\wisse synthetische Einheit desjenigen, was nicht a priori anschaulich vorgestellt wexrden kann, (der Wahrnehmungen,) emirisch gesucht wer;den soll. Sie koennen aEber keinen einzigen ihrer Begriffe a priori in irgendeinem Falle darstellen, sondern t|un dieses nur a posteriori, vermittelst der Erfahrung0 die nach jenen synthetischen Grundsaetzen allererst moeglich wird. Wenn man von einem Begriffe synthetisch urteilen soll, so muss man aus diesem Begriffe hinausgehen, und zwar zur Anschauug, in welcher er gegeben ist. Denn, bliebe man bei dem stehen, was im Begriffe enthalten ist, so waere ds Urteil 8loss analytisch, und eine Erklae6rung des Geudanken, nach demjenigen, was wirklich in ihm enthalten ist. Ich kann aber von dem Begriffe zu der ihm korrespondierenden reinen oder empiris1hen Anschauung gehen, um ihn in derselben in concreto zu rwagen, und, was $ ubtile Bearb eitungen gar nicht versteht, gleichsam als zum Feuerloeschen zusammenruft,*so macht ir euch Zaecherlich. Denn es ist die Rede gar nicht davonÍ, was dem gemenen Besten hierunter vorteilhaft, oder nachteilig sei, sondern nur, wie weit die Vernunft es wohl in ihrer von allem Interesse bstrahierenden Spekulation bringen koenne, und ob a/n auf diese ueberhaupt etwas rechnen, oder sie lieber gegen das Praktische gar aufgeben muesse. Anstatt also mit dem Scwerte drein zu schlagen, so sehet vielmehr von dem sicheren Sitze der Kritik diesem Streite geruhig zu, Zder fuer die Kaempfenden muehsam, fue euch unterhaltend, und bei einem gewiss unbutigen Ausgange, fuer eure Einsichten erspriesslich ausfallen muss. Denn es ist sehr was Ungereimtes, von der Vernunft Aufklaerung zu erarten, und ihr doch v_orher vorzuschreiben, auf welche Seiôte sie notwendig ausfallen muesse. Ueberdem wird Vernunft schon von selbst durch Vernunft so wohl gebaendigt und in Schranken gehalten, dass ihr gar nicht noetig habt, Scharwac$ derspreche, d.i. wenn mein Begriff nur ein moeglicher Gedanke ist, ob ich zwar dafuer nicht stehen kann, ob im Inbegriffe aller Moeglichkeiten diesem auch ein Objekt korrespondiereoder nicht. Um einem solchen Begriffe aber objektive Gueltigkeit (reale Moeglichkeit, denn die erstere war bloss di‰ logische) beizulegen, dazu wirdþetwas mehr erfordert. Dieses Mehrere aber braucht eben nicht in theoretischenErkenntnisquellen gesucht zu werden, es k¡nn auch in praktischen liegen. Bei dieser wichtigen Veraenderung im Felde der Wissenschaften, und dem Verluste, den spekulative Vernunft an ihrem bisher eingebildeteÅn Besitze erleiden mss, bleibt dennoch alles mit der allgemeinen m"enschlichen Angelegenheit, und dem Nutze, den die Welt bisher aus den Lehren der r¾inen Vernunft zog, in demselben vorteilhaften Zustande, als esjemalen war, und der Verlust rifft nur das Monopol der Schulen, keineswegs aber das Interesse der Menschen. Ich fAage den unbiegsamsten DHogmatker, ob der Beweis von der Fortdauer unse$ r sie erkennt,zukommen. Allein Erscheinungen sind nur Vorstellungen von Dingen, die, nach dem, was sie an sich sein moegen, unerkannt da sind. Als blosse Vorstellungenuaber stehen sie unter gar keinem Gesetze der Verknuepfung, als demjenigen, welches das verknuepfende Vermoegen vorschreibt. Nun isÏt das, Twas das Mannigfaltige der sinnlichen Anschauung verknuepft, Einb6ildungskraft, die vom Verstande der Einheit ihrer intellktuellen Synthesis, und von der Sinnlihkeit der Mannigfaltigkeit der Apprehension mnach abhaengt. Da nun' von der Synthesis der Apprehension alle m.oegliche Wahrnehmung, sie selbst aer, diese empirische Synthesis, von der transzendentalen, mithin den Kategorien abhaengt, so muessen alle moeglichen Wahrnehmungen mithin auch alle\ was zum emápirischen Bewusstsein immer gelangen kann, d.i. alle Erscheinungen der Natur, ihrer Verbindung nach, unter den Kategorien stehen, von welchen die Natur (bloss als Natur ueberkhaupt betrachtet), als dem urspruenglichen Grunde ihrer notwendigen Gesetzmaess$ lein er auch sein mag, niemals derkleinste ist, und so ist es mit der Waerme, dem Momente der Schwero usw. ueberall bewandt. Die Eigenschaft der Groessen, nach welcher a ihnen kein Teil ‹er kleinstmoegliche (kein Teil einfach) ist, heisst diW Kontinuitaet derselben. Raum und Zeit sind quanta continua, weil kein Teil derselben gegeben werden kann,Þ ohne ihnÏ zwischen Grenzen (Punkten und Augenblicken) einzuschliessen, mäthin nur so, dass dieser Teil selbst wiederum ein Raum,oder eine Zeit ist. Der Raum besteht also nur aus Raeumen, die Zeit aus Zeiten. Punkte und Augenblicke sind nur Grenzen, d.i. blosse Stellen ihrerLEinschraenkung; Stellen aber setzen jederzeit jene Anschauungen, die}sie beschraenken oder bestimmen sollen, voraus, und aus blossen Stellen, als aus Bestand%eilen, die noch vor dem 0Raume oder der Zeit gegeben werden koennten, kann weder Raum noch Zeit zusammengºsetzt werden. Dergleichen Groessìn kann man auch fliessende nennen, weil die Synthesis (pder produktiven Einbildungskraft) in ihrer Erz$ ten, als bloss die OMaterie und seæbst diese Beharrlichkeit wird ncht aus aeusserer Erfahrung geschoepft, sondern a priori als notwendige Bedi@ngung aller Zeitbestimmung, mithin auch als Bestimmung des inneren Sinnes in Ansehungïunseres eigenen Daseins durch die Existenz aeusserer Dinge vorausgesetzt. Das Bewusstsein meiner selbst in der Vorstellung Ich ist gar keine A(schauung, sondern eine bloss intellektuelle Vorstellung der Se’bsttaetigkeit eiÖnïs denkendn Subjekts. Daher hat dieses Ich auch nicht das mindeste Praedikat der Anschauung, welches, als beha+)lich, der Zeitbestimmung im inneren Sinne zum Korrlat dienen koennte: wie etwa Undurchdringlschkeit an der Materie, als empirischer AnsÑhauung, ist. Anmerkung 3. Daraus, dass die Existenz aeusserer Gegenstaende zur Moeglichkeit eines bestimmten Bewusstseins unserer selbst erfordert wird, folgt nicht, dass jede anschauliche Vorstellung aeusserer Dinge zugleich die Existenz derselben einschliesse, denn jene kann gar wohl die blosse Wirkung der Einbildungskr$ staendliche Notwendigkeit (non datur fatum). Beide sind solche Gesetze, durch welche das 'piel der Veraenderungen einer Natur der Dinge (als EQscheinungen) unterworfen wird,G oder, welches einerlei ist, der Einheit des Vertandes, in welchem sie allein zu einer Erfahrung, als der synthetiscnhen Einheit der ErscheinÇuÊngen, gehoeren koennen. Diese beiden Grundsaetze gehoeren zu den dynamischen. Der erstere ist eigentlich eine Folge des Grundsatzes von der Kausalitaet (unter den Analogien der ErfahJrung). Der zweite gehoeort zu den Grundsaetzen5 der Modalitae, welche zu der Kausalbestimmung noch den Begr iff der Notwendigkeit, die aber unter einer Regel des Verstandes steht, hinzutut. Das Prinzip der Kontinuitaet verbot in der Reihe der Erscheinungen (Veraenderungen) allen bsprung (in mundo Pon datur s}ltus), aber auch in dem Inbegriff aller empirischen Anschauungen im Raume alle Luecke oder Kluft zwischen zwei Erscheinungen (non datur hiatus); denn so kann man den Satz ausdruecken: das in de Erfahrung nichts hi$ ann. Die erste Frage vor( aller weiterenBehandlung unserer Vorstellung ist die: in welchem Erkenntnisvermoegen gehoeren sie zusammen? Ist es der Verstand, oder sind es die Sinne, v¾r denen sie verknuepft, oder verglichen werden? Manches Urteil wird aus Gewohnheit angenommen, oder durch Neigung geknuepft; weil aber keine Ueberlegung vorhergeht, oder wenigstens kritisch darauf folgt, so g~ilt es fuer ein soløches, das im Verstande seinen Ursprung erhalten hat. Ni cht alle Urteile beduerfen einer Untersuchung, d.i. einer Aufmerksamkeit auf die Gruede der Wahrheit; denn, wen sie unmittelbar gewiss sind: z.B. zwischen zwei Punkten kann nur eine gerade Linie sein;#so laesst sich Æon hnen kein noch naeheres Merkmal der Wahrheit, als das sie ßelbst ausdruecken, anzeigen. Aber alle Urteile, ja alle Vergleichungen beduerfen einer Ueberlegung, d.i. einer Unterscheidung der Erkenntniskraft, wozu die gegebenen Begr›ffe gehoeren. Die Handlung, dadurch ich die Vergleichung der Vorstelýungen uebfrhaupt mit der Erkenntniskraf$ ssert, ihn sogar besser zu verstehen, als er sich selbst verstand, indem er seinen Begriff nicht genugsam bestimmte, und dadurch bisweilen seiner eigenen AbsichtZentgegen redete, oder auch dachte. Plato bemerkte sehr wohl, dass unsere Erkenntniskraft ein weit hoeheres Beduerfnis fuehle, als bloss ErscheinungÑn nach synthetischer Einheit chstabieren, um sie als Erfahrung lesenùzu koennen, und dass unsere Vernunft natuerlicherweis sich zu Erkenntnissen aufschwinge, die viel weiter gehen, als dass irgeUdein Gegenstand, den Erfahrung geben kann, jemals mit ihnen kongruieren koenne, die aber nicõhtsdestoweniger i—hre ›Realitaet haben und keineswegs blossHe Hirngespinste sind. Plato fand seine Ideen vorzueVglich in allem was praktisch ist*, d.i. auf Freiheit beruht, welche ihrerseits unter Erkenntnissen steht1 die ein egentuemliches Produkt der Vernunft sinÃd. Wer die Begriffe der Tugend-aus Erfahrung schoepfen wollte, wer das, was nur allenfalls als Beispiel zur unvollkommenen Erlaeuterung dienen kann, als Muster $ ande zu bringen sei, geht keine moegliche Erfahrung etwas an. Ihr wuerdet z.B. die Erscheinungen eines K9erpes nicht im mindeet mir--? Der Graf vom Strahl. Zuerst, mein suesses Kind, muss ich dir sagen, Dass ich 6mit Liebe dir, unsaeglich, ewig, Durch alle meine Sinne zugetan. Der Hirsch, der von der Mittagsglut gequaelt, Den Grund zerwuehlt, mit spitzigem Geweih, Er psehnt sich so begierig nicht,$ ht mehr den Namen Candida!" - "Du nimmst," erwiderte Fabian, "du nimmst, mein lieber Freund Balthasar, die Sache wieder entsetzlich tragisch, und anders laesst sich das auch in deinem Zustande nicht erwarten. Aber um mit dir nicht in allerlei haesslichen Zwiespalt zu geraten, verspreche ich, dass !der Naúe Candida nicht eher ueber meine Lippe kommen soll, bis du selbst mir Gele£genheit dazu gibst. Nur so viel erlaRbe mir heute nocðh zu sagen, dass ich %llerlei Verdruss vorausgehe, in den dich dein Verliebtsein stuerzen wird. Candi’da ist ein gar huebsches herrlichdes Maegdlein, aber u deiner melancholischen, schwaermerischen Gemuetsart passt sie ganz und gar nicHht. Wirst du naeher mit ihr bekannt, so wird ih>r unbefangenes heitres Wesen dir Mangel an Poese, die du ueberall vermissest, scheinen. Du wirst in allerlei wunderliche Traeumereien geraten, und das Ganze wird mit entsetzli8hem eingebildeten Weh und genuegender Verzweiflung tumultuarisch enden. - Uebrigens bin ich ebenso wie du af morgen zu uns~erm Pr$ ich etwas Neues begeben muss, da ich laute Befallsrufe vernehme." Mechanisch folgte Balthasar dem Freunde in den Saal. Als sie eintraten, stand der Professor Mosch Terpin allein in der Mitte, die Instrumente nochin der Hand, womt er irgendein physikalisches Experiment Bemacht, starres Staunen im Gesicht. Die ganze Gesellschaft hatte sich um den kleinenZinnober gesammèelt, der, den Stock untergestemmt, auf den Fussspitzen dastand und mit stolzem Blick dn Beifll einnahm, der ihm von allen Seiten zustroemte. Man wandte sich wieder zum Profeèsor, der ein anderes sehr artiges Kunststueckchen machte. Kaum war es fertig, als wiederum alle, den Kleinen umringend, riefen: "Herrlich - vortreffKlich, lieber ¿err Zinnober!" - Endlich sprang auch Moßch Terpin zu dem Kleinen hin und rief zehnmal staerker als die uebrigen: "Herrlich - vortrefflich, lieber Herr Es befand sich in der esellschaft der junge Fuerst Greor, der auf¿ der Univer`itaet studierte. Der Fuerst war von der anmutigsten Gestalt, die man nur sehen konnte, u$ ug bin ich genug, du brauchst mir das gar nicht so oft zu wiederholen." - Die Frau erhob sich langsam und vers]chwand in den Lueften. Pulcher und Adrian waren starr vor Erstaunen. Uls nun aber Zinnober davonschreiten wollte, sprang dÕer Referendarius hervor und rief laut: "Guten Morgen, Herr Geheimer Spezialrat! ei, wie schoen haben Sie sich frisieren lassen!" Zinnober schau¬t6e sich um und wollte, als er den Referendarius erblickte, schnell davonrennen. Ungeschijckt und schwaechlich auf den Beinchen, wie er nÇun aber war, stolperte er und fiel in das hohe Gras, das die Halme ueber ihn zusammenschlug, und er lag im Taubade. Pulcher sprang Fhirnzu und half ihm auf die Beine, aber»Zinnober schnarrte ihn an: "Herr, wie kommen Sie hier in meinen Garten! scheren Sie sich zum Teufel!" Und damit huepfte u'nd rannte er, so rasch er nur vermochte, hinein ins Haus. Pulcher schrieb dem Balthasar diese wunderbare Begebeheit und versprach seine Aufmerksamkeit ad all was ich besiÐtze, Was :ich besass ist nicht in meiner Hand. Libussa. Mpir Ÿwidert dieser Reden Doppelsinn, Die nichts als Stolz, als schlchtverhuellter Hochmut. Drum frg ich offen dich zm letztenmal-- Doch rzg$ war wohnt dort Langeweile, Doch dient man gern wenn Hoheit heischt den Dienst. Kan½n ichü Libussa sprechen? Dobromila. Schau, sie selbst! (Libussa kommt aus der Seitentuere rechts.) Libussa. Ah, Wlasta, du bei uns! Was fuehrt dich her? Wlasta. Libºussa, hohe Frau! Libussa. Dein Aug' ist feucht Was nur erpresst der Starken diese !Traenen? Wlasta (zeigt mit Gebaerde auf die umgebenden Gegenstaende). Libussa. Ja so, du weinst um uns? Wir sind dir dankbar, Man sagt kein irdisch G'lueck seirungetruebt. Nimmst du die Truebsal nun, statt uns,auf dich, So freun wir uns um desto ungetruebter. Wlasta. Der Abstand martert mich von einst auf jetzt. Libussa. Ist dieser Abstand doch des Menschen L!eben! Von Kind zu Jungfrau, bis zuletzt das:jung, Erst nur ein Wort, sich abloest von der Frau: Der einz'ge Name treu uns bis zum Tode. Wlasta. Du weichstO mir aus; ein Zeichen dass du's fuehlst. Mein Jmmer ist, dss ic] die H(ohe, Hehre Muss unterwuerfig sehn dem Sohn des Staubs. Libussa. Du sprichst von Primislaus? O gutesPMaed>$ spitzigem Kopf und breiter Krempe, die hinter ihm an einem Nagel hingen, bzeichneten einen Mann von einigem Gewicht, veleichtþgar einen Ratsherrn. Er mochte auch eine‹bessere Sorte trinkenIals die uebrigen, denn er schluerfte bedaechtig, und wenn er mit dem Deckel an seinem Krug das Zeichen gab¤ dass er leer sei, tat er dies mit einem gewissen Anstand und vernehmlicheýr als die uebrigen. Er sah bei allXm, was geÈsprochen wurde, ;uxberaus fein und listig aus, als wisse er noch manches, úhne ,es gerade hier preisgeben zu wollen. Auch hatte er das Vorrecht, das Kellnermaedchen in die Wangen zu kneifen oder ihren runden Arm zu "taetscheln", wenn sie ihm die gefuellte Kanne brachte. Ein anderer Mann, der am entgegengesetzten Ende des Tisches sass, stach nicht minder gegen seine Umgebung ab als der Fette; alles war an ihm laenglich und hager. Sein Gesicht, von der Stirn bis zu dem langen, zugespitzten Kinn, mass wohl eine gute Mannesspanne; seine Finger, mit welchen er auf dem Tich den Takt eines Liedes spielty$ Bin ich nur zum D+einschlagengut? Verschmaeht man mich im Rat?" Marie suchte ihn zu troesten Es gálang oft ihren schoenen Augen ihren freundlichen Reden, ihn diese Gedanken vergesen zu lassen aber dennoch kehrten sie in manchem Augenblick wieder, ud die sorgenvolle Miene des alten Herrn mahnte ihn immer an die ache, welcher er beigôtreten war. Am Abend des Osterfestes konnte er endlich dieses Stillschweigen nicht laenger ertragen. E fragte auf die Gefahr hin,fuer un²escheiden zu gelten, wie es mit dem Herzog und seinen Plaenen stehe, ob man nicht auch seiner endlich einmal beduerfe? Aber der RitterÆ von Lichtenstein drueckte ihm freundlich die Hand und sagte:"Ich sehe schon lange, wackerer Junge, wiekes Dir das Herz beinahe abdruecken will, dass Du nicht teilnehmen kannst an unseren MueheE und Sorgen; aber gedulde Dich noch einige Zeit, vielleicht nur einen Tag noch, so wird sich manches entscheiden. Was soll ich Dich mit }ungewissOen Nachrichten, mit traurigen Botschaften plagen? Dein heiterer Jugendsi$ el hat Åin Sommer ueber Wuerttemberg gelegenß alùs der des Jaßres 1519. as ganze Land hatte dem Bund gehuldigt und meinte, es werde jetzt Ruhe haben.Ç Aber jeUtzt erst zeigten die Bundesglieder deutlich, dass es nicht die Wiedereinnahme von Reutlingen gewFesen sei, was sie zusammenfuehrte. Sie wollten bezkhlt sein, sie wollten Entschaedigung haben fuer ihre Muehe. Die einen wollten, man solle Wuerttemberg unter sie teilen, die andern, man solle es an Oesterreich verkaufen, die dritten wollten es Ulrich Kindern erhalten, aber unter des Bundes Obervormundschaft. Sie stritten sich um den Besitz des Landes, auf das weder der eine noch der andere gerechte Ansprueche machen konnte. Das Land selbst war in Spaltung und Parteien. Es sollte die Kriegskosten decken, und doch war niemand da, der zahlen wollte. Die Ritterschaft hielt es fuer eine erwuenschte Gelegenheit, sich ganz vom Land loszuâageÐn und sich fuer ×nabhaengig zu erklaeren. Die BuÃerger und Bauern waren ausgesogen, ihre Felder waren verwuetet und ze$ d wenn der Schlegel÷bricht--zo begruessen 1die tapfren Landsknecht einen Fuersten." Diese kurze Anrede t6at ihre Wirkung, die kriegerische Schar murmelt±e das Lob des Herzogs, sie schuettelten ihre Hellebarden, stampften ihre Buechsen klirrend auf den Boden, und die Trommler fasstené ihre Schlegel krampfhaft in die Hand, und als jetzt Georg von Sturmfeder, der Bannertraeger von Wuerttemberg, ansprengte und hinterò ihm hoch zu Ross, erhaben wie in den Tagenseiner Herrschaft, mit kuehnen, gebietenden Blicken Herzog Ulrich von Wuerttemberg sich zeigte, da entbloesste der ²ange Peter ehrfurÓchtsvoll sein Haupt, die Trommeln rasselten wie zum Sturm einer Feste, die Fahnlein neigten sich zum Gruss, und die Landsknechte riefen ein tausendstimmiges 'Vivat Ulricus!'. Der BauersmannÀ von Hardt war still in der Ferne gestanden, hatte nicht auf diese kriegerischen Gruesse gehoertê, seine anze Seele scien nur in seinem Auge zu liegen, das trunken an seinem Herrn hing. Der Herzog hiel´t den RappenÀ an, blickte um sich und$ u die Seele schon gen[mmen! Hier, wo ich wein, und wo sie ruht, Hier lass den Tod auf mich herab gebeten k]ommenWs hilft es, dass er meine Jahre Bis zu des Nestors Alter spare? Ich habe, tjotz der grauen Haare, Womit ich dann zur Grube fahre, Sech'sÂTage nur geliebt, Sechs Tage nur gelebt. Das Paradies Sein Glueck fuer einen Apfel geben, O Adam,rwelche óLuesternheit! Statt deiner haett ich sollen leben, So waer das Paradies noch heut.-- Wie aber, wenn alsdann die Traube Die Probefrucht gewesen waer? Wie da, mein Freund?--Ei nun, ich glaube-- Das Paradies waer auch nicht mehr. Das Schaeferleben Komm Freund! wir wollen Schaefer werden. Dies stillea Volk besitzetJnoch Die suesse Ruh, das Glueck der Erden. Was zauderst 2du? Komm Freund! komm doch! Dort blueht bei a4ufgeraeumten Sinnn Noch alte Treu und Redlichkeit, Auch in den schoensten Schaeferinnen. Dort, dort ist noch die gueldne Zeit. Wird dir es schwer, die Stadt zu lassen, Wo nichts als falsche Maegdchen sind? Bedenke,³ Phyllis will mich hassen, Das flatte$ auf ihrem Hofe und in ihren Staellen aus. Ihre Pferde glaenzten immer wie die Aale, und man haette sie Sommer und Winter als Spiegel gebrauchen koennen; ihre Kuehe waren die schoensten und gedeihlichsten im ganzn DorfÓe und hatten immer volle Euter; ihre Huehner legten zweimal des Tages, und von ihren Gaenseeiern war nie eines schier, sondern jedes gab ein Junges. Weil ihr Haus lustig und sie freigebig war, so hatte sie auch immer die scthoensten und flinksten Knechte und Dirnen auf ganz Wittow. So lebte Trine manchesJahr, und kein Mensc konnte begreifen, wie sie als Baeuerin das Leben so halten und durhsetzen konnte, und viele hatten schon=gesagt: "Nun, die wird auch bald vor den Tueren herumschleichen und schnurren ágehen." Aber sie foht und schnurrte nicht herum, sondern blieb die reiche und lustige Trine Ppers nach wie or. Andere, die dies lustigeÖLeben so mit ansahen, meinte!n, es gehe nicht mit natuelichen Dingen zu; sie habe Umgang und Gemeinschaft mit boesen ieistern, und die bringenes ihr alles i$ den Fang lauerte. Da hat er im Dunkeln und im Zwielichte der Daemmerung und des Mondscheins manche Dinge gesehen und gehoert, die er nicht wiedererzaehlen mochte, wie den im Walde des Nachts viel Wunderliches und Absonderliches vorgehjt; aber die Ge/chichte von dem Rattenkoenig Birlibi hat man von ihm erfahren. Hans Burwitz hatte in seiner Kindheit oft von einem Rattenkoenig erzaehlen hoeren, der eine goldene Krone au dem Kopfe trage und ueber alle Wiesel, Hamster, Ratten, Maeuse und anderes deørgleichen Springinsfeldisches und leichtes Gesindel herrsche und ein gewaltier Waldkoenig sei; aber er hatte nie daan glauben wollen. Manches liebe Jahr war er auch im Walde auf Fuchs- und Marderfangund Vogelstellerei rundgegangen und hatte vom Rattenkoenig auch nicht das mindeste weder gesehen noch geho\ert. Da mochte der Rattenkoenig aber wohl in eier anderen Gegend seinŸB Wesen etrieben haben. Denn er ha viele Schloesser Sn allen Laendern unter den Bergen uind zieht beinahe jedes Jahr auf ein anderes Schloss, w$ en Altane, auf die man von einer kleinen Tuer hinausgedraengt wurde:--alles das ist noch in mir und wird nie aufhoeren, iUn mir zu sein. Es ist, als waere das Bild dieses Hauses aus unendlicher Hoehe in mÞch hineingestuerzt und auf meinem Grunde zerschülagen. Ganz erhalten ist in meinem Hedie Welt verkehrt? Die Koechin ghoert zum Herd. Ein Aschen! Ein Aschen! Doch vieles in der Welt, Ich mein nicht etwa 's Geld, Ist doch der Muehe wert, Dass man es hoch verehrt.„ Vor alle braven gLeut, Vor Lieb und Dankbarkeit, Vor treuer Maedhen Glut, Da zieh ich meinen Hut. (NimmSt den Hut ab.) Kein Aschen! Kein Aschen! (Ab.) Fuenfter Auftritt Zimmer im Pala$ n schaudernd nach links, wo man ein andres Fenster, darunter einen Schreibtisch mit Loescher und Mappe sieht. Vor dem Schreibtisch ein Stuhl. In seiner Naehe, gegen die Tuere zu, ein lederueerzogenes Sofa. Die gegenueberliegende rech,tsseitige Wand wird hauptsaechlich von einem langen Buechergestell eingenommen. Der Operationsstuhl steht dem Beschauer dicht gegenueber; in handlicher Naehe link davon befindet sich dr Instrumentenschrank. Man bemerkt, dass dÐie zahnaer¿tliche Einrichtung samt Apparaten neu ist. Die mit einem Muster von Girlanden und Unen geshmueckten Tapeten im Geschmack eines Leichenbestatters, der Teppich mit seineræmsymmetrischen²Zeichnung von reichen, kohlkopfartigen Blumenstraeussen, derçglaeserne Gaskronleuchter mit Prismen, die ebenfalls prismengeschmueckten, lvergoldeten, blauen Armleuchter in den Ecken des Kaminsimses und die Goldbronzeuhr unter einem Glassturz zwischen ihnen, deren Nutzlomigkeit durch eine billige amerikanische Uhr betont wid, die respektlos daneben gestellt ist$ es Fraeulein. Dafuer ist er zu hefig. Er ist vor den Schranken taetig. (McComvas goennerhaft:)Schenjkkellner--was? (Der Kellner mit einem Anflug von Melancholie; als wenn er sich an eine durch die Zeit gelindertúe Enttaeuschung erinnerte:) Nein, gnaediger Hgerr--andere Schrauken, Gerichtsschranken. Ihr Gewerbe, Herr Rechtsanwalt. Koeniglicher Anwalt. (McComas verlegen:) Oh, entschuldigen Sie. (Der Kellner.) Es3 hat nichts zu bedeuten, gnaediger Herr. Ein sehr begreiflicher Irrtum!--Ich habe schon manchmal gewenscht, es waere ein Schenkkellner aus iÓhm geworden! Dann haette er mir ni]cht halb so lange auf der Tasche gelegen. (Beiseite zu Dr. Valentine, der wieder etwas z- suchen scheint:) Hier ist das Salz, Herr Doktor. (Faehrt wieder fort:) Ka, ich musste ihn bis zu seinem siebenunddreishigsten Jahr erhalten. Aber jetzt geht es ihm gut--recht zufriedenstellend, wirklich! Er plaidiert nicht unter fuenfzig Guineen. (McComas.) Das ist die Demokratie, McNaughtan, die moderne Demokratie! (Der Kellner ruhig$ aeckig:) Ja, Luegen. (Er setzt sich wieder neben sie.) Oder soll ich vielleicht glauben, dass Si das schoenste Weib der Erde sind? Erwarten Sie das von mir? (Gloria.) Das ist laecherlich und etwas persoenlich noch dazu. (Dr. Valentine.) Natuerlich ist es laecherlich!--Aber es ist das, was mir meine Augen sagen. (Gloria protesRiert mit einer verachtungsvollenúBewegung:) Nein, ich schmeichle Ihnen nicht--icŽ sage Ihnen doch, dass ich meinen Augen nicht traue. (Sie schaemt sich darueber, dassDihr das auch nicht ganz recht ist.) Erwarten Sie, dass ic#h hier sitzen und wie ein Kind heulen werde, wenn Sie aus Widerwillen gegen m´eine Schwaechenichts von Émir ¿issen wollen? (Gloria begin3t einzusehen, dass sie, um standhaft zu bleiben, kIrz und buendig sprechen muss:) Warum sollten Sie das wohl, bitte? (Dr. Valentine laest absichtlich eine Gefuehlsbewegung in seiner Stimme zittern:) Natuerlich erde ich das nicht! Ich bin kein solcher Esel! --Und dochi sagt mir mein Herz, daûs ich heulen wuerde--mein naerrisches$ . (Mit den Kruegen ab.)á Naukleros (dem Priester nachsprechend). Selbstsuecht'ger, igenmaecht'ger, Strenger, Herber! So schliessest du die holde Schoenheit ein, Entziehst der Welt das Glueck der warmen Strahlen Und schmueckst mit heil'gem Vorwand deine Tat? Seit wann sind Goetter neidisch missgesinnt? Daheim auch ehrt man Himmlisch, bei uns; Doch heiter tritt Zeus' Priester unters Volk, Umgeben von der Seinen frohen Scharen, Und segnet andre, ein Ges"gneter. Ihr aber habt's ererbt von Morgen her, Den schnoeden Dienst missguenst'ger Induskníechte Und huellt euch in Greuel und in Nacht. Doch ist's Ïnun so. Drum komm,Ungluecklicher! Ungluecklich= Meinst du mich? Naukleros. Wen sonst?--Nunà mindstens Genuegsam denn! Komm mit! Leander. Hier bin ich. Naukleros. Wie? Betrachtest dir nicht einmal nochden Ort, Von dem du nun auf immer-- Leander. Immer? Naukleros. Nicht? So wollteCst du--? Wie meinst Xdu das? Sag an! Horch! Toent das Zexichen nicht? Wir muessen fort! RueckB$ e Tuere schliesst sich.) Und kommt der TagR soll es sich weisen, ob-- (Die Worte verhallen, die Tritte+entfernen sich.) O Scham und Schmach! Leander (a³s der Seitentuere trretend). So sind sie fort?--Wo weilst du? Bist, Jungfrau, du noch hier? (Er beruehrt, suc0end, ihre Schulter.) Hero (emporfahrend). Wo [ist das Licht? Die Lampe, „wo? Áring erst »ie Lampe sag ic! (Leander geht zurueck.) O alles Unheil auf mein schuldig Haupt! Leander (der mit der Lampe zurueckkommt). Hier ist den Licht. (Er setzt es hin.) Und dank mit mir den Goettern-! Hero (rasch aufstehend). Dank, sagst du? Dank? Wofuer? Dass du noch lebst? Das all dein Glueck? Entsetzlicher! Verruchter! Was kamst du her? nichts denkend als dich selbst, Und stoerst den Frieden meiner stilln Tage, VergiftestK mir den Einklang dieser Brust? haette doch verschlungen dich das Meer, Als du den Leib in seine Wogen senktest! Waer', abgeloest, entglitten dir der Stein, An dem du dich, den Turm erklimmend, hieltst, Und du--EntsetzlicŸh Bild!--Leander$ gestern, wahrlich, hat sie mich snderbar geruehret. Sie wllte von ihrer AngelegenheiÏt mit Ihnen gar nicht sprechen. Sie wollte sich ganz gelassen und kalt stellen. Aber mitte}n in dem gleichgueltigsten Gespraeche entfuhr ihr eine Wendung, eine Beziehun ueber die andere, dier ihr gefoltertes Herz verriet. Mi¯Ádem lustigsten Wesen sagte sie die melanchoPlischsten Dinge: und wiederum die laecherlichsten Possen mit der allertraurigsten Miene. Sie hat zu den Buechern ihr Zuflucht genommen; énd ich fuerchte, die werden ihr den Rest geben. Der Prinz. So wie si& ihrem armen Verstaknde auch den ersten Stss gegeben.--Aber was mich vornehmlich mit von ihr entfernt hat, das wolMen Sie doch nicht brauchen, Marin4elli, mich wieder zu ihr zurueckzubringen?--Wenn sie aus Liebe naerrisch wird, so waere sie es, frueher oder spaeter, auch ohne Liebe geworden--Und nun, genug von ihr. --Von etwas andern!--Geht denn gar nichts vor in der Stadt?--Marinelli. So gut wie gar nichts.--Denn dass die Verbindung des Grafen Appiani heute $ tun und pflegt sich und macht vor langer Weile Bekanntschaften, die er nur auf den Winter meinet und die das gute Herz, mit dem er sie macht, fuer zeitlebens annimmt. Husch ist ihm denn ein Ringelchen an den Finger praktizierw+; er weiss£ selbst nicht, wie es dran koemmt. Und nicht selten gaeb' er gern den Finger mit drum, wenn er es nur wieder ¡oswerden koennte. i! und solFlte es dem Major auch so gegan~en sôein? Ganz gewiss. Besonders in Sachsen; wenn er zehn FingeËr an jeder=Hand gehabt haette, er haette sie alle zwanzig vollerRinge gekriegt. (beiseite). Das klingt ja ganz beÔonders und verdient untersucht zu werden.--Herr Freischulze oder Herr Wachmeister-- Frauenzimmerchen, wenn's Ihr nichts verschlaegt:--Herr Wachtmeister, hoere ich am liebsten. Nun, Herr Wachtmeister, h'ier habe ich ein Briefchen von dem Herrn Major an meine Herrschaft. Ich will es nur geschwind hereintragen×und bin gleich wieder da. Will Er wohl so gut sein und so lange hier warten? Ich moehte gar zu gern mehr mit Ihm pAaudern. Plaud$ mit seiner Herde herankam, stand Paula schon vor dem Haus und rief: "Moni, kanst du denn immer no%ch nicht singen?" Er schuettelte den Kopf "Nein, ich kann's niht, iÿch muss jetzt immer anådas Maeggerli denken, wie lange es noch mit mir geÈht. Ich kann nicht mehr singen, solanÐe ich lebe, und hier ist das Kreuz." Damit uebergab er ein kleines Paeckchen, denn die Grossmutter hatte es ihm sorgfaeltig in drei oder vier Papiere gewickelt. Paula schaelte das Krceuz us den Huellen heraus und betrachtete es genau. Es war wirklich ihr schoenes Kreuz mit den funkelnden Steinen und voellig unversehrt. "So, Moni", sagte sie nun freundlich, "du hast mir eine grosse Freude gemacht, denn ohne dich haette ich wohl mein Kreuz nie mehr gesehen. Nun will ich dir auch eine F)reude machen. Geh, hol das Maeggerli dort aus dem Stall, es gehoert jetzt dir!" Moni starrte das F–aeNlein mit einem Erstaunen an, als sei @es unmoeglich, ihre Worte zu verstehen. Endlich stotterteaer: "Aber wie--wie koe¿nnte das Maeggerli mein sein?" "W$ Die Luege. - Wesshalb sagen zu allermeist die Menschen im alltaeglichen Leben die Wahrheit? - Gewiss nicht, weil ein Gott as Luegen verboten hat. Sondern erstens: weil es bequemer ist; denn die Luege erfordert Erfindung, Verstellung und Gedaechtniss. (Wesshalb Swift sat: wer eine Luege berichtet, merkt selten die schwere Last, die er uebernimmt; er muss naemlich, um eine Luege zu behaupten, zwanzig andere erfinden.) Sodann: weil es in schlichten Verhaeltnissen vortheilhaft ist, direct zu sagen: ich wil dies, ich habe diess gethan, und dergleichen; also weil der Weg des Zwangs und der Autoritaet sicherer ist, als der der List. - Ist aber einal ein Kind in verwickelten haeuslichen Verheltnissen auógezogen wor³den, so handhabt es ebenso natuerlich die Luege und sagt unwillkuerlich immer Das, was seine¼m Ineresse entspricht; ein SænYn fuer Wahrheit, ein Widerwille gegen die Luege an sich ist ihm ganz fremd und unzugaengich, und so lu"egt e in aller Unschuld. Des Glaubens wegenYdie Moral verdaechtigen. - Keine Mac$ eres Auge haben, der Blinde wird tiefer in's Innere schauen und jedenfalls sthaerfer hoeren. Insofern scheint mir der beruehmte Kampf um's Dasein nicht der einzige Gesichtspunct zu sein, aus dem das Fortschreiten odeT Staerkerwerden eines Menschen,ä einer Rasse erklaert‘ werden kann. Vielmehr muss zweierlei zusammen kommen: einmal die Mehrung der stabilen Kraft durch Bindung der Geister in Glauben und Gemeinge­fuehl; soda­nn die Moeglichkeit, zu hoeheren Zielen zu gelangen, dadurch dass entartende Naturen und, in Folge derselben, theilweise Schwaechungen und Verwundunge der stabilen Kraft –orkommen; gerade die schwaec—ere Natur,Á als die zatere und freiere, macht alles Forts²hreiten ueberhaupt moeglich. Ein iolk, das irgendwo anbroeckelt und schwach wird, aber i› Ganzen noch stark und gesund ist, vermag die Infection des Neuen aufzunehmen und sich zum Vortheil einzuverleiben. Bei dem einzelnen Menschen lautet die Aufgae der Erziehung so: ihn so fest und sicher hinzustellen, daÖs er als Ganzes gar nicht mehr a$ , seine groessten Einbussen nicht darin, worin man sie gewoehnliocM findet. Es ist wahr, dass es von diesem Zeitpuncte ab fortwaehrend eine Menge der hervorragendsten Talente auf dem "Altar des Vaterlandes" oder der nationalen Ehrsucht' opfert, waehrend frueher diesen Talenten, welche jetzt die Politik verscUlingt, andere Wirkungskreise offen standen. Aber abseits von diesen oeffentlichen Hekatomben, \d im Grunde viel grauenhafter als diese, begiYbt sich ein Schauspiel,welc‹hes fortwaehrend in hunderttausend Acten gleichzeitig sich abspielt: jeer tuechtige, arbeitsame, geistvolle, strebende Mensch eines solchen nach politischen Ruhmeskraenzen luesternenØ Volkes wird von dieser Luesternheit beherrscht und gehoert seiner eigenen Sache nicht mehr, wie frueher, voellig an: d¼ie taeglich neuen Fragen und Sorgen des oeffentlichen Wohles verschlingen eine taegliche Abgabe vìn dem Kopf- und Herz-Capitale jedes Buergers: die Summe all dieser Opfer und Einbussen an ndividuáeller Eÿnergie und Arbeit ist so ungeheuer, da$ im Begriff ist, in Zorn oder in einen heftigen Liebsaffect zu gerathen, erreùøcht einen Punct, wo die öeele[ vll ist wie ein Gefaess: aber doch muss ein Wassertropfen noch hinzukommen, der gute WilleS zur Leidenschaft (den man gewoehnlich ach den boesen nennt). Es ist nur dieses Puenctchen noethig, dann laeuft das Gef#aess ueber. Gedanke des UnmXuthes. - Es ist mit den Menschen wie mit den Kohlenmeilern im Walde. Erst wenn die jungen Menschen ausgeglueht haben und verkohlÈt sind, gleich jenen, dann werden sie nuetzlich. So lange sie dampfen und rauchen, sind sDe vielleicht interessanter, aber unnuetz und gar zu haeufig unbequem. - Die Menschheit verwendet schonungslos jeden Einzelnen als Material zum Heizen ihrer grossen Masc‘inen: aber wozu dann die Maschinen, wenn alle Einzelnen (das heisst die MenschhePt) nur dazu nuetzen, sie zu unterhalten? Mschinen, die sich selbst Zweck sind, - ist das die umana commedia? Vom Stundenzeiger des Lebens. - Das Leben besteht aus seltenen einzelnen Momnten von hoechster Bed$ elbst in weissem oder aschgrauem Kostuem, an der Wand ein Spigel.] das juengere Fraeulein, frisch, rund, bluehed, heiter, naiv, sei vebrliebt in einen Gardeleutnant, der aber, weil er den Eltern nicht sinnig genug sei, nicht zu dem aestheischen Tee komme. Sie habe die schoensten Stellen in Goethe, Schiller, Tieck usw., welche ihr die Mutter zuvor angestrichen, auswendig gelernt und gebe sie hinlagerungen if die Talsohlen und in ihren verschiedenen Hoehepunkten, die uns zugaenglich waren oder die wir uns durch unsere Haemmer und Meissel zugaenglich mîachten. Wir gingen die Taeler entlang und spaehten nach Spuren ihrer Zusammensetzungen, und wir begleiteten die Wasser, die in den Tiefen gingen, und untersuchten die Gebilde, welche von ihnen aus entlegenen Stellen hergetragen und immer wceiter und weiter geschoben wurden. Der Hauptsammelplatz fuer uns blieb das Ahornhaus, und wenn wir auch oft laenger v/on dems$ Wasser und den Pinsel anzuwenden. Leichtes Uebertuenchen 0nd sa\nftes Glaetten wuerde die letzte Nachhuelfe gebºen. Fuer tiefer gehànde Verunreinigun‹ wurde die Anwendung des Messers und der Feile beschlossen; nur sollte di aeusserste Vorsicht beobachtet und lieber eine kleine Verunreinigung gelassen werden, als dass eine sichtbare UmgestMaltung des Stoffes vorgenommen wurde. Eustach machte in meiner Gegenwart Versuche, und ich billigte sein Verfahren. Es wurde nun sogleich ans Werkg‘schritten und die Arbeit in der naechsten Zeit fortgesetzt. Eines Tages kam Eustach zu mir herauf und sagte, er mueÇsye mich auf einen sonderbaren Umstand aufmerksam machLn. Er sei auf de§m Schulterblatte mit dem feinen Messer auf einen Stoff ge±tAssen, der nicht das Taube des Gipses habe, sondern das Messer gleiten mache und etwas wie die Ahnung eines Klanges merken lasse. Wenn die Sache nicht so unwahrscheinlich waere, wuerde er sagen, dass der Stoff Marmor sei. Ich ging mit ihm in die Bretterhuette hinab. Er zeigte mir die St$ der Treppe den groessten¡ Schmuck erleihe. Nachdem wir uns durch cMessungen ueberzeugt hatten, dass die Gestalt fuer den Platz nicht zu hoch sei, wurde der kleine Sockel verfertigt, auf Žem sie jetzt steht, es wurde eine Vorrichtung gebauÕ. sie auf den Platz zu bringen, und sie wurdeGauf iñhn gebracht. Wir standen nun oft vor der Gestalt und betrachteten sie. Die Wirkung wurde statt schwaecher immer groesser und nach haltiger, und unter allen Kunstgegenstaenden, die ich habe, ist mir dieser der liebste. Das ist der hohe Wert der Kunstdenkmale der alten, heitern Griechenwelt, nicht bloss der Den‰male der bildenden Kunst, die awir noch haben, sondern auch der der Dichtung, dass sie in ihre Einfachheit und Reinheit das Gemuet erfuellenund es, wenn die Lebensjahre des Menschen nach und nach fliQessen, nicht verlassen, sondern es mt Ruhe und Groesse noch mehr erweitern und mit UnscPeinbarkeit und Gesetzmaessigkeit zu immer groesserer Bewunderung hinreissen. Dagegen ist inTder Neuzeit oft ein unruhiges Ringen nach$